Beiträge von A. Philipp Maiberg

    Hallo...


    Als ich "Anrufung" gelesen habe, hat mich die Muse geküsst. Ich bin gerade dabei, es zu vertonen. Wenn es dir etwas ausmacht, höre ich damit natürlich auf... aber da ich nicht vorhabe, es kommerziell zu verwenden, stört es dich hoffentlich nicht? :)


    Inspiriert, Philipp :hello:

    Zitat

    Original von petemonova
    Ich weiß es nicht genau. Den Fakt, dass Fugen zwölftönig nicht gehen, habe ich bei Dahlhaus gelesen.
    Abgesehen davon, dass Schönberg das Finale der Variationen sinfonisch haben wollte, hätte er doch sonst als Traditionalist sicher mal die eine oder andere Fuge geschrieben, oder (op. 44 kenne ich überhaupt nicht...)? Und wenn nicht er, dann vielleicht seine Mitschüler.

    Nummer 1 aus den 3 Satiren opus 28 ist meines Erachtens eindeutig eine zwölftönige Fuge.


    Grüßend, Philipp :hello:

    Hallo an alle, schön, dass der Thread zu gefallen scheint :)


    Hmmm ich kenn mich da nicht so aus, von den Stücken wusst ich schon, dachte aber, sie gehören zur selben Phase :) Mit Brahms und Wagner kenn ich mich eher wenig aus^^
    Was übrigens in dem Zusammenhang richtig schön ist, ist sein Duo für Violine und Klavier...

    Ich weiß ;) Aber eben drum ist es ja dann wieder auch nicht so schwierig, reinzuhören, weil man ja eben nicht die 40 Minuten durchsitzen muss :) (Im Übrigen muss ich dir zustimmen, ich war nach dem Hören des zweiten Streichquartetts selbst ein wenig überrascht, dass es so leichte Kost (im Vergleich zum ersten) darstellt.)


    Grüßend, Philipp :hello:

    Zitat

    Original von Ulli
    [...] Wie schon die vierte, wahrt auch die fünfte Sinfonie eine für Dittersdorf typische Standardbesetzng: zwei Oboen, zwei Hörner und Streicher - wobei hier die zwei Oboen durch zwei Flöten ersetzt werden und überdies zwei Fagotte hinzutreten.


    ?(

    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    Nur noch lachend, Philipp :hello:

    Zitat

    Original von florian
    EMI Classics hat die Mathis-Oper auf 3 CD herausgebracht und zwar mit dem Chor und dem Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Rafael Kubelik. Die Titelrolle singt Dietrich Fischer-Dieskau. In weiteren Rollen u.a. James King, Gerd Feldhoff, Peter Meven, William Cochran, Donald Grobe, Trudeliese Schmidt, Urszula Koszut, Rose Wagemann.
    Die sehr empfehlenswerte Studioproduktion entstand 1979. 1995 kam es zur Wiederveröffentlichung.
    ProduktionsNr: 7243 S 55237 2 3


    Florian


    Die ist bei Amazon jetzt schon seit Wochen nur ab 298,50 € aufwärts zu haben... ist die tatsächlich so rar (obwohl bei EMI, und das auch noch vor nur 13 Jahren, erschienen) oder sind das miese Abzocker? :/ Ich brenne darauf, die zu kaufen, und na ja, da wäre mir ein fairer Preis schon recht... Froogle findet Aufnahme die überhaupt nicht. Ich hab im englischen Amazon (wo sie vergleichbar teuer ist) mal die Hörsamples durchgehört und war fasziniert...


    (Mal ne Nebenfrage - die ersten beiden Sätze des Symphonieauszugs sind in der Oper ja vertreten, aber was ist mit der Versuchung des Heiligen Antonius? Ist der symphonieexklusiv?)

    Wooops, das mit den Gurreliedern ist mir ja mal jetzt echt peinlich :D Die haben auch keine Opusnummer, hab sie wohl daher übersehen. Von denen kenn ich bisher auch nur die Einleitung.


