..gar keine Frage:
"Aber der richtige" (Arabella)
...
"addio mia vita" (Capriccio)
"mir ist die Ehre widerfahren" (Rosenkavalier)
...mal noch nachhören.
Liebe Grüße
..gar keine Frage:
"Aber der richtige" (Arabella)
...
"addio mia vita" (Capriccio)
"mir ist die Ehre widerfahren" (Rosenkavalier)
...mal noch nachhören.
Liebe Grüße
Hallo Joseph,
ZitatWar mittlerweile schon jemand in der Neuinszenierung des "Rienzi" an der Deutschen Oper Berlin?
Ja, ich; am gestrigen Ostermontag, in einem vollbesetzten Opernhaus.
Vorneweg: Ich kannte bis dato nur Libretto sowie Ausschnitte aus dem Stück, so dass ich nicht viel über die Kürzungen sagen kann. Von den fünf Akten blieben zwei Hälften, in einzelne Bilder unterteilt.
Um den Versuch einer Schilderung der Inszenierung Philipp Stölzls zu unternehmen:
Zur Ouvertüre beherrscht ein riesenhaftes Arbeitszimmer, ganz im Stil des Nazi-Klassizismus gehalten, die Bühne; am Schreibtisch, den Rücken zum Publikum, Rienzi.
Bühnenrückwand: Ein Fenster (Videoprojektion) mit dramatischem Alpenpanorama.
Zunächst dirigiert Rienzi verhalten mit, steigert sich in einen Tanz, schlägt schließlich Rad um den Schreibtisch, auf den er springt. Aus der Berglandschaft wird weggezoomt, bis schließlich der sich drehende Globus vor dem Fenster zu sehen ist – Rienzi in triumphierender Geste.
Rascher Wechsel des Bildes zur ersten Szene: Expressionistische Großstadtkulisse (Metropolis), Häuserschluchten lassen nur engen Spielraum. Die Nobili kämpfen, das Volk, bunte Mäntel, Masken vor den Gesichtern, schaut weg. Steffano rettet Irene (Blonder Zopf streng um die Schläfen, Dirndel). Rienzi erscheint mit schwarzuniformierten Fahnenträgern (Fahnen mit Runenartigem „R“).
Während sich das Volk Rienzi nach dessen Ansprache anschließt, wirft es die farbenfrohe Kleidung ab: Männer in Uniform, blankbestiefelt, Frauen in schwarzen Kleidern mit weissen Schürzen. Alles dezent mit „R“-Rune gekennzeichnet.
Rienzi auf dem Höhepunkt: Große Ansprache von einer Rednertribühne am Bühnenrand. Jubelndes Volk, das allerdings nicht zu ihm schaut, sondern zu seinem filmischen Abbild der parallel laufenden „Live-Übertragung“ auf der Videoleinwand („Wochenschau“-artiger Vorspann: „Das neue Rom“).
Attentat: Nach Steffanos Einschreiten begnadigt Rienzi die Attentäter, die (wiederum Live-übertragen auf der Videowand) nach ihrem Abtreten vom Volk erledigt werden.
Pause: Einzelne Buhruhfe (höchstens zwei oder drei), überwiegend Applaus. Praktisch kein Publikumsschwund.
Neue Szene. Die Bühne horizontal geteilt, unten Bunkerräume (mit Stadtmodell von „Germania“ auf einem Tisch), oben das unter den Kämpfen gegen die Nobili leidende Volk. Rienzi imitiert Bruno Ganz, der Hitler imitiert und geht nur noch nach oben, um für die „Das neue Rom“-Schau Kinderköpfe zu tätscheln. Während seines Gebets spielt er -offenssichtlich unter Realitätsverlust leidend- mit seinen Architekturmodellen.
Das Volk stürmt den Bunker, zertritt die Modelle und erschlägt Irene. Steffano darf überleben und sich weinend über den Leichnahm beugen, während Rienzi oben gemeuchelt wird. Vorhang.
Sehr starker Applaus für alle Beteiligten (vor allem für den Chor), kein Buh.
Insgesamt lies mich der Abend recht ratlos zurück.
Eine so massive Geleichsetzung Rienzi – Hitler lässt einfach zuwenig Luft. Alles ist äußerst plakativ bebildert, perfekt ausgestattet im letzten Detail (lustiges Zitateraten inklusive). Charakterisierungen finden fast gar nicht mehr statt, selbst das Paar Irene-Steffano wird zum Beiwerk: Hier geht es eben nur um einen und der heißt nicht Rienzi.
