Beiträge von Il Grande Inquisitore

    Zitat

    Original von Fairy Queen


    besser gleich wieder gluckgluckgluck ,ehe Du wegen mir noch Ärger mit Deinem spirituellen Boss hier bekommst...... :hello: :hello: :hello: weg war sie..........


    Deine Ehrfurcht in allen Ehren, aber diese selbstzerstörerischen Anwandlungen, das kann ich ja mit meinem Christenherz nicht in Einklang bringen. Zu langes Tauchen geht zumeist aufs Hirn (der Messner-Effekt), da hilft dann Durchlüften a nimmer - deshalb, Tochter, bleibe terrestrisch, und tanze mit in unserem Reigen! Oder für uns, wenn Du halt nicht hermetisieren magst! Äh, züchtig natürlich, nicht daß wieder der JR mit seinem Grisettenblick anrückt!


    Zum Tümpel hin grüßt Euer


    Padre

    Nur um auf etwas Wesentliches zurückzukommen:


    Der Herrgott hehrt oies! Der Herrgott siecht oies! Und der Herrgott riacht oies!


    So Vorsicht, Ihr munteren Insinuati. Dünkt er Euch niedrig, Ihr dient ihm doch! Ob wirrer Hacker, ob klecksender Ornitholog' - er hot si no jeadn ghoit!


    Tut Buße und kehrt um, die Ihr da spottet, denn bang wird der Tag des Gerichts!


    Bis dahin


    Euer GI

    Lieber Graf Bahlsen, Bruder und Mitschaf,


    es ist ein zweischneidig Ding, das Ihr da ansprecht. Das Sündigen-wollen oder fortgeschritten der Plan zur Sünde ist zwar verwerflich, wird jedoch solange als straflose Vortat gewertet, wie das "unmittelbare Ansetzen" zur sündigen Handlung noch nicht vollzogen ist. Nun mag man bauernschlau einwenden: Gemach, gemach, benevolenter Priester, ist nicht bereits das Verwerfliche Sünde, also auch der unreine Gedanke an die Tat? Darauf heißt es überzeugend: Wehret den Eiferern! Denn sündig sind wir qua Geburt, unser Sinnen und Trachten stets von Sündhaftigkeit durchwirkt. Doch der wahre Jakob, um Beteiligte einzubeziehen, ist erst die echte Sünde selbst, das verbotene Tun.


    Die Hirnforschung, mein Sohn, befindet sich auf Holzwegen, die keinesfalls solange überdauern werden wie das Kreuz des Herrn! Die Schuldbeladenheit wird darüber hinaus von der deliberaten Handlungsmöglichkeit in keinem Falle tangiert, ein allzu weltlicher Blick auf Verantwortlichkeiten!


    Stramme Waden gibt's immerhin, je öfter Du niederfällst vor der Glorie des Herrn!


    Und noch was: Nenn mich bitte wieder Padre! Das ist wie mit Proust und der Madeleine!


    Zum Hackstück: Das erklärt sich doch wohl von selbst, diese Schlingensief-Karmakar'sche Beckett-Adaption! Und, ja, a bisserl Python, vielleicht, Dr. Gumby! Und des Sophokles-Gejammer, nun gut!
    Was es soll? Well, the kids seem to like it!



    Auf einen neuen Ausbruch des Meisters der Strahlkrümmung freut sich


    Euer


    Großinquisitor


    Verständlich ist das, zweifelsohne! Der Hüter hatte allerdings (wohl in Folge des Genusses zu blutigen Hacks) in den letzten Tagen einige Malaisen und kann sich erst jetzt wieder ins geschlossene Treiben stürzen.
    Nun kann aber wieder fröhlich Buße getan werden!

    Zitat

    Original von Fairy Queen
    Pardon???? ?(
    Eine hermetische Exclamation bajuwarisch-männlichen Drängens nach oben?????? :faint: :faint: :faint:


    Absolut korrekt! Denn wenn es ruft, dann ruft es! Und do gibt's ko Einseng nit!