    Oho, schöner Thread... war in der Thread Directory gar nicht aufgeführt... da erübrigt sich der hier ja fast^^


    EDIT: Mann Mann Mann... da sehe ich grade, dass ich ein weiteres meiner Lieblingswerke vergessen habe, die 6 Klavierstücke op. 19, über die ich überhaupt auf ihn gekommen bin... werde ich noch nachtragen^^


    EDIT 2: So, jetzt dann ;)


    Beschämt, Philipp :hello:

    Hallo zusammen,


    Ein Freund von mir interessiert sich für Schönberg, ist bisher aber noch keinem Werk begegnet, das er gemocht hätte. Also hab ich ihm eine eMail geschrieben, in der ich ein bisschen was über Schönberg geschrieben habe und danach festgestellt, dass die vielleicht auch hier für Schönberg-Interessierte (und die es noch werden wollen ;)) vielleicht ganz nützlich wäre :) (Er ist nebenbei bemerkt Fan großer Orchester, daher die diversen Randbemerkungen.)


    Als denn, Copypaste, walte deiner Pflicht! Sich empfehlend, Philipp :hello:





    http://schoenberg.at/6_archiv/…ks/op/compositions_op.htm


    Aaalso.


    Schönberg durchlief im Prinzip 3 Phasen: Ganz zu Anfang ( 1898 - 1908 ) war er durch und durch Spätromantiker ganz im Zeichen von Wagner und Strauss (teilweise auch Mahler), wie fast jeder Komponist, der zu der Zeit etwas auf sich hielt. Auf dem Link oben findest du ja alle seine Kompositionen (zumindest die mit Opusnummer, und das sind so gut wie alle), und diese tonale Phase erstreckt sich über die Opusnummern 1 - 10. Opus 10 (sein zweites Streichquartett) ist schon ein Grenzfall - es ist zwar in fis-Moll notiert, ist aber über weite Strecken harmonisch sehr extravagant. Im Übrigen war es dasjenige Stück von ihm, das am allermeisten Kontroverse auslöste - bei der Premiere haben die Zuhörer ab dem zweiten Satz die Spieler ausgelacht. Schönbergs Befürworter haben diese Kritiker dann wiederum ihrerseits niedergemacht, etc.... Das lag nicht unbedingt nur an der aufgelösten Harmonik, sondern vor allem auch daran, dass Schönberg dem Streichquartett unkonventionellerweise eine Sopranistin hinzufügte.


    Mit Schönbergs Gesangsstücken kenne ich mich nicht so aus; zumindest in Opus 1 hab ich mal reingehört, fand ihn aber langweilig. Persönlich würde ich für Einsteiger sein erstes Streichquartett opus 7 empfehlen (ein einziger, 40minütiger Satz, auf der Website aber in 4 mundgerechte Stücke portioniert), das eine riesige Fuge darstellt. Streckenweise ist auch das eher langweilig, aber das Thema ist beispielsweise grandios.
    Für Fortgeschrittene dann opus 10, besagtes Zweites Streichquartett, vor allem den letzten Satz, der richtig schön sphärisch ist (so hat sich Schönberg das verlassen der Atmosphäre in einem Raumschiff vorgestellt).
    Da du ja wohl ein Fan symphonischer Klänge bist, wäre auch noch opus 5 "Pelleas und Melisande", eine Art Instrumentaloper, zu nennen, ist aber auch ziemlich langatmig (wieder ein einziger Satz à 40 Minuten).
    Dann noch die ebenfalls opuslosen (http://schoenberg.at/6_archiv/…positions_Gurrelieder.htm) Gurrelieder, von denen wir die Einleitung in dem Harmonieseminar auf der Hochschule gehört haben... ist ein Monumentalwerk für Monumentalorchester, Monumentalchor und Solisten. Die ersten Stücke sind durch und durch impressionistisch, die späteren, soweit ich weiß, zwölftönig. Kannst ja mal reinhören.



    Schönbergs zweite Phase (1909 - 1923) war dann ja bekanntermaßen die mit Opus 10 begonnene und in Opus 11 komplett durchgeführte Loslösung von der Tonalität. (Nebenbei - Schönberg hasste den Begriff "Atonalität", er selber sprach von, was ja durchaus auch zutreffender ist, "Atonikalität".) Das sind dann opus 11 bis 23 (opus 13 ausgenommen, einen tonalen Choral).


