Beiträge von S.Kirch

    Samstag, 12. Mai 12.30 Uhr MusiktriennaleLunch
    Im Ostasiatischen Museum spielt das Teehaus Ensemble Shanghai. 8 Männer und eine Frau, zwischen 60 und 80 Jahre alt, der am Hackbrett ist der älteste und bestimmt was gespielt wird. Sonst benutzen sie noch Bambusflöten, ein Instrument schaut aus wie eine Wasserpfeife, und Geigen mit 2 seidenbespannten Saiten. Die Musik klingt leider nach einiger Zeit monoton, für so eine kurze Zeit ist es kaum möglich sich in die Musik einer fremden Kultur einzuhören.


    Samstag, 12. Mai 21.00 Uhr Philharmonie Köln
    Höhepunkt des dritten Wochenendes der Musiktriennale, an dem das China-Wochenende statt fand, war die Peking-Oper. Der Abend im Saal begann mit einer Einführung/Ansage. Beschrieben wurde z.B., daß es die Aufgabe der Darsteller sei die Aufmerksamkeit des Publikums zu erlangen. Im Publikum würde sonst geredet, telefoniert, gegessen, die Leute kämen und gehen wie sie wollen usw. Vorgestellt wurde auch das musikalische Ensemble, 11 Musiker am Bühnenrand des Podiums, die kurze musikalische Erklärungen gaben. Das Ensemble spielt ohne Dirigent, der Musiker mit der kleinsten Trommel gibt jedoch den Ton an.


    Aufgeführt wurde "Die Rache des Prinzen". Adaptiert von Feng Gang nach Zhu Shenghaos chinesischer Übersetzung von Shakespeares "Hamlet". Die Chorempore war frei geblieben, dort hing eine große Leinwand worauf die Übertitel projeziert wurden. Das Stück besteht aus 7 Akten, die Handlung wurde auf ca. 2 Stunden gekürzt.


    Lt. Programmheft und auch der vorhergehenden Ansage wird in der Peking-Oper vieles durch Akrobatik, angedeutete Bewegung, Kostüme, Masken etc. ausgedrückt. D. h. die inneren Konflikte der Figuren finden sich in der Peking-Oper durch äußere Gestaltung wieder. Dieser Gegensatz bei diesem Stück war enorm, dazu kommt, daß man die Sprache nicht versteht und die Übertitel zwar den Text verständlich machen aber ein Sprachrhythmus wie wir ihn kennen oder wie er sich in der Musik wiederfindet nicht zu erkennen ist. Die Geschichte wurde über lange Strecken als Schauspiel erzählt, die Trommeln der Musiker hielten vor allem mit den Trommeln über gesprochenem und hin und wieder gesungenen Arien(?) die Spannung.


    Das Haus war leider mäßig besucht, in der Pause gab es viel Kritik und im zweiten Teil der Aufführung hatten sich die Reihen merklich geleert. Nervöses Lachen hörte man hin und wieder im Publikum, besonders bei den Auftritten der Königin (Gertrude), die mit Kopfstimme sang.
    Es war ein bewegender und auch, wegen der Fremdheit, anstrengender Abend.

    Eine Auswahl der Auswahl der letzten Tage:


    Sonntag, 6. Mai 2007 12.30 Uhr MusiktriennaleLunch
    Im Stadtgarten ist wieder das James Choice Orchestra zu Gast. 3 Kompositionen werden vorgestellt. Ein Stück, das "Brettspiel", wurde am Aufführungsort improvisiert. Zahlen von 1 - 9 (für die Anzahl der Instrumente die gleichzeitig spielen dürfen) waren notiert, die man im Spiel hin- und herschieben konnte. Jede Sequenz dauerte 30 sec. das leere Feld stand für 30 sec. Pause. Unvorhersehbare und bislang ungehörte Improvisationen galt es zu entdecken.


    Sonntag, 6. Mai 2007 18.00 Uhr
    m Konzertsaal der Musikhochschule Köln spielt das Ensemble S und das Schlagzeugensemble der Musikhochschule u.a. "Ionisation" von Edgar Varèse. Am Pult steht Stefan Asbury. Das Stück verwendet 36 Instrumente, die von 13 Spielern bedient werden. Seine Vorliebe für das Schlagzeug begründete Varèse so: "Das Schlagzeug kann keine Geschichten erzählen." Der Puls des Stückes vermittelt sich wie ein zweiter Herzschlag. Leider wie viel zu oft bei der Triennale ist auch dieses Konzert nur mäßig besucht.


