Ich kenne Susan Graham auch nur "auf Konserve" als Charlotte, aber da ist sie selbst konzertant sehr anrührend.
Live werde ich sie im Juni hier in Brüssel bei einem Konzertabend erleben - ich freu mich schon tierisch!
LG
Rosenkavalier
Ich kenne Susan Graham auch nur "auf Konserve" als Charlotte, aber da ist sie selbst konzertant sehr anrührend.
Live werde ich sie im Juni hier in Brüssel bei einem Konzertabend erleben - ich freu mich schon tierisch!
LG
Rosenkavalier
Mehr davon bitte !!!!!!!
LG
Rosenkavalier
ZitatOriginal von klingsor
also, ich beziehe hier mal einige hübsche chorwerkchen von rutter ein .. schön anzuhören, aber harmlos, kitschig .. macht trotzdem spaß (wenn's nicht zuu einfach wird)
Da bin ich sofort dabei - Schmalz trieft aus jeder Note.... :faint:
Und trotzdem - ich gestehe - es macht Spaß sie zu singen.
LG
Rosenkavalier
ZitatOriginal von Robert Stuhr
Liegt Waterloo nicht im flämischen Teil?
Ne, Wallonisch-Brabant.
Aber in der Ecke treffen Wallonisch-Brabant, Flämisch-Brabant und die Region Brüssel Hauptstadt aufeinander. Insofern kann man schonmal daneben tippen.....
LG
Rosenkavalier
(quasi bei Waterloo um die Ecke)
ZitatAlles anzeigenOriginal von Fairy Queen
Ich schlage dir übrigens dringlichst vor, Jacques Rideamus zum Regieassistenten zu machen. Der bringt es nämlich fertig,Regietheater zu machen UND den Publikumsgeschmack zu treffen.
Sowas soll's ja tatsächlich geben
F.Q.
Das siehst Du völlig falsch. Er trifft ja nur den Geschmack des anwesenden Publikums . Du darfst die Heerscharen nicht vergessen, die aufgrund von Bildern, Gerüch(t)en und sonstigen Gründen erst gar nicht gekommen sind........
LG
Rosenkavalier
Samstag, 07.02.2009, Royal Festival Hall, London
Auf dem Programm stand Dvoraks Requiem - ein Werk, dass ich noch nicht live gehört hatte.
Neeme Järvi dirigierte das London Philharmonic Orchestra, den London Philharmonic Choir und die Solisten Lisa Milne (Sopran), Karen Cargil (Mezzo), Peter Auty (Tenor) und Peter Rose (Bass).
Das Positive vorweg: Das Orchester hat mir gut gefallen, insbesondere die Blechbläser waren ein Genuss. Die Solisten waren überaus hörenswert, auch wenn ich den leicht kehligen Klang, den Frau Cargil an den Tag legte, nicht so sehr mag. Zum Hinschmelzen der lyrische Sopran von Lisa Milne, die mit feinsten Nuancen aufwartete und - obwohl hinter dem Orchester platziert - auch im Piano keine Mühe hatte, gehört zu werden.
Leider ist das Requiem aber vorrangig ein Chorwerk und den Chor muss ich leider als mittelmäßig bezeichnen. Ungenaue Einsätze, nachklappernde Konsonanten, recht brutale Töne aus den Männerstimmen, oft zufällig wirkende Dynamik und wenig tragfähige Töne im mittleren und unteren Lautstärkebereich. Nur wenn es die rund 130 Mann und Frau im Forte so richtig krachen lassen konnten, waren sie überzeugend.
Vieles, was an Ungenauigkeiten und Unsicherheiten dem Chor angelastet werden kann, könnte auch auf das ungenaue und wenig sängerfreundlich Dirigat von Neeme Järvi zurückgeführt werden. Also ich hätte auch nicht immer gewusst, wo der Einsatz sein sollte und welches Tempo gewünscht ist. Von Impulsen zum Atem holen ganz zu schweigen. Kein Wunder, dass da schonmal die eine oder andere Stimme einen Tick zu früh einsetzte - was in der gnadenlosen Akkustik genau zu hören war. Trotzdem sollte ein Chor, der schon mit vielen Dirigenten gearbeitet hat, sowas auffangen können.
