Beiträge von Gregor

    Aber keine Biographie, die allen Aspekten der vielfältigen Persönlichkeit Leonard Bernsteins gerecht wird.


    Das wäre wohl auch zu viel verlangt von einem Zwei-Stunden-Film, findest du nicht?


    Im übrigen gehörte Maestro bei den Oscars zu den großen Verlierern. Trotz sieben Nominierungen - inklusive Bester Film - ging Maestro leer aus. Der Film hatte seine Schwierigkeiten bei Kritikern und auch das Publikum zeigte wenig Interesse. Netflix verbuchte schwache Streamingzahlen. Die für viele als verstörend empfundenen Äußerungen von B. Cooper in einem seiner letzten Interviews waren hier sicher auch nicht gerade hilfreich.


    Yannick Nezet-Seguin hat extra ein Romeo-et-Juliette-Dirigat an der MET geschwänzt, nur um in L.A. dabei zu sein, wenn es für Maestro Oscars regnet. Nun, er hätte es sich sparen können.



    Gregor

    Euer aller Interesse freut mich natürlich. Es gibt ja noch so viel mehr über ihn zu erzählen. Wunderbare und berührende Geschichten und Anekdoten, seine große Freundschaft mit Giulietta Simionato, die große Liebe zu seinem treuesten Freund - seinem geliebten deutschen Schäferhund Zabo, Wissenswertes rund um seine Studioaufnahmen und deren Entstehung. Da könnte ich wirklich schon ein Buch daraus machen. :D


    Diesbezügliche Ergänzungen kommen hier in diesem thread sicher auch noch ...


    Über seine gesundheitlichen Probleme wußte ich gar nichts. Jetzt weiß ich mehr.

    Bei mir war es genau umgekehrt. Der Name war mir bekannt, ich wusste von der schweren Krankheit und dem frühen Tod - lange bevor ich den ersten Ton von ihm gehört habe.


    Eine recht amüsante Aufnahme mit Ettore Bastianini ist der Monolog des stotternden Dieners Tartaglia aus Pietro Mascagnis „Le maschere“ (‚Die Masken‘), eingespielt 1963 mit dem Sinfonieorchester der RAI Rom unter Nino Bonavolontà für eine Sendung zum 100. Geburtstag Mascagnis. Der Monolog ist als Anhang auf der CD-Ausgabe einer Gesamtaufnahme von Mascagnis „Lodoletta“ (mit Giuliana Tavolaccini und Giuseppe Campora) bei der niederländischen Firma ‚Gala‘ enthalten, zusammen mit der Auftrittsarie des Alfio und dem Duett Santuzza-Alfio aus „Cavalleria rusticana“ (mit Antonietta Stella), der kurzen Arie des Giannotto aus „Lodoletta“ und den Apostrophen des Rabbis David aus „L’amico Fritz“ – alles mit Ettore Bastianini und von 'giovanni's mansion' auf Youtube eingestellt, incl. italienisch/englischem Text und vielen Fotos.

    Danke für die Hinweise auf CD und YT, lieber Carlo.



    Gregor

    Teil 16 - Ewiges Licht (1966 - 1967)


    Ettore Bastianini, der trotz seiner schweren Krankheit immer noch optimistisch war, kehrte nach seinem letzten Engagement aus New York nach Siena zurück. Dort angekommen bezog er zunächst eine prächtige Villa. In der Eingangshalle dieser Villa hing er Plakate von seinen rekordverdächtigen Scala-Eröffnungsvorstellungen an die Wände.


    Wenn er Freunden und Besuchern seine „Ruhmeshalle“ präsentierte, war er voller Begeisterung und durchlebte alle diese Ereignisse seiner Karriere noch einmal.

    Es war alles was ihm von seiner großen Karriere geblieben war, denn seit 1966 spielte sich sein Leben vorwiegend nur noch zwischen seinem Wohnsitz und dem Krankenhaus ab.


    Auch wenn Bastianini seine Krankheit vor den meisten Menschen geheim gehalten hat, gab es doch ein paar wenige, die nach und nach Bescheid wussten. So auch sein Kollege und Freund, Franco Corelli, und dessen Gattin Loretta, die den Erkrankten in seinem zu Hause besuchten und zeigen wollten, dass sie für ihn da sind.


    Einige Zeit später jedoch zog Ettore nach Sirmione am Gardasee. Dorthin, wo seine große Liebe wohnte, Emanuela Bianchi Porro. Er bezog sogar das Nachbarhaus, nur um in ihrer Nähe sein zu können.


    Den beiden war kein Happy End beschieden gewesen, zum einen weil sie sich zum Heiraten seinerzeit nicht bereit gefühlt hat, zum anderen weil Bastianini sich von ihr gelöst hatte, nachdem er von seiner schweren Erkrankung erfahren hat, weil er nicht wollte, dass die junge Frau sich mit einem krebskranken Mann belasten soll.


    Doch nun war sie wieder an seiner Seite, kümmerte sich um ihn und begleitete ihn zu seinen Terminen im Krankenhaus. Sie wurde seine emotionale Stütze. Und es war Emanuela, die ihn wortwörtlich in ihren Armen hielt, als Ettore Bastianini am 25. Januar 1967 von der Krankheit völlig entkräftet im Alter von nur 44 Jahren in Sirmione verstarb.


    Zwei Tage später war ganz Siena auf den Beinen, um dem berühmten Bariton das letzte Geleit zu geben. Ettores Begräbnisfeierlichkeiten folgten der Prozedur eines Staatsbegräbnisses. Blumenkränze von Opernhäusern aus aller Welt trafen ein. Unter den vielen Trauergästen bei der Beerdigung sah man auch viele bekannte Gesichter und Weggefährten Bastianinis. Emanuela war selbstverständlich da, seine Lebensfreundin Giulietta Simionato war natürlich gekommen, auch Maestro Gianandrea Gavazzeni folgte dem Trauerzug. Sein Sarg war mit der Flagge der Pantera Contrada - seinem Heimatbezirk - bedeckt. Als Bastianinis Sarg auf den Schultern seiner treuen Kameraden der Pantera Contrada über die Via di Città getragen wurde und am Piazza del Campo eintraf, läutete die Glocke des Palazzo Comunale. Auf dem kleinen, lichtdurchfluteten Friedhof der hinter der Porta Laterina liegt, wurde Ettore Bastianini zur letzten Ruhe gebettet.


