Beiträge von JL

    Ich stimme der Beurteilung weitestegehend zu.


    Diese Götterdämmerung ist eine wirklich gute Inszenierung, der Siegfried, den wir i Mimes Werkstatt/Höhlen/Wohnung als Kotzbrocken kennengelernt haben, der auch im sonstigen Siegfried rüpelig und am Brünhildefelsen ungesüm, naßforsch war (einfach wunderbar wie Christian Franz das spielt: So muß ein Wagnerdarsteller sein: Sänger UND Schauspieler) ist auch in der Götterdämerung nicht plötzlich der geleuterte Schöngeist. Nein, im Gegenteil: Er trinkt Gudrunes Vergessenstrank nicht. Er will Gudrun, weil er scharf auf sie ist. Siegfried ist im Hormonrausch und schreckt nur nach Fuchs/Reben Manier davor zurück, eine der Töchter des Rheins klar zu machen. Das ist stringend: Und zeigt den differenzierten Siegfried, der eben auch was von Opa hat. Und der ist ja auch nicht durch große monogamie aufgefalle, wie wir ja seid dem zweiten Aufzug der walküre durch Dricka erfahren haben.


    Das ist einfach wunderbar, wie diese Figurtiefe neben die Tiefe der Musik gestellt wird. Und wie (fast alle) auf hohem darstellerischen Niveau mitwirken. Neben dem überragenden Franz (toll ist es auch wie er sich dort zurücknimmt, wo die Partner nicht seine Intensität mitmachen) nimmt besonders Anja Fidelia Ulrich das auf: Ein Paar "spitz wie Lumpi". Und die Sorge und Trauer spielt Anja Fidelia Ulrich ebenso überzeugend.


    Antonio Yang verlässt zum Ende der Spielzeit Lübeck und es ist eine große Karriere zu erwarten, groß ist seine Stimme schon. Ob er allerdings sich langfristig drei Opernabende hintereinander leisten kann (Hamburg, Lübeck, Hamburg) bleibt abzuwarten. Das Timbre ist großartig.


    Tja. Und Linda Watson. Tolle Stimme zweifellos. Und Ihre Darstellung der Brünhildei ist vertraut: Gewichtig durch die Gegend schreiten, Bedeutungsschwanger herumstieren und regelmäßig auf den einen oder anderen zeigen. Immer kontrolliert, immer etwas weniger als es braucht um gefangen zu nehmen. Das ist für sich groß. In einem Ensemble zusammen mit Darstellertypen wie Franz und Ulrih einfach zu wenig. Das fällt ab. Das ist in einer klugen Inszenierung eher ein störfaktor. Ich verstehe das man mit seinen Kräften haushalten muß, besodners wenn man so eine Mörderpartie hat wie die Brünhilde und wenn man am Schluß noch einmal so einen Hammerheraushauen will, wie Watson das ohne Zweifel auch getan hat. Aber ich war in einer Theateraufführung und nicht in einer konzertanten.


    Ich vermisse Simone Young jetzt schon, obwohl sie ja noch gar nicht weg ist. Als Wagnerdirigentin sind ihre Einsätze in Hambrug aber jertzt schon gezählt: In der nächsten Spielzeit ist nämlich musikdramatische Dürrezeit: Nur ein paar (ich glaube 4) Lohengrin und das wars. Auch wenn manschmal Frau Young es dann doch zu forsch anschlägt: So muß man Wagner spielen: Lebendig, zügig, lebhaft. Eben so wie Wagner war.

    Es steht für mich außer Frage, das die beste Darstellungsform des Liedes es ist, das Klavier und den Sänger/ Sängerin mitten ins Publikum zu stellen. Weg mit dem ganzen Schnickschnack und Hummerschwänzen (das meine ich jetzt im übertragenen Sinne!), weg mit Frack und Abendkleid. Nur Musik, Gesang und echter Ausdruck. ...und heraus aus den Kulturtempeln hinein ins Leben: Der kleine Konzertsaal im Einkaufszentrum, Kurze Konzert von nur 45 bis 60 min zu mittag, am nachmittag und zum Feierabend.
    Es gibt ein Publikum für gute Musik, genau wie es auch immer ein Publikum für gute Lyrik geben wird.

    Ich mußte gestern meinen ersten Eindruck unbedingt loswerden und möchte noch auf einen erneuten Patzer in der Ausstattung hinweisen. Ich liebe in Wagneropern nicht nur die Musik, den text, den Bogen, die Spannung und die notwendigkeit eine interpretatorische Inszenierung vorlegen zu müssen. Ich liebe auch den Theaterzauber: Ich liebe den Auftritt des Holländerschiffs, den Schwan, das Rheinbett, die Fahrten nach Nibelheim, auf dem Rhein, die Waberlohe usw. und dazu gehört auch das Zerschlagen des Ambosses. Zu all dem muß der Rgie udn der Ausstattung etwas einfallen. Das erwartet das Publikum und ich warte da auch drauf.
    In Hamburg ist das leider allzuoft ernüchternd. Bei der aktuelle Inszenirung des Holländers wäre ich wegen des Schiffs beinahe aufgestanden und gegangen, weil ich so enttäuscht war (Drei Taue werden von Links auf die Bühne geworfen, das ist eines so großen Hauses einfach nicht würdig). Und in der Walküre hat im 18. Anlauf auch wieder die Waberlohe nicht gut funktioniert.
    Aber nun Siegfried: Er zerschlägt nicht den Amboss, den es in diesem Konzept ja auch nicht gibt: Siegfried schmiedet auf einer Waschmaschine. Das ist auch OK, denn sie gehört zu dem Konzept: Höhle/ Wohnung/ Werkstatt. Aber Siegfried zerschlägt als Symbol der Entnablung von Mime dessen Bett. Und auch das hat in den 3 Aufführungen in denen ich Siegfried gesehen habe nur einmal vernünftig geklappt. Gestern aber nicht.


    2 Elemente ind er Inszenierung verstehe ich aber komplett überhaupt nicht, beides im Schlußaufzug: Wieso zerschlägt Siegfried mit Brünhildes Speer den Spiegel und warum zerreißen Brünhilde udn Siegfried zum Schluß Bücher. Ich habe da verschiedene Ideen: Siegfried zerstört mit Speer ud Spiegel Brünhildes Vergagenheit, war beides doch Symbol und Kern des 3ten Aufzugs von der Walküre. NUR Woher weiß Siegfried das? Beide singen am Schluß von einer neuen Zeit. Brünhilde beendet mit
    Zerfall in Staub deine stolze Burg!
    Leb wohl, prangende Götterpracht!
    End in Wonne, du ewig Geschlecht!
    Zerreißt, ihr Nornen, das Runenseil!
    die Götterzeit. Aber in der Erda/Wotan-Szenen vorher war die Bibliothek doch auch eher Bild des Wissens und des Schicksals.
    Könnte es sein, dass beide den Schicksalsfaden zerreißen und von nun an, eine neue Zeit beginnt?
    Wie passt den das zum Anfang der Götterdämmerung, die ja mit den Nornen - die ja nun eigentlich keine Rolle mehr spielen sollen, beginnt? Denn schließlich mach in dem Regieansatz die geschichte einen Zeitsprung: der Brünhildenfelsen ist keine Kellerruine mehr, sondern eine kleine Wohnung.