Insgesamt also ein unerfreulicher Konzertabend - auch wenn er Lust auf das Werk an sich machte und ich mir den Namen Lisa Milne sicher merken werde.
LG
Rosenkavalier
ZitatOriginal von GiselherHH
"Ebolis Traum" hat in Konwitschnys Regie dieselbe Funktion wie die ursprüngliche Balletteinlage, die Verdi zähneknirschend für die Pariser Oper schreiben musste (Jockey Club!): Ein Divertissement, eine Sistierung der eigentlichen Handlung zwecks Unterhaltung und Zerstreuung. Konwitschny wollte wenigstens einen heiteren Moment innerhalb dieser doch sehr düsteren Oper. Und das ist ihm, wie ich finde, hervorragend gelungen. Wobei ich, selbst wenn man diesem imaginierten Lebensentwurf den Kitschcharakter nicht absprechen kann, doch keine Denunziation der Figuren darin erkennen kann. Der etwas verklemmt beginnende Abend mit dem Chefehepaar lockert sich mit zunehmendem Alkoholpegel und nach einer kleinen Slapstickeinlage lachen alle miteinander. Verglichen mit der "Rahmenhandlung" des "Don Carlos", wo ein jeder des anderen Unglück gewollt oder ungewollt vermehrt, ist dies ein sehr humaner Moment. Und Konwitschny hat ihn durchaus kongenial mit der Musik inzeniert. Ich denke da nur z.B. an das kurze "Flötensignal", das sich wirklich haargenau so anhört wie der Signalton eines modernen Backofens.
GiselherHH
...und die Beteiligten Sängerinnen und Sänger hatten sichtlich Spaß bei der "Einlage".
Bei aller Heiterkeit der Szene - sie zeigt doch das Seelenleben und die geheimen Wünsche der Eboli und erklärt damit im Grunde genommen auch, warum sie aus Eifersucht oder Enttäuschung (oder beidem) Elisabeth verrät.
LG
Rosenkavalier
ZitatAlles anzeigenOriginal von Alviano
Was Du alles weisst...
T.: Du, Richard, in Graz machen sie Deinen "Holländer".
R.: Weiss schon, Theo...
T.: Ein Verbrechen, sag ich Dir, Frühsport in der Spinnstube, die fahren Fahrrad, Richard, Fahrrad!
R.: Hmm, sind sie nett, die Frauen, ich meine, Du, weisst schon, Theo...
T.: (empört) Richard!
R.: Naja, weisst Du, bei den Blumenmädchen, das hätte ich auch schon gerne "deutlicher" gehabt...
T.: Das steht so aber nicht im Libretto - und da warst du doch immer so genau.
R.: Hör doch auf, Theo, wenn ich gekonnt hätte, wie ich nicht gedurft hab, Du weisst doch, die Cosima, naja, war nicht immer leicht, ist doch toll, wenn da mal mein "Holländer" so frisch und entstaubt rüber kommt, ihr lebt doch nicht mehr 1843... "Kinder", hab ich schon früher immer gesagt, "Kinder, schafft Neues"´, schön, wenn das beherzigt wird.
T.: Naja, weisst Du, Richard, mir hats da in Graz im "Holländer" schon auch gefallen, so rigendwie, aber ich hab halt gedacht, wegen dem Libretto und so...
R.: Macht ja nix...Machs gut, Theo.
T.: Du auch, Richard...
Sorry, kann gerne wieder gelöscht werden, aber mir war danach!!!!!
LG
Rosenkavalier
ZitatOriginal von Edwin Baumgartner
Zweifellos ein schwächerer Carsen - aber hast Du Dir überlegt, daß es in "Manon", trotz Puccinis Musik, auch um andere Inhalte als um Kutschen geht...?
Sich in der Oper Gedanken machen, wo kommen wir denn da hin......?!?!?!?
