Beiträge von Heliaster

    So, das hier wäre meine Liste für die Insel :yes:
    (Ich zähle nach Bänden)



    Kaum einer hat dem angeblich so aufgeklärten Menschen so erbarmungslos den Spiegel vorgehalten:
    Max Frisch - Homo faber



    Georg Büchner - Werke und Briefe



    Franz Kafka - Werke

    (Werkausgaben in einem Band sind schon was feines :D )



    Hier schließe ich mich eindeutig meinem Vorredner an:
    Immanuel Kant - Kritik der reinen und praktischen Vernunft und Kritik der Urteilskraft



    Allerdings darf man, wenn man schon den Alten aus Kölnigsberg nennt, einen anderen Philosophen nicht unterschlagen, dessen Werk mir, anfänglicher Schwierigkeiten zum Trotz, sehr ans Herz gewachsen ist:


    Ludwig Wittgenstein - Tractatus logico-philosophicus und Philosophische Untersuchungen



    Ein Kritiker, wie es keinen zweiten gab:
    Theodor W. Adorno - Minima moralia



    Hermann Hesse - Der Steppenwolf



    Hermann Hesse - Siddhatha

    Zitat

    Leos Janácek:
    Glagolithische Messe
    Sinfonietta


    Stimmt, eine sehr schöne Aufnahme - leider verwendet Rattle hier eine relativ problematische Edition, sodass ich hier für mich leider nicht von einer Referenzaufnahme der Glagolitischen Messe sprechen kann. :motz:


    Zitat

    Bei Simon Rattle gilt für mich: Je früher, desto besser.


    Dem kann ich (leider) nur zustimmen.


    Aber Moment - da fällt mir doch noch eine neuere Aufnahme ein, die mich ziemlich begeistert hat:


    Benjamin Britten
    Les Illuminations Op.18
    Serenade Op.31
    Nocturne Op. 60


    Ian Bostridge
    Radek Baborák
    Berliner Philharmoniker
    Sir Simon Rattle

    Bin ich hier eigentlich der Einzige, der es zumindest bedenklich findet, mit welcher Leichtigkeit hier Einige von "Masse" sprechen?



    Zitat

    weil die Oper nie ein Produkt für die Masse war und es hoffentlich auch nie sein wird.


    Entschuldigt bitte, aber wenn ich so etwas lese, frage ich mich wirklich, woher der Schreiber dieser Zeilen sein Selbstverständnis nimmt.
    :no:


    Gruß, Heliaster

    Nein, das war kein Fehler, sondern nur eine unpräzise Formulierung: Mir "er" ist nicht irgendein Solist, sondern der Wert einer künstlerischen Leistung gemeint.


    Sagen wir also besser: Künsterische Leistung ist nur aus sich heraus wertvoll. Und es mindert eine künsterische Leistung nicht, wenn mein gegenüber besser oder schlechter ist. Was jedoch nicht passieren darf ist, dass künsterische Leistung sich darüber definiert, etwas besser gemacht zu haben als jemand anderes.


    Und von dieser Position aus kritisiere ich dann aber tatsächlich alle Werke, in denen das Orchester NUR als Kontrast dient.


    Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, dass ich prinzipiell gegen Solokonzerte bin! Ganz im Gegenteil, die Gegenüberstellung beispielsweise von Klavier und Orchester kann sehr spannend sein. Doch darf es hier meines Erachtetens nach nicht so weit kommen, dass die Einen zum Beiwerk des Anderen degradiert werden.


    Sagen wir es so: Ich möchte kein Konzert, in dem ein Solist gegen eine Masse steht, sondern ich möchte ein Konzert, in dem es nur individuelle Künstler gibt.


