Beiträge von Oolong

    Es geht mir genau wie Euch: beide Passionen brauche ich zum Leben, auf eine zu verzichten, hieße, ein Stück meiner Seele zu amputieren.Niemals!!
    Aber dennoch stelle ich fest, daß ich beide in sehr unterschiedlichen Stimmungslagen höre. Wenn ich mich an musikalischer Kunstfertigkeit und Schönheit berauschen will oder mich einfach von der Musik in selige Sphären forttragen lassen will, ist die Matthäuspassion stets erste Wahl! Ein große SPIRITUELLES Erleben!
    Will ich mich aber vom Wort leiten lassen,das Passionsgeschehen gleichsam mitgehend erleben, ist die herbere, strengere Johannespassion dran.Sie ist die Passion, die mich direkter mit ihrer THEOLOGIE anspricht.


    Ich hänge immer noch an Ullis Farbassoziationen, die ich hochspannend finde, auch wenn ich ich sie so nicht spüre. Für mich kennzeichnen beiden Passionen vielmehr zwei zentrale Zugänge zu persönlicher Religiosität: die Matthäuspassion den Weg der MYSTIK, die Johannespassion den Weg der METAPHYSIK.Beides finde ich in mir wieder.


    Gruß
    Stefan

    Zufallsfund im Wühltisch einer Drogerie mit Plattenabteilung ( Mü**er) - auf so etwas ist man angewiesen wenn man in grüner Idylle jenseits aller Plattenläden lebt und mal nicht im Versand kauft.
    Dennoch - händereib- ein kleiner Erfolg:


    die Schubertsche Messe Es- Dur unter Guilini von sony und


    die Fledermaus unter Previn von Philips.


    Jeweils für 1 € ! Eigentlich ein schändlicher Preis :evil: , aber so habe ich sie wohl wenigstens vorm Müll gerettet. Und wirklich böse bin ich natürlich nicht... 8)


    Gruß
    Stefan

    Nachdem mich Peter von der"Schöpfung" so freundlich hierhergeleitet hat, möchte ich den Thread noch mal hervorholen. Ich hab gestern dort geschrieben, daß ich mit den Jahreszeiten nicht so recht warmwerden kann, von diesem Werk noch nie gefesselt war. Ich hab mir gestern noch mal die musikalisch sicher über jeden Zweifel erhabene Böhm- Einspielung hervorgeholt.Das ist richtig toll musiziert, dennoch springt bei mir kein Funke über. Ich glaube mittlerweile tatsächlich, daß dies am Werk selbst :stumm: - Quatsch, natürlich an meinem Geschmack liegt: Mir fehlt ganz einfach ein dramaturgisch tragfähiger Spannungsbogen, der sich auch in den Texten widerspiegelt und über mehr als zwei Stunden trägt. Reine Lyrik ist mir dann doch ein bißchen zu wenig.
    Ich glaube aber auch, daß ICH dieses Werk sehr wohl mit Genuß hören kann, wenn ich darauf verzichte es als Ganzes zu hören, sondern mich eher nach Stimmung und " Jahreszeit" an den einzelnen musikalischen Perlen erfreue.


    Ich werd mitteilen, ob sich mein Eindruck dadurch ändert.


    Gruß
    Stefan

    Meinen Gruß den Herren Basilio, Felipe und Maik!


    ich kann nur in Euren Chor der Koch-,Schreier-,Adam- Verehrer einstimmen. Das ist eine tolle und unerhört vitale Aufnahme mit grandiosen Einzelleistungen.


    Kennt jemand die Sony- Aufnahme unter Bruno Weil? Ich hab nur mal den Eingangschor gehört, das"... und es ward...LICHT" klang satt und überzeugend!
    Aber ich hab mir diese Aufnahme bisher nicht zugelegt, da der gute Helmut Koch für mich keine Wünsche offen läßt!


    Übrigens - bei aller Freude an der" Schöpfung": die " Jahreszeiten" erschließen sich mir bisher kaum. Dieses Werk wirkt seltsam bemüht, steifleinen und - ja haut mich nur- seltsam langweilig :stumm:! Vielleicht liegts an den Aufnahmen ?( - habt Ihr einen Tip für mich?


    Gruß
    Stefan

    Die Sony- Aufnahme mit "Tafelmusik" finde ich ganz toll.Anders als im Pomp mancher älteren Aufnahme oder in der Hatz stürmischer HIP- Jünger wird hier für mich in schönsten Pastell-Tönen der ursprüngliche Tanzcharakter der Sätze deutlich.
    Da möchte man doch gleich aufspringen um eine Hornpipe mitzutanzen... :D


    Gruß
    Stefan

    Ich möchte unbedingt die Naxos- Aufnahme mit " The Scholars Baroque Ensemble" ( mit solistisch besetztem Chor) empfehlen.Ohne die ganz großen Namen leistet diese Truppe Bemerkenswertes.Ich habe noch einige andere Aufnahmen, darunter die unter Cleobury, Rilling und Gardiner, die alle ihre Meriten haben. Aber grade in der Passionszeit sind die Scholars stets meine erste Wahl, denn ihre Interpretation berührt mich jedesmal am stärksten.


    Ein Sonderlob gebührt dem Evangelisten ( ich denke es ist Julian Podger ?( -kann grad nicht nachsehen) der die Rezitative mit wunderbaren Farben ausgestaltet. Man höre, wie plötzlich seine Stimme ganz fahl wird, wenn er das Kreuzesschild " Jesus von Nazareth, der Juden König" verliest. Das hab ich so nie wieder gehört...!


    Gruß
    Stefan

    Zitat

    Original von BigBerlinBear


    "Schlummert ein, ihr matten Augen" mit öliger, belcanto-orientierter Stimme gesungen, wäre mir unerträglich, gliche einem Domestos-Vollbad und würde den emotionalen Genuss in sein Gegenteil verkehren :evil:


    Danke, treffender hätte ich es nicht sagen können!


    Gruß :hello:
    Stefan

    Zitat

    Original von klingsor
    ... und bin, gelinde gesagt, enttäuscht. finde, daß er stimmlich in einigen arien nicht auf der höhe ist, zt. sehr aufgeraut singt und alles ziemlich uninspiriert wirkt ...


    Hallo Klingsor,


    da ging es Dir diesmal offensichtlich so wie mir mit manch anderen Referenzaufnahmen... ;)


    Ich will Dich da auch überhaupt nicht bekehren, nur ein Wort zum " aufgerauhten Singen" Sicher wäre der Begriff erst mal definitionsbeürftig, denn ich sehe einen etwas angerauhten Gesang durchaus als Gestaltungsmittel. Gerade bei diesem Textgehalt, scheint mir, kann ein zu glattes Singen leicht große Distanz zur Botschaft der Kantate bringen. Dort singt ein gebrochener, dennoch hoffender Mensch, das will ich durchaus in ambivalenter Deutung hören!


    Leider kenne ich Fischer Dieskaus Aufnahme nicht, glaube Dir aber ungehört, daß er dies ebenso hervoragend vermag. :yes:


    Gruß
    Stefan

    Zitat

    Original von BigBerlinBear
    Im großen Ganzen stimme ich deiner Einschätzung zu, hätte mir allerdings an manchen Stellen ein weniger kammermusikalisches Orchester gewünscht, aber damit kann ich leben...


    Hallo BBB,


    das finde ich außerordentlich interessant! Trotz vieler beglückender Erfahrungen mit Bachs Musik in HIP- Aufnahmen, wohnt irgendwo immer noch ein kleiner Karl Richter in meinem Herzen, der sich ab und an einen fülligeren Bach wünscht. ( Beim WO gewinnt der stets die Überhand...schöööön :] )


    Aber gerade bei diesen Solokantaten hat die exzellente Durchhörbarkeit der kleinen Besetzung mir sehr geholfen,den Zauber dieser Werke zu erspüren. Der entfaltet sich für mich neben Quasthoffs Stimme auch durch Kussmauls Violine und Mayers Oboe, die so sehr direkt und glaskar klingen.


    Gruß
    Stefan

    Hallo, Kantatenfreunde!


    ich hab mir gestern zum ersten Mal diese von allen mir zugänglichen Quellen hochgelobte Aufnahme angehört.Ich gebe es zu,meine Favoriten unter Bachs Kantaten waren bisher nicht die für Solostimmen, gerade mit BWV 82 hab ich mich recht schwergetan. Dazu kommt, daß für mich häufig Aufnahmen die von ALLEN gelobt werden aufgrund meiner Erwartungshaltung eher enttäuschend ausfielen, während ich manche Mauerblümchenaufnahme viel mehr genießen konnte.


    Daher legte ich die CD doch mit leichter Skepsis ein.
    Doch ich kann diesmal sagen, daß mich die Aufnahme restlos begeistert hat: Gerade das " Schlummert ein ihr matten Augen" aus BWV 82 ist einfach nur wunderbar!
    Die größte Überraschung war aber für mich BWV 158 " Der Friede sei mit Dir". Diese kleine Kantate hat bei mir bisher ein Schattendasein geführt. Nun erstrahlt dieses Werk in traumhafter Schönheit- z.B. das " Welt ade, ich bin Dein müde" ist einfach nur zum Niederknien schön! :jubel:


    Mich würde interessieren, ob Ihr in meine Lobeshymne einstimmt oder diese Aufnahme ganz anders empfindet. Wer ist dann Euer Favorit für diese Basskantaten?