    Montag, 7. Mai 2007 20.00 Uhr
    In der Philharmonie findet das 11.Sinfoniekonzert des Gürzenich-Orchesters unter Markus Stenz statt. Auf dem Programm stehen Blacher, Berio und Beethoven. Im 3. Akt weiß ich dann endlich, warum sich der Besuch des Konzertes doch noch lohnt: der Posaunist Christian Lindberg spielt das für ihn komponierte Stück des schwedischen Komponisten Jan Sandström "Motorbike Odyssey". Stenz hatte bereits in seiner Ansage gesagt, daß es `keine gemütliche Überlandfahrt wird`. Das leider viel zu kurze Stück wird inszeniert wie eine Show, nicht zuletzt durch die expressive Gestaltung von Lindberg beim Auftritt im Lichtkegel, seiner Kleidung, wenn er mit seiner Posaune Umrisse ganzer Erdteile in die Luft zeichnet. Das Stück beschreibt einen fiktiven Reisenden, der von Amerika über Frankreich nach Australien führt. Wenn die Posaune klingt versinken die Töne des Orchesters ganz und gar (und das war an dem Abend ein Segen....), man hört dem Klang wie einem Motorrad nach. Faszinierend, und der Saal tobte zu Recht!


    Mittwoch, 9. Mai 2007 12.30 Uhr
    In der Rotunde der Sparkasse Köln findet zum zweiten Mal das Lunchkonzert statt. Christohe Deslignes spielt Improvisationen aus dem 14. Jahrhundert auf einem Organetto (= mittelalterliche Tragorgel). Da die instrumentale Musik zu dem Zeitpunkt noch nicht aufgezeichnet wurde wird die Musik auch improvisiert. Wieder ein völlig unbekanntes Instrument kennenlernen mit Musik die für unsere westlichen Ohren fremd ist. Leider ist die Rotunde nicht so besonders gut geeignet für den eher kleinen Klang des Organetto, schade. Das Konzert am Abend im Schnütgen-Museum und der Kunststation St. Peter hat den Titel "Wunderbare Maschinen".


    NS: Jetzt ist es wohl offiziell:
    die Musiktriennale 2010 hat mindestens ein Thema: Gustav Mahler.
    http://www.ksta.de/html/artikel/1176113401411.shtml

    Zitat

    Original von Knusperhexe
    ...und noch was zum Thema "Klüngel":


    Mr. Quander ist im Gespräch für den neuen Intendantenposten. Hatte ich eh vermutet, so wie der am Ast vom Dammann gesägt hat.


    Wieso? Weißt Du etwas über seine Intendanz an der Staatsoper Berlin? In der Presse liest man in dem Zusammenhang, daß Barenboim daß künstlerische Profil des Hauses geprägt hat. Quander hat auch am Ast von Marc Günther gesägt. Aber der Posten ist ja schon vergeben. Ein Glücksfall wäre m.E. die Interimslösung mit Langevoort. Gerade unter der Berücksichtigung, daß die Oper Köln auch äußerlich ein Sanierungsfall ist und Langevoort Herr über die Philharmonie ist. Auf eine Ausweichspielstätte konzentriert sich ein vorübergehend geschlossenes Haus i.d.R. nicht.

    Da wir hier inzwischen schon zu viert sind, die diese Vorstellung besucht haben, kommen vielleicht noch mehr Meinungen? Frankfurt hat einen m.E. sensationellen Spielplan 2007/2008 vorgelegt (bis jetzt das einzige Haus außerhalb NRW`s, daß sich für mich zu reisen lohnt). Da klappt ein gemeinsamer Besuch vielleicht bei Britten.


