Beiträge von monteverdi13

    Sorry - ich bin bestimmt wieder in der falschen Rubrik gelandet, doch ich möchte hier gern eine Frage los werden.


    Ich würde mir so gern mal die alten Opernführer-Sendungen von Marcel Pravy ansehen, doch nicht einmal über Youtoube findet man da etwas. Schade, dass man solche Sendungen nicht z. B. nicht auf den ZDF-Nebensendern (Kultur, Info u. ä..) bringt. Vor einiger Zeit wiederholte man doch auch die "Dacapo-Sendungen" von August Everding.
    Ich glaube, dass man im deutschen TV die Opernführer nicht regelmäßig brachte, da ist man in Österreich viel besser informiert.


    Es ist doch sehr bedauerlich, dass solche schöne Sendung in Vergessenheit verschwindet. Es ist zwar schon ziemlich lange her, dass ich den Opernführer mal gesehen habe, doch meine Erinnerung daran ist sehr gut. Soweit ich weiß, hat auch Otto Schenk mal eine Weile so ähnliche Sendungen gebracht.

    Debussy, Claude - L'Après-midi d'un faune (Der Nachmittag eines Fauns) - Ballett in einem Akt - uraufgeführt 1912 in Paris


    Dieses Ballett entstand nach der symphonische Dichtung "Prélude à l'après-midi d'un faune" von Claude Debussy aus dem Jahr 1894. Das Ballett gilt als eine der ersten Choreographien des legendären Tänzers des "Ballets Russes" - Vaslav Nijinsky (17.12.1889 - 08.04.1950), der auch selbst die Rolle des Fauns übernahm. Allerdings wird oft auch die Mitarbeit des Choreographen Michael Fokine genannt. Inspiration zu dem Ballett war vorallem die griechische Vasenmalerei.


    Handlung: In einem griechischen Olivenhain spielt ein Faun in der Hitze des Nachmittags auf seiner Flöte. Es kommen sieben tanzende Nymphen vorbei, die der Faun neugierig beobachtet. Doch als die Nymphen den Faun entdecken laufen sie ängstlich davon. Eine Nymphe verliert dabei ihren Schleier. Der Faun nimmt diesen Schleier an sich. In seiner Fantasie sieht er in dem Schleier die Nymphe und beginnt diesen zu liebkosen, als hätte er die Nympfe im Arm. Dies steigert sich schließlich bis zu einem Liebesakt.


    Das Ballett wurde zunächst zu einem großen Skandal, da sehr großzügig eindeutige erotische Gesten von Nijinsky verarbeitet wurden, es galt als primitiv und schamlos. Heute zählt dieses Ballett zu den Meilensteinen des modernen Ausdruckstanzes.

    Mehrere hundert Fans, Freunde und Angehörige haben am Mittwoch in München an der Trauerfeier für die verstorbene Semper-Oper-Intendantin Ulrike Hessler teilgenommen. Etwa 250 Gäste besuchten die Trauerfeier in der Markuskirche und trugen sich in ein Kondolenzbuch ein. Für die Bundesregierung hamen Verteidungsminister Thomas de Maizière und für die bayerische Staatsregierung Justizministerin Beate Merk teil.


    Die Regionalbischöfin für München und Oberbayern, Susanne Breit-Keßler, hob in iher Trauerrede das große Engagement Hesslers hervor, die auch nach der Diagnose eines Krebsleidens weitergearbeitet hatte.


    Frau Hessler war am 30.07.2012 im Alter von 57 Jahren gestorben.

    Die Rolle der Prinzessin Aurora ist eine der schwersten Rollen für eine Ballerina überhaupt, sie gilt regelrecht als eine Meßlatte des technischen Könnens.
    Heute hat man die Möglichkeit - sollte man Ballettfan sein - viele namhafte Tänzerinnen in dieser Rolle bei Youtoube zu vergleichen. Ich mache das jedenfalls sehr gerne (auch bei anderen berühmten Standardrollen wie Giselle oder Schwanensee). Beim Donrnröschen-Ballett steht die schwierige Technik sehr im Vordergrund (ich denke da nur an die Rosenübergabe), beim Schwanensee besteht die besondere Schwierigkeit auch darin, zwei ganz verschiedene Charakterrollen zu verkörpern (Odette/Odile). Früher hat man diese Rolle oft auch mit zwei Tänzerinnen besetzt, heute ist es Standard für jede Ballerine auch diese Doppelrolle auf die Bühne zu bringen.