    Gruß Heliaster :hello:

    Also ich kann Tharons Probleme mit Konzerten gut nachvollziehen! (Da steh ich aber, wenn ich mir die Beiträge so ansehe, ziemlich allein da :untertauch: )



    @ Alfred


    Nun ja, handelt es sich bei Ablehnung nicht immer um die Manifestation eines Weltbildes? – zumindest kann ich mit nicht vorstellen, dass jemand eine bestimmte musikalische Gruppe ablehnt, weil sie ihm physisches Unbehagen bereitet. Und wo es nicht gegen die Physis geht (wo selbstverständlich noch zu klären wäre, inwieweit dies überhaupt möglich ist), wird der Mensch in seinem Selbstverständnis angegriffen. Nun ist es nun mal leider so, dass der Mensch in seinem Urteilen nicht einzelne Aspekte seiner Persönlichkeit ausklammern kann. Musikalische Zustimmung und Ablehnung wird somit nie frei vom persönlichen Weltbild sein. Und dieses Weltbild enthält bei einem aufgeklärten Menschen notwendigerweise auch gesellschaftspolitische Erwägungen. Dass es wünschenswert wäre, diese Argumentationsebenen säuberlich zu scheiden möchte ich hier gar nicht zur Debatte stellen – allemal aber aufzeigen, dass es nicht in unserer Gewalt liegt; und dies eben dasjenige ist, was uns so menschlich macht.


    Zitat

    daß diese "Ausnahmeerscheinungen" schön brav in der Allgemeinheit untergehen und ihre Überlegenheit verbergen.


    Nein, ich denke nicht, dass es darum geht, sich der der Allgemeinheit unterzuordnen, zumindest lese ich Tharons Stellungnahme anders. Hier geht es für meine Begriffe vielmehr um die Darstellung auf Kosten Anderer. Und damit ist für mich ein Punkt erreicht, wo ich seine Ablehnung voll nachvollziehen kann.


    Es gibt da dieses schöne Sprichwort: „Der größte Feind des Guten ist das Bessere!“
    Und ich denke, eben darum geht es in Tharons Stellungnahme: In Solokonzerten wird oftmals der Eindruck erweckt, der Solist zeige sein Können, indem er sich über das Orchester stellt. Und in diesem Falle ist die „Leistung“ des Solisten auch für mich wertlos – denn Wert kann nur aus sich selbst erwachsen. Wo er des Anderen bedarf um sich darzustellen mutiert er zum Totalitären.



    Zitat


    Ich halte diesen Denkansatz - er ist in unserer Zeit sehr verbreitet - für falsch - weil nicht "menschengerecht"
    Zum einen waren es stets Einzelpersönlichkeiten, die Hervorragendes leisteten (niemals Teams) - zum anderen schreit das Publikum geradezu nach "Stars" die das Mittelmaß übertrumpfen.



    Entschuldigung, aber das ist ein naturalistischer Fehlschluss. Ideologiekritik steht auf einem ethischen Fundament. Man kann einen Denkansatz nicht dadurch kritisieren, dass er der Natur des Menschen zuwieder läuft.




    Ich würde die Frage nach der musikalischen Ablehnung eher positiv stellen: Vollends heimisch fühle ich mich bisher erst in der geistlichen Vokalmusik (und das als Atheist :D ), mit allen anderen Gattungen habe ich mich bislang noch zu wenig beschäftigt, um mir ein abschließendes Urteil zu erlauben (Aber zumindest bei Klavier und Cembalo solo bin ich inzwischen seht sicher, dass meine Zuneigung überwiegt ;) )



    Gruß Heliaster :hello:


    Robert Schumann - Requiem Op.148


    Na ja, sagen wir es so: Der Gesamteindruck ist noch positiv.
    Generell stört mich hier das gleiche, wie bei den meisten älteren nicht HIPen Aufnahmen:


    Der Chor ist mir zu undurchsichtig und zu unflexibel. Zum Orchester kann ich wenig sagen, man hört es nämlich leider sehr schlecht, wenn der Chor singt :untertauch:


    Aufnahmetechnich ist es für mich noch im Rahmen des erträglichen.


    Nein, so schlimm ist es nicht, aber ich habe das Gefühl, dass man aus diesem eigentlich sehr schönen Werk viel mehr hätte herausholen können.


    Gruß Heliaster

    @ Cassiopeia


    Gloomy Sunday kenne ich persönlich noch nicht, ich habs gerade mal gegooglet und muss sagen, es kingt doch schon sehr interessant.