    Nur kurz einige Anmerkungen, zu der hier schon vorhandenen Rezension von Alviano:


    Zitat

    Original von Alviano
    Zu Beginn der Handlung sieht man zwei Liebesgötter, Amor, splitterfasernackt, und Aphrodite, wie sie Bianca, der Ehefrau einen Schleier umhängen. [...] Die Handlung entwickelt sich dann eher zäh,


    Dieser Schleier und auch die Stoffe, die Bianca zu Beginn und im weiteren Verlauf der Handlung umgelegt werden, habe ich mit der Tuchhändler-Tätigkeit von Simone in Verbindung gebracht. Die Frau wird immer wieder betrachtet und hergerichtet wie ein Modepüppchen. Neben der Eifersucht auf den Prinzen, was die Liebe seiner Frau betrifft, klang für mich erstmals auf die Eifersucht auf die Stellung und den Reichtum des Prinzen an. Simone kehrt immerhin von einer misslungenen Geschäftsreise zurück. Passend dazu dirigierte Daniel das Orchester sehr kontrastreich und sperrig, lange nicht so flüssig und durchgehend wie bei Conlon. So fand ich die Entwicklung der Handlung sehr spannend. Gleiches gilt auch für den Zwerg:


    Zitat

    Die Bühne zeigt einen grossen, weit offenen Saal mit vielen Spiegeln an den Wänden, die vor dem Auftritt des Zwergs verhängt werden. Das Stück ist wieder der Uraufführungszeit angenähert, beim Geburtstagsbild tragen aber die Prinzessin und ihre Hofdamen bewusst etwas bilderbuchhafte Kleider aus dem Spanien des 17. Jahrhunderts.


    Das makabre an der Inszenierung war, daß die Spiegel verhängt wurden, um dem Hofpersonal nicht den Spaß an der erwarteten verkrüppelten Gestalt zu verderben. Dabei wirkt die ganze Sippschaft ziemlich eingerostet: die Zofen in strenger Kleidung und die Infantin samt ihren Gespielinnen wie aufgezogene Puppen, die wie auf Kufen über die Bühne gleiten. Logisch, daß man in der Gesellschaft verkrüppelt.


    Sophia

    Mittwoch, 2. Mai 12.30 Uhr
    MusiktriennaleLunch in der Rotunde der Sparkasse Köln / Bonn
    Es spielten 4 Musiker des Ensembles Oni Wytars Musik aus dem Mittelalter aus osteuropäischen Ländern, u.a. aus der Türkei und Zypern. Verschiedene Trommeln, Schellen, etwas ähnliches wie eine Mundharmonika, eine Harfe. Und ein Instrument, das am Anfang aussah wie eine Gitarre (12 Saiten), hinten wie eine Geige und mittendrin eine Klaviatur hatte. Gespielt wurde mit einem Bogen und in der Hand gehalten wie eine Gitarre. Die 3 Auswahlstücke machten Lust auf mehr.


    Mittwoch, 2. Mai 18.00 Uhr
    Filmforum NRW im Museum Ludwig
    "Chick Corea und Friedrich Gulda: The Meeting"
    Eine Aufzeichnung eines Konzertes der beiden von 1982. Improvisiert urde an 2 Flügeln, ergänzt und zugespielt wurde sich die Musik durch Blicke, Mimik, Töne, Gestik, Sprache. Immer wieder flossen auch bekannte Melodien ein, so am Ende eine Erinnerung an den Sandmann "morgen früh wenn Gott will wirst du wieder geweckt": komisch, traumverloren, unvorhersehbar.


    Donnerstag, 3. Mai 12.30 Uhr
    MusiktriennaleLunch in der Kölner Philharmonie
    Das Gürzenich-Orchester unter Markus Stenz probt den 1., 3. und 4. Satz von Beethovens` 5. Sinfonie. Die Posaunen so breit das sie alles übertönen, das Auditorium ausfüllen. Sonst klingt das Orchester wunderbar durchhörbar, klar, ohne das scharren historischer Instrumente. Stenz mit ein paar Witzchen, ein paar Wiederholungen, das Orchester bestens disponiert und im Publikum viele Kleinkinder mit auffallend weniger Bronchitis als die
    Erwachsenen....


    Als kleines Schmankerl wurden an dem Tag Eintrittskarten für das Abschlußkonzert am 20.5. in der Philharmonie verlost. Ich gehörte zu den Glücklichen und da wir sowieso dahin wollten...