    Ja, ja, der Jacques, das alte Ferkel, stets im fiktiven Lotterbett bzw. auf der Kline, mit einer Flamingofeder in der Linken und einem Smaragdokular in der Rechten.


    So stellen wir uns das Leben des Moderators ohnehin vor, und nun bekommt man es ganz offen bestätigt! Sodom und Gomorrha in der Abgeschiedenheit des Hermetik-Geplänkels!


    Oh, ich halte in meiner verstatteten Rede an, da kommt schon die nächste Tänzerin...

    Das Scheunentor, so sage ich, steht offen, nur das Tier will nicht hindurch! Ein jeder ist willkommen, der sich dem Gesang der sinnhaften Sirenen entziehen kann, bis er auf dem Grunde allen Wirrsinns anlangt. So zumindest verstand ich die gräfliche Einladung.




    Tierarzt: Your cat is suffering of a disease we vets haven't found a word for.


    Eigner: Moping?


    Tierarzt: Yes, moping, in a way. Oh, that's good, I must remember that!

    Candide ist ein Rundumschlag gegen einige Theorien, Leibniz steht sicher an erster Stelle. Rousseau allerdings wird auch der eine oder andere Seitenhieb mitgegeben. Ob das Ende tatsächlich ironisch gebrochen zu deuten ist, ist schwer zu sagen, jedoch stellt die menschliche Arbeit an der Natur einen gewissen Gegenentwurf zu Rousseaus Naturverständnis dar, das Voltaire bereits früher karikiert.


    LG


    Christian

    Auch mir ist der Idomeneo nicht so geläufig wie anderes aus Mozarts Schaffen, jedoch empfand ich die Aufführung in München als so enttäuschend, daß ich kurz nach Ilias Auftritt weggeschaltet habe: unpräzises Spiel, furchtbare Akustik (kann aber auch an der immer schlimmer werdenden Aussteuerung der Sender liegen). Vielleicht habe ich ja so das Beste verpaßt, ich habe mir dann lieber den - auch technisch schrecklich überlieferten - Live-Idomeneo aus Glyndebourne 1951 aufgelegt. Auch keine reine Offenbarung, aber ok, immerhin Simoneau und Jurinac, Nilsson aber ungelenk wie immer.


    LG


    Christian

    Zitat

    Original von Jacques Rideamus
    HInzu kommt der unschlüssige Ausgang, denn die etwas naive Reduktion auf das Glück im Häuschen mit Garten passt eher zum "Wirtshaus im Spessart" als zu der geballten Weltgeschichte Voltaires, die ihr voraus ging - auch wenn die Musik dazu hinreißend ist.


    :hello: Jacques Rideamus


    Ich glaube nicht, daß die Stoßrichtung Voltaires im "Il faut cultiver notre jardin" tatsächlich naiv oder gar unschlüssig ist, vielmehr als ein ironisch-modifizierender Gegenentwurf zu den Rousseau'schen Thesen zu verstehen ist. Womöglich zeichnet Bernstein das Idyll zu pastös.


    LG


    Christian

    Dank Dir, Harald, für die Erinnerung an Peter Anders.


    Ich möchte zu den genannten Beispielen noch eines fügen, das für mich bis heute unübertroffen ist: Anders als Pedrillo. Wie er "Im Mohrenland gefangen war" als fein verschattete, elegische Hymne darbietet, ist meisterhaft und große Kunst.


    Tatsächlich ein viel zu wenig beachteter Sänger.


    LG


    Christian

    Kraweel, kraweel!


    Eigentlich wär's mir ja schnurz,
    aber nach dem Treppensturz
    muß ich einfach mal was schreiben,
    Versgeschmiede hier betreiben.


    Samt und sonders Platitüden,
    Peinlichkeiten, Murksetüden
    weis' ich vor, doch warum nicht?
    Eigenes hat jeder Wicht!


    Ach, mein sonst so armes Leben,
    will's mit Zuckerguß umweben,
    hoffe nur, daß niemand bricht:
    denn erbauen soll's Gedicht!


    Nahe fühl' ich mich den Meistern,
    Literaten, hohen Geistern,
    die ihr Werk auch klein begonnen
    und's nicht traten in die Tonnen.


