Beiträge von viviane47

    Lieber M.,


    du sagst es! Bariton, Tiefe muss dazu.


    Mir ist Big P. zu "showy", diese Stars singen oft zu selbstverliebt bzw. technikverliebt. Man (ich) hört beim Singen fast den Untertext "ist es nicht toll, wie ichden hohen Ton treffe" oder "habt ihr alle gehört, wie lange ich den Ton gehalten habe" und dabei geht der Ausdruck flüchten.


    Auch auf die Gefahr hin, sofort aus dem Forum herausgeworfen zu werden: meine Lieblingsaufnahme der Arie wurde aufgenommen von Florent Pagny, einem französischen Popsänger, der sich vor 2/3 Jahren auf seine Konservatoriumswurzeln besonnen und eine "Baryton" CD aufgenommen hat. Leider verstehe ich nicht genug von Musik (ich LIEBE sie einfach nur), vielleicht haben sie für ihn die Tonart geändert? Keine Ahnung. Hört sich auf jeden Fall unglaublich an, wegen der samtenen Tiefe und bei ihm "stirbt wirklich jemand auf der Bühne" will sagen, das Gefühl im Gesang berührt tief- zumindest mich. Es gibt davon auch eine live-CD und eine Konzert-DVD.


    Und ich fände es auch klasse, wenn Rolando V. die Arie aufnehmen würde - aber da muss man wohl warten, bis Anna N. dazu eine Turandot im Unterrock gibt.........................


    Grüsse aus der CH
    Viviane

    Ihr Lieben,


    erstmal vielen Dank für die guten Tips, werde gleich mal googlen und amazonen....


    Beethoven 5 war meine "Einstiegsdroge" zu Klavierkonzerten und ich bin auch gleich auf meine "Referenzaufnehame" gestossen (oder diese hat so einen prägenden Eindruck hinterlassen, dass dann nix mehr ran kam, was auf das Gleiche rauskommt), die schon erwähnte von ABM, einfach brilliant und genau - für mich - zur Stimmung des Konzerts passend.


    Was das 4. angeht, habe ich seit einigen Wochen einen neuen Favoriten und zwar - noch gar nicht erwähnt leider - Helene Grimaud! Die CD zu hören war einer der seltenen "Trips" (ich weiss nicht, wie es sonst nennen, wenn man völlig abhebt mit der Musik und dem Interpreten), einfach wunderbar. Wohingegen das 5. ihr gar nicht liegt, das spielt sie zu "feminin", zart, da fehlt mir die Energie z.B. von ABM.


    Für das 3. suche ich noch....


    Auf eine Einspielung des 4. von Argerich müsst ihr wohl vergebens warten! Ich habe neulich einen Film über sie im TV gesehen, in dem sie über ihre Beziehung zu Komponisten etc. spricht und sie erzählt, Betthoven 4 habe sie als Kind gehört (Arrau, sie Glückliche) als erste Klaviermusik und eine Passage im 2. Satz (?) hätte sie so gepackt, dass sie Angst habe, dieses Konzert selber zu spielen, weil sie nicht wisse, was es in ihr auslösen würde. also "don't hold your breath..."


    Die Einspielung des 4. von Gould/Bernstein kann ich nur als "cluelessin New York" bezeichnen, grösste Enttäuschung. Er spielt es teilweise wie Mozart (das könnte er mit dem 1. und 2. ja machen), für mich kommt da völlige Ratlosigkeit ob der Stimmung des Werkes raus. SChade! Bernstein allerdings dirigiert kongenial, da gibt es einfach MEHR Musik als bei anderen Dirigenten, aber der Solist.................


    nochmal danke und Grüsse
    Viviane

    Liebe Leute,


    heute abend um 20.15 Uhr kommt auf dem ZDF-Doku Kanal (DigiTV) eine Sendung über ROLANDO VILLAZON.


    Ich habe die heute früh schon geguckt (dankenswerterweise wiederholen sie auf den öff-rechtl. DigiKanälen endlos) und bin begeistert! Interessant, rührend, Ohrenschmaus. Was für ein im besten Sinne argloser Mensch, das völlige Gegenteil zu seiner "Traumpartnerin" Anna N.


