Beiträge von S.Kirch

    Kreuz und quer in den letzten Tagen:


    Urlaubslaune - in spanischen Gärten ;)



    und das hier:



    Und sonst: Thomas` (salisburgensis) regelmäßiges Posten von Telemanns` Musik hatte Erfolg und ich habe mir 2 CD`s der Alten Akademie für Musik mit seiner Musik zugelegt. Aber länger als 15 min. am Stück kann ich da noch nicht zuhören...


    Sophia

    Ein Muß für potentielle Besucher des Lohengrin in Aachen:


    im Suerdmondt Ludwig Museum wurde in dieser Woche eine Ausstellung mit Werken von Willem Kalf eröffnet. Es soll die erste Werkschau dieses Malers überhaupt sein, der Titel lautet "Gemaltes Licht". Der Titel und zahlreiche Presseberichte haben mich neugierig gemacht, das Museum zu besuchen (und anschl. die "Dernière" der komisch traurigen "Boheme" im Theater Aachen).


    Die interessanteste Entdeckung - abgesehen vom absuchen der Bilder nach Gegenständen die im Dunkeln liegen oder deren Gegenwart man nur sieht weil sich das Licht in einem Glaskelch bricht - war, daß sich im Begriff Stilleben daß Wort Leben versteckt.


    'www.willem-kalf.de'



    Noch kurz zur Akustik im Theater Aachen: sobald das Blech zu Wort kommt ;) hört man kaum noch andere Instrumente und wird musikalisch regelrecht erstickt, es klingt als wäre im Haus zu wenig Platz für diese Instrumente. Evtl. liegt das auch am Platz im 2. Rang, beim nächsten Besuch - geplant ist "Werther" - bleibe ich mal weiter unten.


    Sophia

    Lieber Ulli,


    Zitat

    Original von Ulli
    auf das Gelaber von Herrn Schreiber würde ich nichts geben.


    huch, meinen wir den gleichen Ulli Schreiber? :D


    Seine Opernführer werden durch die Bank gelobt, vor allem wohl der letzte der vor 1 Jahr erschienen ist und die Reihe abschließt. Ich habe ihn doch schätzen gelernt, auch weil er wenig ausfallend wird, bei der Rezension von Opernaufführung auch immer auf die musikalische Leistung eingeht (das ist heute nicht mehr selbstverständlich). Im Lauf der Jahre wurde er etwas betulich, er ist auch eine andere Generation als wir.


    Zitat

    Als freu Dich auf die Aufnahme! :yes:


    Erst einmal freue ich mich auf Garanca als Sesto im Juni in Berlin! Als Dorabella in Aix (Aufzeichnung) war sie umwerfend und ich meine, die explosiven Ausbrüche stehen ihr besser als die Darstellung der inneren Konflikte. Auf ihrer Mozart-CD ist doch die "per pieta" Arie der Fiordiligi, das hat mich nicht begeistert... Die neue CD höre ich mir natürlich bei Gelegenheit an :yes:


    Schönen Gruß
    Sophia

    Zitat

    Original von Guercoeur
    Trotz britischem "Schwerpunkt" lediglich hier und da ein Stück von Elgar, an anderer Stelle einen Britten eingestreut. [...]
    Dafür lohnt sich die Reise zum Beethovenfest nach Bonn wirklich nicht.


    Schade, meine Erfahrungen sind da anders - für "Schwerpunkte" fahre ich gerne mal wohin (auch weiter als von Köln nach Bonn). Und einige viele Britten-Konzerte in dieser kurzen Zeit des Beethovenfestes sind mir lieber als von 10 oder mehr Komponisten ein paar Häppchen. Hingerissen hat mich auf Anhieb der Liedabend mit Mark Padmore und Britten-Liedern. Er hat eine ähnlich hohe und leichte Stimme wie Bostridge (den ich in Köln mal vor Jahren damit hören durfte), wohl etwas rauher. Das kann ich mir sehr gut vorstellen!


    Die Eintrittskartenpreise sind ganz schön angezogen, aber für eine echte Leidenschaft macht man halt was Leiden schafft :D


    Sophia

    Im Januar stellte Jürgen Kesting die neue Arien-Sammlung von Elina Garanca in der FAZ vor - in der Erinnerung war die Kritik überschwenglich. Heute stellt Ulrich Schreiber diese CD ebenfalls in der FAZ vor und meint:


    "Aber die von acht Celli zum chorischen Streichertutti aufgeplusterte Begleitung der Staatskapelle Dresden unter Fabio Luisi weckt ästhetische Bedenken. Der Wohlklang wird zum Eigenwert verabsolutiert, alles tönt auch vokal schön, aber charakterarm. Einer Zarzuela-Arie von Ruperto Chapi fehlt das zündende Moment, ebenso dem Lob des Militärs der offenbachschen Herzogin von Gerolstein. Den großen Soli der Isabella aus Rossinis "Die Italienerin in Aglier" und denen Aschenbrödels aus "Cenerentola" mangelt es an Innigkeit wie an Charme, die Briefszene aus Massenets "Werther" lässt Charlottes innere Zerrissenheit allenfalls ahnen. Auh das Finale aus dem "Rosenkavalier" mit originalem Solo- und Chorbesatz, aber in diffuser Akustik vorgetragen, verstärkt im Ensemble mit Diana Damrau und Adrienne Pieczonka nicht eben Garancas Profil der Titelrolle."


    Bis jetzt hatte ich noch keine Gelegenheit die Aufnahme zu hören, da immer ausgeliehen. Gekauft wird sie nicht, für Arien-Sammlungen bin ich wenig zu begeistern. Die Arien sind isoliert von der übrigen Handlung, ebenso steht die Interpretation ohne Bezug zur eigenen und der zu den übrigen Ausführenden. Etwas verdutzt bin ich, daß die FAZ zwei so gegenteilige Meinungen zu dieser CD innerhalb kurzer Zeit abdruckt.


    Sophia

    Immerhin noch 2007...: Heute wurde das Programm des Beethovenfestes vorgestellt, der Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf Großbritannien. Das verspricht viel Musik von Benjamin Britten :] .


    Sophia

    ups, ganz vergessen hier bekannt zu geben:


    Das vollständige Programm der Musiktriennale 2007 in Köln ist nun veröffentlicht. Die Schwerpunkte lauten (online auch unter http://www.musiktriennale.de):


    luciano berio: komponist
    Ein umfassendes Werkporträt mit mehr als 50 Kompositionen eines der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts


    improvisation
    Improvisation vom Mittelalter bis in die Gegenwart: Ein unerwartetes Comeback dieser musikalischen Ausdrucksweise und ein weit reichender Einblick in aktuelle musikalische Strömungen


    east side story: china
    In einer einzigartigen Gegenüberstellung und Verschmelzung verschiedener Epochen und Stile wird eine Jahrtausende alte und sehr lebendige Musikkultur nach Köln gebracht.


    und


    MusikTriennale 2 - 20
    "Für alle, die noch größer werden..." Die Musiktriennale 2 - 20, das Festival für Kinder und Jugendliche.


    Die Spielstätten sind wieder quer in der Stadt verteilt (Philharmonie, Funkhaus WDR, Stadtgarten, Museum, Kirchen). Dazu (Dokumentar-)Filme, Lunchkonzerte jeden Tag!, Vorträge usw.


    Das China-Wochenende und vor allem die Peking-Oper sind schon ziemlich ausverkauft, da habe ich mit viel Glück heute noch eine anständige Karte ergattern können, ansonsten gibt es massig Reservierungen für Konzerte mit dem Gürzenich unter Stenz und den Bambergern unter Nott. Nach Ausfkunft der VVK-Stelle darf man aber noch ein paar Tage überlegen...


    Und sonst: für 3 Wochen sind 3 Schwerpunkte vielleicht ein bißchen viel...


    Sophia

    Vermutlich dann endlich ab 21.00 Uhr... im WDR3


    WDR Sinfonieorchester
    Dirigent Semyon Bychkov
    Schostakowitschs` 5. Sinfonie
    live aus der Kölner Philharmonie


    Vor einigen Tagen hatte ich das Glück, die öffentliche Probe (PhilLunch) besuchen zu können. Geprobt wurde zweimal der 4. Satz. Anschl. machte Bychkov eine Ansage (leider mit Mikroausfall) und sagte sinngemäß:


    `Wir hätten ihnen gerne noch den 3. Satz vorgespielt [...] wurde in 3 Tagen komponiert.` Was wurde denn in 3 Tagen komponiert, der 3. Satz oder die komplette Symphonie? Vielleicht weiß das hier jemand.


    Sophia

    Vor einigen Tagen wurde Rachmaninows` 2. Klavierkonzert in Köln aufgeführt. Besonders aufgefallen ist mir der wunderbare Klang des Flügels :stumm: . Sonst packte mich das Konzert erst ab der Kadenz im 2. Satz, vorher klang die Musik wie eine Aneinanderreihung von Tönen. Ich erinnere mich, die Musik mit Filmmusik zu assoziieren. Um so überraschender, daß das Programmheft darauf eingeht - wenn auch anders als gedacht:


    "Auch die Filmindustrie fand Interessse an Rachmaninows leidenschaftlicher Musik: in Menschen im Hotel mit Greta Garbo oder Das verflixte siebente Jahr mit Marilyn Monroe etwa gibt es Ausschnitte aus dem Konzert zu hören."


    Gewidmet ist das Konzert dem Psychotherapeuten Dr. Nikolaj Dahl. Dahl behandelte Rachmaninow, da dieser nach den Verrissen aufgrund der UA seiner 1. Symphonie ["Der Komponist César Cui meinte, die Sinfonie könne als eine Programm-Musik über die "Sieben Plagen Ägyptens" druchgehen, an der die Bewohner der Hölle ihre Freude haben würden."] in eine Depression fiel und 3 Jahre nicht mehr komponieren konnte.


    Sophia

    Zitat

    Original von Draugur


    mich interessiert, wo ihr in Oper und Konzert am liebsten sitzt.


    Das kommt darauf an ;).


    Oper
    Wenn das Parkett ansteigt am liebsten im letzten Drittel des Parketts`, ansonsten im obersten Rang ab 3. Reihe (wegen der Stangen).


    Konzert
    Klavier- und Liederabende - unten im ersten Drittel links
    Symphoniekonzerte - oben im letzten Drittel


    Sophia

    Die [SIZE=7]Fastenzeit [/SIZE]ist schon hart genug, da muß man nicht auch noch auf Mahler verzichten...


    Nachdem es am Wochenende einen `italienisch verdianischen "Titan"` in der Kölner Phil unter Pappano gab, eben im Radio einen Ausschnitt von Mahlers` 9. unter Barenboim - muß ich nicht haben... - jetzt dann:



    Immerhin - orchestriert von Mahler. Und ich bin ganz perplex wie kantabel Schumann klingen kann. Ob das rasante Tempo nun an Chailly, Schumann oder Mahler liegt wird sich auch noch herausfinden lassen.


    [SIZE=7]noch 42 Tage[/SIZE]


    Sophia

    Heute abend von 20 - 22 Uhr auf NDR Kultur - Samstag folgt eine Liveübertragung des Onegin aus der MET:


    Titel: Die Macht der unerfüllten Liebe
    Kurzinhalt: Eine Einführung in die Oper "Eugen Onegin" von Peter Tschaikowsky. .
    Detailbeschreibung: In zwei Tagen überträgt NDR Kultur live aus der Metropolitan Opera New York dieses Bühnenwerk des russischen Komponisten, das zu seinen bekanntesten und beliebtesten gehört. Tschaikowsky setzt hier ganz auf große Emotion: Die junge Tatjana verliebt sich unsterblich in den Weltmann Onegin - doch der weist sie zynisch zurück. Erst Jahre später, Tatjana ist längst mit einem anderen verheiratet, kehrt Onegin zu ihr zurück, jetzt überdrüssig seines oberflächlichen Lebensstils. Er spricht von seiner Liebe zu Tatjana, doch sie bleibt ihrem Ehemann treu.

    Zitat

    Original von Alviano


    Ich habe mehrere Inszenierungen gesehen, wo diese Szene als Unfall dargestellt war - das hat mich nie kalt gelassen: Lensky lässt die Pistole sinken, stürzt auf Onegin zu, um ihn zu umarmen, da fällt der Schuss.


    Wenn ich`s richtig in Erinnerung habe begeht Lenski in der Berliner Aufführung Selbstmord.


    Zitat

    Lässt sich das Stück auch so lesen, dass da zwei etwas verrückte Jungs sind, die vielleicht mehr für einander empfinden, als sie sich zugestehen wollen oder können - und die in Streit geraten aus einer Eifersucht heraus, die andere Gründe hat, als die, die oberflächlich zu vermuten sind?


    Verschiedener können die beiden fast nicht sein: Lenski als verträumter Dichter (der scheinbar besser zu Tatjana als zu Olga paßt), Onegin als überdrüssiger Lebemann. Lenski hätte mit Sicherheit gerne was von Onegins` Draufgängertum, Onegin macht sich im Gegenzug über die Gesellschaft, in der Lenski lebt, lustig. Sehnt sich aber offenbar danach, schließlich kommt er Jahre nach dem Tod des Freundes zurück. (Den Text müßte ich mir nochmal genauer anschauen, das liegt schon ca. 2 Jahre zurück...)


    Zitat

    Original von Knusperhexe
    Welcher Film ist das mit Ralph Fiennnes?


    Ein Spielfilm in englischer Sprache ohne Untertitel. Teilweise auch wie ein Stummfilm - die Duellszene, beobachtet von Tatjana die anschl. nach Hause läuft und das versucht mitzuteilen - sowas eindringliches sieht man selten.


    Sophia

    Zitat

    Original von Siegfried
    Abgesehen von der m.E. etwas zu lang geratenen Briefszene Tatjanas


    Ein junges Mädchen ringt damit einem Fremden einen Liebesbrief zu schreiben. Im Verlauf der Szene steigert sich Tatjana in diese Liebe hinein. Sie will der Welt zu Hause entfliehen in der sie sich unverstanden fühlt. Weder hat sie die Lebenslust ihrer Schwester Olga, noch die Resignation der Mutter die runterleiert `der Traum vom großen Glück vergeht, doch dann gewöhnt man sich und lebt` (sinngemäß die Übersetzung des Librettos an der KOB).
    Starb Puschkin nicht auch bei einem Duell?


    Zitat

    Wer hat zu dieser Oper eine besondere Beziehung und wie kam diese zustande?


    Eines der ersten "ernsthaften" Bücher die ich las. Onegin gilt doch als Sinnbild des "überflüssigen Menschen", ähnlich wie Lermontows` `Held unserer Zeit` und "Oblomow" (letztere Lektüre brach ich ab, die Trägheit des Helden war mir damals :D zuwider...). Dann gab es mal ein Ballett von Cranko in der die Briefszene von Onegin und Tatjana vor einem Spiegel getanzt wurde, wie ein in Erfüllung gehender Traum des Mädchens. Wer den "Onegin" gar nicht kennt, dem sei der Film mit Ralph Fiennes empfohlen, der lohnt sich schon anzuschauen für die erste Einstellung.


    Sophia

    Hallo Ulli,


    Zitat

    Original von Ulli
    Sehr ähnlich sind auch das Recitativo Nr. 22 "Ecco il punto" mit dem Beginn von "Hm! Hm! Hm!" [Nr. 5 der Zauberflöte] [...]


    das höre ich nicht :O . Allerdings gehört für mich zu einer `Ähnlichkeit`, zumindest beim Vergleich von zwei Opern, auch eine Ähnlichkeit in der Handlung wenn sich zwei Stellen aufeinander beziehen sollen. Im Juni besuche ich den "Tito" in Berlin und werde beim vorhergehenden "Einhören" zu Hause Deine Hinweise nochmal genauer berücksichtigen, vielen Dank.


    Sophia

    Hallo Ulli,


    Zitat

    Original von Ulli
    Aber ansonsten ganz wunderbar... und immer wieder ist die musikalische Nähe von La Clemenza di Tito zu Idomeneo und zu Die Zauberflöte zu hören.


    könntest Du das bitte etwas präzisieren? "Tito" ist doch Mozarts´ letzte Oper, der Idomeneo eine frühe Oper. M.W. wurde Ido oft als Steinbruch für Mozarts` spätere Opern bezeichnet.


    Sophia

    Als Kontrast zu Mahler VI gibt es hier Telemann:



    Das Concerto in A-Dur und G-Dur gefällt mir nach mehrmaligem Hören der CD am besten - auch wenn letzteres wohl gar nicht für Viola da Gamba komponiert ist. Im Moment höre ich mich etwas durch die Schnipsel bei jpc um noch ein anderes hörenswertes Stück von Telemann zu finden.


    Sophia

    Zitat

    Original von celloflo


    Apropos alma mahler - werfel,


    bilde mir ein, einmal gehört zu haben, dass auch sie versuchsweise komponiert hat, es dann aber aufgrund des egozentrischen mahlers wieder aufgeben musste.


    Noch ein Nachtrag: Constantin Floros geht in seinem Buch "Gustav Mahler, Visionär und Despot" näher darauf ein. Er schreibt (S. 134 f)


    "Mahlers Beziehung zu Alma gestaltete sich im Dezember 1901 so, daß er an den Bund fürs Leben zu denken begann. Am 19. Dezember schrieb er ihr aus Dresden jenen langen, berühmt gewordenen Brief, in dem er seine Vorstellungen von einem gemeinsamen Leben entwickelte [der Brief soll 20 Seiten umfaßt haben], Bedingungen stellte und von ihr totale Hingabe forderte. Er hatte wohl begriffen, daß das Komponieren für Alma sehr viel bedeutete, und dennoch verlangte er von ihr, ihre Musik ganz aufzugeben, um die seine zu "besitzen". Die Vorstellung eines "komponierenden" Ehepaares bereitete ihm großes Unbehagen, und er ließ deutlich durchblicken, daß er befürchtete, ein solcher Zustand würde notgedrungen in ein "eigenthümliches Rivalitätsverhältnis" ausarten.
    Viele Formulierungen in diesem Brief müssen in unserer Zeit Anstoß erregen, sie wirken schockierend, so Mahlers Vorstellungen über die Rollenverteilung in der Ehe: "Und da fällt die Rolle des "Componisten", des "Arbeitens" mir zu und Dir die des liebenden Gefährten, des verstehenden Kameraden!" [...] "Aber Du hast von nun an nur einen Beruf: mich glücklich zu machen!" "Du mußt Dich mir bedingungslos zu Eigen geben - die Gestaltung Deines zukünftigen Lebens in allen Einzelheiten innerlich von meinen Bedürfnissen abhängig machen und nichts dafür wünschen, als meine Liebe!"


    Der Brief findet auch Beachtung in der in der Monographie über Alma Mahler Werfel, erschienen bei rororo.


    Vor längerer Zeit positiv in der Presse besprochen wurde diese Aufnahme, ich kenne sie aber nicht:



    Sophia

    Moin,


    Zitat

    Original von Alviano


    Im April bin ich in Gent, da komme ich zwangsläufig auch durch Aachen hindurch - da war ich noch nie im Theater.


    dann wird es schon alleine des Hauses wegen Zeit :yes:. Von außen schaut es ein bißchen wie eine Spielzeugversion der Bayerischen Staatsoper aus. Innen wurde das Haus vor 1 Jahr saniert (während der Zeit spielte das Ensemble in einem Zelt auf dem Chio-Gelände). In Aachen sah ich u.a. Monteverdis` "Poppea" mit einer bewegenden Judith Berning als Ottone (sowieso die beste Figur in der Oper...) - die nun die Charlotte im Werther singen wird - den "Sommernachtstraum" von Shakespeare/Purcell, "Tito" von Mozart und "Europeras" von Cage.
    Der Lohengrin war ein Wirrwarr an szenischen Einfällen die ich noch nicht sortieren kann - vielleicht käme die Auflösung bei einem zweiten Besuch. Musikalisch war die Produktion besonders wegen des Orchesters unter Bosch hörenswert. Auch wenn ich das Haus fast für zu klein halte für eine Wagneroper. Das `Gestampfe` aus dem Graben scheint manchmal alles zu übertönen...
    An dem Haus schätze ich u.a., daß es viele Rollen aus dem Ensemble bestreitet. Wenn man zwei-/dreimal da war kennt man die Leute und es ist schlicht schön, sie in verschiedenen Rollen zu erleben. So bleibt immer der Mensch im Vordergrund vor der Kunst.


    Zitat

    Original von severina


    Natürlich hat er [Otello] unsympathische Züge, trotzdem galt mein Mitgefühl am Ende nicht nur der toten Desdemona, sondern eben auch Otello, der nicht nur ein Opfer seiner eigenen Unzulänglichkeit geworden ist.


    Die Bemerkung verstehe ich nicht ganz. Wessen bzw. welcher Charaktereigenschaft fällt Otello denn sonst noch zum Opfer? Leider ist es schon ewig her, daß ich das Stück las oder zu Hause mit Libretto hörte. Aber Ot(h)ello ist für mich immer jemand, der sich selbst nicht traut und sich in der Konsequenz auch nicht für liebenswert hält und aus dieser Motivation heraus vernichtet.


    :hello:


    Sophia

    Zitat

    Original von tastenwolf
    IMO ist diese Sucht nach Dramatik bzw. die Identifikation mit dramatischen Ereignissen ein Wunschdenken, um dem eigenen langweiligen Leben zu entfliehen.


    Nö. Diese Sucht will nur Aufmerksamkeit.


    Und um jetzt mal was typisch undramatisches zu hören - das war die größte Überraschung schon beim ersten Hören dieser Musik vor einigen Tagen - Telemann. Mit Hille Perl und Petra Müllejans :jubel:


    Sophia

    Im letzten Symphoniekonzert des Gürzenich-Orchesters in der Kölner Philharmonie dirigierte Stenz die 6. in der folgenden Reihenfolge:


    Allegro
    Andante
    Scherzo
    Allegro


    Eine Tage vorher beim "Philharmonie Lunch" (einer öffentlichen Probe) wurde das Andante zweimal gespielt/geprobt, ich meine mich zu erinnern, daß Stenz die Probe mit ein paar Worten ankündigte ´daß man den 3. Satz spielen würde`. War zufällig noch jemand da, dem die "Verwechslung" aufgefallen ist? Das Thema (Umstellung der Sätze 2 und 3) wurde hier bereits behandelt. Im Programmheft des Konzertes schreibt Dr. Kerstin Schüssler-Bach dazu:


    "Aus dieser Rezension (Kritik der UA von L. Schmidt im Berliner Tageblatt) geht zugleich die Umstellung der Satzreihenfolge bei der Uraufführung hervor: Augenzeuge Schmidt nennt das Andante vor dem Scherzo, und diese Abfolge hat Mahler nicht nur in Essen, sondern auch bei späteren Aufführungen dirigiert. Allerdings hatte er sich erst nach der Generalprobe dazu entschlossen, während das Scherzo in der schon Monate vor der Uraufführung gedruckten Partitur noch vor dem Andante steht."


    Das Konzert hat - mit allen Hintergrundinformationen die ich über Mahler weiß - einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Auch wenn ich den 1. Satz in seinem Marschduktus viel zu hektisch interpretiert fand, eben habe ich überprüft, daß der Satz bei Stenz genauso lange dauert wie in der Einspielung mit Abbado und den Berliner Philharmonikern. Ein ähnliches `atmen der Musik` wie im Andante der 6. ist mir bis jetzt nur im Andante von Beethovens` 9. aufgefallen.


    Humorvoll liest sich im Programmheft die Beschreibung einer Karikatur zur 6. Sie soll auf die "Profanitäten" wie Herdenglocken und den Hammer (der in der Kölner Aufführung 3x schlug) anspielen. "Mahler steht zwischen Kuhglocken, Ratsche und Hammer und hält verzweifelt eine Hupe in der Hand: "Herrgott, dass ich die Hupe vergessen habe! Jetzt kann ich noch eine Sinfonie schreiben!""


    Sophia