Beiträge von WolfgangZ

    Ja, das ist halt eine kleine Sekunde.


    Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass man von einem verminderten Sekundschritt sprechen könnte, wenn es vorher lauter große Sekunden waren - also eine Ganztonleiter etwa. Oder irgendeine Form enharmonischer Verwechslung. Falls aber jetzt der Eindruck entstehen sollte, ich würde etwas von Harmonielehre verstehen über die Anfänge hinaus, dann muss ich das leider von mir weisen - leider!


    Ansonsten eine sehr interessante Begegnung mit modernen Klängen, für die ich mich bei Helmut Hofmann bedanken möchte.


    :thumbup: Wolfgang

    So richtig begeistert bin ich von diesem Beethoven nicht. Du möglicherweise auch nicht. Christian Köhn noch weniger, wie ich weiß. Solche Probleme stellen sich vermutlich nicht bei Ravel und Bartok. Selber kenne ich die CD nicht, sondern habe den Beethoven halt im Netz gehört.


    Die Kürzel Pat und Faz sind aber sehr hübsch und als Umrisse der Kreutzer-Deutung nachvollziehbar ...


    Beide kenne ich mittlerweile auch live aus dem Konzertsaal. Da haben sie mir sehr wohl zugesagt. Fazil Say spielte Beethoven in einem Solo-Rezital. Kopatchinskaja ist bekanntlich eine Freundin postmoderner oder moderner (Ur-)Aufführungen. So der Fall (deutsche Erstaufführung) beim Violinkonzert des Italieners Luca Francesconi diesen oder letzten Jahres in Bamberg. Das Werk empfand ich - und war mir mit meinem Sohn einig - als nicht ganz so toll und neuartig, wie der Komponist es in seiner insgesamt sehr wortgewaltigen, aber reichlich platitüdenhaften Einführung vorgestellt hat und wie man im Vorfeld bereits zu lesen bekam. Pat hat dann auch trotz ihrer Ankündigung, das zu tun, nach wenigen Sätzen auf deutschsprachige Zwischen-Resümees verzichtet. Das ändert aber nichts daran, dass sie zu brillieren vermochte - säuseln, pfeifen, kreischen, kratzen (neben konventionelleren Melodieführungen) - was sie (nicht selten leider) bei den Klassikern, wo es nicht immer angebracht ist, auch sehr, sehr gerne tut. Dennoch: die hoch virtuose Darbietung einer radikalen Könnerin!


    Unserem Kollegen auch von mir die besten Wünsche!


    :cheers: Wolfgang

    Danke Dir, Christian!


    Zwei weitere Einspielungen habe ich jetzt noch gefunden - im Rahmen von Sammlungen:



    Hier ist nur die zweite Sonate enthalten. Dora Schwarzberg (Violine) und Martha Argerich (Klavier) spielen. Ich habe wegen der Besetzung zunächst an eines der Konzerte aus Lugano gedacht. Aber die Aufnahme entstand wohl schon früher, 1994 live in den Niederlanden. Da weiß ich nicht, ob ich sie schon mal bewusst gehört habe.


    Bei der anderen ist das aber der Fall:


    https://www.discogs.com/de/rel…nn-Chamber-Music-Complete


    Alle drei Sonaten wurden hier veröffentlicht. Die Interpreten sind Ara Malikian (Violine) und Serouj Kradjian (Klavier). Aufnahme: 1988 in Hannover

    Die drei Sonaten gehören ja nun dem Spätwerk an, das bekanntlich in seiner Rezeption distanziert betrachtet wurde und dem erst in jüngerer Zeit eine fairere Behandlung zuteil wird, welche nicht nur Klischees weitertransportiert. Die dritte Sonate war, wenn ich das richtig sehe, vor wenigen Jahrzehnten noch gar nicht vorgesehen bei den entsprechenden Kammermusikintegralen, weil sie wohl nicht in einer geschlossenen Form ohne Fremdeingriffe vorliegt.


