Beiträge von Ulmo

    Ich möchte auf die Blumenlieder op. 500 von Robert Stolz hinweisen, die mir sehr gut gefallen, und die nur wenig operettenhaft sondern tatsächlich "Kunstlieder" sind, wenn auch einige recht schelmenhaft daherkommen und sicherlich nicht allerhöchste Kunst. So kann am auch eine andere Seite von Robert Stolz kennenlernen. Ich mag sie.
    jpc hatte eine m.E. sehr schöne Aufnahme mit Dagmar Schellenberger von 2006 von cpo im Programm, die jetzt bei jpc selbst nicht mehr erhältlich zu scheint, aber beim anderen Werbepartner amazon.



    Da ich erstens gar keine Zeit und zweitens jetzt keinen Zugriff auf die CD habe, werde ich erst später zu den einzelnen Liedern etwas sagen können.


    Ulmo
    (in einer Atempause zwischen zwei Projekten, der lieber Stückwerk zu liefern beschlossen hat, als schweigend den Eindruck zu bestärken, Tamino sei so nicht lebensfähig.)

    Liebe Taminoaner,


    kaum ein Meisterwerk ist öfter vollendet worden.
    neben Alfano, der daraus erfolgten groben Strichfassung Toscaninis,
    dem Mercurio-Schluß und den Berio-Schluß ist nun ein weiterer hinzugekommen.


    ich wollte kurz auf meine Fragen-Strang zu der neuen Alternative des
    chinesischen Tonschöpfers Hao Weiya hinweisen und hoffe, daß mit
    vereinten Kräften genug Informationen zusammenkommen, damit wir
    uns ein Bild über die Stellung dieser Version machen können.


    Gruß, Ulmo

    Liebe Taminoaner,


    unlängst fand ich unter den Meldungen in Neuen Merker, daß
    wieder ein Versuch zur künstlerisch befriedigenden Komplettierung
    von Puccinis Turandot gemacht wurde.


    Nun hat ein chinesischer Komponist eine Version für den Schluß
    geschaffen, die sich nach dem Pressebericht weit vorwagt und viel
    mehr Eigenkomposition einbringt, als das bei den bisherigen
    Fassungen der Fall war.


    Es handelt sich um den chinesischen Tonschöpfer Hao Weiya.
    Dieser Schluß ist laut französischen Presseberichten in Peking im
    Nationalen Zentrum der szenischen Künste zur Aufführung gekommen.


    Haos Variante dauert 18 Minuten und umfaßt eine neue Arie, zwei
    neue Charaktere und eine Wiederaufnahme des Molihua-Themas, eines
    chinesischen Volksliedes, das Puccini im ersten Akt der Oper zitiert.


    Ich habe leider Arbeit bis zur Unterkante der Operlippe, äh Oberlippe,
    und kann deswegen nicht recherchieren. Da ich natürlich neugierig bin,
    werfe ich mal diesen Köder den Spezialisten aus und hoffe auf Neuigkeiten dazu.


    Gruß, Ulmo

    Ich habe leider keine Gelegenheit zur Aufnahme gehabt, so daß ich meine Erinnerung nicht nochmals überprüfen kann.


    Doch glaube ich, daß Gilda am zumindest rechten Handgelenk blutige Striemen oder Schnitte (?) aufwies. Ihre Hände hält sie mehrfach über ihren Schoß, sie will ihre "Schande" verdecken.
    M.E. ist das ein beabsichtigter Assoziativkatalysator des Regisseurs, der verschiedene Interpretationen zuläßt.


    Die Striemen - von der Fesselung durch die Entführer - werden dabei abgefärbt haben (das Blut scheint eher äußerlich auf dem Kleid zu haften).
    Das erlaubt aber eben auch die (An-)Deutung als Blutmale ihrer - je nach Auffassung der Rolle des Duca - freiwilligen oder unfreiwilligen Defloration.
    Es könnten aber auch Schnittverletzungen aus Verzweifelung sein, die sich Gilda selbst beigebracht hat, als der Duca nach ihrer Hingabe an ihn sein wahres Gesicht zeigt und sich plötzlich ganz von ihr distanziert oder sie sogar von sich stößt.


    Auf jeden fall war Diana Damrau - auch hörbar in der Gunst des Publikum - die überragende Künstlerin des Abends. Die beste Gilda seit Ileana Cotrubas, das trifft es m.E. genau.


    Eilige Grüße, Ulmo

    Hallo Knusperhexe,


    ich war ebenfalls im Kölner Freischütz und davon recht angetan, weil die Inzenierung mit dem beeindruckenden Baum eine Wohltat ist nach erschlagend vielen Kachelwänden, Betonpisten, U-Bahntunnel und Wellblechgitterstahlgerüstenrampentreppenbassinsraumtrennerwänden usw.


    Ich fand ebenfalls, daß Frau Stundyte unter ihren Möglichkeiten geblieben ist, sie kann noch viel besser. Sehr schön auch Daniel Henriks' Kaspar als Einspringer.
    M.E. bekam den meisten Applaus tatsächlich Claudia Rohrbach als Ännchen.


    Den Nostalgiestrang anhand meiner alten Programmhefte habe ich übrigens nicht vergessen, nur derzeit überhaupt keine Muße dazu. Der kommt noch irgendwann. In Arbeit ersaufend ...


