Ich hab mal ein bisschen quergelesen. Schon erstaunlich, dass so viele Seiten geschrieben werden, wenns um die Netrebko geht.
Dass Edwin nicht gerade ein Befürworter von Netrebko ist, wurde selbst mir beim Diagonallesen deutlich 
Ich denke, dass Netrebko insgesamt eine gut geführte Stimme hat, die sehr rund klingt. Nicht so schrill, wie manch andere Sopranistin. Also mir gefällt sie insgesamt gut. So fürchterlich viele Intonationsschwächen wie Edwin höre ich nicht bei ihr. (Mich würde in diesem Zusammenhang mal interessieren, was Edwin von der Violetta der Sopranistin Marie McLaughlin hält.)
Auch sieht Netrebko wunderbar aus und spielt gut.
Aber sie singt für mein Verständnis über ihrem Fach. Ich sehe sie nicht als Donna Anna oder als Violetta. Ihr fehlt da das dramatischere Timbre und das für diese Rollen erforderliche Volumen. Ich denke, dass man hört, dass sie da Schwierigkeiten hat, diesem gerecht zu werden. Sie singt noch nicht ausgereift genug für diese Rollen. Das ist jedenfalls meine Wahrnehmung. Man hat so den Eindruck, dass sie möglicherweise verheizt wird. Erstaunlich, dass sie diese Ochsentour, die sie ja schon seit Jahren mitmacht, bisher unbeschadet überstanden hat.
Die Sache mit dem Marketing ist im Prinzip richtig. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass nur derjenige hervorragende Imageberater bekommt(und sie sich leisten kann), der schon überdurchschnittlichen Erfolg hatte. Für "Miss Noname" interessieren sich erfolgreiche Marketingagenturen nicht. Das kann meiner Ansicht nach nicht der einzige Grund für ihren Erfolg sein.
Ihr Schauspiel ist gut, bleibt aber nur Spiel und ist von echten Emotionen oft (nicht immer) weit entfernt.
Fazit: Ich hab schon sehr viele viel schlechtere Sängerinnen ihres Fachs auch im professionellen Bereich gehört......aber auch schon bessere. Mit der Callas hat sie jedenfalls denkbar wenig gemeinsam.
Sylvia