    Freitag, 4. Mai
    Ausflug ins Opernhaus nach Frankfurt/Main zu Zemlinsky ;)

    Dieses Festival miterleben zu dürfen ist ein großes Geschenk, mein Dank gilt vor allem Louwrens Langevoort für die Möglichkeit. Und daß er die Triennale, die m.W. Albin Hänseroth ins Leben gerufen hat, weiterführt.


    Ich wünsche mir, es gelingt einige Leute auch hier neugierig zu machen und sich zu beteiligen und kann mich nur Frau Piel anschließen: dem Festival wünsche ich einen rauschenden Erfolg!


    Samstag, 28. April 2007 ab 16.00 Uhr


    Eröffnung der interaktiven Video-Installation "From Inside" von Thierry De Mey im Lichthof im Rathaus Spanischer Bau.


    Im Innenhof befindet sich eine Black Box, zwei große Biergartenbänke dienen als Sitzgelegenheit zum zuschauen. Gefordert ist allerding Interaktion. Auf den 3 Leinwänden, im offenen Quadrat angeordnet, werden 3 unterschiedliche Filme gezeigt:
    Frankfurt, Thematic Variatons - William Forsythe
    Sicilia, Vie de Gibellina - Manuela Rastaldi: "getting lost in the labyrinth"
    Kinshasa, ville en mouvement: "following a guide"


    Davor befindet sich ein Lichtfeld. Durch betreten in eine Richtung der Leinwände sucht man den Film aus, den man auf allen 3 Leinwänden sehen möchte. Durch Bewegung in diesem Feld verändert sich der Film, ein Sensor überträgt die Bewegung auf die Tänzer, auf den Marktplatz, man geht in verschiedene Wege des Labyrinths usw. Jede Vorführung wird zu einem Unikat - hergesehen, ungesehen!


    Samstag, 28. April 2007 um 18.00 Uhr


    Im Filmforum NRW (das Kino im Museum Ludwig) wird der ca. einstündige Film "Leos Janácek" von János Darvas gezeigt. Besonders auffällig, daß es vor allem um die Opern geht: Jenufa, Kabanova, Aus einem Totenhaus, Füchslein. Zu Wort kommen Biografen, Musikwissenschaftler, Dirigent Gerd Albrecht und Regisseure deren Arbeiten mit Ausschnitten gezeigt werden: Decker, Lehnhoff, Kupfer. Ein Ausschnitt aus dem `schlauen Füchslein` in einer Inszenierung von Walter Felsenstein aus dem Jahr 1965 an der KOB wird gezeigt, schon die kleinen Ausschnitte entwickeln eine zauberhafte Poesie. Hergesehen!


    Samstag, 28. April 2007 ab 20.00 Uhr
    Offizielles Eröffnungskonzert in der Philharmonie Köln mit dem WDR Sinfonieorchester unter Jukka-Pekka Sarastre. Nachdem man die Grußworte von OB Schramma, Ministerpräsident Rüttgers, der Intendantin des WDR Monika Piel und dem Gesamtleiter der Triennale und Intendanten der Philharmonie Louwrens Langevoort hören durfte ging`s los mit


    den Tänzen aus Galanta von Zoltan Kodaly
    den Folks Songs von Luciano Berio
    der Sinfonietta von Leos Janacek


    Die größte Überraschung war freilich, sich auf ein Festival zu begeben in dem `hörbare` Musik entsteht. Ohne Vorurteil, ablehnende Haltung dem Unbekannten gegebenüber. Hinreißend vor allem Bernarda Fink mit den melancholischen Folk Songs. Unnütz zu erwähnen, daß die Frau ein wunderbares Kleid trug :D. Die Sinfonietta hat mir überhaupt nicht gefallen, ich fand die Komposition als Kunstwerk sogar eher überflüssig :stumm:. Gesehen!


