Beiträge von volker freywald


    hier eine meiner liebesten Aufnahmen


    Liebe Grüße aus Wien


    Giovanni



    Nachdem ich die unendlich vielen Beiträge zum Thema "Lieblingsgeiger" gelesen habe, bin ich sehr verwundert, dass ein Name nicht auftaucht: Lisa Batiashvili, die mit 16 Jahren den zweiten Preis im Sibelius Wettbewerb gewonnen hat. Auch Veronika Eberle (artist in residence bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern 2012) fehlt. Aber vielleicht habe ich beide Namen auch nur überlesen, dann bitte ich um Pardon.
    Die Georgierin Lisa Batiashvili ist z.Zt. meine Lieblingsgeigerin, und das wird wohl auch noch längere Zeit so bleiben. Ihr kann man nur zu Füßen liegen. Zuletzt habe ich sie in Hamburg in der Laeiszhalle mit Beethovens op.61 gehört. Es war zum Heulen schön. Dieses Konzert, dessen einzelne Noten man ja fast alle im Kopf hat, Musik, die man tausendmal gehört hat, habe ich so ergreifend noch nicht vernommen- und anderen Hörern ging es nicht anders. Na, und wenn jemand die Gelegenheit hat, Lisa mit dem Sibelius-Konzert zu hören (meine absoltes Lieblingsviolinkonzert), der sollte keine Mühen und Kosten scheuen, sich eine Karte zu besorgen.
    Gibt es im Forum weitere Lisa-Begeisterte, die sich gerne mit mir austauschen möchten? Hoffentlich!


    Volker Freywald

    Guten Abend Carola,
    wenn wir - Freunde der Musik und insbesondere der Kammermusik - nicht mehr über wenigen Takte eines Werkes in Verzückung, in grenzenlose Begeisterung geraten können, dann sähe es traurig, traurig, traurig mit uns aus. Wenn ich die letzten vier Takte des d-moll Streichquartetts meines Lieblingskomponisten Mozart höre, Takte, die mich ganz tief berühren und ergreifen, oder sie mir auch nur in Erinnerung rufe, mit dem inneren Ohr höre, dann geht es mir wie allen anderen auch, die über wenigen Takten außer sich geraten können. --Nun geht die Wirkung von wenigen Takten natürlich aus einem größeren Zusammenhang und durch ihn, nämlich dem des Satzes oder des Quartetts mit allen Sätzen, hervor. Der Hörer, der synthetisch hört, also Bezüge des Einzelnen zum Ganzen beim Hören herstellt und damit nicht etwa nur die berühmten "schönen Stellen" an sich und isoliert genießt, ist absolut nicht "durchgeknallt", sondern ein Hörer, wie ihn vermutlich der Komponist gerne hätte.
    Mit abendlichem Gruß, Volker Freywald

    Guten Abend van Rossum, in letzter Zeit habe ich das Violinkonzert von B. Britten im Konzertsaal und auf CD mehrfach gehört, und ich muss sagen: es ist ein großartiges Stück Musik. Mit "gar nicht so schlecht" stellst Du es in eine Qualitäts-"Ecke", in die es für mein Verständnis nicht gehört. Wenn man es häufiger hört - und das ist bei dieser Musik wohl notwendig -, entdeckt man ihre Schönheit , die z.T. von ergreifender Trauer geprägt, durchzogen ist. Ich habe mir vor Kurzem die Aufnahme mit Ida Handel gekauft: umwerfend gut! Die jüngste Einspielung mit J. Janzen steht zwar schon bereit, muss aber erst noch gehört werden. Es ist eine ganz andere Musik als etwa das (eingängigere) Sibelius-Konzert (eines der schönsten Werke der Gattung Violinkonzert, eines meiner Lieblinsstücke überhaupt), aber damit nicht geringer einzustufen. Je öfter ich Brittens op.15 höre, umso mehr wächst es mir ans Herz. Es ist nicht "gar nicht so schlecht", es ist hervorragend, was natürlich eine subjektive Einschätzung ist; ich weiß.
    Mit violinistischen Grüßen, Volker Freywald