    Und seine Stimme gefällt mir sehr gut, gerade die schöne tiefe Färbung, die meisten Tenöre klingen mir zu metallisch z.B. Herr Flores etc. man mag es brilliant finden, mir geht das samtene besser ins Ohr.


    Also, wer Villazon schätzt - unbedingt gucken bzw. auf der Homepage die Wiederholungstermine raussuchen


    viel Spass, ich werde mir das noch mal gönnen
    Grüsse aus der CH
    Viviane

    Hallo Alfred,


    ich denke, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen:



    Genies werden gebraucht und definiert und NICHT geboren. Ebenso die Frage, was ist Kunst? Das, was als solche verstanden und in unserer Zeit (in jeder?) einen MARKT findet!


    Frage zu Genie, Kunst und historischem Rahmen: was wäre aus Schumann geworden, wenn er als Zeitgenosse Bachs geboren worden wäre anstatt in der "Romantik"?


    nachdenkliche Grüsse aus Bern
    Viviane

    Hallo Barbirolli,


    doch, ich HABE ETWA GEGEN Filme, die sich als Biographien verkleiden. Weil sie einen Anspruch haben, dem sie nicht gerecht werden KÖNNEN. Wer weiss schon wirklich etwas über Personen aus der ferneren Vergangenheit? Selbst bei zeitgenössischen Promis sind die marktüblichen Biographien (Bücher) nix anderes als der Mythos, den der Autor oder Regisseur träumt. Siehe Oliver Stone "starstruck" über Jim Morrison bzw. JFK. Damit wird den Zuschauern/Lesern eine Realität vorgegaukelt über die Personen, die einfach nicht existiert und das Publikum glaubt es oder macht sich keine Gedanken über subjektive Erzählung und die Wunschphantasien von Autor/Regisseur sickern in die Köpfe. Neeee!


    Aktuelles Beispiel: der Film "becoming Jane", der Jane Austen benutzt und dem gutgläubigen Publikum weissmachen möchte, pride & prejudice beruhe auf der eigenen Erfahrung von Ms. Austen. Eine sehr naive Auffassung von literarischer Inspiration: 1:1 wird nacherzählt. Klischees, Stereotype, Simplifizierungen am laufenden Meter und natürlich ist Ms. Austen die Schönste &&& und das ist noch nicht mal ein us-am. Film!!! Scheint brit./ir. zu sein, da hätte man mehr erwarten können. Mich ÄRGERT das.


    Amadeus habe ich nie als "real" angenommen, dazu ist der Film doch - bewusst? - zu überzeichnet. Und als Idee, das Genie von Gott (seine Theorie, die der Autor uns vorführt) vs. den Schufter , der vor lauter Frust zum Schuft wird (pun intended), ist einfach eine nette Anregung, immerhin hat sich jemand was dabei gedacht! Und - nun werde ich sicher aus dem Forum zwangsexmatrikuliert - der Film zeigt das kindische Verhalten von Mozart, sein Asperger-Sein anschaulich, dieser Aspekt überzeugt mich sogar.


    Fazit: Filme über prominente Personen gaukeln einen dokumentarischen Charakter vor und deshalb finde ich sie ärgerlich und teilweise schädlich. Dabei spiegeln sie nur die Mythen über Kunst/Genie/Inspiration, die der jeweilige Macher im Kopf hat. Von daher sind die eigentlich Material über den Zeitgeist des Filmes und nicht über die entstellte Person.


    ...end of lecture...
    Grüsse aus dem herbstlichen Bern
    Viviane

    comic
    Hallo,


    obwohl es nicht wirklich hierherpasst: von Opern inspiriertes "Weiterspinnen" oder -postmodern ausgedrückt - Dekonstruktion von Opernthemen. Ich denke an das Buch von Marion Zimmer Bradley "night's daughter", ein Versuch, die Zauberflöte aus weiblicher Sicht umzuschreiben. Es ist allerdings Jahre(zehnte) her, dass ich das Buch gelesen habe und damals hat es mich nicht überzeugt, aber die Idee ist reizvoll. Eben wegen der Legenden oder allgemeiner ausgedrückt historisch aktuellen Themen, die damals verarbeitet wurden, diese Themen aus heutiger Sicht neu zu "lesen".


