Beiträge von Münti

    Kann mir jemand sagen, was für eine Melodie das ist, die in Duprés Poème héroique op.33 ziemlich am Anfang und auch nochmal im weiteren Verlauf der Komposition Verwendung findet und irgendwie an ein russisches Arbeiterlied erinnert? Ich bekomme die Melodie nicht mehr aus dem Kopf - ein echter Wurm! Vielleicht hilft's, wenn ich weiß, was das ist! Daß es sich höchstwahrscheinlich nicht um eine russische Melodie handelt, ist mir klar - schließlich geht's in op.33 um die Schlacht von Verdun, und da waren die Russen nicht beteiligt (oder? :rolleyes: )!


    Gruß
    Münti

    Hallo Peter,


    danke für die Infos! Dann kann ich die CD ja gleich wieder von meiner Wunschliste entfernen!
    Bei BIS ist eine Einspielung von Dvorak's Neunter mit Zsigmond Szathmáry erschienen:



    Immerhin sind noch zwei andere Kompositionen enthalten, so daß man auf die stattliche Spielzeit von 51:25 kommt ;)! Als Instrument dient die Woehl-Orgel in St.Petrus Canisius Friedrichshafen, was ich mir klanglich gut vorstellen kann. Vielleicht kennt ja jemand die Aufnahme?


    Gruß
    Münti

    Andres Uibo hat eine CD mit eigenen Orgelwerken an der Walcker-Orgel im Dom zu Riga eingespielt:



    Enthaltene Stücke:


    Apocalypsis Symphony (2003/2004)
    1 Then I saw
    2 And I heared
    3 He will wipe every tear
    4 The New Jerusalem


    5 Bach im Spiegel (2005)


    6 Licht und Schatten


    Drei Choralmeditationen
    7 Befiehl du deine Wege
    8 Vater unser im Himmelreich I
    9 Vater unser im Himmelreich II


    Aufnahme 2006, erschienen bei Eres Edition


    Ich hatte vor einigen Monaten das Vergnügen, Uibo mit seiner Apocalypsis Symphony im Lübecker Dom zu erleben. Fulminant! Für den ersten Satz hat er den ersten Preis bei einem Wettbewerb für neue Kompositionen in Tallinn gewonnen - für mich absolut nachvollziehbar! Es ist eine geradezu hypnotische und sehr kraftvolle Musik. Die nachfolgenden Sätze sind weniger dynamisch, die Musik hat aber trotzdem ihren Reiz. So z.B. im zweiten Satz, wo plötzlich BWV582 zitiert wird.
    "Bach im Spiegel" ist ein sehr intensives Werk für Orgel und Violoncello, "Licht und Schatten" ist für vier Hände komponiert (zweiter Organist in dieser Aufnahme ist Aivars Kalejs) und ist der Apocalypsis Symphony ähnlich. Die drei Choralmeditationen hatte ich bereits bei der CD "Estnische Orgelmusik" erwähnt.
    Alles in allem eine wunderbar aufgenommene CD mit ebenso wunderbarer zeitgenössischer Musik.


    Gruß
    Münti

    Ich habe mir die Musette nochmal angehört: Wenn man weiß, daß die schnellen Figuren mit den Füssen gespielt werden, wird einem ganz schwindelig!
    Jetzt aber eine Frage eines Nicht-Orgelspielers: Warum ist die schnelle Stimme nicht in die Manuale gelegt? Ist es begründbar, warum die Musette so geschrieben ist, außer daß das Ganze dadurch virtuoser ist?


    Gruß
    Münti

    Sehr interessant erscheint auch dieses Buch, das es bei jpc für gerade mal 10,- zu kaufen gibt:



    Da werde ich wohl demnächst mal zuschlagen!


    Gruß
    Münti

    Ich habe mir nun also die Duruflé-CD nochmal zu Gemüte geführt: Eine gewisse Lautstärke-Dynamik ist der Aufnahme freilich nicht abzusprechen! Jedenfalls hat meine Frau ordentlich gemeckert! ;)
    Ich glaube jetzt zu wissen, was mir an der Aufnahme fehlt: Man hört den Raum nicht! Es hört sich an, als wäre an akustisch getrennten Orten aufgenommen und anschließend schlecht zusammengemischt worden! Meiner Meinung nach kein realistisches Klangbild. Daß es auch anders geht bzw. daß das nicht die Realität in St.Paul ist, zeigt diese CD:



    Hier hört man den Raum und das Musikhören macht Spaß!


    Aber zurück zu Dupré:
    Ich hatte nicht gewußt, daß er Probleme mit den Fingern hatte. Wie schlimm war es denn bzw. welche Krankheit? Gibt es eigentlich ein empfehlenswertes Buch, in dem man solche Details erfahren kann?


