Beiträge von Oolong

    Hallo,


    ich wage hier mal ein Bekenntnis: ich habe mich mit Thomas Mann in meinen jüngeren Jahren schwergetan. Als real sozialistisch literarisch gebildet, hatte ich nicht das GLÜCK ( keine Ironie!! ;) ) in der Schule an ihn herangeführt zu werden. Außer " Mario und der Zauberer" war da nichts - wir hatten halt keine Zeit, da Kortschagins Stahl gehärtet werden musste.


    Ich hab dann mit dem Zauberberg begonnen und die Lust verloren - das falsche Buch zu falschen Zeit.
    Die Größe von Manns Prosa hat sich mir durch die genialen Lesungen von Gert Westphal erschlossen, auch das Nachlesen ist nun ein Eintauchen in eine großartige Welt.
    Die Buddenbrooks liebe ich, erklärt dieses Buch mir doch vieles an mir selbst.
    Joseph und seine Brüder sind ein Theatrum Mundi - ein Welterklärbuch.


    Der düstere Faustus, der in seiner moralisch unbekümmerten Frechheit geniale und urkomische Krull sind mir unaufgebbare Freunde


    Und der Zauberberg - nun, mein Buch ist er nicht vollständig geworden - die anderen stehen mir näher. Allerdings ist es ein für das weitere Leben als Leser ungeheuer wichtige Erfahrung, sich einmal auf dieses zeitvergessene, schweifende Schrittmass dieses Buches eingelassen zu haben. Man liest danach anders, reifer....


    Also- gebt ihm bitte eine Chance!


    Gruß
    Stefan




    Danke, Frank!


    Beim Preis hatte ich eher die Zahl unseres Werbepartners im Kopf - und über 60 € sind mir momentan zu viel. Da ich die späten Messen hab und ide Auswahl bei den kompletten Jugendwerken mehr als dünn ist, muss ich über alternative Bezugsquellen aber noch mal nachdenken... :beatnik:


    Gruß
    Stefan

    Lieber Bernhard,


    keine depressive aber wirklich ernste, harte und damit für mich tröstliche Musik sind die " Musikalischen Exequien" von Heinrich Schütz


    Wenn es nicht HIP sein muss, empfehle ich



    Wenn doch HIP dann




    Andernorts habe ich mal das über diese Musik geschrieben:


    nun noch mal einig Worte zu meiner Beziehung zu Heinrich Schütz ( steng un- musikwissenschaftlich übrigens!):


    Schützens Musik ist das stärkste " Reserve- Antibiotikum" in meinem Plattenschrank. In den Krisen meines Lebens konnte ich bisher nie Musik hören - nur Schütz ging immer!


    Es ist wohl so, dass Schütz in seiner Musik enorme seelsorgerliche Kräfte entfaltet ( stärker noch als bei Bach) - wobei ich eher nicht die wärmende, umarmende Seelsorge meine, die viele Menschen suchen, sondern die eher seltener gefragte " Schwarzbrot- Seelsorge", das harte, unbeirrbare Dabeibleiben, das Mitgehen in die Höllen des Lebens, das Aushalten unaushaltbar scheinenden Leides.


    Eine Musik, die mich im Leid bewahrt - nicht unberührt und triumphierend ,sondern gezeichnet und "wie durch Feuer hindurch".
    In Ihr liegt ein Wissen vom Leben und vom Tod verborgen, dass uns modernen Menschen nahezu vollständig abhanden gekommen ist...!


    Ich bin dem alten Heinrich jedenfalls zutiefst dankbar, dass er geduldig in meiner Sammlung wartet und da ist, wenn ich ihn brauche!



    So wünsche ich Dir dennoch einen LICHTVOLLEN Abend


    Stefan




    Nun ja- die Schöpfung und die Jahreszeiten reizen mich nicht, da hab ich eine gute Auswahl an Aufnahmen und brauche diese eher nicht.


    Bei den Messen siehts anderes aus - ein paar Einspielungen der späten Messen hab ich, bei den frühen klaffen etliche Lücken. Die gelobte Hickox- Gesamteinspielung ist mir momentan etwas zu teuer.