    Müh' und Lasten sind's, die schweren,
    die den Leichtsinn uns verwehren
    und uns zwingen in ihr Joch,
    ach, Ihr Leute, helft mir doch!


    Denn ich weiß nun nicht, wie enden,
    mich zum Gehen nun zu wenden
    und zu fliehn der Musen Hort.
    Doch es fehlt mir an - dem Wort!


    Und so bleibe ich gekettet
    wie Prometheus, unerrettet.
    Und des Daseins Flatulenzen
    senden ihre Konsequenzen.


    Wem's nicht stinkt, der bleibe Bruder!
    Allen andern: Hopp, ans Ruder!
    Und haut ab, solang Ihr könnt!
    Hier wird wohl nur Quark vergönnt!

    Da kann man nur hoffen, daß es mit Finny kein böses Erwachen gibt, Eliza!



    Zudem: Nach fundamental ontologischer Klärung des Problems Hackstück durch Prof. Norderstedt, der ich mich rückhaltlos anschließe - insbesondere die ballistische Dimension betreffend -, ist es womöglich Zeit, sich weiteren Exemplifikationen irdischer Sinnfreiheit zu widmen, um die Illusion des Chaos aufzulösen in die Erkenntnis des festen Gestänges (nicht, daß das wieder so einer aus dem Parsifal-Thread liest) der kosmischen Ordnung.


    So denn zum Meister Hotte Hrubesch, dem Vorkämpfer für den Dadaismus im Sport, dem Aushebler des Klischees, dem Umwerter aller semantischen Werte!


    Befragt nach seinen Gefühlen zum Spiel respektive seiner Analyse, antwortete dieser Titan ("Bananenflanke Manni, ich Tor!") des Logos:



    "Das müssen wir jetzt erstmal Paroli laufen lassen!"



    Und, mehercule!, da stand ein Quader im Raum, ein die Grundfesten des TV-Konsums zutiefst erschütterndes Dictum, ein Magritte des Interviews, ein Spieler der Ebenen, der uns da erwachsen ward!


    Wie often, so frage ich Euch, sendet Gott einen solchen Künder hernieder, um der Welt zuzurufen: Kehrt um, die Ihr da sündig und vollgefressen seid! Nutzt das wenige, das Euch verblieben, nicht in träger und heuchlerischer Absicht, um weiterhin zu frönen dem Laster, der Dürftigkeit, dem widrigen Absud! Nein, erhebet Euch aus Eurer plüschigen Tierheit und werdet Menschenfischer, denn Ihr habt Gott geschaut. Ihr konntet ihn nicht mehr verstehen, denn entfernt war Euer Sinn von der Wahrhaftigkeit, so daß Ihr höret, was Ihr denn gerade hören wollt! Doch nu is Schluß mit lustisch! Jetzt seid Ihr in die Irre geführt, und Ihr werdet irre werden am Programm, das Euch einschläfert und dessen Tonaussteuerung von Heerscharen der Hölle so abgemischt sein wird, daß kein Haushalt mit einem normalen Fernseher mehr auch nur ein Wort verstehe, da es gar untergeht in einem rauschig-brummelnden Blubber! Und Ihr, die Ihr da gewöhnt seid an ein kristallklares akustisches Signum, Ihr werdet wie weiland der arme Ludwig vom Selbstzweifel befallen werden, und die Schlang, die Euch am Herzen fresse, sei die Angst vor der Ertaubung, vor dem Verlust der letzten komsumptiven Fertigkeit, die Euch Gewürm noch eigen ist: Des offenen Ohrs!!!


    Doch niemand erkannte den Aggelos des Herrn, ein jeder verlachte ihn ob seiner vermeintlichen Verwirrung, er ward getreten und geziehen der Dummheit. Und so fuhr er wieder auf und sah, es kam, wie ihn der Herr hatte Zeugnis ablegen lassen.


    So ist's mit dem Unsinn, lieber Herr Graf Strahl! Schläft ein Gleichnis in allen Dingen...