    Sonntag, 29. April 2007 um 12.30 Uhr
    Jeden Tag der Triennale findet an den verschiedenen Spielstätten der Triennale der "MusiktriennaleLunch" statt. Ein 30minütiger kostenloser Musikgenuß, der neugierig und natürlich auch Lust auf das "richtige" Konzert machen soll. Im Stadtgarten war Jazzbrunch mit Mitgliedern des James Choice Orchestra. Klarinette, Saxophone, Cello, Trompete, Synthi, damit wurde Musik von 3 komponierenden Mitgliedern aufgeführt, teilweise improvisiert. Musik, die vor allem darin bestand lautlos zu sein. Auf die Instrumente wurde geschlagen, geblasen, geklopft. Dazu hatte die Vorführung durch Einbindung der Zuhörer / -schauer einen hohen Unterhaltungswert. Unvorhergesehen!

    Zitat

    Original von Santoliquido
    Während der Ruhr-Triennale tritt Barto auch in Deutschland auf.


    Bei so vielen Festivals kann man schon mal den Überblick verlieren. Barto tritt beim Klavierfestival Ruhr auf. Der künstlerische Leiter ist Ohnesorg, die Ruhrtriennale unterliegt der Intendanz von Flimm.


    Sophia

    Zitat

    Original von Zwielicht
    Die Premieren der Bayerischen Staatsoper München in der Saison 07/08:


    Es ist ein Segen, dass es außer dem Nationaltheater noch zwei weitere Spielstätten gibt - [...] die Eignung des Cuvilliés-Theaters für "Idomeneo" kann wohl auch kaum bezweifelt werden ;) (Nachteil: sehr wenige Plätze).


    ... und noch weniger Plätze mit Sicht auf die Bühne. Das Cuvillestheater ist nur schön für Besichtigungen, für Aufführungen ist es leider bis auf die ersten (teuren) Parkettreihen kaum geeignet. Und noch unbequemer als Bayreuth ;).


    Das Programm des Theaters Aachen 2007/2008 ist veröffentlicht:
    http://www.an-online.de/sixcms…chten:Kultur&_link=&skip=


    "Wagners «Fliegender Holländer» (26. August), die Fortsetzung des Königs-Zyklus´ von Mozart mit dem «Mitridate» (23. Oktober) und Verdis «Rigoletto» (3. Februar 2008) werden zur Chefsache erklärt. Kaum etwas schief gehen kann mit Donizettis «Liebestrank», Glucks «Orpheus und Eurydike» sowie Offenbachs «Hoffmanns Erzählungen». "



    Sophia

    Z. B. durch eine Matinee?


    Gestern vormittag gab es jedenfalls die Matinee zu "Jenufa" in der Kölner Oper. Die musikalische Leitung hat Markus Stenz, Regie führt Katharina Thalbach. Sie war dreigeteilt:


    1. Eine Lesung aus dem "Jenufa-Roman" von Gabriela Preissová. Vorgelesen wurden Auszüge zur Vorgeschichte der Oper bis Petrona Buryja das Amt der Küsterin anvertraut wird. "Wie es weitergeht, bitte kommen Sie!", damit schloß Katharina Thalbach ihre Lesung, die sie in einer Lebhaftigkeit vorgetragen hatte, daß ich die Frau gerne mal auf einer Schauspielbühne erlebt hätte. Ihr Spiel mit Stimme, Mimik und Gestik versetzte einen in atemlose Spannung.


    2. Das Manon-Quartett spielte das 1. Streichquartett von Janacek. Lt. unserem Dramaturgen Christoph Schwandt hat dieses Quartett einen musikalischen Bezug zu der Oper Jenufa hat.


    3. Im anschl. Gespräch zwischen Thalbach und Schwandt ging es u.a. um pragmatisch schwierige Dinge wie Opernaufführungen in fremder Sprache. Nach den Schilderungen der beiden war der Probenbeginn turbulent und etwas chaotisch. Die Sängerin der Jenufa ist Irin, spricht kein/kaum Deutsch, hat diese Rolle aber bereits an anderen Häusern in tschechischer Sprache gesungen. Die anderen Sänger sprechen kein tschechisch, verstehen sich beim singen untereinander nicht, wissen daher nicht was der andere gerade singt. Frau Thalbach kann keine Partituren lesen, versteht daher ebenfalls nicht, was der andere gerade singt.


    Was Frau Thalbach über ihre Arbeit, ihre Sicht auf das Geschehen in der Oper (Kindesmord) sagt, hat mich sehr für sie eingenommen und der Besuch einer Vorstellung ist im Mai vorgesehen.


