Beiträge von Travinius

    Danke, Elisabeth... ;) Das Vöglein zwitscherte mir das auch selbst... :)


    Ich habe beides noch einmal gehört. Es fällt nicht unter 'Diebstahl', eher unter 'Hommage à Mozart': spätestens die Wiederholung (und gleichzeitige Umspielung) des Themas ist bester poulencscher Neoklassizismus, mit Chromatik und typisch französischen Farben durchsetzt.


    Ich denke eher KV 573 als KV 466....


    Danke Dir und Deinem Vöglein.

    Neulich hörte ich mal wieder von Francis Poulenc das Konzert für zwei Klaviere, FP 61.


    Der langsame Satz (Larghetto) erinnert mich unglaublich an Mozart. Ich kann das aber noch nicht richtig einordnen. Ist das eine reine Stiladaptation, oder zitiert er ein Mozart-Thema?


    In der Stimmung im Vergleich zum ersten Satz vor allem erinnert es an den Stimmungsumschwung im KV 466, ohne dass Poulenc wirklich diesen Satz zitierte.


    Ich stehe vor einem Rätsel...

    Am liebsten lerne ich Komponisten, wenn möglich, über ihre Symphonien kennen. Deshalb kaufte ich schon vor einigen Jahren diese CD, die bis heute zu meinen Favoriten gehört:


    Kurz vor der Schließung des JPC-Ladens in Bielefeld (oder war es Minden - weiss nicht mehr) erwarb ich dort noch diese Box, die jetzt auch für sehr kleines Geld bei JPC online zu haben ist:


    Die Symphonien gefielen mir in der Chandos-Aufnahme besser, aber die Norwegischen Rhapsodien und die anderen Orchesterwerke sind das Geld allemal wert!

    Benehmen wir uns zu Himmelfahrt mal angepaßt und hören ein paar Bachkantaten (die auch einen Agnostiker kaum unberührt lassen - aber dazu gibt es ja einen eigenen Thread): heute BWV 11 und BWV 128, beide von Gardiner geleitet, aus dieser fantastischen Box:


    Die hier?

    Die habe ich mir von den beiden mal signieren lassen. :-) Ich fand vor allem den Bruch genial.

    Ich finde leider auch, dass die Musik-Buchabteilung im Sternverlag zu den schwächeren Abteilungen im Hause gehört. Wenn ich Musikliteratur suche, muss ich eigentlich immer nach Köln zu Tonger fahren. Die haben eine sehr gute Auswahl an Literatur (an Noten sowieso) und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.


    Ich bin sehr gespannt - Zweitausendeins wird sich das Obergeschoß, den hinteren Winkel, in dem früher Comics, Biographien etc. waren, mit der Abholstelle teilen. Mal schauen, wie die Raumaufteilung gelingt.

    Am Samstag, 4. Juni, eröffnet 2001 einen neuen Shop in Düsseldorf.
    Und zwar im größten Buchladen der Stadt:
    im Stern-Verlag, Friedrichstr. 24-26.


    Habe ich dieser Tage auch bemerkt, als ich nach den Comics suchte... :-) Ich werde auf jeden Fall mal hinfahren. Vielleicht trifft man sich ja! :)

    Nach fünf Jahren krame ich diesen Thread mal wieder hervor...


    Neulich erwarb ich eine CD mit Bläserwerken von Werner Egk (1901-1983). Warum erwähne ich das hier?


    Egk verband eine enge Beziehung zum Bläser Ensemble Mainz. Neben einer Bearbeitung seiner Ouvertüre zur Oper 'Die Zaubergeige' und einem netten, kleinen Divertissement für eine seltsame Bläserbesetzung (inklusive einer Trompete) hat er für dieses Ensemble auch die Sinfonia Concertante KV 297b (Klein-b, Ulli... :D) umgeschrieben für zwei Bläserquartette und Kontrabass.


    Das Booklet rechtfertig diese Bearbeitung zum einen mit der unklaren Quellenlage, die Ulli ja erschöpfend dargelegt hat, und der Tatsache, dass diese Fassung auch nicht so viel unwahrscheinlicher sei als die bekannte (diesem Argument kann ich mich so nicht anschließen, gebe es hier nur wieder), zum anderen mit der Angewohnheit Mozarts, eigene Werke durchaus immer mal wieder für andere Besetzungen, insbesondere auch Bläser, einzurichten .


    Ein Komponist wie Egk braucht m.E. keine Rechtfertigung, um ein Werk gekonnt zu bearbeiten, solange er den Urheber des Werks nur ordentlich erwähnt.


    Was hier entstanden ist, klingt immer noch nach Mozart. Allerdings erinnert es mich eher an die großen Serenaden (B-dur "Gran Partita" KV 361, Es-dur KV 275 und c-moll KV 388 für Bläser) als an ein Solo- oder Gruppenkonzert.


    Ich betrachte diese Fassung als unterhaltsame Ergänzung zu der bekannten Fassung von 297b, nicht für eine Alternative. Beim vergleichenden Hören der beiden u.g. Aufnahmen liegt bei mir die 'klassische' Fassung immer noch vorne. Nichtsdestotrotz musiziert das Mainzer Bläser Ensemble tadellos und mit großer Spielfreude und Einfühlungsvermögen. Den langsamen Satz fand ich extrem emotional stark.