    Ich liebe diesen Film. Absolut empfehlenswert bei schlechter Laune, die verabschiedet sich bei diesem Film sehr schnell. Außerdem bin ich absoluter Abba-Fan (trotzdem ich überwiegend für klassische Musik schwärme), doch deren Lieder sind immer wieder schön und zeitlos.

    Ich freue mich schon sehr auf den kommenden Sonntag, da werde ich auf der Waldbühne Berlin das West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim sehen. Auf dem Programm steht Ludwig van Beethoven (Symphony No. 3 in E flat major op.55 und Symphony No. 5 C minor op. 76). :)



    Über dieses Orchester habe ich schon so viel gehört, nun bin ich riesig gespannt, wie diese Aufführung sein wird. :?:

    Die Operette ist auf keinen Fall tot, ich würde eher sagen, dass diese vom Musical ein wenig in den Hintergrund gedrängt wurde, obwohl man diese beiden Genre eigentlich nicht miteinander vergleichen kann (wenn, dann vielleicht noch mit den frühen Musicals wie "My fair Lady", "Show Boat", "Hallo Dolly").


    Die Operette hat so viele unsterbliche Melodien hervorgebracht, die immer wieder gern gehört werden. Da aber die Handlungen vieler Operetten aus dem 19./20. Jahrhundert stammen (und leider auch oftmals " zu plüschig" inszeniert werden), werden sie in die altmodische Ecke gestellt.


    Mein Favorit bei den Operetten ist und bleibt "Orpheus in der Unterwelt" von Offenbach, da ist neben der grandiosen Musik auch die Handlung spritzig und zeitlos. :jubel:

    "Das bucklige Pferdchen" (The little humpbacked Horse)
    Ballett in 4 Akten (8 Bilder), einem Prolog und einem Epilog von Wassili Wainonen und P. Maljarewski nach Motiven des gleichnamigen Märchens von Pjotr Jerschow


    Musik: Rodion Shchedrin (geb. 1932)
    Uraufführung: 1960 Bolshoi Theater Moskau,
    Titelrolle: Maya Plisetskaya
    Ort und Zeit: Russische Märchenwelt
    Dauer: ca. 2 Stunden


    Mehrmals war nachts das Weizenfeld des alten Bauern verwüstet worden. So beauftragt dieser nun seine ältesten Söhne Danila und Gawrila, das Feld in der folgenden Nacht zu bewachen. Aus Angst betrinken sie sich jedoch und schlafen ein. Iwan, ihr jüngerer Bruder, ist ihnen heimlich gefolgt und beobachtet eine wunderschöne Stute, die den Weizen niedertrampelt. Als er das Tier fängt, erkauft es sich die Freiheit: Iwan erhält zwei goldmähnige Pferde und ein buckliges Pferdchen. Die wiedererwachten Brüder lassen ihm aber nur das bucklige Pferdchen und verkaufen die beiden goldmähnigen Pferde an den Zaren. Iwan verlangt von diesem seine Pferde zurück, wird stattdessen aber nur als Stallknecht eingestellt.


    Der Zar, ein dicker, eingebildeter Mann, ist in eine geheimnisvolle Prinzessin verliebt. Iwan erhält den Befehl, sie zu suchen und dem Zaren zu bringen. Mit Hilfe des buckligen Pferdchens vermag Iwan den Auftrag auszuführen. Der begierige Zar will nun die Prinzessin heiraten. Diese ist jedoch erst dann zur Heirat bereit, wenn ihr der Ring geschafft würde, der auf dem Grunde des Zaubersees liegt. Abermals kann Iwan diese Aufgabe mit seinem buckligen Pferdchen lösen.



