Beiträge von WolfgangZ

    Ja, ich möchte abschließend noch bemerken (und mich hoffentlich nicht zu sehr wiederholen), dass ich dank Amdirs Wahl dieser Sinfonie deutlich näher gekommen bin, obwohl ich sie sehr grob schon sehr lange kenne, dass ich entdeckt habe, was an ihr eine gewisse Brahms- oder Vaughan-Williams-Nähe erkennen lässt und was doch markant anders ist. Vor einigen Woche lernte ich das Violinkonzert besser kennen - seltsamerweise aufgrund eines Konzertbesuchs meines Sohns in Leipzig - da war ich zwar nicht dabei, habe aber dann meine Einspielung mit Hilary Hahn konzentriert zweimal angehört - davon konnte zuvor offenbar keine Rede sein.


    Das Violinkonzert dürfte freilich das problematischere Werk sein - so wie wohl das Cellokonzert und die Enigma-Variationen Elgars unproblematische Werke schlechthin sind. Mein jetzt im Alter viel ausgeprägteres Interesse an Kammermusik überhaupt geht an Elgar ohnehin nicht vorbei. Und über die Märsche habe ich ja bereits indirekt gelästert.

    Das glaube ich durchaus gerne. Neumann habe ich mit dem Violinkonzert in Berlin gehört, vor ziemlich genau vierzig Jahren. Es müssten dann die Berliner Philharmoniker gewesen sein. Aber einen Nachweis finde ich nicht mehr. Der Solist fällt mir auch nicht mehr ein.


    :cheers: Wolfgang

    Ja, ich besitze auch die von Tristan verlinkte Dvorak-Integrale der Sinfonien - später kamen dann Kertesz, Kubelik und wohl schon vorher der sehr transparente Anguélov hinzu.


    Ich müsste mit jetzt besserem CD-Spieler und besseren Lautsprechern mal wieder hineinhören - regelrecht schlecht war die Vorgänger-Apparatur, die jetzt im Wohnzimmer steht, aber auch nicht.


    Doch bisweilen ändert sich der Höreindruck. Denn aus dem oben genannten Grund war ich jetzt in den Neunzigern nicht hellauf begeistert. Das ist - so alles in allem, meine ich - ein wenig zu dicht, zu dick, zu lärmend aufgenommen.


    Danke an den Kollegen! Für Lob bin ich immer zu haben, weniger für Kritik, wenn ich selber überzeugt bin. ;)


    PS: Im Übrigen sehe ich gerade, dass ich mich vor auch schon wieder sechzehn Jahren hier zu Anguélov und zu Kosler e.a. geäußert hatte.


    Den gesamten, nicht sonderlich umfangreichen Thread mal durchzugehen, ist ja pfiffig! Es wird viel gemotzt - mich eingeschlossen - und auch Alkohol scheint eine Rolle zu spielen ... ;):P

    Zitat

    [...] wenn auch die Bezeichnung "Klavierstunde" eher nicht zutrifft. [...]

    :) Ganz ernst habe ich das natürlich nicht gemeint. Wobei ich - peinlicherweise - nicht einmal darauf geachtet hatte, wer da mit ihm diskutiert hat. Ich dachte an einen klavierbegeisterten Journalisten und habe auch nur kurz in die Sendung hineingesehen, um mir dann zu denken: Schön, dass er noch immer mithalten kann! Manchmal gibt es schon sonderbare Koinzidentien.


    Brendel stand wie bei astewes nicht so ganz in meinem Zentrum, wobei sich Axel da schon besser informiert hat; das muss ich zugeben. Brendel war wohl eher der stille, oft ein wenig grimmig leidend dreinblickende Intellektuelle, und nicht der Überflieger vom Typ Hamelin bzw. - ganz anders wiederum gepolt natürlich - der geniale Autist Sokolov. Diese beiden (und noch ein paar andere, etwa Levit, der einen Nachruf verfasst hat) kenne ich aus dem Konzertsaal. Vertraut ist mir Brendel per Tonträger zum Beispiel mit Mozart, Schubert, Liszt ... oder eben auch mit dem Klavierkonzert von Schönberg. Dieses Spektrum konnte und mochte er gewiss über die Jahrzehnte auf seine Weise verkörpern.