    Empfehlenswert sind, ganz nach Geschmack, verschiedene Werke:
    Wenn du auf etwas total Schönes stehst, op. 15 (Gedichtvertonungen) - hör vor allem mal in das erste Stück rein
    Außerdem op. 20 (ein Lied, geht nur 4 Minuten)


    Etwas total Unheimliches und Schizophrenes, op. 17 (wenn du den hörst, dann unbedingt in Gänze! Geht nur 20 Minuten oder so) - ein Monodram (d. h. eine Oper mit nur einer Rolle)


    Das, wovon ich dir schon erzählt hatte: op. 21, der "Pierrot Lunaire", Gedichtvertonungen für Sprechstimme und Kammerensemble (wenn du nicht gleich alle hören willst, das beste (und unheimlichste) ist Nr. 8 ("Nacht" - hat auch den coolsten Text), besonders cool ist auch noch Nr. 1 ("Mondestrunken" - absolut geniales Klavierostinato, aber nicht im Bass, sondern in total hoher Oktavlage)


    Um deinen symphonischen Durst zu stillen, opus 22, 4 Orchesterlieder. Der ist besonders interessant: Schönberg hat das Symphonieorchester praktisch umgedreht - anstelle von vieeel Streichern und ein paar Bläser hat er einen monstermäßigen Bläserapparat mit wenig Streichern (meist nur quartettisch oder oktettisch besetzt) kombiniert. Ziemlich interessant!


    ...Wie ich das vergessen konnte! Die (spartanisch kurzen, daher Hörpflicht :)) sechs Klavierstücke op. 19, über die überhaupt erst auf Schönberg gekommen bin. Das beste ist das sechste (haben wir ja im übrigen auch schonmal im Unterricht angehört, aber Mehrmalshören kann, gerade bei Schönberg, ja nicht schaden).



    Uh-oh. Allemann aufgepasst =) Schönbergs dritte Phase (1921 - 1950, also die bei weitem längste), die Dodekaphonie. Nachdem Schönberg die entdeckt (wie er es selber nennt - sie ist ihm zufällig beim Spazierengehen eingefallen, also wäre "erfunden" übertrieben). Von vielen als Klischee für schräge Töne verwendet, von fast allen gehasst, von wenigen geliebt. Schönberg blieb ihr bis zu seinem Tod so gut wie ausnahmslos (doch dazu später) treu.


    In den ersten paar Werken experimentiert er noch herum, die meisten finde ich langweilig (darunter auch sein erstes zwölftöniges Werk, die Klaviersuite, die wir in der Schule gehört haben). Interessant wird es so ungefähr ab opus 31, den Variationen für Orchester. Die Reihe ist relativ ohrenfreundlich, gerade die Einleitung zum Beispiel ist fast überhaupt nicht schräg. Das wäre dann sozusagen Zwölftonmusik für Einsteiger.
    Wie bereits erwähnt, vieles gefällt mir selber nicht - meine Favoriten sind das Vierte Streichquartett opus 37 (absolut obercool und total unheimlich) und das Präludium opus 44 (wieder mit einer sehr ohrenfreundlichen Reihe).
    Für sehr, sehr Fortgeschrittene (Schönberg für absolut Exzentrische) wäre dann das Streichtrio op. 45 zu nennen... da kannst du dich mal in ein paar Jährchen ranwagen =) Nicht böse gemeint ;)
    Für dich Symphoniker auch noch interessant - eines seiner besten Zwölftonwerke, die ebenfalls opusnummerlose (http://schoenberg.at/6_archiv/…op/compositions_Moses.htm) Oper "Moses und Aron" für Riesenorchester und mehrere Chöre, das schlicht genial ist und sogar unter strikten Aton(ik)alitätsverweigerern Begeisterte findet, allein aufgrund seiner ungeheuren Ausdruckskraft.



    Huch, was den jetzt noch?! Jetzt kommt der Geheimtipp: Schönbergs wenig bekannte, stark ignorierte Zwischenphase - seine spättonale Phase! Ja ja, ein paar mal hat es ihn dann wieder gepackt. Die wenigen Werke aus dieser Phase gehören zu meinen absoluten Lieblingswerken für ihn, die sind schlichtweg genial, er hätte viel mehr davon komponieren sollen. Wirklich ein absoluter Geheimtipp! Wenn schon nicht aton...ikal, dann sollte moderne Musik SO klingen!
    Es sind wie gesagt sehr wenige Werke, also liste ich sie schlicht alle auf. Das erste hat keine Opusnummer (daher hier: http://schoenberg.at/6_archiv/…op/compositions_Suite.htm zu finden), seine Suite in G-Dur für Streichorchester (1934). Mit der hab ich mich selber noch nicht so auseinandergesetzt, muss ich unbedingt noch machen =)
    Das nächste, das meiner Meinung nach beste Werk Schönbergs, ist opus 38, die zweite Kammersymphonie für kleines Orchester, mit leider leider leider leider nur zwei Sätzen statt der ursprünglich geplanten drei. Der erste ist total traurig und soll tiefe Depression darstellen. Der zweite beginnt total fröhlich, übermütig, schießt aber über das Ziel hinaus und endet schließlich zwangsläufig mit einem Rückgriff auf den ersten.
    Dann folgt opus 39, für Rabbi, Orchester und Chor. Dass ich mich mit dem beschäftigt hab ist schon ziemlich lange her - damals kam's mir nicht sehr tonal vor^^ Muss ich auch mal wieder hören.
    Dann opus 40, Variationen für eine Orgel, auch ziemlich cool, aber ebenfalls auch nur in Ansätzen tonal =) Trotzdem empfehlenswert.
    Dann das letzte, opus 43, Variationen für Blasorchester, auch genial, das zweitbeste spättonale Werk meiner Meinung nach. So soll moderne Musik klingen!