    Ich war nicht im Rheingold, aber beim restlichen Zyklus bin ich dabei. Der Hauptgrund ist, dass ich ein Problem mit Falk Struckmann habe. Kaum eine Vorstellung in der nicht irgendetwas ist, krank, voller Patzer, Schlußton versaut oder was auch immer. Zugegeben dazwischen ausgezeichnet, aber ich ärgere mich immer. Und im Rheingold ist der Wotan nunmal Dreh- und Angelpunkt.
    Und deshalb habe ich mich TROTZ des angekündigten Falk Struckmanns und TROTZ der nicht schönen Inszenierung des ersten Aufzugs Karten für die Walküre gekauft und war dann angenehm überrascht, diesemal nicht 4 Stunden vor einem mißratenen "durchschreite das Feuer nie" Angst zu haben: Mir gefiel Egils Silins als - mal wieder krankheitsbedingt notwendiger Ersatz - außerordentlich gut. Ich hätte gerneKatja Pieweck als Fricka gesehen. Ich finde sie wunderbar: Tolle Stimme, tolle Präsenz und dazu noch ein bildhübsches Gesicht. (Ach ich wünschte mir sie wäre ein klein wenig schlanker, aber das setze ich mal in Klammern weil ich weiß man muß es so nehmen wie es ist). Ich hoffe sie noch in vielen Wagnerpartien sehen zu können. Ich habe gestern gehört, sie wäre als Ortrud gradios gewesen. Ich bin gespannt was wir von ihr noch zu hören bekommen.

    Es ist einfach eine Lust Christian Franz in seiner Spielfreude zuzusehen. Richard Wagner schwebte das Gesamtkunstwerk vor, aber leider kommt zur Musik, dem gesang, der ambitionierten Inszenierung, Kostümen und Bauten eben nur zweitklassige Darstellung zusammen. Das kann man verstehen, denn das sind ja nicht gerade einfache Partien die da zu singen sind. Und deshalb ist es eben doch bemerkenswert, wenn man in Christian Franz Darstellung des Siegfrieds stellenweise vergisst, das man in der Oper sitzt. So organisch ist das gespielt. Im ersten Aufzug mit dem ebenfalls vor Spielfreude überquillende PeterGalliard aber dann vor allem im zweiten Aufzug wo er dei Bühne für sich alleine hat. da möchte man einfach nicht das das aufhört.
    Überhaupt ist die Inszenierung des Siegfrieds - anders als die Walküre - doch rundherum gelungen. Die Figurenkonzeption ist zwingend einleuchtend: Siegfried ist ein Kind, wird er doch auch immer als Knabe bezeichnet. Und er ist eben auch nicht einfach nur ein Kind: Er ist ein Teenager Kotzbrocken, einer der mit Dingen um sich schmeißt, seine Eltern wüst beschimpft, seine Klamotten unordentlich herumwirft und alle 30 Sekunden eine Wasserflasche aufdreht, daraus trinkt und sie wieder zudreht. Der aber auch immer wieder vor seinen Ausbrüchen und seinen Beschimpfungen zurückschreckt, sich an Mime herankuschelt und ihn dann aber doch gleich wieder beschimpft. Bezeichnend und für mich einer der stärksten Momente in dieser Ringinszenierung ist der Abschied Siegfrieds von dem gerade getöteten Mime: Liebevoll streicht er ihm über die Schulter - im Video der Staatsoper schließt er ihm die Augen. Das ist großartig. Besser kann man die emotionale Achterbahnfahrt eines hormongeschüttelten Teenagers nicht darstellen.
    Da verblasst alles andere. Auch der eigentlich immer groß aufspielende Falk Struckmann, der auch mal wieder seine Gesangspanne hatte: In der Szene Mime-Wanderer kam er knapp 15 Sekunden heraus und suchte bei der Soufleuese nach Hilfe. Im zweiten Aufzug war er aber hellwach und präsent und wirklich gut.
    und Linda Watson? Sie singt gut. Und mein "Heil Dür Sonne, Heil Dür Lücht" ist vielleicht tatsächlich kleinlich und gemein. Aber mit geht dieses Salzsäulenherumgestehe und - geschreite auf die Nerven. Neben ihr spielt sich einer nene Wolf und sien Partnerin achtet darauf genügend Stütze zu behalten.
    Und das Orchester? Heute mit ungewöhnlich vielen kleineren Patzern.

    Wie war das mit den sieben fetten Jahren? ich hab den Spielplan durchgesehen und mein Gesicht wurde immer länger: So wenig ist das deutsche fach glaube ich noch nie bedient worden wie in der nächsten Spielzeit. Und da ist Lübeck auch kein großer Ersatz. Aber in den Lohengrin bin ich bisher noch nicht gegangen, weil es bisher nicht passte. Aber nun muß ich es eben passend machen.

    Meistens sind die Fotos vorher aus einer älteren Produktion und werden dann nach der Premiere ausgetauscht. Aber ich bin beim Tristan auf jeden Fall dabei. Und Rebcca Teem will ich als Isolde auch unbedingt hören. Sie war schon eine tollte Brünhilde.

    Es war doch etwas hetzig. Nicht nur, dass ich mit normaler Arbeitszeit nicht um 17:00 Uhr in der Staatsoper sitzen kann, ich hatte am Abend vorher noch Sitzung und lag erst um 23:00 Uhr im Bett.


    Egal. Ich wollte die Walküre unbedingt sehen und vor allem hören. Und da habe ich auch Falk Struckmann als voirgesehenen Wotan hingenommen. Ja, ich weiß, das ist ein Weltstar. Ja. Er spielt großartig. Aber ich habe ihn inzwischen 7 mal gesehen und davon hat er nur einmal tadelos gesungen und einmal hat er gar nicht gesungen und der Wotan kam von der Seitenbühne. Egal. Dann eben Falk Struckmann. Dann geht das "Nie" in "Wer meines Speeres Spitze fürchte duchschreiten das Feuer NIE" eben wieder flöten...


    Aber nein: ich hatte Glück. Falk Struckmann kann nicht singen: Es springt Egils Silins ein. Kannte ich bis gestern nicht. Aber gestern 22:00 ist er mein Lieblingswotan. Der kann was. Singen, spielen (obwohl er nur wenige Stunden zur Vorbereitung hatte) und Personality hat er auch noch.


    Was ist noch bemerkenswert? Ich dachte bis gestern Wagner singt man textverständlich und ohne Vibrato. Und was heißt eigentlich "Sügfrüd, schau auf müch. Üch büns, der bald Dü fölgst". Na Bravo. Das wir am Sonntag ja eine tolle Götterdämmerung, dabei ist Linda Watson doch ein Top-Star im deutschen Fach. Ok. Ich will gerecht sein. Sie hat gut gesungen.
    Gut waren auch zwei andere: Peter Rose als Hunding. Ein guter kann eben aus dem Hunding wirklich eine gute Partie machen. Das war ausgezeichnet. Besonders gefreut hat mich aber Yvonne Naef, die ich auch schon in der Premiere als Fricka gesehen habe und sie dort eher mäßig fand. Diesesmal das komplette Gegenteil. Aus dem Abonenntenschläfchen, wie in der Einführung der Fricka-Wotan-Dialog genannt wurde, ist ein musikdramatischer Dialog geworden. Wann bekommt eine Fricka schon mal mehr Applaus als eine Sieglinde? Und das übrigens völlig zurecht. Das war toll.