    Er möge in Frieden ruhen!


    Wolfgang

    [...] nebst 15 Euro Verpackungs- und Versandkosten.....


    mfg aus Wien

    Alfred

    ... oder deutlich mehr. :P


    Mir geht es ausschließlich um Einkäufe bei discogs - von Sachen, die ich anderweitig nicht mehr erhalten kann. Und nur alle etlichen Wochen mal.


    Zum Verkaufen fehlen mir Lust, Nerven und Professionalität. Ich besitze auch gewiss nicht annähernd so viel Material wie manche hier ... Der Platz reicht!


    Und hin und wieder möchte ich mittlerweile ein Vergleichshören machen und dann auch Einspielungen heranziehen, die (für mich) durchschnittlich und manchmal handfest erkennbar schwach gelungen sind. Das wird in Schnitt- und Nachbereitungszeiten und gewiss auch in Zeiten einer zumindest technisch ungemein anspruchsvoll gewordenen nachschaffenden Riege seltener, ist aber nicht ausgestorben.


    Ein gräßliches, als genialisch gedachtes - und damit schon wieder herrliches! ;)^^ - Beispiel verlinke ich mal schnell:


    - meines Wissens noch nachzuhören bei yt und dem Grob- (mir zum Beispiel) wie dem Fein-Kenner von op. 106 genügen eigentlich die Hörproben ...


    Auch Hurwitz hat sich ausgelassen. Den muss man weder mögen noch als Experten sehen, aber hier ... naja ...


    Ansonsten: Ich hab lange genug in der Oberstufe sehr schöne Aufsätze gelesen, hatte aber keine Zeit, sie wirklich zu würdigen. Denn bei schwachen Leistungen muss man viel mehr herumkorrigieren und dann in einem Urteil zusammenfassen, um die Note hieb- und stichfest zu machen.


    Das Los des Schulmeisters, eines zu Recht nicht wirklich ernst zu nehmenden Berufsstandes. Und jetzt sind das halt so halb ironische oder selbst-ironische Nachwehen. :P


    :cheers: Wolfgang

    Hübsches Cover! Scelsi-Nähe wäre mir sogar lieber als Lachenmann-Nähe. Was nicht heißt, dass ich mich Letzterer verweigere.


    Soll man die Betitelung mit englischen Briefmarken vergleichen? :P

    Eine kleine "Nervensäge" für Mozart-Fanatiker. Trifft aus meiner Sicht gewaltig auf die kleine Nachtmusik zu:


    https://www.tagesspiegel.de/ku…eines-genies-1297417.html

    Henscheid wird schon Recht haben. Oder auch nicht Er ist ja nun oft genug ein scharfsinniger Spötter gewesen. Subjektive Feindbilder - die hat er gewiss im literarischen Bereich - seien ihm zugestanden. Da gibt es ein paar, die ich ihm sogar gerne zugestehe.


    Bei Mozart sehe ich als musikalischer Halblaie - aber begeisterter Sammler und Hörer, früher nur in die Tiefe, jetzt längst auch in die Breite - die Dinge ein wenig anders. Es war für mich im Verlauf der Jahrzehnte viel wichtiger, die Größe Mozarts mit der Zeit auch benennen zu können. Und dann muss man gut, sehr gut hinhören, sich manchmal auch ein wenig einlesen. Eben: lernen, sich weiterbilden!


    Hinhören, lernen ist freilich nichts für eine gewisse Krawatten-Fraktion, wie ich wieder mal festgestellt habe. Beim Würzburger Mozart-Fest war man begeistert von der Haffner-Sinfonie - zu Recht. Etliche haben indes ihren Unmut angehörs einer Erstaufführung von Manfred Trojahn spüren lassen. Eine melancholisch stimmungsvolle, subtil strukturierte Komposition ohne jede Provokation, nur leider mild atonal. Das hören sie dann schon, wie's scheint.


    :cheers: Wolfgang

    Na, ob das so schlimm ist? Die wenigsten dürften alle oder auch nur viele Haydn-Quartette blind zuordnen können etc. Aber ich verstehe natürlich was du meinst. Opus 2 kann man zumindest im Kopfsatz durchaus der Reihe noch hinzufügen - die choralhafte langsame Einleitung ist zu schön und durchaus markant, was fürs Unterscheiden freilich wichtiger ist. Schöne Stellen gibt es ehrlich gesagt in allen Quartetten, nur sehr spezifisch sind sie nicht!

    ;) Regelrecht schlimm ist das auch für mich nicht, wie Du Dir denken kannst. Bei Haydn würde ich wenigstens die dreißig (oder so) wichtigsten Quartette gut kennen bzw. zumindest erkennen wollen, aber noch besteht dazu keine Chance. Ich bin zu spät eingestiegen. Nun denn - macht aber auch nichts, denn eine nötigenfalls gelenkte Entdeckerfreude ist ja was Schönes. Bei Mozarts Klavierkonzerten - die ich deswegen auch nicht alle sofort sicher zuordnen kann - würde ich mir eine gewisse Hörnaivität hin und wieder wünschen. Und so weiter ... ;):)

    Da besitze ich auch die Aufnahme mit dem Stamitz-Quartett - ebenso von allen anderen, und von den wichtigen vielleicht fünfen gibt es dazu Alternativen im Regal, die meisten (natürlich) vom Opus 96, das ich (mindestens) zweimal im Konzertsaal gehört habe.


    Das Werk - hier sich bitte einen ganz mild ironischen Smiley vorstellen - gehört zu denjenigen, die für den groben Mittagsschlaf geeignet sind - beim feinen wäre es um jegliche gute Musik schade.


    Dvorak eben - auch diese relativ frühen Nummern - manchmal hört man es deutlich heraus, manchmal nicht so deutlich. Allen Charakteristika, die Tristan setzt, kann ich nur zustimmen. Antonin ist ein Spätberufener gewesen - so wie in der Sinfonik Brahms und Bruckner und noch andere. In der Sinfonik würde ich Dvorak nicht so sehen. Er hat ja derer neun komponiert - nur wurden einst halt die ersten vier Sinfonien gar nicht gezählt. Das wiederum haben sie nicht verdient, sie sind stilistisch noch nicht radikal unverwechselbar, doch wenn man sie kennt, dann kennt man sie auch als Dvorak quasi und kann die Annäherungen an den Tonfall der Zeitgenossen dabei gerne wahrnehmen. Letzteres ist bei 5 und 6 und 7 - also einst 1 und 2 und 3 - immer noch ein wenig relevant, meine ich.


    Die Streichquartette hingegen habe ich zwar alle längst gehört - das am erschreckendsten umfangreiche öfters als manch andere (siehe oben: :sleeping:) - doch leider sehe ich mich noch lange nicht imstande - außer eben bei op. 51, 61, 96, 105 und 106 - sie auseinanderzuhalten. Da bin ich nicht stolz drauf - denn das könnte man gewiss, wenn man ernsthaft wollte.


    Alfred Schmidt ist tendenziell für Langsamkeit, ich schon auch - oft zumindest. Bei den ewig langen rettet Tempo deren Schwächen nicht. :P


    :cheers: Wolfgang

    Meine - wohl einzige - Einspielung im Rahmen einer Sammlung stammt aus London und datiert von März 1991. Rund 52 Minuten benötigt das BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Andrew Davis. Ich denke, dass sich das im üblichen Rahmen bewegt.


    Das Booklet enthält erfreulich viele Details zur Entstehungsgeschichte und eine schematische Aufbauskizze.


    Klar wird die begeisterte Aufnahme des Werks durch Publikum und Fachkreise - klar wird auch, wie schnell der Ruhm durch Zukunftsangst und eine Negativhaltung ersetzt wird - die andere Seite des Komponisten, der letztlich doch nur vermeintlich ein glühender Nationalist per se gewesen ist.



    PS: Da oben von mir kurz erwähnt, aber mit Fragezeichen: Es gibt in der Tat eine skizzierte 3. Sinfonie und man kann die Skizzen auch auf Tonträger hören.

    Der langsame, leise Marsch zu Beginn bleibt vielleicht insgesamt doch als markantester Eindruck haften - es ist, um noch einen anderen Begriff aus Konzertführern oder dem Booklet zu nennen, das Motto dieser Sinfonie. Freilich ist das der Tonfall der "Pomp and Circumstance"-Nummern, aber es fehlt aufgrund des Tempos und der dynamischen Zurückhaltung meines Erachtens die militärische Geste, ohne dass eine Art heller Trauermarsch entsteht - oder genau das? Wie gesagt: Wir sind erst am Eingang!


    Der schnelle Abschnitt des Kopfsatzes ist dann dunkler getönt, erfüllt passagenweise von innerer Unruhe oder äußerem Aufbegehren. Hier meine ich - vorsichtig formuliert - so wenig wie am Anfang Brahms zu hören - gewiss ein Wahlverwandter von Hamburger Unterkühlung und einem fahleren Himmel. Eher lässt mich eine gewisse Analogie zu Vaughan Williams aufhorchen. Sicher bin ich mir nicht, ob man das nachvollziehen kann, und Verwechslungsgefahr besteht meines Erachtens sowieso nicht.


    Nur angetupft, geheimnisvoll und in dezenter Variierung hört man zwischendurch wieder die langsame Einleitung. Gegen Ende übernimmt sie zunächst wiederholt die pathetische Führungsrolle, doch der Kopfsatz verklingt verhalten.


    Der zweite Satz wirkt rau und drängt nach vorne, auch perkussiv unterstützt. Um an Elgars berühmte Märsche zu denken, erscheint mir die Musik nicht abgezirkelt genug - aber für manches Detail mag sich die Assoziation schon einstellen. Markante Parallelen bei anderen Komponisten fallen mir eigentlich auf die Schnelle nicht ein - oder doch wieder der oft spröde mittlere Vaughan Williams? Wiederum ein verhaltener Ausklang, doch viel düsterer.


    Und jetzt bin ich ein wenig überrascht - eine Erinnerung hat sich nach vielen Jahren nicht eingestellt. Aber das ist tatsächlich - siehe oben bei den Kollegen! - in nicht geringem Maße der Geist Bruckners - und in harmonischer Hinsicht auch ein wenig Richard Wagners, meine ich, der sich dem Elgar'schen Adagio-Gestus an die Seite stellt. Beides harmoniert auf das Schönste.


    Das tastet sich zunächst durch vage Reminiszenzen vorwärts und nimmt dann auf präziserer thematischer Basis rasch Fahrt auf. Doch ich meine, dass die Unruhe des Kopfsatzes wiederum vorherrscht. Brahms-Nähe - siehe oben -? Ja, warum nicht. Dennoch würde ich meinen, dass Brahms meist ruhiger seine Motivik entwickelt. Weiterhin Reminiszenzen, die vor allem das Motto vorsichtig andeuten.


    Das Leitthema wird dann beherrschend - eine naheliegende Sicht des Komponisten. Und es mag schon sein, dass er sich auch gegen Ende dieses Thema sowohl englisch wie hamburgisch aussingt, diesmal unaffektiert, also zügig, aber triumphal. Bruckner hätte es anders gelöst - ob überzeugender, wird man nicht pauschal beantworten können.

    Spielt sie das „Lied vom Tod“? Oder ist das im Background ein langsam gelangweilter Zuhörer?

    Ein erfrischendes Gemälde ...

    :hahahaha:


    Über barocke Emblematik müssen wir hier nicht diskutieren. Du verstehst zur Genüge davon und ich musste solches des Öfteren in der OS in D vermitteln - ist besser angekommen als manch anderes. Übrigens aber auch das Wesen romantischer Literatur, was mich überrascht hat und was ich, bescheiden wie ich bin, auf meinen Unterricht zurückgeführt habe.

    Mit beiden Werken hast Du meines Erachtens absolut Recht. Sie sind freilich sehr unterschiedlich geartet - eine Art vorbarock orientiertes Stil-Nachempfinden mit sehr persönlicher Färbung und ein melodiöses Naturszenario, das ich aufgrund seines kitschfreien, aber einschmeichelnden Gestus gar nicht als so typisch englisch empfinde. Da fehlen zwangsläufig auch viele Schärfen des späteren Vaughan Williams und andererseits würde ich die pastoral spätromantische fünfte Sinfonie auch nicht als sonderlich verwandt wahrnehmen.


    Hilary Hahn finde ich mit der Lerchen-Komposition neben ein oder zwei weiteren Einspielungen auf CD. Ich weiß, dass sie die Nummer sehr schätzt.


    Der Mann mit den zwei Familiennamen - oder ist das zweite ein Vorname? - ich kann mir das nicht merken - hat wirklich viel zu bieten. Schwieriger ist meine klassische Frage zu beantworten, ob man da immer per se den Personalstil erkennt und woran man ihn festmacht. Schwierig vor allem deshalb für mich, weil ich viele Werke von ihm schon gut kannte, als ich mir darum noch keine Gedanken gemacht hatte.


    PS: Amdirs Sinfonie kommt dran. Versprochen! Hier schon mal der Vermerk, dass auch ich die erste Sinfonie als griffiger empfinde im Vergleich mit der zweiten, vielleicht als bedeutender. Gibt es nicht auch noch eine fragmentarische dritte?


    :cheers: Wolfgang

    Ralph Vaughan Williams ist eine essentielle und schon auch geniale Figur, meine ich. Und - stimmt - man kann ihn nicht als Zeitgenossen von Britten sehen. Diese ungenaue Assoziation ist mir irgendwie durch den Kopf gegangen. Aber er ist deutlich mehr als eine Generation früher geboren und halt deutlich älter geworden als Britten. Sein Stil ist unverwechselbar und man käme diesem Stil nicht wirklich bei, wenn man ihn nur als typisch englischen Romantiker sähe.


    Die Chorwerke sind wichtig, auch wenn ich insgesamt - wieder mal - nicht sonderlich mit ihnen vertraut bin. Was ich aber gut kenne und für sehr empfehlenswert halte, ist die Serenade to Music - die ist wirklich wunderbar melodisch und unkompliziert - oder das äußerst eigenartige Flos campi. Da singt der Chor, aber er singt nichts - dafür sind die Titel aussagekräftig. Unbedingt hören, Dottore, falls noch nicht bekannt!


    Von Arnold Bax bin ich ebenso ein großer Verehrer.


    Stanford kenne ich nicht sonderlich - das Klavierkonzert schon, meine ich - hätte ihn jetzt noch für einen sehr englischen Romantiker gehalten. Dank für den kleinen Schubs, Meister 2511!


    :cheers: Wolfgang

    Das freut mich, lieber Norbert!


    Das Oktett fasziniert mich auch wegen seiner harmonischen Rückungen, die gewiss durch die Polyphonie entstehen, aber auch in Kombination mit einem ganz eigenwilligen Drive, vor allem im Schluss-Satz. Generell wird mir seit wenigen Jahren klar, wie vielseitig der Rumäne war, in seinen Sinfonien manchmal auf die Romantik zurückblickend, dann wieder bemerkenswert modernistisch, mal prägnant knapp, mal weitschweifig. Mir scheint er ziemlich unterschätzt und kaum gekannt!


    Es mag aber sein, dass es für die Sinfonien mehrere Anläufe braucht - bei mir war es so. Schau Dir mal - etwa bei der Klassika sein Werkverzeichnis an - solltest Du es nicht längst getan haben - und Du wirst vielleicht überrascht sein.


    Was hammer vor Ort? ... George Enescu


    Da findet sich schon einiges - und ich hatte bereits vor fünf Jahren für das Oktett geschwärmt. Vergessen. :P

    Blicke gerade nicht durch ... :) Worauf hast Du Dich da selbst bezogen? Die Enescu-Sonate halte ich nun nicht für überwältigend bedeutend, aber doch für eine - ja, eben - verblüffende Virtuosen-Nummer. Keine romantische Virtuosität im engeren Sinne. Die Mischung aus dezenter Modernität und höchst pfiffigem Zigeunerviolinen-Melos - das wird man hoffentlich noch schreiben dürfen - ansonsten sage ich halt "gestrichenes Roma-Feeling" (das letzte Wort ist englisch!) - diese Mischung bringt's schon, meine ich!


    Das Oktett ist indes meines Erachtens wirklich bedeutend!


    :cheers: Wolfgang


    EDIT: Ach so - Du meinst Geoffrey Allen. Der Name ist mir völlig neu - und ich sehe das mal ganz positiv.


    Murray MacLachlan kenne ich aus der folgenden Box:



    Der hat mir bemerkenswerter Weise den Blick für die Sonaten von Prokofieff geöffnet - bevor ich dann im Vergleich feststellen musste, dass andere das spannender können. Seltsam, dass der Ersteindruck trotzdem einen klaren Sympathiefaktor weiterhin behält. :/

    Zwei Aufnahmen finde ich - so um die vier oder eher mehr noch wird's geben. Da müsste ich - Schande! - in der Tat nachsehen, ob die Norbert'sche dabei ist.


    Das macht aber nichts. Das Werk ist, um mich mal grob auszudrücken, saustark und ich war wieder einmal überrascht, dass ich es erst nach Jahrzehnten, also vor wenigen Jahren, entdeckt habe.


    Enescu bietet echte Überraschungen - man sollte ihn nicht nur an seinen weltbekannten folkloristischen Orchesternummern festmachen. Oder wenn schon - dann die dritte Violinsonate. Auch sie eine verblüffende Komposition, wieder anders gepolt als das Oktett - eher auf raffinierte Virtuosität angelegt.



    Das ist meine CD im Regal - möglich, dass ich sogar noch eine andere finde. Ebenso ist es möglich, dass es noch spannendere gibt. Mir ist sie spannend genug! :thumbup:

    Wieder gehört habe ich die erste Sinfonie jetzt noch nicht, das letzte Mal vor wohl sehr vielen Jahren. Doch ich erinnere mich gut, dass mir die stolze Melodik - eben dieses unverwechselbare englische Moment - noch eher in der Anfangszeit meiner Musikbegeisterung allenthalben gefallen hat.


    In noch nicht so lange vergangener Zeit sind mir hingegen sowohl das Violin- wie das Cellokonzert live begegnet. Da konnte ich mich dann schon mit dem allzu umfangreichen Violinkonzert anfreunden. Auch die Kammermusik finde ich attraktiv. Das Cellokonzert ist sowieso ein Renner, mit Sol Gabetta gewiss nicht weniger. Die Pomp and Circumstances mag ich nicht mehr - der militärische Kontext im Verein mit dem Titel dieser Märsche ist für mich entbehrlich - sehr vorsichtig ausgedrückt. :yes: Oder ist der Titel doch nur ironisch gemeint? :/


    (Elgar genießt nun keinen unmissverständlichen Ruf und das verstehe ich ein wenig - aber ich bin da voreingenommen und durchaus inkompetent für die sozialen oder politischen, also ideologischen Finessen im Hintergrund. Als Englischlehrer habe ich mir rasch eine Aversion gegen GB angewöhnt und gegen USA vor allem heute mehr denn je. [Deutsch habe ich immer mit Leidenschaft unterrichtet, Literatur in der Oberstufe geliebt - und meine Abi-Vorbereitung in der Fremdsprache scheint stets gepasst zu haben. Pardon für dieses privatistische Geschwätz, das niemand verstehen und teilen muss. Aber es ist leider so und ich bin von daher heilfroh über den Ruhestand. :P])


    Was Elgar sehr wohl aufweist und was für mich ein wichtiges Element für die Bedeutung einer Komponistin, eines Komponisten ist: Personalstil! Man erkennt ihn und kann ihn durchaus nicht mit Brahms verwechseln - zum Beispiel.


    Ein Dank an Amdir für den Impuls, der Sinfonie wieder einmal konzentriert zu lauschen!


    @ Meister Pingel - der Doktor ist ja gar nicht echt: Doch, Schütz soll noch drankommen! Es ist auch nicht so, dass mir die Ignoranz nicht peinlich wäre.

    Ja schön, ein Pausenwalzer! (Daktylus mit Auftakt und Schlusszäsur)


    Und jetzt wieder Prosa:


    Wieso Du auf der Liste nicht drauf bist über die Zeile drei hinaus? Weil die anderen halt vorher drankommen wollen.


    Wobei mir bei meinem Riesen-Engagement zu Pingels aktuellem Beitrag solche Frechheiten eigentlich durchaus nicht zustehen. =O:thumbdown::untertauch:


    Für mich zählt allein die Musik und da ist es für mich keine Frage, dass Kompositionen wie der Tierkreis, seine Klavierstücke oder auch das Helikopterquartett Werke wie das Klavierkonzert einen Khachaturian um Dimensionen überragen.

    Wir kommen da schon zusammen, selbst wenn ich Stockhausen nur sehr selten höre. Das Klavierkonzert ist zweifellos ein Renner und es ist auch nicht wertlos. Vor allem gibt es zahllose Einspielungen und diejenige mit William Kapell dürfte so uralt wie herausragend sein. Aber echtes Faible für den Armenier habe ich schon lange hinter mir. Eher etwas für den Stürmer und Dränger der simplen Sorte.


    Welche Wege lassen sich nach einem Hubschrauber-Quartett noch beschreiten? [...]

    Mir dünkt, diese Hubschrauber-Nummer muss ich jetzt doch mal kennenlernen.


    Ich bin da ein wenig gehemmt, weil ich das esoterische Gehabe das Komponisten nicht schätze - um mich mal vorsichtig auszudrücken.


    Wege hinterher sind das geringste Problem ...

    Ich bitte um Verständnis, wenn ich mich bei Dr. Pingel für die Höranregung bedanke, aber darauf verzichte, zu kommentieren. Es wurde viel Kompetentes gesagt und ich kann da nicht mithalten über eine sehr grobe musikgeschichtliche Einordnung hinaus. Es gibt zwei gute Dutzend Werke geistlicher Musik, die ich zum Teil oft gehört - Muster wären die Requien von Fauré und Duruflé, aber das von Mozart schon wieder weniger oft und die von Brahms und Verdi nach wie vor nicht - und in wenigen Fällen einst auch selbst mitgesungen habe. Aber von Schütz kenne ich praktisch überhaupt nichts. Natürlich bin ich darauf nicht stolz. aber man kann nicht alles machen.


    Ich komme gerne auf die Beiträge zurück, wenn ich das mal ändern will ... soll in anderen Fällen plötzlich oder weniger plötzlich schon passiert sein ...