    LG, Ulmo

    @ Bernhard


    Danielle de Niese ist die Cleopatra in der aus Amsterdam nach Brüssel übernommenen Giulio Cesare - Inszenierung (Karl-Ernst/Ursel Herrmann).
    Es dirigierte René Jacobs das Freiburger Barockorchester. Lawrence Zazzo (Cesare), Anna Bonitatibus (Sesto), Luca Pisaroni (Achilla), Christianne Stotijn (Cornelia) u. Tanja Kross (Tolomeo).
    Habe ich aber nicht selbst gesehen, sondern nur den Report im Opernglas 2008-03 gelesen.


    LG, Ulmo

    Auch ich wünsche meiner Trauer um Giuseppe di Stefano Ausdruck zu verleihen und ihm für die große Freude und das Glück danken, das er mit seinem ganz und gar rückhaltlosen und ekstatischen Singen bereiten konnte.


    Auch wenn Stimmexperten stets den Raubbau an seiner wunderschönen Stimme durch das „falsche“ Repertoire beklagt haben, schenkte er uns dafür – eine Kerze die heller strahlt, verzehrt sich auch schneller – unvergessliche begeisternde Sangeserlebnisse einer beispiellosen emotionalen Direktheit. Es war seine Entscheidung, sein Ausdruckbedürfnis und trotz des Kummers über diese stimmliche Verausgabung kann man über die glücklicherweise recht breit festgehaltenen Ergebnisse vollen Glücks staunend genießen.


    Seine Zusammenarbeit mit Maria Callas zu loben, hieße Eulen nach Athen tragen.


    Ich möchte vor allem auf seine frühen Aufnahmen aus den 40er Jahren hinweisen, die eine herrliche Leichtigkeit und Höhensicherheit offenbaren, stilvoll, mit wundervollen Differenzierungen an Farben und Dynamik, und doch schon so voller Emotion. Traumhaft.


    Als Beispiel seien genannt seine Aufnahmen unter Alberto Erede mit dem London Symphony Orchestra aus dem Juni und Juli 1947, auf einer Portrait-Platte der EMI (CDM 7 63105 2). Dort singt er italiano die Cavatine des Wilhelm Meister aus Thomas Mignon „Addio, Mignon“ (Akt I) und die Arie „Ah! non credevi tu“ (Akt III). Ist meine Lieblingsaufnahme dieser Stücke, gefällt mir von keinem anderen besser. Ebenfalls „Ah! dispar vision“ aus Massenets Manon. Auch das Lamento di Frederico aus Cilea's L’Arlesiana singt er dort m.E. unübertrefflich, sowie zwei wundervolle sizilianische Volkslieder „A la Barcillunisa“ und „Cantu a Timuni“.


    Wundervoll und schlicht unglaublich auch ein bei Myto erhältliches Recital eines Konzertes in Chicago aus dem Jahr 1950. Es dirigiert Gaetano Merola das (laut Booklet) Orchestra della Radio di Chicago. Pippo beginnt mit der Cavatine des Faust (Gounod) „Salut! demeure chaste et pure“ und singt ein exorbitantes hohes C, diminuiert dann ins pianissimo vom strahlendsten Glanz aus, um am Ende noch durch einen Wechsel in die Kopfstimme einen weiteren Akzent zu setzen. Das vermittelt so viel mehr, als ich je schreiben könnte.


    Dafür und für alle anderen einzigartigen Hinterlassenschaften meinen innigsten Dank.


    Grazie, carissimo Pippo, e arividerci


    LG, Ulmo

    @ Harald


    Entschuldigung, hatte ich übersehen, bin kurz nach dem Abschnitt über


    die Herkunft der letzten Rose parallel in den Flotow-Stradella-Strang ge-


    gangen und habe mich beim Hin- und herlesen wohl verlaufen.


    Ich werde den redundanten Hinweis nach Anschaffung und Anhören


    dann durch meinen Eindruck überschreiben. Das kann aber wegen des


    arbeitsbedingten Rückstaus beim Hören der bisherigen Anschaffungen


    leider noch durchaus etwas dauern.


    LG, Umo

    Liebe Taminesen,


    ich möchte auf folgende Besonderheit hinweisen, die mir unlängst


    aufgefallen ist: eine englischsprachige Martha (paßt inhaltlich) mit ex-


    quisiter Besetzung, nämnlich Victoria de los Angeles und Richard


    Tucker, Rosalind Elias und Giorgio Tozzi von der alten MET. Es dirigiert


    Nino Verchi.



    Am 2008-02-22 erhältlich bei unserem Werbepartner.


    Ich kenne die Aufnahme noch nicht, ziehe aber eine Anschaffung in


    ernste Erwägung.


    Liebe Grüße, Ulmo

    Ich bin schockiert, das war für mich völlig unerwartet.


    Wie Mikko schon erwähnte, war sie die Titelkünstlerin des Opernglases


    2008-02 und dem Bericht habe ich keinerlei Anzeichen für eine lebens-


    bedrohliche Erkrankung entnehmen können.


    Ich habe jetzt nochmal nachgesehen, einzig die geplanten Auftritte


    scheinen mir nun recht wenige zu sein, aber nach so einer langen


    Karriere kann man ja auch etwas kürzer treten, dachte ich.