    Ansonst: "Peer Gynt"? Keine Oper, aber immerhin Thetaer mit Musik "dabei", ich habe gehört, der Stoff fusse auf einer norwegischen Sage? Weiss jemand was darüber?


    Und der "Freischütz"? Das hört sich doch sehr nach Volksmärchen an?


    Es muss ja nicht immer gleich Wagner sein..............


    Grüsse aus dem herbstlichen Bern
    Viviane


    ein nettes Bonmot zu Wagner: sagte neulich ein Bekannter, als er hörte, Freunde wollten in eine Wagneroper gehen: "ah, Wagner, das sind die Opern, die um sieben beginnen und nach anderthalb Stunden ist es halb acht..."

    re: kalt gelassen


    Hallo "ab",


    genau so ging es mir auch gestern, war allerdings nur eine TV-Aufnahme, das Brahms-Konzert vom Schleswig-Holstein-Festival (2005?) mit MTT am Pult. Ja, perfekt sicher und brilliant und alles, aber meine Lieblingseinspielung ist die von (Nigel - darf man das wieder sagen?) Kennedy (mit? habe die CD gerade nicht hier). Frau Fischer klingt für mich rein technisch, das Gefühl fehlt, (Nigel) Kennedy spielt "aus den Knien". Klar, sie zeigt "Körpereinsatz" - und? Meine Wellenlänge war's nicht.


    Gruss
    Viviane

    bei mir läuft der Fernseher............ höre und schaue! eine Aufzeichnung vom Holsteinschen Festival 200irgendwann "Michael Tilson Thomas dirigiert" Brahms und was kommt? Das Violinkonzert mit Julia Fischer als Solistin, genau das richtige für einen Sonntagvormittag (wobei das Wetter nicht ganz stimmt, zu herbstlich für die Spätsommerstimmung des Konzerts - zu kalt für op. 77 ha-ha).


    Was mir dabei auffällt: seine Interpretation sit sehr "differenziert", also, so wie man hier gerne schreibt über Einspielungen wie "bei Dirigent X sind die Holzbläser hervorgehoben im Gegensatz zu Dirigent Y. Bei MTT hört man (zumindest über den TVLautsprecher, das mag über CD und Anlage anders sein), EINZELNE Instrumentgruppen deutlich, das meine ich mit differenziert. Aber leider zerfällt so der Klang für mein Empfinden, die Stimmung,der Gesamteindruck gehen verloren. Dann verändert sich meine Wahrnehmung der Musik vom Erleben zum Hinhören (oder anders ausgedrückt von der rechten zur linken Hemisphäre, wer damit was anfangen kann) und dann ist das Ganze nicht mehr als die Summer der Teile, sondern es reduziert sich auf ein Nebeneinander der Teile.


    einen schönen Sonntag und danke für die Anregungen
    Viviane

    Hallo Wetterfee,


    Danke für die Bauernregeln, da steckt viel Weisheit drin.


    Wetter in der Musik: man muss ja nicht mit der Nase duch den Titel (der im Zweifel eh nicht vom Komponisten stammt) drauf gestossen werden.


    Die deutlichste Wetterstimmung (ausser der Pastorale, natürlich) finde ich im ersten Satz von Brahms Violinkonzert. Sofort sitze ich auf einer spätsommerlichen Wiese in den Bergen, die Sonne scheint hell, es ist diese schwere Wärme, die auf der Wiese liegt, die Gerüche von Blumen, ein virtueller kleiner Ausflug.


    Chopin hört sich überhaupt oft "wässrig" an (NICHT negativ gemeint), die schottischen Damen sollen damals zu ihm über seine Musik gesagt haben "like water". Um das (gehört das wirklich hierher) Geburtstgsgerangel aufzugreifen - er war eben FISCH....


    Da Musik wie jeder Kunst Erleben vermitteln soll (dem Rezipienten das des Schafenden), finden sich natürlich auch Wetterimpressionen in der Musik, oder wir assoziieren sie. Genauso wie "Liebe" ausdrücken (Text? Melodie? Instumentierung?), gibt es das Thema schon? Die Liebe in ihrer Vielfalt??? Wäre sicher endlos.