Die Inszenierung erzeugt zwar sehr eindrucksvolle Bilder, die auf mich aber recht gehaltlos wirkten.
Aber: Eine bewundernswerte Konsequenz in der Umsetzung des Konzepts. Und das ist mir nicht unlieb. Vielleicht findet sich ja noch ein weiterer Besucher der Inszenierung hier ein... Zweitmeinungen würden mich doch sehr interessieren.
Liebe Grüße.
Heute erst -mit dem Gedanken "kann man ja mal reinhören"- gekauft und nach erstem Querhören völlig faziniert:
Benjamin Britten & Peter Pears - if music be the food of love
Eine 10-CD-Box, die das musikalische Verhältnis von Benjamin Britten und seinem Lebensgefährten Peter Pears dokumentieren will.
Die Box ist richtig spannend: Britten dirigiert Britten; Pears singt was für ihn komponiert wurde; ein echtes Highlight sind die Lieder nach Sonetten Michealangelos mit Britten selbst am Klavier in einer historischen Aufnahme von 1942 - man hört förmlich, daß zwei liebende Seelen miteinander nicht musizieren, sondern geradezu verschmelzen
(sorry für diese kitschige Bemerkung)
Ansonsten: Top Ausstattung und bei 2001 im Moment geradezu unverschämt billig verscherbelt.
Ich glaube, diese Zusammenstellung wird mich noch einige Zeit beschäftigen.
Liebe Grüße
Für alle Verehrer dieser wunderbaren Sängerin noch eine Information:
Anlässlich ihres 90. Geburtstages wird sie den Sommer über in Ihrem Wohnort Gottlieben (in der Schweiz, nahe Konstanz) mit einer Ausstellung gewürdigt werden.
Im "Bodmanhaus" werden die ersten Teile der Ausstellung gezeigt:
"Ouvertüre und 1. Akt": Kinder-, Jugend- und Anfängerjahre
"Von Arabella zu Arabellissima" mit Hör- und Lesestationen
Teil drei der Ausstellung ist in einem benachbarten Hotel zu sehen:
"Abschied von der Bühne und Nachhall" mit Filmvorführungen
im Hauskino, Hör- und Lesestationen, sowie diversen persönlichen Gegenständen von Lisa Della Casa.
Am Ende der Ausstellung findet eine Versteigerung von Lisa-Della-Casa-Plakaten mit Originalautogramm statt.
Daten: Sonntag, 5. Juli bis Sonntag, 18. Oktober 2009.
Jeweils Mittwoch, Freitag, und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.
Ich bin schon sehr gespannt und freue mich, daß eine meiner Lieblingssängerinnen nun doch wieder stärker ins Bewusstsein zurückkehrt!
Liebe Grüße!
Hallo zusammen,
und vielen Dank für die ausführlichen Anregungen. Für den Vasary ist der fehlende zündende Funke gekommen (schon bestellt, in ein, zwei Wochen bin ich klüger);
Bereszowsky hat dieses Stück wohl nicht eingespielt und auch die Aufnahme der Labèques ist anscheinend momentan nicht erhältlich.... aber von Hamelin ist eine Einspielung vorhanden, die schon auf der Wunschliste steht, falls das Stück bei Vasary nicht "zünden" sollte (oder gerade falls es das doch tut, und der Wunsch nach mehr kommt...
Danke an euch drei!
Guten Abend!
Eben hörte ich im Radio "Réminiscences de Don Juan" von Franz Liszt und ich würde mir das Stück gern zulegen...
Die Suche bei JPC spuckte nicht viel aus, mein Blick blieb an folgender CD (günstig und man traut halt der DGG dann doch) haften:
Nun kenne ich allerdings Herrn Vasary nicht und auch die anderen Aufnahmen blieben für mich relativ wenig aussagekräftig...
Kann mir jemand dazu etwas sagen oder eine Alternativeinspielung dieses Stückes empfehlen???
Vielen Dank und liebe Grüße!
Hallo zusammen,
ein sehr interessantes neues Format bietet ab heute SWR2:
Unter dem Namen "Musikstück der Woche" wird jeden Montag in der Sendung zwischen 12 und 13 Uhr ein Musikstück vorgestellt (auch mit begleitendem Text auf der Homepage) und steht anschließend als kostenloser, legaler Download für eine Woche auf der Seite jedem zur Verfügung.
