Beiträge von petra

    Zitat

    Zitat von Ulli: Widors [? wenn ich mich recht entsinne] Ex-Avatar ist ja auch wieder neu belegt worden.


    Ja, wenn´s ein Ex-Avatar ist, könnte ich ihn ja neu belegen. Nur wenn es einer ist, der zur Zeit von einem anderen Mitglied verwendet wird?
    Ich möchte keine Verwirrung stiften!


    :hello: Petra

    Ach je, dann müsste ich ihn ja schon wieder ändern? Ich hatte ihn bisher noch nicht entdeckt. Gibt es irgendwo ein Verzeichnis, bei dem man herausfinden kann, welcher Avatar belegt ist?


    Ich würde ihn so gern behalten, aber möchte auch keinem als Doppelgänger in die Quere kommen.


    LIebe Grüße
    Petra

    Lieber Padre,


    als noch relativer Neuling, der auch nicht sooo viel Zeit zum Durchsuchen des Forums hat, stoße ich doch immer wieder auf Überraschungen, denn Deine Gedichte kannte ich bisher noch nicht.


    Ich liebe zwar Gedichte, habe aber leider selbst keine so kreative Ader.
    Wenn ich´ s könnte, würde ich versuchen, mit möglichst knapper Sprache möglichst viel auszudrücken - so wie in diesem Gedicht von Dir, das mir am besten gefällt:




    Das erinnert mich an Spaziergänge in der freien Natur, bei denen ich mir gern das Spiel der Wolken anschaue; da kommt man sich als Mensch schon recht klein vor...


    Ein schönes Wochendende und liebe Grüße,
    Petra

    Ich hoffe, ich bekomme jetzt keinen großen Rüffel von der Moderation, wenn ich meinen Avatar zum definitiv letzten Mal ändere, aber das Schwarz-Lila im Entchen-Avatar war eine Farbkombination, an die ich mich nicht gewöhnen konnte, sorry.


    Es sah im großen Avatar-Pulk gar nicht so krass aus, aber so alleine stehend ...


    Außerdem bin ich kein so traurig-düsterer Mensch, wie man es mit dem vorherigen Avatar vielleicht hätte assoziieren können.


    Dieser hier ist bunt, aber nicht grell, phanatsievoll und filigran,
    der bleibt!


    :hello: Petra

    Lieber GalloNero,


    das wird ja immer professioneller in diesem thread!


    Auch von mir noch einmal :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:
    für diese tolle Liste!


    Und gleich ein bisschen Arbeit hinterher :]


    Diese 6 sind mir beim Mitlesen durch die Lappen gegangen, aber wenn ich die Namen der Rollen sehe, habe ich sie vor Augen (und Ohren):


    [QUOTE]Zitat:
    2. Lisa della Casa als Arabella in der Oper Arabella wurde 5 mal genannt
    42. Ljuba Welitsch als Salome in der Oper Salome wurde 2 mal genannt
    58. Victoria de los Ángeles als Charlotte in der Oper Werther wurde 2 mal genannt
    129.Kathleen Ferrier als Lucretia in der Oper The Rape of Lucreti wurde 1 mal genannt
    154.Gundula Janowitz als Agathe in der Oper Der Freischütz wurde 1 mal genannt
    159.Tito Gobbi als Baron Scarpia in der Oper Tosca wurde 1 mal genanntQUOTE]



    :hello: Petra

    Auweia, der schwarze Hintergrund wirkt ja fast ein wenig düster, vielleicht wäre ein zartgelber Hintergrund besser gewesen, aber den
    gab´s ja leider nicht bei der Figur.


    Das Entchen wurde bei Durchsicht der Avatare von mir und meiner Familie für passend befunden, weil ich bei aller Liebe zu klarem und durchdachten Handeln mich oft unvermutet in einem Chaos wiederfinde, und dann staunend und etwas zerknirscht frage: "Wie konnte das nun wieder passieren?"
    Und dann angeblich genauso dreinschaue wie das Entchenklein :P


    Deshalb bleibt es bis auf weiteres bei


    :hello: Petra

    Hallo tastenwolf,


    Zitat

    Original von petra: Und der Schluss in der Bohème ist für mich viel ergreifender, wenn der Tenor dabei nicht heult und nur seine Stimme mit Tränen einfärbt.


    Zitat

    Original von tastenwolf: wie man die Stimme mit Tränen einfärbt, wüßte ich gern - wer bestimmt das Maß, was übertrieben ist, was nicht??


    was als übertrieben empfunden wird, kann sicherlich immer nur subjektiv festgestellt werden, daher habe ich auch die Einschränkung "für mich" vorgenommen.
    Natürlich sollte Rudolfo am Ende nicht nur "schön" singen, ebenso wenig wie Canio im "Ridi Bajazzo". Ich habe nur unterschieden zwischen dem gesungenen Schreien bzw. Weinen und den naturalistischen Schluchzlauten zur Musikbegleitung: ersteres gehört hinein, bei letzteren weiß ich nicht, was durch den Komponisten vorgegeben wurde, ich persönlich finde es ergreifender, wenn nur das expressiv gesungen-geschriene "Mimi" ertönt (z.B. bei Björling live 1948 ), als wenn der Tenor zwischen den "Mimi"-Rufen zusätzlich schluchzt (Björling 1956 unter Beecham oder Tucker 1961 unter Leinsdorf).


    Und beim "Ridi" haben wohl alle Tenöre nach Caruso einen kleinen Schluchzer eingebaut, den ich sehr ergreifend finde; einige schluchzen aber das ganze Nachspiel hindurch, und das mag ich persönlich nicht.


    Aber ich schreibe immer aus der Sicht einer Hörerin, die mit dem Verismo an sich nicht so übermäßig viel anfangen kann. Deshalb verurteile ich aber weder den Verismo noch die Sänger, die etwas weiter gehen, es ist letzlich eine Sache von Interpretation und Empfindung des Einzelnen ...


    :hello: Petra

    Lieber Paul und lieber Alfred,


    danke für Eure Tipps; schon die Darstellung auf dem Cover lässt auf eine sehr intensive und fragile Violetta hoffen, ich bin wirklich gespannt!


    :hello: Petra

    Eine schüchterne Anfrage:


    Ich würde meinen Avatar gern ändern, weil das Mosaik zwar hübsch ist und vielleicht ja die ganze bunte Vielfalt hier im Forum symbolisiert; aber auf die Dauer finde ich es doch etwas unpersönlich.


    Ich habe in der Avatar-Aufstellung zwischen 300 und 400 so ein verträumtes, zerknirschtes kleines lila Entchen gesehen.
    Hat das schon jemand? Wenn nicht, würde ich es gerne übernehmen.


    :hello: Petra

    Zitat

    Original von GalloNero: So, und nun ist es auch mal an mir Euch zu danken. Ich bin ja nur der böde Datenerfasser.


    No fishing for compliments, please ;)
    Wo wäre dieser thread ohne deinen milden Druck ...
    ... wenn wieder einmal "xy unter 3 x Solti" nominiert wurde,
    ... wenn wir Frauen unsere Endlosschleifen ungehindert drehen könnten, ohne dass eine ordnende männliche Hand sie auf den Punkt bringen würde :P
    ... wenn die Doppelung des Gedoppelten noch einmal verdoppelt wurde ?


    Wahrscheinlich schon längst im Chaos versunken ... :angel:


    :hello: Petra

    Hallo miteinander,


    ich muss mich wohl als Violetta-Banausin outen, denn ich kenne die vielgerühmte Traviata der Ileana Cotrubas noch nicht - wird aber so bald wie möglich nachgeholt. Wenn so viele Taministen sich über ihre Darstelklung so einig sind, macht mich das wirklich neugierig.


    So großartig die Darstellung von Maria Callas ist, vom Stimmtypus her gebe ich von den Violettas, die ich bisher gehört habe, Anna Moffo den Vorzug: Sie hat sowohl das sinnliche Timbre für die Lebedame als auch die Fragilität für die Leidende in der Stimme, und auch sing-darstellerisch bringt sie diese Wandlung sehr gut rüber.


    Der Alfredo wird für mich wohl immer mit der Stimme von Jussi Björling singen; durch seine Stimme und die Darstellung habe ich diesen trotzigen, ernsthaft Liebenden direkt vor Augen.
    Hjördis Schymberg, die ich als Juliette sehr gern höre, fand ich anfangs als Violetta nicht so ideal besetzt; sie erschien mir im ersten Akt etwas aufgesetzt-neckisch. Je häufiger ich diese Aufnahme höre, desto besser gefällt sie mir allerdings, insbesondere in den leisen, elegischen Teilen ihrer Rolle.


    Aber wie gesagt, die Cotrubas-Erfahrung fehlt mir noch ...



    :hello: Petra

    Hallo GalloNero,


    auch von mir ein großes Kompliment und vielen Dank für die Riesenmühe und -arbeit, die Du Dir mit diesem thread machst!
    :jubel::jubel::jubel:


    Und da es so viel Spaß macht, so ein Kompendium der absoluten und typischen Rollenvertreter zusammenzustellen, schicke ich gleich eine Nominierung hinterher, die ich immer im Kopf hatte, bisher aber aus unerfindlichen Gründen noch nicht zu Papier bzw. zur Tastatur gebracht habe:


    Zitat

    Zitat von brunello:
    Benjamin Britten: Death in Venice
    Sänger/Rolle: Peter Pears/Aschenbach
    Dirigent: Stuard Bedford
    DECCA



    Liebe Grüße
    Petra

    Hallo miteinander,


    der Verismo gehört - ebenso wie der Naturalismus in der Literatur - nicht zu meinen bevorzugten Stilrichtungen, ich würde ihn jedoch auch nie als lächerlich betrachten. Exzessive Schluchzer, Schreie und musikalische Grimassen gehören für mich jedoch nicht zwangsläufig zum Verismo, sondern sind meiner Meinung nach Missverständnisse dieser Richtung.


    Leider hat sich im Zuge des Verismo eine Polarisierung zwischen dem "schönen" und dem "wahren" Gesang herausgeschält, die weit bis in das 20. Jh. reichte. Der verzierte Gesang wurde als antiquiert verspottet, und dem "blässlichen Schönsänger" wurde der "wahrhaftige Künstler" gegenübergestellt, bei dem auch außermusikalische Drücker toleriert und honoriert wurden.


    Maria Callas hat gezeigt, dass musikalischer Ausdruck auf naturalistische Effekte eigentlich verzichten kann; durch sie und einige andere Künstler ihrer Zeit wurde auch der Belcanto wieder salonfähig.
    Und Marilyn Hornes Lamento im ersten Akt von Glucks "Orfeo" kann mir nicht trotz, sondern gerade wegen der Verzierungen, die den Klageausdruck noch erhöhen, Tränen in die Augen treiben.


    Das Geschluchze im Canio-Lamento, dem sich viele Tenöre nach Caruso hingegeben haben, oder auch eine weinerliche Le-Havrre-Szene in der "Manon Lescaut", wie sie durch Gigli vorgeführt wurde, reizt mich dagegen eher zum Lachen. Und der Schluss in der Bohème ist für mich viel ergreifender, wenn der Tenor dabei nicht heult und nur seine Stimme mit Tränen einfärbt.


    Kleine Schluchzer im Singen, wie sie Caruso oder ganz selten auch Björling eingebaut haben, stören mich jedoch nicht, weil sie u. U. den Ausdruck gerade in veristischen Opern verstärken können, wenn sie denn nicht übertrieben werden.


    Und auch in veristischen Opern gibt es viele positive Momente.
    Meine absolute Lieblings-Szene ist die bunte Marktszene in der Bohème; oder ist die weniger veristisch als impressionistisch zu nennen?
    Mich fasziniert jedenfalls die Vielstimmigkeit, die in ihr so kunstvoll verflochten wird, immer wieder.


    Und Tagliavini muss wirklich etwas Besonderes an sich haben, weil ihm so manches verziehen wird, das uns bei anderen Tenören nervt. Auch ich lasse diesem Sänger das angeschluchzte Singen und manche Manierismen durchgehen und höre ihn einfach gern! :angel:
    Ein ähnlicher Fall ist für mich Franco Corelli: Marotten bis zum Abwinken, aber ein Timbre ... :angel::angel:



    :hello: Petra

    Über die Interpretation der Mimi kann man sicherlich auch trefflich streiten: Soll sie mädchenhaft-anrührend oder eher sinnlich-kokett gesungen werden? Für mich klingt sie so:


    Interpretin: Victoria de los Angeles
    Oper/Rolle: La Bohème/Mimi
    Aufnahme: 1956 unter Sir Thomas Beecham (EMI)
    Aufnahmequalität: 4-5 (Mono)


    Im ersten Auftritt eher schüchtern, bei der Vorstellung im Café Momus ein bisschen kokett, im Dialog mit Marcello und später im "Adio" mit Rudolfo sehr elegisch, zum Schluss gefasst und sogar ein wenig ironisch( "Mio bel signorino ..."), und das Ganze mit einer wunderbaren Stimme!