    Sollten sich noch weitere Leute finden lassen, die sich mit dem Thema anfreunden können, wäre ich dabei. :hello:


    Gruß Heliaster

    Gibt es eigentlich schon eine Oper nach Frischs "Homo faber"? Da könnte man doch sicherlich auch was Nettes draus machen!


    Das Problem ist ja vor allem, das bei einem Nicht-Drama besonders viele Symbole verloren gehen, wenn man es auf die Bühne zu bringen versucht. Es spielt sich eben oftmals das meiste auf einer anderen Ebene ab. Ich könnte mir z.B. kaum vorstellen, wie man einen Roman von Musil auf die Bühne bringen sollte ?(
    Ich meine, die Handlung als solche ist da ja meist vollkommen nebensächlich!


    Beim "Homo faber" müsste man dann natürlich sehr viel über innere Monologe laufen lassen, dafür gibt es aber auch Stellen die sich zur Vertonung geradezu aufdrängen. Ich könnte mir z.B. ein immer aufdringlicher werdendes Zopilot-Motiv vorstellen.



    Ansonsten, gibt es Kafkas Urteil schon als Oper? Ich denke mal schon...Generell dürfte es wohl schwierig sein, einen bekannten Roman/Erzählung o.Ä. zu finden, an dem sich nicht schon IRGENDWER versucht hat.

    Bernhard


    Na ja, wen man mal den Inhalt mit dem Preis vergleicht (74,95 €), muss man schon beide Augen zudrücken, um das als Sonderangebot durchgehen zu lassen.
    "Sonderedition" in Ordnung, aber ein Angebot vermag ich hier nicht zu entdecken... :untertauch:


    Da gibt es viel bessere Aufnahmen zu günstigerem Preis!


    Prädikat: Preispolitik! :no:


    Gruß, Heliaster :hello:

    Ja, das geht mir genauso!


    Was das Hören angeht, bin ich ziemlich stark auf den Barock fixiert, im Besonderen auf geistliche Vokalmusik. Die meisten anderen Epochen lassen mich da ziemlich kalt, und wenn ich mal den Barock verlasse, dann meistens auch nur für geistliche Vokalmusik - alles andere reizt mich einfach nicht! :untertauch:


    Wenn ich aber selbst am Klavier sitze, spiele ich leidenschaftlich romantische Klaviermusik, besonders Chopin :jubel: .


    Aber so etwas kann ich mir nicht für längere Zeit auf CD oder gar im Konzert anhören... :no:




    Gruß, Heliaster :hello:

    Bei mir war die größte Entdeckung:
    Antonio Lotti - Missa sapientiae


    Als ich diese CD kaufte, war ich auf der Suche nach etwas ganz Anderem, nichts wichtigem, einfach nur die ultimative Einspielung von Bachs Magnificat :beatnik: .
    So ist es passiert, dass ich die Messe zuerst gar nicht richtig wahrgenommen habe, zumal ich von Lotti noch nie im Leben etwas gehört hatte.


    Ich begann bei Track 14 und war absolut begeistert, was Hengelbrock aus Bachs Magnificat gemacht hat :] .


    Eigentlich ganz nebenbei habe ich dann zum ersten Mal die Missa gehört, und was soll ich sagen - Das Kyrie war erstmal nur ganz schön (ich bin sowieso kein besonderer Freund von Kyrie-Vertonungen, bisher haben mich alle relativ kalt gelassen, seltsam ?( );


    aber dann kam dieses GLORIA :angel::jubel::angel:


    Ich war einfach nur hin und weg! Seitdem ist dieses Gloria für mich DAS Gloria (neben Bachs h-moll-Messen-Gloria versteht sich) und ist somit meine Entdeckung 2008.

    Guten Abend, alle miteinander :hello:


    Hat einer von Euch Erfahrungen mit dem Verlag ANACONDA ?


    (z.B.:
    )


    Die Preise sind ja extrem niedrig, sodass sich natürlich die Frage nach der Qualität stellt. Was denkt Ihr, sind die Bücher dieses Verlages empfehlenswert ( Ich meine natürlich NICHT die Texte !) ?


    Liebe Grüße, Heliaster

    Guten Abend, alle miteinander


    Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig weiter helfen.