    Und nun war auch die Zeit für die Welt gekommen, um zu erfahren, dass Ettore Bastianini bereits seit mehreren Jahren an Krebs gelitten hat und dies der Grund für sein Ableben war. Eine Nachricht, die im Grunde alle völlig unvorbereitet ereilte.


    Fotos von seinem Begräbnis:


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    Ettores einziger Sohn, Jago, starb ebenfalls früh und tragisch. Er kam 1981 mit nur 36 Jahren durch ein schlecht geparktes Auto, das ihn überrollte, ums Leben. Jago hinterließ einen kleinen Sohn, Ettore junior – Bastianinis Enkelsohn. Bei Veranstaltungen, die zu Ehren seines Großvaters stattfinden, zeigt sich Ettore Bastianini jr. auch in der Öffentlichkeit.


    Doch es ist Emanuela Bianchi Porro - die übrigens die Schwester der 2019 vom Papst selig gesprochenen Benedetta Bianchi Porro ist - die stets im Einsatz ist, wenn es darum geht, sich um Ettore Bastianinis Andenken zu kümmern. Regelmäßig nimmt sie an Veranstaltungen teil, die sich dem großen Bariton widmen. Zuletzt war sie natürlich bei den Feierlichkeiten zu Bastianinis 100. Geburtstag besonders aktiv. Fotos von ihr findet man auch immer wieder auf der Webseite der Associazione Ettore Bastianini, jener Gesellschaft, die ebenfalls viel dazu beiträgt, die Erinnerung an Ettore Bastianini hochzuhalten.


    Emanuela Bianchi Porro, Jahrgang 1941, hat zudem zwei Bücher über Ettore Bastianini veröffentlicht.


    La finestra sul lago

    Das Fenster zum See


    Eine Erinnerung an Ettore Bastianini


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    und


    Il mio pensiero per te

    Meine Sorge um dich


    Das Leben und die Kunst Ettore Bastianinis in den Briefen an Emanuela Bianchi Porro


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    Auf beiden Buchcovern sieht man Ettore mit Emanuela abgebildet.


    Die Oper spielt bis heute eine große Rolle in ihrem Leben:

    Emanuela Bianchi Porro (die attraktive Dame rechts) vor einiger Zeit bei einer Scala-Premiere.


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    An Ettore Bastianini erinnern heute beispielsweise eine Straße in Siena, die "Via Ettore Bastianini" als auch eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus, die anlässlich seines 25. Todestages 1992 enthüllt wurde.


    Die Inschrift besagt:


    "Ettore Bastianini wurde in diesem Haus geboren und hat hier seine frühe Jugend verbracht.

    Ein hervorragender Opernsänger und siegreicher Kapitän, der den Schatz seines Gesangs der ganzen Welt geschenkt hat,

    und der stets eine tiefe Liebesbeziehnung zu seinem Siena und seinem Bezirk bewahrt hat."


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    Eine weitere Gedenktafel findet sich an seinem Wohn- und Sterbehaus in Sirmione am Gardasee, welche dort auf Betreiben von Emanuela Bianchi Porro im Jahr 2007 angebracht wurde.


    Für diese Tafel fand sie folgende Worte:


    "In diesem Haus, einem Ort voller schöner Erinnerungen,

    wollte er die letzten Tage seiner kurzen irdischen Reise verbringen.

    Der Bariton Ettore Bastianini, ein großer Künstler, der die Gabe seines Gesangs

    zum Grund und zur Dimension seines Lebens gemacht hat."


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    Ettores Grab in Siena besagt über ihn:


    "Er kannte den Ruhm,

    er verstand den Schmerz,

    er wusste, wie er es macht, dass er geliebt wird."


    "Du hast mehr als ein Leben gelebt."


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    Gregor

    Die New Yorker Metropolitan Opera hat im Rahmen ihrer Spielplanveröffentlichung auch ihre Kinoübertragungen für die Saison 2024/25 bekanntgegeben.

    Eine geplante Produktion von Semele musste aus finanziellen Gründen auf eine spätere Saison verschoben werden. Die Kinoübertragungen wurden von neun auf acht reduziert und starten am 05.10.2024 mit Offenbachs Hoffmanns Erzählungen in hervorragender Besetzung.


    05. Oktober 2024 Les contes d'Hoffmann mit Benjamin Bernheim in der Titelrolle, Pretty Yende als Antonia und Erin Morley als Olympia

    19. Oktober 2024 Grounded von Komponistin Jeanine Tesori als MET-Premiere

    23. November 2024 Tosca mit Lise Davidsen

    25. Januar 2025 Aida mit Angel Blue in der Titelpartie, Judit Kutasi als Amneris und Piotr Beczala als Radames

    15. März 2025 Fidelio mit Lise Davidsen als Leonore, David Butt Philipp als Florestan und Tomasz Konieczny als Don Pizarro

    26. April 2025 Le nozze di Figaro mit Joana Mallwitz am Dirigentenpult

    17. Mai 2025 Salome mit Elza van den Heever

    31. Mai 2025 Il barbiere di Siviglia mit Andrey Zhilikhovsky als Figaro und Aigul Akhmetshina als Rosina



    Gregor

    Sieben gilt als einer der besten Filme aller Zeiten. Regisseur David Fincher nutzt Bachs weltberühmtes Air aus seiner Suite Nr. 3 in D-Dur in jener Szene des Films als Morgan Freeman in der Bibliothek über die sieben Todsünden nachforscht, nach denen ein Serienmörder seine Morde begeht, während Brad Pitt zu Hause in den Akten forscht. Die wunderschöne Musik steht hier in totalem Kontrast zu den grausamen Erkenntnissen.


    Hier die Filmszene:




    Gregor

    In jeder Hinsicht eine Dame - in Erscheinung und Sprache.