    War die Diagnose plötzlich und der Krankheitverlauf so überraschend?


    Oder veilleicht hat sie ihrer Krankheit keinen außerordentlichen


    Raum gegeben und mit der ihr eigenen Selbstdisziplin und Intensität


    ihr Leben, für das sie ihren eigenen Worten nach sehr dankbar war,


    ganz bewußt trotzdem so wie bisher weitergeführt:


    "Ich bin in einer Familie groß geworden, in der das richtigte Maß galt:


    Es gab weder Maßlosigkeit noch andere Überdrehtheiten, aber es


    wurde mit großer Intensität gelebt. Diese Einstellung hat mit für mein


    ganzes Leben und für diesen Beruf die notwendige Stärke gegeben.


    Das betrifft auch die Fähigkeit, klare Linien im Leben zu erkennen und


    sich auf das Wesentliche zu konzentrieren."


    (in Opernglas 2008-02, Interview von Isabel Nofé und Jörg Müller)


    So wird die allenthalben sehr gelobte drei-CD-Edition zu ihrem


    35jährigen Bühnenjubiläum, welche die ganze Bandbreite Ihrer Karriere


    und Partien bis zu Aufnahmen aus Ihrer Kinderzeit dokumentiert, und


    die sie selbst zusammengestellt und im Booklet kommentiert hat, zu


    ihrem eigenen klingenden Epithaph.


    Traurige Grüße, Ulmo

    Hallo, liebe Taminesen,


    in der Edition mediciMASTERS ist eine Aufnahmen Otto Klemperers


    mit dem Kölner Rundfunksinfonieprchester von 1955 erschienen, auf


    der auch die Kindertotenlieder - und zwar mit George London -


    enthalten sind. Ansonsten Beethovens Egmont-Ouvertüre und die


    erste Sinfonie vom Brahms.


    Bestellnummer laut Note1-Heft 10.07 ist MM 0052 (N01).


    LG, Ulmo

    Liebe Taminos und Paminae,


    hereinstöbernd wollte ich noch kurz mitteilen, daß Anja Kampe unlängst mit großen Erfolg die Fidelio-Leonore bei der Saison-Eröffnung der Los Angeles-Opera gesungen. Florestan war Klaus Florian Vogt, Rocco sang Matti Salminen, es dirigierte James Conlon.


    Ansonsten gibt es nur die (erste?) Solo-CD mit ihr:


    Leone Sinigaglia (1868-1944)
    Lieder & Romanzen
    • CD
    • Erscheinungstermin: 20.6.2007
    • Verfügbarkeit: lieferbar innerhalb einer Woche
    (soweit verfügbar beim Lieferanten)
    Detailinformationen
    4 Lieder op. 15;3 Lieder op. 17;Quattro Romanze op. 34;
    3 Canti op. 37;Romanze
    Anja Kampe, Massimiliano Genot
    • Label: Stradivarius , DDD
    • Bestellnummer: 9861893


    Ich werde mal versuchen, das Cover zu verknüpfen.



    LG, Ulmo

    Liebe Taminos und Paminae!


    Durch meine derzeitig extreme Arbeitsbelastung bedingt sehr verspätet


    folgt nun noch die Würdigung des großen Luciano Pavarotti.


    Durch ihn erst – vor allem in seiner kongenialen Partnerschaft mit Joan


    Sutherland – habe ich durch die Mittagskonzerte im WDR damals vor ca.


    20 Jahren das mir vorher weitestgehend unbekannte Repertoire von


    Bellini und Donizetti entdeckt und lieben gelernt. Ich bin seiner großen


    Kunst und der Einzigartigkeit seiner Stimme sehr verpflichtet und habe


    seit ich vor ca. eineinhalb Jahren von seiner Erkrankung las daran Anteil


    genommen und für ihn gehofft und gebetet.



    In den achtziger Jahren durfte ich ihn noch live erleben, er hatte


    fürwahr eine magische Aura, über die er mit seinem Publikum


    Verbindung aufnehmen konnte. Seine Energie und Lebensfreude,


    vielleicht paßt sogar Lebensgier, waren fast zum Greifen. Aber so wie er


    Applaus förmlich aufsaugte, gab er auch Begeisterung zurück – ein


    Kommunikationsphänomen zwischen Musiker und seinem Publikum, wie


    es bei den „Großen“ eben zu spüren ist. Ich möchte jetzt gar keine


    Erklärungen dafür suchen, sondern einfach nur dafür Dank sagen, daß


    es so große Sänger gibt.



    Was für mich das Faszinosum seiner Stimme ausmacht, ist neben deren


    Schönheit die Konstanz und Kontrolle über die gesamte Bandbreite bis


    in die höchsten Töne. Sie hat dabei eine vibrierende Innenspannung,


    die ich so bei keiner anderen Tenorstimme wahrnehme, ein „Pulsieren“


    wie ein Laser, aber ich habe das Gefühl, daß er seine Stimme absolut


    fokussiert halten kann, über die gesamte Bandbreite, pianissimo bis


    fortissimo.