    Zu guter Letzt soll der Zar nach dem Willen der Prinzessin vor der Hochzeit noch in die Zauberquelle steigen. Gute und tapfere Menschen werden darin strahlend schön, böse und feige dagegen schwarz und hässlich. Der ängstliche Zar befiehlt Iwan, als erster in die Quelle zu steigen. Dieser taucht jünger und schöner als zuvor aus dem Zauberwasser auf. Ermutigt folgt der Zar Iwans Beispiel, entsteigt dem Wasser aber als komisches, schwarzes Männlein. Von allen verlacht, flüchtet er. Iwan und die Prinzessin aber feiern glücklich ihre Hochzeit.




    Anmerkung:


    Rodion Shchedrin schrieb die Musik zu nachstehenden Balletten bzw. er verwendete auch die Musik anderer Komponisten, so z. B. für seine "Carmen" (Variationen der Bizet-Oper).




    • Das bucklige Pferdchen "The Little Humpbacked Horse", 1955

    • Carmen, 1967

    • Anna Karenina, 1968 (nach Tolstoi)

    • Seagull, 1979 (die "Möve" nach Tchechow)

    • Lady with a Lapdog, 1985 ("Die Dame mit dem Hündchen")



    In allen genannten Balletten tanzte seine Ehefrau, die weltberühmte russische Prima Ballerina Maya Plisetskaya, die Hauptrolle und lieferte auch zu großen Teilen die Choreografien dazu.






    Das kann ich nur bestätigen. Gerade "La Boheme", "Madame Butterfley" oder "La Traviata" werden gerne von einigen in die Kitschecke gestellt. Das finde ich nun vollkommen ungerechtfertigt. Eher zeugt das von der hohen Qualität dieser Stücke, dass diese einem noch bis heute immer wieder zu Herzen gehen (wenn ich das mal so ausdrücken darf). Mir ist es egal wenn es viele albern finden, dass einem dabei auch die Tränen kommen - sollen sie doch wegsehen!


    Mir fällt dazu ein Zitat aus dem Film "Pretty Woman" ein. In der Szene, in der Edward seine Vivien mit in die Oper "La Traviata" nimmt. Für sie ist es das erste Mal, dass sie ein Opernhaus betritt.


    "... Edward: "Leute die zum ersten mal in der Oper sind reagieren oft sehr überraschend. Entweder mögen sie die Oper, oder sie hassen sie. Wenn sie die Oper lieben, dann ist es für immer. Die andern - tun mir Leid. Denn die Musik wird nie ein Teil ihrer Seele werden." :jubel:


    Obwohl dieser Film zum absoluten "Popkorn-Kino" zählt, finde ich dieses Zitat doch sehr treffend, und aus meiner Erfahrung herhaus kann ich diese Aussage nur bestätigen.

    Romantisches Ballett (Entstehungszeit: 1911) Musik: Carl Maria von Weber (1786 - 1826) « Aufforderung zum Tanz »
    Libretto: Jean-Louis-Vaudoyer (nach Théophile Gautier)


    Uraufführung: 19. November 1911 am Théâtre de Monte Carlo
    Choreographie: Michel Fokine
    Ausstattung: Léon Bakst
    Ausführende: Tamara Karsawina, Waslaw Nijinskij
    Besetzung: Orchester
    Spieldauer: ca. 10 Minuten


    Personen:
    - ein junges Mädchen
    - der Geist der Rose (ein junger Mann)


    Handlung:


    Ein junges Mädchen kommt von einem Ball nach Hause. Zuvor hat sie von einem jungen Mann zum Abschied eine weiße Rose geschenkt bekommen. Glücklich über das kleine Geschenk, eilt sie nach Hause und drückt die Blume an die Wange. Vom Tanzen ermattet sinkt sie in einen großen Plüschsessel und schläft ein. Die Rose entgleitet ihrer Hand und fällt zu Boden. Ihr Traum beginnt!