    Und jedes Jahr sieht man sie im TV im Weihnachtsklassiker Single Bells und der Fortsetzung O Palmenbaum in der Rolle der überkandidelten Lilibet als Mutter von Mona Seefried. Immer wieder amüsant!

    Die letzten Jahre verbrachte von Koczian in einer Seniorenresidenz. In ihrer letzten Zeit schwer von fortgeschrittenem Alzheimer gezeichnet.


    1959 war sie die Filmpartnerin von Mario Lanza in dessen letztem Film Der Sänger von Capri, auch bekannt als Serenade einer großen Liebe.

    Sie hat ihren um zwölf Jahre älteren Kollegen um fast 65 Jahre überlebt.


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    Gregor

    Nachdem er den selben Preis zuletzt bei den International Opera Awards gewonnen hat, wurde Michael Spyres nun auch bei den deutschen Oper! Awards als Sänger des Jahres ausgezeichnet.


    Im Rahmen der Veranstaltung sang Spyres erstmalig vor einem Publikum Mein lieber Schwan aus Lohengrin. Eine Partie mit der er im März in Straßburg sein szenisches Wagner-Debüt geben wird.




    Gregor

    dass die verschlankten Spitzentöne ihrer Gilda im Rollenporträt etwas inhomogen wirkten. Ich persönlich fand sie schlicht eine Spur zu scharf und Metallisch. Ich erinnere mich meiner besten Freundin, mit der ich damals in Wien war, gegenüber bemerkt zu haben, würde die Dame uns ständig mit ihrer seidigen, warmen Mittellage verwöhnen, könnte ich auch gerne auf die Spitzentöne verzichten.


    Das zu lesen überrascht mich jetzt doch. Nun, ich habe Oropesas Wien-Gilda nicht gesehen, sah sie aber als Lucia an der Wiener Staatsoper, wo sie mit glasklaren Höhen beeindruckte. Da war nichts scharf oder gar metallisch. Auch ihre darauffolgende Lucia in Zürich war wunderbar, sowie kurz darauf jene bei den Salzburger Festspielen. An allen drei Häusern war übrigens Benjamin Bernheim ihr Edgardo, der absolut fantastisch war und sich weiter als der führende lyrische Tenor seiner Generation empfehlen konnte. Ein absolutes Traumpaar. Auch optisch.

    Die Lucia ist jedenfalls eine Paradepartie von ihr, seit ihrem Sensationsauftritt in Madrid.


    Oropesa und Bernheim haben auch mal Rigoletto zusammengemacht, an der New Yorker MET. Vielleicht war sie im Wien-Rigoletto nicht bestens disponiert.

    Ich bin jedenfalls gespannt auf ihre weitere Entwicklung.



    Was Rigoletto betrifft, ist ihre Gilda ja inzwischen auf DVD erschienen. In einer Aufführung aus dem Londoner Royal Opera House.




    Gregor

    Willkommen bei den Schumanns!


    Eine Einladung im Hause Schumann heißt eine jüngst erschienene CD die sich mit der Hausmusik der Familie Robert und Clara Schumann beschäftigt.


    Samuel Hasselhorn steuert vier Liedaufnahmen bei: Myrthen aus Widmung (Schumann), Schwesterlein aus 49 Deutsche Volkslieder (Brahms), Meine Rose aus Sechs Gedichte von Nikolaus Lenau und Requiem (Schumann) und Wiegenlied aus Fünf Lieder (Brahms).


    Zitat

    Das Trio Dichter um den Ausnahmegeiger Théotime Langlois de Swarte öffnet die Tür zum Heim eines der berühmtesten Paare der deutschen Romantik: das Haus von Robert und Clara Schumann, das geprägt ist von künstlerischer, musikalischer und freundschaftlicher Betriebsamkeit. Bach war ihr Vorbild. Gade, Kirchner und Brahms ihre Schützlinge. Und nicht zu vergessen der beste Freund von Robert und Clara: Felix Mendelssohn Bartholdy! Davon erzählt die Musik dieser Aufnahme mehr als noch so viele Bücher …


    Eine schöne CD.





    Gregor

    Entgegen der Behauptung die neue Oper sähe in etwa genau so aus wie die alte muss ich bemerken, daß das zumindest für den Zuschauerraum nicht stimmt

    Er ist WESENTLICH schlichter gehalten als er war


    So ist es. Wie Fotografien und Zeichnungen aus der Zeit vor dem Krieg beweisen. Die Spitzbögen über der Galerie wurden leider nicht mehr rekonstruiert.



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    Dass die Logen heute nicht mehr so aussehen wie vor der Zerbombung ist natürlich auch schade. Aber seien wir froh, dass die Oper überhaupt wieder aufgebaut wurde. Es gab damals auch so manche Rufe danach, die Oper ganz abzureißen und sie völlig neu wieder aufzubauen. Wer weiß was da heute am Ring für ein 50er-Jahre-Bau stehen würde ...



    Gregor

    Nicht einmal ein Jahr nach Contra-Tenor bringt das Label Erato/Warner Classics schon Michael Spyres' nächstes Arien-Recital heraus.

    Auch auf In The Shadows (Im Schatten) widmet sich der US-Baritenor wieder einem bestimmten Thema:


    Zitat

    „Dieses Album hat nicht zum Ziel, Wagners künstlerische Bedeutung zu schmälern, sondern möchte jene Komponisten beleuchten, die lange im Schatten standen. Die die Grundlage schufen für Wagners Kompositionen und den Wagner-Tenor“, betont Michael Spyres. Und so lenkt er den Blick auf den Beginn des 19. Jahrhunderts mit all den facettenreichen Opernwerken eines Méhul, Beethoven, Rossini, Meyerbeer, Weber, Spontini und vieler anderer. Auf der Erkundungstour durch die Musikgeschichte begleiten den Sänger Les Talens Lyriques und Dirigent Christophe Rousset, beides bedeutende Namen auf dem Feld der historischen Aufführungspraxis. Die Instrumente aus Wagners Epoche sorgen für eine ganz eigene Atmosphäre, wie Michael Spyres verrät: „Sie werden äußerst interessante und erdige Klänge vernehmen, Klänge, die man in einem modernen Orchester nicht hören würde.“


    In The Shadows erscheint am 01. März 2024.