    Schöne Grüsse aus der CH, gibt es eine Bauernregel für einen trüben September?
    Viaviane

    Hallo Filmgucker und Soundtrackhörer,
    ich will mich auch als solche outen. Mein Nr.1 Soundtrack ist der zu "love actually", einer meienr Lieblingsfilme. Eine Zusammenstellung von Popsongs und auch zwei Kompositionen für den Film. Genial, wie der Regisseur mit der Auswahl der Stücke die Stimmung der jeweiligen Szene wie mit einem Brennglas verstärkt.
    Und die Szene, in der Hugh Grant die John-Travolta-Disco-Paradie ablegt - göttlich!
    Weil die Stücke und die Gefühlslage der speziellen Szenen so eng zusammenhängen, "sehe" ich die Szenen beim Hören - und zum Mitsingen gibt's auch noch einiges.


    Du erwähnst "interview with a vampire", die Schlusszene kommt bei mir unmittelbar nach DER Schlusszene der Filmgeschichte überhaupt - Casablanca. Die Idee, zu "sympathy with the devil" den Vampir wiederzu"beleben" und dazu der Dreh auf der Golden Gate - aber wir sind hier nicht beim Filmforum, von daher SCHLUSS....


    ach ja, klassisch und Film: die Musik zu "Ulysses' gaze" von Eleni Kareindrou


    Ist der Film die Oper der Gegenwart? Ich hoffe nicht! Das wäre wohl eher das Musical, da könnte man eine (für mich absteigende) Linie sehen: Oper - Operette - Musical.


    Viel Spass weiter beim soundtracken
    Viviane

    für mich ist ihre Einspielung des e-moll Konzerts von Chopin (Abbado) DIE Interpretation. Kein "romantischer" Chopin oder ein femininer, schwindsüchtiger oder kopflastiger, sondern mit viel Leidenschaft und Energie.
    Und "ihr" Schumann-Konzert natürlich, aber ich weiss nicht, ob es davon eine Aufnahme gibt, ich habe es nur live im TV gesehen, wobei mir op. 54 zu wirr daherkommt (wie alles von Schumann, alles sehr "assoziativ gelockert", kein Wunder, dass er von Brahms so begeistert war, der klar und strukturiert komponiert), aber das gehört wohl auf eine andere Seite....

    über Tzimon Barto gab es neulich (bei Interesse kann ich genau nachschauen wann) einen Film (arte? 3sat?) "Weltenbürger xxl". War sehr interessant, ich hatte noch nie von ihm gehört (liegt an mir, Barock ist nicht meine Zeit), eine sehr exzentrische Persönlichkeit (von daher sicher DER Anwärter auf die Glenn-Gould-Nachfolge, auch wenn er nicht mitsingt ;)
    Es war einfach unglaublich, wie dieser Mann, dessen "Noldi"Statur ihn aussehen lässt wie einen Comic-Helden, sich ans Klavier setzt und äusserst sensibel spielt. Für dieses Jahr habe ich keine Konzerttermine von ihm in Europa oder speziell Deutschland gefunden, schade.

    niemand erwähnt seine Einspielung der beiden Brahms Konzerte (mit Haitink, op. 15 Concertgebouw, op. 83 Wiener Philharmoniker). Seine Interpretation von op. 83 ist für mich immer noch die stimmigste. So wenig,wie ich Wein mit "vollmundigen" Attributen beschreiben kann ("eine Spur Tabak und Johannisbeeren im langen Abgang...."), fehlen mir diese auch bei Musik, aber versuchsweise mal soviel: es ist ein eleganter und reifer Brahms, dabei schlicht und nicht künstlich "aufgemotzt" durch z.B. langsames Tempo oder merkwürdige Betonungen. Wirkt aus einem Guss und sehr einfühlsam.
    Op. 15 hat mir zu wenig "Sturm und Drang", da ziehe ich Fleisher/Szell vor.


    Über V.A. als Dirigent gibt es auch einiges zu sagen, wo?
    Grüsse Viviane