Mich hat das Poeme de l'extase immer mehr angesprochen als Rachmaninow.
Mich schon auch.
Mich hat das Poeme de l'extase immer mehr angesprochen als Rachmaninow.
Mich schon auch.
Naja, "wirklich gut" finde ich zum Beispiel die letzten Klaviersonaten von Skrjabin allenthalben, während Du, Meister Tristan, das Recht hast, sie nicht so wirklich gut zu finden. Aber Dein implizites Argument ist kaum zu widerlegen: Der Abstand zwischen Skrjabins utopischen Vorstellungen und der Musik selbst liegt auf der Hand: Sein Wagner transzendierender Wahn vom Gesamtkunstwerk, sein Mythologizismus - sollte es dieses Substantiv geben, seine grandiose Selbsteinschätzung - dem hält die real existierende Musik nicht stand, dem könnte sie nicht standhalten, meine ich, auch wenn der Schöpfer dieser Musik noch so genial wäre.
Wolfgang
Alles anzeigenNun eine junge Geigerin, die mich seit ihrer ersten Einspielung in Erstaunen versetzt. Hier hören ich die mittlerweile schon Neunzehnjährige mit Werken der Violinsololiteratur aus dem 20. Jahrhundert.
Max Reger
Präludium und Fuge für Violine solo Op. 117/6 (1909-12)
Fritz Kreisler
Recitativo und Scherzo-caprice, für Solo-Violine Op. 6 (1911)
Eugène Ysaÿe
Sonate in E-Dur für Violine solo Op. 27/6 (1924)
Richard Strauss
Daphne Etüde, für Solo-Violine AV 141 (1945)
Sergei Prokofieff
Sonate für Violine solo in D-Dur Op. 115 (1947)
Mieczysław Weinberg
Sonate für Solo-Violine Nr. 2 Op. 95 (1967)
Isang Yun
Königliches Thema (nach Bach BWV 1079) (1976)
Alfred Schnittke
À Paganini (Originalversion) (1982)
Krzysztof Penderecki
Capriccio (2008)
Sueye Park, Violine
AD: 2019, Jesus-Christus-Kirche, Berlin
Das ist in der Tat bemerkenswert ... und gewiss kaufwertig für mich. Mut zum Risiko muss man der Solistin bescheinigen. Die Musik ist alles andere als geläufig oder gefällig, doch dafür sind etliche Nummern so gut wie konkurrenzlos auf dem Markt oder es können wie bei Isaye dann doch viele Ansätze nebeneinander bestehen.
Dass auch Auszüge gespielt werden und die Mischung natürlich herzhaft heterogen ist, würde ich nicht zum Vorwurf machen angesichts des Gesamtkonzepts.
Von einer Daphne-Etüde des alten Strauss wusste ich schon mal gar nichts.
Wolfgang
Bist Du Dir im Klartext sicher, werter Bachianer? Ein Halbton tiefer als der moderne Kammerton liegt doch bei 415 Hertz, oder? Es gibt ein Ensemble 415 und die spielen sicher keinen Ganzton unter der modernen Norm Bei einem Ganzton wäre man bereits im 300er Bereich.
Die Zahlen sind tabellarisch nachgesehen, ich bin kein Experte, besitze aber eine Einspielung des obigen Ensembles und habe an meinem relativ frisch gestimmten Klavier auch in etwa diesen Halbton Unterschied gehört. Dass Beethovens Broadway-Flügel die von Dir benannte Stimmung von 420 Hz hatte, will ich nicht bezweifeln.
Ein Gould-Fan bin ich wahrlich nicht. Für Beethoven, Mozart und allerdings auch für Skrjabin, den er mit der fünften Sonate verhunzt hat, reizt er mich in keiner Weise, während es zum Beispiel nichts gegen ihn zu sagen gibt, meine ich, für manches Modernere oder für das Klavierquartett von Schumann. Doch diese geniale Auffächerung der Linien bei Bach stellt schon etwas ganz Besonderes dar und scheint mir relativ konkurrenzlos - im Hinblick auf dieses Kriterium zumindest.