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    Etienne-Nicolas Mehul: Vainement Pharaon...Champs paternels - Joseph en Egypte

    Ludwig van Beethoven: Gott! Welch Dunkel hier...In des Lebens Frühlingstagen - Fidelio
    Gioacchino Rossini: Della cieca fortuna...Sposa amata...Sazia, o sorte - Elisabetta, Regina d'Inghilterra
    Giacomo Meyerbeer: Suona funerea - Il Crociato in Egitto
    Carl Maria von Weber: Nein, länger trag ich nicht - Der Freischütz
    Daniel Francois Esprit-Auber: Spectacle affreux - La Muette de Portici
    Gaspare Spontini: Der Strom wälzt ruhig seine dunklen Wogen - Agnes von Hohenstaufen
    Vincenzo Bellini: Meco all'altar di Vere...Me protegge, me difende - Norma
    Heinrich Marschner: Gönne mir ein Wort der Liebe - Hans Heiling
    Richard Wagner: Wo find ich dich, wo wird mir Trost? - Die Feen

    Richard Wagner: Allmächt'ger Vater, blick herab - Rienzi

    Richard Wagner: Mein lieber Schwan - Lohengrin





    Gregor

    DIAPASON D'OR 2023


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    Liedaufnahme des Jahres

    Die schöne Müllerin

    SAMUEL HASSELHORN, Bariton

    AMMIEL BUSHAKEVITZ, Klavier




    Der französische Diapason d'Or (Die Goldene Stimmgabel) ist einer der wichtigsten und renommiertesten internationalen Musikpreise.

    Zitat

    "Mit beeindruckender Meisterschaft liefert Bariton Samuel Hasselhorn eine geradezu wundersame schöne Müllerin ab, von schwindelerregender Vertrautheit mit Schuberts Genie."


    :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel::jubel::jubel::jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:





    Gregor

    Meine erste Begegnung mit Janacek war natürlich seine Oper Jenufa, von der ich sofort begeistert gewesen bin. Es ist nicht nur die spannende Geschichte sondern auch die wunderbare, ganz eigenwillige slawische Musik die mit der tschechischen Sprache eine ideale Symbiose bildet. Ich hatte gehofft, Jenufa würde mich auch für andere Janacek-Opern begeistern können. Das war nicht der Fall. Keine seiner anderen Werke konnte mich bislang nur annähernd so begeistern wie Jenufa. Eher im Gegenteil. Wenn ich da nur an das schwer verdauliche Osud denke ...


    Aber hier geht es ja um Jenufa. Meine erste Aufführung dieser Oper war vor mehr als zehn Jahren an der WSO. Damals zwar schon in der wunderbaren Pountney-Inszenierung, aber noch in Deutscher Sprache. Das war eigentlich schon ein Plädoyer für Oper in Originalsprache, denn die deutsche Sprache konnte sich nicht mit der so slawischen Musik verbinden. Das passte nicht recht zusammen. Allerdings war Agnes Baltsa als Küsterin so eine Wucht, dass man das vergessen konnte, wenn sie die Szene beherrschte. Die Oper dann wenige Jahre später auch in tschechischer Sprache hören zu können, war dann nochmal ein ganz anderes Erlebnis.


    2. Stewa sollte durchaus ein Heldentenor italienischer Bauart sein, muss aber sehr gut spielen können. Am besten scheint mir im Moment der Tscheche Pavel Cernoch zu sein.


    Im Moment? Du bist da wohl nicht mehr ganz up-to-date oder du verwechselst den Sänger. Cernoch hat den Stewa schon vor fast zehn Jahren abgelegt und zum gehaltvolleren Laca gewechselt. Heute gilt er eigentlich als bester Interpret für den Laca, den er vor wenigen Wochen noch auch am Lyric Opera House in Chicago gesungen hat.

    Als großartiger Stewa hat sich in den letzten Jahren besonders Pavol Breslik hervorgetan.

    Cernoch und Breslik standen übrigens zuletzt in "ihren" Rollen auch gemeinsam auf der Bühne im Theater an der Wien.



    Gregor

    Zudem plant sie ein neues Album mit Barockmusik!


    Dennoch ist ihre neue CD nun Giacomo Puccini gewidmet. ;)


    Angela Gheorghiu ist wohl die erste die mit einer neuen Veröffentlichung auf das Puccini-Jahr 2024 - man gedenkt heuer des 100. Todestages des großen Komponisten - hinweist. Ein Puccini-Arien-Album hat sie bereits 2008 veröffentlicht. Auf der neuen CD A te, Puccini widmet sie sich auch dem Liedkomponisten Giacomo Puccini. Begleitet wird sie dabei am Klavier von Vincenzo Scalera.


    Aus dem Pressetext:


    Zitat

    Das Album enthält die Weltersteinspielung der erst kürzlich wiederentdeckten Arie Melanconia, die vermutlich 1883 entstanden ist. Weitere bemerkenswerte Werke auf der Aufnahme sind das Salve Regina aus Le villi, außerdem Storiella d’amore sowie auch das Titelstück A te, das Puccini bereits im Alter von nur 16 Jahren komponiert hatte.



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    Gregor

    Bastianini und Mozart

    „Don Giovanni“ (Mozart): ‚Deh vieni alla finestra‘


    Natürlich eine Rarität. Denn Mozart gehörte nun gar nicht in sein Repertoire. Umso erfreulicher ist es, dass es diese Aufnahmen der Serenade des Don Giovanni gibt. Es ist bedauerlich, dass er die Partie nicht zur Gänze gesungen hat. Sein Luxustimbre prädestinierte ihn eigentlich für diese "verführerische" Rolle.


    Bei der ersten Aufnahme soll es sich um einen Mitschnitt vom Konzert in Osaka handeln, während der zweite Mitschnitt wohl jener aus Tokio ist, der dann ja auch auf Platte veröffentlicht wurde (das kann vielleicht Carlo genauer sagen) und wo sein Vortrag kantiger und akzentuierter ist. Zwei sehr unterschiedliche Interpretationen, die innerhalb nur weniger Tage entstanden sind.