    Gruß
    Stefan

    Hier kommt meine Liste.Ich geh mal davon aus, daß wir hier von einer Insel ohne Wiederkehr sprechen? Daher ist meine Liste ganz und gar nicht ausgewogen, was die Genres angeht. Meine Liste beinhaltet nur Werke, die ich zum ( Über-)Leben brauche:


    1. Bach: h-moll Messe
    2. Bach: Johannespassion
    3. Bach: Matthäuspassion
    4. Bach : Kantaten ( unbedingt BWV 21, 80, 104, 106, 140,147)


    5. Händel : Messiah
    6. Händel: Saul
    7. Mendelssohn: Elias
    8. Brahms: Deutsches Requiem
    9. Mozart: Messen und Vespern
    10.Haydn: Schöpfung


    Wenns statt 10 ausnahmsweise :wacky: 11 sein dürften, kämen Schuberts Messen mit. 8)
    Gruß
    Stefan

    " Verehrung"? Im ersten Moment bin ich geneigt zu sagen, daß dies meinem Wesen eher fern liegt.Ich liebe die Musik ganz verschiedener Komponisten - wie wäre mein Leben arm ohne den wunderbaren Händel, ohne Haydn, Mozart, Mendelssohn,Beethoven und Schubert; ohne Tallis,Palestrina, Gesualdo und die anderen Meister der frühen Musik.


    Aber bei tieferem Schürfen in meiner Seele stelle ich fest, daß es EINEN gibt, bei dem dies nicht reicht, um seine Bedeutung für mich zu beschreiben und das ist "mein" Johann Sebastian Bach!


    Wieviel Trost, Mut, Hoffnung und Freude er mir schon geschenkt hat, wieviel er mich über Leben und Tod gelehrt hat...!


    Und alles wird übertroffen, wenn ich in Leipzig bin. Alles kribbelt in mir, wenn ich, aufgeregt wie beim ersten Rendezvous, an einem ganz normalen Samstag auf seine Thomaskirche zugehe im Gestühl Platz finde und die Kantate von " Seinen" Jungs als Gottesdienst gesungen höre und dabei auf seine schlichte Grabplatte schaue.Dabei überwältigt mich eine ganz demütige Dankbarkeit und ein tiefstes Glücksgefühl. Ja, ich verehre ihn...!


    Gruß
    Stefan

    Hallo Felipe,


    beim Stöbern im Netz bin ich noch über einen Koch -Sampler mit Händelschen Oratorienchören gestolpert.


    http://www.jpc.de/jpcng/classi…12039/rk/home/rsk/hitlist


    War mir bisher entgangen, da ich stets komplette Werke kaufe. Aber da fiel mir auf, daß da noch Chöre aus Werken dabei waren, von denen ich keine Gesamtaufnahme unter Koch kenne.Insbesondere " Jephta" hat mich überrascht.


    Ist Dir bekannt, ob Helmut Koch dieses Werk komplett eingespielt hat?


    Da mich Jephta sehr interessiert und ich nur die Marcus Creed Variante kenne ( nicht schlecht übrigens!) wäre es doch toll auf eine Wiederveröffentlichung in Deutsch hoffen zu können.


    Sei herzlich gegrüßt von


    Stefan

    Hallo Felipe,


    Asche auf mein Haupt :( - Du hast vollkommen recht!!! :yes:


    Ich finde die Aufnahme von Israel in Ägypten richtig gut und sie steht bei mir in einer Reihe mit den tollen Koch- Produktionen, so daß ich den armen Wolf- Dieter Hauschild durch meine Teil - Amnesie doch fast um die voll verdienten Lorbeeren gebracht hätte!!!


    Danke Dir für die wichtige Korrektur!!


    Gruß
    Stefan

    Dazu ein bißchen was aus dem Barock:


    Ahle : "Unstrutische Nachtigall"


    Uccellini: "Hochzeit von Henne und Kuckuck"


    Schmelzer: " Sonata Cucu"


    Kempis: " Symphonia 4.a 4. supra " Cucuc"


    und noch was ganz anderes: wenn ich mich recht erinnere, hat Albert Ketelby in seinem Unterhaltungstück " In a monastery garden" Vogelstimmen (vom Band eingespielt oder mit Vogelstimmenpfeifen) vorgesehen.