    Das angelehnte Fenster wird plötzlich aufgestoßen, und ein Mann springt ins Zimmer. Der junge Herr ist nicht real, sondern ein Geist - der Geist der Rose, die auf dem Boden liegt. Er bemerkt das Mädchen im Sessel und hat den Wunsch, mit ihr zu tanzen. Er umkreist sie zunächst, fasst sich dann ein Herz und tippt sie an, bis sie schlaftrunken die Augen öffnet. Den galanten Tanzpartner kann sie unmöglich abweisen. Er hält sie geschickt, so dass sie ihr Körpergewicht gar nicht spürt. Irgendwann hat der junge Mann genug vom Tanzen und geleitet das Mädchen zum Sessel. Mit einem eleganten Sprung aus dem Fenster entschwindet er dahin, woher er gekommen ist.


    Die Morgensonne scheint ins Zimmer und weckt die Schlafende. Sie hat ihren schönen Traum nicht vergessen und blickt umher, ob der junge Mann sich vielleicht versteckt hat. Dann sieht sie die weiße Rose am Boden liegen, hebt die Blüte behutsam auf und drückt sie an sich.


    Anmerkung:

    Dieses Ballett wird noch heute gern in das Programm von Ballett-Gala-Veranstaltungen genommen, da es sich durch seine Kürze sehr gut einordnen lässt. Berühmt geworden ist diese Stück auch durch den gewaltigen Jeté-Sprung von Waslaw Nijinskij durch das offene Fenster.

    .... und nicht nur schrecklich, sondern auch ziemlich ärgerlich.


    Die grausamsten Beispiele zurzeit sind für mich die Peer-Gynt-Suite (hier die Morgenstimmung) für ein Mittel gegen Harndrang oder noch schlimmer, die Rache-Arie der Königin der Nacht für irgend ein Sex-Gleitgel, einfach nur zum ko.... Ich kann gar nicht verstehen, dass solche Geschmacklosigkeiten zur Veröffentlichung kommen. :cursing:


    An den ewigen Rigoletto für die Pizza-Werbung hat man sich ja schon gewöhnt (leider kann ich diese Arie deswegen einfach nicht mehr höhren).


    Allerdings ist es ist ja auch möglich, dass es Menschen gibt, die durch solche Werbung zum ersten Mal Berühung mit klassischer Musik haben und auf dieser Basis sich langsam heranarbeiten (wäre wenigstens eine winzige versöhnliche Hoffnung ?( ). Besonders bei Kindern und Jugendlichen könnte ich mir das vorstellen, die leider vom Elternhaus aus nie an die Klassik herangeführt wurden.

    Gerade habe ich im Klassik-Radio gehört, dass Daniel Barenboim für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde. Das wäre doch nach langer Zeit endlich mal wieder jemand, der es verdient. Seit so vielen Jahren bemüht er sich aktiv um die Aussöhnung zw. Israel und den Palestinensern (ich denke da besonders an sein Jugendorchester) und tritt auch sonst für den Frieden ein.


    Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn er diesen Preis auch letztlich erhält. :jubel:

    Das genaue Jahr weiß ich leider nicht mehr (1971 oder 1972), und zwar in der Berliner Staatsoper in der Hauptrolle im "Barbier von Sevilla".


    Wir waren damals mit der Schulklasse in der Oper (gehörte zum Pflichtprogramm). Ich war allerdings eine der wenigen, die die Oper schon damals liebte. Erinnern kann ich mich aber gut daran, dass mir das Bühnenbild nicht gefallen hat (die Kulisse war wie mit Kohle- bzw. Bleistiftzeichungen dargestellt). Aber der Barbier hat mir besonders gut gefallen, daher habe ich mir den Namen gemerkt. :)


    Von dem traurigen Unfall habe ich später auch gehört. Ein großer Verlusst für die Opernwelt (erinnert an die Tragik bei Fritz Wunderlich).