    Es war meine erste Walküre in der die Sieglinde nicht bejubelt wurde. Auch Michelle DeYoung war nicht zu verstehen und vibratote ziemlich. Das erste mal "oh hehrstes Wunder, göttlichste Maid" ohne das ich Tränen in den Augen hatte. Dabei trifft genau dieser Ton genau mitten in mein Gemütszentrum.
    Ne. Das hat mir nichts gegeben. Vielleicht sind beide eben auch neben Christian Franz einfach eine Fehlbesetzung - oder auch andersherum.
    Christian Franz ist absolut immer glasklar textverständlich und unglaublich präzise im Rhythmus. Das er darüberhinaus auch noch ein phantastischer Schauspieler ist, läßt über kleine und mittlere Fehler hinwegsehen. (Ich habe das erstemal in eienr Oper die Soufleuse gehört. ich weiß nicht, was Franz da singen wollte. Aus dem ersten Aufzug der Walküre war das jedenfalls nicht. Aber egal: Wie souverän er wieder da war und wie überirdisch er danach gespielt hat, läßt alles verzeihen.) Ich habe das "Winterstürme" noch nie so zart und lyrisch gehört und dazu im Pianissimo!.


    Ich denke zu Christian Franz passen nicht textverständliche Soprane eben einfach nicht. ABER: Die Todesverkündigung war auch im Duo Watson/ Franz ausgesprochen gelungen. Da stört es im Regiekonzept auch nicht, das Watson am liebsten steht, wenn sie singt.


    Was für ein Gegenteil dagegen Egils Silins. Für einen Wotan und noch dazu einer, der gerade erst das Rollenkonzept gelernt hat, sprang er quasi über die Bühne. Man sah ihm an, das die herumsteh und herumschreit- Inszenierung Claus Guths mit leben füllen wollte und es auch tat. Watson schreitet und steht herum. Bei Egils Silins ist stehen etwas ganz aktives. Stärkstes Element der Inszenierung ist das Ende des dritten Aufzugs, in dem sowohl Brünhilde als auch Wotan in einen Spiegel singen. Das war bei Struckmann schon gut. Egils Silins macht das in einer Intensität als ob man selber in den Spiegel blickte. Das war ganz großes Theater. Und als danach dann auch noch das "Lebwohl" so gut wie ich es noch nie auf der Bühne gehört habe (Sorry an Thomas Meyer, Stefan Heidemann und Falk Struckmann). Das war einfach eine andere Liga.


    Und das hätte alle "Sügfrüds" vergessen lassen, wenn die Waberlohe nicht auch beim 18. mal in die Hose gegangen wäre. Ich begreife einfach nicht, wieso die Bühnentechnik es einfach nicht hinbekomt das Feuerchen die paar Minuten flackern zu lassen. Das ist einfach nur peinlich.


    Und das Dirigat? Schwungvoll und voller elan, nur selten zu laut und eben echt Simone Young. Als Wagnerdirigenten werden wir sie in Hamburg noch schmerzlich vermissen. Zurecht erhielt sie nach Egils Silins den größten Schlußapplaus.


    Da fehlte übrigens Christian Franz. Der hatte nämlich schon den Tristan, den Loge und den Siegmund hinter und noch zwei Siegfrieds vor sich. Da sei ihm die Pause gegönnt. Und auf seinen Siegfried freue ich mich schon am Sonntag in der Götterdämmerung.

    DieGeschichte ist kurz zu erzählen und dürfte bekannt sein: Zwei Freunde werden durch einen Dritten dazu gebracht ihre Freundinnen auf ihre Treue zu testen, die dann auch nach kurzem Widerstand nachgeben, denn cos dan tutte: So machen es eben alle Frauen. Am Ende wird es aufgeklärt und die Paare finden wieder zueinander.
    Die Inszenierung (Lotte von Beer) stellt auf darauf ab, dass die beiden Paare aus der Traumwelt in die Realität geworfen werden und das wird mit einer sehr ansprecheden Idee gemacht: Das Stück spielt in der Welt und einem Dorf der Clowns (quasi der illusion der glücklichen Welt in der alles heiter und schön ist, obwohl die schrägen Türen und die bizarren Häuser (gute Ausstattung: Clement & Sanou) die Verwirrung schon zeigen), und beginnt - noch vor der Ouvertüre - mit einem gescheiterten Selbstmordversuch von Don Alfonso (gut gespielt, aber nur solide gesungen: Rossen Krastev), dem Intriganten. Dadurch ist er der erste, der sich als Clown demaksiert, die rote Nase verliert und das Clownsgesicht verwischt. Wie ein Urahn des Alberich ist er mit der Liebe durch und will die Treue der Frauen entlarven. Durch diese Vorgeschichte erhält auch der böse intrigant eine Tiefe und das ist vielleicht das Beste am ganzen Stück.


    Die Freunde Guglielmo (Großartig vor allem im Spiel aber auch Gesang: Orhan Yildiz) und Ferrando (Matthias Stier leicht und biegsam im Gesang, aber etwas hölzern) zeihen als Clowns in den Krieg und kommen als Osmanentravestie wieder und mach unterstützt von der Zofe Despina (Moran Abdoulev in großartiger Spiellaune) die verlobten (und Schwestern) Fiordiligi (Ekaterina Kudryavtseva - sehr gut und in der großen Arie eine Ohrenweide, konnte Darstellerisch aber erst nach der Pause überzeugen) und Dorabella (Anne Schuldt - ich kann mich nicht entscheiden, ob ich sie gut fand oder nicht, es gab aber nichts zu kritisieren), den Hof.
    Dabei demaskieren sich nacheinander alle vier, verlieren iher rote Nase, das Make up und schließlich auch ihr Kostüm. Sie finden also aus der Welt der Verliebtheit und Ilussion - der Welt der Clowns in die Realität: Sie sind am Ende weiter als Don Alonso, der auf dem halben Weg bleibt und eine verzerrte Fratze eines Clowns bleibt. Despina - eigentlich fast die Hauptfigur, bleibt sogar völlig unverändert.


    Diese Inszenierungsidee gibt einen Hinweis darauf, wie die Paare dieser Bäumchen wechsel dich überstehen können: Nur in der Realität und der Welt der Vernunft: Hier können sie eine Zukunft finden, denn sie haben in eine neue Welt gefunden. Für sie besteht anders als bei Don Alfonso Hoffnung. Vielleicht nicht für sie in ihrer Paarkonstellation, aber vielleicht in andern Zusammenhängen, mit anderen Partnern.


    Ein offener Schluß. Vielleicht nicht versönlich, aber optimistisch.


    Eine wirklich gelungene und überzeugende Herangehensweise an den Stoff.


    Die musikalische Leitung hatte GMD Alexander Joel, obwohl die erst am 28.04.13 stattgefundene Premiere durch den 1. Kapellmeister Sebastian Beckedorf dirigiert worden war. Das Orchester hat sich übrigens ein paar üble und nicht überhörbare Schnitzer geleistet.