    Vielleicht erklärt sich auch von daher bei unserem Musikwerk jene reizvolle Sprödigkeit, die man als eher unzugänglich oder als eher herausfordernd empfinden kann. Ich bin nun nicht der größte Schumann-Fan, habe aber etwa das Violinkonzert gerade deshalb immer gerne gehört, weil es umstritten war. Die Zeiten haben sich geändert und das gilt - aus Expertensicht und wohl auch aus Sicht der Rezipientinnen und Rezipienten im Liebhaberstatus - gewiss auch für diese Sonate.


    :) Wolfgang

    Die Aufnahme mit Isabelle Faust ist eine der beiden, die ich im Regal finde. Im Neutralfaden wurde das Cover bereits verlinkt. Vielleicht schreibe ich noch etwas dazu, muss sie dann aber wieder hören. Für die andere Einspielung gilt das analog.


    Auf alle Fälle habe ich sie als prägnant, transparent und zupackend in Erinnerung. Isabelle Faust ist gewiss auch Expertin für klassisch Zeitgenössisches - ich kenne sie mit dem Violinkonzert von André Jolivet - eine Herausforderung für Hörer und Interpreten und möglicherweise konkurrenzlos - aber dazu müsste ich genauer nachsehen.


    Der Beitrag von ChKöhn ist - kaum überraschend - besonders interessant für mich; mithalten kann ich da nicht, aber das muss ja auch nicht sein.


    [Ich will ehrlich sein. Vor drei Minuten hatte ich hier auch noch Allan Pettersson stehen, doch da habe ich Faust mit Isabelle van Keulen verwechselt. Das sind so die Fehlleistungen - vielleicht dahingehend interessant, dass beide Geigerinnen das Ausgefallene und Schwierige lieben? Aber so genau weiß ich das dann auch nicht.]

    Werter WolfgangZ wärest Du so freundlich, mir zu erläutern, was Dir an meinem Beitrag seltsam vorkommt. Vielleicht kann ich klären. :)

    Ach ja, der Linguist und ambige Anaphorik ... Pardon! Das Possessivpronomen soll sich ausschließlich auf unseren neuen Freund beziehen. Das tut es aber bestenfalls zu 45 Prozent oder so. Und arg ironisch bist Du mir jetzt oben auch nicht vorgekommen. Gustavo mit seinem "Herr Reger" etc. schon eher - aber da könnte ich mich auch täuschen ...

    Mir hat Reger vor fünfzig Jahren auch nicht gar so viel gegeben. Aber längst mag ich mit noch lange nicht 70 [:P] nicht nur die Orchestermusik, die es früher ohnehin stets leichter hatte bei mir, sondern - und zwar heute deutlich mehr noch - die Kammermusik! Die Orgel höre ich seltener, und wenn, dann lieber französisch spätromantisch oder Messiaen und moderner. Aber auch das ist keine Frage wirklicher Ablehnung der Reger'schen - mit Bachs Orgelmusik wäre es übrigens genauso.


    Ja, man muss sich schon einhören und zum Zuhören bereit sein. Unserem Gustavo hat astewes bereits geantwortet, ich finde seinen Beitrag ein wenig seltsam. Meine Ironie ist freundlicher. [Werner Hintze indes war noch nie so freundlich wie oben ... :untertauch: ... pardon, ich will mir ja nicht lauter Freunde machen ...]


    Die Qualitäten der Reger'schen Musik will ich jetzt - auch aus Zeitgründen - nicht bezüglich meiner Sicht genauer darstellen. Nur so viel - Psychologinnen allerlei Geschlechts mögen sich hineinarbeiten: Gerade wenn ein Werk - was weiß ich, das Klavierquartett op. 64, in c-Moll, etwa - in Konzertführern als spröde (und überladen) deklariert wird, will ich es kennenlernen, ein paar Mal hören, und sei es aus Protest gegen das System. Und plötzlich ist daran partout auch nichts mehr spröde und allenfalls ein bisschen was überladen - und das gehört sich eben so -, sondern nur reizvoll. Wer dieses Geständnis nun seltsam finden mag, der darf das gerne. :P


    Doch noch @ Freund Gustavo: Hast Du es schon mal mit dem Klarinettenquintett probiert?


