Ja sie gehörte leider zu den Sängerinnen die nicht rechtzeitig aufhören konnten.
Aufgehört hat sie ja eigentlich nie. Denn noch im Jahr 2001 stand sie 89-jährig und wenige Monate vor ihrem Ableben noch als Amme in Boris Godunow auf der Bühne der Komischen Oper Berlin. Ob das damals ihre endgültig letzten Auftritte waren weiß ich nicht. Sie sind auf jeden Fall durch Fotos dokumentiert, die im Netz zu finden sind.
Filmisches Material von Opernauftritten aus ihrer Glanzzeit gibt es eher nicht. Schließlich sang sie zu einer Zeit als Opernaufführungen noch nicht mitgefilmt wurden. Umso wertvoller ist der 1958 entstandene Liebestod der Isolde der für ein TV-Special an der alten Metropolitan Opera gefilmt wurde und bei dem Martha Mödl von Leonard Bernstein am Pult begleitet wird, der gegen Ende des Videos auch groß im Bild zu sehen ist. Es handelt sich hier jedoch um keine reguläre Aufführung, denn Mödl hat nie mit Bernstein eine komplette Aufführung von Tristan und Isolde an der MET gemacht. Sie sang dort zwar drei Vorstellungen, die aber alle von Fritz Stiedry geleitet wurden.
Mödls MET-Karriere war interessanterweise nur von kurzer Dauer und umfasst gerade mal ein Dutzend Aufführungen von 1957 bis 1960. Es ist also auch ein großer Zufall, dass Mödl gerade am richtigen Ort war, um diese filmische Aufnahme von Mild und Leise überhaupt machen zu können.
Schön, dass es das gibt.