    In letzter Zeit ist eine großartige Einspielung aller Beethoven-Violinsonaten erschienen: mit Isabelle Faust. Es ist ja immer dieselbe Geschichte: Da übt man an einem Stück (in meinem Fall die letzte Beethoven Violinsonate), hat durchaus klare musikalische Vorstellung, die aber nicht immer so umgesetzt weren können, wie man es sich wünscht, weil einfach die eigene Technik nicht ausreicht, und dann hört man eine Interpretation, die einem nur ein bewunderndes "Ja, so muss es sein!!!" enlockt.
    Ich liebe diese "Faustische" Aufnahme und kann sie nur jedem empfehlen. Und wer eine weitere hervorragende Einspielung mit dieser Geigerin sich zulegen möchte, der sei auf die CD mit dem Horntrio op.40 und der ersten Violinsonate op.78 von Johannes Brahms hingewiesen (außerdem auf der Scheibe: "Fantasien op.116" für Klavier des Meisters aus Hamburg). Alles erstklassig! Volker Freywald


    p.s. Die letzte Beethoven Violinsonate habe ich zweimal (2008 und 2009) auf dem Mecklenburg-Vorpommern Festival von Veronika Eberle gehört und war tief berühert. Leider gibt es von dieser Künstlerin keine Solo-CD, obgleich einem on-dit zufolge Sony an ihr Interesse bekundet haben soll. Weiß jemand, ob daran etwas wahr ist?

    Liebe Freunde isländischer Musik und besonders derjenigen Jón Leifs,


    wenn man nur den gewaltigen, sehr lauten, nicht selten grob dreinhauenden Leifs nennt, dann übersieht man, dass er auch ganz anders komponieren konnte. Sein "Requiem" für a capella Chor, auf das Stabia schon einmal hingewiesen hat, ist ein wunderbares und sehr trauriges, gar nicht lautes, grobes Musikstück, sondern genau das Gegenteil von alledem. Man muss es an die Seite seines zweiten Streichquartettes op.36 stellen, das den Titel "Vita et mors" trägt: eine eindringliche Trauermusik auf den Tod seiner Tochter Líf (Leben).


    Ich habe in allen Forum-Beiträgen zu den Streichquartetten bezeichnenderweise recht wenig gefunden. Diese Kammermusik, die sich über weite Passagen hin im piano, pianissimo oder mezzopiano bewegt, natürlich auch gelegentlich schmerzhaft im forte aufbegehrt, "schreit", hat mich sehr berühert, und ich kann die Einspielung mit dem Yggdrasil-Quartett (bei BIS erschienen )nur allen ans Musikerherz legen. (Übrigens ist Island auch "meine" Insel, nächstes Jahr werde ich zum vierten Mal dort sein.)
    Allen einen herzliche Gruß, Volker Freywald

    Hallo tukan,
    heute nur ganz schnell: das Wortspiel ist doch ganz pfiffig und MITNICHTEN nur platt. Ich fand's lustig und habe mich amüsiert - weiter so! Vielleicht liefere ich ja mal wieder Anlass für "platte Wortspiele", dann bitte ich umgehend um eine witzige (geistreiche) Reaktion.
    Mit heiterem Gruß, Volker

    Hallo Tukan,
    mitnichten schreibt man natürlich auch nach der neuen Rechtschreibung mitnichten mit Nichten, gut so. (Was stellst Du Dir eigentlich unter einem Violinkonzert mit Nichten oder Neffen genau vor??? Sag jetzt nicht, ich hätte schließlich diese Formulierung gewählt!)


    Was Herrn Garrit anbetrifft, so bin ich mit Dir einer Meinung: unsäglich, aber besser als ein gewisser Holländer. Beide verkaufen sich allerdings offensichtlich bestens, das ist ihr Stärke.
    Gruß, Volker