    :hello: Wolfgang

    Die Nummern habe ich damals - vor Jahrzehnten - gerne kennengelernt und des Öfteren gehört. Per Kassettenmitschnitt. Später dann natürlich als Bestandteil der Integrale Messiaen als CD-Box. Da habe ich die Sätze nur mehr selten gehört. Denn sie sind halt arg unverwechselbar ... ^^

    O Wolfgang, dir dank ich! ;)

    In der Tat: Eine bemerkenswerte Integrale, dir mir meinen Jochum und Wand erweitert, aber nicht ersetzt. Geht es z.B. ans Adagio der 7. - mein heiliger Bruckner-Gral - höre ich gerne mehr Jochum-Weihrauch als nüchternen Poschner...

    Jochum und Wand kenne ich in der Tat auch - wobei es natürlich verschiedene (Beinahe-)Integral-Einspielungen gibt, außerdem Haitink und Schaller, die vorletzte. Dann noch ein paar einzelne Aufnahmen, viele sind es nicht. Das reicht!

    Und ich habe auf a... nachgesehen, denn da kann ich das Rückseiten-Cover des ganz neuen Schaller lesen - bei jpc nicht. Es ist tatsächlich so, dass die CDs 19 und 20 eine Orgelfassung der Neunten enthalten. Wenn man böse ist, könnte man bezüglich der Ankündigung damals, als ich mir Schaller auf 18 CDs gekauft habe, von Etikettenschwindel sprechen.


    Doch was soll's. Ein Konzert mit der Achten und mit Schaller im Kloster Ebrach werde ich nächstes Jahr trotzdem gerne besuchen - mein fünfter oder sechster Bruckner im Konzert (Würzburg und Bamberg).


    Viel Freude dem Meister Tristan mit dieser Integrale, die gewiss alles Bisherige in den Schatten stellen dürfte - und die vermutlich trotzdem keine der klassischen Sichtweisen überflüssig macht. Ich bin da kein gar so großer Sammler - vier Beinahe-Integralen besitze ich freilich. Das ändert nichts daran, dass ein Bruckner - und erst recht ein Bruckner live - natürlich ein Erlebnis darstellt.


    :hello: Wolfgang

    [...] da war der Herr Poschner schneller


    ,

    ... und hat vermutlich auch den Herrn Schaller überflügelt:


    Aber kaufen werde ich mir Poschner jetzt nicht auch noch. Schaller steht, wenn ich das richtig sehe, einer hippen Sicht gar nicht so fern. Aber zum einen bin ich nicht so ganz sicher, was HIP bei Bruckner so wirklich bedeutet - gut, in einem wörtlichen Verständnis kann ich es mir schon vorstellen - und zum anderen folgt daraus, dass ich solches vermutlich nicht dringend benötige.


    Schaller hat schon auch 18 CDs veröffentlicht, aber das sind nicht nur die Sinfonien und es sind zwei erweiterte Neunte dabei.



    Hmh - wie ich sehe, gibt es jetzt die damals - vor drei oder vier Jahren angekündigte - noch neuere Version auf 20 statt 18 Scheiben. Die werde ich mir nun wirklich nicht kaufen - dazu müssten die neuen Varianten schon separat zu erwerben sein, wonach es nicht aussieht. (1) Auf die Schnelle stelle ich fest, dass die Orgelversion einer Sinfonie enthalten ist. Das reicht noch nicht für zwei CDs mehr - oder doch? Naja ...


    :hello: Wolfgang


    EDIT: Poschner ist auf jeden Fall vollständiger, auch als der neueste Schaller - da gibt es nichts zu diskutieren. Ob jetzt das Idealmaß erreicht ist, weiß ich nicht.

    EDIT (1): Naja, ich muss das schon sehr genau hinsehen beim Partner. Erst mal herrscht da Verwirrung angesichts des Angebots, wenn man "Bruckner" und "Poschner" respektive "Bruckner" und "Schaller" eingibt. Vielleicht schaue ich mir die Dinge ein ander Mal genauer an.

    Von Helmut Hofmann, von Euch anderen ganz ebenso, kann ich hier viel lernen. Und überdies gibt es ja seinen detaillierten Faden zu den Liedern im Einzelnen, den er oben verlinkt hat.


    Eine Reihe von Einspielungen finde ich im Regal, wobei ich nun kein Liedspezialist bin.


    Janet Baker/ Hallé Orchestra/ John Barbirolli (1967)

    Siegfried Lorenz/ Gewandhausorchester Leipzig/ Kurt Masur (1980?)

    Dietrich Fischer-Dieskau/ Berliner Philharmoniker/ (1955)

    Kathleen Ferrier/ Wieder Philharmoniker/ Bruno Walter (1949)


    Meines Erachtens wird das Persönliche durch die Texte Rückerts und durch die ungemein griffige Musik Mahlers durchaus auf eine Ebene gehoben, die vom allzu Subjektiven abstrahiert. Und ich meine schon auch, dass die Lieder, die ich gerne, aber nicht oft höre und die freilich sehr oft im Konzertsaal, auf Tonträger sowieso oder im Rundfunk dargeboten werden, bewusst jegliche Rührseliigkeit vermeiden. Eher - und das gehört aber bereits zur Abstraktion, meine ich - wird, etwa in der Wettersymbolik, die innere Aufruhr thematisiert. Ich will es mir nicht vorstellen müssen, aber ich könnte mir vorstellen, dass unter den Gefühlsregungen Betroffener im Persönlichen Letzteres wesentlicher ist.


    Gewiss geht das kritische Zitat von Gerhaher nicht ganz in diese Richtung und gewiss will ich ihm da eine andere Kompetenz zubilligen. Das "schlechte Gefühl" wiederum halte ich eigentlich für unnötig. Wer in ein Konzert geht, weiß doch eigentlich, was er zu hören bekommt - und sei es nur der Titel, wenn er die Musik nicht kennt. Doch was weiß ich da schon!


    Wie relevant erscheint Euch eigentlich der Unterscheid, ob eine Frau, ob ein Mann singt?


    :hello: Wolfgang

    Spannend allenthalben! Und gewiss ist hier die Scharlatanerie vom strengen Bemühen der Komponisten nicht immer haarscharf zu trennen. Gilt Gleiches für die Ausführenden? Ich weiß es nicht.


    Überrascht war ich über den Eindruck bei Xenakis, den ich nur als harmloser kannte. Ferneyhough wiederum verlangt in seinen Streichquartetten letztlich so gut wie Unmögliches von den Ausführenden. Da zählen dann andere Kriterien.


    Finnissys Tänze kenne ich. Das hat ein gewisses humoristisches Potenzial, wenn man den Titel dem Notentext gegenüberstellt.


    Ansonsten stimme ich dem letzten Beitrag von Axel gerne zu!


    Ernsthaft messen und Zehnerlisten anfertigen, ist ohnehin sinnlos. Wir sind nicht in der Leichathletik und der Sinn von Musik lässt sich auf diese Weise ganz gewiss nicht bestimmen. Das ist trivial und banal, meine ich doch.


    Wenn immer Gaspard oder Islamey oder die Klavierversion von Petruschka als die schwierigsten Nummern der Klavierliteratur genannt werden, dann muss man gewiss ebenfalls andere Kriterien anlegen. Die könnte man schön oder lang und breit und kontrovers diskutieren. Noch einmal auf einer anderen Ebene befinden sie dann wohl die Sachen von Sorabij oder die relevanten von Ligeti ...


    :cheers: Wolfgang

    @ Sinfonik von Carl Nielsen

    Nach dem vollständigen Hören würde ich die GA insgesamt als durchwachsen bezeichnen. In der 4. (viel zu schnelles Ende des letzten Satzes) und der 5. spielt Berglund über einige Details hinweg (Steigerungen letzter Satz der 4. und Satzende des 1. Satzes der 5.) mal gestaltet er die auskomponierten Höhepunkte wirklich begeisternd (Ende 6. Sinfonie) mal merkwürdig zurückgenommen. Schlecht finde ich sie zwar nicht, sie gehört aber wohl zu den schwächeren GA, die dafür aber neue Details hörbar macht.


    Die zitierte Aussage (nachzulesen im Nielsen-Sinfonienthread bei der Konkurrenz) kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen, zumal Berglund ja gerade die Emotionalität der Musik nicht immer auskostet.


    Bzgl. der Nationalromantik bin ich mir bei Nielsen nicht so sicher. Schon die 1. Sinfonie ist sehr vorwärtsdrängend gehalten (zugegebenermaßen schon im unverwechselbaren Nielsen-Tonfall), „typisch Nordisches“ oder „typisch Dänisches“ höre ich in seinen Sinfonien noch am Ehesten in den langsamen Sätzen. Der romantische/spätromantische Einfluss auf seine Werke ist nicht zu verleugnen, inwieweit das tatsächlich Nationalromantik ist, weiß ich nicht. Ab der 4., spätestens aber ab der 5. Sinfonie wandelt sich Nielsen als Sinfoniker mMn zu einem dänischen Proto-Shostakovich.

    :) Auf den Begriff der "Nationalromantik" sollte ich in der Tat nicht bestehen, da er wohl eher nur für die stimmungsvolle 3. Sinfonie berechtigt ist. Da war ich gestern doch ein wenig eilig ... So was wie ein nordisches Element kann man leicht behaupten, nur zu beweisen ist es weit weniger leicht und wirklich passend für einen so zukunftsgewandten Komponisten wäre es halt auch nicht. Da gäbe es eine ganze Reihe geeigneterer Kandidaten.


    Berglund ist im Vergleich keineswegs meine erste Wahl, aber ich finde ihn halt nicht so schlecht, wie er manchmal gemacht wird, und kann Deinen Details gut folgen. Bei der Vierten bevorzuge ich eine Einzelaufnahme wegen ihrer kraftvollen, transparenten, also insgesamt wirklich spannenden Anlage - und meine auch, dass das nicht meine Privatmeinung darstellt.



    Allerdings muss ich zugeben, dass ich mit den auch bei anderen Komponisten oft recht beliebten Schostakowitsch-Anleihen nicht viel anfangen kann. Dazu sind mir beide Individualstile viel zu unverwechselbar. Doch vielleicht meinst Du das auch auf einer anderen Ebene. Und bei der skurrilen Sechsten hätte ich beim zweiten Satz noch nicht einmal Probleme, an Anton Webern zu denken.


    :hello: Wolfgang

    Das war meine erste Sinfonien-Integrale von Nielsen - dann habe ich noch fünf weitere gesammelt. Anderes Cover. Soo schlecht ist die nicht - und ich bin ein wenig befremdet über ein Vokabular wie "auf ekelhafteste Weise romantisierend". Da steckt für mich über die grob abwertende Phrase im Superlativ hinaus schlicht keine Aussage dahinter, denn die Sinfonien kommen nun einmal aus einer Nationalromantik, die Nielsen auf seine ganz unverwechselbare Art individualisiert. Und das gilt - mit Verlaub - bis zum Schluss. Die Musik ist kühn, zuletzt für ihre Zeit bemerkenswert avantgardistisch, aber das ändert nichts an ihrem Hintergrund.

    Die Kunden mit Negativ-Sternen beim Werbepartner müssen sich die Ohren reinigen lassen.

    Da nehme ich halt wieder einmal an, dass es sich um dummen Unfug handelt. Offenbar ist jpc nicht in der Lage oder zu bequem, das abzustellen, oder man hat wirklich keine Handhabe. Vielleicht würde helfen, auch eine kurze verbale Begründung zu verlangen?

    Die Preise sind bekanntermaßen Kapitalistenunfug und sonst nichts.


    Aber das Bild gehört zu denen eines mich pauschal faszinierenden Malers, die mich ganz besonders faszinieren.


    Auch das eher klassisch-konventionelle Musikstück ist gewiss reizvoll, aber - wie so manches Mal bei solchen Adaptionen - nimmt es zu viel weg vom Geheimnis, der Magie, ja auch der Logikferne der Vorlage. Und das steht für mich in keinem Widerspruch zu der Tatsache, dass sich der musikalische Ablauf tendenziell bequem auf eine mögliche Bildaussage projizieren lässt oder ließe.


    Offen gestanden, stört mich von daher bereits der Titel des Gemäldes. Doch wie anders lösen?

    @ Helmut Hofmann nochmals: Wenn ich mir alles so ansehe, dann muss ich leider sagen: Das Problem liegt bei meiner Formulierung mit dem "ähnlichen Grund". Das ist schlicht zu wenig kontextbezogen und viel zu schwammig.