    Ich werde mir Cosi fan tutte trotzdem nicht noch einmal ansehen/hören.

    Die momentane außerordentlich Qualität hat sicher Mit Brogli-Sacher zu tun, aber das Haus hat immer wieder Köpfe, die zu Weltkarrieren starten. Christoph von Dohnányi war beispielsweise in jungen Jahren GMD in Lübeck. Ich bin auch von dem Zusammenhang mit der Musikhochschule gibt.
    Der Ring war grandios, vor allem auch wegen der außerordentlichen Sänger, die in Lübeck auch alle gute Schauspieler sind.
    Tristan war mir neu, aber am 26.04. ist Spielzeit-PK und ich bin schon sehr gespannt.

    Für mich völlig überraschend lobt die Lübecker Nachrichten die Inszenierung stark. Zwar gibt es dafür keine Argumente oder Hinweise WARUM es eine gute Inszenierung sein soll, aber zumindest dem Rezensenten hat es gefallen.
    Er schreibt auch davon, die Oper sei überinstrumentiert udn das Orcester sei oft zu laut. Beim letzetn sind wir unsdann auch einig.
    Sonst habe ich noch keine Besprechungen gelesen.

    Ich kann mich noch gut an meine erste Oper im Theater erinnern, es war ein Holländer. Ich war noch ein Teenager und hatte bis dahin mir darüber keine Gedanken gemacht, aber ich wußte worum es im Holländer geht, Senta ist 15 und der Holländer schon uralt. Zu Beginn des zweiten Aufzugs saß in der hinteren Ecke ein Nilpferd und ich habe mich darüber gewundert, bis sie dann aufstand und sich als Senta herausstellte. Ich war erst einmal für einen kurzen Moment entsetzt und habe es danach aber sofort wieder vergessen, weil sich das Nilpferd als unglaublich gute Sängerin herausstellte udn es mir nach ihre ersten 3 Tönen komplett egal war, wie sie aussah.
    Seit dem habe ich so manche imposante Sängerin gesehen, aber es ist mir inzwischen meistens egal. Blöd ist es aber, wenn die Kostüme so rücksichtslos mit den Darstellern umgehen. Die Kostüme können einfach nicht für Elfen konzipiert werden.
    Manchmal stört es mich aber doch.

    Es geht beim Opernloft immmer um einen anderen Blick auf die Kunst, auch in den jeweils gespielten Opern. Die sollen z.B. 90 min nicht überschreiten und öffnen damit einem neuen Publikum das Musiktheater. Und auch das Lied soll durch diese andere Sichtweise profitieren.
    Für die Oper kann ich das bestätigen: Immer wenn ich hingehe, treffe ich auf menschen die noch nie oder selten in die Oper waren. Es ist oft die erste Begegnung und das ist gut. Und wenn solche Konzepte auch in Liedkonzerte locken, dann ist doch alles gut.


    MSchenk:

    Das Theater Lübeck ist für Hamburger wirklich eine gute Ergänzung. Der Ring war phantastisch: Eine sensationelle Rebecca Teem als Brünhilde und eine ausgezeichnete Inszenierung. Auch der Rosenkavalier war mehr als überdurchschnittlich und - das finde ich besonders bemerkenswert - zu weiten Teilen aus dem Ensemble besetzt.
    Lübeck spielt auch Stücke die man selten sieht. Henzes "Die Elegie für jungen Liebenden" (habe ich nicht gesehen), "Penthesilia" von Schoeck (da konnte ich leider bei allen Terminen nicht, sonst hätte ich es gesehen und weiteres. Das Haus hat grandiose Sänger im Ensemble: Antonio Yang, Ausrine Stundyte, Wioletta Hebrowska, Anne Ellersiek, Andrea Stadel und verpflichtet Sänger häufig für ihr Rollendebüt. Alle zeichnen sich auch durch schauspielerische Begabung aus.
    Die Stärke des Hauses sind aber auch gute, intelligente Inszenierungen. Manchmal mehr (Rosenkavalier, Ring) manchmal weniger.
    Das Orchester erreicht selten die Qualität der Hamburger Staatsoper. In der Premiere des Rheingolds gab es sogar einige unüberhörbare Patzer. Aber sie können sich in einen Rausch spielen und dann wird das ganze Haus zu einem gesamten Klangerlebnis. Ich habe schon im Parkett, und allen Rängen gesessen, aber die beste Akkustik hat man im dritten Rang. Da muß man allerdings abstrichen in der Sicht auf die Inszenierung machen. Aber die Karten sind günstig.
    Ich bin in jeder Spielzeit in Lübeck und bereue es nicht. Ganz auf die Staatsoper kann ich aber nicht verzichten.


    Ich schätze übrigens auch das Opernloft und das Alleetheater, weil beide einen anderen Blick auf die jeweiligen Stücke bieten. Das finde ich ausgesprochen reizvoll. Und sie spielen auch mal Stücke, die man sonst nicht sehen kann, z.B. "der Vampyr" im Alleetheater oder das als Serie angelegte Manon/Thais im Opernloft (das kann ich übrigens empfehlen). Auf die Dauer ist allerdings die kleine Besetzung (Alleetheater spielt mit 6-8 Musikern, Das Opernloft mit einem Trio) zu wenig Klang.

    Am 4. Dezember
    waren wir im Opernloft zur Premiere von "Heimliches Flüstern". Mit Texten aus Tagebüchern, Briefen und Musik und Liedern von Robert und Clara Schumann sowie Johnnes Brahms ist ein gestalteter Liederabend zusammnegestellt worden. Vorweg: Es war ein Abend mit guter Musik und gutem Gesang. Ein Theaterereignis war es allerdings nicht. Es ist ein gestalteter Liederabend.



    3 handelnde Personen, 3 mal Clara Schumann, Clara die Komponsitin, Clara die Pianistin, Clara die Ehefrau und Mutter: dargestellt - oder eben leider nicht dargestellt - durch eine Pianistin, eine Mezzo und eine Sopranistin (Namen werden nachgeliefert). Dabei sollte sie jeweils die anderen Perspektiven - eben die von Roberts Schumann und Johannes Brahms einnehmen. Nur die Pianistin-Clara blieb immer gleich. Das überzeugte jedoch nicht. Mich jedenfalls nicht. Zum einen gelang es darstellerisch nicht, den verliebten Jüngling oder den verrückt werdenden Mann darzustellen. Ich habe nicht einmal die vom Schicksal gebeutelte Clara erkennen können.


    Schließlich gab auch die Kulisse nicht den Hintergrund für eine dramatisch Handlung wieder: Von der Decke hingen Stoffbahnen auf denen Naturbilder und die Texte der Lieder sowie Tagebuch und Brieftexte projeziert. Mir leuchten schon die Naturbilder nicht ein. Ja Schumann ist Romantiker, aber ist es nicht ein bisschen flach nur Naturbiloder zu zeigen. Sollte es nicht eigentlich um das Beziehungsdreieck oder nicht tatsächlich um die drefaltige Clara gehen? Wenn Clara der unübersehbare Ausgangspunkt ist, dann ist es auch schwer sie im Werk ihres Mannes und jungen Freundes zu erkennen. Gibt man so nicht das begandete Talent Clara noch einmal auf, oder stellt sie der - zweifellos großen Begabung Roberts und Jiohannes`hintenan? Und was wäre an dieser Sichtweise neu?