    Ich habe vor kurzem aufgeschnappt, es sei ein neues Portrait
    des deutschen Philosophen Immanuel Kant gefunden worden.


    Allerdings waren alle bisherigen Recherchen erfolglos X( :angry: :motz:
    Genauere Informationen habe ich leider nicht.
    Vielleicht könnt Ihr mir weiter helfen...


    Einen schönen Abend, Euer Heliaster

    @ Barezzi:
    Ich lese gerade Teil 4, allerdings ohne die anderen Teile zu kennen (zwar nicht optimal, aber aus gegebenem Anlass).

    Ließt sich eigentlich relativ gut und verständlich, wenn auch sehr trocken...


    Daneben noch neu in meinem Besitz


    :jubel: :D :jubel: :D :jubel:

    @ Chorknabe


    Ich halte es für arg unglücklich, Kant von der Kritik der Urteilskraft aus zu beginnen.


    Eine kleine Frage vorweg: Interessierst du dich nur für "Geschmack" oder möchtest du generell in das Denken Immanuel Kants (du bist interessanterweise der Erste, den ich sehe, der Kant mit seinem Taufnamen Emanuel anspricht) einsteigen?


    Ich für meinen Teil habe Kant vor gut einem Jahr kennen gelernt, und seit dem lässt er mich nicht mehr los! Nach einem Jahr kann man natürlich noch nicht sagen, man kenne Kant wirklich, aber den Einstieg in seine Welt habe ich hinter mir.
    Wenn du es mit Kant wirklich ernst meinst, würde ich Dir einige Ratschläge geben:


    Hinter den 3 Kritiken steckt ein Konzept, es ist also schon mal sehr schlecht die Kritik der Urteilskraft verstehen zu wollen, ohne die Kritik der reinen Vernunft und die Kritik der praktischen Vernunft zu kennen (wobei "kennen" bei Kant ein seeeeehr weiter Begriff ist). Wobei, mit deinem Plan, mit der KdU zu beginnen, hast du prominente Unterstützung; Schiller hat es auch so versucht - Dreimal darfst du raten, wie es geendet ist :stumm: .


    Mein Tipp: Beginn mit was einfachem, um dich erst man an Kants Stil zu gewöhnen.


    Zum Beispiel die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten



    - hier erhältst du in recht verständlicher Sprach eine Einführung in Kants Ethik.
    Diese ist IMO sowieso besser geeignet um in Kants Gedankengebäude einzusteigen als die Kritiken, denn, so Kant in der Metaphysik der Sitten:" Hier (in der Kritik des Vernunftvermögen) ist an keine Popularität (Volkssprache) zu denken, sondern es muss auf scholastische P ü n k t l i c h k e i t gedrungen werden. :wacky:
    (aus: Die Metaphysik der Sitten, Rechtslehre, Vorrede, Weischedel Suhrkamp S.310)
    Ansonsten, wenn du direkt mit den Kritiken beginnen möchtest, empfehle ich dir als Einstieg in die Kritik der reinen Vernunft:
    Walter Götz - Kants "Kritik der reinen Vernunft" im Klartext



    Daneben kann ich dir zur KdV nur empfehlen ( ich selbst habe es zu spät erfahren) HUMES Untersuchung über den menschlichen Verstand zu lesen



    - erleichtert das Verständnis der KrV um einiges, da hier viele Grundideen in wesentlich verständlicherer Form gebracht werden (Komm jetzt aber bloß nicht auf die Idee, in der KrV stünde dasselbe wie in der UüdmV - Kant hat zwar einige Ideen von Hume übernommen, entwickelt diese aber in eine ganz andere Richtung! (zu den Dingen, die Kant nicht von Hume übernommen hat zählt leider auch die Verständlichkeit seiner Sprache :untertauch: ))


    Ansonsten kann ich nur sagen: Es wird nicht leicht, aber es lohnt sich wirklich.