    Einen guten Abend Alfred und allen, die sich für das Thema der "outnen" Violinkonzert interessieren !
    Alfreds Text geht von Beiträgen zum Thema "Violinkonzert" im Forum aus und schließt offenbar von der geringen Anteilnahme, die der Gattung Violinkonzert hier zuteil wird, auf ein allgemeines Desinteresse an ihr unter (allen) Freunden klassischer Musik.
    Wenn mein Textverständnis richtig ist, dann muss ich bekennen, über die Aussage, das Violinkonzert sei aus der Mode gekommen, mehr als erstaunt zu sein. Wer behauptet denn, dass diese Konzerte nicht mehr so recht zur Kenntnis genommen würden!?! Man braucht doch nur die CD-Veröffentlichungen zur Kenntnis zu nehmen, die Radioprogramme zu studieren oder sich die Konzertprogramme, z.B. diejenigen in Hamburg - diese sind mir bekannt - , anzusehen, um zu erfahren, dass Violinkonzerte mit Nichten aus der Mode gekommen sind. Allein die beeindruckende Schar junger Geigerinnen spielt Violinkonzerte zu Hauf. Und es sind nicht nur immer die allseits bekannten und natürlich die Szene immer noch dominierenden großen Werke. Z.B begegnet man immer häufiger Brittens opus 15: ein ganz wunderbares Konzert, unglaublich schwierig ! Korngold feiert auch eine kleine Renaissance. Schostakowitsch und Prokofjew sind zunehmend "dabei", sie sind geradezu Lieblinge der jungen Violinistinnen.
    Mozart, na ja, der war schon immer etwas mehr für Feinschmecker, fand neben solchen Reißern wie etwa dem populairen Tschaikowsky-Konzert (süffiger Schinken mit Schnulzensatz in der Mitte) keine breite Hörerschaft. Ist für die meisten Hörer vermutlich nicht virtuos genug. Dabei weiß jeder, dass Mozarts Werke zu den schwierigsten gehören, weshalb sie in Wettbewerben oft auch zum Pflichtkanon gehören. Wer einmal das G-, D- oder A-durKonzert gespielt hat, der weiß, wovon ich rede.
    Aber, vielleicht habe ich den Beitrag von Alfred ja auch missverstanden....?
    Nun grüße ich alle Freunde des Geigenspiels, Volker Freywald

    Wenn jemand von einem "zweiten" Violinkonzert des Finnen spricht, dann hat er offenbar die erste und zweite Fassung des op. 47 vor Augen. Von der ersten Fassung gibt es (aus rechtlichen Gründen) nur eine Aufnahme mit Kavakos.
    Für mich gehört dieses Konzert (2. Fssg.) zu dem Schönsten, das es überhaupt in der Musik gibt.
    Gruß, Volker Freywald

    Von Sibelius' Violinkonzert besitze ich inzwischen über 40 Aufnahmen. Ich gestehe, dass ein gewisser Sammlertrieb mich immer wieder nach neuen Aufnahmen bzw. alten, die inzwischen auf CD erhältlich sind, Ausschau halten lässt. Natürlich liegen die Aufnahmen interpretatorisch und violintechnisch dicht beieinander, aber genaues vergleichendes Hören lässt schon interessante Unterschiede erkennen. Ansonsten stelle ich fest, dass ich das Konzert immer und immer wieder hören kann. Es ist ein unglaublich großartiges, vielschichtiges, reiches Werk - und auch technisch unglaublich anspruchsvoll.
    Wer teilt meine Leidenschaft für dieses wunderbare Violinkonzert??? Gruß, Volker Freywald

    Wenn es auf das Thema "Lieblingsgeiger" kommt, dann denke ich immer sehr schnell an den absoluten Schwarm in meiner Schüler- und Studentenzeit, an einen Geiger, den heute nur noch "Eingeweihte" kennen, von dem allerdings zunehmend CDs erscheinen. Ich meine Christian Ferras, dessen Kammermusik-Abende unvergessliche Erlebnisse für mich waren, z.B. ein Konzert in Hannover mit den letzten drei Beethoven-Sonaten, die er mit Pierre Barbizet auswendig (beide Spieler) hinreißend spielte. Ein Geiger, den ich später für mich entdeckte war Isaac Stern, dessen erstes Bruch-Konzert unübertroffen für mich ist. Den berühmten zweiten Satz lässt er in einfacher, "himmlischer" Tonschönheit erklingen, ohne jedes falsche Pathos, voll und ganz auf musikalische Verinnerlichung ausgerichtet, die ergreifend ist. Leider konnten wir Deutschen nach 1945 diesen großen Geiger bei uns nicht in einem Konzert hören, wie allgemein bekannt ist.
    Von den heute lebenden Geigern bzw. Geigerinnen, die ja im Moment das Feld beherrschen, ist Liza Batiashvilli eine Herzensangelegenheit für mich. Wenn sie das Sibelius-Konzert spielt - und ich habe sie damit in Lübeck hören dürfen -, dann geht mir des mehr als nur unter die sprichwörtliche Haut. Natürlich habe ich alle CDs von ihr, die heute auf dem Markt sind. Und dann ist da noch Veronika Eberle, die ich in Heimbach und Schwerin mit Kammermusik, in Hamburg mit dem NDR-Orchester (Mozart) gehört habe. Die letzte Beethoven-Sonate scheint für sie komponiert worden zu sein: sie spielt diese zum Heulen schön. Wann kommt endlich eine Solo-CD von ihr auf den Markt? Ich glaube, dass Sony an ihr interessiert ist. Ich sehe gerade, dass ich mich wiederhole, aber ich lasse es mal einfachstehen.