PS: Es dürfte sich allerdings lohnen, diesen uralten Faden zu studieren. Auf die Schnelle sind mir da sehr interessante kontroverse Beiträge aufgefallen, die vielleicht sogar noch Klischees auf meiner Seite ins Wackeln bringen könnten. Vor fünfzehn Jahren, als ich hier schon mal geschrieben habe, kannte ich weniger von Goulds Produkten als heute - dabei haben sich für mich die positiven und negativen Momente dennoch weiterhin gegenseitig ausgeglichen und von Verehrung kann weiterhin keine Rede sein.
Wolfgang
Lieber Wolfgang,
für mich unfassbar, wie ‚unberücksichtigt‘ diese IMO phänomenale Pianistin ist. Ihre Aufnahme der 8 großen Suiten von Händel bei ECM zähle ich zu den Aufnahmen mit Ewigkeitswert. Diese Pianistin der Moskauer Klavierschule hat einen betörenden Anschlag und verbindet Form mit Klang unnachahmlich.
LG Siamak
Natürlich freut mich Deine ergänzende Sichtweise, werter Siamak. Damals habe ich mir Rachmaninoffs drittes Konzert mit ihr als Solistin auf CD zugelegt. Andere Aufnahmen mögen perfekter sein und seit Längerem muss ich dieses Konzert auch nicht oder kaum mehr hören, doch - wie gesagt - sind das schöne Erinnerungen an den Beginn meiner Tätigkeit als ziemlich regelmäßiger Musikrezensent unseres Regionalblatts.
Und es stimmt schon: Smirnova gehörte damals zu den Virtuosen am Klavier, die sich bei uns eher schlecht als recht durchschlagen mussten. Das ist eben der Unterschied zu jemandem wie dem in Würzburg tätigen Bernd Glemser, der mir keineswegs unsympathisch ist und der erstklassig Klavier spielt - aber Musiker seines Rangs haben dann absolut keine Existenzsorgen mehr aufgrund ihrer Beamtenposition in Verbindung mit ordentlichen Gagen.
Wolfgang
EDIT: Ein wenig überrascht hat mich jetzt allerdings bei meiner schnellen Internet-Recherche, dass die Pianistin deutlich jünger ist als von mir vermutet. Und insofern ist es auch leicht möglich, dass sie mittlerweile beruflich schon eine wesentlichere Rolle spielt als damals. Da fehlt mir dann doch die aktuelle Expertise.
Großes zweites EDIT: Ich habe Lisa Smirnova mit Eva Smirnova verwechselt. Das muss ich mir verzeihen, wohl oder übel. Näheres findet sich im Internet, aber gewisse Ungereimtheiten haben sich damit für mich geklärt. Pardon!
Lisa Smirnova habe ich einst live erlebt - ist wohl auch schon wieder zwanzig Jahre her und mehr - in der Nachbar-Kleinstadt, eigentlich auch bloß ein Dorf von der Einwohnerzahl her. Das Honorar konnte man sich leisten, bei Bernd Glemser war das dann schon nicht mehr möglich ...
Erinnerungen werden wach ...
Wer auf das schönere Cover verzichten kann [...]
Weiß nicht - den unteren Schiff mit seinem Schlapphut finde ich hübscher.
PS: Die nämliche Ausgabe besitze ich.
Das sehe ich genauso!
Ich habe nicht ganz die Übersicht über diesen Thread und über die hyperion-Serie. Ich glaube aber, dass die beiden Klavierkonzerte von Carl Loewe noch nicht erwähnt wurden. Ich bin durchaus ein Fan des 2. Klavierkonzerts in A-Dur. [...]
Danke für diesen Tipp und die schöne Beschreibung an Tristan2511! Ich erinnere mich, von Klavierkonzerten des Uhren-Loewe gehört und gesehen zu haben. Es sollte wohl auch eine CD geben, die muss ich dann als Liebhaber solcher Konzerte kaufen ...
Wolfgang
EDIT: Nach schneller Sichtung: Es gibt zumindest eines der Konzerte zu kaufen; die Auswahl scheint spärlich.
Die folgende Antwort dachte ich, schon vor ein paar Tagen abgeschickt zu haben.
@ Kollegen Axel:
Deine Aussagen bezüglich Rachmaninoffs viertem Konzert sind sehr interessant und ich muss gestehen, dass ich so weit gar nicht nachgedacht habe. Aber ich sehe das jetzt nicht anders, was Dich vermutlich wenig überraschen wird.