    Gruß
    Stefan

    Zitat

    Original von Felipe II.


    Ich schrieb, daß ich seine Aufnahmen z.T. für die besten auf dem Markt halte - war auf die deutschen Versionen bezogen (v.a. Semele).


    Hallo Felipe,


    so hatte ich Dich auch verstanden und nur zur Klarstellung:
    auch der "Judas Maccabäus" und "Israel in Ägypten" sind in einer deutschen Fassung aufgenommen.


    Viele Grüße
    Stefan

    Hallo Felipe,


    ich danke Dir ausdrücklich, daß Du Helmut Koch hier an dieser Stelle würdigst! Ich teile Deine Einschätzung in vollem Umfang! Ich habe neben den von Dir genannten Oratorien noch einen " Judas Maccabäus" und "Israel in Ägypten" von ihm und genieße diese wunderbaren Aufnahmen mit ungebrochener Begeisterung!


    Ich hoffe, daß er nicht bald zu den vergessenen ganz "Großen" gehört, die Befürchtung ist aber da...!


    Gruß
    Stefan

    Hallo Sagitt,


    ich muß gestehen, während ich vom Messiah 5 verschiedene Aufnahmen habe, kenne ich in der Mozartfassung nur die Mackerras - Aufnahme und kann ihre Qualität daher nicht vergleichend bewerten.Aber sie zählt zum meinen absoluten Lieblingsplatten unter mehr als tausend Klassik-CDs in meinem Bestand.Das liegt für mich an den schön kraftvollen Chören aber besonders an zwei Solisten:
    zum einen Peter Schreier - bei seinem Eingangsrezitativ " Tröstet, tröstet Zion" ringe ich jedes mal um Fassung, so packt es mich!
    Zum anderen ist es Birgitt Finnilä.Sie gehört sicher nicht zu den allergrößten Altstimmen der Aufnahmegeschichte, ihr spezieller Ton, ihr unverwechselbares Timbre machen sie mir jedoch in ihrer Stimmlage zur liebsten Künstlerin.In dieser Aufnahme gefällt mir am besten von ihr das " Oh, Du die Wonne verkündest in Zion"- beim wiederholten "strahle" krieg ich Gänsehaut...! :jubel:


    Du merkst, ich reklamiere für meinen Geschmack gar keine " objektiven" Kriterien, die anderen Aufnahmen mögen viel besser sein, ich glaube trotzdem nicht, daß jemals eine neue Aufnahme dieses "Messias" mir so ans Herz wachsen wird!


    Einen schönen Tag!


    Stefan

    Hallo Thomas,


    schön Dich hier zu treffen und herzlichen Dank für Dein Wilkommen!


    ich freu mich auf manche interessante Anregung aus Deiner wohl recht großen Hörerfahrung!


    Deine in jenem nicht zu nennenden Forum gemachte Empfehlung der Brumel Missa " Et ecce terrae motus" hat es mir richtig angetan! :yes:


    Tolle Musik - Danke nochmal und auf bald!


    Gruß
    Stefan

    Hallo,


    ich wags und nenne denn doch 2 Lieder.


    a) mit Orchesterbegleitung aus Mahlers " Kindertotenliedern"
    Oft denk ich,sie sind nur ausgegangen



    b) mit Klavierbegleitung Carl Loewes "Uhr"


    Gruß
    Stefan

    Guten Morgen allerseits,


    wem die englische College- Klangkultur gefällt. dem sei auch die Aufnahme mit dem ST. Johns- Choir unter Hickox ans Herz gelegt



    Gruß
    Stefan

    Hallo, Ihr Oratorienfreunde!


    Meinen ersten Beitrag zu "Tamino" schreib ich hier, da Oratorien gemeinsam mit Kantaten, Motetten und Messen mein musikalische Grundnahrung darstellen. Ich habe nicht den Anspruch eines exklusiven Geschmacks mir gefallen halt die großen " Hausheiligen" oft am Besten.


    J.S. Bach: Johannespassion( allen Stars zum trotz mag ich die Naxos- Aufnahme mit The Scholars Baroque Ensemble am Liebsten)


    Matthäuspassion ( Klar, Kreuz- und Thomanerchor mit den Mauersbergers und P. Schreier als Evangelist)


    G.F. Händel: Messiah ( Herreweghe) oder in der Mozartfassung ( Mackerras)


    F. Mendelsohns " Elias"- immer noch und immer wieder aller Konkurrenz zum Trotz Sawallischs alte Aufnahme mit Theo Adam in der Titelpartie!


    Soviel fürs Erste


    Ein frohes Pfingstfest aus Thüringen wünscht


    Stefan