    Hört sich wie ein Verriss an. Ist es auch irgendwie. Und trotzdem ist es kein verlorener Abend: Es bleiben trotzdem großartige Lieder von ausgezeichneten Musikerinnen vorgetragen.

    Ich war bereits im Dezember 2012 da.


    Das Operettenhaus ist ein Theater am Beginn der Reeperbahn (von Hamburg aus gesehen), oder besser am Spielbudenplatz. Es hat 1.300 Sitzplätze und hat von jedem Platz eine ausgezeichnete Sicht auf die Bühne. Seit Cats ist es die traditionellste Musicalbühne Hamburgs, aber auch schon vorher war es eines der Musicalzentren Deutschlands.


    Nun wird also "Rocky" gegeben und wir waren da.


    Zunächst haben wir uns geärgert, denn wenn die gesamte Marketingkampagne auf Drew Sarich ausgerichtet ist, dann ärgert man sich über die Zweitbesetzung. Geschenkt bekommt man die Karten nämlich nicht. Aber Detlef Leistenschneider war ausgezeichnet, viel besser kann es Drew Sarich auch nicht machen, so dass es nach der frustrierenden Lektüre des Besetzungszettels, es spielte nur eine Erstbesetzung, nämlich Terence Archie als Apollo Creed, doch ein netter Theaterabend.


    Zunächst fällt die unglaubliche Bühnentechnik mit flüssigen, zügigen Umbauten auf (Ich denke noch mit grausen an die unerträgliche Bühnenversion von Dirty Dancing, in der eine Szenen fertig umgebaut wenn sie eigentlich schon vorbei war). Wohnungen in kleinen Fahrkästen, Boxringe und Rinderhälften im Schnürboden, Fahrtreppen und Fahrtribünen und natürlcih der Boxring mitten im Zuschauerraum. Großartig und vor lauter Technik habe ich das Musical ein wenig verpasst. Muß ich wohl nochmal hin.


    Rocky ist ein ganz großartiger Film, gerade weil Rocky am Schluß eben doch den Boxkampf verliert und trotzdem kein Looser ist. Diese unbeholfene und doch sanfte und führsorgliche Eckigkeit und ein Liebespaar fernab von Schönheit und Glanz, ist eine Geschichte die man lieben muß.Und die im Musical so nicht vermittelt wird: Der Zauber des Films liegt in der Tristess des Lebens von Rocky. Er ist ein Looser aber er hält sich noch aufrecht. Zu stark wird der Widerstandswille und die Ideale Rockys im Musical betont. Er ist eben - obwohl es gesagt wird - nicht fast am Ende um sich wieder aufzurappeln. Das ist ein Manko am Konzept. Zu einfach auch das Werben um Adrian. Zu wenig differenziert die Figur des Pauly. Ohne Bedrohlichkeit der Gangster Gazzo und Mickey der alternde Trainer - viel zu jung gespielt.


    Und trotzdem ist es kein verlorener Abend. Auch wenn das Musical nie die Klasse des Films erreicht, so ist es doch ein tolle Story und eine gute Show. Nach der Pause startet die Show endlich durch: Die Trainigsszene alleine lohnt den Besuch und der Kampf ist großartig: 15 Runden im Zeitraffer mit Zeitlupensequenzen mit den Nummerngirls: Auch das unbedingt sehenswert.


    Und die Musik? Neben den bekannten Hits (Rockyfanfare und - nicht zu diesem Film gehörend Eye of the Tiger) ist mir nur "Stand halten" im Ohr, dem eigentlichen Motto der Story.


    Hingehen? Ja. Gott sei Dank kann man im Operettenhaus auch auf den preisgünstigsten Plätzen gut sehen.

    Mein Spielzeithöhepunkt, "die tote Stadt" von Korngold im Theater Lübeck am 5.4.13, war zwar vom Publikum umjubelt, aber nicht auf dem gleichem hervorragenden Niveau wie der überragende Ring, die ausgezeichnete Turandot oder der sensationelle Rosenkavalier. Und das lag an der - bestenfalls - 08/15-Inszenierung von Dieter Kaegi. Mag ja sein, dass man nur bei den hinlänglich bekannten Stücken pfiffig und intelligente Ideen für die Inszenierung haben muß, aber NUR Standardideen zu liefern ist mir einfach zu wenig.


    OK. Die tote Stadt ist für eine Oper schon in der Ausstattung und im Text sehr festgelegt. Ohne Bild, Kirche des Vergangenen, Schal, Schirm, Vorhang, Zopf geht es einfach nicht (wobei in Lübeck auch locker im Ring auf ein Pferd verzichtet werden kann, auch wenn Grane eine der meistbesungenen "Dinge" im Ring ist :-)) Das ist wenig Platz für Spielerein in Ausstattung und Gestaltung. Aber das einzige was die Regie einfällt ist ein blauer Vorhang und das abnehmen der Brille für die Traumsequenz?
    OK. das ist nicht wahr. Es gibt doch einiges:


    Ein großes Sitzkissen wird an den Bühnenrand gezogen, hier beginnt die Traumsequenz mit "Glück das mir verblieb". Die Laute (Glück das mir verblieb wir auch Mariettas Lautenlied genannt) ist eine Schallplatte.
    Ab Beginn der Traumsequenz wir es auch in den Bildern surreal:
    Als der blaue Vorhang sich öffnet ist das weiße Licht farbig und statt des großen weißen Vorhangs ist ein rotes Thatervorhang und eine Bühne. Von dort tritt schließlich auch Marie auf, sogar 2mal nach dem sie nach dem erstenmal in der Kirche des Vergangenen (ein Wandschrank mit Spiegel) verschwunden war.


    Das zweite Bild - kompletter Traum - ist vollends surreal: Marietts Haus steht unmittelbar am Kanal mit der Haustür zum Kanal und die handlenden Figuren können über Wasser laufen.


    Die Nonnen und Brigitta sind verschleiert und schreiten - genau wie die Theatertruppe teilweise - rückwärts.


    Im dritten Bild rückt der Vorhang und die Prozession in den Mittelpinkt. Zum Höhepunkt offnet sich der weiße Fenstervorhang und die Prozession der blutroten Messdiener des Totenkopftragenden Bischoffs schreiten durch Pauls Wohnzimmer.


    Ja ja ja.... das ist alles gut gemeint, aber pfiffig und intelligent? Nö. Das ist Inszenierung von der Stange:
    Die weiß (Realität), blau (Traum Paul) rot (Tod) Farbsymbolik ist trivial (einzig die rot weißen Blumen vor Bild und Wandschrank also die Durchmixung von Tod und Realität gefallen mir ind er Farbsymbolik, aber das scheint mir lediglich abbildung des textes "Rosen und Levkojen" zu sein).
    Und wenn ich noch einmal bedächtig schreitende Sambolfiguren sehe, dann schreie ich. Die gingen mir schon bei Ruth Berghaus (Tristan&Isolde in Hamburg) und Claus Guth (Ring, Hamburg besonders in der Walküre) so auf den Sack. Das ist ausgelutscht und voneinander abgeschaut.


