Beiträge von Isis

    Für mich war der Faust der Einstieg in die neue Opersaison an der Wr.Staatsoper, nach der langen Sommerpause ein sehr erfreulicher Beginn. Musikalisch war dieser Faust ein absolutes Fest - besonders und vor allem wegen des wie immer überragend guten Dirigates von Betrand de Billy. Die Sänger durchwegs ausgezeichnet (ich schließe mich allerdings der Meinung an - der Mephisto könnte/sollte schwärzer klingen). Isokoski für mich um Klassen besser als die Premierenbesetzung Angela Gheorgiu :pfeif:
    Ich freue mich schon sehr auf die CD.


    LG
    Isis

    Ich würde mich gerne auf Dirigenten beschränken die ich selbst live erlebt habe (sonst wären es arg viele)


    Giuseppe Sinopoli :jubel:
    Carlos Kleiber :jubel:


    Franz Welser-Möst
    Claudia Abbado (wenngleich auch nicht in allen Werken gleichermaßen)
    Mariss Janssons
    Semyon Bychkov
    Bertrand de Billy
    Horst Stein (im deutschen Fach)
    Marcello Viotti


    und viele mehr............... vor denen ich mich kollektiv verbeuge :jubel:


    LG
    Isis

    Calleja finde ich nicht schlecht - aber das Vibrato .........
    Habe ihn jetzt erst vorige Woche wieder einmal in der Traviata gesehen, wenn ihm jemand die Technik etwas ausbügelt ein super Sänger (wenn auch nicht aussergewöhnlich bühnenpräsent).


    Ich bin optimistisch, ein sehr sympathischer Bursche ist er auf jeden Fall


    LG
    Isis

    Ich danke Loge sehr für diese Thread !


    Die Chowantschtschina ist sicher eine der Opern die am "Mainstream" total vorbeigeht und daher völlig unterschätzt wird. Ich persönlich liebe diese Oper noch mehr als den Boris und habe die legendäre Aufführung unter Abbado an der Wiener Staatsoper noch sehr präsent. Ich glaube von den ohnedies wenigen (8?) Abenden in dieser Inszenierung habe ich nur einen einzigen versäumt.
    Die Handlung ist sicher nicht dazu angetan den Zugang zu diesem Werk zu erleichtern, fast keine persönlichen Interaktionen sondern nur Politik, Intrige und Gewalt. Aus eigenenr Anschauung kenne ich nur zwei Produktionen (die vorher genannte Wiener sowie die Münchner Inszenierung). Es ist nicht nur Lokalpatriotismus, der für mich die Abbado Fassung zur absoluten Nummer Eins macht. Müsste ich "voten" würde diese Chowantschtschina zu den etwa 10 besten Aufführungen meines Lebens gehören. :jubel:
    Dass dieses Werk in der Opernpraxis so selten zu sehen ist liegt sicher auch daran dass es sehr schwierig zu besetzen ist - man braucht ja immerhin bloss zwei Heldentenöre sowie zumindest drei Weltklasse-Bässe :)


    LG
    Isis

    Danke dreamhunter,


    wir alle fürchten und hoffen mit Alfred Sramek, ich bin fasziniert was er trotz allem an Bühnenpräsenz schafft, ich habe ihn in letzter Zeit in Boris Godunow, Tosca, Liebestrank und Italiana gesehen. Man sieht, wie schwer es ihm manchmal fällt und trotzdem vermittelt er wie kein anderer Spielfreude und Bühnenpräsenz. Es ist eine grosse Freude ihn wieder auf der Bühne zu haben - und das bleibt auch so !!!


    LG
    Isis

    Danke für den Vorabbericht - war sehr interessant !