    John Steane hat es in einem Essay über Luciano Pavarotti wie folgt


    beschrieben: „ But of course the high notes have their place in compositions


    which for most of the time employ the voice more or less in the centre


    of its range. Pavarotti’s voice is in the first place remarkable for its quality


    throughout that range. Hearing him ‘in the flesh’, the essential pleasure


    lies in the purity of tone, that it has been utterly free from anything


    cloudy in the main body of the tone … Then, still considering the voice


    as an instrument, there is an exceptional consistency. So often when the high


    notes are free and strong, the low ones will be relatively feeble and colourless;


    but Pavarotti’s tone remains firm and full-bodied throughout. The prime


    usage of such a voice is to keep it steady, and never in Pavarotti’s singing


    as there been so much as a suggestion of a ‘beat’ or of uneven vibrations.”


    Ich hätte es nicht so gut ausdrücken können, aber das genau ist es!



    Vom Beginn seiner Karriere an, nachfolgend in den 70er Jahren hat er


    meinen Ohren nach mit besagten Donizetti und Bellini-Partien für die


    Ewigkeit gesungen und DIE Maßstäbe gesetzt, da kommt meines Empfindens


    nach bisher keiner heran. Das gilt ganz besonders auch für den Duca im


    Rigoletto und seinen Rodolfo in La Bohème.



    Familiär als Domingoaner geprägt und quasi voreingenommen erzogen,


    habe ich Pavarotti erst unreflektiert abgelehnt (schändlich, aber wahr),


    wurde durch vorgenannte Glanzleistungen aber schnell eines Besseren belehrt.


    Die Medien müssen damals wohl kleine der Eitelkeit und dem Ehrgeiz


    geschuldete Scharmützelchen zwischen Domingo und Pavarotti aufgegriffen


    und aufgebauscht haben. Und ich war zunächst dumm genug, Partei zu


    ergreifen. Warum, kann ich heute nicht mehr verstehen.



    Ich habe Pavarotti in den 80er Jahren dann auch in seine


    anderen Partien (der insbesondere spinto-Rollen von Verdi und Puccini)


    für mich entdeckt. So übertrifft er als Radames mit dem wie von Verdi


    notiert gesungenem Ende von „Celeste Aida“ m.E. sogar noch Carlo Bergonzi.


    Was die stark kritisierte Verlagerung des Repertoires angeht bin, bin der


    Ansicht, daß letztlich nur der Sänger selbst entscheiden kann, wie er mit der


    Entwicklung seiner Stimme umgeht. Wer außer ihm kann sagen, ob die


    dunklere und volle Stimmfärbung Ursache der Repertoireverschiebung


    ist und/oder interdependent auch die Folge. Bei José Carreras und Giuseppe


    di Stefano habe auch ich den Eindruck, daß sie ihre wunderschönen Stimmen


    überstrapaziert haben – und doch war es ihr Recht so zu wählen.


    Verglichen damit hat sich Pavarottis Stimmer jedoch entschieden länger


    ihre Kraft und einzigartige Schönheit bewahrt.



    Die 90er waren ab Beginn der Three Tenors-Ära zugestanden schon ein


    nicht unerheblicher künstlerischer Abgesang, weil Pavarotti seine bisherigen


    Glanzpartien abgelegt bzw. ausgedünnt hatte und leider künstlerisch


    keine neuen Gebiete mehr entdecken wollte. Er scheint hier wegen


    seines hochexpansiven Lebensstils die künstlerische Entwicklung dem


    Kommerz geopfert zu haben, aber man muß auch den extremen Druck


    sehen, den er durch den auch selbst mitgeschaffenen Mythos ertragen


    mußte. In Korrelation mit den zugegeben extremen Gagen steigen


    auch der Leistungsdruck und leiden die Nerven. Wer kann schon zu


    behaupten wagen, diesem immer gewachsen zu sein? Alle erwarten


    mindestens ein Wunder, Tagesform darf es nicht geben.


    Kokainsucht soll gar nicht mehr selten sein bei Sängerstars, das Beispiel


    von Andrea Gruber, die das öffentlich eingestanden und sich erfolgreich


    in Therapie begeben hatte, mag für die vielen nicht bekannten Fälle


    stehen.



    So manch berufener Stimmkritiker macht nach meiner Erfahrung bei


    wohlfeilen Artikeln für die Tonträgerkonzerne nicht weniger kommerzielle


    Konzessionen, die man Pavarotti aber nicht zugestanden hat.



    Luciano Pavarotti war für mich ein Urbild an südländischer Lebensfreunde


    und ein durch und durch sanguinischer Mensch. Seine Lust am Leben


    und die daraus überspringende Begeisterung, diese besondere Bühnenaura,


    die er ausstrahlte, hängen untrennbar zusammen. So wie er den Applaus


    aufzusaugen und zu brauchen schien, so lebte er auch und überforderte


    damit seinen Körper und seine Gesundheit.


    Diese Faktoren sollte man nicht unterschätzen, wenn man über spätere


    stimmliche Probleme und deren Ursachen spekuliert, die dann nach dem


    Jahrtausendwechsel auftraten.



    Ich möchte aber keine weiteren biographischen Ausführungen machen,


    sondern meine Dank aus- und seine Kunst für sich selbst sprechen lassen.



