[zitat]Original von miguel54:
Soo schlicht finde ich die Gesänge der Frühe eigentlich nicht - eher wie eine Destillation des Wesentlichen, um zu Neuem vorzustoßen - so sieht Koch es auch.[/zitat]
Werd's demnächst gern überprüfen - nachdem ich gerade noch einmal die mir zugängliche Einspielung durch András Schiff gehört habe: Er spielt "schlicht" (oder besser: "zurückgenommen"?), d. h. unprätentiös, unaufdringlich, ernsthaft, klar - wenn da nicht der voluminöse Konzertflügelklang wäre, wie ein zu großer Anzug, der nicht recht passen will.
Was ich bei den "Gesängen" vermisse, ist der erzählerische Gestus, das "Horcht zu, ich weiß von einer besonderen Begebenheit!" - eine Haltung, die ich bei Schumann, gerade in seiner Kammermusik so oft heraushöre und die mich in ihren Bann zieht. Daß er sich virtuosem Glanz verweigert, das nimmt mich ja eher für Schumann ein.
Nun bin ich gespannt auf den mir bislang noch unbekannten Tobias Koch - was ich über ihn im Netz gefunden habe, macht mich neugierig auf Hören.
[zitat][...] in einem Programm mit Brahms' Intermezzi op.117, einigen der Lieder ohne Worte Mendelssohns [...][/zitat]
... weiß nicht, ob die "Gesänge" bzw. die "Geistervariationen" hier nicht erdrückt würden? Im Kontrast empfinde ich sogar die "Lieder ohne Worte" und die "Intermezzi" als deutlich extrovertierter. Müßte man halt mal ausprobieren...