    Zu deiner Leseeinführung zur KdU von Ralf Ludwig kann ich so nichts sagen, da ich sie nicht kenne, aber ich kenne vom selben Autor die Leseeinführung in die KrV und war ehrlich gesagt schwer enttäuscht. Es handelt sich dabei eigentlich nur um eine zusammengekürzte Fassung der KrV ( so etwas gibt es übrigens von Kant höchstpersönlich, nennt sich „Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik die als Wissenschaft wird auftreten können“ – angeblich noch unverständlicher als dis Kritik selbst :D), zusammengehalten durch Ludwigs Erläuterungen die ich persönlich (genau wie die Auswahl der Texte) für sehr problematisch halte. Generell, aus den Kritiken Lesebücher machen zu wollen, zielt in meinen Augen an der Struktur dieser Werke vorbei. Wenn man sie liest, wird man merken, dass sich Kants Faszination für Schemen bis in die Struktur seiner Arbeiten zieht, ein Lesebuch kann dem nicht gerecht werden.


    Ansonsten, welche Ausgabe der KdU besitzt du denn? Besonders hervorzuheben ist hier IMO die Meiner-Ausgabe, besonders wegen der Einleitung



    (eigentlich ist alles aus dieser Ausgabe empfehlenswert, nur leider auch so verdammt teuer – zudem zerpflücken sie sehr stark, so ist hier die Metaphysik der Sitten in die beiden metaphysischen Anfangsgründe aufgeteilt, was dann den Preis noch weiter erhöht – man vergleiche: Reclam: 9 Euro; Meiner: 2 x 18.80 = 37.60 Euro – Da hört auch bei mir der gute Wille auf!)


    Biographisches Vorwissen ist für Kant IMO kaum erforderlich (soweit wie Heine würde ich zwar nicht gehen, aber... :pfeif: ) wichtiger ist, dass du dich in den historischen Kontext einließt (solche sachen wie Empirismus und Rationalismus sollten bekannt sein)


    Ansonsten möchte ich auch mal an die anderen Taminos fragen, womit seid Ihr in Kants Philosophie eingestiegen? (Notfalls könnte man dies separat behandeln)


    Liebe Grüße, Heliaster :hello:

    Guten Abend, alle miteinander


    Bei mir sieht es im Moment folgendermaßen aus (Die Reihenfolge stellt keine richtige Wertung dar, allenfalls leichte Präferenzen):


    John Eliot Gardiner - Der Mann für Alles, bisher hat er mich noch in keiner Einspielung enttäuscht, aber das wichtigste: Zwar habe ich in der Sparte Barock schon Dirigenten gefunden, auf die ich mich gleichermaßen verlassen kann, doch ist Gardiner auch in anderen Epochen aktiv. Und besonders hier ist er für mich wichtig, da ich erst noch dabei bin, andere Epochen zu erkunden.


    Zu den Barockdirigenten, die Gardiner das Wasser reichen können, gehören:


    Philippe Herreweghe - Seine Einspielungen zeichnen sich durch unglaubliche Klangschönheit aus, besonders auffällig bei vielen Bachkantaten und -messen. Leider fehlt mir bei ihm des öfteren das Extreme -manchmal muss es einfach krachen :D . Und was das angeht ist Gardiner einfach besser.


    Auf gleicher Stufe folgen Thomas Hengelbrock und René Jacobs - was ich bisher von ihnen kenne, begeistert mich ziemlich - doch kenne ich noch etwas zu wenig, um mir ein endgültiges Urteil bilden zu können.


    Dann folgt Nikolaus Harnoncourt - dass er so weit hinten steht liegt daran, dass er der erste Dirigent aus dierer Aufzählung ist, von dem ich schon Einspielungen gehört habe, die mich enttäuschten - und leider häufen sich die Enttäuschungen vor allem bei den neueren Einspielungen. Besonders seine neuen Barockinterpretationen gefallen mir (mit wenigen Ausnahmen) überhaupt nicht.


    Zwar unHIP, aber trotzdem ganz nett :yes: , zudem der Chor trotz der Größe gut durchhörbar ist.


    Aber aus irgendeinem Grund ist hier nicht nur die c-moll-Messe ein Fragment: Auch die hier eingespielte Credo-Messe KV 257 endet nach dem Credo - vom Sanctus, Benedictus & Agnus Dei fehlt jede Spur! ?(


    Hat einer von Euch eine Erklärung ?