    Auf die Gefahr hin, daß in den über 191.000 Beiträgen alles schon ausführlich


    und besser vorgestellt wurde, will ich zeitbedingt dann in Folgebeiträgen


    meine Lieblingsaufnahmen von Luciano Pavarotti nennen und kurz vorstellen.



    Ciao e molto grazie, Luciano


    Ulmo

    Ich habe Elina Garanca mit Ihrem Solo-Album "Arie Favorite", 2001 erschienen bei Ondine, kennen und schätzen gelernt, nachdem mich sehr postitive Rezensionen über ihre Auftritte aufmerksam gemacht hatten.


    Sie wird begleitet vom Lativan National Symphony Orchestra unter Alexandris Vilumanis und singt Cherubino, Sesto, Rosina, Angelina (Cenerentola), Romeo (I Capuleti ... ), Leonora aus La Favorita (gefällt mir sehr) und Giovanna Seymour (Anna Bolena) sowie zuletzt schon mit dramatischerem Zugriff Charlottes Briefszene.


    Meinen Erachtens eine sehr schöne Aufnahme, die noch vor dem großen Marketing-Druck von Universal entstand und das ganz große Potential schon anzeigt.


    In einem Fernsehportrait auf arte (glaube ich) erschein Frau Garanca mir als sehr sehr zielstrebig und durchaus ähnlich selbstbewußt, aber auch als sehr ernsthafte Künstlerin, die hart an sich arbeitet.
    Bei Recherchen in der Pariser Musikbilbliothek beschäftigte sie sich interessiert mit französischen Operetten von Hahn etc, die sich sehr zu entdecken lohnten.
    Aus diesen hat allerdings Susan Graham schon schlichtweg genial gut aufgenommen ("Ce la vie, ce l'amour...", erschienen 2002 bei Erato).


    Ich glaube, daß wir noch viel von Frau Garanca erwarten dürfen. Bin schon sehr gespannt, die Carmen einmal hören zu dürfen.


    LG, Ulmo

    Liebe Maggie,


    ich hat das Glück und Vernügen Angelika Kirchschlager und Simon Keenlyside am 2007-10-11 in der Kölner Philharmonie mit Auszügen aus Ihrer Operetten-CD zu genießen. Leider war es gerade mal halb ausverkauft, ein Jammer. Das sieht man in Köln wegen des Lichts und steil ansteigen amphitheatrischen Charakters der Philharmonie leider auch von der Bühne recht deutlich. Vielleicht der stattliche Preis?


    Jedenfalls haben sich die beiden nichts anmerken lassen und mich wie erhofft begeistert. Neben der reinen Spitzenqualität ihrer Stimmen und Gesangskunst war es vor allem die spürbare Freude, mit der die beiden sich auf die Operette einlassen. Ich hatte nie auch nur den Hauch eines Eindrucks, daß hier gut einstudierte Posen geboten werden, sondern die Walzereinlagen und das Anschmachten (herrlich bei "Weißt Du es noch ... ", wie sie da noch gerade einen halben Zentimeter voreinanderstehen und man es zu knistern fühlen glaubt, aber sie sich nicht anlagen, der lustige Roman ist ja vorüber ...) aus echtem Spaß an der Operettenseeligkeit schöpft.
    In den etwas zu häufigen Orchestereinlagen (mit drei Zugaben wars dann ein heute übliches Programm) hatten sich die beiden einen Kaffehaustisch auf die rechte Bührenseite stellen lassen und Champagner getrunken, tatsächlich fast die ganze Flasche. Auch dabei wirkten sie mit gelegentlichen Getuschel in Ohr ganz entspannt und natürlich, gut gelaunt und mit wirklichem Spaß dabei.


    Die Kölner Kritik war mäkelig und m.E. mal wieder gar nicht bis zum Ende da. Leider war wenig junges Blut im Publikum, evt. auch wegen des Preises?


    Die beiden sind aber ein ganz vortreffliches Beispiel, daß auch große heutige Opernstars ein wirkliches Verhältnis zur Operette haben können. Hoffentlich machen die beiden noch mehr draus.


    LG, Ulmo

    Als ich den Thread von vorne zu lesen begann, hatte ich etliche Beiträge lang die Hoffnung, auch einmal etwas Neues ergänzen und die Colin Davis – Aufnahme einbringen zu können zu können. Aber wie stets war Rideamus schneller.


    Der Faust unter Sir Colin Davis ist mein erklärter Favorit, an zweiter Stelle steht bei mir die Pretre-Aufnahme.
    Sir Colins Dirigat spricht mich - insbesondere in der die Schlußapotheose schlicht überirdisch - vom Aufbau und der Steigerung her an. Mir gefällt bei der gesamten Davis-Aufnahme die Balance zwischen Stil und Dramatik.
    Ich finde daß Pretre doch deutlich drängender herangeht, mir im Schlußterzett etwas weltlich, weswegen sich aber beide Aufnahmen gut ergänzen.