    Kultur/Musik/Personalien/Pape/INT
    (dapd - Interview)
    Star-Bassist Pape will kein König Marke mit Aktentasche sein

    Berlin (dapd). Der Bass-Sänger Rene Pape ist auf der Opernbühne bei ungewöhnlichen Regisseuren und Inszenierungen wenig experimentierfreudig. «Da bin ich doch eher konservativ. Ich finde, dass die Kompositionen und die Libretti doch eigentlich schon alles aussagen», sagte der 46-Jährige der Nachrichtenagentur dapd in Berlin. Am Sonntag gibt der in Dresden geborene, weltweit gefeierte Sänger sein Rollendebüt als Wotan in der Oper «Die Walküre» von Richard Wagner an der Berliner Staatsoper. Er habe nichts gegen modernes Theater, wenn es gut gemacht ist, «aber ich mag es nicht, wenn Regisseure irgendwas in die Opern hineininterpretieren, was gar nicht darin vorkommt», sagte Pape.


    Er sei dagegen, wenn ein Stück verbogen werde. «Oper ist eine Kunstform und nicht der Alltag und sollte auch überspitzt dargestellt werden. Wenn ich dann als König Marke dasitze mit der Aktentasche - das brauche ich nicht! 'European trash' nennen sie das in den USA», sagte der auch an der New Yorker Metropolitan Opera vom Publikum hoch verehrte Sänger.


    Experimentierfreude hat Pape dagegen bewiesen, als er vor ein paar Jahren eine CD mit Songs der Berliner Brachial-Rocker Rammstein aufnahm. «Eine fantastische Arbeit, die sehr viel Spaß gemacht hat!
    Wir wollten gerne, dass die Stücke ins Orchester-Repertoire eingehen, und das ist uns gelungen. Zudem empfinde ich Rammstein-Texte als sehr poetisch», sagte er.


    dapd/arh/ple /1
    151552 Apr 11


    :jubel:

    Der britische Filmkomponist John Barry ist tot. Er starb am 30.01.2011 im Alter von 77 Jahren in New York. Er schrieb die Filmmusik zu "Der mit dem Wolf tanzt", "Jenseits von Afrika", "Frei geboren", "Der Löwe im Winter". Barry war unter anderem als Komponist der Musik zu rund einem Dutzend "James Bond"-Filmen berühmt geworden.

    Ich habe mir die hier mehrfach niedergeschriebenen fachlich hochqualifizierten Beiträge durchgelesen und bin wirklich beeindruckt, welche verschiedenen Analysen über Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 existieren. :jubel:


    Ich bin absolut keine geschulte Musikfachfrau, doch möchte ich garde zu diesem Konzert Folgendes sagen: ... ich liebe es ganz besonders, und das wird sich bestimmt bis zu meinem Lebensende nicht ändern. Dieses Klavierkonzert hat mich zu guten und auch schlechten bzw. schweren Lebensphasen begleitet und mir je nachdem Freude oder auch Trost gegeben. Am liebsten habe ich die Arrau-Version, darin könnte ich versinken (außerdem habe ich noch Einspielungen mit Wilhelm Backhaus, Emil Gilels, Daniel Barenoim und Swjatoslaw Richter).


    Kleiner Tipp am Rande: Als mein Sohn ein kleines Baby war, da habe ich ihm z. B. oftmals den 2. Satz ganz leise im Kinderzimmer eingespielt, ich bin überzeugt davon, dass das dem Kind gut tat, denn er hat nie mit Schreianfällen oder Schlaflosigkeit darauf reagiert. Bis heute (jetzt 25 Jahre alt) liebt er die klassische Musik sehr, und Nr. 5 nimmt auch bei ihm noch immer einen ganz besonderen Platz ein. :)

    Das Problem bei Lortzing ist, das er als "braver Musiker" in die Ecke gestellt, d. h. zumeist total unterschätzt wird. Es ist, wenn man genau hinhört, viel tiefsinniges in seinen Opern zu finden :yes:
    Ausserdem spielen (zumindest die Berliner Häuser) die Opernhäuser seine Werke kaum noch.