    Nach der Einladung zu einem Probenbesuch heute abend (2. Akt) wird es vermutlich auch mehr als einen Besuch dieser Produktion geben.


    Sophia

    Was das Programm 2007 / 2008 der Oper Köln auszeichnet ist vor allem "bitte kein Risiko, wir nehmen Standardrepertoire". Bis auf eine UA, die gerade komponiert wird (da denkt man gleich an Trojahns` "Limonen aus Sizilien" die bei der UA noch nicht ganz fertig waren und vom Blatt gelesen wurden....) garantiert fast alles volle Hütte. Vor allem mit Regisseuren wie Jasmin Solfaghari, von der es Henzes Bassariden so langweilig gab wie ich mir das in den kühnsten Träumen nicht vorgestellt habe...


    Die Kabanova in der Inszenierung von Robert Carsen ist eine Übernahme der Produktion aus Antwerpen, da gibt es bestimmt irgendwo Bilder und Berichte im Netz. Wenn ich`s richtig in Erinnerung habe, gibt es bei der Besetzung ein Wiedersehen mit Doris Soffel. Was die Produktion des "Tannhäuser" interessant macht, ist die Besetzung des Wolfram mit Miljenko Turk. Ein Mitglied des Ensembles, vor 2 oder 3 Jahren aus dem Opernstudio übernommen, bekommt er noch diese Spielzeit endlich seine erste Hauptrolle: Billy Budd. Das gedruckte Spielzeitheft - unabhängig vom PDF auf der Homepage der Oper - soll morgen oder übermorgen erscheinen. Das war die Auskunft heute abend an der Opernkasse. Den Sprung habe ich gerade noch vor der "Jenufa" Probe geschafft. Ach ja, die wird absolut sehenswert!


    Sophia

    Moin,


    Zitat

    Original von Santoliquido
    Moin Sophia, nur die Polowetzer Tänze oder den ganzen Fürst Igor?


    Den ganzen Fürst Igor gibt es lt. Programmheft gar nicht :D . Ich werde mir alle Empfehlungen mal anhören und dann entscheiden, welche in meine Sammlung darf ;). Ob mono oder stereo spielt bei mir wirklich keine Rolle...


    In jpc hatte ich nur kurz in einen Schnipsel unter Mitropoulos reingehört und war maßlos enttäuscht weil es im Gegensatz zu gestern vollkommen ohne `schmackes` war. Die Aufnahme von Rozhdestvensky wurde auch registriert, das wird gleich mal versucht.


    Schönen Dank.
    Sophia

    Moin,


    jpc bringt 40 Treffer, da bin ich schlicht überfordert bei der Auswahl:


    Nachdem gestern abend in de Essener Philharmonie Tan Dun die "Polowetzer Tänze" von Borodin dirigiert hat bin ich hin und weg ;). Hat vielleicht jemand eine Empfehlung für eine Aufnahme....?


    Nach der Konzertpause wurde "The Map" von Tan Dun aufgeführt. Viele Leute verließen den Saal während der Aufführung, von "großer Käse" bis "super" war anschl. im Foyer alles zu hören. Also alles wie immer...


    Sophia

    Das Grillo Theater (Schauspiel Essen) soll lt. meiner Erinnerung morgen mit den Daten für die nächste Spielzeit herausrücken.


    Heute waren ein paar Schnipsel von neuen Spielplänen zu hören/lesen, die online noch nicht zu finden sind:


    Das Konzerthaus Dortmund plant im Herbst 2007 einen Schwerpunkt mit Musik von Sibelius, im Frühjahr 2008 einen Schwerpunkt mit Musik von Ligeti der nächstes Jahr 85 geworden wäre.


    Das Konzerthaus Berlin plant in der Spielzeit 2007/2008 einen Zyklus mit 3 Gluck-Opern, die (halbszenisch?) von Joachim Schlömer inszeniert werden. Dirigieren soll das Lothar Zagrosek.