    Ich war am Samstag in der Premiere - mir fehlen die Worte um das


    :jubel: :jubel: :jubel:


    auszudrücken. Ich gehe seit ca. 40 Jahren in die Oper (hab früh angefangen ;) ) aber selten bin ich so sehr mit dem Gefühl aus dem Haus gegangen etwas Entscheidendes dazugelernt zu haben.Das deutsche Feuilleton mag noch so sehr in selbstherrlicher Erregung quäken, die Möchtegernintellektuellen noch so sehr über mangelnde politische Deutung beckmessern - Bechtolf und Welser-Möst bieten wirklich eine neue (!) Sicht der Dinge. Sie gehen vor den Regietheaterschrott der letzten ..zig Jahre zurück und reduzieren das Werk szenisch und musikalisch auf das Wesentliche. Bei der Regie von Bechtolf hat man das Gefühl er verinnerlicht den Ring erst jetzt so richtig, Walküre und Siegfried waren gut aber es hat ein bißchen gefehlt. Die Götterdämmerung war fantastisch, das Rheingold ..........Ein ganz grosser Wurf :jubel:


    Musikalisch ist Welser-Möst (die Thielemann-Verehrer mögen mir verzeihen) die absolute Spitze. Seine Götterdämmerung war schon grandios, das Rheingold vielleicht sogar noch besser.
    Die Sänger "gegeneinander" zu besprechen wäre sehr unfair, gemeinsam ist ihnen eine unglaublich spannende Darstellung des Werkes gelungen. Trotzdem kann ich nicht umhin mich hier nochmal vor Adrian Eröd zu verbeugen - was er als Loge geleistet hat - er hat Operngeschichte geschrieben. Zu Recht war ein wahrer Orkan an Beifall der Dank des Publikums. Der Alberich des Tomasz Konieczny bleibt da nicht viel zurück, ein junger, sehr viriler Alberich den er uns zeigt, stimmlich von fast erschreckender Größe und Präsenz.
    Uusitalo, gesundheitlich - aber nicht stimmlich - möglicherweise eingeschränkt als aussergewöhnlich guter, wortdeutlicher Wotan. Sämtlichen Sängern des Abends (zu den genannten: Coliban und Anger als fantastische Riesen Fasold und Fafner, Baechle als tolle Fricke, Merbeth als Freia, Eiche als Donner, Nemeti als Froh, fast überbesetzte Rheintöchter mit Kulmann, Selinger und Tonca und last but not least Pecoraro als Mime) sei für einen ganz aussergewöhnlichen Abend von Herzen gedankt.


    LG
    Isis

    Wo ist der Aufschrei von Edwin - AN wird schon wieder besprochen :D


    Aber ernsthaft - ich war gestern abend auch in der Traviata und habe das Gefühl dreamhunter hat eine andere Rezeption der Aufführung. Keine Sorge - ich verliere nur einen kurzen Nebensatz zu AN - sie war gut, sehr gut.. aber nicht zum Abheben aussergewöhnlich. Ausnahme: der letzte Akt war sehr schön gesungen, vor allem der Erstickungsanfall zum Fürchten authentisch. Der Applaus war stark aber wer am Samstag in der Rheingoldpremiere den Orkan an Begeisterung für Adrian Eröds Loge erlebt hat weiss, was wirklicher Jubel ist.
    Calleja ist hervorragend, hat aber eine sehr eigene Timbrierung - mich erinnert er immer ein wenig an alte Schellaks aus den 30er Jahren. Sein Auftreten als übergroßer Teddybär harmoniert nicht immer mit dem Rollenbild. Stoyanov als Germont sen. hat mir nicht schlecht gefallen, wie dreamhunter schon gesagt hat fehlt ihm wahrscheinlich ein wenig an lebensalter-bedingtem Profil.
    Mein Favorit gestern eindeutig Alfred Sramek in der Minirolle des Arztes. Was da an Minenspiel beim Tod der Traviata geboten wird (ich glaube er merkt das selber gar nicht) ist ein Kabinettstück der Sonderklasse und stiehlt Netrebko glatt die Schau :jubel:.
    Marco Armiliato schätze ich an sich sehr, gestern war es trotzdem ein wenig chaotisch - lag aber nicht an ihm.


    Gesamt gesagt - mir war ein wenig fad (für die deutschen Tamianer: langweilig).


    LG
    Isis

    Ich danke Severina für den interessanten Bericht von der GP des Eugen Onegin. Ich habe die danach folgende Premiere gesehen, war aber vom vielen Schnee so eingefroren dass ich erst jetzt aufgetaut bin ;)


    Ich teile Severinas Meinung vollinhaltlich, szenisch :no:
    musikalisch sehr gut aber es hat das gewisse Etwas doch gefehlt. Dass die grossteils hervorragenden Sänger/Singschauspieler ihre Rollen so "rübergebracht" haben war sicher nicht Verdienst der Regie. Eine kurze Ergänzung zum verspiegelten Vorhang im letzten Akt - er war nicht nur zu aufwendig sondern erlaubte auch den ganz an der Seite sitzenden Zuschauern erhellende Spiegeleinblicke in die erste Bühnengasse auf z.B. gelangweilt herumsitzende Choristinnen.... =) Das war ja wohl nicht so geplant ??


    LG
    Isis

    Netrebko: Einzigartig - nein, sehr gut - ja.
    Ich freu mich wenn Netrebko gute Kritiken bekommt, sie war als Lucia sehr gut aber sicher nicht aussergewöhnlich. Werde trotzdem das Zeitung lesen nicht einstellen ;)


    LG
    Isis


    P.S. Die zwölf Minuten Ovationen am Samstag in der Lucia hab ich leider offenbar überhört.

    Am Samstag hat also stattgefunden was von Adabeis und solche die es noch werden wollen schon in New York ausführlich kommentiert wurde - das Lucia Debut der Netrebko diesmal an der Wiener Staatsoper. Für La Anna ist Wien sicher ein besonders schwieriges Pflaster - gerade für diese Rolle haben wir alle die Gruberova als absolute und unschlagbare Referenz im Ohr und im Herz.


    Das Haus war brechend ausverkauft, so etwas wie Premierenstimmung machte sich breit (kein Wunder bei den Kartenpreisen). Wir - die Herrschaften von den billigen Plätzen - sind mit etwas realistischeren Erwartungen an die Sache rangegangen und das war auch gut so.
    Also: sie kam, sah und... siegte nicht.


    Sicher - man kann die Lucia auch mit einem lyrischen, nicht koloraturbetonten Sopran besetzen (wie man das perfekt macht hat uns Stefania Bonfadelli vor einigen Jahren bereits bewiesen). Netrebko hat eine wunderschöne Timbrierung, die zur Zeit etwas dunkler klingt, sie ist aber auch sehr gut beraten die "entschärfte" Fassung zu singen und sich so auf ihre Stärken in der Klangschönheit zu konzentrieren. Leichte Intonationsschwierigkeiten in der Mittellage fallen aber - wie schon von Zuhörern der Met festgestellt - deutlich auf. Die Wahnsinnsarie mit der Glasharmonika zu spielen ist ein neuer und ganz schöner Effekt (beckmesserisch könnt man sagen es ist für den Sopran leichter als gegen die Querflöte anzusingen). Nach der Szene zeigte das Publikum freundliche aber verhaltene Zustimmung, wer je den tobenden Applaus für die Gruberova an dieser Stelle in der Magengrube verspürt hat weiss in welcher Dimension der Unterschied liegt.
    Schauspielerisch ist Netrebko lieb, aber (sorry Anna) nicht wirklich berührend. Dass viele Kritiker sich mit dem leicht angestiegenen Körpergewicht mehr auseinandersetzen als mit der Rollengestaltung liegt an der Vermarktung der Netrebko als Gesamtkunstwerk, ist aber trotzdem nicht fair.
    Damit wäre gesagt was die meisten Zuschauer von diesem Abend wissen wollten, aber es gab schon mehr. Filianoti als Edgardo war auch an der Met schon dabei, den Applaus den er bekommen hat versteh ich nicht. Eine harte, scharf timbrierte Stimme, immer an der Grenze der Möglichkeiten geführt, irgendjemand sollte Herrn Filianoti erklären dass es kein Otello ist.


    Nun zu den wirklich erfreulichen Dingen des Abends: zuallererst George Petean als Enrico, nicht ganz sein bester Tag aber trotzdem die mit Abstand beste Leistung des Abends. Tolles Timbre, tolle Höhe ... alles da um uns Stimmfetischisten so richtig glücklich zu machen.
    Stefan Kocan als Raimondo ist vielleicht nicht optimal besetzt da er ein eher hartes, sehr charakteristisches Timbre hat, aber wie schon vor einiger Zeit als Philipp im Don Carlo beeindruckt die Stimme sehr. Ein junger Sänger mit großem Potential. Dirigent Marco Armiliato hatte die Sache durchaus auf Zug, ein guter Kapellmeister.


    Ein besonderes "Zuckerl" des Abends war die sonst gestrichene Szene Lucia/Raimondo sowie die leider auch meist gestrichene Turmszene mit einem eindeutigen Sieg nach Punkten für Petean :]


    Ob der Abend für "Eventbesucher" was gebracht hat kann ich nicht beurteilen, als Opernfreund verbucht man zwar keinen ausserordentlichen aber doch einen gelungenen, insgesamt durchaus erfreulichen Abend.


    LG aus Wien
    Isis

    Ich habe von Stoyanova noch keinen einzigen schlechten Abend erlebt - und ich habe sie schon sehr, sehr oft gehört (Nedda, Violetta, Rachel, Alice Ford, Desdemona.....). Eine uneitle Dienerin der Kunst, immer die Rolle und nie sich selbst darstellend. Ich bewundere vor allem ihr wunderschönes Timbre und die Ernsthaftigkeit mit der sie jede Rolle angeht. Besonders berührend war ein Abend in der Wiener Staatsoper (Pagliacci-Nedda) als beim Schlussvorhang ihr "Canio" Jose Cura das Publikum um Ruhe bat und verkündet hat, dass der Vater von Frau Stoyanova an diesem Tag verstorben ist, sie aber trotzdem aufgetreten ist um das Publikum nicht zu enttäuschen.
    :jubel:


    LG
    Isis

    Ich war in der Premiere, hatte aber Hemmungen eine Kritik zu schreiben weil ich in meinem Leben maximal 10 Götterdämmerungen live gesehen habe und mich daher nicht als ausgewiesener Wagnerianer fühle. Ich war von der Premiere sehr beeindruckt, dies hat sich nach dem Besuch einer der Folgeaufführungen bestärkt.


    Welser-Möst mit den Wr.Philharmonikern :jubel: :jubel: :jubel:


    Mir persönlich hat von den Sängern vor allem Halfvarsson als Hagen sehr imponiert. Als Siegfried war in der Premiere Steven Gould sehr gut, in der Aufführung am 19.12. hatte Christian Franz die Rolle übernommen - er hat mir vielleicht sogar einen Tick besser gefallen. Die Brünhilde von Eva Johansson ist sicher Geschmackssache (ein sehr hässliches, manchmal sogar kreischendes Timbre) aber die Rollengestaltung und das Durchhaltevermögen trotzt einem doch Bewunderung ab.
    Regie und Bühnenbild für mich vorzüglich - reduzierte Optik mit exzellenter Personenregie. So kurz können 5 1/2 Stunden Oper sein :jubel:


    LG
    Isis

    Liebe Taminos und Taminas,


    Ich hatte in den letzten zwei Tagen den unmittelbaren Vergleich : einen Don Carlo am Samstag in der Wiener Staatsoper live und gestern den Don Carlo der Scala via TV. Der Wiener Carlo am Samstag war eindeutig (trotz einiger Mängel) in Summe spannender. Ich bin ein grosser Furlanetto-Fan, aber ein Philipp allein macht noch keinen ganzen Abend. Die Scala Inszenierung (war es überhaupt eine?) ist nicht vorhanden - kann also angenehmerweise auch nicht stören. Die Kostüme waren prächtig, das Bühnenbild vor allem am Schluss stark an Konwitschny orientert (die vielen kleinen Türen seitlich, die große schmale Türe über die volle Bühnenhöhe zum Auftritt des Mönchs...). Sonst herrschte - zumindest via TV - vor allem gepflegte Langeweile. Sängerisch war es nicht so berauschend, Zajick als Eboli immer noch ganz gut, Dalibor Jenis ein stimmlich und optisch ansprechender Posa (hier war in Wien am Samstag George Petean eindeutig wesentlich besser und ausdrucksstärker). Warum man statt Filianoti Stuart Neill gebraucht hat weiss wahrscheinlich auch Herr Gatti nicht so ganz genau, auch hier Samstag in Wien viel besser mit einem umwerfenden Johan Botha).
    Frau Cedolins scheint in Mailand eine gewisse Fangemeinde zu besitzen, mir hat sie nicht wirklich gefallen (in Wien am Samstag Norma Fantini etwas besser und mit weniger Schärfen bewaffnet). Wien hätte mit Salminen als Philipp aufwarten sollen, der hat dann vorgezogen den Großinquisitor in Mailand zu übernehmen den er dann aber auch nicht gesungen hat (ich fand Kotscherga nicht so schlecht, warum er die vielen Buhs bekommen hat versteh ich nicht ganz). Damit kam Wien zum Rollendebut von Stefan Kocan - ein gewöhnungsbedürftiges Timbre aber eine gewaltige Stimme sowie eine in Anbetracht seiner Jugend schon sehr gute Rollengestaltung. Dass Furlanetto aber immer noch ungeschlagener König ist, bleibt unbezweifelt.


    Die Scala hat einen Don Carlo geliefert der nicht stört, durch die schönen Kostüme wenigstens das Auge befriedigt und durchaus gutes musikalisches Niveau bot. Auf einen gesamt stimmigen Don Carlo werden wir wohl alle noch weiter warten müssen.


    Liebe Grüße
    Isis


    P.S. Der Einschub der "Lacrimosa Szene" ist zwar zweifelhaft, aber schön ist sie schon :]

    Danke Milletre,


    schön dass das mit der Premiere noch geklappt hat =), manchmal hat man doch auch Glück. Ich habe die Boheme 1964 leider noch nicht mitgekriegt aber danach so viele andere mit Freni, ich bin dankbar für jeden einzigen Abend. Ich finde sie war auch ein besonders lieber Mensch, vielleicht hast du sie auch in den Künstlergesprächen erlebt. Ich werde nie vergessen wie sie damals Händchen haltend neben "Niki" auf dem Podium gesessen ist.
    Schade dass sie - aus welchen Gründen auch immer :stumm: - in Wien nicht mehr gesungen hat. Ich hätte mich so gefreut sie nochmal zu hören. Zu dem vor der Oper übernachten --- bei jedem Wetter, sie war jede Stunde anstellen mehr als wert :]