    Was meint Ihr, wäre Simon Preston eine denkbare Alternative?( Die Messen scheinen ja bis auf das Fragment der Nr. 2 vollständig zu sein)


    Und übrigens, ja ich kann gut mit Knabenchorstimmen, zumal englischen, leben... :pfeif::yes:


    Gruß
    Stefan

    Hallo Pius,


    an diesem Orte nun noch mal einig Worte zu meiner Beziehung zu Heinrich Schütz ( steng un- musikwissenschaftlich übrigens!):


    Schützens Musik ist das stärkste " Reserve- Antibiotikum" in meinem Plattenschrank. In den Krisen meines Lebens konnte ich bisher nie Musik hören - nur Schütz ging immer!


    Es ist wohl so, dass Schütz in seiner Musik enorme seelsorgerliche Kräfte entfaltet ( stärker noch als bei Bach) - wobei ich eher nicht die wärmende, umarmende Seelsorge meine, die viele Menschen suchen, sondern die eher seltener gefragte " Schwarzbrot- Seelsorge", das harte, unbeirrbare Dabeibleiben, das Mitgehen in die Höllen des Lebens, das Aushalten unaushaltbar scheinenden Leides.


    Eine Musik, die mich im Leid bewahrt - nicht unberührt und triumphierend ,sondern gezeichnet und "wie durch Feuer hindurch".
    In Ihr liegt ein Wissen vom Leben und vom Tod verborgen, dass uns modernen Menschen nahezu vollständig abhanden gekommen ist...!


    Ich bin dem alten Heinrich jedenfalls zutiefst dankbar, dass er geduldig in meiner Sammlung wartet und da ist, wenn ich ihn brauche!


    Gruß
    Stefan

    Lieber Bernhard,


    da hast Du allerdings recht - ein wenig mehr starckes Gethön dürfte es manchmal schon sein.


    Nun sind die Einspielungen der Psalmen Davids ja durchaus nicht gerade Legion: Ich besitze sie grad 3 Mal (die beiden genannten und die Naxos- Auswahleinspielung)


    Kannst Du denn eine etwas kraftvollere Besetzung empfehlen?


    Gruß
    Stefan

    Hallo Pius,


    ich sagte ja schon weiter oben - der Mauersbergersche Schützklang ist heute sicher vor allem dann hörbar, wenn man seine Hintergründe in der Singebewegung und die sächsische Knabenchortradition quasi " mithören" will ( BBB hat das ausführlicher und kompetenter erklärt)
    Insofern solltes Du Dir - zumindest als Gegenstück- tatsächlich noch eine Aufnahme gönnen.


    Für mich ist dies die Aufnahme der Wahl:




    Das immer etwas mitleidig klingende " diese Aufnahme ist zwar nicht mehr Stand der Zeit, ist aber von historischem Interesse" gilt aber bei weitem nicht für alle Mauersberger- Aufnahmen.
    Insbesondere die Schütz'schen Exequien erschüttern mich in seiner Aufnahme immer noch viel stärker als in den teils sehr guten HIP-en Neuproduktionen. Die sollte man UNBEDINGT haben:



    Gruß
    Stefan

    Hier kommt noch eine Spielverderber CD - allerdings doch mit einigen anderen Vertonungen, gerade aus der britischen Chortradition:



    Ich habe diese Scheibe länger nicht gehört - werde das aber nachholen- und meine mich zu erinneren, dass der Tewkesbury Abbey School Choir keine wirklich spannende und auch nur unzureichend durchhörbare Einspielung abgeliefert hat.


    Gruß
    Stefan

    Zitat

    Original von Johannes Roehl


    Ich muß gestehen, daß ich anhand der Soundschnipsel etwas gespalten bin: Einerseits wirklich massiv und bombastisch, was mir gefällt (worauf stützt sich eigentlich die massive Besetzung bei der *Wasser*musik?), andererseits, mehr aber noch bei der Feuerwerks klingt es mitunter "schief", was an der Stimmung liegen mag (und La paix ist mir wie meistens zu schnell und gefällt mir nur mit Bläsern nicht so besonders, das d-moll-Menuett ist ebenfalls extrem flott gespielt...)


    Aber wichtiger: ist das eine Hybrid oder reine SACD (dann ist es leicht, dann kann ich sie eh nicht abspielen...)