    Und das folgende Haus bzw. die Häuser stehen schon länger auf der Liste `neugierig und besuchenswert`. In der nächsten Spielzeit ist es soweit, genauer zum Doppelabend am 1. Dezember ;)


    Purcell: Dido und Aeneas
    Schönberg: Die Erwartung


    http://www.theater-kr-mg.de/vorschau/2007_2008-8-1824.htm


    Mit größter Freude erwarte ich jedoch wie jedes Jahr das Programm von KölnMusik, das dauert leider noch 4 Wochen. Solange trösten wir uns mit [SIZE=7]täglicher [/SIZE]Musiktriennale :untertauch:


    Sophia

    5x die Woche :D


    Die Philharmonie Essen hat heute Ihr Programm 2007/2008 online gestellt. Ein Schwerpunkt liegt wohl auf dem Themenbereich "vive la france", da gibt es eine Menge Konzerte mit Musik von Boulez, Messiaen und Rameau.
    Der Mahler-Zyklus mit den Bochumern Symphonikern wird fortgesetzt und das RSO Berlin kündigt unter Janowski einen Bruckner-Zyklus an.


    Sophia

    Moin,


    zweiter Versuch nachdem sie mich beim ersten Mal eingeschläfert hat :stumm:



    meine ausgeliehene Aufnahme hat allerdings ein nicht ganz so scheußliches Cover.


    Zitat

    Original von Santoliquido
    Schubert's Wandererer-Phantasie.


    oooch, klingt als hätte der Wanderer sich verlaufen :D


    Sophia

    Zitat

    Original von ThomasBernhard
    Na... schon jemand vorbestellt? (Obwohl, ist ja bei Büchern völlig unnötig..)
    Mein Vater hats bestellt und ich werde zunehmend neugierig darauf. Wenn sogar Spiegel-Matussek eine rein positive Kritik dazu vom Stapel lässt...



    `merkwürd`ger Fall` - woher stammt denn dieses Cover? Auf dem Original steht m.W. ganz oben der Name Joseph Ratzinger. Und hinter dem Schutzumschlag ist ein kardinalroter [Zitat aus dem DLF wo das Buch oder besser der Autor erwähnt wurden] Leineneinband.


    Sophia


    Im gedruckten Programm des Klavierfestivals sind folgende Werke aufgeführt:


    Beethoven
    Sonate Nr. 23 f-Moll op. 57 "Appassionata"
    Liszt
    Mephisto-Walzer Nr. 1 A-Dur
    Granados
    Goyescos: Suite für Klavier nach Bildern von Francisco Goya, Heft I und II


    Vielleicht ändert er das Programm noch einmal, es sind noch einige Wochen bis zum Konzert ;).


    Sophia

    Einen intensiven Eindruck hinterließ bei mir:



    Die Aufführung soll leider wesentlich gekürzt sein. Die nächste Operneinspielung wird daher wohl die Aufnahme mit Zagrosek sein. Und vielleicht sollte man doch eine Fahrt nach Amsterdam in Erwägung ziehen.


    Dann - ausgeliehen wegen Garanca als Annio und begeistert von Kasarova als Sesto. Mit welcher Eindringlichkeit die Frau die Rolle gestaltet und im 2. Akt die Spannung zwischen ihr und Schade als Tito gehalten wird - begeisternd:




    Diese Woche hörte ich außerdem Bach`s Johannespassion unter Herreweghe. Mark Padmore macht mir zwar immer mal Schwierigkeiten mit seiner etwas nasal klingenden Stimme, konnte das in der eindringlichen Gestaltung seiner Rolle als Evangelist wettmachen. Irritierend an der Aufnahme finde ich u.a. die langen Pausen, besonders vor den Chorälen.


    Aufgehoben für die Karwoche hatte ich Haydns` sieben letzte Worte unter Muti mit den Wiener Philharmonikern. Diese Aufnahme vermittelt mehr Kammermusikcharakter als das gleiche Stück in der Streichquartettfassung.


    Und dann gab`s noch ein paar Klavieraufnahmen mit Tharaud, ein paar Bücher und was man sonst so macht ;).


    Sophia

    Hallo Andrew,


    für jemand wie mich der kaum etwas über Beethovens` Leben weiß war die Sendung sicher nicht uninteressant. Wobei der Informationsgehalt dieser 60min. Sendung sich sicher auf 10 min. zusammenfassen läßt.