    Beim Stöbern in meinen CDs ist mir aufgefallen, daß ich einen absoluten Favoriten unter Duprés Orgelkompositionen habe: Seine zweite Symphonie op.26! Irgendwie ist das ja kein typisches Werk von ihm, jedenfalls konnte ich beim ersten Hören gar nicht glauben, daß es von Dupré ist. Wenn man dann noch bedenkt, daß es als op.26 in zeitlicher (?) Nachbarschaft z.B. zur Symponie-Passion op.23 und den Sept Pieces op.27 steht, fragt man sich schon, was dem "armen" Dupré widerfahren sein mag, daß er plötzlich solch verrückt-geniale Musik geschrieben hat. Weiß jemand Genaueres?


    Gruß
    Münti

    Ich antworte mir mal schnell selbst! Gerade im Internet gefunden:
    "Vom Ursprung her handelt es sich also um liturgische Gebrauchsmusik, die Dupré als solche auch verstanden wissen wollte, als er bei der Erstaufführung einen Chor miteinbezog."


    Gruß
    Münti

    Zitat

    Kannes sein, dass du "Dynamik" mit "extremer Lautstärke" verwechselst?


    Nein!


    Den Begriff Titularorganist meinte ich im Sinne von "Hauptorganist", wie er z.T. in Deutschland benutzt wird. Daß sich der Beruf des franz. von dem des deutschen Organisten z.B. nicht unerheblich unterscheidet, ist mir bewußt (ich habe ja auch nicht "Titulaire" geschrieben).
    Die Orgel in St.Paul ist sicherlich sehr schön - dafür spricht schon der Name des Orgelbauers. Daß sie über eine große Dynamik verfügt bei über 100 Registern ist selbstverständlich. Daß St.Paul eine tolle Akustik hat, ist vorstellbar bei der Größe der Kirche. Aber meiner Meinung nach hört man das nicht auf der CD!


    Zitat

    Ist eine Orgel für den Organisten am Spieltisch intoniert oder für die Leute unten im Raum?


    Brauchen wir nicht drüber reden, Minderheiten haben natürlich auch hier das Nachsehen. ;) Ich wollte damit ausdrücken, daß ich mir vorstellen kann, daß Cochereau diesen Klang während der Aufnahme gehört hat. Hingegen glaube ich nicht, daß irgendjemand, der an "vernünftiger" Position in St.Paul gestanden bzw. gesessen hat, solch einen Klangeindruck erfahren hat wie auf der CD festgehalten ist.
    Bevor wir uns jetzt hier aber weiter über die Duruflé-CD ereifern, schlage ich vor, daß ich jetzt am Wochenende mal wieder in die Scheibe reinhorche. Vielleicht hatte ich beim letzten Hören noch nicht meinen neuen Kopfhörer (habe ich erst drei Jahre)! :D


    Zu op.18: Wenn die Versetten und die gregorianischen Choräle zusammen gehören, warum sind dann die meisten Aufnahmen (alle anderen?) ohne Gregorianik eingespielt? Ist das wirklich so von Dupré vorgesehen?


    Gruß
    Münti

    Hallo Karsten!


    Zitat

    wenn ich mich recht erinnere wird die CD von "kreischenden Hochdruckzungen" (ich vermute sind die Royal Trumpet über dem Westeingang gemeint) erst in der letzten Minute "unterbrochen" - oder besser: beschlossen.


    Genau die CD meine ich! Da wartet man 70 Minuten lang auf ein wenig Dynamik, und dann kommt zum Schluß so etwas! Es mag sein, daß es schwierig ist, in St.Paul Orgelmusik aufzunehmen - dann soll man es lassen! Warum hat John Scott nicht eine andere Orgel gewählt (unwissenderweise: Ist er dort Titularorganist? :O)?
    War jetzt vielleicht etwas krass ausgedrückt, aber was mich u.a. an dem Instrument Orgel fasziniert, ist die Dynamik! Besonders in Duruflés Suite op.5, eines meiner absoluten Lieblingswerke, fehlt's an allen Ecken und Enden! Aber wir wollten hier über Dupré sprechen!


    Die Cochereau-Aufnahme kann man vielleicht wirklich ans andere Ende der Aufnahme-(Entfernungs-)Skala setzen, eben sehr nah aufgenommen. So müßte es aber der Organist auch hören, oder? Trotz des ordentlichen Rauschteppichs kommt bei der Aufnahme meiner Meinung nach deutlich mehr rüber. Die goldene Mitte haben aber beide CDs mit Sicherheit nicht getroffen!


    Die beiden Esquisses op.41 sind auf dieser, von mir oben schon angesprochener CD sehr schön eingespielt in der Neuen Tonhalle Zürich:



    Erst kürzlich gehört und sehr empfehlenswert:



    Vêpres des Fêtes du Commun de la Ste Vièrge op. 18,
    Sept Pièces op. 27
    Suzanne Chaisemartin
    der Cavaillé-Coll-Orgel von St. Ouen in Rouen


    Das op.18 ist nach jedem Satz durch einen gregorianischen Choral unterbrochen, was gut zu der Musik paßt (hat man an anderer Stelle schon anders erlebt). Leider ist jeweils der Orgel- und der Choralsatz auf einem Track vereint, so daß sich nicht die Option ergibt, die Choräle wegzulassen. Das ist aber der einzige Negativpunkt. Ich habe einige CDs mit Suzanne Chaisemartin und ich mag ihre Spielart sehr. Zur Orgel muß ich ja wohl nichts sagen. Wie eigentlich immer sehr schön im Raum aufgenommen ;)!


