Beiträge von Christian H.

    Liebe Freunde,


    neulich las ich diese Kritik im Internet und möchte das Thema für mich damit vorerst beschließen. Vielleicht is die Kritik ein wenig zu euphorisch geraten, aber vieles habe ich so oder ähnlich empfunden.
    Zur Rezension in der FAZ (vielen Dank an Giselher) und dem dort gemachten Vergleich zu in der Krise befindlichen großen Häusern muss man aber fairer Weise sagen, dass ein solcher selbstfinanzierter Kraftakt in Minden auch nur alle paar Jahre möglich ist und ohne die rührige Vorsitzende des Wagner-Verbandes Minden, Frau Hering-Winckler, schon gar nicht.
    Hier nun die Kritik (Quelle: klassik.com):


    Das Wunder von Minden


    Wagners 'Tannhäuser' in der Regie von Keith Warner


    Kritik von Midou Grossmann


    Applaus und Bravorufe wollten kein Ende nehmen. Die Premiere von Wagners ‚Tannhäuser’ im kleinen Stadttheater Minden, 560 Plätze, krönte ein Wagnis, das von vielen Musikkennern mit Skepsis beobachtet wurde. Große Oper im Kammertheater? Unmöglich! Doch das Wagnis gelang, weil es getragen wurde von dem ungeheuren Engagement aller Beteiligten. Neben den Künstlern, war eine ganze Stadt beteiligt, und Keith Warner sieht darin ein Symbol, dass es in Deutschland noch immer möglich ist, Kultur auf lokaler Ebene zu schaffen und zu genießen. Dies ist für ihn ein wirkliches Zeichen für die Lebenskraft einer Nation.


    Produziert wurde das Opernspektakel vom Richard Wagner Verband Minden, dem Stadttheater Minden und der Nordwestddeutschen Philharmonie. Nachdem schon 2002 ‚Der Fliegende Holländer’ erfolgreich auf die Bühne gebracht wurde und viele Bürger der Stadt, im Besonderen auch Jugendliche, bei der Vorsitzenden des Wagner Verbands Jutta Hering-Winckler immer wieder anfragten, wann denn nun die nächste Wagneroper geplant sei, gab es grünes Licht für den ‚Tannhäuser’. Jutta Hering-Winckler, deren Großvater 1876, dem Jahr der Ring-Aufführungen, zu Fuß von Minden nach Bayreuth pilgerte, kontaktierte den bekannten englischen Regisseur Keith Warner. Der hatte große Lust auf eine Inszenierung, die, wie es im antiken Griechenland üblich war, zu einer Gesprächsplattform der Bevölkerung und einem Platz für Debatten und für gemeinsame Erfahrungen werden sollte. Also wurde die ganze Stadt eingebunden, vor allem auch die Jugend. Bei den Aufführungen wirkt nun eine Schülerinnengruppe des Ratsgymnasiums Minden im Tanzprojekt des Venusbergs als Nymphen und Sirenen mit (gespielt wird die Pariser Fassung). Dass dies alles hochprofessionell abläuft, dafür bürgt Keith Warner und sein exzellentes Team. Da das Haus über keinen Orchestergraben verfügt, sind die Musiker auf der Bühne platziert. Somit bleibt für die Handlung nur ein kleiner Raum, der aber von dem Bühnenbildner Jason Southgate genial zu einer eindrucksvollen Bühnenfläche umgewandelt wurde, die sogar eine gewisse Weite suggeriert. Integriert in das Bühnenbild sind auch zwei Logen, eine davon ist mit einer Treppe, auf der reger Verkehr herrscht, vom Bühnenraum aus erreichbar.


    Keith Warner präsentiert unmittelbarstes hochwertiges Theater mit einer bestechenden Personenregie, ohne jegliche plumpe Aktualisierung an den Zeitgeist, das unter die Haut geht. Für die Lichtregie war ‚Altmeister’ Wolfgang Göbbel verantwortlich, und wie immer zauberte er auch in Minden geniale Lichtspiele in den Raum. Der ganz große Coup gelang mit dem Einzug der Gäste. Schon im Sommer wurde eine Videoszene gedreht, an der 400 Mindener Bürger teilnahmen. Weiß gekleidet zogen sie in den Zuschauerraum des Stadttheaters ein. Diese Szene, nun in der Vorstellung auf eine Gazewand vor dem Orchester projiziert, erzielte eine enorme Wirkung.


    Auch der musikalische Teil war festspielwürdig. Allen voran John Charles Pierce in der Titelrolle. Ausdrucksstark als Schauspieler, kann er auch gesanglich trumpfen. Sein schön timbrierter Tenor besitzt eine große Flexibilität und sein Gesang beweist einmal mehr, dass Belkanto und Wortverständlichkeit bei Wagner zu vereinen sind. Die Romerzählung wurde selten so nuanciert und ergreifend gesungen. Dies gilt auch für die Elisabeth von Anne Schanewilms. Mit einer klaren Diktion und Spitzentönen, die eine überirdische Dimension beinhalten, setzt sie Maßstäbe. Das Gebet ein Höhepunkt, auch darstellerisch. Chariklia Mavropoulou (Venus) beeindruckte mit einer großen Stimme, dunkler Mittellage und kräftiger Höhe sowie einer starken Bühnenpräsenz. Der Landgraf von Andreas Hörl ließ großes Talent erkennen, das sicherlich demnächst international auf sich aufmerksam machen wird. Heiko Trinsinger (Wolfram von Eschbach) ebenfalls gut, gleichwohl die Stimme doch noch etwas eindimensional klingt, etwas mehr Gefühl wäre für die Rolle angebracht gewesen. Michael McCown (Walter von der Vogelweide) und Frank Blees (Biterolf) ergänzen das Ensemble mit gutem Gesang. Erwähnenswert auch der Hirt von der Mindenerin Susanne Eisch. Der Chor der Richard Wagner Gesellschaft Sofia, Chorleiter Hristo Stoev, meisterte die schweren Anforderungen sehr ordentlich.


    Die Nordwestdeutsche Philharmonie, am Pult Frank Beerman, musizierte fließend und spannend. Etwas mehr Gestaltungsdynamik hätte sicherlich die Klangsprache gelegentlich intensivieren können, doch der Klangkörper bewies, dass er auch mit großer Oper überzeugen kann.


    Der Mindener ‚Tannhäuser’ könnte für viele Opernhäuser ein Lehrstück sein, was künstlerisches Engagement, menschliches Miteinander und Hingabe an eine große Idee betrifft. In Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs und immer größer werdenden Kürzungen im Kulturbereich, sollte das Mindener Opernprojekt nicht in die Ecke ‚Provinztheater’ abgeschoben werden.

    Während in diesen Stunden im Mindener Stadttheater die Tannhäuser-Inszenierung von Keith Warner Premiere hat, komme ich nun endlich dazu, meine Eindrücke von der Generalprobe vorgestern nieder zu schreiben. Und noch immer fasst es mich an, wenn ich an diesen Abend zurück denke.
    Und ohne dass ich an dieser Stelle zuviel verraten will, kann ich ohne Übertreibung sagen, dass ich persönlich noch keine so schlüssig inszenierte Oper live erlebt habe. Das Seelendrama um den Widerstreit zwischen erotischer und reiner, unbefleckter Liebe wurde m. E. perfekt in Szene gesetzt. Ich bin immer noch ganz benommen. Was Mr. Warner aus den begrenzten räumlichen Verhältnissen durch kluge Personenführung, unterstützt von einer wirklich perfekt zu nennenden Lichtarbeit, dezenten, niemals übertriebenen oder zu technischem Selbstzweck verkommenen Projektionen, einem sparsamen, aber doch zu tollen Bildern in die Lage versetzenden Bühnenbild, aus dieser Oper gemacht hat, war für mich einfach überwältigend.
    Die sängerischen Leistungen waren durchweg gut. Dennoch finde ich es nicht legitim, sie aufgrund einer Generalprobe zu bewerten, weil es ja doch noch eine Probe ist, und man nicht weiß, wer wann noch nicht richtig aussingt. Aber: ein super Rollendebut von Anne Schwanewilms, die leider nur zwei Aufführungen singen wird; dann übernimmt Meryl Richardson die Rolle. John Pierce zeigte wirklich eine gute Kondition und bot eine packende Rom-Erzählung. Andreas Hörl als Landgraf verfügt tatsächlich über die von Giselher beschriebene Bass-Röhre, die er aber sehr gut im Griff hatte. Bei ihm fiel mir besonders die hervorragende Textverständlichkeit auf. Ein stiller Star der Aufführung war m. E. Heiko Trinsinger als zerissener, leidender Wolfram: Hut ab vor seiner auch schauspielerisch tollen Leistung. Überhaupt wurde durchweg auf sehr hohem Niveau gespielt.
    Die inszenatorische Dichte war beeindruckend. Ich habe eben mit meiner Frau (ich werde den Tannhäuser mit ihr nächste Woche noch einmal ganz regulär sehen) um ihr die Handlung noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, in die DVD der Münchener Aufführung mit Rene Kollo geschaut: welch ein Fehler. Nicht nur wegen einem Rene Kollo, der sich besser den Mantel des Schweigens übergeworfen hätte. Wie dort am Wesen des Stücks vorbei inszeniert wurde, ist schon grotesk.
    Wie anders doch Mr. Warner. Ich bin gespannt, was die Presse zu dieser Aufführung zu sagen hat. Ich bin restlos begeistert. Das Generalprobenpublikum auch. Und wenn ich auch der Meinung bin, dass Standing ovations eigentlich kein Gradmesser für die Qualität einer Aufführung sind, war ich an diesem Abend genauso enthusiasmiert wie alle um mich herum und musste mich ebenfalls von meinem Sitz erheben. Es ging nicht anders. Es war grandios. Und ich möchte an dieser Stelle der Initiatorin des Ganzen, der Vorsitzenden des Mindener Richard-Wagner-Verbandes Frau Dr. Hering-Winckler dafür danken, dass sie das durch ihren Einsatz möglich gemacht hat. Und auch Bertram Schulte vom Stadttheater sei ausdrücklich gedankt. Welch ein, nicht zuletzt ja auch finanzieller Kraftakt hier geleistet wurde!
    Ich freue mich schon jetzt, das Werk in wenigen Tagen wieder zu sehen. Und ich möchte schließen mit den Worten einer Frau, die auf dem Weg zum Auto an der roten Fußgängerampel neben mir stand, tatsächlich weinte und sagte: „Es war so schön!“

    Hallo,


    ich bin gefragt worden, woher ich dieses Zitat hätte:


    Zitat

    Original von Christian Helming


    Beim Anblick der Bühne und ihrer Größe hat Herr Warner ohne Häme oder Ironie gemeint, dies sei die letzte Herausforderung, der sich ein Regisseur stellen könnte.


    Und ich muss heute gestehen, dass ich es nicht mehr genau weiß. Ich meine es seiner Zeit gelesen zu haben, kann aber auch nicht ausschließen, das sich in der Euphorie im Gespräch mit Freunden über dieses Großereignis ein etwas anderes Zitat in meiner Erinnerung zu obigem gewandelt hat:


    "Natürlich habe er einen Schreck bekommen, als er die kleine Mindener Bühne gesehen habe, gibt der sympathisch plaudernde Künstler zu. Und ergänzt lachend, dass der Schrecken bis zur Premiere anhalten werde. Doch schnell fängt er sich, kommt über Stück und Theater ins Sinnieren. Gefragt wie der Mindener „Tannhäuser" szenisch aussehen wird, antwortet er wie Parsifal: „Das weiß ich nicht." Über die Herausforderungen einer kleinen Bühne gerät er ins Schwärmen. Hier seien schließlich Dinge möglich, die an großen Bühnen nicht funktionieren. Die Nähe zum Publikum findet Warner ebenso spannend wie die Möglichkeit, Sänger kammerspielartig miteinander agieren zu lassen."


    Nachzulesen im Pressearchiv der Tannhäuser Seite unter:


    http://www.tannhaeuser-minden.…t/presse_04_11_06_mt.html


    Es war natürlich nicht meine Absicht hier ein falsches Zitat unter die Leute zu bringen. Sorry dafür. Auch habe ich den Mindener Wagner-Verband älter gemacht als er eigentlich ist. 2002 wurde das 90-jährige Jubiläum und nicht das 100-jährige gefeiert.


    Im übrigen findet man alle weiteren Informationen, auch über die bei meinem ersten Posting noch nicht feststehenden Sänger unter der sehr guten Homepage, wo auch oben erwähntes Pressearchiv zu finden ist.


    Frau Schwanewilms sah ich neulich im Fernsehen (ist auch schon ein bisschen her), als sie beim Abschlusskonzert des SHMF die vier letzten Lieder von Strauss sang und eine, wie ich fand, sehr gute Figur machte.


    Wie gesagt, für meine Recherche-Nachlässigkeiten möchte ich mich entschuldigen.


    Ansonsten freue ich mich sehr auf den 30.Oktober, denn da habe ich Karten.


    Bis denn


    Christian

    Sorry, jetzt muss ich mich selber anklagen. War unter "Klassiklabels im Focus" bei Brilliant Classics längst gepostet.


    Zitat

    Original von petemonova
    [quote]Original von pianoflo
    [...]sowie die Bruckner-Sinfonien unter Eugen Jochum (dazu Nr. 0 und 1 in alternativer Version mit Scrowaszewski, wenn man den so schreibt)


    Ich habe die Bruckner-Sinfonien schon länger in der Emi-Budget-Box, die auch nicht viel teurer waren, und die durchaus zu empfehlen sind (ist ja nicht wirklich überraschend, dass Jochum ein profilierter Bruckner-Interpret ist)


    Gruß, flo


    Christian

    Jetzt auch endlich in Deutschland erhältlich, nachdem sie auch schon öfter bei ebay als "Import" angeboten wurden und für Bruckner-Fans sicher ein "Must have"; aber auch für Bruckner-Einsteiger zu diesem Preis sehr interessant:


    Anton Bruckner, Symphonien 1-9, Eugen Jochum, Staatskapelle Dresden, Symphonie Nr. 0, SO Saarbrücken, Skrowaczewski; 10 CD´s bei JPC für 19,99.


    Dann mal ran.


    Gruß
    Christian

    Meine sieben Weltwunder sind (in alphabetischer Reihenfolge, nicht nach Wertschätzung):


    1. Bach, Kunst der Fuge
    2. Beethoven, 9. Symphonie
    3. Britten, War Requiem
    4. Bruckner, 8. Symphonie
    5. Mahler, Symphonie Nr. 6
    6. Mozart, Symphonie g-moll Nr. 40
    7. Wagner, Ring des Nibelungen


    Gruß
    Christian

    Ihr Ornithologen!


    Unbedingt erwähnt werden muss an dieser Stelle „Die Vogelpredigt des Heiligen Franziskus“ von Franz Liszt, die im Original eine Komposition für Klavier ist, die ich aber nur einmal in einem Orgelkonzert für eben dieses Instrument transkribiert gehört habe. Das war ein Tirillieren! Man konnte sich glatt fragen, wer da wem die Predigt hält.


    Gruß
    Christian

    Was die Symphonien Gustav Mahlers angeht, werden durch die Bank weg drei Zyklen / entstehende Zyklen von der Kritik sehr positiv besprochen: Chailly, Zander, Tilson Thomas. Chailly liegt komplett vor, die beiden anderen nicht. Tilson Thomas wird auf jeden Fall alle einspielen, bei Zander habe ich diese Information nicht.


    Ich möchte hier von jedem Dirigenten eine Aufnahme, die ich besitze vorstellen, die ich als ganz hervorragend ansehe:



    Chailly, Mahler 3



    Zander, Mahler 5



    Thomas, Mahler 6.


    Allen drei ist gemeinsam, dass sie im SACD-Format vorliegen und über eine sehr gute Aufnahmetechnik verfügen. Mahlers 3. mit Chailly wurde von der Presse meiner Kenntnis nach einstimmig sehr gut bewertet, Zanders 5. ebenfalls. Bei Zander liegt eine Bonus-CD bei, auf der der Dirigent das Werk in englischer Sprache erläutert. Sehr aufschlussreich.
    Thomas legt eine ergreifende 6. vor, die in Live-Aufnahmen zwischen dem 12. und dem 15.09.2001 aufgenommen wurde. Am 11.09. waren die Flugzeuge ins World Trade Center gerast. Das Programm stand natürlich längst vorher fest. Welch ein bitterer Zufall, trägt die 6. doch auch den Beinamen „Tragische“.


    Zur Aufnahmetechnik möchte ich sagen, dass ich das SACD-Format besonders bei großer Symphonik als Glücksfall betrachte, weil die Komplexität der Musik z.B. eines Gustav Mahler so sehr an Transparenz gewinnt (wenn ordentlich aufgenommen, es gibt ja auch viele Wiederveröffentlichungen alter Aufnahmen auf SACD, die nicht immer die Möglichkeiten des Mediums ausschöpfen).


    Gruß
    Christian

    Hallo,


    allen, die am Thema Leiden und Sterben großer Komponisten interessiert sind empfehle ich die vier Bände "Die Krankeiten großer Komponisten" von Franz Hermann Franken.
    Er räumt in dem ein oder anderen Fall mit dem weit verbreiteten Vorurteil auf, dass besondere Menschen auch besondere Krankheiten haben mussten.
    Zu Schumann: Erst Anfang der 90er Jahre des 20. Jh. ist der Krankenbericht aus der Endenicher Irrenanstalt aufgetaucht. Dieses wichtige Dokument befand sich im Besitz eines Onkels des Komponisten Aribert Reimann, der durch Heirat mit der Familie des Schumann damals behandelnden Arztes Dr. Richarz verwandt war. Dieser Onkel war selbst Psychiater und berief sich auf die ärztliche Schweigepflicht. Diesem ausdrücklichem Wunsch fügte sich auch Aribert Reimann, dem das Dokument dann vererbt wurde.
    Um aber Spekulationen über die "Abschiebung" Schumanns in die Irrenanstalt entgegen zu treten, stellte er dann doch den Bericht der Forschung zur Verfügung.
    Franken selbst nahm eine pathografische Auswertung des Materials vor und sieht seine "Diagnose" bestätigt, dass Schumann an der Syphilis erkrankt war, seine Geisteskrankeit also eine für diesen Krankheitsverlauf im Endstadium typische Gerhirnparalyse ist. Schumanns Krankheitsverlauf weist im übrigen starke Parallelen zu dem Hugo Wolfs auf.
    Ich finde die vier Bände von Franken hoch spannend, weil Krankheiten nicht nur wichtige Bestandteile vieler Biografien waren, sondern weil man auch eine gruselige Geschichte der Medizin vermittelt bekommt. Viele damalige Behandlunsgmethoden haben sich als lebensverkürzend herausgestellt.


    Gruß
    Christian

    Ihr Lieben,


    ist es denn wahr, dass ich der erste bin der ihn nicht nur an erster Stelle, sondern überhaupt nennt: Mein erster Platz gebührt Anton Bruckner!
    Seine Symphonien sind für mich das Größte. Nur einer macht ihm in Sachen Symphonik den Rang in letzter Zeit immer mehr streitig. Den nenne ich demnächst als zweiten.


    Gruß
    Christian

    Ich komme gerade aus dem Mindener Stadttheater zurück, wo die angekündigten Filmaufnahmen stattgefunden haben.
    Das Theater war so ziemlich voll besetzt, alle Leute in weiß gekleidet und bleich geschminkt. Keith Warner war natürlich selbst anwesend und hatte seinen Assistenten Wally Sutcliffe dabei und eine Filmregisseurin aus London, deren Namen ich mir leider nicht merken konnte. Es herrschte eine überaus angenehme, entspannte Atmosphäre, immer angereichert um den ein oder anderen Spaß der beiden sehr gut deutsch sprechenden Engländer.
    Der Ostwestfale an sich ist ja auch sehr konzentriert und so war in gut zwei Stunden eigentlich alles im Kasten.
    Nach der Begrüßung wurden also alle wieder ins Foyer gebeten und haben dann nach und nach wieder ihre Plätze im Theater eingenommen. Das hat die Kamera von der Bühne aus gefilmt. Es wurden verschiedene „Takes“ gemacht, Beleuchtungsvarianten, veränderte Kameraposition, etc.
    Während dieses Einzuges wurde der Chor zu Beginn des zweiten Aktes eingespielt: „Freudig begrüßen wir die edle Halle“. An dieser Stelle der Oper soll das heute Gefilmte dann auch zugespielt werden.
    Mit dem blass-weißen Auftritt ging es Warner offensichtlich darum, eine Atmosphäre der Kälte zu erzeugen. Er bat das „Publikum“ sich entsprechend zu verhalten. Keine Kommunikation, sehr starres und steifes Gebaren. Wie gesagt, die Leute waren alle sehr diszipliniert und alles ging viel schneller von statten, als ich erwartet hatte.
    Nun muss man natürlich abwarten wie das Ganze letztlich in die Inszenierung eingefügt wird. Aber ich bin sehr hoffnungsvoll. Keith Warner machte mir einen sehr souveränen Eindruck, ohne dass er sich diese Souveränität durch irgendwelche snobistische Mätzchen hätte erzwingen müssen. Dass hier ein Mann mit internationalem Namen auf der Bühne stand, ließ er selbst überhaupt nicht raushängen. Es war eher eine Art natürlich Autorität: er wusste was er wollte und alle spürten das es echt war. Und zogen mit.
    Und nachdem seine dunkel-düstere Lohengrin-Inszenierung in ihrem Bayreuther Abschiedjahr doch sehr frenetisch gefeiert wird, hoffe ich, und bin mir fast sicher, dass er unter ganz anderen Vorzeichen, aus den beschränkten Mindener Rahmenbedingungen dennoch große Oper macht.
    Ich bin schon sehr gespannt. Außerdem verabschiede ich mich jetzt in die Ferien.


    Gruß
    Christian

    Zitat

    Das wäre dann aber erst die Aufrechterhaltung des Staus quo, keine Verbesserung


    Ich finde auch, dass man sich mit der Aufrechterhaltung des Staus quo keinesfalls zufrieden geben sollte.
    Gerade, wo ich doch Montag in Urlaub fahre und mir auf der Autobahn solch einen Status nun gar nicht wünsche.


    Gruß
    Christian

    Ich habe immer nur zwischendurch gehört, im Auto auf dem Weg nach Haus etc. Aber wenn ich eins auch vernommen habe, dann dass Andreas Schmidt als Kurwenal keine glückliche Figur abgegeben hat, um es für den Sänger noch schmeichelnd auszudrücken. Im Bereich ums f, das er als Bariton doch haben müsste (oder ist er kein Bariton? In der Partitur wird Kurwenal jedenfalls als Bariton-Partie angegeben), eiert er ja ziemlich herum, teils schon beim d und e. Na ja, vielleicht war er nicht gut drauf.


    Gruß
    Christian

    Der Rang von Jean Sibelius als Symphoniker wird in einem anderen Thread bereits diskutiert. Dadurch sah ich mich ermutigt, meine Sibelius-Lieblings-Symphonie hier vorzustellen: die Sechste. Sie steht im Schatten nahezu aller anderen seiner Symphonien: der respektable Erstling; die populäre, romantische Zweite; die Dritte, in der er zum ersten mal seinen Personalstil gefunden hat; die düstere Vierte, das positive Gegenstück, die Fünfte und die kompositorisch dichte, einsätzige Siebte. Sie alle mögen jede für sich mehr Aufmerksamkeit erzeugen. Dennoch ist mein Favorit die asketische Sechste. Als Mahler im Gespräch mit Sibelius einmal forderte, dass die Symphonie die ganze Welt darstellen müsse, lehnte Sibelius diese Sicht als maßlos ab. Seine Sechste ist das Paradebeispiel für diese Zurücknahme.
    Obwohl ich „nur“ zwei Aufnahmen des Werkes besitze (Ashkenazy und Karajan), ist sie mein Liebling (ich muss halt meinen Klassik-Etat sorgsam verplanen). Aber weitere Anschaffungen sind bereits in Vorbereitung: Sanderling bei Brilliant Classics und die neue GA der Symphonien mit Neeme Järvi, die demnächst bei DG als SACDs erscheint.



    So, und nun bitte ich Euch um Eure Stellungnahme, wie Ihr die Sechste in seinem symphonischen Schaffen bewertet und welche Aufnahmen Ihr empfehlen könnt!

    Ich sehe es ähnlich wie Albus, dass man kaum Ranglisten erstellen kann. Natürlich haben verschiedene Komponisten einen unterschiedlichen Einfluss auf die Entwicklung der Symphonie ausgeübt. Wer wollte hier den Stellenwert Beethovens bestreiten.
    Dennoch schätze ich die Symphonik des Finnen sehr. Ich bin ansonsten ein großer Freund romantischer und spätromantischer Symphonik a la Bruckner und Mahler. Aber diese Monolithen kann und will ich nicht ständig hören.
    Da kommen mir als Gegenpol die „Miniaturen“ (bezogen auf die Symphonien 3-7) eines Jean Sibelius gerade recht. Er selber hat zu seiner sechsten einmal gesagt: „Während andere bunte, exotische Cocktails mixen, präsentiere ich klares, kaltes Quellwasser.“ Ich finde diese Beschreibung sehr zutreffend. Und ich habe großen Respekt vor einem Komponisten, der gegen den Trend seiner Zeit eben keinen spätromantischen Bombast sondern eher filigrane Werke geschrieben hat.
    Ich besitze die Gesamtaufnahme mit Ashkenazy und 4+6 in der DG-Aufnahme mit Karajan. Bei 4+6 finde ich Karajan absolut überlegen und auch die Aufnahmequalität hat mich positiv überrascht. Meine 2. mit Bernstein habe ich mal aus mir heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen verschenkt. Mich hat damals das langsame Tempo genervt. Heute sähe ich das bestimmt anders.
    Für August ist bei der DG eine neue Gesamtaufnahme mit Neeme Järvi und den Göteborgern als SACD angekündigt.
    Als Fan des SACD-Formates und des Finnen Sibelius wird die wohl meine Sammlung bereichern.

    Gruß
    Christian

    Ihr Lieben,


    ich habe nur drei CD´s mit Giulini, Bruckner Acht und Neun jeweils mit den Wiener Philharmonikern. Sehr schön, insbesondere die Neunte hat im Rahmen meiner Bruckner-Sammlung einen besonderen Stellenwert.


    Meine erste Begegnung mit Giulini war jedoch das Faure-Requiem, eine meiner ersten CD´s überhaupt und ein absoluter Glückskauf (ich kannte mich mit Dirigenten überhaupt nicht aus und habe als Anfänger wahrscheinlich auf das Label in gelb vertraut).



    Ich habe mehrere, auch gute Einspielungen dieses Werkes, an diese Tiefe des Ausdrucks kommt aber meines Erachtens keine andere heran.


    Gruß
    Christian

    Ich hatte mir, bereits bevor ich diesen Thread las, die Dritte von Bruckner in der Urfassung mit Jonathan Nott und den Bamberger Symphonikern bestellt, die erst heute eingetroffen ist. Ich habe als Vergleichseinspielungen der Dritten in dieser Fassung die bereits erwähnten Inbal- und Tintner-Einspielungen und eine wunderbare 3-CD-Box mit Johannes Wildner und der Neuen Philharmonie Westfalen, wo alle drei Versionen der Dritten und zusätzlich die Zwischenfassung des Adagios von 1876 eingespielt sind. Ich muss sagen, dass ich Wildners 1.-Fassung der Dritten bisher als die beste ansah. Bei Tintner fehlt mir zu oft der „Drang zum Tor“, Inbal sagt mir nicht mehr so zu, obwohl ich mich über ihn Bruckner genähert habe.
    Jonathan Nott verweist Wildner jetzt aber auf den zweiten Platz. Nott ist auch eher von der schnellen Truppe und spielt das Werk in gut 63 Minuten und damit sogar noch etwas zügiger als Inbal. Dennoch empfand ich es zu keinem Zeitpunkt als gehetzt. Gerade im ersten Satz glaubte ich eine völlig andere Symphonie zu hören. Das moderne, neue an dieser Symphonie habe ich so noch in keiner Einspielung gehört. Beim Adagio fand ich Wildner, glaube ich, schlüssiger, muss ich aber noch mal gegen hören, in der Box sind ja schließlich vier Adagios enthalten, nicht dass ich da etwas verwechsele. Nach hinten raus ist aber auf jeden Fall Nott wieder meine Nummer eins.
    Zum Tragen kommt hier aber auch eine ganz hervorragende Aufnahmetechnik. Das SACD-Format kann hier seine Vorteile in einer unglaublich plastischen Aufnahme ausspielen. Wenn gleich die Bläser manchmal ziemlich fett den Rest überdecken. Aber das hört man ja leider oft.
    Trotzdem eine, wie ich finde, insgesamt sehr lohnende Anschaffung.

    Ich habe die Inbal-Aufnahme und die mit Benjamin Zander und dem Philharmonia Orchester. Letztere finde ich sagenhaft. Hochspannung von Anfang bis Ende, überwältigende Klangqualität (SACD) und eine 75-minütige Bonus CD auf der Zander das Werk bespricht. Zwar nur in englisch, aber ich komme mit meinen durchschnittlichen Kenntnissen gut mit.
    Hier erläutert er, warum auch er das Adagietto, wenn es als lang gezogener Trauermarsch (Bernstein dirigierte es auf der Beerdigung Robert Kennedys, auf Bernsteins Beerdigung wurde seine eigene Aufnahme eingespielt; Als Musik in Film "Tod in Venedig) gespielt wird, als missverstanden ansieht (Liebeslied an Alma; wie ja bereits erwähnt). Er spielt es sehr flott (8:33), doch wirkt es in keinem Moment gehetzt: im Gegenteil, alles als ob es so sein müsste.
    Im Booklet (leider auch nur in englisch) führt er noch die Spielzeiten der Sätze der 5. unter Mahler an, die ein Freund des Komponisten bei einem Konzert in Hamburg 1905 gemessen hat, und die denen Zanders ganz ähnlich sind. Zander schreibt, dass er dies auch erst nach seiner Einspielung erfahren hat, also nicht bewusst auf diese Spielzeit hingesteuert habe. Auch wenn die Geschwindigkeit allein nicht die größte Aussagekraft hat: bezogen auf das Adagietto sind doppelt solange Aufnahmen wie die von Scherchen mit dem Philadelphia Orchester 1964 (15 min.) doch relativ weit von Mahlers eigener Vorstellung entfernt. Mengelberg, der Mahler kannte und ihn das Werk mehrfach dirigieren hörte, spielte das Adagietto 1926 in 7:04 Minuten (sagt Zander auf der CD). ThomasBernhardts Info über die Einspielung Bruno Walters, der ja Mahler auch kannte und 7:35 braucht, unterstreicht das ja. Was nicht heißen soll, dass ich dogmatisch andere Temporelationen ablehne.
    Von den drei Mahler-Aufnahmen die ich mit Zander habe (3, 5, 6) und die ich alle gut finde, sticht meines Erachtens die 5. noch hervor. Ich habe eine Zeit lang jeden Abend diese Aufnahme komplett gehört. Und ich habe leider nicht immer die Zeit, die ich gerne hätte.



    Christian

    Hallo van Rossum,


    wenn man bei amazon z.B.über einen US-Anbieter bestellt heißt es ja immer "Zollgebühren können anfallen". Irgend wo las ich, bei Warenwert unter 22,- Euro wird in aller Regel kein Zoll erhoben. Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich habe mich aber noch nicht getraut, im Wert von deutlich über 22,- Euro zu bestehlen. weil, wenn Zoll anfällt, dieser ja bei ungefähr 20 % liegen soll. Dann rechnet es sich ja nicht.
    Hast Du bereits Erfahrung mit höheren Warenwerten und Zollgebühren gemacht?


    Gruß
    Christian

    Lieber Ben,


    ich durfte mich ja bereits letztes Jahr bei unserem langen Gespräch in Bremen (wenngleich Gespräch gar nicht das richtige Wort ist, da der Informationsfluss eher nur in eine Richtung ging) als Anhänger Deiner und aller an der Final-Vervollständigung Beteiligten Arbeit outen und freue mich deshalb sehr, dass die angekündigte Partitur der neuen Fassung nun vorliegt. Ich habe sie mir heute bereits bestellt.
    Nun ist das trockene Partiturstudium das eine, das ganze klingend erlebbar zu machen das andere. Zeichnen sich aus Deiner Kenntnis heraus bereits Einspielungen dieser neuen Fassung ab, ist da was in Vorbereitung, Planung, Aussicht?



    Hoffend


    Christian

    Hallo Radagast,


    heute "sind" Orpheus und Eurydike von Gardiner angekommen. Ton ist wie ich vermutet habe wahlweise 5.1 oder PCM Stereo, Bild 16:9.


    Mir schein das wieder eine 1:1 Übernahme von Arthaus zu sein. Das ich das Arthaus-Original nicht zusätzlich habe, kann ich da natürlich keine Garantie für übernehmen. Aber die Bildqualität ist auch gut. Spricht meiner Ansicht nach alles für eine Übernahme.


    Gruß
    Christian

    Hallöchen,


    auch ich bin von der Gesamtaufnahme der Mendelssohn-Chorwerke unter Nicol Matt begeistert. Auch die Brahms-Chorwerke seien hier lobend erwähnt. Für sowenig Geld bekommt man wirklich sehr gute Aufnahmen. Ob Matt bei Mendelssohn mit Frieder Bernius mithalten kann, weiß ich nicht. Aber das Preis-Leistungs-Verhältnis könnte nicht besser sein.
    Darüber hinaus nenne ich die Schostakowitsch-Boxen mit den Symphonien und den Streichquartetten mein eigen, die Berlioz- und die Mahler-Box mit Inbal, lizensierte Denon-Aufnahmen die bei erstem Erscheinen zumindest wegen der Klangqualität gerühmt wurden (und für den Mahler-Einstieg macht man sicher erstmal nichts verkehrt).
    Durch diesen und auch den Sanderling- und auch den Sibelius-Thread animiert werde ich mir demnächst mal die Sibelius-Symphonien zulegen.
    Ach ja, Schumann, Marriner, ich auch. Und Schubert-Symphonien mit Goodman. Ach und die Messen Bruckners in einer 3er Box mit Rilling und Matt, auch sehr schön. Weiters noch die Ravel-Orchesterwerke mit Inbal, habe ich aber länger nicht gehört, kann ich z. Z. nicht bewerten.
    Wenn man mal schaut, was die von Brilliant so in Lizenz herausgeben, für das man vor ein paar Jahren noch richtig viel Geld auf den Tisch legen musste, kann man schon das ein oder andere Schnäppchen machen. Z.B. auch die 4-CD-Box Elias/Paulus (Rilling), die mir jetzt gerade noch so einfällt und auch die Stabat mater/Requiem Box von Dvorak. Ach, ich muss mal wieder aufräumen.


    Gruß
    Christian

    Wagner-Freunde!


    Habe mir, weniger angeregt sondern mehr bestätigt durch diesen Thread, die Box zugelegt. Bin mittlerweile im Siegfried angekommen. Irgendwie kann man die Entrüstung von vor knapp 30 Jahren gar nicht mehr nachvollziehen.


    Zu Radagast: ich selber habe einmal die Erfahrung machen müssen, dass ein und die selbe DVD (Verdi, Aida) auf unterschiedlichen Playern unterschiedlich lief, will sagen: ich vermutete ebenfalls fehlende Synchronität zwischen Bild und Ton. Der Player ging dann kaputt und ich kaufte mir einen neuen, besseren und hier lief alles optimal. Mag sein, dass man DVDs auch optimierter fertigen kann, so dass sie auf allen Playern gut laufen, ich habe aber schon mehreren Seiten gehört, das günstigere Modelle eher zu fehlerhafte Wiedergabe tendieren. Dafür spricht ja auch, dass ThomasBernhardts Player keine Probleme hatte. Wenn also jemand aufschreit, Bild und Ton wären nicht synchron, bin ich immer etwas skeptisch.


    Zur Bildqualität: Nun, die Aufnahmen sind von 1980. Das sieht man schon. Dennoch bin ich mit der Bildqualität zufrieden. Ich sag mal so: wenn ich Furtwängler kaufe kann ich ja auch nicht stereo erwarten. Außerdem habe ich schon Aufnahmen aus den späteren 80ern in schlechterer Qualität gesehen.


    Vielmehr finde ich manchmal die Tonqualität etwas eingeschränkt, was die Sänger angeht. Da hat sich hinsichtlich Mikrofon-Positionierung und gleichmäßigem Klangbild in den letzten 25 Jahren doch auch einiges getan.


    Zu den Sängern: selten so gut spielende Sänger gesehen, höchstens noch im Holländer von Kupfer. Das entschädigt für die nicht ganz so hoch liegende Messlatte im Sängerischen.


    Das „Making of“ ist eher ein „Making money“: eine einstündige Dokumentation, weitgehend in englisch, aber mit deutschen Untertiteln und wenn deutsch gesprochen wird Gott sei Dank ohne englischen Sprecher drüber. Ganz nett in der Box dabei zu haben, aber wenn ich mir die einzeln für 20-25 Euro gekauft hätte, wäre ich doch etwas enttäuscht.


    Fazit: aufgrund der Inszenierung für mich ohne Frage ein „Must have“, die leichten Mängel fallen für mich nicht so ins Gewicht. Hier ist fast in zweierlei Hinsicht von einer historischen Aufnahme zu sprechen.


    Gruß
    Christian

    Wagnerianer!


    Gerade lese ich sowohl bei amazon als auch bei jpc, dass von der EMI im August eine Neuveröffentlichung ansteht:


    Tristan und Isolde, 3 CD + Bonus-DVD mit der kompletten Audio-Aufnahme der Oper
    in DTS 5.1 incl. vollständigem On-Screen-Libretto.
    Placido Domingo, Nina Stemme, Rene Pape, Olaf Bär, Ian Bostridge, Rolando Villazon, Mihoko Fujimura, Covent Garden Orchestra, Antonio Pappano.


    Nun ist Domingo als Wagner-Sänger ja alles andere als unumstritten (Lohengrin unter Solti), wenn gleich, wenn ich mich recht erinnere, er bei seinem Bayreuth-Debut als Siegmund vor einigen Jahren (Sinopoli/Flimm) ganz gute Kritiken bekam.


    Nun ist es sicherlich müßig über noch nicht veröffentliche Aufnahmen zu diskutieren, aber an Domingos Seite tummeln sich ja einige interessante Namen: Nina Stemme wurde hier ja bereits positiv bewertet und singt die Rolle jetzt auch in Bayreuth. Und Pape, Bär und Bostridge, sind ja, um aus aktuellem Anlass mal einen Ausdruck aus dem Radsportjargon zu entlehnen, quasi Edelhelfer. Und Pappano hat in Bayreuth auch schon den Lohengrin dirigiert. Was haltet Ihr also von dieser Konstellation?


    Gruß
    Christian

    Taminos!


    ich möchte die Ausführenden des „Tannhäusers“ in Minden, so weit bekannt, nicht länger dem Vorenthalt preisgeben:


    Nordwestdeutsche Philharmonie
    Opernchor der Richard Wagner Gesellschaft Sofia
    Musikalische Leitung - Frank Beermann
    Inszenierung - Keith Warner
    Bühne und Kostüme - Jason Southgate


    Die Darsteller und Darstellerinnen:


    Tannhäuser - John Charles Pierce
    Elisabeth - Anne Schwanewilms, Meryl Richardson
    Venus - Chariklia Mavropoulou
    Landgraf - Andreas Hörl
    Wolfram - Heiko Trinsinger
    Biterolf - Frank Blees
    Walther v. d. Vogelweide - Michael Mc Cown
    Reinmar von Zweter - N. N.
    Heinrich der Schreiber - N. N.
    Hirt - Susanne Eisch


    Insgesamt eher weniger große Namen. Und ja auch wohl vorhersehbar, dass man nicht Peter Seiffert oder Bernd Weikl verpflichten würde können.
    Mir sagten diese Namen erstmal nicht viel. Nachdem ich aber die Sänger-Biografien ein wenig studiert habe, konnte ich feststellen, dass viele von ihnen in ihrer Laufbahn schon weit herum gekommen sind und auch an Spielstätten vieler unserer fleißigsten Taminos, wie z.B. Wien, Frankfurt, Hamburg, Berlin, Köln und München gesungen haben.


    Wenn Euch also der ein oder andere Künstler aufgrund eines Opernbesuches der letzten Jahre noch in Erinnerung ist, bitte ich um Meinungsäußerung.


    Detaillierte Sänger-Biografien und weitere Infos findet Ihr auch unter:


    http://www.tannhaeuser-minden.de


    Gruß
    Christian