    Bruder Christian

    Lieber Operus,


    was die klassische russische Baßkultur angeht, hast Du sicher Recht, ebenso fallen einem Namen wie Sibiryakov oder Kastorsky ein. Chaliapin steht dagegen für eine grundlegend andere Auffassung des Singens, hörbar an seinen sehr frühen Aufnahmen, die weit weniger Manierismen aufweisen als die Dokumente des etablierten Weltstars.
    Eine schlank geführte, enorm biegsame und wandlungsfähige Stimme erlebt man da, geradezu zaubrische Tongebung, die mit gröberen Akzenten alterniert, ein Sonderfall, der französischen Tradition näher als der russischen, jedoch nicht primär auf den wohlgerundeten Ton ausgelegt (wie etwa bei Journet oder auch - variantenreicher - bei Plancon). Am ehesten würde ich die Stimme als expressiven basse chantant beschreiben, mit baritonaler Färbung.


    Chaliapin ist eigen, sehr eigen, ich halte es dennoch für nicht ganz korrekt, ihn ausschließlich auf seine Hyperbeln bzw. seine Temporückungen zu verkürzen. Die Qualität der Stimme ist aus meiner Sicht großartig; sie könnte auch ohne die überrumpelnde Wirkung, die Chaliapin auf der Bühne gehabt haben soll, als Dokument eines äußerst individuellen Meistersängers bestehen.


    LG


    Christian

    Gnade verdienet ein jeder, mein Sohn, und sei es die Putzfrau, die im rollenden Gerät keinen scholastischen Beweis für die Existenz des Herrn erkennen möchte (oder wehklaget sie im Grunde ihres Herzens, daß Gott beendet habe sein Ludium und nicht mehr eingreifet in das kärgliche Tun der Sterblichen mit der zweitklassigen Ballannahme?). Zurückzuführen auf den Pfad der Tugend ein jedes Lamm ist meine Aufgabe, und sie zu verrichten ein garstig Geschäft, angefüllt mit den Schreien der an ihrer Sünde Darbenden, und doch, it makes a living!


    So laß Deine Aufwartung nicht länger unser Streben nach der Erleuchtung hemmen, das da obwaltet in uns allen, die wir sind groß oder klein. Die Wirrnis des Grafen Ungewitter soll sich wandeln, die Umnachtung seinem Gemüte genommen werden, auf daß er erkenne: Dies ist mein Sinn, und was Du als Unsinn zeihest, ist aufs beste gefügt in der besten aller möglichen Welten!



    Gehe hin und sündige forthin nicht mehr!

    Also, Kinder, ich muß schon sagen: Geil!


    Endlich mal was nach meinem Geschmack hier im verkopften Notengekrame! Ich fand es in der Oper immer schon recht schwül, jetzt aber weiß ich, wieso mir das so ging - und der Alviano macht sich noch fabulierende Gedanken, wie denn das mit dem Eros außerhalb des Bühnenstoffes immer so ist bei die Ritters und die anderen Ferkels und was die so mit ihrer "Ausstattung" sonst so machen, wenn die Oper vorbei ist! Steil!
    Gewissermaßen des Speeres Spitze! Tja, wer da nicht ins schwärmerische Grübeln kommt...
    Auch die Offenheit gefällt mir, echt, ey! Penetriert der Siegfried nicht auch so 'nen Monsterwurm (der schweinischerweise mal 'n echter Riese war und Siggi anbrummt: Och nö, laß mich schlafen!)? Ganz neue Perspektiven! Und erst der Mime, der David Bowie der Spätromantik! Als zullendes Kind zog ich Dich auf, na, alles klar? Ja, der Bezüge sind Myriaden im komplexen Machwerk des Saubären Richard, da geht's dauernd zur Sache, kaum paßt man nicht auf, entglitscht einem die nächste Porno-Pointe!


    Gut, daß solches endlich einmal offen und unverklemmt auf die Tagesordnung gesetzt wurde!