    Einzig könnte ich noch dem "über Wasser gehen können" in Bild 2 noch etwas abgewinnen, wenn es nicht technisch so erbärmlich schlecht gemacht wäre. Ein echtes Lob an die Statisterie, wenn sich nicht so gut das vorsichtige waten gespielt hätten, wäre die ganze schöne Idee (die einzige wirklich originelle im ganzen Regiekonzept) komplett verpufft.


    Auch die Figurenanlage ist zu flach. Aus der Brigitta (einmal mehr famos: Wioletta Hebrowska) könnte man etwas machen und auch der Farnk (der Star des Hauses: Antonio Yang) bleibt streng nach Libretto abgebildet. Die Chance beide im 2. Bild als alter Ego zu zeigen, wird vertan, obwohl es ja im Programmheft klar analysiert wurde. Schon schade, wenn das Programmheft die Kernpunkte des Stücks besser herausarbeitet, als die Inszenieruzng selber.


    Die Inszenierung erreicht also bei weiten nicht die Qualität des Lübecker Rings, des wunderbaren Rosenkavaliers und nicht mal der Turandot. Gott sei Dank gab es ja auch Musik und Gesang.


    Aber auch hier Licht und Schatten.


    Gott sei Dank ist Ausrine Stundyte (Mariette/ Marie) so eine großartige Sängerin und Schauspielerin. Sie singt immer klar und wechselt vom Vibrato im Gesang zu Nichtvibrato im Rezitativ, was ja eigentlich keins mehr ist, weil auch hier das Orchester voll dabei ist. Überthaupt das Orchester: ein traumhaft schöner Klang, immer satt, immer weich, aber zu laut. Der arme Paul (Richard Decker) singt ab seinem ersten Ton immer mit Orchester im tutti und forte und das wo die Partie immer an der oberen Grenze der Stimmlage eines Tenors angelegt ist. Brian Schembri hätte sich und seine (ansonsten wirklich famose) Truppe gerne etwas zurück nehmen können. So haben sie ihn platt gemacht. Im dritten Bild war er nur noch mit Mühe zu hören.


    Wioletta Hebrowska und Antonia Yang singen wieder großartig, aber haben beide keine große Aufgabe, Yang als Fritz im zweiten Bild schon mehr, aber auch da fällt der Regie nichts berichtenswertes ein.
    Und die Oper selbst? Immer überirdisch gut wo man sich dem Klang hingibt, aber die Stimmführung ist irgendwie seltsam. Aber vielleicht bin ich da zu sehr Wagnerianer. Obwohl es eigentlich eine Dialogoper ist, ist die Textverständlichkeit nicht das erste Interesse Korngolds. Am Satzende immer in die Höhe, Silbendehnung bis zur Unkenntlichkeit und seltsame Textwiederholungen. Egal. So traumhaft wie "Glück das mir verblieb" und "Mein Sehnen,m mein Wähnen" sind, spielt der Dialog keine wikliche Rolle.


    Was bleibt? Ein tolles Stückdas zu unrecht so selten gespielt wird. Vielleicht hat ja jemand mal den Mut, die Partitur auf ein für kleine Häuser spielbares Maß zu stutzen und dann ist es die perfekte Oper für jedes Haus. Mit einer intelligenten und an der Psychologie interesierten Regie kann es ein Theatererlebnis sein.
    Und in Lübeck ist es Dank Ausrine Stundyte, Wioletta Hebrowka und Antonio Yang (die Partie wird auch von Steffen Kubach gesungen) auch. Und es ist zu hoffen, das in dieser Spielzeit das Orchester auch Richard Decker irgendwann mal nicht platt macht.
    Hingehen? Ja! Aber der dritte Rang reicht.

    Ich war am 31.05. im Tristan und kann mich der Begeisterung für diese Inszenierung nicht anschließen. Mir ist da zuviel Aktionismus auf der Bühne. Ich habe nichts gegen Regietheater, aber mir ist hier so viel so komplett unklar: Was sollen die Komparsen mit den Deckchairs? Was haben sie denn für eine inhaltliche Funktion?


    Warum werde Dinge ständig hin und her getragen? Was soll das Bett/Tisch/Altar/Schrankkoffermöbel?


    Im zweiten Aufzug gehen zwei Dreiergruppen gefasst hin und her. Warum? Was soll mir das sagen?


    Was soll das Herumgekletter im dritten Aufzug?


    Mich überzeugt diese Form der Darstellung dieser Beziehung nicht: Tristan und Isolde sehen sich nicht an, eine Innigkeit will nicht aufkommen, und weder Liebsnacht noch Streneszenen lassen eine körperlichkeit entstehen. Zugegeben: Das Tristan eigentlich ab dem zweiten Aufzug nur davon spricht (singt) sterben zu wollen, läßt doch ergebnliche Zweifel daran aufkommen, ob er überhaupt Isolde liebt, aber wenn das bei Isolde genau so ist, dann verliert das ganze Stück seinen Sinn.


    Schön finde ich den Mond als Symbol für die Beziehung: Zu Beginn fliegt er auf uns zu, nicht tatsächlich. Im ersten Aufzug wandert er ganz langsam von Ost nach West. Im zweiten Aufzug scheint er zu brennen und zieht mehrmals schnell durch, man sieht ihn durch die Turbine, einmal sogar von West nach Ost. Im dritten Aufzug ist er abgestürzt und beherrscht die Bühne, zieht aber trotzdem auf und verharrt am Theaterhimmel. Schließlich ist bei "höchste Lust der Vorhang zu und Isolde umfasst den Mond.


    Das zweite Symbol ist das Ruderboot. Auch das taucht in allen 3 Auifzügen auf: Im ersten ist es noch winzig. Im zweiten kann Tristan schon darin sitzen udn im dritten Aufzug ist es quasi in Originalgröße. Darin stirbt Tristan dann auch. Ich überlege noch, was in den 3 Aufzügen wächst, das Leid? die Liebe ?


    Mir gefällt Christian Franz übrigens ziemlich gut: Er hat darstellerische Stärken. Seine Stimme ist allerdings in der tat nicht schmeichelnd. Aber er singt immer zu 100% textverständlich. Das schafft Linda Watson nicht, ist aber darstellerisch ebenfalls toll.


    Ich weiß nicht wie das am 28.05. war. Ich habe jedenfalls Problem gehabt alles zu hören: Daniel Boaz als Kuwenal war nur schwer und Moritz Gogg als Melot gar nicht zu verstehen.


    Tja, Katja Pieweck als Brangäne....Sie ist eine ganz großartige Sängerin, spielt wirklich toll und hat so ein bezauberbndes Gesicht. Aber sie hat einfach einen so unglaublich großen Umfang, dass ich das nicht übersehen konnte. Schade. Ich weiß ich muß mich davon frei machen. Manch eine Sopranistin ist eben etwas überdimensioniert. Das ist so schade, denn wie gesagt: Sie hat ein so hübsches Gesicht und ist so gut. Die Partie hat es ja auch in sich, am Anfang muß sie gegen die Primadonna Asoluta überstehen und das gelingt ihr mühelos. Sie ist eben wirklich eine Gute.

    Palestrina gehört zu den Opern die man ansehen muß, wenn sie auf dem Spielplan stehen. Wer weiß wann sie wieder gegeben werden.