    Hallo Johannes,


    auch wenn Dir das die Entscheidung nicht leichter macht : Es ist eine Hybrid- SACD und Du bist weiter im Rennen!


    Ich kann Miguel aber nur beipflichten: diese Aufnahme ist ein unerlässliches Hörerlebnis!!


    Nicht alles ist " schön" im konventionellen Sinne, aber alles ist fesselnd, aufrüttelnd und manchmal verstörend!


    Endlich ist die Wassermusik mal wahre Freiluftmusik, mit der Kraft eine ganze Reihe von Themsebooten gleichzeitig zu beschallen und dafür zu sorgen, dass Seine Majestät vom sanften Wellengeschaukel nun aber gar nicht in einen gelangweilten Schlummer gewiegt wird... :baeh01:


    Gruß
    Stefan

    Zitat

    Original von miguel54
    ... ich bin schwach geworden: habe nochmal in die Klangschnipsel reingehört, die muß ich haben. Man verzeihe mir die Wortwahl, aber diese Bläser sind einfach oberaffen :stumm: ....scharf!



    Ich letzte Woche ebenso!! Obwohl ich schon einen ganzen Sack voll Aufnahmen besitze, war es mir diese knallfreche, die Ohren durchpustende und alles Bekannte auch mal schräg in Frage stellende Aufnahme wert.
    Ich bin seeeehr zufrieden! :yes:


    Gruß
    Stefan

    Zitat

    Original von bachiana


    Eine kleine Warnung mag hier aber doch vonnöten sein, denn wie eine kleine Stichprobe beim Dreibuchstaben-Versand verrät, handelt es sich bei dieser Aufnahme wohl zum überwiegenden Teil, wenn nicht sogar vollständig, um anglikanische Psalmen.


    So gern ich diese im Rahmen eines Evensong in einer englischen Kathedrale höre (und hier und da sogar schon selbst gesungen habe, und wenn ich das hier kurz einschieben darf: das Psalmensingen ist eine Kunst für sich...), so sehr bezweifle ich, dass der Durchschnittshörer oft Lust haben wird, alle hundertfuffzig am Stück zu hören. :untertauch: (Obwohl zugegebenermaßen ein paar schöne Klassiker dabei sind, wie z. B. die erste Version vom 150. Psalm, von Charles Villiers Stanford, wenn ich mich recht erinnere). Also vielleicht doch noch ein zweites Mal überlegen, bevor man die stolzen 83 Euro investiert. :)


    Hallo bachiana,


    Du hast völlig recht mit Deiner Warnung! Sie war auch der Grund dafür, warum ich trotz Sonderpreises von 49,95€ Ende letzten Jahres nicht gekauft habe.


    Ein Evensong in einer englischen Kathedrale zu erleben, gehört für mich immer noch zu den erhebenden kirchenmusikalischen Erlebnissen, aber hintereinander auf CD die verschiedenen Psalmen zu hören, die mit durchaus ähnlichen musikalischen Mitteln vertont sind, käme für mich nicht in Frage.


    Aber irgendwie reizt mich doch die Idee den jeweiligen Wochen- oder Feiertagspsalm in meinen persönlichen liturgischen Hörkalender des Kirchenjahres einfügen zu können.


    Aber bevor ich dieser Marotte nachgehe, braucht es ein deutlich verbessertes Sonderangebot... :wacky:


    Gruß
    Stefan

    Hallo zusammen,


    übrigens: eine Sammlung von Vertonungen aller Psalmen, also 1-150, die in St. Paul´s in London gesungen werden liegt hier bei Hyperion vor:



    Die Komponisten reichen vom vielseitig beschäftigen Mr. Anonymus bis zu " modernen" Tonsetzern wie Elgar und Howells.


    Leider besitze ich die Einspielung ( noch :pfeif: ) nicht selbst und kann daher nichts zu ihrer Qualität sagen


    Gruß
    Stefan


    Lieber Christian,


    ich bin gespannt auf Deinen Eindruck!
    Ich danke Dir aber ganz herzlich für Deinen Hinweis zum Vorgängerprojekt zum Leben und Reisen des Francisco Javier. Diese Veröffentlichung war bisher total an mir vorbeigegangen, obwohl mich die frühen Fernost- Missionare thematisch sehr interessieren.