    Sängerisch gefallen mir ebenfalls beide Besetzungen, da sie das jeweilige Konzept des Dirigenten auch adäquat umzusetzen verstehen. Ich persönlich tendiere in dubio immer zu den größeren Stimmen, unter der Voraussetzung, allerdings, deren Eigner wissen das rechte Maß zu halten.
    Domingo ist aus seinem Naturell her leidenschaftlich und kann sich in noch kontrollierte Rage/Ekstase singen. Betont veristisch, wie schon oben zu lesen, geht er die Partie aber nicht an, meine ich. Araiza hätte ich eine längere Karriere gewünscht, ich liebe besonders diesen seinen Faust. Ich finde sein Timbre besonders am Beginn sehr schön, der grüblerische alte Faust zweifelt an allem, sehr schön melancholisch.
    Beide Damen gefallen mir sehr, Freni und te Kanawa harmonieren auch wundervoll mit Ihren Partnern. Ich will einfach keine Rangfolge aufstellen, die Marguerite bietet doch viele Facetten. Manchmal wundert mich die Ausschließlichkeit, mit der Partien zugesprochen werden. Ich darf mich an verschiedenen Interpretationen auf gleichem Niveau erfreuen, ohne entscheiden zu müssen. Cetius, fortius, altius – doch nicht beim schönen und anrührenden Singen.
    So bieten mir auch beide Mephistos großartige Interpretationen. Auch die anderen Partien sind ganz und gar rollendeckend besetzt, der Siebel von Pamela Coburn sei stellvertretend erwähnt, ich bin schon wieder knapp an Zeit.


    Ginge es besonders um französischen Stil, votierte ich für Plasson und Cluytens, je nach Wichtigkeit von Mono oder Stereo.


    Aber mir ist die Davis-Aufnahme die liebste.


    LG, Ulmo

    Hallo Fairy Queen,


    es gibt noch die Neuaufnahme mit Edita Gruberova und Vesselina Kasarova, einen Live-Mitschnitt aus dem Konzerthaus Wien vom 1992-02-01.
    Er ist in Gruberóvas eigenem Label Nightingale erschienen (damals Bestellnummer NC 070560-2). Mittlerweile ist Nightingale wieder in den üblichen Großvertrieb integriert, ich glaube über Universal.


    Mit bereitet diese Aufnahme stets große Freude.
    Es ist so schade, daß Beatrice so selten aufgeführt wird.


    Nachfolgend die wichtigsten Mitwirkenden:
    Steinberg Pinchas Dirigent
    Gruberóva Edita Beatrice di Tenda
    Bernardini Don Orombello
    Kasarova Vesselina Agnese
    Morosow Igor Filippo
    Wiener-Jeunesse-Chor Leiter: Theuring, Günther
    ORF-Symphonieorchester


    LG, Ulmo

    Hallo zusammen,


    der guten Ordnung halber wollte ich noch kundtun, daß http://www.discplus.ch wie mit der Bestellbestätigung angekündigt zeitig und vollständig wie in gutem Zustand geliefert hat, aber wegen des Volumens meine Lieferung beim Hauptzollamt Köln gelandet ist, wo ich sie dann abholen mußte.


    Man war dort recht kulant und hat sich mit einer günstigen ca.-Bewertung des Inhaltes unter dem Bestellpreis begnügt.


    Mit einer Zoll und Rest-Umsatzsteuerbelastung (die Schweizer hatten selbst 7,6% USt berechnet) von insgesamt ca. € 14 bin ich angesichts der erheblichen Rabatte sehr zufrieden.


    LG, Ulmo

    Lieber Caesar73, lieber Felippe II.!


    Ich sehe keine Sender mit Werbung und höre auch kaum Radio (macht mich nervös).
    Da war ich wohl wieder zu naiv gewesen und habe an gute Absichten und ein Restschamgefühl geglaubt. Ich habe ganz vergessen, wer jetzt die Klassikabteilungen der Schallplattenindustrien führt.
    Ich bedauere in diesem Kontext sehr, die Decca gelobt zu haben.


    LG, Ulmo

    Hallo, Elisabeth und Harald,


    ich habe mir die George London Spirituals ebenfalls zugelegt und kann nicht ganz nachvollziehen, was er daran so unbefriedigfend fand, daß er der Veröffentlichung nicht zugestimmt hat. Er war ja sehr streng mit sich, was den künstlerischen Anspruch angeht.


    Was macht die Aufnahme, lieber Harald, denn in Deinen Augen zu einem "absoluten Mißgriff"?


    George Londons Interpretation, seine stimmliche Verfassung oder die Arragements?
    Die sind partiell etwas hollywood-mäßig, aber doch auch nicht so, daß es kitschig wird.


    Simon Estes hat übrigens auch eine Spirituals-CD gemacht, die noch auf meiner Liste ist. Kennt Ihr die?


    LG, Ulmo

    Liebe Taminonen,


    die Decca hat als Einstieg zu ihrer Internetpräsenz eine opulente und meines Empfindens nach auch persönlich anrührende Hommage an ihren größten Star eingerichtet.


    Unter anderem werden wird neben einer Fotogalerie aus den Lebensabschnitten seiner Karriere auch Maestro Pavarottis gesamte Diskographie mit allen LP- und CD-Cover in ihren ursprünglichen Veröffentlichungsdesigns gezeigt.


    LG, Ulmo

    Hallo Alviano,


    ich habe nocheinmal nachgelesen.


    J.M. Fischer hat seine Hörer in Sachen Lanza anonym z.B. mit einen Duett aus Otello ("Dio ti giocondi") beglückt, S. 401 in Grosse Stimmen.
    Und er sprich von Begeisterung, also war Ruhm vielleicht zu poetisch, aber nicht ganz falsch.