    Gruß
    Münti

    Von der Dupré-CD mit John Scott habe ich schon häufiger Lobeshymnen gehört. Ich hätte sie mir damals fast gekauft, mich dann aber erstmal für seine CD mit Duruflé-Orgelwerken entschieden. Da diese Scheibe leider zu meinen schlechtesten gehört, habe ich natürlich die Dupré-Aufnahme ganz schnell vergessen. Sind die Aufnahmen nun so unterschiedlich, oder die Geschmäcker? Die Duruflé-CD ist meiner Meinung nach grottig aufgenommen. Die Orgel erscheint so weit entfernt, daß man nur ein leises Gewabere hört, das zwischendurch von kreischenden Hochdruckzungen unterbrochen wird.
    Ich muß am Wochenende mal wieder in meine Dupré-CDs reinhören, da kann ich auch die eine oder andere Aufnahme empfehlen. Spontan fallen mir zwei Motette-CDs mit Ulrich Meldau ein, die u.a. das Konzert op.31 und die Symphonie op.25 enthalten. Aber dazu später mehr.


    Gruß
    Münti

    Vor ca. 15 Jahren habe ich mir meine erste Dupré-CD gekauft, und heute habe ich sie nach langer Zeit mal wieder gehört:



    Pierre Cochereau spielt die 3 Préludes et Fugues op.7, Cortège et Litanie op.19, die Noel-Variationen op.20 und die Symphonie-Passion op.23 an der Orgel in Notre-Dame Paris, Aufnahme 1975.
    Ich kann mich noch erinnern, daß der Auslöser das Prélude et Fugue op.7 Nr.3 war, das ich im Radio gehört hatte (damals gab es so etwas noch im Radio).
    Wie ich inzwischen weiß nach 13 Folgen Dupré bei Naxos, vereint diese CD eher "Publikums-freundliche" Werke. Die Aufnahme lebt auch von der "Cochereau-Orgel" in Notre-Dame zum damaligen Zeitpunkt. Sie klang damals ja nicht gerade vornehm, sondern eher schrottig (inkl. Traktur-Quietschen!) und schroff. Aber irgendwie auch geil (Entschuldigung!)! Kann eine Orgel brutaler klingen?
    Zurück zur Musik: Ich denke, daß op.7 Nr.1 und 3 sowie op.19 sofort ansprechende Kompositionen sind. Die Symphonie-Passion mochte ich zwischendurch schon nicht mehr hören, weil sie auf fast jeder Dupré-CD zu finden ist. Sie ist wohl Duprés bekanntestes Werk, oder? Mit den Noel-Variationen hingegen wurde ich nie so ganz warm - das ist alles andere als schwierige Musik (eben Variationen), aber irgendwie "kalt". Irgendwo habe ich gelesen, daß op.20 wohl Duprés bestes Werk sei.


    Was sagt Ihr dazu? Wie empfindet Ihr Duprés Musik und was sind Eure Lieblingswerke? Könnt Ihr auch mit einigen Kompositionen nichts anfangen (auf den 13 Naxos-CDs gefallen mir schätzungsweise nur 50% der Stücke!)!


    Mit gespannten Grüssen
    Münti

    Vielen Dank für den CD-Tipp!
    Jaan Rääts kenne ich bisher nur vom Namen. Ich habe mal bei jpc in die CD reingehört, scheint vielversprechend zu sein. Auf jeden Fall steht sie jetzt auf meiner Wunschliste! Und das mit dem 2.Violinkonzert behalte ich im Hinterkopf (leider konnte ich keine Hörbeispiele finden)!


    Gruß
    Münti

    Über Musik aus den drei Baltenrepubliken Estland, Lettland und Litauen ist hier im Forum bisher leider sehr wenig geschrieben worden. Außer dem Namen Arvo Pärt bin ich nur auf einen Beitrag über Peteris Vasks gestossen. Damit sind die beiden wohl bekanntesten Komponisten des Baltikums genannt, doch gibt es dort noch viel mehr zu entdecken, besonders im Bereich der Orgelmusik.
    Zunächst möchte ich kurz erzählen, wie ich zu meiner Leidenschaft zur baltischen Musik gekommen bin und was mir daran eigentlich so besonders gefällt. Angefangen hat alles, wie soll es anders sein, mit Pärts "Annum per Annum", das ich auf einer CD mit estnischer Orgelmusik gefunden hatte.