    :no: Das verstehe ich bis heute auch nicht, und es ärgert mich auch gewaltig. Ich bin überzeugt davon, dass Lortzing es vollkommen verdient hat und es wahrhaftig wert ist, auf den Opernbühnen gespielt zu werden. Gerade in Berlin sollte man sich schämen, diesen großartigen "Sohn der Stadt" - um es mal prosaisch auszudrücken - so unter den Tisch fallen zu lassen, dabei ist man doch hier so stolz auf die drei Opernhäuser und die umfangreiche Kulturszene.


    Aus meiner Sicht ist es sogar eine große Dummheit der Hauptstadt Albert Lortzing so zu ignorieren, bieten doch dessen Opern ein so großes Potential an wunderbarer Musik und guten Geschichten. Jeder Werbefachmann würde sich eine solche Möglichkeit nicht nehmen lassen. :sleeping:


    Ich hoffe sehr, dass hier mal eine Umdenken einsetzt. Doch wahrscheinlich fehlen dazu die ensprechenden Leute, die Ideen und Tatkraft haben (und nicht zu vergessen auch die notwendigen Finanzen im armen Berlin).

    Zitat

    Original von Theophilus



    Tito Gobbi hat nach dem Krieg bei einigen Opernfilmen mitgewirkt (Rigoletto, Lucia di Lammermoor, L'elisir d'amore, Il barbiere di Seviglia, Pagliacci, La forza del destino). Da hat er natürlich auch selbst gesungen. In Pagliacci spielte Gina Lollobrigida die Nedda, die Singstimme kam jedoch von Onelia Fineschi.


    Zu dieser Zeit (1953) wurde auch ein Aida-Film gedreht. Sophia Loren verkörperte die Aida, gesungen hat Renata Tebaldi.


    Danke, das wusste ich nicht. In der Tosca soll sie aber tatsächlich selbst gesungen haben.


    Es ist ja auch nichts Ungewöhnliches, dass in vielen Opernfilmen (oder auch anderen Musikfilmen) einem Schauspieler/einer Schauspierlin die Singstimme geliehen wurde. Das wird ja bis heute noch so gemacht.
    Mir ging es jetzt aber um die wirklich eigene Stimme des Darstellers.


    Zum Beispiel fällt mir dazu Mario Lanza ein. War er nun ein singener Schauspieler oder ein schauspielender Sänger? Bei ihm sind die Grenzen etwas verwischt. Soweit mir bekannt ist, hat er nie auf einer Bühne gestanden. Oder bin ich da falsch informiert?

    An dieser Stelle wünsche ich allen noch ein schönes und gesundes neues Jahr. :hello:


    Dein Vorhaben - lieber Engelbert - finde ich wunderbar. Ich freue mich schon auf das Nachlesen. Vielleicht kann ich auch etwas dazu beisteuern. :jubel:



    Für das laufende Jahr 2011 habe ich mir vorgenommen, die Tanzkunst in den Vordergrund zu stellen und und einige der zahlreichen Libretti nachzuerzählen. Vielleicht kann das Interesse gesteigert werden.


    Freundlichen Gruß
    Engelbert

    Vor langer Zeit sah ich einen Film mit Gina Lollobrigida, ich glaube er hieß "Die schönste Frau der Welt", darin sang sie selbst die Tosca (konnte man sich sogar anhören). Bis dahin wusste ich gar nicht, das sie überhaupt singen konnte.
    Später gab es im TV auch einmal einen Ausschnitt aus dem "Bajazzo", da sang sie neben Tito Gobbi die Nedda.


    Bei Schauspielern fällt mir auch noch Leo Slezak ein. Ich kannte ihn früher nur aus den "alten Filmen", hauptsächlich in komischen Rollen. Dass er ein großartiger Wagner-Tenor war, habe ich erst viel später erfahren. Sein Schauspielerleben fing ja eigentlich erst nach seinem Opern-Leben an.


    Auch bei Jan Kiepura kam es mir so vor, als ob er später mehr als Schauspieler genannt wurde, dabei war er doch zu seiner Zeit einer der berühmtesten Tenöre.


    Schade, dass man diese alten Filmkonserven so selten zu sehen bekommt.


    Sicherlich gibt es da noch mehr Beispiele.

    Ich habe eine Aufnahme der Arie "Mon coeur s'ouvre à ta voix..." aus Camille Saint-Saens "Samson et Dalila" mit Christa Ludwig. Auch wenn diese oft als viel zu "schwülstig" verschrien ist, finde ich sie sehr schön.


    Auch Isoldes Liebestod "Mild und leise ..." habe ich mit Christa Ludwig, einfach super.

    [quote]Original von Harald Kral
    Dieses Buch fasziniert mich seit Jahren - sowohl als Lesebuch als auch als zuverlässiges Nachschlagewerk für tausend Dinge:



    Marcel Prawy erzählt aus seinem Leben:
    ..und seine Vision der Oper des 21. Jahrhunderts.
    30 Tage im Leben eines Neunzigjährigen


    Ich habe das Buch "Marcel Prawy erzählt aus einem Leben" mit Begeisterung gelesen, und es gehört noch immer zu meinen Lieblingsbüchern. Ich habe beim Lesen lachen und weinen müssen.


    In diesem Zusammenhang habe ich auch noch folgende Erinnerung.
    Nachdem ich das erstemal das o. g. Buch gelesen hatte, konnte ich nicht anders und habe ihm geschrieben. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, wie sehr ich ihn bewundere und dass mir sein Buch besonders gefallen hat, zumal ich zu Vorwendezeiten an solche Dokumente gar nicht herangekommen bin. Außerdem hatte ich ein paar Fragen an den Superexperten. Eine ganze Weile danach - es war schon relativ später Abend - da klingelt mein Telefon und Marcel Prawy persönlich war am Apparat. Ich war total platt und wußte erst gar nicht, was ich vor Staunen sagen sollte. Doch dann haben wir bestimmt 15 Minuten miteinander geredet und er hat auf alle meine Fragen umfangreich geantwortet. Das gehört zu den absoluten Highlights meines Lebens, daran werde ich immer mit besonderer Freude denken (das war im Oktober 2000).
    :jubel:

    Vor langer Zeit (70iger Jahre) habe ich im TV einige wenige Beiträge aus der Opernführer-Reihe von und mit Marcel Prawy sehen können.

    Soweit mir bekannt ist, hat man leider in Deutschland wohl nicht die kompletten Sendungen dieser Reihe ausgestrahlt (in Österreich ist man auf diesem Gebiet sowieso verwöhnter). Aus welchen Gründen ist mir nicht bekannt.
    Jedenfalls war ich von Marcel Prawys Sendungen immer begeistert und bedaure sehr, dass diese bisher keine Wiederholung (weder 3Sat, ZDF-Theaterkanal oder ARTE) gefunden haben. Prawys begeisternde Art über die Oper zu sprechen und sein riesiges Detailwissen haben mich immer tief beeindruckt. :jubel:
    Gerade im Theaterkanal werden so viele alte TV-Sendungen wiederholt, warum dann nicht solche Juwele?
    Ich hoffe und wünsche mir, dass auch der "Opernführer" dort mal wieder zum Vorschein kommt.
    :hello:

    Zitat

    Original von operus
    Natürlich ist es verdienstvoll und für die Verbreitung von Opern günstig, wenn Meisterwerke éinem breiten Publikum konzentriert präsentiert werden. Obwohl ich mir die meisten Übertragungen bei 3sat angesehen habe, wurden meine Bedenken gegen die Übertragung von Opern im Fernsehen eher verstärkt. Wenn Oper überzeugen soll wird die Gesamtwirkung der Bühne gebraucht.
    Nach Aussagen auch hier im Forum sollen Live-Aufzeichnungen von Vorstellungen z. B. aus der Met. die dann im Kino gezeigt werden wesentlich befriedigender sein. Ich lasse mich gerne überraschen und überzeugen.
    Herzlichst
    Operus


    Das ist bestimmt richtig, doch finde ich es schön, dass durch diese Aktion die Oper endlich etwas mehr Beachtung gefunden hat. Ob das so bleiben wird - keine Ahnung! :hello: