Lieber Reinhard,
ich hab die Rosenmüller-Sonaten von dem Ensemble Mensa sonora und hab mir die entsprechende CD von ACRONYM mit Sonate 4,6 und 8, auf die du anspielst, noch nicht zugelegt. Die 25 Sonaten Opus Musicum Sonatorum, die Alphabet-Sonaten, gefallen mir beim zweiten Hören schon besser. Die zwei Geigen klingen etwas piepsig - manchmal schrill - vor dem Hintergrund der drei Bratschen (bzw. Viola da gambas), der Violone und der Continuo-Gruppe. Die Sonaten sind sehr abwechslungsreich und enthalten einige überraschende Elemente, z.B ein Ostinato. Gerade höre ich einen schönen, sehr zarten Abschnitt im 3/4-Takt (in Sonate Sabaea in F), gefolgt von einem langsamen Abschnitt und der Coda wieder im 3/4-Takt....jetzt folgt eine Sonate, die eher wie Marschmusik klingt...und dann wieder eher 6/8-Takt...sehr tänzerisch. Die einzelnen 'proto-movements' gehen ineinander über und die Coda nimmt noch mal das Anfangsthema auf. Dieses zyklische Muster gibt es angeblich auch bei Schmelzer, Bertali und Rosenmüller.
Es sind zwei CDs und ich bin dabei, einige Leckerbissen rauszusuchen. Eines steht jetzt schon fest: Sonate 13, die Ciacona st so ein Leckerbissen.
Mein Eindruck ist, je öfter ich die CDs höre, umso besser gefällt mir die Musik. Sie ist natürlich nicht so virtuos wie Musik von Biber oder Carlo Farina.
(Das Heft zur CD ist nur in Englisch ... falls das jemand stört).