    Doch auch die anderen Stücke von Peeter Süda, Erkki-Sven Tüür, Edgar Arro, Ester Mägi, Andres Uibo und Rudolf Tobias haben mich so neugierig gemacht, daß ich die CD immer und immer wieder gehört habe, bis ich diese Musik "geschluckt" hatte. Besonders die drei Choralmeditationen von Uibo, der diese CD an der Rieger-Kloss-Orgel in St.Nikolai Tallinn eingespielt hat, fand und finde ich einfach stark. Die Stücke sind unterschiedlich modern, einige eher meditativ, andere wild. Aber auf alle Fälle wirkt die Musik unverkrampft und dadurch zeitlos. Das ist ein Punkt, den ich an baltischer Musik sehr schätze. Die Musik scheint aus der Seele zu kommen, sie soll nicht irgendeine Modeströmung bedienen (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel!).
    Die nächste CD war im Dom zu Riga aufgenommen: "Festliches Orgelkonzert" (blöder Titel!) mit Irmtraud Krüger und Edward H. Tarr (Trompete). (Wie ich gerade feststellen musste, gibt es diese CD anscheinend nicht mehr - deswegen kein Bild vom Cover!) Auf dieser Aufnahme lernte ich nun das "Zentralinstrument" Lettlands kennen, nachdem ich jenes in Estland bereits erlebt hatte. Ich möchte nicht diese beiden Orgeln vergleichen, aber die Walcker-Orgel im Dom zu Riga ist natürlich ein absoluter Glücksfall! Für mich eine der schönsten Orgeln der Welt!
    Zurück zur Musik: Auf dieser CD sind Werke von
    Margeris Zarins, Alfreds Kalnins, Jekabs Medins, Imants Zemzaris, Peeter Süda und Maija Einfelde enthalten. Wenn man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, stößt man häufiger auf die Namen Peeter Süda und Alfreds Kalnins. Wobei letzterer häufig mit seiner Fantasia von 1902 auf CDs zu finden ist. Dieses hochromantische Stück ist für mich so etwas wie das "565" des Baltikums - natürlich nicht vom Stil her, sondern wegen des "Evergreen-Status"! Das Stück sauge ich geradezu auf!
    Das zweite Werk, das mir in seiner Schlichtheit sofort unheimlich vorkam, waren die "Sechs Pastoralen für eine Sommerflöte" von Imants Zemzaris. Bis auf die fünfte Pastorale, deren Schönheit ich nicht zu beschreiben vermag, fand ich das Werk aber stinklangweilig. Trotzdem (bzw. wegen dieser fünften Pastorale) hörte ich es immer wieder und inzwischen ist es für mich ein Schatz. Falls jemand den Roman "Löwenzahnwein" von Ray Bradbury kennt - irgendwie schlägt das in die gleiche Kerbe (das Buch gibt es übrigens auch nicht mehr - ein Zeichen für die Schlechtheit dieser Welt?)! Stücke, die man fünf oder zehn mal hören muß, bis man sie kapiert, sind einfach die besten! Es muß halt nur beim ersten Hören schon etwas passieren, damit man motiviert dazu ist!
    Die Sechs Pastoralen sind übrigens auch auf dieser CD enthalten:



    Eine empfehlenswerte CD, aber die Pastoralen sind wahrscheinlich auf keiner Orgel so gut darstellbar wie im Dom zu Riga!


    Wie ich schon erwähnt hatte, gefällt mir an der Musik das Zeitlose und Unverkrampfte. Es ist sehr nationale Musik - ich finde, nahezu jeder Musik aus dem Baltikum ist eine ähnliche Grundstimmung eigen. Es ist so eine Art "Weltschmerz", wie ihn Peteris Vasks ja auch selbst in seinen Werkerläuterungen nennt. Da ich überhaupt keine heitere Musik mag, genau das Richtige für mich!


    Ich könnte jetzt hier noch über einige andere Werke palavern, aber ich möchte erstmal abwarten, ob hier überhaupt jemand meine Leidenschaft für baltische (Orgel-)Musik teilt! Ich bin immer auf der Suche nach neuen Entdeckungen - vielleicht hat ja der ein oder andere einen CD-Tipp für mich!


    Baltische Grüße (von der deutschen Küste)
    Münti

    Hallo Tresor,


    die CD aus der Thomaskirche Leipzig habe und schätze ich auch! Auch wenn die Orgel romantischer ist als irgendein "Idealinstrument" o.ä. es sein sollte - sie ist unglaublich klangschön! Diese CD zu hören ist eine einzige Streicheleinheit für die Ohren (auch im Tutti)!
    Meine Lieblingssonate ist neben der Nr.6 noch die Nr.3. Ich habe diese Sonate mehrmals bei Orgelkonzerten in einer Dorfkirche (Gleschendorf, Bruhn-Orgel von 1985 mit II/22 o.ä.) gehört, das hat sich irgendwie eingeprägt! Warum da so häufig diese Sonate auf dem Programm stand, weiß ich auch nicht. Da ich noch ein Kind war und ich die Sonate ohnehin mochte, hat mich das auch nicht gestört. Ich weiß aber noch, daß bei einem Konzert Rose Kirn gespielt hat.
    Übrigens ist die 1.Sonate auch viersätzig, oder?