    Ich habe aber weder zum Stück noch zur Musik zugang gefunden. Noch immer wundere ich mich über den zweiten Akt, über die Figur des Papstes und über die Figur des Silla. Die Grellen Farben haben mich ebenso gestört wie die Schwellköpfe. Wieso Pink? Wieso grün? Ich vermute, die Inszenierung hilft nicht wirklich dabei dem Verständnis näher zu kommen. Ohne Opernführer und Textbuch begreift man vermutlich nichts.


    Die Musik soll großartige Motivverarbeitung sein. Kann sein. Ich habe das nicht gehört.


    Ich spiele mit dem Gedanken noch einmal hinzugehen um Palestrina, die Inszeinerung und die Motivarbeit vielleicht jetzt zu verstehen.

    Mein Frau und ich sind bei vielen Dingen nicht komplett einer Meinung, aber was das Theater Lübeck angeht schon: Es ist ein ganz wunderbares Musiktheater. Und das hat sich einmal mehr beim Rosenkavalier gezeigt. Auch ein moderner, reduzierter Ansatz kann sehr überzeugen, wenn man in seiner Interpretation nicht überzieht. So modern auf Bett, Korsett, Perücke, Silberrose und Reifrock zu verzichten war es doch nun auch wieder nicht.


    Die Drehbühne - schon in Siegfried großartig eingesetz - ist sowohl das Palais der Marschallin, das des Faninal und das Wirtshaus. Die Projektion einer Uhr wirft immer wieder das Zeitthema ein, und la Morte, allegorie des Todes - beim Hamburger Don Giovanni heiß diskutiert - ist auch in Lübeck eine Schnitterin statt eines Schnitters - bittet zum Schluß zum Totenreigen. Zeit und ihre Vergänglichkeit ist das große Thema des. Die Marschallin versucht mit vielen jungen Liebhabern (im Vorspiel zu sehen) die Zeit aufzuhalten. Vergebens. Sie, die Zeit, ist stets Präsent. Auch Octavian - ihr 17jähriger derzeitige Liebhaber - macht sie nicht jünger. Die Marschallin kommt kommt zur Erkenntnis, dass sie auch ihr gehen lassen muß udn Ihr Versprechen aus dem ersten Akt einzulösen hat.



    Anthony Pilavachi setzt wie schon im Ring auf interpretierende Gags. So vertauscht dei Marschallin die silbere Rose gegen eine rote - ihr von Ocatian geschenkte - echte Rose. So wird sie ursächlich zur Liebesstifterin, denn diese rote Rose wird zum Symbol der Liebe zwischen Sophie und Octavian. Der Mohamed, der kleine Diener der Octavian die Rose hinterherträgt, ist wie ein kleiner Amor geflügelt ausstaffiert und der Sänger im ersten Akt tritt als seine große Spiegelung wie ein deus ex machina auf. Und der illigitime Sohn von Ochs, die Spiegelung "des" Marianderls verletzt aus tumber Unachtsamkeit statt Octavian in ritterlichkeit den Ochs.


    Witzig auch die Wirtshausszene, auch hier hat Pilavachi den Text genau gelesen: Das Abendessen ist ein gemeinsames Wannenbad. "Sie hat doch einen Kavalier vor sich und keinen Seif ensieder". Eben doch!


    Für mich der herausragende Höhepunkt ist der Einsatz der Drebühne für das große Terzett: Marschallin auf der eine Seite der Wand, das Paar auf der
    anderen Seite. Octavian zerrissen zwischen der Liebe zu Sophie und der großen Zuneigung zu Marie Theres. Ganz großartig.


    Ganz großartig war auch der Gesang. Allen voran Rúni Brattaberg als Ochs von Lerchenau. Auch wenn ihm mal der eine oder andere Kickser unterlaufen
    ist: Jetzt habe ich die Figur begriffen. Er ist nicht der tumbe Volltrottel. Er ist einfach nicht mit dem städtischen vertraut und begreift den sozialen Wandel nicht. Das war sensationell gespielt und wunderbar mit Ausdruck gesungen.



    Und auch Ausrine Stundyte als Marschallin war ganz groß in Spiel und Gesang. Alle körperliche Zurückhaltung aufgebend wirft sie sich in ihre Verzweiflung um sich schließlich in das unumgängliche einzufügen, wohl wissend das sie es auch genau so gewollt hat: Sie schließt sich dem Totentanz an. Ganz groß. Das Spiel ist ohnehin Stundytes große Stärke: Als Gudrune war sie auch schon beeindruckend.


    Dem nicht nachstehend Wioletta Hebrowska als Octavian und - natürlich - die wunderbare Anne Ellersiek als Sophie.Der Octavian gerät teilweise sogar fast dümmlich, auf jeden Fall jedoch naiv und wandelt sich schließlich und reift. Gut gemacht und gut gespielt. Und Anne Ellersiek gefällt in jeder Rolle immer. Sie ist vielleicht die größte Begabung im Ensembles. Auch mein Lübecker Liebling, Veronika Waldner, war als Annina dabei. Leider ist sie nicht mehr im Ensemble steht aber immer noch oft auf der Besetzungsliste. Und überhaupt das Ensemble: Mit ausnahme Brattabergs sind die großen Rollen alle mit dem Ensemble besetzt. Das kennen wir aus vielen Produktionen und das Konzept bewährt sich: Es ist immer ausserordentlich. Einzig der Chor hat immer wieder Schwächen. Das ist schade.


    Das Orchester unter Opern- und Generalmusikdirektor Brogli-Sacher verdient die gleichen Lorbeeren wie die Sänger: Großartig! Er geht leider, aber trotzdem hinterlässt er großartiges. Lübeck ist einmal mehr Talentschmiede und Reifungstheater.

    Ich finde die Unabänderlichkeit der Aufführungspraxis der Werke Webbers sind für seine Rezeption hinderlich. Das Recht dazu hat er und wenn er gestorben ist haben seine Erben dies noch 70 Jahre lang. Wir werden also alle keine anderen Interpretationen der Stücke sehen. Allerdings ist das dramatische Material ohnehin nicht allzu breit interpretierbar. Was soll man aus Cats oder Starlight Express schon anderes machen als eine Nummernrevue?
    Joseph, Aspects of Love und Sunset Boulevard wären m.E. anders interpretierbar.


    Ich habe mir noch kein Urteil über die Inszenierungsqualitäten K.W.s machen können, die Kritiken des Bremer Rienzi waren zwar nicht besonders gut, ein totaler Verriss war es jedoch nicht. Was konkret ist denn an der Tiefland Inszenierung zu beanstanden? In welchen Kontext sind denn die abwegigen Regieeinfälle einzuordnen? Sind sie denn zumindest verständlich?

    Ich war sehr angetan von der Inszenierung und der gesamten Aufführung der Götterdämmerung.
    Allerdings muß ich im Rückblick doch einiges in den anderen Teilen des Rings in Frage stellen. Sicherlich war vieles eher konventionell und nicht wirklich wegweisend neu, aber gefallen hat es mir trotzdem.