    Da aber das Thema nicht banal genug ist, um darüber hinwegzusehen, bin ich ganz froh über Deine kritische Antwort! Denn eigentlich war ich einst nicht schludrig - oder von der anderen Seite her gesehen: eher pingelig :/ - bei solchen sprachlichen Dingen. Freilich: Die Pensionistenzeit ist da und fordert ihren Tribut. ;)


    :cheers: Wolfgang

    Nun - werter Helmut - vermutlich bin ich wieder einmal Täter und zugleich Opfer der Internet-Kommunikation geworden.


    Daher genauer. Zum einen gehörst gerade Du zu denjenigen, die mich über die nun auch schon wieder vielen Jahre hinweg endlich vertrauter mit dem Kunstlied gemacht haben, mit dem romantischen insbesondere, das man im Unterricht freilich auch bevorzugt aufgreifen kann. Aber noch vor zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren ist es leider in meinem Oberstufenunterricht nur als - sagen wir mal so - Mondnacht vorgekommen ;):). Mittlerweile schreibe ich aber auch für unsere Zeitung Konzertbesprechungen - denn in unserer Gegend wohnt ein Profi - keine Opernstimme, aber um so überzeugender für das nicht selten mild ironische oder verspielte Repertoire zwischen Empfindsamkeit und Hugo Wolf -, tritt im etwas größeren Umkreis öfters auf, und die Ehre nehme ich dann nicht selten wahr, zumal sich noch niemand beschwert hat.


    Pardon für die Selbstbespiegelung, die hier auch ziemlich irrelevant ist, aber ich konnt's gerade nicht lassen. :S


    Also zum anderen: Es ging aber oben in der Tat nicht um das Nationalitätenproblem, das gewiss ziemlich fragwürdig wäre, es ging um nichts anderes als eine Distanz zum Beruf, die man halt auch braucht und welche die absolute Musik ganz unmittelbar - oder viel unmittelbarer zumindest, meine ich - verschafft, mir verschafft. Ob diese Einstellung die richtige ist? Naja - aber Du darfst mir leider glauben, dass die Hälfte der Arbeitszeit vergeudeter Formalismus ist.


    Gut - jetzt bin ich 68.


    Insofern ein Missverständnis, für das Du überhaupt nichts kannst und ich halt eine schnellere und direktere Gesprächssituation benötigt hätte.


    :thumbup: Wolfgang

    Mich stört wahrscheinlich, wenn die Nationalität zum Inhalt der Musik wird. Übergänge sind da durchaus unscharf. Ich habe früher mal eine zeitlang mit viel Interesse klassische indische Ragas auf der Sitar gehört. Das fand ich schon interessant, aber eben doch eher aus rein musikalischem Interesse, nicht wegen des indischen Kolorits.

    Doch, dem schließe ich mich an. Das könnte sogar einen ähnlichen Grund haben, warum ich als ehemaliger Deutschlehrer schon gerne mal Kunstlieder höre, sie aber gewiss kein zentraler Bestandteil meiner musikalischen Interessen sind. Noch stärker gilt das für Opern - wobei dann allerdings doch wieder der Germanist durchschlägt und ich mich möglichst umfangreich informieren will, habe ich mal wieder eine im Visier.


    Mit anderen Worten und auf die Gefahr hin, dass ich dessen gescholten werde [;):P]: Meine Musikbegeisterung ist zum einen eine innermusikalische, das Erfassen von Formen und Stilistiken, zum anderen wohl nicht frei von einem gewissen Eskapismus. Das wiederum allerdings bedeutet für mich, dass mich Rangunterschiede weitaus weniger interessieren, dass mich Unterscheidungen zwischen erster und dritter Klasse nicht übermäßig berühren, selbst wenn ich deren Berechtigung nicht oder meist denn doch nicht für unangemessen halte.


    Man muss und viele (außer dem Dr. Pingel) werden mir keineswegs folgen, aber Janacek ist mir viel wichtiger als ... was weiß ich ... Schumann.