    Gruß
    Münti

    Ich habe gerade einen "Fachartikel" in der TLZ gelesen, ich möchte den Anfang dieses Textes Euch nicht vorenthalten, da er so treffend formuliert ist:


    "Wer Lübeck besucht, besucht auch die Marienkirche mit ihren beiden Orgeln - der Totentanzorgel und der großen Klemper-Orgel mit fünf Manualen bei 101 Registern,..."


    Ohne Kommentar! :hahahaha:


    Die Foccroulle-Einspielung hatte ich mir vor kurzem mal aus der Stadtbibliothek ausgeliehen. Die Aufnahmetechnik fand ich nicht so überzeugend (z.B. im Vergleich mit den MDG-Aufnahmen von Harald Vogel), da kommt irgendwie nichts (bzw. nicht alles) rüber. Besonders die Martini-Orgel Groningen habe ich schon viel schöner aufgenommen gehört. Aber ist ja Geschmacksache, interpretatorisch ist an den CDs wohl nichts auszusetzen.


    Gruß
    Münti

    Das Thema raubt einem den Schlaf, gell? ;)


    Zitat

    denn Ahrend hat bei seinen Neubauten einen eigenen Stil und will gar nicht kopieren. Nur verleugnet er nicht, wo er herkommt, nämlich aus Norddeutschland


    Da gibt es noch andere Orgelbauer, die ihre norddeutsche Herkunft nicht verleugnen, aber trotzdem nicht zu historischen Temperierungen gegriffen haben bzw. greifen. Beispiele sind Rudolph von Beckerath und Christian Lobback. Beide haben sehr schöne Orgeln gebaut.


    Zitat

    Und in Lüneburg hat sich so sehr viel nicht geändert. Da war Beckerath vor, einer der besten Orgelbauer des 20. Jh., der sich bei Restaurierungen in den Dienst des Instruments gestellt und seinen eigenen Stil außer Acht gelassen hat


    Ich meinte bezüglich St.Johannis gar nicht die Arbeit Beckeraths, sondern die Tatsache,daß Matthias Dropa aus der Renaissance-Orgel von Niehoff eine Barockorgel gemacht hatte. Diesen Zustand hatte Beckerath wieder hergestellt, d.h. die inzwischen "eingeflossenen" romantischen Veränderungen von Eduard Meyer und Walcker rückgängig gemacht. Heutzutage würde man wahrscheinlich im allgemeinen Historismuswahn die Orgel auf den Niehoff-Zustand zurückführen, um ein paar Kompositionen von Sweelinck authentisch darstellen zu können!
    Es gibt aber genug Leute, die die Johannis-Orgel als Beckerath-Instrument bezeichnen. Kann ich nicht beurteilen, dazu müßte man tiefer in der Materie stecken. Auf jeden Fall hört sich Reger erstaunlich gut an, wie auf dieser CD zu erleben ist:




    Bei der Orgel in St.Petri HH meinte ich den "gewachsenen Zustand", der durch die Übernahme vieler Walcker-Register durch Beckerath 1955 entstanden ist und der der Orgel ihren unverwechselbaren Charakter gibt. Oder gegeben hat? Ich habe die Orgel nach dem letzten Umbau noch nicht gehört. So schlimm?


    Einen schönen Sonntag wünscht


    Münti :hello:

    Zitat

    wenn es nicht dem Zeitgeist gemäß ist, eine mitteltönige Orgel zu bauen, dann hätten demzufolge Meister wie Ahrend etwa oder Wegscheider keinen eigenen Stil


    Ich habe die Ahrend-Orgel in Mailand noch nicht gehört, aber die Orgel in St.Johann in Bremen-Oberneuland klingt für mich ganz klar nach Schnitger. Eigener Stil ist für mich etwas anderes! Und Messiaen auf einer Schnitger- bzw. Ahrend-Orgel? Ist nicht euer Ernst! :no:


    Zitat

    Auch Stellwagen arbeitete nach dem Prinzip, die, wenn wertvolle, alte Substanz in ein neues Instrument zu integrieren, bzw. dieses zu erweitern.


    Das ist ja ein völlig anderes Thema! Wenn noch historisches Material vorhanden ist, kann es auch richtig sein, wenn man den Rest entsprechend rekonstruiert. Aber wir reden hier von kompletten Neubauten! Übrigens finde ich, daß Orgeln "gewachsenen" Zustands immer sehr charaktervoll sind - liegt wohl daran, daß sie Stile kombinieren, die es so kaum in einem zweiten Instrument geben kann. Beispiele: Lüneburg St.Johannis und HH St.Petri.