Heute startet die Reihe mit Schuberts "kleiner" C-Dur Sinfonie, es spielt das RSO Stuttgart unter Sir Roger Norrington.
Ind den nächsten Wochen folgen laut der Senderseite:
am 11. Februar:
Dmitrij Schostakowitsch:
Klaviertrio Nr. 1 c-moll op. 8
Abegg-Trio
am 18. Februar:
Georg Friedrich Händel:
Triosonate für 2 Violinen und Basso continuo g-moll HWV 393
London Baroque
am 25. Februar:
Ludwig van Beethoven:
Sinfonie Nr. 6 F-dur op. 68
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Leitung: Sylvain Cambreling
Ich bin sehr gespannt, wie sich diese Reihe fortsetzt. Da der Sender ankündigt, auch "Raritäten und Überraschungen" aus dem Schallarchiv in dieser Reihe unterzubringen, wird es sicher eine gute Möglichkeit werden, das eine oder andere zu entdecken.
Liebe Grüße!
Vier sichere Rezepte könnte ich auch noch ausstellen:
Dem (noch) nummernlosen Nymphomanismus hat sich in gewisser Weise Carl Millöcker (ich weiß leider gerade nicht an welcher Stelle - Gasparone?!) angenommen...
...er stand vor mir, so groß, so stramm, / ein Wolf vor einem zarten Lamm / und schaut von unten mich bis oben / durchdringend an und lächelt dann. / Da fühlt ich alle Fassung weichen, ohnmächtig sank ich hin - doch er / ließ sinken mich, tat nichts dergleichen! / Es gibt ja keine Männer mehr! / Es gibt ja keine Männer mehr! / keine Männer mehr! keine Männer mehr! / Nein, nein, die gibt's nicht mehr!
(aber ob das ein Gegenmittel ist??! )
Das es gegen No.30, Verliebtsein und -bleiben zwar kein Mittel gibt, ist wahr, doch kann man es ja unterstützen... mit „Ich bin verliebt“ aus Nico Dostals Clivia:
Ich bin verliebt, bin so verliebt! / Ich weiß nicht wie mir geschah, / auf einmal war die Liebe da! / Ich bin verliebt, bin so verliebt! / Das Wort klingt wie Melodie, /so glücklich war ich ja noch nie!
Und falls das ganze nicht klappt, sich also No.19, Liebeskummer einstellt, empfiehlt sich der gute Rat von Hirsch/Rebner:
Wer wird denn weinen, wenn man auseinander geht / wenn an der nächsten Ecke schon ein Anderer steht! / Man sagt Auf Wiedersehen - und denkt sich heimlich bloß: / Na endlich bin ich wieder ein Verhältnis los!
Bei No.5., Antriebsschwäche hilft mir immer Baronin Freimann aus dem "Wildschütz" auf die Sprünge:
Auf des Lebens raschen Wogen / fliegt mein Schifflein leicht dahin, / keine Wolk' am Himmelsbogen / trübet mir den heitern Sinn
Zitat"Singin' in the rain" ist von Freed (Texte) / Brown (Musik), ich denke mal, dass "Moses toeses" (ist hier uebrigens schnell hintereinender gesprochen ein beliebter tongue-twister, um Gesangsschueler zu quaelen ) auch von selbigen stammen. Beschwoeren kann ich es aber nicht. Finde aber auch nichts Gegenteiliges ...
Da konnte ich schnell nachschlagen: „Moses toeses“ war ein (Gast-)Beitrag von Adolph Green (Text) und Roger Edens (Musik),
der auch den Titelsong „singing in the rain“ komponiert hat.
Liebe Grüße!
Um einer unschönen Zusammenstellung zu entgehen, mag der PC zwar eine Möglichkeit sein, aber wer lieber auf einer Anlage hört, hat einfach Pech.
Ein prominentes Beispiel, das mich immer stört bzw. an den Rande eines Nervenzusammenbruchs bringt, ist folgendes:
Kaum weicht der Nebel, man denkt, der Himmel da oben, wie ist er so weit;
Klappe zu, Müller tot, man hängt noch den letzten Tönen melancholisch sinnend nach - und schon verkünden die Lautsprecher fröhliches Bachgeplätscher und und eine (zwar noch, aber trotzdem) lustig springende Forelle hüpft über den toten Müllersbursch.
Wer hat sich diese Zusammenstellung bloß ausgedacht?
Liebe Grüße!
Ein schönes Thema zu diesem Datum!
Die Operette scheint insgesamt für dieses prickelnde Getränk empfänglich zu sein, in Benatzkys "Im weißen Rössl" kommt es gleich zweimal vor.
Heisst es doch im (von R. Stolz als Gastbeitrag geschriebenem) Duett zwischen Dr. Siedler und Ottilien nicht nur:
Mein Liebeslied muss ein Walzer sein, der süß berauscht wie Champagnerwein...
sondern fordern zum Finale gleich drei glückliche Paare das edle Getränk ein:
Lasst uns Champus trinken mit lächelndem Gesicht, denn die Freudentränen, die füll'n die Gläser nicht!
na dann, Prosit Neujahr!
ich habe eben diesen zur Jahreszeit so passenden Therad entdeckt und möchte noch kurz meinen Lieblingssenf dazu geben:
ist eine der Platten, die mich zur Weichnachtszeit immer wieder begleiten.
Kenny Burrell spielt darauf (für mich immer wieder unglaublich cool und spannend wirkende) Interpretationen von Weihnachtklassikern des üblichen Sampler-Repertoires, die ich eigentlich nicht mehr hören kann - weil sie andernorts längst zu Tode genudelt wurden...(Stille Nacht! Little Drummerboy!)
Gerade deshalb macht sie mir wohl auch Jahr für Jahr solche Freude!
Liebe Grüße
Jetzt gerade auf SWR2
(auch als Livestream über die Sender-Homepage):
Von 13.05 bis 16.00 Uhr
3-stündige Sondersendung zum Tode von Karlheinz Stockhausen
Mit Rainer Peters und Reinhard Ermen
Ausschnitte aus: Lieder für Alt und Kammerorchester, "Spiel", "Gesang der Jünglinge", "Punkte", "Gruppen", "Inori", "Mantra", "Weltparlament", "Carré", "Lichter - Wasser", "Licht - Bilder" u.a.
Liebe Grüße
Sicher gehöre ich nicht zum Kreis sektiererischer Anbeter, doch hat mich diese Nachricht sehr betroffen gemacht.
Wer wie ich nicht als "Anhänger", aber als ehrlich Neugieriger immer mal wieder einen Blick in die Gegenwartsmusik wirft, kam an Stockhausen nicht vorbei und wird auch in Zukunft nicht an diesem Namen, an seiner Musik vorbeikommen.
Merkwürdig, daß er immer noch als Bürgerschreck funktioniert, obschon seine Musik längst nicht mehr dazu taugt - sie hat mich stets interessiert, hat mich bei allem merkwürdigen "drumherum" immer fasziniert und Lust auf mehr gemacht.
Ich hatte dreimal das Vergnügen bei Aufführungen seiner Werke zugegen zu sein, bei denen er die Leitung innehatte; zuletzt 2004 in Donaueschingen, wo mir ein weder überspannter noch verwirrter, sondern überaus freundlicher und charmanter älterer Herr meine Eintrittskarte signierte.
Soll er, wie manche spötteln, meinetwegen zum Sirius entschwunden sein, ein Musiker dieses Formats ist -und ich benutze absichtlich eine zu überstrapazierte Formulierung- eine Jahrhunderterscheinung, sein Tod ein großer Verlust.
Hallo Miteinander,
ich habe mit großer Begeisterung diesen Thread gelesen, denn gerade der Bereich Musical (aber auch die großen Revuen der 20er, wie die der Ziegfeld Follies) sind mir eine Herzenssache, in denen es noch ungeheuer viel zum (wieder-)entdecken gibt. Wenngleich ich mich auch manchmal mit einigen Großproduktionen schwer tu',
(Miss Saigon wird ein Horror=Abend in meiner Erinnerung bleiben!), mag ich vieles aus diesen "nicht-E" Produktionen sehr.
Eine Bemerkung im Start-Post, die an mir hängen blieb:
ZitatUnd dabei habe ich mit den Filmmusicals noch nicht einmal angefangen.
Denn neben den bisher genannten Musicals fehlen noch zwei aus diesem Genre, die m.E. ganz unbescheiden neben einigen der aufgeführten stehen können:
Les demoiselles de Rochefort
und, noch mehr:
Les parapluies de Cherbourg
Beide stammen aus den 60ern, wurden von Michel Legrand komponiert und von Jacques Demy in Szene gesetzt, gerne sind sie auch für Klassik-Crossover-Projekte geplündert worden (Norman, von Otter...)
Für mich sind es zwei Lieblinge, die mir in keiner Auflistung von "meinen" Musicals fehlen dürfen.
Liebe Grüße!
(Eine Bemerkung Off-Topic: Kennt ihr die Internet-Präsenz der Lester S. Levy Collection of Sheet Music? Eine unglaubliche, kostenlos zugängliche Fundgrube für Notenmaterial von amerikanischer Unterhaltungsmusik bis ca. 1930)
Interpret: Lisa Della Casa
Oper/Rolle: Arabella/Arabella
Aufnahme: Keilberth 1963, jpc: 2475590
Aufnahmequalität: 2 (allerdings kann ich das überhaupt nicht beurteilen, ich bin kein "Techniker" und empfinde die Qualität als gut, wenn mich die Musik überzeugt )
Für mich eine der überzeugendsten Sängerinnen überhaupt - mit einer Eleganz, wie ich sie sonst kaum gehört habe. Dazu kommt etwas, das nur mein persönliches Empfinden sein kann: Lisa Della Casa klingt, bei aller Kunstfertigkeit, "ehrlich" sie singt keine Partie, sie ist die leibhaftige Arabella.
Nachmal Schoggi, nachmal spanisch:
In Honeggers (äußerst witzigen) Operette "aventures du Roi Pausole" gibt's einen Bolero namens "Chocolat Espagnol".
...und wenn's noch etwas Ballett mehr sein darf, kann man noch einen Berg "Schlagobers" drauf machen:
Richard Strauss hat sich dem Thema mit dem "Tanz der kleinen Pralinées" angenommen.
Liebe Grüße!
Und ebenfalls um 20.15 Uhr (also gleich) auf EINS Festival (ARD Digital):
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125
es spielen:
das Gewandhausorchester
der MDR Rundfunkchor,
der Gewandhaus-Chor
der Gewandhaus-Kinderchor
Ruth Ziesak (Sopran)
Rebecca Martin (Alt)
Nikolai Schukoff (Tenor)
Friedemann Röhlig (Bass)
Dirigent: Riccardo Chailly
Liebe Grüße!
Für mich ist die Dreigroschenoper ein Stück, das mich immer wieder auf's neue zu begeistern vermag, was sicher auch daran liegt, daß ich sie stellenweise als unglaublich komisch empfinde - nicht nur im Text, sondern auch in der Musik - allein die Opernparodie, die das Finale einläutet...
Dennoch geht es mir wie einigen Vorrednern, die "perfekte" Einspielung will sich nicht so recht finden.
Sowohl bei 1930 als auch 1958 habe ich massive Probleme - die historische Tontechnik, die gesamte Art des Gesangs mögen mir nicht zusagen. Auch wenn Lotte Lenya immer wieder in der Literatur als Idealdarstellerin angeführt wird: Es entspricht nach meinem Empfinden einem damaligen "Zeitgeschmack", den ich so heute nicht mehr hören möchte; es sei denn als Dokument.
Die Einspielung des Ensemble Modern hat mich sofort begeistert, auch -und gerade!- die oben kritisierte Nina Hagen; nur der für mich stets gleich klingende Max Raabe stört mich doch sehr.
Da ich sie nicht kenne, würde es mich freuen, wenn jemand etwas zu der Aufnahme Berlin 1988 sagen könnte, diese würde mich sehr interessieren, vor allem, wie sich Milva schlägt. In einem vor einiger Zeit im Fernsehen gesendeten Brecht-Abend kam sie mir nämlich fast etwas zu engagiert vor, mit ein bisschen zuviel Hingabe und Interpretation (sie hat so gnadenlos übertrieben, daß ich umschalten musste ).
Liebe Grüße!
Ich muß zugeben, solche Rezensionen hinreichend ermüdend zu finden. Denn was hier dem "Opfer" abgesprochen wird, nämlich Substanz, fehlt m. E. dem ganzen Text.
Oder kann irgendwer herauslesen was denn nun so fürchterlich gewesen sein soll (außer dem Publikum)?
Mit Begriffen wie "Tempobolzerei" kann zumindest ich wenig anfangen.
Es sollte halt mal wieder ein "gehypter" Medienliebling geschlachtet werden. Richtig merkwürdig wird's ja zum Schluß:
ZitatEin eigenes Kapitel: die "traditionellen chinesischen Werke", die er auch gern spielt. Das klingt in etwa so, wie wenn Klavierschüler die Pentatonik an den schwarzen Tasten entdecken. Natürlich ausgefeilter, aber die Substanz ist nie höher als die wackere Zwischendurch-Impro eines Barpianisten.
Traditionelle chinesiche Musik = ausgefeilte Pentatonik ohne Substanz?
Nun weiß ich natürlich nicht, was dort gespielt wurde (muß man ja nicht erwähnen, wenn man's eh' zerreißt), aber der Bildungsvorsprung eines Kritikers, der die Kompetenz besitzt neben einem Klavierabend auch spontan die chinesische Musik abzuwatschen (wieviele Mitteleuropäer sind schon in der Lage, so etwas überhaupt zu beurteilen?), ist mir geradezu unheimlich.
Liebe Grüße!
Um die These noch einmal jenseits der Romantik zu stützen: Hat nicht auch Ralph Vaughan Williams 9 Sinfonien geschrieben?
In der tat eignet sich diese Zahl natürlich hervorragend für mystische Überlegungen, ist sie doch auch die Zahl der Vollkommenheit, die drei mal die drei enthält.
Aber könnte der Grundgedanke nicht einfach daraus entstanden sein, daß Beethoven -und gerade auch seine neunte- eine so übermächtige Rolle in der Geschichte der Symphonie spielt?
Dem Thema hat übrigens der Autor Hans-Klaus Jungheinrich in seinem Buch "Der Musikroman - ein anderer Blick auf die Symphonie" bereits ein ganzes Kapitel gewidmet, unter der doch recht hübschen Überschrift "Neun. Oder mehr. Oder weniger." Allerdings sind Teile daraus obsolet, da Hans-Werner Henze sich geweigert hat, der schönen Theorie zu folgen und nach Veröffentlichung des Buches seine 10. vorgelegt hat
Liebe Grüße!
Hallo,
soweit, wie ich diese Diskussion gelesen habe, drängen sich mir nun einige Fragen auf, die mich, als relativ wenig Bewanderter, beschäftigen:
ZitatEdwins Einwurf des Personalstils und stilistischer Ähnlichkeiten als auch die Einteilung finde ich sehr brauchbar.
Das Hauptaugenmerk, wie mir scheint, wird auf den Personalstil fixiert. Aber inwieweit kann man diesen denn sicher von einem Zeitstil trennen? Ist dies so exakt möglich, um Epigonenhaftes hinreichend zu belegen?
ZitatEin Nachahmer braucht nicht schlechter zu sein, im Gegenteil - aber ihm fehlt das Kriterium des Schöpferischen.
Was mir ebenso auffiel -und auch schon anklang, aber nicht weiter beantwortet wurde- ist, daß zwar die schöpferische Leistung sehr betont wird, eine eigenständige Melodie, die handwerklich im Kleide von X einhergeht, aber offensichtlich in den Augen der meisten keine ausreichende Schöpfungshöhe besitzt.
Diese Frage ist mir sehr wichtig, da sich damit, durch die Hintertür, ein weiterer Komplex öffnet:
Müsste man diese Diskussion nicht auch auf eine weitere Ebene ausdehnen, den Inhalt nämlich?
Das meiste, was hier besprochen wurde, beschränkt sich ja eher auf eine formale Seite, aber ist denn diese zweite Ebene eines Kunstwerkes nicht ebenso wichtig?
Wenn beispielsweise ein Stockhausen für seinen „Gesang der Jünglinge“ zwar einerseits mit neuen Formen experimentiert, gleichzeitig aber einen 100fach in allen Künsten bearbeiteten biblischen Stoff wählt, steht er offensichtlich nicht unter dem bösen Verdacht des Epigonentums. (Um es mit der Kunstgeschichte zu vergleichen: Barnett Newman warf z.B. noch Mondrian vor, vollständig unter dem Einfluss der abendländischen Kultur zu stehen und nichts wirklich neues geschaffen zu haben).
Deshalb hätte ich „Newbee“ auch eine weitere Frage, da ich dort überhaupt nicht bewandert bin: Welche Komponisten haben denn versucht, diese beide Seiten hinter sich zu lassen und so etwas „nie dagewesenes“ geschaffen'? - wobei ich nicht das reine l'Art pur l'Art meine. Gibt es das überhaupt?
Ich neige nämlich zu dem (bösen) Verdacht, daß man fast jeden Kunstschaffenden als „Epigonen“ bezeichnen kann, wenn man nur will.
Denn die logische Konsequenz ist doch, daß immer nur ein Teil an originellem in einem Werk stecken kann, und also versucht werden müßte, diesen „Anteil“ zu erkennen und gewichten. Kann man das?
Liebe Grüße, Walter