    Hallo Ulli,
    herzlichen Dank für die umgehend gesendete Information zu Boccherinis "Stabat mater" op. 61 (für drei Singstimmen und Accompagnement). Ich werde mir sie schnellstens besorgen, denn die Neugierde, wie die Fassung gegenüber der für Sopran und Instrumente klingt, ist groß . Danke und Grüße aus dem Norden unserer Republik, Volker Freywald

    Hallo Ulli, ich habe Boccherini, den "italienischen Spanier", durch Aufführungen zweier seiner Symphonien mit meinem kleinen Laienorchester erst recht entdeckt und bin in zunehmendem Maß ein ausgesprochener Verehrer des Meisters. Seine Symphonien gehören zu den Werken, die ich mir immer wieder in den CD-Player lege.
    Nun habe ich mir jetzt zwei Aufnahmen des "Stabat mater" über jpc kommen lassen und bin wieder begeistert: für mich eine Entdeckung. Die Aufnahme mit S. Karthäuser ist traumhaft schön. Die andere Einspielung mit Mona Julsrud (+ Arvo Pärt) ist auch nicht schlecht.
    So, nun kommt das Eigentliche: Es gibt eine zweite Fassung für drei Stimmen (zwei Soprane, einen Tenor) plus instrumentaler Begleitung. Leider finde ich keine Aufnahme dieser Fassung. Kannst Du mir helfen??? Mit großem Dank im Voraus und mit Hoffnung auf gute Nachricht von Dir, Volker Freywald

    Seit vielen Jahren bin ich Abonnent der Hamburgischen Staatsoper und höre dadurch "zwangsläufig" die angebotenen Opern-Aufführungen, ob sie mir nun gefallen oder nicht, lerne viel Neues kennen und Altes immer besser zu hören. Süchtig bin ich nach MOZART-OPERN. Die da Ponte Opern sind meine absoluten Favoriten. Früher war der Spitzenreiter "Don Giovanni", aber "Le Nozze di Figaro" hat sie ein ganz klein wenig auf den 1b-Platz verdrängt bzw. sich neben sie gestellt. Figaro, Don Giovanni, Cosi - zum Heulen schön. (Die für mich besten Mozart-Dirigenten sind Harnancourt und Muti.Das nur nebenbei.)
    Fr

    Hallo Khampan, auf der neusten Einspielung des Sibelius-Konzertes mit Lisa Batiashvili ist das ihr gewidmete Violinkonzert von Magnus Lindberg (geb. 1958 ) erschienen. Ein eindrucksvolles und sehr, sehr gut anzuhörendes, klangschönes MODERNES Konzert für die Königin der Instrumente. Lindberg ist nicht Schwede, wie der Name vermuten lassen könnte, sondern Finne wie Sibelius. Und Lisa Batiashvili ist eine Geigerin, der man nur zu Füßen liegen kann. Mit 16 Jahren hat sie den Sibelius-Wettbewerb mit einem zweiten Platz glorreich bestanden.
    Mit guten Grüßen aus dem Norden, Volker Freywald