Ich halte es übrigens wie Brunello: "eine Inszenierung muss in sich stimmig sein - und wenn es einen vollen Bogen macht, kann das auch durchaus unkonventionell sein. Aber wesentlich ist, dass es eine in sich konsistente Interpretation ergibt. "
Gruß
Rosenkavalier
ZitatOriginal von musica
Die Stimme selber braucht keine Kraft, weder bei dünnen noch bei dicken Sängerinnen, wer mit Kraft singt, macht etwas falsch. Doch was man braucht ist körperliche Kondition, Ausdauer, Beweglichkeit um eine ganz Oper durchzustehen.
Wenn man singt sind Muskeln im Spiel und damit auch immer Kraft im eigentlichen Sinne. Ausdauer ist ebenfalls eine Form von Kraft.
Es gibt reichlich Sänger, die Singen mit Extremsport vergleichen, das kommt ja auch nicht von ungefähr....
Falsch macht sicher nur der was, der NUR mit Kraft singt.
Gruß
Rosenkavalier
Über die Darstellung Bulgariens wurde mittlerweile ein schwarzer Sack gehängt.....ob das nun besser ist?!?!
Wenn Du mit dem Stichwort "Entropa" suchst, kommst Du zu den entsprechenden Artikeln.
Unter dieser Adresse: http://www.eu2009.cz/en/news-a…rs-to-be-demolished-5634/ findest Du am Ende des Textes die pdf Datei mit Namen Entropa. Das ist die Broschüre.
Gruß
Rosenkavalier
Wie der Presse zu entnehmen ist, hat das sonst doch eher ruhige Brüssel der EU-Institutionen einen hübschen Kunst-Skandal.
Der tschechische Künstler David Cerny hat die tschechische Regierung gefoppt. Seine angeblich von 27 Künstlern gestaltete Installation Entropa stammt von ihm allein. Die Künstler und deren in der Broschüre abgedruckten Lebensläufe sind frei erfunden (wobei es pikanterweise einen Namensgleichheit mit einer tatsächlich existenten dänischen Künstlerin gibt). Noch findet sich die Broschüre auf der offiziellen Webseite der Präsidentschaft http://www.eu2009.cz.
Das Kunstwerk selbst verbindet nach Aussage des Künstlers die Länder mit ihnen zugeschriebenen Klischees und Stereotypen.
Für Deutschland sind das Autos und Autobahnen, deren Anordung ggf. an ein Hakenkreuz erinnern kann (aber wirklich nur, wenn man bösgläubig ist - ich hätte es nicht erkannt). Spanien ist zubetoniert, Frankreich im Streik, Holland überschwemmt, so dass nur noch Minarette raus schauen, über Rumänien trohnt Dracula, Schweden steckt im Ikea-Karton, auf Österreichs grüner Wiese stehen Kühltürme, Italiens Fußballer sind seeehr eindeutig mit einem Fußball in Hüfthöhe beschäftigt :O usw.
Über den Umriss Tschechiens werden einige der nicht gerade europafreundlichen Sprüche von Vaclav Klaus eingeblendet.
Offiziell beschwert hat sich bislang nur Bulgarien, das mit Steh-Toiletten überzogen ist (ich hab den Sinn nicht kapiert) und ich nehme an, dass Polen über katholische Priester, die einen Gay-Flagge hissen, auch nicht sehr erfreut ist. England fehlt übrigens ganz - die machen ja auch nie richtig mit bei der EU.
Die offizielle Präsentation heute vormittag war natürlich sehr gut besucht.....
Der Künstler hat sich bei der Tschechischen Regierung für den "Hoax" entschuldigt, und die Vertreter der Regierung schonmal vorsichtshalber bei allen Ländern, die sich ggf. beleidigt fühlen könnten. Ggf. könnten auch Teile aus der Installation entfernt werden.
Aus dem Kreise der Besucher konnte man hören, dass das Kunstwerk schon interessant sei und zur Auseinandersetzung mit den dargestellten Klischees anrege (sofern man sie verstehe). Allerdings wurden Zweifel laut, ob das Ganze als offizieller Beitrag einer EU-Präsidentschaft angebracht sei.
Mal sehen, wie lange die Installation im Foyer des Ratsgebäudes hängen bleibt. Zumindest heute wurde betont, dass dies bis Ende der CZ Präsidentschaft vorgesehen sei - wenn auch evtl. mit ein paar Staaten weniger....
Gruß
Rosenkavalier
ZitatAlles anzeigenOriginal von Gregor
Stimmt, Farina und Hampson. Nun, nicht ganz, letzterer sang eher schlampig und lustlos, was wohl noch weniger akzeptabel ist.
Aber dieses Schimpfen auf Wien ist wieder typisch. :boese2: Mir fällt immer mehr auf, daß wir uns vor den Konkurrenzbühnen wahrlich nicht verstecken müssen, denn das, was die Scala zur diesjährigen Saison-Eröffnung aufgefahren hat, kann man an normalen Repertoire-Abenden in Wien auch haben. Sehr gut erkennbar in Isis' Posting.
Gregor
Also an dem Abend, den ich gesehen habe (27.6.), war Hampson gewohnt großartig in der Rolle....für mich ist er eh der Posa schlechthin und ich würde mal behaupten, dass er selbst lustlos noch besser singt als Dalibor Jenis an dem Abend in Mailand.
Und sollte Isis die selbe Produktion gesehen haben wie, dann bezweifle ich, dass die Inszenierung spannender war als die in Mailand (außer, die Sänger haben es geschafft, trotz der schlichtweg nicht vorhandenen Inszenierung Spannung zu erzeugen). Damals lähmte die Inszenierung selbst solche Sängerdarsteller wie Pape und Fantini, die ich in Berlin in einer weitaus spannenderen Inszenierung als großartige Interpreten der jeweiligen Rolle erlebt habe.
Und wer wird denn gleich so empfindlich sein, wenn man mal was gegen Wien sagt......War ja nur ein Vergleich, weil dies eben die letzte Don Carlos Vorstellung war, die ich gesehen habe.
Ich bin überzeugt davon, dass man dort großartige Opernabende verleben kann. Allerdings gibt es auch anderswo wunderbare Repertoirevorstellungen - diese dann aber auch zu einem günstigeren Preis als in Wien
ZitatOriginal von severina
Was den Vergleich mit der WSO betrifft: Der unsägliche Pizzi-Carlo ist um nichts spannender als der von der Scala, allerdings haben wir meistens eine bessere Besetzung und im Glücksfall Sänger, die auch ohne Regieanweisungen diese Tragödie halbwegs glaubhaft umsetzen können.
lg Severina
Da scheine ich ja mit meiner Meinung nicht alleine zu sein...... :lips:
LG
Rosenkavalier
(die zugegebenermaßen von Berlin ganz schön verwöhnt ist....)
Mir hat das Ganze auch keinen spannenden Fernsehabend bereitet, die Sendung lief neben Kochen und Aufräumen....
ZitatOriginal von Zwielicht
Ich fand das sängerische Niveau auch insgesamt halbwegs akzeptabel - mit Abstrichen. Aber es geht ja nicht um die Repertoireaufführung irgendeines mittleren Hauses, sondern um die prestigeträchtige Saisoneröffnung eines der prominentesten Opernhäuser der Welt - von dem man zu diesem Anlass durchaus erwarten könnte, auf seinem ureigenen Gebiet (Verdi) eine Spitzenbesetzung anzubieten.
Das trifft es genau. Keiner der Sänger war schlecht oder konnte die Rolle nicht bewältigen. Aber man erwartet doch bei einem solchen Ereignis etwas "mehr".....Überzeugt hat mich nur die Sängerin der Eboli und Furlanetto - allerdings mit Abstrichen für die eine oder andere "gebrüllte" Passage.
Das Bühnenbild und die Idee mit den Kindern fand ich gut, schließlich findet sich bei Schiller auch die Beschreibung der Jugendfreundschaft von Posa und Carlos, die das spätere Verhältnis prägt. Und wie alt war Elisabeth, als sie verheiratet wurde...?
Was mich maßlos gestört hat, war die nicht vorhandene Interaktion der handelnden Personen - erinnerte mich fatal an die Inszenierung, die ich Ende Juni in Wien gesehen habe (nein, nicht die von Konwitschny!), nur da waren zu allem Unglück auch noch einige der Sänger überfordert mit ihrer Partie.....
LG
Rosenkavalier
ZitatOriginal von diotima
Im nordhessischen ländlichen Raum (dort verbrachte ich zwangsläufig meine Kinder-und Schuljahre) nannten die Kinder ihre Tante noch Godel und der Onkel war der (ausgesprochen - "Patte"), also der Pate. Worte, die heute auch schon in Vergessenheit geraten sind, vom Oheim ganz zu schwiegen!
Oder die Kommode, einst Vertiko genannt, etc....
Mit lieben Grüßen,
diotima.
So ähnlich klingt das in der Westpfalz: "God" und "Pat".
ZitatDann mach ich mal gleich weiter mit
Lichtspielhaus
In meiner Heimatstadt Zweibrücken hies das erste Kino auch noch "Kammerlichtspiele". Klingt irgendwie viel interessanter als Kino, oder?
LG
Rosenkavalier
Spontan fallen mir drei meiner Lieblings-Weihnachts-Chorsätze ein:
Und unser lieben Frauen Traum, Max Reger
Übers Gebirg Maria geht, Johannes Eccard
O Jesulein zart, J.S.Bach
LG
Rosenkavalier
ZitatOriginal von Wulf
Wenn Du schon anfängst, Dich zu rechtfertigen. :O
Ich trau' mich wenigstens, dazu zu stehen :beatnik: - mehr noch - ich liebe die ganze Ouvertüre. Aber hier sind ja nur die ersten Takte gefragt und ich fange beim Einsatz der Hörner nunmal an zu schwelgen.
Rosenkavalier
ZitatOriginal von Wulf
Hänsel und Gretel?? Wird gleich disqualifiziert.....
Ich baue darauf, dass hier die Meinungsfreiheit herrscht :boese2:
Hänsel und Gretel (ja, ab und zu hab ich kitschige Anwandlungen) und natürlich Hochzeit des Figaro.
LG
Rosenkavalier
Eindeutig La Bohème wenn Rudolfo mit dem Aufschrei "Mimi" zusammenbricht hab ich ganz feuchte Augen.
......und für die Rosenkavalier-Freunde - das Weib ist dann schon tot
LG
Silvia
ZitatOriginal von Chorknabe
In meiner Praxis als Chorsänger und Chorkonzert-Besucher habe ich nahezu immer eine Afführung der Bachschen Motetten a capella erlebt.
Das kann ich aus meiner Praxis heraus auch nur bestätigen. Ich habe auch Aufführungen mit Begleitung mitgesungen, muss aber sagen, dass mir die a capella Version als Sängerin lieber ist.
Sicherlich hat das ganze die von Chorknabe angeführten aufführungstechnischne Aspekte - und gute Instrumentalisten müssen ja auch bezahlt werden ;).
Nicht unterstreichen kann ich die Aussage (sofern sie überhaupt so gemeint ist), dass die Aufführung dieser Werke a capella schwerer zu bewältigen ist als mit Instrumentalbegleitung. Im Gegenteil - je mehr Akteure, desto wichtiger ist das Aufeinander Hören und die Präzision. "Mal eben so drüber singen" geht bei aber ja Bach eh nicht
LG
Rosenkavalier
ZitatOriginal von mucaxel
Hab heute die Kritiken gelesen in der SZ, AZ, Welt und im Tagesspiegel Berlin.
Nun ich werde selber am 12.Oktober in den Onegin gehen,
bin nun äußerst gespannt, hatte nur die Bestzungsliste
angeschaut und Karten bestellt.
Wait and see...
Das war auch mein Beweggrund........
LG
Rosenkavalier
Ich hatte mich lange auf die Premiere von Tschaikoskys Eugen Onegin in der Staatsoper Berlin am vergangenen Samstag (27.9.) gefreut……Leider war nur der musikalische Teil der Vorstellung (mit Abstrichen) erfreulich! Aber der Reihe nach….:
Musikalische Leitung: Daniel Barenboim
Inszenierung | Bühnenbild | Lichtkonzeption: Achim Freyer
Larina : Katharina Kammerloher
Tatjana: Anna Samuil
Olga: Maria Gortsevskaya
Filipjewna: Margarita Nekrasova
Eugen Onegin: Roman Trekel
Lenski: Rolando Villazón
Fürst Gremin: René Pape
Triquet: Stephan Rügamer
Saretzki: Viktor Rud
Ein Hauptmann: Fernando Javier Radó
Freyer Ensemble/Staatskapelle Berlin/Staatsopernchor
Die Bühne zeigt eine schräge weiße (schwarz ab der Szene in Gremins Haus) Fläche, auf der die Personen wie die Hamster im Laufrad immer wieder die selben Bewegungsabläufe vollführen, einziges Requisit sindStühle. Interaktion zwischen den Personen (die man schwerlich „handelnd“ nennen kann) fand nicht statt, es mussten aber immer Alle Darsteller auf der Bühne sein. Wer hier die Handlung nicht vorher kannte, hatte keine Chance zu verstehen, was in der Oper eigentlich passiert (außer natürlich anhand der Obertitel). Ich bin wahrlich kein Verfechter dessen, dass ALLES, was im Libretto steht, auch eins zu eins auf der Bühne dargestellt wird. Aber wie soll man die Eifersucht Lenskis verstehen, wenn kein Ball und damit auch kein Tanz stattfindet und wie das Duell, wenn sich die Kontrahenten gar nicht gegenüber stehen?!??!
Die Monotonie des Ganzen wurde durch die schwarz/dreckig weißen Kostüme und die maskenhaft geschminketen Gesichter verstärkt.
Sehr passend der Zwischenruf aus dem Publikum noch vor der Pause: „Herr Freyer, hier geht es um Leidenschaft, nicht um Langeweile“ (sinngemäß wiedergegeben).
Offensichtlich lähmte die Inszenierung auch die Sänger, die auch stimmlich teilweise gehemmt wirkten.
Anna Samuil, die wie ich fand letztes Jahr in Salzburg eine wunderbare Tatjana gesungen hat, konnte aus dem starren Korsett nur schwer ausbrechen und blieb in der großen Briefszene doch eher blass. Dies änderte sich zum Glück in der Schlusszene mit Onegin, in der sie ihren Sopran voll leuchten ließ.
Villazon „pfiff“ zum Glück in seinen zwei großen Arien auf das Regiekonzept und legte große Leidenschaft in die Musik. Man merkt deutlich, dass er jetzt offensichtlich weit ökonomischer mit der Stimme umgeht, die Spitzentöne sind generell etwas gedeckter.
Rene Pape fühlte sich anscheinend ebenfalls nicht wohl in dieser Produktion, man merkte, dass er wenigstens ansatzweise so etwas wie Darstellung versuchte. Trotzdem (oder vielleicht deswegen) war seine Arie für mich der Höhepunkt des Abends (auch wenn er ab und zu dazu neigt, Töne von unten anzuschieben).
Die absolute Enttäuschung des Abends war Roman Trekel in der Titelrolle. Ihm fehlten sowohl die Farben als auch die Höhe für diese Rolle.
Die weiteren Rollen waren alle gut besetzt, insbesondere der Alt von Margarita Nekrasova in der Rolle der Filipjewna ließ aufhorchen und bekam zu Recht viel Applaus.
Barenboim und die Staatskapelle versuchten, das Ganze mit sehr viel Schwung (für den Chor in der Anfangszene offensichtlich etwas zu viel Schwung ) zu retten. Der Staatsopernchor agierte (mit Ausnahme der Unsicherheiten im ersten Bild) gewohnt souverän und klangschön.
Das Publikum spendete Sängern und Orchester viel Beifall, beim Inszenierungsteam herrschte Uneinigkeit. Da versuchten sich Bravo- und Buh-Rufer gegenseitig zu übertönen, der Großteil des Publikums spendete „höflichen Beifall“.
Fazit: Mein Wahlspruch ist immer, dass ich Inszenierungen schlecht finde, wenn sie die Musik stören. Das war hier eindeutig der Fall!!!
Ich habe schon konzertante Aufführungen erlebt, in denen mehr Leben war, als in dieser Inszenierung. Das hat diese Oper sicher nicht verdient!