Der Begriff der "Filmmusik" ist sehr vage und klischiert, sobald man ganz nüchtern über deren ganz spezifische Funktion hinausgeht. Bekanntlich hat auch Henze zur Verfilmung von Musils "Törless" die Musik verfasst und man hört schlicht gar nichts von dem, was man gerne mit Filmmusik assoziiert. Umgekehrt musste ich mich mal belehren lassen - durchaus zu Recht! -, dass nicht Korngolds Hollywood-Produktionen nach Filmmusik klingen, sondern umgekehrt dessen Filmmusik eben nach Korngold. Schlicht und einfach. Warum unser hier relevantes Klavierkonzert Filmmusik sein könnte - natürlich KANN sie es - diese Frage oder Überlegung bringt mir - vermutlich aber nicht nur mir - schlichtweg gar nichts auf einer Ebene, die über grobschlächtige Stereotypie hinausgeht.
Und ganz am Ende sind wir wieder vollauf beieinander. Leider.
Wolfgang
Lieber WolfgangZ Da habe ich mir aufgrund Deines Beitrages noch einmal das Marxsche romantische Klavierkonzert angehört. Deine Enttäuschung teile ich nicht. (Mir fehlen allerdings auch Vergleiche) Ja, die "gandenlosen technischen Ansprüche" sind bei Hamelin kaum hörbar - es gibt schon Stellen, wo ich mir denke, dass die nicht ganz einfach sind
- aber das Werk hat einen sehr eigenen Charme. Im Booklet wird viel von Reger, Brahms und Schumann gesprochen, die ich irgendwie kaum wiederfinde - wo soll da Regers polyphone Chromatik sein? - dafür aber den auf der CD mit einem Werk auch auftauchende Korngold. Auch die an anderer Stelle beschriebene Unfähigkeit zur Orchestrierung kann ich nicht nachvollziehen. Sicher ist Marx kein Ravel, aber es gibt orchestral sehr reizvolle Stellen und auch die Dialoge zwischen Orchester und Klavier sind hörbar, womit auch die Aussage "Symphonie mit Klavier" eigentlich vom Tisch wäre
Alles in allem ein sehr apartes Werk, was von Hamelin für meine Ohren in der berechtigten Leichtigkeit zu hören ist .... Vergleiche 'mal den Orchesterpart von Marx mit dem des an anderer Stelle Romantische Klavierkonzerte - Jenseits der Hyperion Serie erwähnten Werkes von Mathieu! Ich vermute tatsächlich ein baldiges Wiederhören! Übrigens ist Korngold neben Marx ein Neutöner
Es freut mich. lieber Kollege, dass Du mit dem Konzert von Marx etwas anfangen kannst. Ich finde die Hochstimmung einfach faszinierend, die es ausstrahlt. Der Vergleich mit Reger bewegt sich auf einer Minimalschiene - die Fülligkeit des Satzes vor allem betreffend. Ansonsten gebe ich Dir Recht. Solltest Du die Einspielung von David Lively kennen - die zweite überhaupt, die es aktuell noch zu kaufen gibt -, wirst Du mir vielleicht zustimmen, dass sie das Werk noch einmal kraftvoller erscheinen lässt als bei Hamelin. Aber das war von meiner Seite letztlich Gemecker auf hohem Niveau - und Hamelin schätze ich sehr, habe ihn auch schon live erlebt. Der Vergleich mit Brahms und Schumann bringt überhaupt nichts - wenn schon unbedingt stilistische Einordnungen sein sollen, dann ist dieses Konzert Spätestromantik, von mir aus Jugendstil.
Der Begriff ist bei Korngold zweifellos dennoch eher angebracht, er ist auf seine Art ein Jugendstil-Komponist durch und durch - aber dieses Klavierkonzert - weniger manch anderes Bekanntes von ihm wie das Violinkonzert - ist in der Tat viel moderner. Auch hier Zustimmung!