    LG
    Isis

    Ich sah den Faust nur in der Premiere, solche ja immer schwieriger zu beurteilen sind als die Folgeabende. Ich habe mich wirklich selten so gelangweilt. Spannend wie ein Weinbergschnecken-Rennen - wäre nicht das exzellente Dirigat von Betrand de Billy und der ausgezeichnete Adrian Eröd als Valentin gewesen, aber sonst bleibt nur die Hoffnung auf die Reprise im Frühjahr (die nicht vorhandene Inszenierung wird leider bis dahin aber auch nicht anders ausschauen). Ein Mephistopheles ist nach Ramey für mich immer schwierig ohne unfair vergleichend zu werten, aber so fad wie diesmal wars (trotz der an sich schönen Stimme von Youn) schon lang nicht. Das oben genannte Brusttoupee tröstet nicht wirklich. Alagna ist Geschmackssache - seine Frau nicht. Da ist viel grosse Selbstinszenierung mit ausserordentlich sparsamem Stimmeinsatz gepaart, als Diva weiss sie aber natürlich an welchen Stellen sie Effekt machen kann. Der Umstand, dass sie ein geplantes Fernsehinterview zur Premiere platzen ließ nur weil in der gleichen Sendung über den Boheme Film mit Villazon/Netrebko berichtet wurde, macht sie für mich auch nicht wirklich zum Sympathieträger :no:


    LG
    Isis

    Wer Honzo in Höchstform sehen will sollte sich wirklich die Fledermaus unter Böhm zulegen ! Trotz der verstaubten 70er Ästhetik und mangelhafter Bildqualität für mich die absolute Referenzaufführung für Fledermaus. Dazu trägt Honzo einen grossen Brocken bei, stimmlich ausgezeichnet und als Komödiant ungeschlagen. Da er auch sonst mit toller Besetzung umgeben ist - man muss es gesehen haben auch wenn man kein Operettenfan ist - einfach nur schön
    :D


    LG
    Isis

    Zu Freni gibts von meiner Seite nur:


    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    Ich habe sie Gott sei Dank noch sehr oft an der Wiener Staatsoper gehört und kann mich an nicht einen einzigen Abend erinnern an dem ich unglücklich aus dem Haus gegangen wäre. Natürlich war die Tatjana nicht ganz ihre Rolle die sie auch eher spät in ihrer Karriere angegangen ist aber auch in diesem Werk war sie als junges Mädchen immer glaubwürdig und stimmlich und persönlich reizend. Sehr interessant waren klarerweise vor allem die Aufführungen mit Ghiaurov (man hat die Harmonie der beiden bis auf die Galerie gespürt).
    Meine Lieblingsrollen von ihr waren klarerweise Liu, Micaela und immer wieder die Mimi (sie damals 1985 mit Pavarotti unter Kleiber erlebt zu haben ist bis heute das ungeschlagene und unschlagbare Highlight meines "Operndaseins".


    LG
    Isis

    Ich habe Aleksandra Kurzak im Barbiere jetzt in Wien das erste mal gehört, mir hat sie auch sehr gut gefallen, vor allem wegen der bei hohen Sopranen sehr seltenen dunklen Timbrierung der Stimme. Sehr apart.
    Sonst war die Aufführung lieb wenn auch durch Chichons etwas überzogenes Dirigat teilweise heftig laut, aber vor allem Adrian Eröd lohnt jeden Abend :]


    LG
    Isis

    Habe sie leider nie auf der Bühne gesehen, kann also gar nicht beurteilen ob sie fad war oder nicht. Rein stimmlich ist sie grandios gewesen, sie hat mir auf den alten Aufnahmen vor allem im Verdi Requiem und als Adalgisa sehr gefallen. Rossini mag ich sie vor allem in den "Seria" Opern. Jedenfalls ein Mezzo der bruchlos über alle Register drübergesungen hat, wenngleich ein leichter matronenhafter Touch schon dabei war.


    LG
    Isis

    Habe Mr.Schrott schon in der WSO gehört bevor er Mr. AN wurde. Hat mir schon sehr gefallen ohne ihn aber sonderlich bemerkenswert zu finden. Wäre er wirklich so sehr in aller Munde ohne die Publicity ? Ich bin neugierig auf seinen weiteren Weg, er ist gut und sollte es eigentlich auch ohne "Seitenblicke" schaffen.


    LG
    Isis