    Gregor

    Von Ettore Bastianinis Japan-Tournee gibt es sogar ein Tondokument: ‚Legendary Recordings‘ (LR-119) veröffentlichte 1980 den Mitschnitt des Konzerts vom 9. 6. 1965 in Tokyo:


    „Vergin tutto amor“ (Durante) / „Paride ed Elena“ (Gluck): ‚O del mio dolce amor‘ / „Guillaume Tell“ (Rossini): ‚Resta immobile‘ / „Don Carlos“ (Verdi): ‚Per me giuntò è il dì supremo’ / „Rigoletto“ (Verdi): ‚Cortigiani, vil razza dannata!‘ / „Don Giovanni“ (Mozart): ‚Deh vieni alla finestra‘ / „Il barbiere di Siviglia“ (Rossini): ‚Largo al factotum‘ / „Andrea Chenier“ (Giordano): ‚Nemico della patria‘ / „Serenata“ (Tosti) / „Belli occhi di fata“ (Denza) / „Torna a Surriento“ (De Curtis) / „Core ingrato“ (Cardillo) / „O sole mio“ (Di Capua) / „E canta il grillo“ (Billi) / Klavier: Yoichi Miura (Tokyo, 9. 6. 1965).


    Du meinst sicher diesen Mitschnitt, lieber Carlo. Leider ist diese Aufnahme heute kaum noch zu bekommen.


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    Man käme beim Abhören der Platten nie auf den Gedanken, dass der Sänger bereits todkrank war und 19 Monate später an seiner Kehlkopfkrebs-Erkrankung sterben würde.


    Dieses Phänomen hat man gegen Ende seiner Karriere öfter beobachten können. Darum war es wohl für Publikum und Zuschauer so unverständlich, dass er dazwischen dann eben immer wieder schwache Abende gehabt hat. Es gab einfach Aufführungen in den letzten Monaten seiner Karriere, in denen er kaum von der Krankheit beeinträchtigt gewesen ist, an anderen hingegen musste er kämpfen und es war unüberhörbar. So soll er unter anderen in den Andrea-Chenier-Vorstellungen mit Tebaldi ganz wunderbar gewesen sein und so auch in seinen letzten Vorstellungen von Lucia di Lammermoor mit Moffo.



    Eigentlich wäre es an der Zeit, dass Ettore Bastianinis acht Arien-Aufnahmen für den Norddeutschen Rundfunk Hamburg (eingespielt unter Wilhelm Schüchter am 23. und 24. 9. 1954) der Öffentlichkeit - ggf. aus privater Quelle – wieder zur Verfügung gestellt würden, da der NDR leider keine Gesangs-Aufnahmen aus seinem Archiv veröffentlicht, sie aber bis Anfang diesen Jahres noch auf ‚YouTube‘ zugänglich waren. (Siehe meinen Beitrag Nr. 170 ff.)


    Dass das nie auf Schallplatte bzw. CD veröffentlicht wurde, ist natürlich bitter. Allerdings wusste ich gar nicht, dass der NDR prinzipiell nichts veröffentlicht.

    Auf Youtube scheinen diese Aufnahmen aktuell tatsächlich nicht mehr zu sein.



    Lieber Gregor, auch von mir herzlichen Dank für diese ergreifende Biografie, die ich förmlich verschlungen habe.

    Auch wenn das letzte traurige Kapitel aus Gregors eindrucksvoller Biographie noch aussteht, möchte ich mich herzlich für diese ‚Labour of Love‘ bedanken.


    Das freut mich natürlich, dass ihr da die ganze Zeit so fleißig mitgelesen habt. :)



    Gregor

    Zitat

    Dass er bereit für die Partie des Jago war demonstrierte der Sänger bei seinem Rollendebüt für die römische Oper, die mit Otello in Kairo gastierte. Und Bastianini war stimmlich – trotz seiner Erkrankung – zu diesem Zeitpunkt in einer guten Verfassung. Er begeisterte das Publikum mit der Tatsache wie ideal er für die Partie gewesen ist.


    Auch wenn sein Jago leider nicht komplett vorliegt, da kein Mitschnitt aus Kairo bekannt ist, hat Bastianini für eine Recital-CD immerhin das Credo aufgenommen und es auch in Konzerten gesungen.




    Gregor

    Aus seinem letzten Karrierejahr ist auch noch ein Mitschnitt von La forza del destino erhältlich. In der MET-Aufführung vom Februar 1965 sind Franco Corelli und Gabriella Tucci seine Partner.

    Zudem entstand in diesem Jahr seine Schallplatte mit Italienischen Liedern - Ettore Bastianini sings Songs of Italy.


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    Gregor

    ich erinnere mich mit Wehmut an unseren ehemaligen Mitstreiter "Milletre" = Fritz Tausend aus Wien, den ich in seiner Heimatstadt besuchen durfte.


    Schön, dass du an Fritz erinnerst. Mir scheint manchmal, dass er hier im Forum schon fast vergessen ist.


    Er berichtete mir davon, ein Basti-Fan gewesen zu sein, und er zeigte mir Autogramm-Fotos vom Ettore mit Widmung. Er hatte von ihm bestimmt ein Dutzend Stück.


    Was wohl aus diesen Schätzen geworden ist? Ich hoffe, dass sie in gute Hände gekommen und nicht im Mülleimer gelandet sind ... angst_smiley_86.gif


    Wenn Bastiannini mal (krankheitsbedingt) einen schlechten Tag hatte, dann haben sie ihn mit ihrem Applaus aufgebaut.


    Ich erinnere mich auch an viele seiner Erzählungen. So zum Beispiel, dass Bastianini nach einem stimmlichen Problem im ersten Akt von Verdis Maskenball sich nicht vor den Vorhang wagte, und als ihn seine Kollegen dennoch vor den Vorhang zerrten, er vom Publikum demonstrativ gefeiert wurde.