    Außerdem möchte ich aus derselben Aufnahme anmelden:


    Interpretin: Lucine Amara
    Rolle: Musetta


    Amara macht aus der Nebenrolle eine der Hauptrollen: Sie klingt im Walzer flirrend-kokett, im Streit mit Marcello ein wenig ordinär, im letzten Akt wunderbar elegisch.


    Auch mein Lieblings-Jussi singt in dieser Aufnahme den Rudolfo sicherlich sehr gut, hat aber in dieser Rolle meiner Meinung nach doch einige Konkurrenten.
    In der Gesamtdarstellung gebe ich diesem den Vorzug (ist bestimmt schon genannt worden, ich verliere langsam den Überblick und bewundere GalloNero, der denselben behalten will ;) ):


    Interpret: Luciano Pavarotti
    Oper/Rolle: La Bohème/Rudolfo
    Aufnahme: unter Karajan, DECCA 1972
    Aufnahmequalität: 3



    :hello: Petra

    Zitat

    Original von Fairy Queen:
    Interpretin: Maria Callas
    Oper/Rolle: V. Bellini" Norma"/ Norma
    Aufnahme: Tullio Serafin Mailand (mit Christa Ludwig als Adalgisa!)


    Das rein aus der Musik entwickelte Tragöden-Pathos und zugleich der Ausdruck von Verletzlichkeit, beides Elemente, die ich bei Callas eigentlich immer höre, kommen in dieser Rolle wohl mit am besten zum Ausdruck, da schließe ich mich gerne an.


    Gounods "Roméo et Juliette" gehört zwar nicht gerade zu meinen Lieblingsopern, aber den schwärmerischen und zugleich aristokratischen Protagonisten, die Wut in "Ah! maintenant, remonte au ciel, prudence infame!" und die Verzweiflung über die Verbannung ins Exil, das Pathos der Grabesszene, wer hat sie besser ausgedrückt als:


    Interpret: Jussi Björling
    Oper: Roméo et Juliette
    Aufnahme: 1940 live aus Stockholm unter Nils Grevillius (eher die verhalten-französische tragédie lyrique, allerdings schwedisch gesungen)
    oder 1947 live aus der Met unter Emil Cooper (ein etwas dramatischerer Zugriff auf die Rolle).


    :hello: Petra

    Zitat

    Original von Fairy Queen: Interpretin: Regine Crespin
    Oper/Rolle: Berlioz La damnation de Faust/Marguerite
    Aufanhme: Jede, die es damit gibt


    Wie konnte ich die vergessen? Bitte verdoppeln!


    Die Verbindung von vollem, sinnlichen Timbre und Fragilität, das ist es, was auch mich bei dieser Sängerin so fasziniert.


    :hello: Petra

    Maria Callas hatte als Amina in Bellinis "La Somnambula" in Cesare Valetti einen wunderbaren Elvino (live 1955 unter Leonard Bernstein), und dieser Tenor ist ja schon häufiger hier im Forum als jemand genannt worden, dessen Nachruhm zu Unrecht etwas verblasst ist.


    Ich habe jetzt eine Studioaufnahme unter Antonio Votto aus dem Jahre 1957 mit Callas als Amina erstanden, und höre gerade einen Tenor, den ich noch nicht kannte, nach dessen weiteren Aufnahmen ich jedoch sicherlich Ausschau halten werde:


    Nicola Monti, einigen Kritikern als "tenorales Leichtgewicht" in Erinnerung geblieben, fehlt vielleicht in den dramatischeren Szenen der Oper etwas Durchschlagskraft. Dafür singt er im ersten Akt wunderbar lyrisch und elegant, mit elegischem Timbre und einer Klarheit, die ihn z.B. von dem leicht schmachtenden Singen Tagliavinis (den ich aber trotzdem gern höre, hier schweigt die Logik!) unterscheidet.


    Bei Kutsch/Riemens habe ich folgendes über Nicola Monti gefunden:


    - geboren am 21.11.1920 in Mailand
    - kam aus sehr einfachen Verhältnissen und ließ neben einem praktischen Beruf seine Stimme in Abendkursen ausbilden
    - debütierte 1941 als Herzog von Mantua
    - 1950 Schüler der Opernklasse der Mailänder Scala. An diesem Opernhaus hatte er 1955 seine ersten größeren Erfolge; danach Gastspiele in Paris, Brüssel, Verona, in den Niederlanden und beim Maggio musicale von Florenz.



    Als Elvino mit Maria Callas ist er in 4 weiteren Live-Aufnahmen aus dem Jahre 1957 zu hören; 1962 hat er diese Partie auch neben Joan Sutherland gesungen.
    Weitere Rollen auf Schallplatte und CD:
    - 1952 Nemorino in "L´elisir d ´amore" (Gabriele Santini)
    - 1952 und 1960 Almaviva in Rossinis " Il barbiere di Seviglia" (Tullio Serafin und Bruno Bartoletti)
    - 1954 Beppo in "Il Pagliacci" (Tullio Serafin)
    - 1958 Ramiro in "La Cenerentola" (Mario Rossi)
    - 1959 Oronte in "Alcina" (Ferdinand Leitner) mit Sutherland und Wunderlich
    - 1959 Almaviva in Paisellos "Il barbiere di Siviglia" (Renato Fasano)
    - 1959 Milfort in "La cambiale di matrimonio" (Renato Fasano)



    :hello: Petra

    Zitat

    Zitat von Antracis: Callas ist sicher hörenswert und musikalisch auch insgesamt unter Serafin eine guten Aufnahme, aber Tucker ist, trotz aller seiner Vorzüge, für mich wegen seines antiken Heldengejammer in dieser Aufnahme nicht tragbar. Vor allem im Schlussduett Alvaro-Carlos geht er mir mächtig auf den Zeiger, diese Art zu singen ist einfach nicht mein Fall. Als Duca beispielsweise, wenn er nicht so viel zu leiden hat, mag ich Ihn dagegen sehr.


    Ich hatte mir vor einigen Jahren die Aufnahme mit Callas und Tucker unter Serafin zugelegt, weil ich Callas sehr gern höre und Tucker eigentlich auch schätze.
    In dieser Aufnahme ist er jedoch auch für mich eine einzige Enttäuschung: Was sein larmoyantes Singen betrifft, kann ich das von Sascha Gesagte voll unterstreichen.


    :hello: Petra

    La grande Régine in zwei Rollen, die ihr wohl nicht nur meiner Meinung nach auf den Leib geschrieben waren:


    Interpretin: Régine Crespin
    Oper/Rolle: Les dialogues des Carmelites/Madame Lidoine
    Aufnahme: 1958 unter Pierre Dervaux


    Interpretin: Régine Crespin
    Oper/Rolle: Iphigénie en Tauride/Iphigénie
    Aufnahme: Live 1964 unter Georges Sebastian



    Und ein Voting für Jussi Björlings kongeniale Partnerin in der Manon Lescaut, die dieses kapriziöse, flatterhafte und zugleich sehnsüchtige Mädchen in Stimme und Ausdruck ideal verkörperte:


    Interpretin: Licia Albanese
    Puccini: Manon Lescaut / Manon
    Aufnahmen: 1954 unter Jonel Perlea



    :hello: Petra

    Ich habe Verdis Musik erst im Musikunterricht der Schule kennen gelernt, dargeboten von einem Lehrer, der ebenfalls das "hm-ta-ta" betonte und Verdis Namen mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen aussprach.


    Zitat

    Zitat von Rideamus:Man sollte die Romantik nicht einfach mit den Maßstäben des Realismus messen, es sei denn, ein bestimmtes Werk erhebe Anspruch darauf.


    Das ist auch meiner Meinung nach ein Problem der Verdi-Rezeption des 20. Jh.: Auch der fürhe Verdi wurde mehr und mehr dem veristischen Stil und dem linearen Dirigat eines Toiscanini angepasst.


    Die musikalischen Mittel der Romantik waren anders: Es wurde mit einem stärkeren Rubato gesungen; die Verzierungen, die Sänger der älteren Schule in den einzelnen Arien anbrachten, wurden später verworfen.


    Auch wenn uns die Platten eines Fernando de Lucia heute sehr fremd vorkommen, das "hm-ta-ta" ist durch seine sängerische Manier jedenfalls stark gemildert.


    :hello: Petra

    Eine Serie über Maria Callas - 26 Radiosendungen von Jürgen Kesting moderiert - war wohl vor 10 Jahren die Initialzündung für meinen Einstieg in die Geschichte des Operngesanges.


    Auch wenn Herr Kesting Maria Callas teilweise sehr stark glorifizierte, so war diese Sendung doch sehr informativ, da sie nicht nur die Stationen der Karriere der Callas akribisch nachzeichnete, sondern viele Informationen über die Interpretation der von ihr gesungenen Partien und dazu Vergleiche mit anderen Sängerinnen lieferte.


    Die Stimme der Callas mag nicht dem Ideal einer runden, warmen Belcantostimme entsprochen haben - als "hässlich" habe ich ihr Timbre jedoch nie empfunden. Und die Schattierungen, die sie ihren Figuren geben konnte, die psychologische Ausformung auch scheinbar so "einfach" gestrickter Figuren wie der Amina in der "Somnambula" -
    all das ist bis heute wohl von keiner Sängerin mehr übertroffen worden.


    Und zu einer Zeit, als der verzierte Gesang von vielen als manirierte Koloratur-Spielrei abgetan und gegen den "dramatisch wahren" Ausdruck des Verismo ausgespielt wurde, hat sie mit einem dramatischeren Zugriff das Belcanto-Repertoire wieder ins Bewusstsein zurückgerufen. Durch die Tür, die sie geöffnet hat (mit Unterstützung von Künstlern wie Giulietta Simonato), sind seit den 60er Jahren viele Sängerinnen hindurchgegangen ...


    Man mag zu ihr als Sängerin und Persönlichkeit stehen, wie man will,
    sie gehört auf jeden Fall zu den Künstlern des 20. Jh., welche die Gesangsgeschichte einschneidend geprägt haben - ähnlich wie Caruso, Schaljapin, Fischer-Dieskau.


    Und sie hat alles aus der Musik heraus entwickelt, ohne von außen aufgesetzte Drücker und Manierismen!



    :hello: Petra

    Zitat

    Original von Zauberton:
    Donizetti: Lucia di Lammermoor / Lucia
    Interpretin: Maria Callas
    Aufnahmen: Tullio Serafin, 1953 oder Herbert von Karajan, 1955 (live)
    Tonqualität: 4 oder 5


    Auch wenn ich jetzt eine kleine Träne unterdrücken muss, weil ich Lina Pagliughi in dieser Rolle so gerne höre (sie stellt eine ganz andere Lucia auf die Klangbühne, ist aber meiner Meinung nach nicht die seelenlose "Koloratur-Nachtigall", zu der sie manchmal gemacht wird):
    Der psychologische Zugriff der Maria Callas ist unerreicht, daher bitte ihre Lucia auch für mich mitwerten!


    Ich habe mich ja nicht getraut, ihn schon wieder mit einer Rolle anzumelden, und er hat ja auch nicht nur Rollen gesungen, die ihm auf den Leib geschneidert waren (z.B. Calaf oder Pinkerton), aber diese hier
    war es auch meiner Meinung nach unbedingt:


    Zitat

    Original von Zauberton:
    Puccini: Manon Lescaut / Des Grieux
    Interpret: Jussi Björling
    Aufnahmen: Giuseppe Antonicelli, 1949 (live) oder Jonel Perlea, 1954
    Tonqualität: 5 oder 4


    Liebe Grüße,
    Petra


    P.S. Obwohl die Gefahr eines "Fasses ohne Boden" natürlich besteht, vertraue ich auf die Selbstdisziplin der Taminos, und es macht einfach - da bin ich mit Fairy Queen einig - riesigen Spaß, so ein "Traumrollen-Kompendium" zusammenzustellen.

    Könnt ihr euch einen Alfredo vorstellen, der statt "Un di felice eterea"
    "En bild förbi mig har svävat" singt?


    Seit ich diese Aufnahme kenne, singt Alfredo für mich mit folgender Stimme:


    Interpret: Jussi Björling
    Oper/Rolle: La Traviata/Alfredo
    Aufnahme: Konzertante Aufführung, Stockholm 1939 unter Herbert Sandberg
    Klangqualität: 6


    Ehe ihr mich ins virtuelle Kuriositätenkabinett sperrt :angel:, möchte ich kurz begründen, was ich an dieser Darstellung so gern mag:


    Alfredo ist hier weder schmachtender Liebhaber noch unbedarftes "Landei", sondern dem Text entsprechend ein junger Mann, der leidenschaftlich und trotzig, aber eben nicht wirkungsvoll genug, um seine Liebe kämpft.
    Und man hört bei ihm ganz besonders:
    den Ernst, den er Violettas Spott in der ersten Begegnung entgegenstellt, das anfängliche Zögern, als er ihr seine erste Liebeserklärung macht, die Wut, als er ihr den Geldbeutel vor die Füße wirft, die Ohnmacht zum Schluss, als er erkennen muss, dass sie sterben wird. Und das lyrische Singen ... :angel::angel:


    Leider hat Björling diese Rolle beim Wechsel ins Spinto-Fach aufgegeben, so dass wir von ihm kein "Parigi, o cara", sondern "nur" das schwedische Pendant "Från stadens vimmel" bewahrt haben. Aber wenn es so gesungen wird ...


    :hello: Petra

    Voi che sapete ...


    Frederika von Stade war lange Zeit mit ihrem schlanken Mezzo und ihrem leidenschaftlichen Ausdruck für mich der Cherubino in Mozarts "Nozze di Figaro"; ihr nahm ich den jugendlichen Feuerkopf im Wechselbad der Gefühle am ehesten ab.


    Dann kam mit Christine Schäfer zwar ein anderer Stimmtyp, der meiner Meinung nach aber ebenso gut zu der Rolle passt und dazu eine ungemein fiebrige, packende Darstellung, so dass ich mich einfach nicht entscheiden kann und will, daher:


    Zitat

    Original von Rideamus:
    Interpretin: Frederica von Stade
    Oper / Rolle: LE NOZZE DI FIGARO / Cherubino
    Aufnahme: Böhm, Karajan oder Solti


    und


    Zitat

    Original von Fairy Queen:
    Interpretin: Christine Schäfer
    Oper/Rolle: Le nozze di Figaro/Cherubino
    Aufnahme: Harnoncourt Salzburg 2006


    bitte beide verdoppeln!!!



    Und dazu eine zauberhafte Zerlina:


    Interpretin: Lucia Popp
    Oper/Rolle: Don Giovanni/Zerlina
    Aufnahme: unter Solti 1979 (Decca)


    Diese Zerlina bangt, schmeichelt und kokettiert so, wie ich mir dieses Mädchen vorstelle, und das alles mit einer wunderbaren Stimme.


    :hello: Petra

    Vielleicht bescheinigen mir jetzt einige Taminos eine große Meise, wenn ich meinen Don Ottavio aus fernen Zeiten anmelde, aber ich wage es einmal:


    Interpret: Koloman von Pataky
    Oper/Rolle: Don Giovanni/Don Ottavio
    Aufnahme: Mitschnitt aus dem Glyndebourne Festival 1936 unter Fritz Busch
    Klangqualität: 5-6


    Don Ottavio ist nun wirklich kein strahlender Held; viele halten diese Rolle für eine sehr undankbare. Koloman von Pataky besaß einen hell timbrierten, weichen Tenor mit elegischer Einfärbung, singt mit einer großen Süße und macht als Don Ottavio glaubhaft, dass er für Donna Anna lebt, und dass ihr Wohl ihm über alles geht.
    Zu dem kernigen Don Giovanni John Brownlees ist er ein idealer Gegenpart.


    :hello: Petra

    Hallo Sascha,


    die Aufnahme bei youtube ist der Mitschnitt von 1960, den ich auch sehr gern höre.


    Die 1952er Aufnahme ist auch keine Studio-Einspielung, wie ich gestern aus dem Gedächtnis heraus meinte, sondern ein Mitschnitt eines Radio-Konzertes aus Stockholm vom 03. 10. 1952; der Dirigent war Sten Frykberg.


    In der Aufnahme aus dem Jahr 1952 höre ich persönlich vom Stimmklang und von der Orchesterbegleitung her noch mehr den mythischen, silbernen Schwanenritter aus fernen Landen.


    Der Lohengrin aus der Gralserzählung von 1960 ist vielleicht ein klein wenig mehr "erdgebunden", hat dafür aber den anrührendsten Beginn, den ich in diesem Stück überhaupt je gehört habe.


    Die Aufnahme von 1952 ist übrigens auf einer CD aus der Serie SRO ("Standing Room Only") enthalten:


    Jussi Björling
    at the Hollywood Bowl 1949
    _______________


    Stockholm Radio Concert 1952


    :hello: Petra

    Hallo Antracis,


    Zitat

    Zitat Antracis: Am Rande bemerkt: Jens Malte Fischer schwärmt ja von Jussi Björlings Potential als Lohengrin. ... Die ideale Lohengrinstimme, interpretatorisch noch am Anfang, auch auf schwedisch gesungen - aber was hätte das für ein Rollenportrait werden können. Stellen wir uns doch nur ganz kurz im Gedankenexperiment einen ewig jugen Björling in der Kempe-Aufnahme vor, und die Grümmer etwas jünger. Und dann weinen wir ein bisschen über eine verpasste Gelegenheit.

    Ich weine mit euch!


    Eine Studioeinspielung der Gralserzählung mit Björling existiert auch (aus dem Jahr 1952); die finde ich eigentlich interpretatorisch besser als die aus dem Konzertmitschnitt.


    :hello: Petra

    Hallo miteinander,


    nein, Mario Lanza war gewiss kein verkanntes Genie; er besaß "nur" eine schöne Stimme (wenn man baritenori mag; ich ziehe ja die heller timbrierten Tenöre vor), aus der er jedoch leider nichts machte.


    Zitat

    Zitat von Alviano:Was die sängerische Qualität angeht, sind die Aufnahmen eher dürftig. Eine individuelle Gestaltung der Arien und Szenen findet keine statt, die Interpretation degradiert die ausgewählten Stücke zu Schlagern und für technische Fragen scheint sich Lanza nicht interessiert zu haben.


    Was die Banalisierung von Opernarien angeht, stimme ich Alviano zu: Ich war auch sehr enttäuscht, als ich, angeregt von Jens Malte Fischers Buch, einmal hören wollte, was es mit der Lanza-Hype auf sich hatte.


    Was die Ausflüge ins leichte Metier betrifft, kommt es für mich immer darauf an, was gesungen und wie es dargeboten wird:
    Von Opernsängern mit leichter Stimme geschmackvoll dargebotene Folk-Songs, Volkslieder oder Chansons höre ich gern: Nellie Melba, John Mc Cormack, Jussi Björling oder Tino Rossi (der allerdings auch kein richtiger Operntenor war) und Feruccio Tagliavini haben dafür sehr schöne Beispiele geliefert.


    Opera goes Pop finde ich jedoch seeehr gewöhnungsbedürftig und mag mich auch daran nicht gewöhnen:
    Pavarotti/Bono und Caballé/Mercury kann ich nichts abgewinnen, ebenso wenig mochte ich die stimmliche Vergewaltigung des zarten "Bridge over troubled Water" durch einen Heldentenor (war es Peter Hofmann?). Aber das wird bei mir jetzt OT und gehört eigentlich in einen Crossover-thread ...


    :hello: Petra

    Kein stürmisches Meer, sondern nur ein kleines "Bächlein" ist
    das Gewässer aus Schuberts "Die schöne Müllerin", aber eins mit für den Müllersburschen schwerwiegenden Folgen.


    Wenn der Müller erzählt: "Ich hört ein Bächlein rauschen ...", so wird vom Klavierpart das Rauschen des Baches imitiert; die Lautmalerei hat also hier illustrativen Charakter (ähnlich wie in Schuberts "Forelle", wo ebenfalls ein munter rauschender Bach assoziiert wird).


    In einigen Liedern der "Schönen Müllerin" wird dieser Bach jedoch personifiziert und erscheint entweder als Dialogpartner ( "Danksagung an den Bach"; "Der Neugierige"; "Der Müller und der Bach") oder aber als im gesamten Lied sprechende Instanz ("Des Baches Wiegenlied").


    Interessant finde ich hier die Tatsache, dass in den letztgenannten Liedern, in der das Wasser eine eigene Stimme erhält, meines Erachtens keine Lautmalerei zu finden ist, wir hören hier kein Murmeln oder Rauschen. Vielmehr erhält der Klavierpart hier eine Stimme, die sich meiner Meinung nach eher als sprechender "Partner" der Singstimme begreifen lässt (jedenfalls in meinen Ohren, aber vielleicht interpretiere nur ich das so ?).


    :hello: Petra