    Hallo Frank Georg,
    nachdem ich in einem Beitrag darauf hingewiesen habe, dass
    ich keinen Hinweis auf Christian Ferras in einer der mails gefunden hätte, habe ich nun doch noch in Deiner Nachricht diesen Namen entdeckt. Endlich mal jemand, der diesen fantastischen Geiger überhaupt erwähnt. Hast Du ihn in Konzerten noch spielen gehört, oder ist er Dir nur von CD-Aufnahmen bekannt ? Ich habe ihn mehrere Male als Kammermusik-Partner von bzw. mit Pierre Barbizet und als Solist mit dem Beethoven-Konzert gehört. Unvergesslich: die drei letzten Beethoven-Violinsonaten an einem Abend - natürlich beide Spieler mit auswendigem Spiel. Unglaublich eindrucksvoll.
    Volker Freywald

    Hallo Tobias, bin mit Dir vollkommen einer Meinung. Ich habe gerade Julia Fischer in Hamburg in der Laeiszhalle mit Beethovens Tripelkonzert gehört und vor zwei Jahren in Ullrichshusen als Primgeigerin mit den beiden Brahms Sextetten. Die junge Professorin allein geigen zu SEHEN ist schon eine große Freude... und dann: welch beglückendes Geigenspiel. Victoria Mullova kenne ich nur von CDs, sie zu sehen und zu hören, das war mir bisher nicht vergönnt. Volker Freywald

    Spiele selber Geige und möchte zum Thema "Lieblingsgeiger" einen kleinen Beitrag leisten. Ich habe viele der eingesandten mails gelesen, aber nicht alle. Einen Hinweis auf Christian Ferras habe ich nicht gefunden. Er war der absolute Favorit in meiner Jugend, seine Kammermusik-Abende mit Pierre Barbizet - beide spielten auswendig - gehören zu meinen intensivsten Musikerlebnissen. Zum Glück gibt es nicht wenige Aufnahmen mit ihm, auch zwei schöne Videos (u.a. mit dem Sibeliuskonzert) sind heute zu haben. Sein Brahms op.77 mit Schuricht (!) oder das Tschaikowskikonzert mit C. Silvestri sind nach wie vor großartige Zeugnisse seiner Kunst; die Caesar Franck-Sonate mit Barbizet gehört immer noch zu den besten Einspielungen dieses Werkes. Leider hat Ferras viel zu früh freiwillig sein Leben beendet. Er war bestimmt einer der Größten seiner Zunft.


    Zu meinen Lieblingsgeigern hat immer auch Isaac Stern gehört. Es gibt bis heute keine (für mich) schönere Aufnahme des ersten Bruch-Konzertes oder der Violinromanze von Dvorak. Sterns Interpretation ist von einer unglaublich innigen und berührenden Einfachheit, die z.B. das Adagio des Bruch Violinkonzertes zu einem großen Hörerlebnis macht.


    Meine letzten CD-Käufe waren Violinkonzerte, die ich mir als Sammler von Sibelius op.47-Einspielungen gegönnt habe. Die letzte war die mit Lisa Batiashvili: eine wunderbare, beseelte LiveAufnahme, und mit Guila Bustabo. Deren Sibelius-Einspielung kam als sehr erfreuliches "Nebenprodukt" zu mir, da ich mir die Doppel-CD "The Guila Bustabo legacy" vor allem wegen des Violinkonzertes von Wolf-Ferrari aus Amerika hatte kommen lassen. (Hier noch einmal ein großes Dankeschön an Tobias für seine Vermittlung!). Bustabos Spiel ist in seiner Verve und technischen Perfektion hinreißend. Ich bin gespannt, wie sie das Dvoak-Konzert spielt, dessen Aufnahme ich mir gerade bestellt habe.
    Dass Janine Jansen in letzter Zeit in aller Mund ist, das kann ich gut verstehen: eine großartige Geigerin.
    Unter den deutschen Geigern steht für mich Frank Peter Zimmermann deutlich an der Spitze der wenigen Herren, die wir im internationalen Wettstreit aufbieten können
    Zum Schluss sei gesagt, dass auch für mich Heifetz einer der Götter des Geigenolymps ist. Dass ich sein Bachspiel nicht so überzeugend finde, ist kein Widerspruch dazu. Volker Freywald