    Was mir an Sendungen dieser Art mißfällt ist die Vermischung zwischen (Kitsch-)Roman und Dokumentation, die von den öffentlich-rechtlichen wohl als Bildungsfernsehen verkauft wird. Mindestens zweifelhaft fand ich Interviewpartner wie Rosselini oder Brandauer.


    Die FAZ hat am 17.2.07 die Dankesrede von Reich-Ranicki zur Verleihung der Ehrendoktorwürde der Humboldt-Uni abgedruckt, darin heißt es:


    "Herr Neumann, es ist eine heikle Sache. Sie sind Staatsminister - interessante Formulierung: ich muss darauf aufmerksam machen - für Kultur und Medien. Das heißt, die Medien gehören nicht zur Kultur."


    Gruß
    Sophia

    Diese Woche die Ankündigung (und der Verriss) eines Filmes über Beethoven im Kino und jetzt das hier:


    19.15 im ZDF
    Genie am Abgrund
    Die letzten Jahre Ludwig van Beethovens


    Irgendwo stand, es sei eine Dokumentation. Fragt sich nur, warum Uwe Ochsenknecht mitspielt ?(


    Sophia

    Zitat

    Original von Alviano
    Die erste Pause kam - und danach ging alles ganz schnell: Marcus R. Bosch betrat die Bühne, [...] und deshalb die Vorstellung abgebrochen wird.


    So ein Pech, wer rechnet denn auch gleich mit zwei Ausfällen.


    Wobei man sich angesichts Deiner Schilderung über Ronald Carter fragen sollte, ob Dir das Schlimmste vielleicht erspart worden ist :stumm:


    Schönen Gruß
    Sophia

    Heute frisch ausgeliehen ;):


    Da die Garanca-CD offenbar vorläufig nicht im Regal stehen wird, eine andere Aufnahme mit ihr, die gestern im Interview mit ihr in BR4 vorgestellt wurde:



    Davon gab es vor Jahren schon einmal Ausschnitte im TV zu sehen in einem Porträt über Martin Kusej. Ich bin also gespannt.


    Davor kommt allerdings:



    Und folgendes plätschert hier gerade - naja, etwas beliebig....



    Sophia

    Moin Ulli,


    Zitat

    Original von Ulli


    Jacobs mag ja ein "vielsaitiger Spezialist" sein [wobei sich dies nun wiederspricht: man ist entweder vielseitig oder Spezialist], [...]


    eine Frage am Rande: ist das ein bewußter Verschreiber bei der Hervorhebung? Dann würde es ja wieder stimmen, daß man als Spezialist auch vielsaitig sein kann ;).


    Sophia

    Heute stand die Ankündigung des Shakespeare-Festivals in Neuss in der Presse. U.A. wird eine Produktion der Bremer Shakespeare Company des "Wintermärchens" aufgeführt. Auf der Homepage sind einige Bilder zu sehen, bemerkenswert finde ich die Darstellung mit Masken. Ich meine, so etwas hätte es vor Jahren mal beim Salzburgfestival in einer Gluck-Oper gegeben. Kennt hier jemand die Shakespeare-Produktion und kann sagen, ob sich der Besuch lohnt? Das Stück wird leider sehr selten aufgeführt...


    Sophia

    N´Abend,


    Zitat

    Original von Violoncellchen
    Zugegeben: Es ist ein Frauenfilm,


    was ist das denn?


    Den Film sah ich im Kino und fand ihn gut genug, mir auch die DVD zu kaufen. Er wird zwar im Verlauf bis zum Ende hin etwas schwächer, am Ende versandet er ja als ziemlicher Schmachtfetzen. Bis die Schwestern ihre zweifelhaften "Ehekarrieren" beginnen, sind z.B. die Ballszenen großartig gedreht. Und der Wortwitz der Eltern ist umwerfend.


    Sophia

    Zitat

    Original von S.Kirch
    Christoph Damann, Intendant der Oper Köln, daß Haus mit Ende der Spielzeit verläßt


    Korrektur: Er verläßt das Haus mit Ende der Spielzeit 2007/2008. Und der Spielplan 2008/2009 wurde von ihm bereits abgeschlossen, weswegen Köln über eine Interimslösung nachdenkt. (Die wird im Ernstfall Jahre dauern, wer will den Karren schon aus dem Dreck ziehen...)


    Sophia