    LG


    Christian

    Faker wie Hackstück, so Thomas von Aquin in weiter Auslegung von Lactanz, sind als Epiphanien des Göttlichen dann zu preisen, wenn sich die göttliche Sendung in ihnen manifestiert. Gott ist ebenso Unverstand wie Allwissen, Mensch und Hackstück als Homoousios, die Liebe des Herrn ist unbegrenzt.
    So folgt die Inquisition dieses eine Mal der Auffassung, daß die Lehre vom Hackstück nicht als Asebie, Blasphemie, Häresie oder sonstige Ketzerei zu behandeln sei und daß die Erforschung ihres Wesens als Gottessuche zu gelten habe.
    Observator, Meister des schnellen Schlusses und Akzeptator der schummrigen Quelle, höre: Gott ist nicht der Faker, auch wenn der Faker Göttliches in sich tragen mag und sein Tun uns nicht zu richten anheim gegeben ist!


    So preiset den Herrn allerorten und stimmet ihm zu Ehren hackend Lobgesang an, auf daß wie Cherubs Schwingen und der Engel Chöre unser Ton gerade aufsteige in den Himmel, zum Wohlgefallen der Heiligen!


    Gebenedeit seid Ihr, die Ihr da folget den scharfsinnigen Suchern!


    Segen und ab

    Türlich, nach mir ruft keiner, obwohl der Status des Gerufenen oder des Zustand des So-Gerufen-Seins elementar für mein Selbstverständnis wäre (Ich habe dich beim Namen gerufen etc.) So rufe ich mich selbst und ziehe mit einem güldenen Spiegel durch die Lande, der mir sagt, das bis auf ein paar Zwerge in fernen Städten ich die alleinige allgemeingültige Instanz sei. Und ich glaube ihm! Fürwahr, ich glaube!


    Ein Hackstück (nicht, wie in der Populärliteratur häufig bebildert: Steak Tatare) spielt sich auf dem Hackbrett (unter gelegentlicher Zuhilfenahme der Maultrommel und spezifischer Obertoninstrumente der polaren Aborigines). Erst Prof. F. Haarmann hat in einem bahnbrechenden, wiewohl fehlerhaften Aufsatz des Jahres 1904 (Fachblatt der Metzgerinnung 31, S. 13-19) versucht, das Hackstück als Produkt einer atavistischen Archaik menschlicher Tonerzeugung zu interpretieren, dem das Fleischliche innewohnt - daher auch die Verbindung zur Grande Nation (88 Prozent sind kein Pappenstiel). Das Weichlich-Wollüstige des Hackstücks prädestiniert es für das Abrutschen ins Triviale (der etymologische Hintergrund für die abwertende Verwendung des ehemaligen terminus technicus "verhackstücken"), zumal die Koinzidenz der Bildungsferne einiger Hackstück-Virtuosen häufig und, man möchte fast sagen zwangsläufig inkorrekte Deduktionen bedingt.


    Die Bemühen der Moderne (man denke an Stalins Appell, der nur in Südamerika Gehör fand), das Spektrum der Instrumentation zu erweitern und etwa Eispickel, Axt und jüngst gar Computerterminal in die zeitgenössischen Adaptionen zu integrieren, zeitigten bislang nur dürftig zu nennende Resultate (Graf Harnoncourt müht sich derzeit in seinem Wiener Sonderforschungsbereich "Nicht alles war Gerödel", eine Brücke zu schlagen zwischen der allein seligmachenden Auslegung des Urtexts und der Einbeziehung neuer Tendenzen - etwa der Stihlschen Großserienmusik; daß ihn der Nachlaßverwalter Arnold Schönbergs deshalb als "Hackfresse" bezeichnet haben soll, ist noch unbestätigt).


    Es wird also Zeit zur Rehabilitation (und dies wohl bald in verschiedenerlei Hisicht)!


    Grüße an die Fleischwölfe



    Christian

    Nach Alexander Kipnis rangieren beeindruckend viele herausragende Versionen der großen Szene des Philipp, wie in nur wenigen Rolen der Literatur ist da eine Parade auf sehr hohem Niveau versammelt.


