Beiträge von pt_concours

    Hallo,


    Mir als Klaviermusikfreund fallen da zuerst die "Gipfeltreffen" mit S.Richter ein. Leider finden sich viel zu selten in der Kammermusik Partner die beide/alle auf solch gleich hohem Niveau sind! Zuerst denke ich da an die Aufnahme des SCHUBERTschen "Forellenquintett" (obwohl nun gerade hier nicht die klassische Quartettformation spielt)



    Es bleibt meine Lieblingsaufnahme diese Werkes!
    :jubel: :jubel: :jubel:


    Weitere Beispiele der Zusammenarbeit wären die Klavierquintette von DVORAK, SCHUMANN oder FRANCK.



    Gruß pt_concours

    Zitat

    Original von pt_concours
    Die einzige mir bekannte vollständige Aufnahme des Klavierwerkes (zu 2 Händen), findet sich mit dem Pianisten A. Paley bei Naxos.


    Leider ein Irrtum! Es fehlen (vorerst?) folgende Werke:


    1798 6 Fughetten op. 1
    1801 12 Allemandes op. 4
    1802 6 Ecossaisen WoO
    1812 6 Favoritwalzer WoO


    sicher nur Früh- oder Gelegenheitswerke, aber trotzdem sicher nicht uninteressant, wenn man einen gesamten Überblick bekommen möchte!
    Dafür enthält Vol. 4 der Naxos-Reihe ein "Les Adieux" op. 81 (!!) posth., welches im Begleitheft nur im französischen Text erwähnt wird, mit der Aussage, der Hörer soll selbst entscheiden, ob es von WEBER sein könnte...
    ?(


    Es fehlen natürlich auch die drei Werke zu vier Händen:
    1801 6 Petites Pièces faciles op. 3, vierhändig
    1809 6 Pièces op. 10, vierhändig
    1819 8 Pièces op. 60 vierhändig


    Unverständlich ist mir, warum Naxos dann als Vol. 5 folgdne CD herausgebracht hat:



    eine Reihe vierhändiger Arrangements von WEBERs Ouvertüren, die vermutlich nicht von WEBER selber stammen (?), ich habe zumindest keine Hinweise darauf gefunden. Hier wäre es doch wirklich sinnvoller gewesen, zuerst die originale Klaviermusik komplett aufzunehmen!
    :boese2:


    Kennt denn hier jemand Einspielungen der vierhändigen Klaviermusik WEBERs?


    Gruß pt_concours

    Hallo,


    ich finde, die Ordung hier in diesem Unterforum ist für mich bisher wenig befriediogend!
    Es gibt den allgemeinen Thread, wo jeder seine Konzerterlebnisse postet, und der aufgrund von vielen Seiten und vielenvielen Beiträgen bereits völlig unübersichtlich ist! Und dann gibt es die einzelnen Beiträge, die aber nur von einem Konzert berichten, wozu dann aber nie eine Antwort kommt. Ein User (JoeBroesel) hat eine eigene"Konzertecke" eingerichtet. Dadurch bekommt man zwar einen interessanten Überblick über sein "Konzertprofil", aber so etwas kam auch für mich nicht in Frage, da ich es für andere nur bedingt für interessant halte, welche Konzerte ich besuche!
    Ich habe deshalb jetzt einen orchesterbezogenen Thread begonnen (eigentlich wollte ich ja zuerst einen Thread über das Orchester eröffnen, dass ich selber oft höre und über das ich auch schon mehrfach berichtet habe- aber aus aktuellem Anlass jetz so!) Vielleicht entsteht ja so ein interessantes Profil von einzelnen Orchestern, Ensembles und Solisten. Oder sollte man eher nach Genres Sinfoniekonzert, Kammermusik, Soloabend, etc. unterteilen? Oder nach Konzertorten??
    Gibt es hier weitere User, welche die bisherige Aufteilung stört?


    Gruß pt_concours

    Gestern (vor einer Woche) im Konzert:


    III. concert
    Smetanova sín, Obecního domu
    13.12.2008 19:30


    Félix MENDELSSOHN-BARTHOLDY - Ein Sommernachtstraum (Auswahl)
    Robert SCHUMANN - Klavierkonzert a-moll, Op. 54
    * * *
    Wolfgang Amadeus MOZART - "Krönungsmesse" KV 317


    Ivan Moravec, piano
    CNSO / Libor Pešek, conductor


    Silvia Dalla Benetta, soprano
    Lenka Šmídová, alto
    Jaroslav BYezina, tenor
    Paolo Pecchioli, bass
    Czech National Choir / Adolf Melichar, choirmaster


    Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt habe, bin ich nach Prag gefahren, um I. Moravec einmal im Konzert zu hören. Die Konzertkarten hatte ich zwei Tage vorher im Internet gekauft. Obwohl dort nur noch wenige Plätze frei waren, war der Saal am Abend nur gut gefüllt. (Die Konzerkarten werden in der Touristinformation hinterlegt, wo man nach Vorlage eines Ausweises handschriftlich in einem dicken Buch unterschreiben muss –was ich irgendwie witzig fand, nach dem Kauf im Internet, diese dicke Buch voller handschriftlicher Notizen...)
    Der Smetana-Saal ist, wie das ganze Repräsentationshaus, architektonisch sehr sehenswert, herrlichster Jugendstil, wie man ihn wohl nur in Wien oder Prag so reichlich finden kann.
    Die Akustik des Saals „trägt gut“, ist aber in den hinteren Reihen für meinen Geschmack etwas zu hallig.
    Das Konzert begann mit drei Sätzen aus der Sommernachtsmusik von MENDELSSOHN, die Pesek unglaublig schnell begann. Was wohl entweder den Solisten oder mein Ohr (oder beide?) für einige Momente irritierte. Doch nach wenigen Takten war klar: die Tschechische Philharmonie ist wirklich (immer noch) eines der besten Orchester der Welt! Absolut homogene Streicher, blitzsaubere Bläser. Musikalität, Zusammenspiel, Virtuosität, Präzision, Klang – alles perfekt! Und Libor Pesek: ein wahrer Meister seines Fachs! (Für mich stand er bis jetzt eher im Schatten der großen Namen von Talich und Ancerl zu Neumann und Belohlavek), zu unrecht, wie ich merkte! Er gab der Musik Schwung und Klangsinn, nahm zurück, ließ aufblühen, ich weiß nicht, was ich lange erzählen soll, ich hatte an dieser Aufführung nichts auszusetzen, habe einfach alles nur genossen.
    Und dann das SCHUMANN-Konzert mit Moravec? Ich wusste von früheren Erlebnissen, wenn man einen Pianisten von so vielen Aufnahmen so hoch schätzt, wird die Begegnung im Konzert leicht aufgrund der rieseigen Erwartung enttäuschend. Und wirklich war ich zu Beginn etwas ernüchtert in der Erwartung eines großen Wunders. Der 78-jährige Pianist spielte natürlich virtuos und klangsinnig, doch ich musste mich erst etwas „einhören“. Doch dann kamen die Phrasen, mit einer eindringlichen Gestaltung, die man tage- oder wochenlang nicht mehr „aus dem Kopf kriegt“. Und wieder begleiteten Dirigent und Orchester phänomenal!
    Die Krönungsmesse von MOZART nach der Pause war für mich eher eine Zugabe, sie ist natürlich nicht das Kernrepertoire eines solchen Sinfonieorchesters, und in Zeiten von HIP ist man eben einfach anderes gewöhnt. Wenn man sich aber darauf einließ, dieses Werk jetzt in solch einer Besetzung zu hören, wurde man durch Dirigent, Chor und Orchester mit einer ebenso exzellenten Leistung belohnt Das Gesangsquartett, welches unterschiedlich stark gefordert war, war gut besetzt, für meinen Geschmack aber etwas zu „opernhaft“ und leider auch kein echtes Quartett, sondern „nur“ bestehend vier Solisten...
    Trotzdem ein gelungener Abend, der mir lange lebhaft in Erinnerung bleiben wird.


    Gruß pt_concours

    Für meine Beschäftigung mit den Klaviersonaten von C.M.v. WEBER habe ich mich zuerst noch mit dem gesamten Klavierwerk befasst.
    Ich habe es hier chronologisch geordnet, wobei ich auch die Werke der Kammermusik mit Klavier und die Stücke für Klavier und Orchester mit aufgezählt habe (nicht aber die (zahlreichen) Lieder für Singstimme(n) und Klavier). Dieser Aufstellung habe ich noch die wichtigsten Stationen der Biographie WEBERs gegenübergestellt:


    1786 geb. 18. oder 19. November in Eutin, Schleswig-Holstein
    1787 Begin des Wanderlebens mit der Schauspieltruppe des Vaters
    1796 erster (geregelter) Klavierunterricht bei J.h. Heuschkel in Hildburghausen
    1797 Unterricht in Klavier, Kontrapunkt und Gesang bei M. Haydn in Salzburg


    1798 6 Fughetten op. 1


    1799 Kompositionsunterricht bei J.N. Kalcher in München


    1800 6 Variationen über ein Originalthema op. 2


    1801 Fortsetzung des Studiums bei M. Haydn in Salzburg


    1801 6 Petites Pièces faciles op. 3, vierhändig
    1801 12 Allemandes op. 4
    1802 6 Ecossaisen WoO


    1803 Übersiedlung nach Wien, Unterricht bei Abbé Vogler


    1804 8 Variationen über ein Thema aus Voglers „Castor und Pollux“ op. 5
    1804 6 Variationen über ein Thema aus Voglers „Samori“ für Klavier, Violine und Violoncello


    1804- 1806 Kapellmeister in Breslau
    1806- 1807 am Hof des Herzogs Eugen (I.) von Württemberg in Schloß Carlsruhe in Schlesien
    1807- 1810 Hauslehrer und Privatsekretär in Stuttgart, Verhaftung und Ausweisung aus Württenberg


    1807 7 Variationen über "Vien quà, Dorina bella" von Bianchi op. 7
    1808 7 Variationen über ein Originalthema op. 9
    1808 Momento capriccioso B-Dur op. 12
    1808 Grande Polonaise Es-Dur op. 21
    1808 9 Variationen über ein norwegisches Lied für Klavier und Violine
    1809 Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello B-Dur
    1809 6 Pièces op. 10, vierhändig


    1810 Aufenthalt in Mannheim und Darmstadt


    1810 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op.11
    1810 6 Sonates progressives für Klavier und Violine


    1811 als Pianist auf Konzertreisen, Aufenthalt in München, Konzertreisen über Leipzig, Gotha und Dresden bis nach Berlin


    1811 Silvana-Variationen für Klarinette und Klavier op. 33


    1812 Aufenthalt in Gotha (am Hofe des kunstliebenden Herzog August Emil Leopold), in Weimar und in Berlin


    1812 Klaviersonate Nr. 1 C-Dur op. 24
    1812 7 Variationen über eine Romanze aus Méhuls „Joseph“ op. 28
    1812 6 Favoritwalzer WoO
    1812 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 Es-Dur


    1813 - 1816 Kapellmeisterstelle am Prager Stände-Theater
    1814 Aufenthalt in Berlin


    1815 9 Variationen über Schöne Minka op. 40
    1816 Klaviersonate Nr. 2 As-Dur op. 39
    1816 Grand Duo concertant für Klarinette und Klavier Es-Dur op. 48
    1816 Klaviersonate Nr. 3 d-Moll op. 49


    1816 – 1826 Leiter der neugegründeten Deutschen Oper in Dresden
    1817 Heirat mit Caroline Brandt


    1817 Divertimento für Gitarre und Klavier
    1817 7 Variationen über ein Zigeunerlied op. 55
    1819 8 Pièces op. 60 vierhändig, Nr.1, 4 und 5 bereits 1818 komponiert
    1819 Rondo brillante Es-Dur op. 62
    1819 Trio für Flöte, Violoncello und Klavier g-Moll op. 63
    1819 Aufforderung zum Tanze op. 65
    1819 Polacca brillante E-dur op. 72
    1821 Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll op. 79
    1822 Klaviersonate Nr. 4 e-Moll op. 70


    1826 gest. 5. Juni in London



    Das Klavierwerk enthält neben den 4 Klaviersonaten und den 7 Variationszyklen noch eine Reihe kleinerer und größerer Einzelstücke. Das bekannteste Werk ist sicher die „Aufforderung zum Tanze“, welches auch in vielen Einspielungen zu finden ist! Darüber hinaus sind mir nur wenige Aufnahmen von WEBERs Klavierwerken bekannt. Die einzige mir bekannte vollständige Aufnahme des Klavierwerkes (zu 2 Händen), findet sich mit dem Pianisten A. Paley bei Naxos.




    Weitere Werke findet man vor allem als „Zugabe“ auf CDs mit seinen Klaviersonaten (mir ist keine einzige CD bekannt, die nur Klavierwerke ohne eine Klaviersonate von WEBER enthält). Auch wurde WEBER eher wenig von den „großen“ Pianisten gespielt: Arrau, Backhaus, Richter, Gilels, Brendel, Cortot oder Fleischer haben nur einzelne Werke (ein)gespielt. Dabei ist der Einfluss den WEBER auf spätere Komponisten ausübte sehr hoch einzuschätzen: MENDELSSOHN, SCHUMANN, CHOPIN und LISZT haben in großem Maße auf seinem Werk aufgebaut!


    Welche Erfahrungen gibt es hier mit den Klavierwerken WEBERs (mit Ausnahme der Klaviersonaten, für die es bereits einen eigenen Thread gibt)?


    WEBER, C.M.v: Klaviersonaten-ritterliche Eleganz und romantische Seele



    pt_concours

    Hallo,


    am Sonntag im DVORAK-Museum in Prag gekauft:



    Vitezlav NOVAK Klavierwerke (Auswahl)
    Frantisek Rauch, Klavier
    3 CD (350 tsch. Kronen entpsr. ca. 14 Euro)


    NOVAK war Schüler von A. DVORAK. Seine Klavierwerke (z.B. dieSonatinen) haben mich, als ich einst die Noten aus der Bibliothek ausgeliehen hatte, beim Durchspielen sehr erfreut. Möglicherweise die einzigen Aufnahmen seiner Klaviermusik?


    Gruß pt_concours

    Zitat

    Original von klingsor
    ich schätze seine wunderbare kammermusik (insb. für flöte) sehr!


    Hallo,


    meinst Du damit z.B. auch dieses Werk?


    Serenade op. 71, 3 für Flöte und Gitarre


    ...das ich gerade auf folgender neu erschienenen CD entdeckt habe (Dauer: ca. 10 min)



    + Werke von
    Hans HAUG Capriccio
    Mario CASTELNUOVO-TEDESCO Sonatina op. 205
    Eugène BOZZA Polydiaphonie
    Joaquin RODRIGO Serenata al Alba del Dia
    Heitor VILLA-LOBOS Distribuçào de flôres / Distribution des fleurs


    Andrea Lieberknecht, (Bass)Flöte
    Frank Bungarten, Gitarre


    Gruß pt_concours

    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner



    Auf dieser CD sind auch die "Canti di Prigionia" für Chor, zwei Klaviere und Schlagzeug von Luigi Dallapiccola zu finden. Niemand würde hinter dieser extrem sangbaren Musik ein - vermeintlich - strenges System vermuten. Man spürt sofort die emeinente melodische Begabung Dallapiccolas und seinen Sinn für leuchtende Farben.


    Lieber Edwin,


    vielen Dank für die Erinnerung an dieses schöne Werk. Ich habe es selber schon mehrfach gesungen, wäre mir aber ohne Noten nicht mal sicher gewesen, ob es wirklich in ZTT geschrieben wurde
    :untertauch:
    Bisher besitze ich nur einen (recht gelungenen) internen Konzertmitschnitt, habe aber schon immer nach einer CD mit dem Werk gesucht, stelle dabei aber vorallem an den Chor sehr hohe Anforderungen (Homogenität, Intonation, etc.) Wie beurteilst Du die von Dir gezeigte Aufnahme, kennst Du Alternativen? Heute hielt ich folgende CD in der Hand:



    Pascal DUSAPIN: Granum Sinapis
    Igor STRAVINSKY: Messe für Chor und doppeltes Bläserquintett
    Luigi DALLAPICCOLA: Canti di Prigionia
    Europachorakademie, Sylvain Cambreling



    Hat jemand hier schon mal "reingehört"?


    Gruß pt_concours


    ps eigentlich hätte das Werk sogar einen eignen Thread verdient! (ich habe aber noch zu viele nicht eingelöste Schulden) 8)

    Zitat

    Original von pt_concours


    Gesucht sind ca. fünf lebende Pianisten, meine Liste wäre wohl:

    I. Moravec,
    ...


    Ich habe mich dann am Donnerstagabend kurzfristig entschlossen, am Wochenende zu einem Sinfoniekonzert des Tschechischen Philharmonie unter L. Pesek mit I. Moravec nach Prag zu reisen (von Dresden gut zwei Stunden mit der Bahn) Den 78-Jährigen Pianisten (der doch von Jahr zu Jahr weniger Konzerte zu geben scheint) mit SCHUMANNs Klavierkonzert live zu hören war für mich ein willlkommener Anlass für einen Kurzbesuch in der "Goldenen Stadt"


    Gruß pt_concours

    Dresden im Advent zwischen Striezelmarkt und musikalischem Adventskalenderr:


    Da Dresden für viele hier im Forum doch scheinbar eher außerhalb ihres Wirkungskreises liegt, habe ich mich entschlossen, für mein Adventstürchen etwas aus der Region zu erzählen.
    (Es bleibt natürlich schwierig für mich einzuschätzen, inwieweit diese Sachen hier auch schon außerhalb bekannt oder verbreitet sind)


    Dresden hat einen Weihnachtsmarkt, wie wohl heute fast jede Stadt. Ja, heute. Doch dieser hier, der Striezelmarkt, gilt als ältester in Deutschland (worauf Dresden unheimlich stolz zu sein scheint...) Wobei „ältester in Deutschland“ erstmal nur heißt: das man halt den ältesten Beweis besitzt.


    Ein Dokument aus dem Jahre 1434 belegt: für die Dauer eines Jahres die Abhaltung eines freien Marktes in jeder Woche an einem beliebigen Tag, eingeschlossen ein freier Markt am heiligen Abend. Bewilligt wurde dieses durch Kurfürst Friedrich II. und seinen Bruder Herzog Sigmund.
    Dieses Marktrecht bezog sich auf einen Fleischermarkt, der den Fleischbedarf der Bürger nach der vorweihnachtlichen Fastenzeit deckte. Nach und nach kamen dann auch andere Waren hinzu, wie zum Beispiel Bäckerwaren. So auch besonders das Backwerk mit dem Namen „Christbrot“ oder „Stollen“.
    Und um 1500 ging der Markt als "Striezelmontag" in die Stadtgeschichte ein, da er immer am Montag vor Christfest gehalten wurde.
    Die Bezeichnung Striezelmarkt rührt von einer älteren Bezeichnung für (Weihnachts)-Stollen her. Allerdings sagt auch hier heute niemand mehr „Striezel“ zu diesem Weihnachtsgebäck.
    (Ob die Unterscheidung in „Flüster- , Sprech- und Schreistollen“ auch nur regional geführt wird , weiß ich nicht, jedenfalls bezeichnet diese hier die Rosinendichte, d.h. die Form der Kommunkaktion, welche die Rosinen zur Unterhaltung im Gebäck wählen müssen...)


    Später wurde dann der Markt auf eine ganze Woche ausgedehnt. Und gerade ab dem 19. Jahrhundert ist so manches schriftliche oder bildliche Zeugnis über den Striezelmarkt vorhanden.
    Doch welchen Charme dieser Markt vielleicht früher einmal besessen hat, heute ist davon für mich nur noch wenig zu spüren.
    Wie wohl in vielen anderen Städten auch, lässt die Mischung aus lautem Lautsprechergedudel, Rummelplatz, Fressbuden und Ramschläden bei mir nur noch wenig weihnachtliche Stimmung aufkommen.
    Sicher ist das nur eine Seite, es gibt noch einige schöne Stände, und manches Jahr trifft man sich dort noch mit Freunden um gemeinsam Glühwein zu trinken. Aber wenn nicht- auch gut!
    Dabei mag auch die Kulisse aus stalinistischer Wohnbauten (1950er Jahre) , Kulturpalast-Zweckbau (1960er Jahre) und Kaufhaus- Investorenbau (1990er Jahre) dazu beitragen, wenn es einem wenig weihnachtlich wird (wobei ich den Altmarkt als städtebauliches Ensembles durchaus reizvoll finde)



    (zugegeben: mit Schnee und „Lichterstimmung“ sieht das noch etwas anders aus, aber ich hatte jetzt nur diese Foto aus dem Jahr 2005 zur Verfügung)


    Natürlich gibt es eine ganze Reihe weitere kleinere Weihnachtsmärkte in der Stadt, welche (zum Teil) reizvoller sind, doch möchte ich noch von einer anderen Sache berichten, die mir immer wieder die weihnachtliche Freude von Vorfreude, Überraschung und herzlicher Stimmung gebracht hat: dem musikalischen Weihnachtskalender.


    Wobei die musikalische Seite sich hier eher auf populäre Musik bezieht.
    Dieser Weihnachtskalender findet dieses Jahr hier zum fünften Mal statt.
    Organisiert wird er von dem Verein „Dresdner Stadtmusikanten“.
    Die Idee ist so simpel, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass es so etwas nur hier gibt.
    Es befindet sich an jedem Tag vom 1.-24. Dezember hinter einer (realen) Tür in der (Neu)-Stadt eine musikalische Überraschung.
    Dafür beginnt der Verein gegen Ende des Sommers mit der Suche nach geeigneten Orten (auch in unserem Hausflur hing ein Plakat als Anfrage, doch leider sind unsere Vermieter für solche Aktivitäten wohl nicht zu haben). Später, wenn die Türchen bereits verteilt sind, können sich dann Musiker um eine Teilnahme bewerben.
    Und ein oder zwei Tage vor dem ersten Dezember (nachdem vermutlich schon viel Arbeit hinter verschlossenen Türen gemacht wurde) prangt dann an 24 Haustüren eine große Zahl, die ankündigt, wann es hier eine Überraschung geben wird.



    (Ich weiß, ich weiß, ich hätte die 11 suchen müssen, aber...)


    Die entsprechenden Türchen werden dann jeden Tag um 19:00 geöffnet.
    Dazu sammeln sich meist etwa eine Viertelstunde vor Beginn die ersten Zuhörer vor dem Türchen (Organisatoren und Musiker sind sicher schon eher da). Um die Wartezeit zu überbrücken und mögliche Kälte zu verjagen gibt es Glühwein, mit einer kleinen Spende für die Musiker.
    Und wenn sich dann um 19 Uhr die Türen öffnen, haben sich meist schon hundert Menschen versammelt, die gespannt warten, was sie gleich zu hören und zu sehen bekommen:
    mal ist es eine Big-Band, mal ein Vocal-Group, oder mal ein Sänger mit Gitarre... alles ist möglich und es gibt immer viel Abwechslung.
    Meist wächst dann die Zahl der Zuhörer während der ca. 20 minütigen Musikeinlage noch auf 200- 250 Menschen an.
    Außer denen, die wohl zu spät kommen, sind es sicher immer auch viele die einfach gerade vorbeikommen oder von der Musik aus der Nähe angelockt wurden...
    Und so geht es auch mir oft, denn ich bin nicht unbedingt jemand, der Tag für Tag dem Kalender folgt. Aber da ich dort wohne, wo die meisten Türchen zu finden sind, kommt man oft zufällig vorbei- und genau das hat für mich den besonderen Charme dieser Veranstaltung. Wenn man gegen 19 Uhr gerade noch schnell mal zum Bäcker oder Kopiershop laufen will, und plötzlich auf eine solches kleines Konzert stößt, freue ich mich jedes Mal besonders über diese schöne Überraschung.
    Auch wenn die Qualität der Darbietungen sehr wechselhaft ist: egal! Immer ist es echte handgemachte Musik von begeisterten Musikern, und die Zuhörer (sicher auch immer Freunde der Musiker) danken es auch reichlich.












    In diesem Sinne wünsche ich allen Taminos und Paminas viele unerwartete musikalische Begegnungen, die sich hinter einer Tür verbergen, die sich plötzlich für Euch öffnet - nicht nur in einer besinnliche Adventszeit.


    pt_concours
    S11

    Zitat

    Original von operus
    Dann noch eine Frage: Kann es eine Dirigentenliste ohne Wilhelm Furtwängler geben?


    Ja natürlich, wenn es um die besten Interpreten von BACH, HÄNDEL, MONTEVERDI, PALESTRINA, SCHOSTAKOWITSCH, PROKOFIEV oder DVORAK geht...


    Aber bei BEETHOVEN, SCHUBERT, BRAHMS, BRUCKNER, SCHUMANN, WAGNER oder STRAUSS (uvm) wohl kaum!


    Und kann es eine Liste ohne Mravinsky, Ancerl oder Talich geben?
    s.o. - nur müssen ein paar Namen vertauscht ewrden ;)


    Gruß pt_concours

    Zitat

    Original von Robert Stuhr


    Bei Brumel plädiere ich auch für Nevel. Bei ihm und seinem Ensemble kann man bei Renaissance-Musik im Grunde nichts falsch machen. Er beschäftigt sich stets mit vorhandenen Quellen und macht sich genaue Gedanken bei der Rekonstruktion und Aufführung der Musik.


    Hallo JR,


    ich kenne zwar keine der beiden Aufnahmen, habe aber van Nevel mit diesem Werk 2001 im Konzert gehört, und kann das Urteil von Robert nur bestätigen. (Weißt Du, in welchem Jahr die Aufnahme gemacht wurde?)


    Gruß pt_concours

    Hallo,


    bisher scheint sich ja das Interesse an disem Thread in Grenzen zu halten....
    Was zumindest für die Werke bedauerlich ist, sie sind sehr gelungen und gefallen mir mit jedem Hören mehr!
    Aber vielleicht warten ja "alle" auch nur auf meinen Beitrag zur ersten Sonate, der allerdings noch ein paar Tage dauern wird. Im Moment habe ich mir noch etwas Literatur, sowie Vol. 1 & 2 der GA mit Paley aus der Bibliothek ausgeliehen und höre nebenbei noch weitere Werke, die diesen vorrausgingen....


    Bei meiner Suche habe ich noch eine weitere GA der Klaviersonaten entdeckt:


    .



    mit dem englischen Pianisten Hamish Milne (rec. 2000?)



    Weiterhin gibt es auch noch einige sehr interessante Einzelaufnahmen, wovon ich zumindest eine erwähnen möchte, deren Erscheinen ijn diesem Jahr (?) mir völlig unbemerkt bliieb:



    Sonate Nr. 2 & 3 mit J.-F. Heisser auf einem Erard-Flügel
    :faint:


    ...doch möchte ich nicht vorgreifen...



    Gruß pt_concours

    Hallo Ulli,


    in der Zeit war kürzlich eine Besprechung der CD mit dem Quatuor Diotima, welche das zweite Streichquartett erstmals (?) in der ursprünglichen Fasung (Rekonstruktion) mit Viola d'amore statt Bratsche eingespielt hat. Die Rezension hatte da sehr mein Interesse an dieser CD geweckt.
    ...falls Du generell nach einer Einspielung der Strichquartette von JANACEK suchst...



    Gruß pt_concours

    Zitat

    Original von Kontrapunkt


    Zu Hindemith habe ich ein noch nicht so entschiedenes Verhältnis; allerdings kenne ich nur das erwähnte Marienleben und dann noch die 3 Klaviersonaten (auch mit Gould). Ich mag zwar den fugierten Stil, auch der karge Charakter dieser Musik hat ihren Reiz. Dennoch macht sie einen schwerfälligen Eindruck auf mich, mit einer Tendenz zur Eintönigkeit.


    Hallo Kontrpunkt,


    vielen Dank für Deine Hinweise. Mit meiner Äußerung zu HINDEMITH war ich vielleicht doch etwas zu euphorisch, richtiger wäre wohl zu sagen, dass mich viele seiner Werke begeistern.


    Zitat

    Original von pt_concours
    Ich selber kenne den Zyklus bisher kaum, ein Versuch der Annäherung mit einer CD aus der Bibliothek war gescheitert,...



    A. Kupper/ C. Seemann


    ...vor allem auch wegen der wenig überzeugenden Leistung der Sänderin. HINDEMITH möcht ich das (noch?) nicht anlasten, da mich seine Musik meistens beigeistert hat, und er meiner Meinung zu wenig bekannt ist.


    Ich habe mir diese CD jetzt erneut ausgeliehen, um mein Urteil zu überprüfen. Zuerst: auf der CD ist außen vermerkt: Aufnahme in der Besetzung der Uraufführung, vermutl. der späteren Fassung, die auch auf dieser CD eingespielt wurde? (wird nicht genau vermerkt) Die Aufnahme wurde im Jahr 1949 gemacht. Ich war in meinem Urteil wohl etwas zu hart. A. Kupper singt durchaus sehr schön, allerdings stören mich (auch heute noch) einige sängerische und sprachliiche Manirismen, die aber bei Sängern zu dieser Zeit durchaus üblich waren.
    Auf dem Cover dieser CD findet sich übrigends die Stuppacher Madonna von Grünewald, welche HINDEMITH zu dem Werk inspirierte.


    Gruß pt_concours

    Hallo JR,


    ersteinmal Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!



    Zitat

    Original von Johannes Roehl


    Vielleicht. Aber sollte man nicht erst einmal (muß nicht technisch sein) die musikalischen Strömungen, die zur "Freitonalität" und 12-Ton führten, klar kriegen?


    Ja- ..und Nein
    Ja, Du hast sicher recht, dass es besser ist auf dem kleinen Teilgebiet, dass uns hier alle besonders Interessiert: nämlich die Musik, einen klaren Überblick zu bekommen.
    Aber nein, andererseits gingen meist philosophische und/oder literarische Strömungen den musikalischen vorraus, und die fände ich schon zum Verständniss sehr wichtig.


    Wer kann mir nochmal den geschichtlichen Hergang genau erläutern?


    Ich schreibe jetzt hier mal meine private Spontan-Theorie:
    Gegen Ende des 19. Jahrh. wurde die Tonalität von verschiedenen Komponisten immer weiter aufgeweitet (Wagner, Reger, Strauss, Skrjabin, Debussy) bis hin zu den ersten atonalen Stücken von Schönberg. Der hat sich dann ein Werkzeug entwickelt, um besser atonal schreiben zu können: die Zwölftontechnik (obwohl es da ja noch andere Kandidaten gibt: Hauer z.B.) Später war im die atonale Schreibweise so vertraut, dass er dieses Schema nicht mehr brauchte und da es ihn auch zunehmend einengte. Wer dann später (also nach Webern) ZZT benutzte, tat das eher als Referenz, so wie man nach Bach noch Fugen schreibt oder schrieb...
    Wäre das eine nachvollziehbare mögliche(!) Theorie?


    Wichtig (und neu) war für mich hier im Thread bisher vorallem die Inforamtion, dass Schönberg selber anscheindend nicht vom Hörer wollte, dass er die Theorie aus dem Musikwerk heraushört. (Sondern das es eher ein "handwerklicher" Trick für ihn selber war.)


    Was ich aber immer noch nicht in Zusammenhang bringen kann sind:
    tonal und atonal,
    ist bitonal tonal oder atonal (und ab wieviel ist es atonal),
    was ist mit Pentatonik,Ganztonsytem, etc.
    Warum verbleibt die Zwölftonmusik bei den zwölf Tönen des DM-Systems.
    Ist Jazz manchmal atonal oder könnte gar ZZT sein.


    Vielleicht kann man ja die ZZT auf folgende zwei generelle Punkte reduzieren:
    1. völliges Loslösen von der Tradition
    2. neue strenge und starre Regeln


    Gab es noch weitere Beispiele in dieser Zeit für soetwas?
    Ja! LC (Le Corbusier)
    Fünf Punkte zu einer neuen Architektur
    Haus auf Stützen, flaches Dach, freie Grundrissgestaltung, das Langfenster, freie Fassadengestaltung


    Hatte man soo große Angst vor der Tradition, dass man solch mächtige Regeln brauchte?


    Tja, und hilft uns (oder mir) das weiter?


    ?( ?( ?(


    pt_concours

    Zitat

    Original von Blackadder


    Hallo,


    an diesem Punkt möchte ich nochmal ansetzen. Mittlerweile halte ich nämlich Edwins Erklärungsversuche für zu technisch. Eigentlich würde ich jetzt lieber über die geistigen Strömungen sprechen, die solche Musik entstehen liess (eingeschlossen die Philosophie, die Bildende Kunst, Architektur, Literatur, etc.) Außerdem habe ich im Laufe des Threads eher das Gefühl, dass sich das allgemneine Unwohlsein vorallem gegen die Atonalität richtet, als gegen die Zwölftonmusik. Umso mehr, als diese nur ein Mittel ist (wrklich?) Die Atonalität ist eindeutig der Geegnpol zu Tonalität, währedn die ZTT ein kleines Teilgebiet der Atonalität zu sein scheint, ein Verfahren, welches jegliche Tonalität möglichst verhindern soll (wobei ich jetzt sogar unsicher bin, ob man nicht mit der ZTT pseudo-tonale Musik schreiben könnte)...
    Es wurde bereits erwähnt, dass die Atonalität in der Fortsetzung des Expressionismus entstanden ist. Die Atonalität scheint mir besonders etwas auszudrücken könne, was ich mit den Worten totale Freiheit oder gar Chaos umschreiben würde, während Tonalität eher Sicherheit, Klarheit und vielleicht Konvention darstellen kann (sehr pauschal). Irgendwo in dieser Zeit gab es doch die Worte eines berühmten Dichters, (von den sich auch SCHÖNBERG inspirieren liess?): "Ich atme Luft von anderen Planeten"- für mich drückt das exakt aus, was mir diese Musik vermitteln kann.


    Warum hier alle so viel eine der starken Konstruktion herummäkeln verstehe ich aber nicht, Mathematik und Geometrie könnne von solclher Schönheit sein, und das auch in hochkomplexen (für mich nicht zu begreifenden) Sphären, Sichwort "Fraktale"...
    Und was die Regeln betrift, alle Spiele leben nur von Regeln: Fußball, Schach, aber auch Sonett, Haiku oder Schüttelreim (was für eine Aufzählung)
    :untertauch:

    Lieber Edwin,


    eigentlich wollte ich heute mal früh ins Bett :boese2:
    deswegen hier nur eine kurze ANtwort.


    Zuerstmal: Danke für diesen wichitgen und interessanten Thread.
    :jubel:


    Grundsätzlich gilt natürlich für die Zwölftonmusik, was für alle Bereiche der Musik gilt:
    Es gibt gelungenne, mitreißenede, langweileige, ärgerliche (etc.) Beispiele.
    Ich selber hatte allerdings oft den Eindruck, dass man selbst gute Werke der Zwölftonmusik an eher schlechten Interpretationen beurteilen muss.
    Natürlich bieten die meisten Werke sehr hohe Anforderungen an den Musiker (und nicht nur, weil ständig ein anderer Ton zu spieilen/singen ist). Aber meistens wird diese Musik einfach fürchterlich "buchstabiert", Ausdruck fehlt da sehr oft. Wobei das jetzt nich heißen soll, dass man (alle) 12-Tonwerke romantisieren sollte.


    Ein Beispiel einer äußerst gelungenen Wiedergabe eines solchen Werkes ist für mich:
    A. WEBERN Variationen op.27 mit S.Richter (03.01.1989, Bologna)


    Jedesmal wenn ich diese Aufnahme höre, bin ich immer wieder von diesem Klavierspiel völlig elektrisiert und kann vom ersten bis zum letzten Ton nichts anderes Denken, Fühlen, Machen.


    Gruß pt_concours

    Hallo,


    im Jahr 1923 vollendete P. HINDEMITH den Zyklus Das Marienleben für hohe Stimme und Klavier bestehden aus 15 Liedern nach Gedichten von R. M. Rilke .




    Ich selber kenne den Zyklus bisher kaum, ein Versuch der Annäherung mit einer CD aus der Bibliothek war gescheitert,...



    A. Kupper/ C. Seemann


    ...vor allem auch wegen der wenig überzeugenden Leistung der Sänderin. HINDEMITH möcht ich das (noch?) nicht anlasten, da mich seine Musik meistens beigeistert hat, und er meiner Meinung zu wenig bekannt ist. Im Moment ist die CD mit R. Roslack/ G.Gould wieder günstig greifbar. Gould hat sich ja mehrfach überzeugend für HINDEMITHs Werke eingestzt.



    Wer kennt die Aufnahme,wer kennt die Sängerin?
    Wer kennt den Zyklus, und weitere Aufnahmen?


    ...und mag sich hier dazu äußern.


    Gruß pt_concours




    Liebe bachiana,


    1. ist das Stück „in the bleak midwinter“ (wirklich?) von HOLST, oder nur der Satz?


    viele der von Dir angesprochenen Weihnachtslieder (wie auch obiges) kenne ich übrigens von der sehr schönen 3-CD-Box „Christmas Collection“ von "The Sixteen“



    2. Solltest Du zwischen Weihnachten und Neujahr in Dresden sein, dann empfehle ich Dir unbedingt den Besuch der Aufführung der „Nine Lessons and Carols“ in der Loschwitzer Kirche am 26.12.2008 mit dem Körnerschen Singverein, pardon Dresdner Vocalconcert. Allerdings rechtzeitig Karten sichern (so ca. bis zum 15. Dezember)- ist nämlich immer ausverkauft.


    3. Kennst Du denn den wunderschönen Satz zu "Maria durch ein Dornwald" von G. RAPHAEL noch nicht?
    Oder kennst Du ihn und magst ihn nicht?



    @MosesKRI: Du wirst ja hoffentlich noch von eurer Wahl berichten, und wie zufrieden ihr damit geworden seid!


    audiamus:
    Wir scheinen bezüglich der Bruckner-Motetten verschiedener Meinung zu sein, dabei könnte man es belassen, wenn Du Dir nicht in Deiner Argumentation meiner Meinung, die Wahrheit doch etwas zurecht gebogen hättest. Deshalb noch eine kurze Bemerkung dazu.


    Während Du der Meinugn bist die Schwierigkeiten der BRUCKNER-Motetten reichen von leicht bis schwer, glaube ich, sie reichen von mittelschwer bis sehr schwer, wobei das Locus iste sicher das einfachste Stück der Reihe ist. Wenn ich mir die Anforderungen im Hinblick auf Intonation und Chorklang der weiteren Motetten ansehe, so kann ich z.B.: zwischen Virga Jesse oder Os justi keinen großen Unterschied erkennen. Diese Werke sind übrigens beide vierstimmig, d.h. SATB, obwohl sich einzelne Stimmen in diesen Motetten für kleinere Abschnitte teilen.


    Zitat

    Original von audiamus
    ...oder ein achtstimmiges fugiertes Os justi“


    ?(
    Da ist nichts achtstimmig fugiert!


    Und wenn ich sehe, wie oft im Virga Jesse fff, d.h. dreifaches Forte über mehrere Take mit schwierigen Harmonien (in zum Teil weiter Lage verlangt wird), dann ist das für einen Laienchor nie und nimmer zu schaffen!!


    :no:


    Man wird dann wahrscheinlich nur forte singen (und denken, es reicht schon). Aber ich sage, wenn Bruckner fff schreibt, will er es auch so gesungen haben. Und wenn man dem Werk nicht gewachsen ist, finde ich es ehrlicher, es auch nicht aufzuführen (s.o.) Ich finde, ein falsches Tempo wie eine falsche Dynamik ist ebenso falsch wie ein falscher Ton!


    Zitat

    Original von audiamus
    Ein siebenstimmiges Ave Maria mit bis zu dreifach geteilten Männerstimmen


    ?(
    Im Ave Maria sind die Männerstimmen (fast) immer vier- manchmal auch fünffach geteilt.


    Zumindest ein einer Seite des Pultes hab ich doch so meine Zweifel...


    Im Übrigen bin ich froh, dass hier eine Reihe weiterer Mitglieder, die man als erfahrene Chorsänger sehen muss, die Dinge ähnlich zu sehen scheinen.


    Gruß pt_concours

    Zitat

    Original von Thomas Pape
    Unter meinen persönlichen Lieblingen sind nämlich einige, die aus der "französischen Schule" kommen: Samson Francois, Aldo Ciccolini und Brigitte Engerer. Anfügen ließen sich z.B. noch Gabriel Tacchino oder Jean-Philippe Collard.


    Auch unter meinen persönlichen Lieblingen finden sich viele franz. Pianisten, besonders Cortot, Casadesus, Francois und Aimard, und mit etwas Abstand auch Planes, Grimaud, Tharaud oder Ciccolini (war ja eingetl. Italierner!), u.a.


    Zitat

    Original von pt_concours


    zumindest Schleiermacher dürfte MESSIAEN auch sehr gut spielen können (glaube ich).
    Und was ist mit L. Vogt? A. Boyde? M. Endres?
    M. Korstick ist Deutscher!
    etc.


    Ob nun wirklich alle im Eingansgthread genannten gleich von Weltrang sind?
    Und auch weitere erstklassige deutsche Pianisten sind mir noch eingefallen:
    besodners C. Zacharias, aber auch A. Staier, M. Becker, M. Pawlik, M. Groh, C. Tanski, S.v. Eckardstein, etc.
    (hoffentlich sind es auch alles Deutsche)
    :untertauch:


    Gruß pt_concours


    Aber liebe severina,


    dass ist doch die gleiche Besetzung wie auf der CD. Die Interpretation wird sich wohl nicht so stark unterscheiden (oder es es gar die CD-Aufnahme?)



    Gruß pt_concours

    Hallo,


    auch ich halte Brendel für einen der besten Interpreten der Klavierwerke SCHUBERT, HAYDN, BEETHOVEN und MOZART. Momentan gibt es bei Z001 viele CDs zu kaufen, wobei ich besonders meine Sammlung in Bezug auf Mozart-Konzerte (mit Mackerras) und Schubert-.Sonaten aufstocken will:


    1. MOZART Klavierkonzerte Brendel/ Mackerras:



    Klavierkonzerte 9,25


    Klavierkonzerte 12,17


    Klavierkonzerte 20,24


    Klavierkonzerte 22,27


    gibt es hier bei den einzelnen CDs große Unterschiede in der Interpretation (mal unabhängig davon, ob man das eine oder andere Werke mehr oder weniger schätzt?)


    2. SCHUBERT-Sonaten


    Hier gibt es ja verschiedene Doppelungen, aber meist mit verschiedenen Aufnahmen. Gibt es hier CDs bei denen Ihr besonders zu- oder abraten würdet?



    (Diese Dopplungen finde ich immer ärgerlich!)


    Vielleicht kann mir jemand hier weiterhelfen.


    Gruß pt_concours

    Hallo!


    Die Klaviersonaten des Carl Maria von WEBER sind (ebenso wie seine Klavierkonzerte) im Konzert nur selten zu hören und genauso wenig in Aufnahmen dokumentiert worden. Zu Unrecht wie ich finde, ich selber schätze die Musik von WEBER sehr, gerade wegen ihrer schönen Mischung aus Eleganz, Virtuosität, Romantik, die alle eine Übergangszeit dokumentieren, in der WEBERs Schaffen fällt. WEBERs Werke liegen mir generell am Herzen und diese Stücke hätten, wie auch noch weitere seiner Werke, mehr Aufmerksamkeit verdient.
    WEBER war bekanntermaßen ein hervorragender Pianist, der schon früh Klavierstücke geschrieben hat, oft für den eigenen Gebrauch. Die vier Klaviersonaten sind in seinem Klavierwerk in Größe und Tiefe sicher ein besonderer Höhepunkt.
    Es handelt sich um folgende vier Werke:


    - Klaviersonate Nr. 1 C-Dur op.24 (1812)
    - Klaviersonate Nr. 2 As-Dur op.39 (1816)
    - Klaviersonate Nr. 3 d-moll op.49 (1816)
    - Klaviersonate Nr. 4 e-moll op.70 (1822)


    Interessant finde ich das diese vier Sonaten zwischen den beiden großen Zyklen von BEETHOVEN und SCHUBERT entstanden sind. Allerdings scheinen es eher die Klavierwerke von CLEMENTI, CRAMER, HUMMEL und DUSSEK zu sein, auf die WEBER aufbaut. Mir sind bisher (auch Dank von Caesar73 und dem Oopservator) folgende Einspielungen aller vier Sonaten bekannt:


    19?? M.-C. Girod 2 CD Solstice


    1988 G. Ohlsson 2 CD Arabesque


    1994? A. Paley ( im Zuge einer GA der Klavierwerke bei Naxos auf 4 CDs)


    2004? J. Vermeulen (Hammerflügel Tröndlin 1825) 2 CD Brilliant Classics


    2005? M. Endres 2 CDs OehmsClassics



    Ich selber kenne noch keine dieser Gesamteinspielungen, sondern kann mir meine Gesamteinspielungen aus vier Einzelaufnahmen zusammenstellen:


    Nr.1 Arrau (1941) , Nr.2 Gilels (1967) , Nr.3 Richter (1954) , Nr.4 Fleischer (1959)


    Allerdings reizen mich jetzt sowohl die Aufnahmen mit Endres, da ich ihn für einen sehr guten Pianisten halte, mehr allerdings noch die Einspielung mit Vermeuelen, weil man dort die Sonaten auf einem historischen Instrument hören kann.


    Es sollen jetzt Beiträge folgen, welche die einzelnen Sonaten vorstellen. Ich würde mit der 1. Sonate beginnen, die mir besonders gut gefällt. Caesar-73 hat mir signalisiert, dass er die 2. Sonate übernehmen möchte. Finden sich noch Interessenten für die Sonaten Nr. 3 & 4 ?


    Und welche Erfahrungen habt Ihr mit den Sonaten, welche Aufnahmen könnt Ihr empfehlen?


    Gruß pt_concours

    Zitat

    Original von Kulturvermittler
    Pierre Laurent Aimard ist mit seinen CDs überragend. Jetzt spielt er in Dortmund Messiaens "Vingt régards sur l`enfant Jésus". Welcher deutsche Pianist außer Markus Bellheim bietet von so einem Werk im Konzertsaal eine gültige Interpretation?
    Es scheint in Frankreich eine Reihe herausragender Klavierspieler von Weltrang zu geben, in Deutschland dagegen nicht.


    Aber Herr Kulturpessimist!


    zumindest Schleiermacher dürfte MESSIAEN auch sehr gut spielen können (glaube ich).
    Und was ist mit L. Vogt? A. Boyde? M. Endres?
    M. Korstick ist Deutscher!
    etc.


    Gruß pt_concours
    PS Natürlich hat Frankreich eine besondere Klaviertradition bis an den heutigen Tag (noch nciht genannt wurde z.B. Planes), aber es gab und gibt auch immer in Deutschland große Interpreten (P.Rösel, G. Opptitz, etc.)!

    Ich möchte mal versuchen, diesen Thread zu reaktivieren. Und dazu gibt es auch einen beosnderen Anlass. Bei mir läuft jetzt schon seit einer Woche immer wieder folgendes Werk:


    Olivier MESSIAEN (1908-1992)
    Saint François d'Assise (1983)


    José Van Dam (bar) - St Francis
    Christiane Eda-Pierre (sop) - L'Ange
    Kenneth Riegel (ten) - Le Lépreux
    Michel Philippe (bar) - Frère Léon
    Georges Gautier (ten) - Frère Massée
    Michel Senéchal (ten) - Frère Elie
    Jean-Philippe Courtis (bass) - Frère Bernard


    Choirs of the Paris Opera/Jean Laforge
    Orchestra of Paris Opera/Seiji Ozawa
    (rec. 1983 )


    Vielleicht MESSIAENs größtes Meisterwerk!


    Ich habe mir die CD aus der Bibliothek ausgeliehen (nachdem ich schon ein paar Mal um sie herumgeschlichen war) und bin begeistert. Ich habe fast jeden Abend eine der CDs (aus der 4-CD-Box) gehört und bedaure nun fast, dieses Werk von CD und nicht live und auf der Opernbühne kennen zu lernen.


    Die Oper wurde übrigends am 28.11.1983, also morgen vor 25 Jahren in Paris uraufgeführt,
    vielleicht ist das ja für einige ein Anreiz, dass Werk mal wieder zu hören.


    Und "für danach" gibt es auch bereits einen Thread über die Oper:
    Saint François d'Assise


    Gruß pt_concours

    Lieber audiamus,


    ich schätze es ja sehr, dass Du hier in dem Chorforum zu den wenigen Aktiven gehörst. Dabei konnte natürlich nicht verborgen bleiben, dass Du selber im Chor singst, was natürlich sehr erfreulich ist- für Dich und das Forum.
    Dennoch habe ich mit oben zitierter Aussage hier zum zweiten Mal einen Beitrag von Dir gelesen, der mich spontan an den Thread „Laienchöre... warum wissen die nie, was sie nicht können?“ denken ließ.


    Der erste Beitrag war:


    Dabei weis ich natürlich noch nichts über Deine Chorerfahrung und Dein sängerisches Können, allerdings soll das hier auch nicht das Thema sein, da es ja beides Mal um eine Empfehlung für andere ging.



    Die Motetten von BRUCKNER, sind wie auch die von REGER oder BRAHMS meiner Meinung von einem Laienchor kaum befriedigend zu bewältigen Und gerade das von Dir erwähnte „Virga Jesse“, ebenso wie „Christus factus est“ oder „Os justi“, auch das „Ave Maria“, selbst das von Dir erwähnte „Locus iste“ dürfte wohl kaum intonatorisch und klangtechnisch befriedigend aufzuführen sein (ich würde fast wetten, dass kein Akkord wirklich sauber ist und die Gesamtintonation nach einer einstelligen Taktzahl bereits deutlich verlassen wurde.) Oder anders gesagt , ich habe diese Werke selber schon im Chor gesungen, der zur Mehrzahl aus professionellen Sängern besteht (ich bin es nicht), die schon lange gemeinsam singen, und dass unter der Leitung eines besonders begabten Chordirigenten, und trotzdem hat man sich an diesen Werken fast „die Zähne ausgebissen“ und für drei bis vier Takte eine halbe Stunde geprobt (wirklich!), (das alle Sänger zu Beginn der Probe alle Töne bereits beherrschen ist eine Selbstverständlichkeit.) Übrigens zeigt doch, dass Ansinnen, die Stimmen zu tauschen, das man den Anforderungen des Werkes nicht wirklich gewachsen ist.
    Natürlich bleibt es immer ein schmaler Grat, da die schönsten Werke der Musik oft (aber nicht immer!) auch die schwersten sind, kann ich den großen Reiz verstehen, der von solchen Werken ausgeht. Allerdings möchte ich, bei der Härte mit der hier zum Teil andere Musiker beurteilt werden, auch etwas davon für alle fordern.
    Allerdings handelt es sich ja bei dem hier angesprochenen Projekt nicht um ein Konzert (oder gar eine Aufnahme), sondern zuerst um einen Gottesdienst, so dass die Beurteilung nach rein künstlerischen Gesichtpunkten doch etwas zurücktreten sollte.
    Erstaunt bin ich, dass bisher so wenig „alte Musik“ genannt wurde. ich erachte sie für einen solchen Projektchor als wesentlich günstiger, da sie mehr auf natürlicher Rede basieren, und nicht wie die Werke non BRUCKNER oder REGER besonders von den Harmonien und dem Chorklang leben (REGER muss ja oft fast wie Orgel klingen, BRUCKNER ebenso- oder wie Bläsersatz)
    Aber hier noch einige Empfehlungen:


    H. SCHÜTZ: Also hat Gott die Welt geliebt (SATTB), eigentlich machbar aber TT ;-)), ebenso Das Wort ward Fleisch oder Ein Kind ist uns geboren (beide SSATTB)
    A. GABRIELI Verbum caro est (SATB)
    A. BENCINI Ave Maria (SATB)


    das sind aber schon mittlere Motetten, vielleicht dann eher die Werke von:
    M. PRAETORIUS Es ist ein Ros entsprungen, Der Morgenstern ist aufgedrungen, etc.


    vielleicht auch:
    J. TAVERNER The Lamb -eigentlich recht leicht, aber man muss seine (einfache) Simme gegen andere durchsetzen können...


    Die schönen REGER-Sätze findest Du auf folgender CD:



    auch BRHAMS schrieb kleinere Motetten (Marienlieder)




    Na ja, mir fällt vielleicht noch einiges ein....


    Gruß pt_concours


    ansonsten audiamus H.SCHÜTZ: Herr, auf Dich traue ich ;)


    Hallo Christian,


    es gibt noch die Gesamtaufnahme des Klavierwerkes von WEBER bei Naxos mit A. Paley:




    Da ich selber ein großer Bewunderer von C.M.v. WEBER bin, habe ich mir meine eigene Gesamteinspielung zusammengestellt:
    Nr.1 Arrau (1941) , Nr.2 Gilels (1967) , Nr.3 Richter (1954) , Nr.4 Fleischer (1959)


    ..aber schon immer auch mit der Gesamteinspielung von Endres geliebäugelt!
    Ich weis übrigends, dass es die 1. Sonate noch mit Magaloff und die 2. Sonate mit Cortot und Brendel gibt! (Gerade die letzten beiden würden mich sehr interessieren). Ich selber habe schon mehrfach über einen Thread zu WEBERs Klaviersonten nachgedacht und wäre immer dabei, wenn ihn jemand anderes eröffnet!


    Gruß pt_concours