    Vergleichendes Hören: Mozarts Sinfonia Concertante KV 297b:
    Die Fassung von Egk (für Doppel-Bläserquartett und Kontrabass) und das Original von Mozart:

    Die Egk-Fassung hat einen eigenen Reiz, erinnert mich mehr an die Gran Partita als an ein Konzert.

    Viel mehr war beim Saturn in Düsseldorf an der Königsallee nicht mehr zu finden...: eigentlich mag ich Rezitals nicht so gerne - aber die Zusammenstellung finde ich grandios (die meiner Meinung nach schönsten Werke für Solovioline und Orchester) und ich verehre J.Fischer und den leider so früh verstorbenen Yakov Kreizberg.

    Übrigens - für die Düsseldorfer: Saturn geht in ein paar Tagen ganz raus aus dem Sevens und zieht in den Kaufhof an der Berliner Allee - Klassik auf wenige kleine Regale beschränkt, normaler Saturn-Umfang. Bis November, dann soll das Sevens fertig werden und wir alle hoffen auf das Wiedererstehen der Klassikabteilung im alten Glanz.

    Vielleicht tanze ich hier schon wieder aus der Reihe, aber ich schätze und liebe auch einige von Strauss' kleineren Werken: die Bläserkonzerte, und, man sehe es mir als Bläser nach, vor allem seine Werke für Bläserensemble: die Serenade (op.7 glaube ich), die Suite (op.4?) und die späten Werke 'Aus der Werkstatt eines Invaliden' und die 'Fröhliche Werkstatt'. Stücke der reinen Spielfreude; die Fuge in op.4 und dort auch der langsamste Satz gehörte zu meinen liebsten Werken als Aktiver, und ganz besonders auch der Kopfsatz der Invaliden-Werkstatt.
    In die gleiche Richtung gehen auch seine Metamorphosen: ein dichtes Gewebe vieler Einzelstimmen, meisterhaft gewoben.


    Das ist vielleicht nicht das gaaanz große Gewicht der Musikgeschichte, aber nichtsdestotrotz großartige Musik. Es lohnt sich m.E., sich auch mit diesen 'Kleinodien' (obwohl die Bläserwerke leicht auch zwei CDs zum Bersten füllen) mal auseinanderzusetzen.

    Interssant... ich habe mir die Aufnahme aus Liebe zu Mackerras auch zugelegt und durchgehört - mit Partitur, dann fallen kleinere Details leichter auf.


    Die Bläser sind so transparent, wie man es für eine moderne Aufnahme erwarten darf. Mackerras setzt die Anweisungen der Partitur sehr genau um, ohne sich dabei in Notenklauberei zu verlieren.


    Der scheppernde Klang rührt meiner Ansicht nach vom verwendeten Material: es klingt, als würde historisches Blech mit modernem Holz eingesetzt. Das gibt eine interessante Mischung (wie bei Järvis Beethoven) und insbesondere den Hornpassagen ein sehr lebendiges Gepräge.


    Bei amazon verreißt jemand die Aufnahme als 'uninspiriert' - das kann ich partout nicht teilen!

    Ich finde die Gestalten nach Hoffmannsthal aber nicht wesentlich schlechter - in der Frau ohne Schatten (Zweig), oder Capriccio, seinem letzten Vermächtnis. Außerdem gehört zur Charakterisierung mehr als nur der Text.
    Aber es ging ja nur um ein Beispiel, um die Aussage von Johannes Roehl zu illustrieren - wir schweifen ab. (Wäre ein eigener Thread: Charakterisierung der Frauenfiguren bei R.Strauss).
    Im Grunde spricht mir vor allem Milletre aus dem Herzen.

    Ich persönlich bin Agnostiker.


    Dennoch empfinde ich bei geistlicher Musik Genuss und empfinde eine Art 'gottloser Religiosität', wenn ich die Musik höre. In früheren Zeiten, als ich noch aktiver Musiker war, habe ich oft an geistlicher Musik mitgewirkt: Brahms Requiem, Mozart Requiem, diverse Messen etc. Ich glaube, diese Musik glaubwürdig interpretiert und verstanden zu haben, und dennoch wurde ich dadurch nicht christlich.


    Abweichend von der religiösen Lehre glaube ich an eine Art universellen Spiritismus, der sich in den verschiedenen dogmatisierten Religionen widerspiegelt, quasi die niedergeschriebenen, etablierten Religionen als unterschiedliche Instanzen einer Universalreligion, jeweils gepägt durch den kulturellen Hintergrund und die Vorgehensweise und Ansichten der Religionsstifter und ihrer Nachfolger.


    Als Beispiel sehe ich für mich Mahler an, der zwar immer noch vom Christentum geprägt ist, aber nach meinem Empfinden ohne feste konfessionelle Bindung (und schon gar nicht im Judentum verwurzelt) komponiert. Das ist ein Schritt in die Richtung eines 'universellen Monotheismus'. Was muss man denn sein, um die II. Mahler richtig interpretieren zu können? Jude? Katholik? Lutheraner? Und warum?


    Ich glaube, dass jeder, der empfänglich ist für, nennen wir es pathetisch 'höhere Wahrheiten' oder universelle Ethik, geistliche Musik interpretieren kann.