    Zum Thema möchte ich zunächst beitragen, dass mir meine Aufnahme von Alicia de Larrocha sehr zusagt. Daran mag nichts überraschend sein, nur leider kann ich nicht annähernd mithalten weder mit dem einen noch dem anderen unserer Klavierexperten. Stilistisch finde ich die Musik sehr interessant und sie langweilt mich auch nicht - wobei Begeisterung noch einmal eine andere Kategorie ist. Ich würde, soweit ich mich intensiver mit ihr befassen würde, was ich aktuell nicht vorhabe, schon versuchen zu vergleichen - aber dann mit Zeit- und Kulturkreisgenossen, deren Klaviermusik von Relevanz ist, wie Granados - den ich, oberflächlich formuliert, für salonhafter halte, oder mit Mompou - den ich ob seiner quasi autarken, ja raffinierten Schlichtheit sehr schätze.


    :cheers: Wolfgang

    Die vierte Sinfonie ist halt ungeheuer effektvoll, abwechslungsreich, herrlich stimmungsvoll bei den leisen Tönen und ein Dirigenten-Monster. Ich mochte sie schon vor fast fünfzig Jahren, da hatte ich keine Ahnung von einer Concord-Sonate. Insofern halte ich sie für wesentlich leichter als die Sonate - aber bei mir steht auch die Kammermusik mittlerweile gleichwertig neben dem Orchestralen oder überwiegt dieses sogar an Hörrelevanz - nur war das noch vor dreißig Jahren völlig anders.


    Wenn man sich für die philosophisch-strukturellen Hintergründe interessiert, dann bekommt man mit dem Wächter-Lied einen kleinen Leitfaden quasi hinzugeliefert. Sonst - auch hier anderweitig, so im zweiten Satz natürlich - muss man die Nummern in ihren Abrissen erst wahrnehmen. ^^


    Auch wenn der Choralsatz einen - natürlich absichtsvoll verwendeten - quasi rückschrittlichen Fremdkörper darstellt, habe ich mich an ihn genauso gewöhnt. Er ist ja dem ersten Streichquartett abgewonnen und vermutlich war dieses Streichquartett auch früher vorhanden - was man freilich bei Ives so schnell nicht weiß.


    Das Theremin habe ich mal bei einer Yt-Wiedergabe gesehen - ich weiß nicht, ob es so oft verwendet wird. Wenn Du Dir Aufführungen nicht anhörst, sondern auch ansiehst, wirst Du gewiss noch mehr entdecken. Ich besitze eine Handvoll Einspielungen auf CD, darunter manche Klassiker, wie etwa Tilson Thomas. Jüngeren Datums ist die folgende Aufnahme - so glasklar scheint mir keine andere, aber sie haben für mich alle ihre Meriten, auch der Pionier Stokowski, den ich nur über das Netz kenne.


    https://www.discogs.com/de/rel…rles-Ives-Fourth-Symphony


    Das Werk würde ich unter die zehn interessantesten rechnen, die ich kenne, und es ist vielleicht das absolut faszinierendste für mich in der ganzen Musikgeschichte. Insofern beneide ich Axel ums Kennenlernen.


    :) Wolfgang

    Hallo,


    ich kann bzgl. Ives‘ Concord-Sonate noch auf die IMO sehr eindringliche Aufnahme Lubimovs hinweisen (ich denke, eine Live-Aufnahme).


    LG Siamak

    Die müsste ich besitzen und kennen. Oben habe ich den Namen genannt - es könnten höchstens zwei verschiedene Aufnahmen Lubimovs sein, was ich eigentlich nicht glaube. Das Cover schaut bei mir anders aus und es ist eine weitere - vierteltönige - Komposition von Ives dabei statt Berg und Webern. Aufnahmedatum ist 1995 und die gleiche Flötistin wird genannt - insofern muss ich auch meine Behauptung vor von ein paar Tagen widerrufen, ich würde nur Aufnahmen ohne Zusatz kennen ... .


    Natürlich kann und will ich Dir nicht widersprechen, schon gar nicht ohne nochmaliges Hören. Ich meine, dass mir - wie oben kurz gesagt - Hamelin noch besser gefallen hat. Aber damit ist ohnehin nichts gegen Lubimov gesagt. Überdies zielen Transparenz und Eindringlichkeit erst einmal in verschiedene Richtungen - und zum anderen bleiben die Dinge ohnehin letztlich subjektiv. :)