Beiträge von miguel54

    Zitat

    Original von Johannes Roehl
    aber 295 basiert doch ebenfalls auf op.6,9 ?! Der Unterschied scheint dann doch nur zu sein, daß diese Bearbeitung von Händel selbst vorgenommen wurde, oder?


    Händel hat bearbeitet oder bearbeiten lassen (oder Walsh?) wie ein Weltmeister - selbst nach der Lektüre von Bernd Baselts kleiner Ausgabe des Händel-Werkverzeichnis steig ich noch nicht richtig durch. Nach meinem Urlaub kann ich vielleicht die Zeit finden, eine Liste zu posten.


    Irgendwo ist da ein Fehler bei dieser Zuordnung ...

    Gibbons habe ich zuerst als Komponisten für Tasten kennengelernt, und zwar bei Glenn Gould!



    Die Musik gefiel mir sehr gut, und ich kann mir diese Aufnahme auch heute noch anhören, allerdings ist die Aufnahme von Christopher Hogwood inzwischen meine erste Empfehlung:



    Gibbons ist als virtuoser Cembalist der Byrd-Schule nicht zu unterschätzen!

    Gerade fällt mir eine wunderbare Imitation eines Carillon, also eines Turmglockenspiels, ein:


    Le carillon de Cithère, aus dem 14eme ordre, 3me Livre, von Francois Couperin


    Wunderbar von Pierre Hantai umgesetzt:



    Wahrscheinlich gibt es noch mehrere Carillon-Stücke von Cembalisten, mir fällt auf Anhieb nur noch Carillon Dunkerque von Michel Corrette ein, aus Les Amusements du Parnasse, zu hören auf


    Mein Lieblings-Katzenstück ist ein knapp eineinhalb Minuten dauerndes Klavierstück von Bohuslav Martinu von 1919, aus seiner Pariser Zeit, Cortège des chats dans la nuit du solstice, auch kurz Les Chats genannt.


    Radoslav Kvapil hat es auf einer Doppel-CD für ADDA 1989 eingespielt.

    Das Böhm-Stück auf dem Clavichord befindet sich auf einer CD von Hermann Iseringhausen auf MDG, 1983 oder so aufgenommen, natürlich lange vergriffen. Kein Originalinstrument, aber er ist einer der Pioniere des Clavichords in Deutschland, die Auswahl ist gut, von Froberger bis J.C.Bach, und er spielt sehr anständig.
    Ein gebrauchtes Exemplar gibt es hier:

    Zitat

    Original von Ulli
    Interessant ist in diesem zusammenhang, warum Mozarts Leiche so sang und klangslos verschwand und sich niemand um deren Verbleib gekümmert hat, nicht einmal die Ehefrau. Ich weiß, man hat sich 200 Jahre darüber totgeredet, aber das Thema ist noch immer nicht einleuchtend geklärt und deswegen stets aktuell:


    Im Prinzip haben alle Musiker des 18. Jahrhunderts, die es zu einigermassen Ruhm brachten, eine Grabstelle erhalten und kein "normales" Grab, wie angeblich Mozart. Sogar Myslivecek, der an der Lues erkrankte, was ihm zum tödlichen Verhängnis wurde, hat ein solches Grab erhalten und er wurde auch kurz vor seinem Ende noch - mit bereits fehlender Nase - von Mozart besucht. Zudem beschäftigte sich Mozart in der Zeit vor seinem Tod mit einem ominösen "Geschäft", das er niemals beim Namen nennt. Viele vermuten, dass sich dahinter das Requiem verbirgt - das halte ich für Unsinn. Mozart sprach immer in Briefen offen über seine Werke.


    Dies in aller Kürze - später mehr.


    Ich fand Volkmar Braunbehrens' Argumentation bezgl. der "Josefinischen Begräbnisordnung" und des erst einmal geheim bleiben wollenden Auftraggeber des Requiems eigentlich sehr plausibel ...

    Habe ich alles - Meyerson ist klasse, aber Woolley ist besser - fast so gut wie Miklos Spanyi live auf einem großen Hass mit 16' :baeh01:


    Was die Maultrommel betrifft, wäre ich jederzeit bereit, bei einer Aufführung mit Maultrommel-Tentet mitzuwirken, wenn jemand die Stimmen ordentlich aufsetzt! :D


    Viele Werke Händels sind zuerst in Bearbeitungen für ein oder zwei Cembali publiziert worden - ob diese Bearbeitungen alle von ihm selbst angefertigt oder auch nur autorisiert wurden, ist oft nicht mehr festzustellen. Das HWV wimmelt davon. Wegen der umstrittenen Authentizität werden diese Versionen allerdings selten gespielt - Yannick Le Gaillard hat mal eine CD mit der Wassermusik für zwei Cembali gemacht. Was ich gehört habe, gefällt mir gut - es war auf jeden Fall oft die Form, in denen viele Liebhaber zuerst mit dieser Musik in Kontakt kamen.