    Zu einigen Genannten, die ich auch sehr schätze (Christoff, Ghiaurov, van Dam), möchte ich hier noch die Aufnahmen von Ezio Pinza - der den Widerstreit von Macht und Resignation glänzend in eine stimmliche Interpretation gießt - und Fjodor Chaliapin stellen - auch zwei Meilensteine der Philipp-Diskographie.


    LG


    Christian

    Ich möchte mich, die Anregung meiner geschätzten Kollegin aufgreifend, zu folgendem Inselthema einlassen:


    Molly, die Milch ist blau (Oh Molly Dear, tonight my heart is aching, the milk is blue, the child will drink it all, zur Melodie vom Danny Boy) - oder: faßgelagerte Einschlafhilfen für ADS-Blagen!


    Ansonsten: Willkommen im Abseits, Ihr Grünen!



    Chris O'Christian

    Meine faustische Seele schreit nach Sinn und Telos, daher schreite ich zwecks Auflösung der unerträglichen intellektuellen wie nationalistischen Diskriminierung ganzer Herden ein. Wer sein Fähnlein im Winde flattern läßt, ist weder Primaverist noch Konformist noch schlicht bedrohlich infantil. 88 vom Hundert der Welschen ist so locker, daß, nach sicher empirisch abgesicherter These des Heiligen Strahls, die Herrschaften ständig koitalen Vergnügungen sich hingeben. Und das haben die Grenouillisten zu einer Meisterschaft fortentwickelt, das man als Außenstehender es schon gar nicht mehr merkt! Wie voll sind die Straßen der Grande Nation mit Franzosen im Einsatz. Savoir vivre, fernab von Wein und Gesang!


    Und nu hierzulande: Da müssen wir mithalten, die ersten Versuche in öffentlichen Grünanlagen fielen jedoch für Aktive wie Fankurve eher ernüchternd aus, daher brauchte es eine Alternative. Und, auch der Oberhausener wird es wissen, was hilft quasi sofort: Richtig, Ausnahmezustand, Kannewall! So leicht (man habe im Ohr das Säuseln des Filmkritikers: Federleichte Sommerkomödie von Eric Rohmer, dazu leises Akkordeongedudel) nehmen wir es hier, am hellerlichten Tag angemalt wie Sitting Bull in Panavision und mit Knatterwimpel am Gefährt zur Arbeit, zum Einkaufen, sonstwohin, wir stehen nicht unter ständigem Zwang wie diese Frenchies, das ist ja schon hermetisch!


    Was ist man da nun gern? Camouflage-Kopulant oder Travestie-Trottel? Soll es der Herr entscheiden, welches seiner Kinder ihm da geratener erscheint!


    Syllogismus der menschlichen Note:


    1. Briten sind sympathisch
    2. Briten stehen im Abseits
    3. Sympathen stehen im Abseits



    Also, auf ins Abseits, oder, noch weiter gedacht, raus aus dem Turnier! Es waltet der Weltgeist, die Deutschen haben doch eine Strategie! Juhu! Nicht wie die verbissenen, aber ein bißchen blöden Ösis! Hähä! 5 100-Prozenter, meiomei! Wir haben wenigstens richtig erbärmlich gespielt!



    LG


    Christian (muß jetzt meine Kriegsbemalung anlegen)

    Lieber KUS,


    in puncto Schwärze denke ich wie Du: Es ist in meinen Ohren eher eine sonore, aber warme Fülle, die Frick bei Bedarf mit konzentrierter Schärfe versehen kann. Den schwarzglänzenden Lack aber - den Talvela produzieren kann oder Pinza, auch Hesch - finde ich bei Frick nicht in großem Maße.


    Tja, wo sind die Orgelbässe? Am ehesten fiele mir noch der auch schon im letzten Sechzehntel seiner Karriere stehende Kurt Rydl neben Salminen ein, aber die ausladende Tiefe eines Ivar Andresen oder eines Lev Sibiriakov gibt es wohl kaum noch einmal.


    LG


    Christian

    Herzlichst willkommen, KUS.


    Und als Überbringer guter Nachrichten gleich doppelt! Meine Express-Version löst sich bereits in ihre Bestandteile auf! Schnelle Neuausgabe erbeten!!!!


    LG


    Christian