LG
Rosenkavalier
PS: Mich würde mal interessieren, was unsere Kanzlerin von dem Ganzen hielt, die war nämlich lt. Presseberichten auch da (ich hab sie aber nicht gesehen).
ZitatAlles anzeigenOriginal von Elisabeth
Liebe Fairy,
ich hab die Turandot länger nicht mehr gehört - aber ist das derzeit "bekannte" Finale wirklich ein Happy End? Ist darin wirklich persönliches Lebensglück von Turandot und Kalf angelegt?
Ich meine, dass sich das Ergebnis darauf reduzieren lässt, dass letztlich beide "gesiegt" und beide das Gesicht gewahrt haben - nun werden sie letztliche gemeinsam herrschen. Aber ein privates Glück dieser beiden würde ich mir auch vom bestehenden Finale nicht vorgauckeln lassen, dazu sind alle beide viel zu sehr Machtmenschen. Denn das gilt mE auch für Kalaf, der sich letztlich bei der Durchsetzung seiner Eroberungsinteressen weder um das Schicksal seines Vaters noch um das der Liu kümmert.
LG, Elisabeth
Sieht man sich z.B. die Inszenierung von Doris Dörrie an, die vor einiger Zeit an der Staatsoper Berlin lief, dann kommt dort gut zum Ausdruck, dass es eben KEIN Happy End ist. Beide enden in einer "Ein-Raum-Wohnung", sie all ihres Glanzes beraubt in der "Kittelschürz" und er mit einer Flasche Bier im breitgerippten Unterhemd und mit Schlappen am Tisch sitzend und auf das Essen wartend.
Nicht, dass ich die Inszenierung insgesamt gut gefunden hätte, aber den Schluss fand ich klasse.
LG
Rosenkavalier
ZitatOriginal von Jacques Rideamus
Na ja, der Lokalpatriotismus wird bei dem Film wohl weniger bedient, aber IN BRUGES ist ein sehr lohnender Gangsterfilm, der bei uns leider viel zu wenig Beachtung fand.
Jacques Rideamus
Ja, ich weiß, den "Lokalpatriotismus" hätte ich wohl besser in ".." gesetzt. Ich war übrigens auch noch gar nicht in Brügge........Aber alle Expats, die den Film hier im Kino gesehen haben, waren begeistert.
LG
Rosenkavalier
Diese Woche gesehen und nicht wirklich begeistert gewesen.... um ehrlich zu sein: LANGWEILIG
Nächste Woche auf dem Plan (aus lokalpatriotischen Gründen)
LG
Rosenkavalier
Gerade ihr Octavian zeigt - ungeachtet ihrer wirklich guten darstellerischen Leistung - dass sie möglicherweise nicht wirklich ein Mezzosopran ist. Die Stimme ist m.E. insgesamt gerade nicht warm, verliert in der Höhe den eigentlich typischen eher runderen Klang, der den Mezzo vom dramatischen Sopran unterscheidet und in der Tiefe wird sie sehr früh "brustig".
Ich denke, in dem Fach gibt es tatsächlich einige bedeutend bessere, auch aktuell.
Wenn natürlich die Herkunft ein Kriterium für Qualität ist...... :wacky:
Allerdings hat sie es sicher nicht verdient, mit Bocelli oder Paul Potts verglichen zu werden - das ist unfair (ihr gegenüber natürlich!).
LG
Rosenkavalier
ZitatOriginal von Ryerson
Die Last Night wird aber in alle Welt übertragen. Da wird sie dann sicher auch auf belgischen, niederländischen oder französichen Sendern übertragen.
Schön wär's.....
Wir sind auf's Radio "ausgewichen" - aber mit Bild find ich es schöner......
LG
Rosenkavalier
ZitatOriginal von Wulf
Texte von Christian Morgenstern? Galgenlieder? Oh, dann muss ich da auch mal reinhören!
"Auf braunen Sammetschuhen"
"Abendkelch voll Sonnenlicht"
"Volkslied" (beginnt mit "Du gabst mir Deine Kette")
"Auf dem Meere meiner Seele"
LG
Rosenkavlier