    Guten Abend Michael,
    ich bin voll und ganz Deiner Auffassung, dass das Sibelius-Konzert qualitativ höher als das opus Wolf-Ferraris einzustufen ist. Keine Frage!
    Was nun Wolf-Ferraris Konzert anbetrifft, so habe ich durchaus Deine Texte gelesen, und in diesen steht nun einmal das von mir angeführte Zitat. Das besagt ja sinngemäß eindeutig, dass das Violinlonzert des Italieners eigentlich ein Nichts sei. Aber gut - ich korrigiere mich und bitte Dich für die Ungenauigkeit um Entschuldigung, nicht ein Nichts, sondern ein SCHÖNES NICHTS.
    So, nun sollten wir zum Ende der Diskussion kommen. Mir scheint, dass alle Musikfreunde das Wek des Italieners gerne hören, weil es einfach schöne Musik ist. Und Sibelius, na ja: unvergleichlich.
    Es grüßt Dich aus dem Norden Volker

    Hallo Alfred, ich bin völlig mit Dir einer Meinung. Die Frage der Fortschrittlichkeit, der Modernität spielt auch in meinen Augen letztlich keine Rolle. Was wollten wir sonst mit den schon im letzten Beitrag von mir genannten Werken anfangen, wie z.B.das von mir so geliebte op.47 Jean Sibelius'. Ich würde um nichts in der Welt auf dieses Konzert verzichten wollen. Würde es auf die berühmte Insel (mit Mozarts OEuvre) mitnehmen.
    Gruß, Volker

    Guten Abend allen, die sich an mir und an meiner ach so positiven Qualifizierung des Violinkonzertes Wolf-Ferraris geärgert haben. Ich komme mir schon richtig schlecht vor, ein Übeltäter, der mit dem Begriff "epigonal" (bzw. nicht epigonal in Bezug auf das Violinkonzert) geradezu "Unheil" gestiftet hat.
    Dem Begriff haftet nach meinem Verständnis immer der Charakter des Negativen, Unschöpferischen, Konturlosen, völlig Unpersönlichen an, weil man eigentlich immer nur die Vorbilder hört, die stärker peronalstilistisch geprägte Musik geschaffen haben. Mag sein, dass z.B. Bruch, Sibelius, Glasunow oder Pfitzner u.v.a.in ihren Konzerten, die ja durchaus auch dem 19. Jahhundert verpflichtet sind, einen deutlicher erkennbaren Personalstil erkennen lassen, aber Wolf-Ferraris Konzert als eine blasse Nachahmung, von unschöpferischem Geist produziert, als Machwerk eines Unzeitgemäßen, als ein Paradebeispiel epigonaler Nichtigkeit abzwerten, das scheint mir dann doch verfehlt. "Dieses Konzert ist in meinen Ohren weder eigenständig noch orginell noch irgendetwas." - so Michael Schlechtriems Aussage !!! Das Konzert sei also ein Nichts, so das Fazit. Aha!!!
    Aber: pax vobiscum und immer sine ira et studio - dann kann auch ordentlich gestritten werden.
    Zu meiner Freude werde ich Tobias' (van Rossums) Hilfe bald in den Genuss der Aufnahme des Konzerts mit Guila Bustabo kommen.
    In Freundschaft grüßt Euch Euer Volker Freywald

    Guten Abend van Rossum (ist diese Anrede korrekt?),
    herzlichen Dank für den Hinweis auf die CD mit Guila Bustabo und dem Violinkonzert Wolf-Ferraris. Ich habe die amerikanische Adresse, die ich von Dir erhielt, angemailt und bin gespannt, welche Auskunft ich erhalten werde bzw. ob überhaupt eine Nachricht mich erreicht. Da die CD-Cassette auch das Violinkonzert von Sibelius mit der Geigerin enthält, ist der Hinweis für mich doppelt wertvoll, da ich Aufnahmen dieses Konzertes sammel.
    Herzliche Grüße, Volker Freywald