    Übrigens durfte ich durch Fritz auch Sebastian Holecek bei einem Konzert nicht nur erleben, sondern persönlich kennenlernen, auch Frau KS Olivera Miljakowitsch war dabei


    So traf er beispielsweise in den 60er Jahren auch auf die junge Mirella Freni, von der er selbst Fotos gemacht hat. Diese müssten sogar noch irgendwo im Forum zu sehen sein - vorausgesetzt der Bilderhost ist noch aktiv.



    Gregor

    77. Geburtstag


    Benny Andersson wurde am 16. Dezember 1946 im schwedischen Stockholm geboren.


    Der Komponist und Pianist gilt als Schwedens bester zeitgenössischer Komponist und hat als Mitglied der Kultband ABBA - im Verbund mit seinem kongenialen ABBA-Partner Björn Ulvaeus - unzählige zeitlose Hits komponiert.


    Wie stark seine auch für ABBA komponierten Lieder an klassischer Musik orientiert sind, offenbart sich in seinen von ihm selbst eingespielten Piano-Versionen:


    Teil 15 - Eine einzigartige Karriere geht zu Ende (1965)


    Trotz seiner Erkrankung zog Ettore Bastianini so weit es ging seine beruflichen Verpflichtungen durch. So begann er das Jahr 1965 an der Wiener Staatsoper wo er am 06. Januar als Tonio in Pagliacci auftrat – James McCracken war der Canio, Wilma Lipp die Nedda – und am 09. Januar als Amonasro in Aida mit Annabelle Bernard in der Titelrolle, James McCracken als Radames und Carol Smith als Amneris.


    Danach ging es für den Bariton nach Florenz wo er als Scarpia auftrat. Magda Olivero sang die Tosca. In einem Interview von 1988 erinnerte sich Olivero lebhaft an diese Vorstellungen, die die letzten waren die sie mit Bastianini gesungen hat.


    "Diese Vorstellungen waren ein Alptraum, in denen ich mit aller Kraft versucht habe diesem armen Geschöpf zu helfen, das gerade dabei war an dieser schrecklichen Krankheit zugrunde zu gehen. Er hat verzweifelt versucht, die Stimme aus seiner gequälten Kehle herauszuformen, die inzwischen nicht mehr ihre volle Blüte entfalten konnte, und in den dramatischsten Momenten in Scarpias Rolle, griff er - um die Anstrengung zu ertragen, die sie ihm abverlangte - nach dem Tisch und starrte mich schmerzerfüllt an.

    Meine ständigen und ehrfürchtigen Gedanken gehören einem großartigen Bariton der eine goldene Stimme hatte."



    Sein nächstes Ziel war die New Yorker MET. Seit 1960 war er dort nicht mehr aufgetreten und nun kehrte Bastianini für Auftritte von Ende Januar bis Anfang März dorthin zurück, um zunächst in zwei Vorstellungen von La forza del destino unter Dirigent Nello Santi mitzuwirken und in denen Franco Corelli und Gabriella Tucci seine Partner waren. Es folgten zwei Vorstellungen von Lucia di Lammermoor mit Roberta Peters und Flaviano Labó und schließlich präsentierte er nun auch in New York erstmals seinen gefeierten Scarpia in drei Vorstellungen mit Gabriella Tucci bzw. Dorothy Kirsten als Tosca und Richard Tucker bzw. Bruno Prevedi als Cavaradossi.


    Dass ihm die Otello-Aufnahmen mit Karajan versagt geblieben sind, hat an ihm genagt. Dass er bereit für die Partie des Jago war demonstrierte der Sänger bei seinem Rollendebüt für die römische Oper, die mit Otello in Kairo gastierte. Und Bastianini war stimmlich – trotz seiner Erkrankung – zu diesem Zeitpunkt in einer guten Verfassung. Er begeisterte das Publikum mit der Tatsache wie ideal er für die Partie gewesen ist.

    Nach diesem Erfolg kehrte Ettore wieder nach Wien zurück wo er am 31. März sowie am 05. April als Marcello die Bühne der Staatsoper betrat. Die Partner in diesen beiden Vorstellungen von La bohème waren Waldemar Kmentt bzw. Nicolai Gedda als Rodolfo, Hilde Güden als Mimi, Anneliese Rothenberger als Musetta, Giuseppe Taddei als Schaunard und Carlo Cava als Colline.


    Am 15. April folgte eine Vorstellung von Don Carlo in welcher Giuseppe Zampieri, Sena Jurinac, Grace Bumbry und Walter Kreppel seine Kollegen auf der Bühne waren. Diese Vorstellung als Rodrigo war gleichzeitig die letzte Vorstellung seines Lebens an seiner geliebten Wiener Staatsoper!


    Nach dem Wien-Aufenthalt wurde eine weitere Strahlentherapie fällig, und diese wurde inzwischen in so hohen Dosen verabreicht, dass man fürchtete, er könnte eine Lungenentzündung bekommen. Dennoch, die Therapie brachte ihm neue Energie und er flog im Juni nach Japan für eine Reihe von Konzerten in Tokio, Osaka und Yokohama. Zudem nahm er zu jener Zeit eine Schallplatte mit Italienischen Liedern auf. Diese Aufnahmen gestalteten sich als nicht ganz einfach, denn Bastianini musste dem japanischen Dirigenten die unbekannte Musik erstmal erklären und ihm auch schon mal den Taktstock abnehmen.


    nklP40A.jpegNach dem alljährlichen Palio in Siena, wo er seit 1959 der Kapitän der Pantera Cotrada war, startete er seine letzte Tour durch die Vereinigten Staaten. Zuerst flog er nach San Francisco wo er letztmalig mit Renata Tebaldi auf der Bühne stand. Gemeinsam mit ihr und Richard Tucker trat er dort in Andrea Chenier auf. Trotz seiner Erkrankung präsentierte er sich auch dort wieder in erstaunlich guter stimmlicher Verfassung. Dann flog er weiter nach New York wo er in der Zeit vom 07. Oktober bis 10. November in fünf Vorstellungen von Don Carlo an der MET auftrat. Bruno Prevedi sang die Titelrolle, Raina Kabaivanska, Martina Arroyo und Mary Curtis-Verna waren die Elisabetta; Jerome Hines, Cesare Siepi und Bonaldo Gaiotti sangen den Filippo und Grace Bumbry - die ihr MET-Debüt gab – und Biserka Cvejic übernahmen die Eboli. Thomas Schippers dirigierte. Zwischen diesen Vorstellungen sang Bastianini auch noch in zwei Aufführungen von Lucia di Lammermoor mit Anna Moffo.


    Dann reiste er weiter nach Detroit, nach Los Angeles und dann nach Chicago wo er als Amonasro an der Seite von Leontyne Price und Fiorenza Cossotto in Aida mitwirkte. Schließlich kehrte er wieder nach New York zurück, wo er am 11. Dezember 1965 mit Verdis Don Carlo nicht nur seine letzte Vorstellung an der MET gesungen hat. Es war dies auch die letzte Vorstellung seines Lebens!


    Dass nun auch die Direktion der MET den Vertrag mit dem schwerkranken Sänger nicht mehr verlängern wollte, war ihm zu diesem Zeitpunkt seines Lebens eigentlich schon fast egal. Die letzten Sänger die mit Bastianini an diesem Abend gemeinsam auf der Bühne standen waren Bruno Prevedi, Martina Arroyo, Biserka Cvejic, Jerome Hines und der am Anfang seiner Karriere stehende Justino Diaz.


    Und es ist eigentlich schon fast eine Ironie, dass er sich von den wichtigsten Opernhäusern seiner Karriere – der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper und der New Yorker Metropolitan Opera – mit ein und derselben Partie, seiner Paraderolle als Rodrigo, Marquis von Posa, von seinem Publikum verabschiedete. Das letzte was das Publikum an diesen Häusern von ihm gesehen und gehört hat, war die Sterbeszene des Rodrigo. So wie er langsam in seiner Rolle auf der Bühne starb, schien er nun auch im echten Leben zu versterben.

    Der Rodrigo wurde zu seiner Schicksalspartie und der sterbende Rodrigo wurde zu seinem Alter Ego.


    Seine Gesangskarriere war ihm stets so wichtig gewesen. Doch nun begann für ihn eine neue Phase. Singen hatte nun nicht mehr die größte Bedeutung für ihn. Er setzte neue Prioritäten.


    Er wollte leben, einfach nur noch LEBEN ...



    Gregor

    Du meinst wohl die Schmid-Kritik, lieber rodolfo. Dieser Rezensent ist immer von allem und jedem begeistert und für mich kein Maßstab. Mal schauen, was "Operinwien" schreibt. Das sagt mehr aus.

    Und Herr Prochazka - ebenfalls vom Merker - ist wenig begeistert:


    Zitat

    Asmik Grigorians ehemals lyrische Sopranstimme fehlt es an der Stamina und dem für eine Turandot erforderlichen Kaliber. Die kaum vorhandene Einbindung der unteren Stimmfamilie äußerte sich einmal mehr in schrillen Tönen und kaum verständlichem Text. (Ich sagte dies bereits.) Jonas Kaufmanns Stimme klang den Großteil des Abends über flach und substanzlos. Dieser Calaf hatte besonders in den piano notierten Passagen über dem passaggio einige Mühe, in den von Marco Armiliato partiturgetreu entfachten puccini’schen Orchesterwogen hörbar zu bleiben. Selbst in Nessun dorma klang Kaufmanns Stimme fahl; seltsam ausdruckslos. Erblühte nicht mehr, Konzertschluß mit Applauseinladung hin oder her.


    Komplette Kritik: http://dermerker.com/index.cfm…2BD-027F-28462AC641C7FB34



    Gregor

    An den Sängern lässt man ja kein gutes Haar. Außer an Elina Garanca, die für ihre Darbietung gefeiert wird. Und auch Jongmin Park als Großinquisitor erhält viel Lob.

    Aber sonst? Selbst Anna Netrebko bekommt diesmal ihr Fett weg obwohl sie bislang eigentlich immer gut weggekommen ist. Ändert sich da was?

    Viel Böses über Francesco Meli in der Titelrolle. Da heißt es zum Beispiel, er wäre besser beraten, die Herren Domingo und Carreras bei ihrer anstehenden Konzerttournee als neuer dritter Tenor zu begleiten. Na ja, ein guter Verdi-Sänger war Meli bisher allerdings wirklich nicht.


    Bin ja mal gespannt auf die Turandot-TV-Übertragung aus Wien. Die moderne Inszenierung ist ja, wie man hört, mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Und Kaufmann als auch Grigorian angeblich stimmlich überfordert. Bei Kaufmann kann ich das nicht beurteilen. Bei Grigorian glaube ich das sofort.


    Gregor

    Marina Rebeka lässt sich schwer auf ein Fach festlegen. In den letzten Jahren widmete sie sich verstärkt dem Belcanto, hat sich aber auch als Mozart- oder Verdi-Sängerin hervorgetan. Nach und nach scheint sie sich nun auch dem Verismo zuzuwenden. Zunächst mal mit ihrer neuen CD Essence.


    Sie verfügt zweifellos über einen kräftigen Sopran und eine sehr gute Technik. Aber ihre Stimme ist keine für das wohlige Klangbad, dafür ist sie zu kantig. Bei einigen Arien kommt sie hier leider hörbar an ihre Grenzen. So wenn sie Tosca, die Maddalena aus Andrea Chenier oder die Margherita aus Mefistofele singt. Da singt sie mit zu viel Druck. Auch so manche Höhen geraten zu spitz und scharf. Deutlich mehr liegen ihr beispielsweise die Mimi oder die Butterfly.

    Zu den Höhepunkten auf dem Album gehören vor allem ihre zwei Ausflüge ins slawische Fach. Hervorragend ihre Lisa aus Pique Dame und die Mondarie der Rusalka. Das liegt ihr wunderbar.


    Arien aus Opern von Puccini, Boito, Cilea, Tschaikowsky, Giordano, Leoncavallo, Dvorak, Catalani


    Madama Butterfly

    Mefistofele

    Adriana Lecouvreur

    Pique Dame

    La Rondine

    Tosca

    Andrea Chenier

    La bohème

    Pagliacci

    Rusalka

    Gianni Schicchi

    La Wally






    Gregor

    Vol.II

    VOL.I ist Hasselhorns ".....schöne Müllerin"


    Die schöne Müllerin D.795

    Nein, Hasselhorn bei >harmonia mundi<! Das ganze hat nicht im speziellen was mit Hännsler zu tun!

    Doch, das hat es! Du vermischt hier Äpfel mit Birnen. Das Projekt Schubert 200 von Harmonia Mundi hat NICHTS mit dem Projekt gleichen Namens von Hännsler zu tun!

    Somit ist auch nicht richtig, dass Die schöne Müllerin von Hasselhorn Vol. I sein soll und die Aufnahme des Alinde Quartetts die II. Dass diese Aufnahmen nicht dem selben Projekt angehören wird nicht nur dadurch klar, dass es zwei verschiedene Labels sind, die da am Werke sind, sondern wird auch zusätzlich noch durch das unterschiedliche Logo erkennbar.


    Harmonia Mundi - Logo:


    logo_Schubert_200.jpg



    Hännsler - Logo:


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    Das Alinde Quartett hat es sich zur Aufgabe gemacht bis zum Schubert-Jahr 2028 im Rahmen des Hännsler-Projektes Schubert 200 alle Streichquartette einzuspielen. So präsentieren sie nun Die schöne Müllerin auch in einer Version für Streichquartett. Es handelt sich dabei übrigens bereits um die dritte CD-Veröffentlichung dieser Reihe während die Harmonia-Mundi-Reihe sich ausschließlich mit dem Liedkomponisten Schubert befasst und gerade erst mit Hasselhorns Müllerin gestartet ist.



    Gregor

    Ich habe meine Zweifel, ob das Lied noch eine Kunstfirm ist, die junge Leute anspricht und erreicht. Dafür fehlt ihnen vielleicht auch die Geduld, ohne die man nicht auskommt, wenn man sich auf Lieder einlässt und sich in ihre Welt hineinversetzen möchte. Thematisch und inhatlich finden sich alle möglichen Annsatzpunkte. Junge Sänger schreiben oft eigene Textbeiträge in CD-Booklets, in denen sie mit ihren eigenen Gefühlen nicht zuückhalten. Dabei wird aus dem lyrischen Ich das eigene Ich. Sollte das ein neuer Ansatzpunkt sein?


    So liest man es auch in verschiedenen Rezensionen. Folgende Aussagen stammen von der Webseite "Operalounge":


    [.....] Das fiktive lyrische Ich der Dichtungen wird sozusagen wörtlich genommen und konkret ausgefüllt. Das unterscheidet diese Generation von den meisten berühmten Großeltern-Kollegen. Fischer-Dieskau – um dieses Beispiel zu nennen, das noch immer oft genannt wird, wenn es um Liedinterpretationen geht – hätte den Jahren nach der Urgroßvater von Hasselhorn sein können. Es liegt also in der Natur der Sache, dass die Jungen anders zu Werke gehen. Es ist ihr gutes Recht. [.....]


    Hasselhorn singt wie von sich. Mit Empathie und sehr viel Einfühlungsvermögen dringt er regelrecht in die Lieder ein, lässt keinen noch so verborgenen Winkel aus. Nichts entgeht ihm. Wenngleich manches auch spontan daher kommt, dürfte jedes Detail genau kalkuliert und vorher erprobt worden sein. [.....] Die Lieder werden nicht mehr nur gesungen – sie werden aufgeführt.



    Die komplette Rezension findet sich bei Operalounge.



    Gregor

    Michael Sypres wurde bei den International Opera Awards zum Sänger des Jahres gekürt. Anteil daran hat sicher auch seine letzte hervorragende CD-Veröffentlichung Contra-Tenor.

    Bereits im letzten Jahr wurde sein Album Baritenor zur "Solo-CD des Jahres" ernannt.


    Am 24. November erscheint Spyres' nachste CD. Eine neue Gesamtaufnahme von Händels Der Messias, die auch gleichzeitig als DVD veröffentlicht wird.

    Ich bin ja geprägt auf die Colin-Davis-Aufnahme mit Heather Harper. Da wird es wohl mal Zeit für eine andere Aufnahme.



    Zitat

    Kraftvolle Botschaft der Hoffnung - Händels Messias

    In seiner Aufnahme berücksichtigt John Nelson die vielfältigen Versionen der Partitur – von Händels originalem Autographen von 1741 über die Erstaufführung 1742 bis hin zu den Überarbeitungen für die Londoner Wiederaufnahmen in den folgenden Jahren. Acht Bonus-Tracks enthalten alternative Fassungen von Arien wie »Rejoice greatly«, gegen die sich die heutige »Standard-Version« des Messiah erst später durchsetzte.


    »Die Solisten waren ein Sternenbündel«, schrieb The Times, »Lucy Crowes diamantengleich glitzernder Sopran, Alex Potter mit ätherischen Klängen und wundervoller Kontrolle, während Michael Spyres – ein außergewöhnlicher ›Baritenor‹ – in voller opernhafter Pracht stand«. Von solchen Mitstreitern getragen, entschied sich der amerikanische Dirigent John Nelson zur Einspielung von Händels Oratorium Messiah: »Ein Menschenalter an Aufführungen des Messiah gaben mir, mit 80 Jahren, genug Mut, dieses überaus berühmte Musikstück aufzunehmen«.


    Das Album umfasst zudem eine DVD mit der Filmaufnahme des Konzerts in der Coventry Cathedral. »Für mich war es ein langjähriger Traum, den Messiah in Coventry zu leiten«, erklärte John Nelson die Wahl des Aufnahmeortes. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde die Kathedrale 1962 wieder neu aufgebaut und mit Benjamin Brittens War Requiem eröffnet. Der gläubige Christ John Nelson bekennt: »In der unruhigen Welt heutzutage, in der die Konflikte nach Europa zurückgekehrt sind, hoffe ich, dass von diesem symbolisch aufgeladenen Ort eine kraftvolle Botschaft der Hoffnung ausgeht«.




    Gregor