    Die Nornen stehen auf der Marionettenspielerplattform
    über Brünhildes und Siegfrieds Wohnung. Man erkennt noch Elemente des
    Walkürenkellers: Den eingestochenen Spiegel mit dem Waschbecken, ein
    Walkürendoppelstockbett als Einzel/ Ehebett und im "Wohnzimmer" der
    Esstisch und das Kühlschrank/ Wasserkocheressemble aus Hundings Haus.
    Siegfried ist durch die Beziehung und die Situation eingeengt. Ihm
    genügt es nicht mehr Brünhilde das Frühstück zu bereiten. Er will hinaus
    und Brünhilde läßt ihn ziehen.

    Die Gibichungenhalle ist
    ein sich drehender Wohnblock mit mehreren Ebenen. Das gab die
    Möglichkeit der Dfferenzierungen der Darsteller. Dabei traten auch immer
    wieder Wotan & Co als Komparsen auf. So ganz scheint er denn doch
    noch nicht gescheitert zu sein mit seinem Plan, denn auch die nächste
    Generation wird der Rückgewinnung des Rings geopfert: Als Tochter
    Brünnhilde ihn nach Siegfrieds Tod in den Händen hält feiern die
    Walküren schon, aber sie hat ihre Lektion gelernt: Sie ist der freie
    Held der den Ring erhält, denn Siegfried hatte sich in menschliche
    Beziehungsabhängigkeiten verstrickt. Er wurde nämlich nicht durch einen
    Vergessenstrank zur Untreue gezwungen, nein er war schlicht spitz auf
    Gutrune und später auf die Töchter des Rheins. Siegfried ist nämlich
    nicht mehr das Kind oder der Teenager. Er ist Mann und läßt seine
    Hormone tanzen.
    Erst zu spät erkennt er was er verlohren hat: Gestorben geht er zurück in das traute Heim um dort auf Brünnhilde zu warten.
    Brünnhildes
    Wut überzeugt daher um so mehr, denn der Zuschauer weiß sie im recht.
    Siegfried ist eben doch nur der Enkel seines Großvaters, bzw.
    Schwiegervaters. Auch Siegfried verät um eines kleinen Vorteils willen
    alles was er liebt. Hagen und mit ihm Alberich profitieren davon jedoch
    nicht. Zu keinem Zeitpunkt verliert Brünnhilde die Situation, sie
    erkennt sofort die Intrige des Trios Hagen/ Gunter/ Siegfried und stellt
    sich mit den beiden gegen Siegfried. Und sie erkennt sofort den
    Schuldigen, gibt den Ring den Töchtern des Rheins zurück und kehrt
    sterbend zu Siegfried zurück.

    Mich hat das Konzept
    überzeugt, entzaubert es doch Siegfried. Warum sollte Wotans Enkel auch
    ein Engel sein? Hat sein Großvater nicht jeden geliebten Menschen oder
    Verwandten betrogen und belogen? Hat er nicht auch eine ungeliebte
    Sozialisation erhalten? Wie gestört seine Beziehungsfähigkeit ist haben
    wir in seinem Streit mit Mime gesehen. Dieser Abschied ist für mich einer der Höhepunkte des Zyklusses.


    Und Brünnhilde ist erst zum
    Schluß fertig mit ihrer Entwicklung. Sie ist von der Vatergläubigen
    Wunscherfüllerin ohne Übergang zur wunscherfüllenden Gattin geworden.
    Erst verrät sie der eine dann der andere und schlauer wird sie erst zum
    Schluß. Und so läßt sich das Ende des Rings auch als Befreiung
    Brünnhildes deuten.
    Sängerisch großartig bis grandios:Eva Johansson als Brünnhilde, aber sie ist keine darstellerische Offenbarung. Da ist auch die Inszenierung und das Bühnenbild nicht hilfreich, denn sie muß ständig hin und herlaufen. Ob das eine tolle Idee ist eine Figur, die in jeder Aufführung von einer anderen Sängerin gesungen wird so viel zu bewegen, weiß ich nicht. Sie erhält auch den größten Beifall. Christian Franz erhält als Siegfried Pfiffe. Das ist allerdings nicht gerecht, denn er spielt herausragend. Gesanglich hat er Schwächen: Timing ist nicht seins. Im Zarten ist er zu leise, aber er ist präzise in den Höhen und das scheint mir doch äußerst schwierig zu sein.


    Sir John Tomlinson ist als Hagen ausgezeichnet in Spiel und Gesang. Ein großer Schreck war ein kurzer heiserer Moment. Mißratene Männerpartien waren in diesem Zyklus ja das Generalproblem. Aber es war nur ein kurzer Moment, danach alles fein und schier. Die Inszenierung geht aber etwas lieblos mit der Figur um. Er ist nicht der große Böse. Zu viel Aufmerksamkeit zieht das Häuserkarussel auf sich. Das gleiche schicksal erleiden Gunter und Gutrune. Zu einer echten Entwicklung Gutrunes kommt es nicht. Die Partie ist ohnehin schwierig zu charakterisieren, obwohl gerade ihr Leid doch ein Spiegel des Leidens Brünnhildes sein könnte. Für mich überraschend, Wolfgang Koch als Alberich, bekommt nur warmen Applaus. Dabei ist er der beste Schauspieler in der Besetzung. Aber auch er wird nicht richtig präsentiert. Zwar sieht man ihn auf dem Karussel mit seinem Rheingold-Leuchtkasten im Obergeschoss, während Wotan mit seiner Truppe im Erdgeschoss herumsteht, aber das begreift niemand. Meine Schwester - sie hat den gleichen Zyklus gesehen wie ich - hatte das auch nicht verstanden. Das war gut gedacht und schlecht gemacht. In einem völlig neuen Kostüm und Maske war das auch schwer zu bemerken.


    Eigentlich ist der Chor die Stärke der Hamburger Staatsoper. Aber es ist zu wenig Platz ihn zu stellen und agieren zu lassen. Völlig unbegreflich ist jedoch für mich, warum der Chor mit Hagen ein Haka veranstaltet. Das ist einfach nur blöd und albern.


    Etwas viele Fehler gabe es im Orchester. War es nun das Horn was mindestens dreimal kräftig daneben lag? Ich weiß nicht. Es war für mich jetzt nicht so störend.


    Bei aller Kritik: Mir hat es trotzdem gefallen.

    Wenn ich das richtig verstanden habe gibt es in Wien im April 4 Aufführungen, nämlich In Koproduktion mit dem Osterklang ’11


    Semper Depot - Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien
    Lehargasse 6-8
    1060 Wien


    am 17.04.2011 / 19.04.2011 / 22.04.2011/ 25.04.2011 jeweils um 20.00 Uhr


    Walter Kobéra Musikalische Leitung
    Hendrik Müller Inszenierung
    Matthias Werner Ausstattung
    Nikolaus Adler Choreografie
    Norbert Chmel Licht


    mit


    Alexander Kaimbacher Zelebrant Rebecca Nelsen, Bibiana Nwobilo, Simona Eisinger, Anna Clare Hauf, Marion Fechter, Maria Weiss, Marko Formanek,
    Abdul Candao, Martin Piskorski, Georg Leskovich, Dieter Kschwendt-Michel, Andreas Kammerzelt Street People Leonid Sushon
    Knabensolo
    Wiener Kammerchor Opernschule der Wiener Staatsoper




    amadeus ensemble-wien