    Ich bin jedenfalls auch der Meinung, daß Mario Lanza bestenfalls als Ariensänger zu bezeichnen wäre.


    Selbst wenn er ganze Partien beherrscht hätte: Ein wirklich großer Interpret erarbeitet sich Ausdruck und Wirkung auf der Bühne. Er bewährt sich in bocca del lupo. Deswegen lege ich mir wo möglich auch (zusätzlich) Gesamtaufnahmen zu, deren sich die Interpretentatsächlich auf der Bühne in den Rollen bewährt haben.


    LG, Ulmo

    Hallo Taminonen,


    an der Kölner Oper hatte Vincenzo La Scola im Rahmen des traditionellen Festes der schönen Stimmen vor zwei Jahren ein Mario Lanza Hommage Programm vorgetragen.


    Er muß wohl ein großer Verehrer von Mario Lanz sein, denn er hatte den Abend selbst conferiert und aus dem Leben und über die Persönlichkeit Mario Lanzas erzählt (fast mehr als gesungen) und dies mit Fotoprojektionen untermalt.


    Hat nicht auch Jens Malte Fischer in seinem Buch große Stimmen berichtet, daß er gerne Lanza anonym mit berühmten großen Sängern vorspielt und dann erstaunlich viele die Stimme Lanzas rühmen, was sie in Kenntnis des Sängernames immer von sich gewiesen hätten?


    Ich habe noch keine Gelegenheit gefunden, mich mit Mario Lanza zu beschäftigen. Ireendwann hoffe ich das aber nachholen zu können, wenngleich es eine traurige Geschichte ist, bei der große Stimmbegabung durch kommerzielle Interessen verbrannt wurde.


    LG, Ulmo

    auch von mir die besten Wünsche für das gesundheitliche Gelingen der Japan-Konzerte, damit Du wieder Hoffnung und Perspektive tanken kannst. Um Durchzuhalten braucht es ein warum und ein wohin.


    Bei mir zeigt der berufliche Termindruck auch schon neurodermitsiche und gastritische Wirkungen, aber ich kann wenigstens in die Musik flüchten.


    Beste Wünsche, Ulmo

    Ich empfand die Live-Übersetzung auch als sehr störend, weil stockend und ohne den Versuch jedweder Anteilnahme. So hätte man den Quartalsreport einer Aktiengesellschaft übersetzen können, nicht aber eine solche hochemotionale Trauerfeier. Ich persönlich finde, daß die Kameraführung der Familie in ihrem Schmerz überdies schon unanständig nahe gerückt ist.


    Zudem war die Inkompentenz der Kommentatoren wieder niederschmetternd. Panis angelicus wurde von Luciano Pavarotti und seinen Vater in Modena während der Weihnachtstage gesungen und damals mitgeschnitten, warum sonst hat man die beiden wohl im Duett gezeigt. Und der zugezogene "Experte" redet von Carreras.


    Traurig grüßend
    Ulmo

    Donizetti Requiem


    Cime 1980/ Decca 1992 serie ovation - 425 043-2
    1979, 20-22 feb. ADRM


    Victoria Cortez, contralto
    Luciano Pavarotti, tenor
    Renato Bruson, baritone
    Paolo Washington, bass


    Orchestra e Coro Ente Lirico Arena di Verona
    (maestro del coro: Corrado Mirandola)
    Gerhard Fackler

    Noch fehlen mir die Worte für eine Würdigung, noch ist der Kummer zu groß.


    Mit Luciano Pavarotti haben ich einen meiner großen Sänger verloren, der für mich in vielen Partien Maßstäbe gesetzt hat. Aus seinen frühen Jahren sind einige Sternstunden des Tenorgesanges auf uns gekommen.
    Wieviele Belcanto-Schönheit habe ich durch seine Kunst erst kennen- und lieben gelernt.


    Danke für all die Freude und die großen Momente, die ich Dir verdanke, Maestro Luciano.


    Statuens in parte dextra.


    Ulmo

    Lieber Robert_Stuhr,


    ich denke auch, daß es letztlich auf eine Frage der optimalen Organisation herauslaufen wird, wenn man die vorhandenen Gesamtaufnahmen komplett, d.h. mit gescanntem Booklet, sichern möchte. Es geht neben den Informationen zu der bewußten Aufnahmen oft auch um Beiträge, die speziell über oder für die Aufnahme verfaßt wurden. Und nicht zuletzt auch um die Optik, falls mal die Hapitk abhanden kommen sollte (Habe mir schon Rauchmelder besorgt).
    Da es in Taminoland natürlich auch dazu Themenstränge gibt, lese ich mich derzeit noch ein, welche Software sich am besten zum unverdichteten Sichern eignet. Dann wird wohl das Experimentieren beginnen müssen, insbesondere der Qualitätstest, ob erdachte Speichersystematik und die Sicherung das notwendige Niveau erreichen.