    Ich hab irgendwo sogar eine Aufnahme auf einem Clavichord ...


    Das Cembalo unter Herrn Leonhardts Fingern ist auch nicht näher angegeben? Das g-moll Präludium ist ein echter Reißer - da empfehle ich immer Robert Woolley:



    Beschrieben habe ich die hier.

    Das mit den vier postumen Schubert-Impromptus als einer verkappten Sonate geht auf Schumann zurück - könnte Kaiser das generalisiert haben in seiner Sonatensehnsucht?

    Gerade eben höre ich etwa diese hier:



    Ungefähr, weil ich mir die Aufnahmen dieses Quintets selber von vier Contemporary-CDs auf 3 CDs in session order zusammengebrannt habe. In der oben gezeigten Box fehlen die letzten drei Titel mit Gerald Wilson und mehrere alternate takes, dafür gibt es drei tracks von einem TV-Auftritt der Band ...


    Die Titel findet Ihr auf "http://www.attictoys.com/jazz/CP.HTM" - die sessions von:
    October 8, 1956
    October 15, 1956
    April 22, 1957
    April 27, 1957
    May 13, 1957
    August 29, 1957
    September 3, 1957
    January 6, 1958

    Zitat

    Original von Beryllo
    Besondere Empfehlung.. John Lewis: Evolution (Klaviersolo vom Kopf des MJQ, siehe oben).


    Die ist Klasse, erschliesst sich aber erst voll und ganz, wenn man die Diskografie dieses Pianisten besser kennt.
    Ich hätte diese beinahe in meine fünf Empfehlungen aufgenommen:



    Wie er hier in Gemini die essenz des Blues zusammenfasst, mit seinem unvergleichlichen lyrischen Klavieranschlag, das muß man gehört haben!

    Leider habe ich Andy Bey noch nicht live erleben können - ich hoffe das klappt noch, er wird ja dieses Jahr 70! Eingeschlafen bin ich ich noch bei keinem Jazz-Konzert, und bei seinen CDs auch nicht - aber zu der Zeit hatte er gerade eine extreme Balladen-Phase ...

    Dann wollten sie Dich entweder einfach ärgern oder verblüffen oder haben ins Blaue geschossen oder Dich verwechselt - und jemand anderes wartet verzweifelt auf den Warhammer-Roman ..... aber den zurückzuschicken wäre das Porto zu schade.


    Zitat

    Ich weiß noch nicht ob ich mich freuen, lachen oder weinen soll :D :rolleyes: :wacky:


    Für was hast Du Dich denn jetzt entschieden? Oder eher :motz:

    Gibs schon zu - sowas suchen die doch nach der jeweiligen Bestellhistorie aus :D


    ... oder haben die Thomas Bernhard unter der falschen Sparte Belletristik erfasst? :beatnik:

    Für Freunde des Klavierliedes und zur Förderung junger Talente:



    Fotos auf http://www.gallustheater.de/


    Ich finde es toll, das inzwischen an der HfMDK Frankfurt so kreative Ideen enststehen, und freue mich, ein kleiner Teil der Ausbliding dieser Studenten sein zu können.


    p.s. nicht irritieren lassen - die beiden Juni-Termine stehen noch nicht auf der Website des Theaters, aber sie finden statt - ich habe es direkt von den Studenten.

    Meine # 3: Robert Schumann


    Auch hier finde ich diese typisch deutsche Mischung aus Bildung, Emotionalität, ans Widerspenstige grenzender Originalität und Experimentierfreudigkeit, gepaart mit einem nicht unbeträchtlichen literarischen Talent - man bedenke, dass die Neue Zeitschrift für Musik, die er begründet hat, immer noch existiert!
    Auch im ihn wurde viel hineingedeutet, teils aufgrund unvollständiger Kenntnisse über die wahren Zusammenhänge und Hintergründe seiner Krankheit und Biographie, teils aus schlichter Ignoranz der Tatsachen und Verkennung der Ideenwelt seiner Zeit: Wie hier, inspiriert von Jean Pauls Doppelgängermotiven, zwei Facetten seiner Persönlichkeit als Florestan und Eusebius musikalische Gestalt erhalten, ist schon ziemlich einmalig. Ich habe von und über keinen Komponisten so viel Literatur im Regal stehen wie über Schumann, und jede neue Aufnahme auf Instrumenten seiner Zeit wird angeschafft.