    So stehen nun, statt einer, gleich 2 spannende Savall- Scheiben auf meinem Wunschzettel.


    Übrigens- mein Geldbeutel lässt Dir ausrichten: " BÖÖÖÖÖÖSER Christian....!" :hahahaha::angel:


    :hello:
    Stefan

    Hallo, liebe Savall- Freunde,


    kann mir jemand näheres zu Musik UND geistigem Programm des Projektes " Jerusalem - Stadt der zwei Frieden" von Jordi Savall sagen.

    Rein von der Inhaltsangabe her scheint es ja einen ultimativen ökumenischen Ansatz zu haben - auf 2 SACDs Musik und geistigen Gehalt aus 2000 Jahren Geschichte der 3 Buchreligionen.


    Ich gestehe, die Idee hinter dieser Veröffentlichung finde ich bestechend - aber kann das gehen? Und lohnt sich die Musik als solche - oder lebt das Projekt doch eher von der ethischen Größe.


    Über Antworten freut sich
    Stefan

    Hallo,


    ich erlaube mir einen dezenten Hinweis für allle Sherlockians und Holmesologen auf die Reihe des Blitz Verlages mit neuen Fällen aus der Sammlung des Dr. John H. Watson.


    Als Beispiele seien genannt





    Wer am Meister aus der Baker Street interessiert bleibt, obwohl ihn die Mode doch sehr an den Rand drängt, sollte zu den Büchern greifen. Qualität und Stil sind jedoch sehr unterschiedlich.


    Schafft es z.B. Michael Hardwick problemlos Conan Doyles Duktus fortzuschreiben ( man fühlt sich als Gast am Holmes'schen Kamin mit einem 1884er Port der kalten Nacht trotzend), gibt es auch mehr oder weniger gelungene Experimente mit phantastischen Elementen.


    Also durchaus lesenwerte Arbeiten mit kleinen überflüssigen Ärgerparzellen und interessanten Neuansätzen.


    Gruß
    Stefan

    Hallo,


    a) für die Menschheit:


    -auch wenns nicht mehr originell ist- Beethovens 9. Symphonie. Zur weltumspannenden Botschaft wurde schon hinreichend geschrieben


    b) für mich: Bachs h-moll Messe- sie enthält alles, was mich trägt und hält, mit " Crucifixus" und " Et Resurrexit" lassen sich alle Lebenswege gehen!


    Gruß
    Stefan

    Zitat von Guercoeur

    Von Andrew Davis habe ich bisher nur die 'Sea Symphony' gehört und finde diese besonders stark in den innigen Passagen (2. Satz).


    Hallo Johannes,


    na da haben wir doch ganz ähnliche Ohren.


    Hab mich am Wochenende erstmals intensiver in die 1. einhören können und da auch in die Davis- Aufnahme. Der 2. Satz hat bei ihm ein ganz besonderes Leuchten , manchmal ist es als träte ein Mensch aus dem Sturmgebraus auf mich zu und spräche mich an.


    Diese Momente meine ich übrigens, wenn ich von VWs " Pastelltönen" rede. Diese sanften Farben strahlen für mich heller als alle seine sicherlich großartigen Klangmassen.


    Gruß
    Stefan

    Hallo zusammen,


    es mag ja mit meiner provinziellen musikalischen Prägung zu tun haben, dass ich es nicht unterlassen kann, den Kapellmeister- Stand mit meinem breiten Kreuz gegen Anwürfe von Pultstar-Groupies ( die es hier im Forum natürlich nicht gibt... :beatnik: ) in Schutz zu nehmen.


    Und ich tue es wieder: ich habe in den letzten Tagen viel Beethoven gehört - Schwerpunkt Symphonien 1+2 - Gesamteinspielungen habe ich einige ( 7), auch hier hochgelobte sind dabei.


    Gelandet bin ich mal wieder bei den schlichten Scheiben von Brilliant - Herbert Blomstedt mit der Staatskapelle Dresden.
    Da ist nichts sensationell Neues dabei, keine Extravaganzen- einfach solide musiziert und überhaupt nicht langweilig. Mit tiefer Sympathie und zurückhaltender Noblesse werden die Werke erschlossen.


    Aber im Klang des alten Goldes der Dresdner könnte ich mit Freuden ertrinken- man höre nur den Hörnern zu und wische sich dann verstohlen ein Tränlein aus dem Auge!


    Ich bin dankbar für solche Kapellmeister!


    Gruß
    Stefan

    Ebenfalls ohne interne Rangfolge



    Gardiner (sein Bach ist mein Bach)


    Herreweghe ( der Klangschönste HIP-ler)


    McCreesh ( Musik als historisches Schauspiel oft pefekt dargeboten)


    Harnoncourt ( beeindruckende Lebensleistungen, widerborstig)


    Hengelbrock ( allein die h-moll Messe hätte ihn hier reingebracht)


    Savall ( erst in letzter Zeit entdeckt und bin bezaubert)


    Christie ( allein der der " Messiah" reicht hierfür)


    Blomstedt ( Kapellmeister im besten Sinne)


    Masur ( ein tapferer Mann und mir lieber Musiker!)


    Jacobs ( so lebt die Oper auch ihne Bühne)


    Böhm ( Mozart- was brauchts der Worte mehr)


    Marriner ( der solide Universalist hat mich als Einsteiger in klassische Welten gelockt)

    Für mich als " Frischling" in der Zauberwelt englischer Spätromantiker ist dies ebenfalls ein ganz herber Verlust, der mich traurig macht !


    Zumal es gerade Hickox war, der mir mit seiner weihnachtlichen CD von Vaughan-Williams die Tür zu dieser herrlichen Musik geöffnet hat.



    Gerde jetzt liegt ein Päckchen mit der Urfassung von RVWs 2. Symphonie vor mir. Sie wird nun mein Ohr erstmals in memoriam Richard Hickox erreichen.


    Doch egal welche Qualität andere, mir unbekannte Aufnahmen mit ihm haben:


    Allein für " On Christmas Night" werde ich ihn lieben und verehren, solange meine Ohren hören!


    Es verneigt sich


    Stefan

    Hallo Thomas,


    ein Sachverständiger in Läute- Ordnungen, gar in historischer Manier, bin ich nicht.
    Nur eine Erfahrung kann ich mitteilen - in unserer Thüringer Gegend wird auf dem Dorf als Sterbeglocke die KLEINSTE Glocke des Geläuts verwendet.Sie wird geläutet, wenn bekannt wird, dass ein Gemeindeglied verstorben ist.
    Damit darf nicht das Läuten zur Beerdigung verwechselt werden- dies ist ein Gottesdienst und das Läuten wird in bestimmter Reihenfolge mit allen Glocken des Geläutes erledigt.


    Und das verwirrende daran ist, dass dieses Läuten in jedem kleinen Dorf etwas anders praktiziert wird...


    Ich neige also schon dem " SterbeGLÖCKLEIN" als Deutung zu.


    Herzliche Grüße von
    Stefan

    Hallo,


    für den Sektor der Alten Musik, insbesondere der geistlichen Musik, sind als wichtige Quellen die Archive der Missionshäuser anzusehen - die China- Mission beschäftigte insbesondere im 17.- 19. Jh. ganz viele missionierende Orden intensiv, nicht zuletzt die Jesuiten.


    Aus ihrem Missionshaus in Peking ist interessante Musik überliefert, die trotz gedanklich stabiler abenländisch christlicher Basis häufig ein bunt exotisches chinesisches Klangmäntelchen trägt.
    Besonders Jean-Marie Amiots Messe für die Pekinger Jesuiten verdient Erwähnung und ist in einer Aufnahme auf dem Markt, die sowohl bei Naive aber auch bei Astree erhältlich ist.




    Gruß
    Stefan

    Liebe Kristin,


    ohne hier völlig off toppic zu werden ( ´müßt gar nicht schelten, ihr lieben Moderatoren :baeh01: ) habe ich mir Dickens´ " A Christmas Carol" auch in den verschiedenen Filmfassungen zugelegt, beginnend mit Alastair Sims als Scrogge, dann George C. Scott, schließlich Patrick Stewart und natürlich verschiedene Adaptionen. Obwohl gerade die letzten beiden sehr dicht an der Vorlage bleiben und atmosphärisch gut gemacht sind, habe ich den idealen Scrooge noch nicht gefunden- obwohl ich Michael Caine auch trotz der Muppets sehr mag... :P


    In der Musik hingegen finde ich ihn...


    Gruß
    Stefan

    Hallo Kristin,


    zu dieser Entscheidung muss ich dich einfach beglückwünschen! :yes: :yes: :yes:
    Diese Platte trägt für mich soviel Weihnachtszauber in sich, dass ich immer wieder sprachlos bin!


    Wie schon mehrfach von mir geschrieben - ganz besonders liebe ich als Dickens- Fan " On Christmas Night" - einerseits weit vom narrativen Gehalt der Erzählung gelöst,trifft doch die Musik punktgenau deren Seele.


    So ist mir immer, als würde ich durch ein winterliches Fenster an einem kalten Abend die Szene sehen, verwoben in einen Traum!
    Spätestens wenn dann der Wächter singt, verwischt die Grenze zwischen Realität und Traum und ich gehöre dazu...


    Ich wünsche Dir ebenso viel Freude an dieser Platte, wie ich sie habe - denn mehr geht gar nicht... :beatnik: :angel:


    Gruß
    Stefan

    Hallo,


    jetzt wirds aber höchste Zeit, dass ich mich mal bei Johannes ( Guercoeur) bedanke -sein stetiges Werben für die britischen Spätromantiker hat mir unglaublich schöne Hörerlebnisse geschenkt!


    Danke!!! :jubel::jubel::jubel:


    Doch stark von der Alten Musik kommend, habe ich im Brustton der Überzeugung, den nur totale Unkenntnis hervorbringen kann, für mich festgelegt, dass diese Musik nur unnützer Bombast sein kann.


    Ich armer Irrender!
    Johannes begeisterte Schilderungen hier im Forum haben mich dann neugierig gemacht- und so entdeckte ich staunend eine Welt voller Klangzauberer, die da Bax, Delius, Bantock, Elgar, Holst heißen. Aber vor allem VAUGHAN WILLIAMS!


    " Uncle Ralph" schrieb eine Musik wie für mich gemacht- da wir mir einfach das Herz warm.


    Gestern habe ich die Vorweihnachtszeit eröffnet mit " On Christmas Night" - eine halbe Stunde Musik, die tagelang in mir klingt



    Und dann kamen gestern dreißig Silberlinge, die Schätze der EMI



    Ich freu mich wie wild- komme was mag, ich bin versorgt.... :yes: :beatnik:


    Gruß
    Stefan

    Hallo,


    dann kommen hier die Angaben für die Mauersberger Aufnahme:


    Rudolf Mauersberger / Dresdner Kreuzchor ( 1966)


    I : 27:31
    II : 3:12
    III : 4:51


    Auf der CD sind außerdem die " Sieben Worte Jesu Christi am Kreuz " eingespielt.


    Gruß
    Stefan

    Hallo Pius,


    interessant, dass Du Dein Hören in einen jahreszeitlichen bzw. meteorologischen Zusammenhang stellst - hatten wir eigentlich schon mal einen Thread zu diesem spannenden Thema ? ?(


    Mir geht es nämlich so, dass sich - ohne dass ich es erklären könnte- bestimmte Hörgewohnheiten jahreszeitlich wiederholen.


    Und da beginnt jetzt so langsam die Schütz- Zeit! Im Sommer, den ich ebenso nicht übermäßig mag, höre ich beispielsweise deutlich weniger vokale Musik und bin mehr in der Klassik und Romantik unterwegs, mit den kürzer werdenden Tagen gehe ich musikgeschichtlich immer mehr zurück.


    Schütz höre ich dann oft wie eine reinigende Kur, alles Überflüssige fällt weg - er bringt mich ganz zu mir! Auch wenn das manchmal wehtut...


    Diese Johannespassion habe ich auch- ebenfalls nahezu minimalistische Musik, ganz vom Text lebend. Und da haben die Kruzianer, unabhängig von den ästhetischen Vorlieben der Hörer, nun mal eine beeindruckende Tradition absolut lebendiger Schütz- Pflege vorzuweisen.


    Ich wünsche Dir ein richtig gutes Hörerlebnis!


    :hello:
    Stefan