    Lieber Rideamus,


    erst schien mir die Vorstellung einer Komplettsicherung arbeitsmäßig völlig unrealisierbar. Inzwischen denke ich, daß statt der Urknall-Vorgehensweise Geduld und Salamitaktik gefragt sein werden. Man muß wohl mit einem Schwerpunkt, z.B. Lieblingsaufnahmen oder CD-Senioren zuerst beginnen und dann sukzessive
    fortfahren. Z.B. eine Gesamtaufnahme und eine Solo-CD pro Woche. Auf diese Weise werden die Kosten für externen Speicher auch in Grenzen gehalten, weil doch die Preise mit steigender Leistung (es gibt schon die ersten gerade noch bezahlbaren externen Terabyte-Platten) weiter fallen werden und man neue Platten erst später benötigt. Da Audio im Verhältnis zu Video relativ wenig Speicherplatz benötigt, und auf immer mehr Bilder sind die Speicherenticklungen ausgerichtet, schneint mir die Zeit hier ausnahmsweise mal für uns zu arbeiten.
    Zuerst würden halt jeweils eine Sicherung und deren Ersatzsicherung reichen. Ich selbst hatte bisher noch keinen Plattencrash - und hoffe das bleibt so.


    Leider zeigt sich bei mir in der Tat mit meinen Höhrerfahrungen und Musikbeständen korrelierendes Breitenwachstum. Ich vermute, daß es sich um eine biologische Anpassung zu Steigerung des Innenresonanzkörpers handeln könnte. Oder eine Schallschutzschicht gegen die lauter werdende Welt. Oder Bewegungsmangel, weil man ständig in Tamino und Musik schwelgt?


    LG Ulmo

    Hallo liebe Taminonen,


    als Sammler verstehe ich mich ausdrücklich nicht.


    Ein Musik-Sammler legt meiner Meinung nach Wert auf die "Hardware", also darauf, spezielle mittlerweile vergriffene Aufnahmen mit vielleicht auch der speziellen Erstauflageausstattung (signiert, im Samtschuber etc.) zu horten.


    Dem Musik-Hörer, so würde ich mich bezeichnen - liegt an der "Software", also den Interpretationen selbst. Die Anschaffung der Aufnahmen ist für mich nur die unvermeidliche Voraussetzung, meine Lieblingsmusik möglich autark wann immer ich will hören zu können.


    Ich bin ein weit überwiegender Opernfreund, so daß der Schwerpunkt meiner Anschaffungen auf die Oper entfällt. Mit steigender Werkkenntnis wollte ich dann auch andere Interpretationen kennenlernen, weil das Bessere bekanntlich der Feind des Guten ist. So kommt zwangläufigerweise manches neue Stück dazu.


    Um z.B. Mozarts Opern zu erwähnen, ich begann mit einer ersten CD-Gesamtaufnahme, in meinem Fall ca. 1981 die Zauberflöte unter Karajan.
    Mit rasch steigendem Angebot war auf CD dann auch bald etwas aus der klassischen Wiener Ensenblezeit verfügbar, die ich nciht erlebt, von der ich aber Löblichstes (z.B. Hermes Handlexikon) gelesen hatte.
    Anschließend wollte ich wissen, was an der historisierenden neuen Sicht dran ist, und so folgte die nächste Anschaffung usw.


    Da ich ein Repertoire von Gluck bis Schönberg interessant finde, kommt so ein erhebliher Fundus von gut 500 Gesamtaufnahmen zusammen.
    Trotzdem verstehe ich mich eben nicht als Sammler, ich würde die "Hardware" auch gerne komplett digitalisieren, um mehr Sicherheit vor CD-Verfall zu haben. Ich sehe nur noch gewisse Schwierigkeiten, die Booklets vernünftig zu scannen und den Aufnahmen zuzuordnen.


    Also zusammenfassend


    - im Bereich Oper ganz klar die Tiefe, da ich meine Lieblingsopern bis in zu sieben oder acht Versionen habe.


    - im Bereich Sänger die Breite, da ich von möglichst allen wichtigen Interpreten mindestens eine CD zur Beurteilung haben wollte. Bei den Lieblingssängern geht das aber auch wieder zeimlich tief.


    LG Ulmo

    Hallo Knusperhexe,


    vielen Dank auch Dir für die nette Begrüßung.


    Ich war arbeitsmäßig die letzten Tage sehr eingespannt und mußte bei Tamino kürzer treten, was wahrlich schwer fällt. Ständig ertappe ich mich, wenigstens mal kurz nachzusehen, und dann sagt die Vernunft (oder auch wirtschaftlicher Zwang) - raus jetzt!


    Es gab bei Hänsel und Gretel noch ein richtiges Lebkuchenhaus und die Hexe wurde, glaube ich, tatsächlich in einen Backofen gestoßen. Gab es den schönen Sternenhimmel nicht beim Abendsegen?


    Bei den Meistersingern gab es eine richtige Nürnberger Altstadt, eine Festwiese mit Tribünen und Podest, die Singschule fand in einer Kirche statt.


    Ich werde mal aus einer spinnwebigen Ecke meine Programmheftkiste holen, in der ich fast jedes Programm meiner Opernbesuche aufbewahrt habe. Wenn ich die mal Revue passieren lasse, starte ich vielleicht dazu einen Kölner Nostalgie-Thread.


    Es ist wie im Schlaraffenland hier, an allen Ecken interessante Themen.


    Bis bald, lG Ulmo