    Guten Tag Thomas,
    ich habe mich bei der schrittweisen Durchsicht der Beiträge zu dem Thema "Violinkonzerte des 20. Jahrhunderts" lange fragen müssen, ob denn Wolf-Ferraris Violinkonzert keinem bekannt ist, und war dann hoch erfreut, Deinen Hinweis zu lesen. Ich besitze die Einspielung mit Ulf Hölscher auch und bin ein großer Freund dieser Komposition. Mit Deiner herben Kritik an dem Komponisten, an seinem unzeitgemäßen Stil (hochromantisch), bringst Du natürlich eine Problem zur Sprache, das über den "Fall Wolf-Ferrari" hinausgeht: Durfte man im 20. Jahrhundert so rückgewandt komponieren? Ich stehe auf dem Standpunkt, dass jede Komposition dann ihre große Berechtigung hat, wenn sie als musikalische Schöpfung - unabhängig von "Raum und Zeit" - überzeugt. Und wenn Du sagst,dass das Konzert "als einer der Höhepunkte der Romantik durchgehen könnte", wüsste man eben nicht, dass es (1943)1946 komponiert worden ist, dann sprichst Du dem Werk damit mehr als nur ein großes Lob aus, Du attestierst ihm hohe Qualität. Kompositorische Höhepunkte müssen qualitativ von hohem Range sein, sonst könnte man nicht von Höhepunkt sprechen. Was machst Du mit den Violinkonzerten von Bruch, seiner "Schottischen Fantasie", den Konzerten von Sibelius, Pfitzner oder den "Vier letzte Lieder" von R. Strauß, um einmal kein Violinkonzert zu nennen? Im übrigen ist Wolf-Ferraris Violinkonzert durchaus stilistisch so eigenständig und originell (besser: original), dass ich es nicht als epigonal bezeichnen würde. ---
    Ich vermute, dass die Geigerin, der das Konzert gewidmet ist und zu der Wolf-Ferrari wohl auch eine Liebesbeziehung hatte, nicht ganz "schuldlos" an dem Konzert und seinem Stil ist. Schon lange forsche ich, ob es eine historische Aufnahme dieses Konzertes mit Guila
    Bustabo gibt. Z. Zt. scheint die cpo Einspielung die einzige zu sein, die auf dem Markt ist.
    Herzliche Grüße aus dem Norden, Volker Freywald

    Guten Abend und ein großes Dankeschön allen, die mir auf meine "VeronikaEberle"-Anfrage so hilfreich und freundlich geantwortet haben. Reinhard sei für den CD-Hinweis gedankt. Brahms gehört zu meinen Lieblings-Komponisten, und die beiden auf der CD enthaltenen Kammermusikwerke sind ja Leckerbisse erster Qualität. Ich bin überzeugt, dass es bald neue Einspielungen mit diesem Nachwuchstalent in diesem unserem Lande geben wird. (Die violinistischen Damen scheinen ja wohl die Szene zu beherrschen... oder?) Teilt eigentlich jemand meine Begeisterung für Veronika Eberles Geigenspiel?
    Herzliche Dankesgrüße, Volker Freywald

    Ein Neuling im Forum fragt:
    1. Was muss ich konkret machen, um sofort (!) zu dem Thema (Stichwort), das ich eingegeben habe, eine Nachricht, eine Information zu erhalten? Beispiel: Mich interessiert alles, was mit der jungen Geigerin V. Eberle zu tun hat, die ich auf dem Kammermusik-Fest in Heimbach dieses Jahr gehört habe. Wenn ich das Stichwort eingebe, kommt eine schier erschlagende Fülle von Hinweisen zu allen möglichen Themen, die alle zu durchsuchen, den Rest meines Lebens vermutlich in Anspruch nehmen würde.
    2. Wer weiß, ob es schon CDs der Geigerin Eberle gibt? Sie hat jetzt während der Mecklenburg- Vorpommern- Festspiele Mendelssohns op. 64 gespielt und ist in dieser Saison vom NDR eingeladen (Mozart, D-dur Konzert).
    Mit Dank im Voraus für hilfreiche Auskünfte, Volker Freywald (Fr)

    Hallo Jonathan,
    herzlichen Dank für den Hinweis der Einspielung von Sibelius' op.47 mit Stern. Bezeichnet "Marketplace" ein bestimmtes Geschäft (Versand ?)oder ist es allgemein als "irgendwo im Handel" zu verstehen.
    Mit violinistischen Grüßen, Volker Freywald