Wolfgang
Alles anzeigenIch bleibe mal dem Pianisten treu. Sonst bin ich in dieser Hinsicht ja eher eine untreue Seele
Leoš Janáček
Auf verwachsenem Pfade, Buch 1, für Klavier JW 8/17 (1900-11)
Robert Schumann
Waldszenen für Klavier, Op. 82 (1848-49)
Kinderszenen für Klavier, Op. 15 (1838)
Marc-André Hamelin, Klavier
AD: 2013, Henry Wood Hall, London
Von der so schlichten, aber stilistisch völlig eigenständigen und im Gehalt tieftraurigen Janacek-Suite kenne ich eine ganze Menge Einspielungen und jetzt interessiert mich - aufgrund der recht ausführlichen Hörproben - auch Meister Hamelin. Allein schon aus Vergleichsgründen. Er spielt agogisch sehr frei, sehr romantisch. Das dürfte nicht die einzig richtige, vielleicht auch nicht die naheliegendste Lesart sein. Aber sie hat gewiss ihre Berechtigung und ich bin auch wieder ein wenig verblüfft, dass Hamelin es eben absolut nicht nötig hat, Musik herauszuputzen, der er technisch himmelhoch überlegen ist. Es gibt ja ein Quasi-Gegenmodell von ihm und einige Male habe ich das hier wohl schon verkündet: Ich war schlicht enttäuscht von seiner Deutung des sehr selten eingespielten und entsetzlich schweren "Romantischen Konzerts" von Joseph Marx. Denn da hat Hamelin in der Tat viel zu sehr über die gnadenlosen technischen Ansprüche der Musik hinweggespielt und ihr damit Größe, Atmosphäre und Wirkung weggenommen. Dass nicht jeder diese Musik hochschätzt, die ein wenig an Reger erinnert, aber charmanter ist und süffiger, freilich auch sehr füllig im orchestralen und im pianistischen Gewand, ist mir klar. Aber das ist mir wurscht.
Wolfgang
Lieber Rainer,
alles in Ordnung - natürlich!
Vielleicht besteht der Unterschied zwischen uns, dass Du Dich stärker spezialisiert hast bei Deinen Hörgewohnheiten. Ich hatte immer und habe nach wie vor eine schon spürbare Präferenz für Klavierkonzerte. Das hatten wir im Thread hier anfangs ja auch angesprochen.
Trotzdem spielen sie jetzt nicht mehr die Rolle wie früher. Umgekehrt habe ich vor dreißig Jahren und mehr ziemlich wenig Kammermusik gehört. Das hat sich beinahe umgedreht und für moderne Musik habe ich mein Faible auch noch verstärkt. Das wird der Hauptgrund sein, warum ein Rachmaninoff-Aufguss - das klingt böser als gemeint, aber ich stehe schon dazu - mich einfach nicht mehr so interessiert. Das obige Konzert ist attraktiv in mancherlei Hinsicht - aber es scheint mir allzu vorhersehbar.
Doch da dürfen wir uns eben auch unterscheiden. Ohne Wenn und Aber! Anders wäre es wahrlich keine gute Sache.
Ich habe weiterhin Interesse an Deinen Entdeckungen - selbst wenn es beim einmaligen Hören oder Hineinhören bleiben sollte. Beinahe hätte ich gesagt: Gott sei Dank kann man Deine Entdeckungen meist sowieso nicht kaufen ...
Wolfgang
Deine detailllierte Beschreibung, Rainer, trifft dieses Konzert sehr gut, wie ich meine. Natürlich kann man das mit Gewinn hören - im Sinne eines Genusses während des Hörens. Ansonsten kennst Du die üblichen Argumente von mir ja - sie treffen hier überdeutlich den Punkt. Das heißt, dass ich es kein zweites Mal hören muss - von wegen Lebenszeit und so.
PS: Bitte meinen letzten Satz nicht falsch verstehen. Es liegt mir fern, mich über Dich irgendwie zu erheben. Ich nehme an, dass Du noch jünger bist oder noch jung. Ich werde demnächst 67 und ich finde im Regal zahllose Musik, die mich prinzipiell interessiert. Was meinst Du, wie oft ich ich als junger Kerl Sachen, die mich gepackt hatten, tagaus, tagein, was weiß ich, fünfzig Mal in einem Monat gehört habe, bevor es auch wieder gereicht hat - und trotzdem habe ich mich nicht wirklich mit der Musik befasst unter Umständen. Das geht so nicht mehr - oder ich möchte es halt einfach nicht mehr so halten. Dazu ist die Auswahl VIEL zu groß!!
Wolfgang
[...] dass Rachmaninoff mit seinen späten Werken etwas zwischen den Stühlen sitzt ..
Genau das denke ich auch und das vierte Klavierkonzert ist ein Muster dafür. Als ich vor (rund fünf ) Jahrzehnten die Rachmaninoff-Konzerte für mich entdeckt habe, konnte ich mit dem vierten nicht viel anfangen. Gar nicht so viel später hatte ich zunächst das zweite über, dann das dritte. Dafür habe ich Medtner kennengelernt und ALL die anderen - nicht ALLE natürlich
-, die von Rachmaninoff beeinflusst sind oder sein dürften. Noch bin ich nicht so weit, dass mir Rach 2 und Rach 3 wieder mehr bedeuten, aber Rach 4, an das ich mich auch gar nicht wirklich erinnere, könnte mal wieder an die Reihe kommen. Einspielungen finde ich zur Genüge und - um auf Axels Vergleich zurückzukommen - längst mag ich Musik, die zwischen Stühlen sitzt, ganz besonders ... Es können (und sollen) möglichst verschiedenartige Stühle sein ...
Ich hab's am Rundfunk gehört und war ebenfalls beeindruckt vom glasklaren Spiel des Pianisten - insbesondere. Der Kontext dieser vier Werke lässt mich behaupten, dass Ravels Konzert in D-Dur per se die bedeutendste Komposition ist. Aber die anderen drei Werke und die Idee dieser Kombination sind auf jeden Fall sehr wertvoll.
Wolfgang
Stellvertretend vielleicht für weitere Taminos - oder auch nicht - gestehe ich, dass mir das Boot nicht missfallen hat. Es passt einfach und das Gemälde duldet alternative Entwürfe ...
Besserung gelobend:
Wolfgang
Deutschlands Friedhofsordnungen verbieten das Kreuz links vorne.
Sehr schöne Flötenmusik der Romantik. Transportiert doch gerade auch die Flöte aufs Wunderbarste die Stimmungen dieser Epoche. Die Stücke haben jetzt nicht alle den Mega-Tiefgang, aber das erwartet bei Werken, die unter der Gattungsbezeichnung z.B. eines Divertissement laufen, auch niemand. Am ehesten bieten natürlich noch die Sonaten etwas Tiefenschürfung. Aber das macht alles auch nichts. Das ist der Klang einer Epoche und der Flötist Andras Adorjan war ein Meister auf seinem Instrument. Also: sehr gute Unterhaltung!
Grüße
Garaguly
Zwar weiß ich nicht, ob Adorjan noch Flöte spielt, aber er lebt jedenfalls noch, geht auf die 80 zu.
Wolfgang
Alles anzeigenDas Utrecht String Quartet, ein Ensemble mit Hang zur Übergangsmusik zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ...
Bernard van Dieren
Streichquartett Nr. 6 (1928)
Henriette Bosmans
Streichquartett (1927)
Alexander Mossolov
Streichquartett Nr. 1 Op. 24 (1926)
Utrecht String Quartet
AD: 2000, Hervormde Kerk, Renswoede, Niederlande
Schade - das hätte mich interessiert. Aber die CD ist wohl nicht zu einem vernünftigen Preis zu erwerben.
Okay - im MP3-Format schon. Wenn's denn sein muss. Ob man im Netz viel Hintergrundinformation erhält?
Wolfgang
Cavallini habe ich mir mitgekauft, da ohnehin eine Bestellung bei der Firma anstand und die € 2,84 nach Rabatt der Rede nicht wert sind. Artig ist zwar besser als unartig, aber die eher sparsamen Erwartungen sind durch Deine kurze Charakterisierung, Thomas, nicht weiter gestiegen ...
Wolfgang
Die CD ist angekommen und wird gerade durchgehört. Thomas hat die Dinge ja schon beim Namen genannt. Das ist unterhaltsame und virtuose Musik ohne allzu großen Nährwert.
Ergänzen kann ich vielleicht noch zweierlei. Das eine entnehme ich dem Booklet, demzufolge Cavallini als ein Paganini der Klarinette im 19. Jahrhundert galt - immerhin ein klares Urteil, das den Komponisten gewiss nicht abwertet.
Das andere hört man sofort und der Eindruck bleibt: Ohne Carl Maria von Weber (und Rossini, dessen Opern ich freilich nur als Ouverturen kenne,) ist die Musik nicht denkbar und wenn ich nicht aufgrund der CD und im Ausschlussverfahren quasi gegen Weber wüsste, dass dem nicht so ist, könnte ich auch keinen anderen Namen nennen als stilistische Entsprechung.
Neben den beiden Konzerten finden wir noch ganz im Zug der Zeit Paraphrasen über bekannte Melodien auf der CD, die sehr preisgünstig war, so dass man sie nicht gar so oft hören muss ...
EDIT: Das letzte Stück, zu später Lebenszeit entstanden, erinnert zwar nach wie vor an Weber und Rossini - aber die Melodik und Klangfarbe des Orchesters nehmen bereits Puccini vorweg.
Wolfgang
Alles anzeigenMahlzeit allerseits. Ich lasse mich von Norberts Wunsch nach leichter Kost anstecken und lausche
Allan Pettersson
Symphonie Nr 13
BBC Scottish Symphony Orchestra
Alun Francis
Noch leichter geht es kaum, aber hin und wieder braucht man diesen Dschungel zum Verirren.
Die Siebte ist im Vergleich dann schon eher urban.
Wolfgang
https://www.tamino-klassikforu…age=Thread&threadID=13047
Diesem Thread kann ich sicherlich im Großen und Ganzen zustimmen, soweit ich die Musik kenne - das ist natürlich bei diversen Einspielungen nicht der Fall, aber die Werke sind mir fast alle bekannt.
Kurz zu Bax, von dem ich alle Sinfonien kenne, allerdings in einer, zum Teil zwei, bei der Sechsten mehreren anderen Einspielungen. Da ist auch Lloyd-Jones dabei und der macht das sehr gut, selbst wenn mir eine andere Einspielung noch mehr zusagt.
Über die Jahre hinweg habe ich ein ganz eindeutiges Faible für die sechste Sinfonie entwickelt, die mit Abstand markanteste für mich, aber vermutlich nicht nur für mich. Dann kommt die Nummer drei. Ich mag schon alle seine Sinfonien und mehr noch die Tondichtungen, aber vielleicht sollte man tatsächlich nicht mit den anderen Sinfonien anfangen, um sich einzuhören. Meine Meinung, gewiss kein Maßstab für irgendwas oder -jemanden.
Atterbergs Sinfonien habe ich seltener gehört, aber zweimal wohl schon jede. Er ist eine jüngere Entdeckung und keine schlechte und am liebsten mag ich sein Klavierkonzert. Ich finde den Personalstil von Bax, hat man sich mal an ihn gewöhnt, eigenwilliger.
Wolfgang
Axel kann ich durchwegs zustimmen. Die Antonini-Produktionen sammle ich auch, aber das wird wohl noch ein knappes Jahrzehnt dauern, bis sie vollständig ist. Die Fischer-Box ist halt preiswerter und insgesamt vermutlich nicht schlechter, vielleicht besser als die Naxos-Sammlung, aber das weiß ich nicht.
Für mich ist Antonini bislang musikalisch mehr oder minder ein Volltreffer und das bestätigt ja auch die Kritik - ein wenig streiten kann man sich über die Sinnhaftigkeit der wertig aufgemachten Booklets. Da ich von Anfang an gesammelt habe, weiß ich auch nicht, inwiefern die (erste) Zehner-Sammlung vereinfacht ist bezüglich der Informationen. Es würde mich nicht wundern, wenn gegen Ende dann eine Gesamteinspielung zu einem Bruchteil der Einzelpreise erscheint - man kennt das ja.
Konkret meine ich und würde mich auch über einen kurzen Kommentar von Axel dazu freuen, dass ich lieber griffigere Informationen zu den Werken hätte - wobei man sich natürlich vielerorts informieren kann - statt der quasi parallel laufenden Foto-Aktionen, die mit der Musik für mich schlicht nichts zu schaffen haben.
Von den großen Sinfonien ab Paris und von einigen aus der Sturm-und-Drang-Zeit habe ich mir durchwegs noch Alternativen zugelegt, im Allgemeinen hip, weil mir das bei Haydn schon sinnvoll erscheint - wobei es hier andere Sichtweisen gibt.
Alles anzeigenTja, lieber Wolfgang. Aber auch der Avantgardist Holliger hat wohl freiwillig mehr Barock- und Wiener Klassik-Oboen-Platten veröffentlicht als Henze-, Lutoslawski- oder Yun-Platten. Klar, die Brötchen von Heinz und Gattin Ursula mussten ja auch von irgendwas bezahlt werden. Aber er hat seinen Telemann und seinen Vivaldi so wunderbar eingespielt - diese Musik muss ihm doch auch was bedeutet haben, oder?
Ich glaube, meine Replik zielt an deiner Intention vorbei. Naja.
Grüße
Garaguly
Nun, werter Kollege, Deine Replik ist auch meine Replik, denn wir haben es hier ja mit zwei Geraden im Raum zu tun. Der Vergleich ist windschief, aber Du hast völlig recht!
Doch Scherz beiseite - da Du ein Sammler von Gottes Gnaden bist - das war jetzt das zweite und letzte Mal, dass ich diese blöde Wendung hinschreibe - könntest Du Henze. Lutoslawski und vielleicht auch den weniger geläufigen Yun mit Holliger/ Holliger kennen. Yun ist - vielleicht - dann nicht so Deines, aber Henze und Lutoslawski gefallen oder gefielen Dir doch, oder? Doch Du verpflichtest Dich zu nichts und bist aber auch zu nichts verpflichtet.
Wolfgang
Alles anzeigenDie gezeigte Box besitz ich gar nicht. Aber ihre CD 10 in originaler, nicht mehr bebilderbarer PHILIPS-Gestalt schon, 1993 erschienen. Und genau diese 30 Jahre alte Scheibe aus dem Hause PHILIPS rotiert hier gerade ...
Frank Martin (1890 - 1974)
Trois danses für Oboe, Harfe, Streichquintett und Orchester
Petite complaint für Oboe und Klavier
Pièce brève für Flöte, Oboe und Harfe
Arthur Honegger (1892 - 1955)Concerto da camera für Flöte, Cor anglais und Orchester
Petite Suite für Flöte, Cor anglais und Klavier
Antigone für Oboe, Cor anglais und Harfe
Bohuslav Martinu (1890 - 1959)
Oboenkonzert
Heinz Holliger, Oboe / Ursula Holliger, HarfeAuréle Nicolet, Flöte
John Constable, Klavier
Academy of St Martin in the Fields
Sir Neville Marriner
(AD: Oktober 1991)
Grüße
Garaguly
Die Box besitze ich, war aber leicht enttäuscht, da mit einigen Ausnahmen, zu denen natürlich die obige Scheibe gehört, allzu viel Dutzendware aus dem Barock (1) enthalten ist. Holliger ist nun wirklich vor allem ein Avantgardist von Gottes Gnaden. Aber dazu trägt diese Sammlung praktisch nichts bei.
Gut, die Doppelkonzerte von Henze, Lutoslawski oder Yun, zum Beispiel, mit seiner verstorbenen Frau, der Harfenistin Ursula Holliger, muss man dann halt anderweitig besorgen. Das ist geniale Musik!
(1) Natürlich kann man beispielsweise die 3 (!) CDs mit Albinoni gut hören, aber viel Abwechslung gibt's da wirklich nicht.
Wolfgang
Mit der Austrocknung habe ich auch meine Probleme - halt eine unschöne Metapher - aber Christians Vergleich ist denn schon auf einer anderen Ebene angesiedelt. Meine ich zumindest.
Cavallini habe ich mir mitgekauft, da ohnehin eine Bestellung bei der Firma anstand und die € 2,84 nach Rabatt der Rede nicht wert sind. Artig ist zwar besser als unartig, aber die eher sparsamen Erwartungen sind durch Deine kurze Charakterisierung, Thomas, nicht weiter gestiegen ...
Wolfgang