ZitatAlles anzeigenOriginal von Wolfram
Hallo Christopher,
ok, es kommt natürlich auf die Vorbildung an. Es ist wohl nicht empfehlenswert, als erstes Werk von J. S. Bach eine Triosonate einzustudieren. Der übliche Weg geht über Orgelbüchlein, dann mittelschwere Präludien/Toccaten und Fugen, "große" Choralvorspiele und dann die schweren Präludien/Toccaten und Fugen, auch die Passacaglia. Dann erst folgen die Triosonaten. (Die "Acht kleine Präludien und Fugen", die dem Orgelbüchlein gerne vorgeschaltet werden, sind wohl nicht von J. S. Bach.)
Das bedeutet, dass man doch mit einer Menge Interpretationserfahrung ankommt, um überhaupt in der Lage zu sein, einen adäquaten Fingersatz/Fußsatz zu erstellen.
Das Hauptproblem ist m. E. aber zunächst mal die technische Bewältigung der Sonaten - ohne diese nützt die beste Interpretation nichts bzw. verbleibt im Stadium einer Absichtserklärung. Und zur technischen Bewältigung ist das genannte Verfahren mühsam, aber zielführend.
Fürs Selbststudium sind die Bücher von Laukvik (Orgelschule der historischen Aufführungspraxis) und Lohmann (Artikulation auf tasteninstrumenten des 16. - 18. Jhds.) hervorragend. Ein guter Lehrer, der erkennt, was den Schüler am schnellsten weiterbringt, ist natürlich durch nichts zu ersetzen. Dieser Lehrer sollte helfen, den Fingersatz und Fußsatz zu erstellen und die wichtigsten Eckdaten für die Interpretation liefern, dann ist er für die nächsten Wochen erstmal weniger wichtig - dann muss geübt werden. Wenn das Stück im langsamen Tempo fehlerfrei gespielt werden kann, ist der Lehrer wieder hilfreich.
Aber: 95% macht der Schüler, 5% der Lehrer. Gerade bei den Triosonaten.
Viele Grüße,
Wolfram
Hallo
Ich willl das Thema nicht überstrapazieren, die Triosonaten sind nicht einfach und es geht halt nichts über ein intensives Studium des Organisten, der Lehrer hat wie du richtig bemerkst natürlich nicht die oberste Priorität, es ist der Studierende, der das Stück erlernnen muß. Ob da die 95% und die 5% da stimmen habe ich meine Zweifel, aber bitte.
Was das Selbststudium betrifft habe ich da meine Zweifel, ich habe zwar selbst zu Beginn mir das Pedalspielen selbst beigebracht, aber letztendlich am Konservatorium den richtigen Weg mitbekommen um mit einer Orgel umzugehen. Es geht ja nicht nur um das Spielen, die Interpretation sondern auch um das Kennenlernen und Funktionieren des Instrumentes, die richtige Auswahl der Registrierung, die Artikulation - eine mechanische Traktur vorausgesetzt.
Für jemand der sich mit der Orgel nicht so vertraut fühlt empfehle ich den Klotz obwohl total veraltet immer noch aktuell. So bekommt man einen Eindruck von der Funktionsweise einer Orgel, die eigentlich die Voraussetzung dafür ist an dieses Instrument heran zu gehen.
Grüße
Christopher