    Zitat

    Wenn Du Dich an Schoofs "Bach-CD" erinnerst, wie wundervoll
    klingen die Register bei den "Canonischen Variationen", die etwa 200 Jahre VOR Bachs Geburt entstanden, also an die dachte Bach ganz gewiss kaum, als er sein Werk konzipierte. Mit der gleichen Registrierung jedoch etwa Brahms zu spielen, also darauf käm wahrscheinlich niemand.


    Das stimmt: Das ist eine tolle Einspielung! Da die Register ja schon zu Bachs Zeiten erklungen sind, spricht aber doch nichts dagegen, daß er sie bei der Komposition im Hinterkopf hatte, oder? Daß man Brahms nicht zufriedenstellend darauf interpretieren kann, ist klar. Das kann man auf einer Schnitger- oder Ahrend-Orgel auch nicht! Nur daß die Orgeln, die vor Brahms gebaut wurden, dafür nichts können: Sie wußten ja nicht, was da noch so alles komponiert werden sollte! Im Gegensatz zu einer Orgel, die heute gebaut wird!



    Zitat

    Ein zeitgenössischer Stil könnte für zeitgenössische Musik genau das richtige sein. Nur existiert die de facto auf dem Orgelsektor bis auf ein paar kleine kümmerliche Orchideen am Wegesrande nicht.


    Da könntest Du Recht haben. Der Unterschied zwischen uns ist, daß Du aufgegeben hast und ich noch hoffe. Nennt mich ruhig naiv! :rolleyes:


    So, und jetzt höre ich mir meine neue CD an:



    :D


    Gruß
    Münti

    Was für ein schöner Einstieg in den Tag! Wenn sich ein Neutraler unsere Diskussion durchliest, liegt er wohl auf dem Boden vor Lachen (nicht, weil es ein Witz ist, worüber wir sprechen, sondern wegen des ausgeströmten Humors!).
    Deinen Beitrag, Hildebrandt, fand ich sehr interessant, weil er etwas bestätigt, was ich schon häufiger erfahren habe: Im Grunde wollen wir alle dasselbe bzw. dasselbe nicht! Nämlich:


    Zitat

    (...)-orgeln (...), bei denen der Name des Erbauers völlig gleichgültig ist, weil sie sich alle so ermüdend ähnlich sind und auch allein schon müde klingen


    Nur gehen wir von verschiedenen Seiten an das Thema. Du möchtest eine Orgel, die "kompromisslos" auf einen Orgelstil ausgelegt ist, z.B. Barockorgel (mal oberflächlich formuliert). Rein von der kirchenmusikalischen Funktion ist aber gerade das ein Kompromiss - schließlich habe ich so nur die Möglichkeit, Barockmusik "vernünftig" darzustellen.
    Für Dich ist eine Kompromissorgel ein Instrument, daß auf keinen bestimmten Stil 100% ausgelegt ist. Und nun kommt der große Unterschied zwischen unseren Auffassungen. Du sagst zu so einer Orgel, daß sie zwischen den Stühlen sitzt! Ich sage: Das tut sie nur, wenn sie schlecht ausgeführt ist. Gut wird sie, wenn sich ein Orgelbauer gegen Modeströmungen wehrt und einen eigenen zeitgenössischen Stil durchzieht.


    Zitat

    Obendrein sind die Zeiten auch vorbei, in denen die Orgelbauer noch Charakter hatten – oder besser gesagt: haben durften.


    Das ist der Punkt! Und ich will Orgeln von Orgelbauern, die sich dagegen wehren! Zum Glück gibt es davon noch welche!
    Eine mitteltönige Stimmung heutzutage zu bauen, ist interessant, aber steht einem eigenen Stil entgegen. Wenn in Göteburg eine fiktive Barockorgel in einem kopierten Gehäuse entsteht, so ist das ein sehr interessantes Experiment, aus dem man auch viel für die Restaurationspraxis lernen kann. Mehr aber nicht! Ich möchte so etwas nicht in jeder Kirche sehen! Denn, wie momo schon ganz richtig sagt:


    Zitat

    wenn ich silbermann hören will, gehe ich nach sachsen, wenn ich cavaillé-coll in echt hören will, warte ich bis sich eine möglichkeit ergibt nach frankreich zu fahren.


    Gruß
    Münti

    Und was ist an einer Schnitger- oder Silbermannkopie besser?