    Dann also noch viel Spaß beim Erkunden, wirst ja wohl ne Weile dran zu knabbern haben =)
    Es empfiehlt sich
    Anders P. Maiberg ;) ("Anders" weil alle 3 neuen Wiener Klassiker auf "A" anfingen und zwei Drittel davon auf "Berg" endeten...)

    Hallo allerseits,


    nach meiner ersten Begegnung mit Hindemith*, seiner Mathis der Maler-Symphonie, suche ich jetzt begeistert nach einer Aufnahme. Die Symphonie ist ja aber anscheinend nur ein Auszug aus der gleichnamigen Oper, also dachte ich mir: "warum nicht gleich einen Schritt weiter und sich die Oper zulegen?".
    Falls mir jemand eine Einspielung (CD, nicht DVD) empfehlen kann -- ich würde mich freuen :)


    :hello: Philipp, suchend


    *oder seiner zweiten, eventuell war es auch die Sonata für Violine und Klavier, der, und andere moderner Musik, ich ihrerzeit allerdings kaum Bedeutung beimaß. Die ist aber ebenfalls klasse :)

    Zitat

    Original von petemonova



    Schönberg war im Grunde Traditionalist und wollte auch selbst nicht als Revolutionär bezeichnet werden. Jedoch konnte er aus Prinzip sein Variationswerk nicht mit einer Fuge abschließen, wie es vielleicht Bach getan hätte. Eine Fuge lässt sich aufgrund der tonalen Bindungen nicht in die Zwölftonreihe einbinden.


    ...Sicher? Ich meine, auf der Website des ASC gelesen zu haben, dass es im dodekaphonen Prélude - ich glaube, op. 44 - eine Fuge gibt, wenn ich die auch nur in Ansätzen heraushören konnte. (Man könnte doch einfach in der Zweit-, Drittstimme etc. eine gleiche oder ähnliche Reihengestalt laufen lassen, die Reihen müssen ja nicht vertikal, sondern können auch horizontal auskomponiert werden, sofern ich nicht fundamental irre.)


    Ich glaube auch, eine Begründung Schönbergs gelesen zu haben, warum er die Variationen mit einem symphonie-artigen Finale enden ließ - könnte natürlich auch eine Ausrede gewesen sein ;)


    Habe die Variationen persönlich erst einmal gehört, kann also noch nicht viel dazu beitragen.


    :hello: Philipp, unwesentlich

    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Wenn Berg ein Wiegenlied oder einen C-Dur-Dreiklang unter Anführungszeichen setzt, ist das für mich - allerdings rein gefühlsmäßig - eine andere Basis, als wenn Boesmans ein ganzes Stück aus Stilzitaten montiert - oder denke an die Erste Symphonie von Schnittke, in der praktisch ein Querschnitt durch die Musikgeschichte in Beispielen abgehandelt wird - nur, daß diese Beispiele sozusagen schlecht abgestaubte bzw. etwas ramponierte Ausstellungsstücke sind.
    Ich glaube, daß ein Unterschied zwischen einem Zitat und einem postmodernen Ansatz besteht, auch wenn der postmoderne Ansatz Zitate beinhaltet. Etwas vereinfacht: Das herkömmliche Zitat hat eine gestische Funktion, der postmoderne Ansatz ist "citation pour la citation".


    :hello:

    Hallo zusammen,


    ist postmodern nicht vielleicht einfach, wer sich postmodern fühlt, sich also betont von der Moderne abkanzelt?
    :hello: Philipp, unqualifiziert



    EDIT: ....Wobei man es dann auch antimodern nennen könnte. Postmoderne passt ja aber sowieso nur, wenn die Moderne tot ist... ob das der Fall ist, ist ja wieder eine andere Frage (oder nicht?).