    Hier einfach nur zu sagen: Das ist schöne, wohl auch bedeutende Musik ... naja gut, das kann ich ausnahmsweise tun. ;):)


    :cheers: Wolfgang

    Also bei mir ist die Ofentüre zu La Scala di Seta drauf - allerdings von dem Rossini mit nur einem c im Vornamen. Keine Ahnung, welche Sonderedition Du hast. *hä*


    Wunderlich ist eher, daß Vol. 17 keinen Fremdkomponisten enthält. Beim Videolink oben kann man am 06.06.25 ab 16:30 Uhr ab Paddington (man kann auch um 16:50 noch zuschalten) live das Konzert verfolgen - der Link wird dann üblicher Weise zum späteren oder häufigeren Konsumieren erhalten bleiben.

    Danke Dir - denn sie ist bei mir schon auch drauf ... entweder war sie vor meinem Kauf nicht mehr angekündigt im Werbebereich oder es gibt irgendeinen anderen Grund oder ich verwechsle das Phänomen mit einem vergleichbaren, das bei einer anderen CD der Fall war. Das könnte sein, will ich aber jetzt nicht überprüfen, denn man könnte es ja auch mittlerweile korrigiert haben. Aber ich meine, dass da etwas gewesen sein muss. Vielleicht schaue ich mal zu einem späteren Zeitpunkt die CDs durch und vergleiche mit Ankündigungen.


    In jedem Fall: Pardon!


    Was ich glaube, ist, dass Vol. 17 nicht die erste CD ohne Fremdkomposition ist. ... In der Tat: Bei 13, 14 und 15 sind auch keine Fremdkompositionen enthalten.


    Sie müssen ja auch noch rechtzeitig fertig werden ...


    :cheers: Wolfgang

    @ op. 83:


    Da zuletzt seitens Glockenton von Geza Anda wieder die Rede war:


    Geza Anda ist in diesem Faden mit mehreren Aufnahmen vertreten. Sehr gelobt wurde auch diejenige mit Ferenc Fricsay. Es war eine meiner ersten LPs, nachdem ich das zweite Konzert auch mal vom Rundfunk mitgeschnitten hatte. Ich kann ein anderes Cover anbieten, ein - wie ich meine - hübscheres als weiter oben in Dr. Kalethas Beitrag von Ende 2013. Aber wie er finde ich diese Einspielung exzellent. Auf CD besitze ich über zehn weitere. Ich bin schon Fan, nicht ganz so sehr beim ersten - recht oft dürfte das erste das beliebtere sein.


    Die Produktion mit Cécile Ousset am Flügel wurde meines Wissens noch nicht verlinkt. Vielleicht kennt sie noch jemand?


    Meine Favoriten wären aber schon auch - noch vor Anda, wenn ich unbedingt eine Abstufung vornehmen müsste - Richter an erster und Fleisher an zweiter Stelle. Und natürlich fehlen mir noch etliche bedeutende Einspielungen, aber irgendwann muss Schluss sein. Oder doch noch beide Konzerte ganz aktuell mit Korstick und Trinks? Auch hier die Frage, ob jemand schon hineingehört hat?


    Hier noch die relevanten Links - bei jpc bin ich nicht fündig geworden, was halt nichts heißt ... :


    https://www.discogs.com/de/rel…ricsay-Klavierkonzert-Nr2


    https://www.discogs.com/de/mas…Klavierkonzert-Nr-2-B-dur


    Man findet bei discogs noch mindestens ein weiteres Cover, das die Pianistin zeigt. Meines scheint dennoch nicht dabei zu sein - eine Art futuristische Brücke für den Autoverkehr - Berlin Classics.


    :cheers: Wolfgang


    EDIT: Das aktuell achte, also letzte Angebot der Ousset-Aufnahme per discogs zeigt die Brücke!