    Zitat

    der nächste Organist bestellt sich dann eine Walcker-Kopie und gibt das Geld der Steuerzahler wieder mit vollen Händen aus, weil er lieber Reger statt Vierne spielt


    Die einzige Orgel, die alles abdeckt, ist doch "die" (eigentlich muß es "eine" heißen) Universalorgel!
    Für mich ist der Punkt folgender: Wenn ich heute ein Orgelkonzert in der Kirche X höre, soll die Orgel sich nicht anhören wie die berühmte Orgel in Kirche Y, sondern wie die in Kirche X! Eine Orgel muß etwas Einzigartiges sein! Und wenn Buxtehude sich anders anhört als in Kirche Y, ist das doch gut! Ich will doch nicht überall das gleiche hören! Egal ob ich in Deutschland, Frankreich, Holland, USA....ins Orgelkonzert gehe, muß ich mir demnächst überall eine "Bachorgel" anhören! Alle mit der Disposition, wie sie Bach in Arnstadt, Mühlhausen, ... vorgefunden hat, alle mit der gleichen mitteltönigen Stimmung, möglichst noch mit vergoldeten Schnörkel-Schleierbrettern. Das alles auch in der 20 Jahre alten Betonkirche! Was würde Bach dazu sagen, wenn er noch leben würde? :kotz:

    Zitat

    Etwa so wie in der Propsteikirche? Oder in St. Aegidien? Oder Herz-Jesu?


    1. Propsteikirche und Herz-Jesu sind eins: Propsteikirche Herz-Jesu! Übrigens mit einer schönen Kuhn-Orgel, die die Orgellandschaft Lübecks bereichert hat.
    2. Über die Klais-Orgel in St.Aegidien wird doch schon genug gemeckert, also wird da doch wohl auch bei der nächstbesten Gelegenheit eine Kopie hinter den schönen Prospekt kommen. Wobei ich sagen würde: Wenn eine Kopie in Lübeck, dann in St.Aegidien!


    Welche Orgel bzw. -stil wurde in St.Eustache kopiert? Ich habe die Orgel bisher immer für eine zeitgenössische Universalorgel gehalten.


    Wie sieht's mit der Ahrend-Orgel-CD mit breitgefächertem Repertoire aus? Gibt's nicht? Wie kommt das denn? :baeh01: :untertauch: [SIZE=7](wollte auch mal frech sein!)[/SIZE]


    Tresor:
    Mit "neuer Buxtehude" meinte ich einfach einen Organisten/Komponisten, der etwas bedeutendes Zeitgenössisches schafft, das in Erinnerung bleibt. Und da wir schon bei St.Eustache sind, denke ich dabei z.B. an jemanden wie Jean Guillou! Achtung: Ich will damit auf keinen Fall sagen, daß Guillou der Buxtehude unserer Zeit ist! Vielen Dank für das Verständnis!

    Hallo Hildebrandt,


    nenn mir mal bitte eine "große" Ahrend-Orgel nebst CD-Einspielung mit breitgefächertem Repertoire. Diese CD kauf ich mir dann und laß mich dann gerne eines Besseren belehren! Ich glaub nicht dran!
    Und ich will nicht ständig nur Buxtehude und Bach hören. Die kann ich mir auf der Stellwagen-Orgel in St.Jakobi anhören oder ich fahre nach HH und höre mir die Ahrend-Orgel in St.Jacobi an (war jetzt fies, ok: Schnitger-Orgel)! Wobei ich Bach auch sehr gerne auf der Marcussen-Orgel im Lübecker Dom höre - ist nicht so würzig, hat aber Pepp und damit auch seine Daseinsberechtigung!


    Zitat

    Muss man denn dann in der Kirche Tunders und Buxtehudes noch so ein Wörterbuch der Registernamen verbrechen?


    In Lübeck erstickt man bereits in lauter Tradition! Wenn das so weiter geht, steht irgendwann in jeder Kirche eine mitteltönige Orgel und es wird wieder Barockmusik komponiert! In den Dom wollen sie ja auch so eine Schnitger-Kopie reinpflanzen! Und in St.Katharinen HH wird auch eine Kopie gebaut und..und...und...
    Ich will eine Orgel wie die in St.Eustache zu Paris in St.Marien!!! Damit ein "neuer Buxtehude" sein Werk an dieser Stelle schaffen kann! :jubel:

    Ich war am Wochenende mal wieder in St.Marien: Jetzt sieht die große Orgel auch von außen richtig übel aus! Die Prospektpfeifen sind alle stark korrodiert, besonders im Rückpositiv ist irgend ein Belag (Flecken) auf den Pfeifen. Die dicken 32'-Röhren in den Pedaltürmen haben zudem seltsame ringförmige Kratzer um den Pfeifenkörper. Ich habe davon Fotos gemacht, aber wenn ich's richtig sehe, kann ich die hier nicht einfügen, oder?
    Wundern tut mich das schon, daß die Orgel nun schon seit 39 Jahren nicht grundlegend renoviert wurde (spricht für die Qualität :hahahaha:! ). Das kann doch nur den Grund haben, daß man kein Geld verschwenden will....


    Zum Nachfolgeeinstrument (für die große Orgel): Ahrend-Orgel? Hallo? Wir sind hier in St.Marien zu Lübeck, hier gibt es u.a. einen Messiaen-Zyklus, ich will auch mal Naji Hakim usw. hören! Nee, da muß was "Vernünftiges" her. Es müssen nicht wieder 5 Manuale werden, aber etwas Ähnliches wie im Altenberger Dom oder der Münchner Frauenkirche (nicht die Dresdner ;)) sollte das werden. Ich höre sehr gerne die Instrumente der Firma Seifert, von denen gibt es auch noch nichts in der näheren (?) Umgebung. Mir läuft schon das Wasser in den Ohren zusammen! :]
    Die Totentanzorgel könnte dann vielleicht durch eine Ahrend-Orgel ersetzt werden. Im rekonstruierten Gehäuse, wie es bis 1942 bestand? Besser gefallen würde mir eine Woehl-Orgel wie in der Thomaskirche Leipzig! Oh Mann, jetzt läuft's mir aus den Ohren raus...


    In träumerischer Hoffnung
    Münti

    Zitat

    Sehr bedauerlich, dass Naxos nicht den Weg der ersten beiden CDs weiterverfolgt hat und an historischen Orgeln aufgenommen hat...


    Ich habe mich gerade gefreut, daß ich demnächst zwei neue Reger-CDs besitze, weil Naxos wieder auf eine meiner Lieblingsorgeln zurückgegriffen hat! So unterschiedlich sind die Geschmäcker...


    Gruß
    Münti

    Zum Thema Frauenkirchenorgel möchte ich gar nichts sagen! Ich war zuerst schon skeptisch, ob es überhaupt sinnvoll ist, die Kirche wieder aufzubauen. Als ich dann den Einweihungsgottesdienst im Fernsehen gesehen habe, wußte ich aber, daß es absolut sinnvoll war! Einfach die Tatsache, daß sich so viele Menschen dafür interessiert haben, daß dieser schöne Bau wieder entsteht, macht Hoffnung! Hoffnung, daß es noch so etwas wie "Werte" gibt! Man könnte natürlich jetzt behaupten, daß es einem mit einer rekonstruierten Silbermann-Orgel ähnlich gehen würde....


    Die angesprochene Schoof-CD finde ich auch sehr schön - allerdings gehöre ich auch zu den wenigen (?), die kein Problem mit der Richborn/Schuke-Orgel haben (Richborn klein geschrieben ;)). Viele bemängeln ja, daß die Orgel zu laut sei. Eine Kompromisslösung ist sie allemal (gleichstufige Temperierung! ;)). Ich habe mal ein sehr faszinierendes Konzert mit Kalevi Kiviniemi in St.Jakobi miterleben dürfen (im Rahmen des S-H-Musikfestivals). War schon toll, was für Klänge er der Orgel entlocken konnte!

    Zitat

    Und was die Nachwelt für erhaltenswert befindet, entscheidet- die Nachwelt !


    Was der Nachwelt erhalten bleibt, entscheiden wir! Indem wir es wertschätzen und nicht durch Modeorgeln ersetzen!


    Meinst Du diese CD:

    Die gibt es immer noch, auch bei jpc. Ich habe Armin Schoof immer sehr gerne gehört, sowohl mit Buxtehude und Bach als auch mit Distler.



    Eine perfekte CD! Vielleicht bis auf die reißerische Jahreszahl auf dem Cover: Stellwagen-Orgel (1467)!

    Die Werckmeister-Stimmung der Stellwagen-Orgel in St.Jakobi HL hatte ich angesprochen, weil Du geschrieben hattest, daß es "im norddeutschen Bereich NIRGENDWO" eine solche Stimmung gegeben hätte. Oder hat die Orgel die Stimmung erst seit Hugo Distler?


    Warum auf diesem Instrument keine Buxtehude-Gesamteinspielung zum Jubiläum erfolgt ist, könnte verschiedene Gründe haben. Zum einen gab es den Organistenwechsel Armin Schoof--> Arvid Gast, wobei ich irgendwo gelesen habe, daß die Stelle keine 100%-Stelle mehr ist, so daß Arvid Gast wohl keine Zeit für solch ein umfangreiches Unterfangen hat. Zum anderen gab es den Bleifraß-Befall: Ist dieser inzwischen 100% beseitigt? Und dann hat ja der Herr Stender neben 20 anderen CDs auch noch die Buxtehude-Orgelwerke auf der Totentanzorgel in St.Marien eingespielt. Ich weiß, daß sich das niemand mit ein wenig Geschmack antut - aber die Touris strömen ohnehin zuerst in St.Marien, und wer kauft dann noch die CDs aus St.Jakobi, zumal es ja nicht an sonstigen Buxtehude-Einspielungen mangelt?


    Den Begriff "Allerweltsorgeln", der ja eindeutig abwertend gemeint ist, halte ich für sehr gefährlich: Schnitger, Silbermann&Co. haben ihrer Zeit auch "Allerweltsorgeln" gebaut! Und Instrumente wie z.B. die Marcussen-Orgel im Lübecker Dom (1970, III/47) oder auch diverse Beckerath-Orgeln werden in x Jahren zu Pilgerstätten, wie es inzwischen die romantischen Orgeln geworden sind (z.B. Schweriner Dom).