    Ich spiele schon seit Längerem mit der Idee, meine CD-Sammlung auf die Festplatte (und auf den mp3-Player) zu bringen.


    Ich stehe also hier vor meiner Sammlung (die mir plötzlich weit größer erscheint als sonst :rolleyes: ) und frage mich - wie soll ich es schaffen, diese CDs noch in diesem Leben zu rippen und zu sortieren? Es kommen ja immer mehr hinzu, und wenn ich jetzt nicht damit anfange, wird es wohl nie mehr was werden...

    Bevor ich mich jetzt also ohne Plan anfange, wollte ich mal bei Leuten nachfragen, die offensichtlich Ahnung von diesem Thema haben.


    Also, meine wichtigsten Fragen:
    Welchen Ripper (und welches Format) würdet ihr einem Einsteiger wie mir empfelen
    und welche Programme gibt es zum "automatischen" benennen und sortieren von Tracks - wenn ich mir vorstelle, dass ich Alles per Hand benennen muss :faint:


    Gibt es übrigend irgendwelche "Anfängerfehler", vor denen ich mich in Acht nehmen muss?


    Ich hoffe, ihr könnt mir helfen


    Gruß, Heliaster

    Auch ich muss mich FÜR die Leusink-Aufnahme aussprechen. Die angebrachte Kritik an der Gasamtaufnahme kann ich zwar in vielen Fällen Nachvollziehen, aber "Wachet auf, ruft uns die Stimme" gehört für mich nicht in den Kanon misslungener Kantaten.


    Die hat mehrere Gründe:
    Erstens der Eingangschor - Leusing versucht, wie schon erwähnt, das geheimnissvolle dieses Satzes zu betonen ("Mitternacht"), und ich finde, dies gelingt ihm relativ gut. Sogar der Chor, der wohl größte Schwachpunkt der Gesamtaufnahme, ist hier nicht nur ertäglich sondern nah an der Grenze zum schönen Klang. Besonders der Alt hält sich etwas zurück, was dem Chorklang sehr zugute kommt (ich meine, der Alt klingt wirklich hässlich, besonders wenn er zu laut wird :kotz: ). Auch der Soprandrängt sich nicht so in den Vordergrund
    (sind es weniger?)


    Das einzige, was noch immer noch sehr stört ist die Aussprache - Wackt arrrrrf


    Ach die Duette gefallen mir sehr - Holton & Ramselaar singen sauber und gleichwertig, wobei Ihnen das zweite Duett besser gelingt ald das erste.


    Auch den Choral finde ich nicht so schlecht wie einige andere hier. Natürlich, Nico von der Meels Stimme klingt im ersten Moment etwas ungewohnt und es mangelt ihr tatsächlich an Tiefe. Was mir an seiner Stimme jedoch gefällt ist das "jugendliche" - man muss bedenken, dass auch der/die Thomaner, der/die bei Bach dises Stück gesungen hat/haben, nicht sonderlich alt war/waren. Dass Leusink diesen Satz solistisch besetzt, kann auch klangliche Gründe gehabt haben - ganz ehrlich, den Tenor des Holland Boys Choir SOLO? 8o


    Ein Schwachpunkt ist dann aber wieder der Schlusschoral - hier zeigt sich der Chor von seiner schlechtesten Seite. :kotz: Dabei haben sie doch im Eingangschor gezeigt, dass sie auch anders können - schade!
    Irgendwo wurde der Chorklang als obszön bezeichnet. Klingt zwar böse, ist aber so - zumindest hier.

    Zum Thema: Manche Leute können den Klang des Cembalos nicht lange aushalten:


    Mir ist aufgefallen, dass ich auf den Klang unterschiedlicher Cembali wesentlich empfindlicher reagiere als auf den Klang unterschiedlicher Klaviere - soll heißen, auch wenn ein Klavier mal nicht ganz so sauber und klar klingt, kann mir die Aufnahme bei guter Interpretation Freude bereiten (Goulds Klavier klang ist ja auch nicht so besonders :untertauch: - erst der Interpret hat den Klang geadelt).
    Bei einem Cembalo kann der Interpret auch noch so gut sein, wenn mir das Instrument nicht gefällt, war´s das.


    Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht?