Beiträge von Theodora

    Liebe Taminos,


    hier möchte ich gern eine Sängerin vorstellen, die mich derartig fasziniert und begeistert, dass ich unbedingt ein Sängerportrait darüber schreiben muss!


    Der Name dieser Ausnahmeerscheinung ist Ljuba Kazarnovskaya.



    Geboren 1956 in die typische Familie der russischen Intelligenzija (Mutter - Spezialistin für französische Sprachwissenschaft, Vater - General der sowjetischen Armee), Ljuba sang und tanzte seit ihrer Kindheit für ihr Leben gern. Ihre Begeisterung für das Singen und Schauspielen ging sogar so weit, dass sie nach der Schule die Eintrittsprüfungen nicht an einer philologischen Universität ablegte, wie es die ganze Familie von ihr erwartete, sondern an der Moskauer Gnessin-Universität für Theaterwissenschaften, Fakultät Musiktheater.


    Mit 21 hatte Kazarnovskaya ihr Debüt als Tatjana in "Eugene Onegin" am Moskauer Stanislavski-Musiktheater. Wenn sie gefragt wird, ob sie denn nun eine singende Schauspielerin oder eine schauspielende Sängerin sei, antwortet sie, sie ist eher eine singende Schauspielerin, und fügt hinzu "Es ist besser, die Kazarnovskaya Nummer eins zu sein, als die Callas Nummer 25". Die Einzigartigkeit ihrer Talentkombination - Schauspiel uind Gesang - und ihr Selbstbewusstsein, zu der eigenen Einzigartigekeit zu stehen, sind das Lebensmotto von Ljuba Kazarnovskaya.


    Der Durchbruch gelang ihr im Jahre 1984, als sie beim UNESCO-Wettbewerb der jungen Talente in Bratislava mit einem Grand-Prix gewonnen hat. Zu dem Zeitpunkt in ihrer Karriere gewann sie zwar einige bedeutende Gesangswettbewerbe in Russland, wie etwa den Glinka-Wettbewerb mit Platz II, doch Bratislava brachte Kazarnovskaya auf die Weltbühne.


    1986 - 1989 arbeitete sie am Mariinsky-Theater in St. Petersburg als der führende Sopran in solchen Partien wie Lisa in "Dame Pique", Leonora in "La Forza del Destino", Margarethe in "Faust" Gounods, Violetta und Tatjana unter der Leitung von u.a. Temirkanov und Gergiev.


    1989 schlug für Kazarnovskaya ihre Sternstunde - Maestro Karajan lud sie ein, an den Salzburger Festspielen teilzunehmen. Leider verstarb Karajan während der Proben, und Muti übenahm das Dirigat zum "Requiem" von Verdi, wo Kazarnovskaya die Sopranpartie dargeboten hatte. Die begeisterten Kritiken aus der ganzen Welt folgten, genauso wie der Beginn einer steilen Weltkarriere: Covent Garden, Met, Lyric Chicago, San Fransisco Opera, Teatro Colon in Buenos Aires, nur um einige davon zu nennen. 1991 sang Kazarnovskaya in Salzburg und nahm an dem russischen Gastspiel der La Scala teil.


    Im Jahre 1995 trat sie an der Met die Rolle ihres Lebens auf - Salome in der gleichnamigen Oper von Strauss. Die New Yorker Zeitungen titelten: "Der Schnee auf den Strassen begann zu schmelzen, als Kazarnovskaya ihre finale Partie einstimmte". "Der erotischste Sopran der Welt", "eine strahlende, wundervoll beherrschte Stimme", "ihre Stimme ist tief und verführerisch einschmeichelnd" so wurde ihre Stimme bezeichnet.


    Die Stimme von Ljuba Kazarnovskaya, die in jedem Register sicher ist und ein wunderschönes dunkles Timbre besitzt, zusammen mit guter Diktion und Phrasierung allein ist schon für die dramatischen Rollen prädestiniert. Doch dieses unergründliche Etwas, dieses Katzenhaft-Gefährliche, dieses Erotische in ihrer Stimme und in ihrer Erscheinung sind das, was das Publikum verrückt machte. Der Enkel von Strauss, der ihrer Premiere beiwohnte, soll gesagt haben, sein Grossvater soll diese Besetzung im Kopf gehabt haben, als er die Oper komponierte. Der Tanz der sieben Schleier der Superlative gehörte natürlich auch dazu - da zeigte es sich, welchen Vorteil Ljuba Kazarnovskaya gegenüber allen ihren "nur" singenden Kolleginnen hatte - ihre Mimik, Plastik, Choreographie machte ihren Auftritt zu einer Ausnahmeerscheinung.


    1996 debütierte Kazarnovskaya an der Mailänder Scala in der Oper Sergey Prokofieffs "Der Spieler". 1997 sang sie die Salome an der Santa Cecilia in Rom. 1998-2000 singt sie am Bolschoi Theater in Moskau. Verdi, die Veristen und Salome sowie Tatjana sind ihre wichtigsten Partien.


    Ljuba Kazarnovskaya macht viel, um die Förderung der jungen Opernsänger in Russland voran zu treiben. Sie ist Vorsitzende einer eigenen Stiftung, die an begabte Kinder und Jugendliche Stipendien vergibt. Auch die Lehrtätigkeit sowohl in Form von Professur an ihrer Alma Mater als auch Meisterklassen liegt ihr am Herzen.


    Doch ihr besonderes Engagement gilt dem Propagieren der klassischen Musik sowohl in Russland als auch im Ausland. Kazarnovskaya reist sehr viel über die kleineren russischen Städte und singt keine Programme, die aus schmeichelhaften oder beliebten, doch "abgenudelten" Opern-Arien bestehen. Sie stellt ihre Programme so zusammen, dass eine bestimmte Epoche in der Musikgeschichte oder das Schaffen eines bestimmten Komponisten besonders hervorgehoben werden. So hat sie zum Beispiel die beiden "Manon"-Opern von Puccini und Massenet auf der Bühne vereint, ein Dvorzak-Programm auf die Beine gestellt. Ihr neuestes Programm, wo sie auch in Europa und Deutschland aufgetreten ist, war der Liebe des einmaligen Künstlerpaares gewidmet - Iwan Turgenev und Pauline Viardot (siehe den entsprechenden Thread von Fairy Queen im Opernforum). Als Schauspielrin hatte Kazarnovskaya auch schon mehrere Male auf der Bühne und vor der Kamera gestanden...


    Und zum Schluss, liebe Taminos, meine CD-Empfehlung: Kazarnovskaya hat auf Naxos-Label 4 CDs mit den gesamten (!) Liedern von Tchaikovsky veröffentlicht, hier der Cover:



    und eine kleine Anekdote über Ljuba Kazarnovskaya: Als sie hochschwanger als Desdemona auftrat, hatte sie ein Kleid an, was so geschnitten war, dass man ihren runden Bauch nicht sehen konnte. Doch in der Finalszene, als Otello sie umbringen sollte, musste die Sängerin in einem dünnen Nachthemd auftreten, was natürlich die nackten Tatsachen für das Publikum sichtbar machte. Das Publikum reagierte belustigt "Na, da wird sie ja zurecht umgebracht! Schau, sie hat es schon geschafft, ein Kind mit dem anderen zu zeugen!".


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

    Liebe Fairy,


    ja, das klingt alles einleuchtend für mich! Jetzt eine neue Frage: Wo kann man diese ganzen Fachwörter nachschlagen?? zum Beispiel das Wort "Legato" habe ich schon oft gehört, aber die Bedeutung erst jetzt durch Dich verstanden (Danke für die Alphabetisierung! :angel:) Ohne dieses Wissen versteht man teilweise nur Bhf und kann natürlich gar nichts selbst sagen, ausser wie bei CB (ich höre das was Du nicht siehst X()


    Original F.Q.:

    Zitat

    Piepmäuschen mit Barockausbildung sind chancenlos.


    Hattest Du dabei jemanden konkreten im Kopf? :D Ohne selbstverständlich mit dem Finger zu zeigen! :pfeif:


    Jaaa, ich kann es Dir über Moser nicht sagen, aber die Sutherland hat Violetta gesungen, sogar mit Bergonzi zusammen. Deswegen weigere ich mich, diese Aufnahme zu kaufen, trotz der Tatsache, dass ich Bergonzi suuuper finde. :motz:


    Das mit Links einfügen geht ziemlich einfach: Zuerst markierst Du die zu zitierende Stelle mit rechts und drückst auf Kopieren. Dann klickst Du in der Leiste direkt über dem Feld, in das Du Deine interessanten Kommentare eintippst, auf "Zitat einfügen" (Quadratischer Knopf mit einem kleinen roten Pfeil und einem Blatt Papier drauf). Es springt ein Fenster auf, das musst Du mit rechts reinklicken und auf Einfügen drücken. Fertig. Ich denke, wenn Du es einmal ausprobiert hast, wird es Dir das Leben einfacher machen, besonders weil ich gern Fragen stelle!


    Alles Liebe :hello:,
    Deine


    Theodora


    PS Danke Elisabeth! :hello:

    Liebe Taminas,


    Ulrica
    ob es in Russland mehr davon gibt, muss ich zu meiner Schande gestehen, weiss ich (noch) nicht,:rolleyes: werde aber demnächst eine Untersuchung zu diesem interessanten Gegenstand anstellen, da gibt es keine Zweifel! Der Bericht folgt...


    Ja, ich fand die Alt-Besetzung der Gräfin zusammen mit anderen recht "kernigen" (wenn ich das so bezeichnen darf) Damenstimmen einfach fabelhaft, das hast Du richtig bemerkt...:angel:


    @Phihellene Martin
    Deine Eindrücke über den Salzburger "Onegin" vom letzten Jahr sind sehr interessant! Spurensuche...


    Aber insgesamt muss ich schon sagen, dass ich es sehr schade finde dass Alt so selten zu hören ist! Ich finde dieses Stimmfach wirklich sehr elektrisierend und habe mir schon die erwähnte Ferrier-Aufnahme besorgt. Ich frage mich nur, ob Alt so selten besetzt wird weil es nur wenige Sängerinnen mit so einer Stimme gibt oder umgekehrt, ob Alt deswegen keine Alltagserscheinung ist, weil es zu wenige Opernrollen für ihn gibt?


    Eure nachdenkliche


    Theodora

    Liebe Taminos,


    ich habe mich gerade für dieselbe Frage interessiert - was für Arien gibt es denn extra für eine Altstimme? Und wisst ihr, liebe Taminos, WAS ich herausgefunden habe? Es kann sein, dass jemand gleich ankommt und erzählt, das wisse ja bereits die ganze (opernbewanderte) Welt,:motz: aber für mich war die Sache neu und sensationell::faint:


    Tchaikovsky hat 2 Arien extra für Alt geschireben: nämlich die von Olga in "Eugene Onegin" und der Pauline in "Pique Dame"!! Da es meistens keine passende Darstellerin dafür gibt, werden sie immer mit Mezzo besetzt, und zwar so lange schon, dass sich niemand mehr an das Original erinnert!
    Na, wie findet ihr das?


    Das Interessante dabei ist, dass die Partie der Gräfin in "Pique Dame", die immer mit einem (sehr) dunklen Mezzo besetzt wird, auch wirklich für Mezzo bestimmt ist, das heisst, eine alte Dame soll leichter klingen als ein junges Mädchen, zumindest laut Tchaikowsky selbst.


    Ich habe eben eine Aufnahme von "Dame Pique" aus 1974 gehört, wo die Gräfin von einem Alt besetzt wird, Valentina Levko, und Pauline von einem Mezzo (Galina Borisova), und fand das wirklich sehr schön. Dazu kommt noch, dass Lisa von einem ziemlich schweren dramatischen Sopran besetzt wurde (Tamara Milashkina), also war die Oper dem üblichen Klang gegenüber praktisch um ein (fast) ganzes Stimmfach tiefer besetzt, zumindest in den weiblichen Rollen, und das entspricht Düsterem, Schwerem, Verhängnisvollem der Musik zu dieser Oper einfach hervorragend! Für mich bekam die Oper dadurch eine völlig neue Dimension. Bravissimo Alt!
    Alles Liebe,
    Eure überraschte und faszinierte


    Theodora

    Liebe Fairy,


    Ach, ist das schade, dass Du das Live-Erlebnis mit JK versäumen musst!
    :lips:Jaja, Calleja versetzt unsere Taminische Damenwelt in Entzückung! Könntest Du bitte einen Link auf den Beitrag mit der Londoner Übertragung des Requiem angeben? Das klingt interessant!.. Und die letzte Frage - was gehört für Dich zu einer Verdi-tauglichen Stimme?


    Alles Liebe,
    Deine fledermausähnliche
    Theodora

    Liebe Taminos,


    @Fairy
    da bin ich ja erleichtert :D:D untückische Feen sind selten zu finden! Ja, das mit der Technik, das kann ich ja auch hören, nur wegen Laienhaftigkeit kann ich es nicht richtig beschreiben! Ich kann einfach nur hören, dass da etwas ganz anders läuft als sonst bei Mezzos... Stimmt, das mit den Rollen hab ich auch bemerkt! Verkappt? Ist so etwas überhaupt möglich? 8o


    Ulli
    Ob Dir ein Landstrich entgangen ist? Tja, ich komme aus Russland, vielleicht wird jetzt Einiges klar! Angefangen mit Arkhipova mit ihrer schwarzen Stimme bis hin zu Borodina, dazwischen noch Obrastsova, Bogachiova - alles Mezzos! Von den Sopranen der Weltklasse haben wir ja eigentlich nur meines Wissens Wishnevskaya und Netrebko, früher mal noch Maslennikova, Gulegina und Gortshakova (die letzte nur ganz kurz), aber der Ruhm der letzten drei ist ja mit dem der Mezzo-Damen nicht zu vergleichen! Na, stimmen meine Informationen mit Deinen überein oder ist mir etwas etngangen?


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

    Liebe Taminos,


    @Fairy
    Danke für die Blumen!:lips: aber Feen sind ja bekanntlich tückische Geschöpfe (s. irische Märchen), deswegen wer weiss...;) :D wirst dann verprügelt schneller als du gucken kannst!


    Na, das ist ja nun wirklich kein Problem, die Sachen, die auf den staatlichen Sendern laufen, sind alle online zu sehen, und zwar einige Zeit lang nachdem die Sendung gelaufen war, ZDF hat einen umfassenden Sendungsarchiv. Also kannst Du dir die Geschichte auf jeden Fall noch ansehen! Ein Kommentar ist sehr erwünscht!


    Du hast Recht, was den Charakter und die Ausstrahlung von CB angetrifft. Ein bisschen erinnert sie mich an meine Schullehrerin in Geschichte, die so begeistert von ihrem Fach war, dass sie nicht davor zurückschreckte, auch gelegentlich die Stimmen der historischen Personen nachzuahmen. :D Das ist wirklich sympatisch, da hast Du schon Recht.


    Was den Gesang anbetrifft, so bin ich vom Geschmack her eher Freundin des kultivierten Gesangs, differenziert und komplex und dadurch vielleicht weniger begeisternd. Jemand, der immer Extreme an den Tag legt und wie Du sagst "an der Grenze des guten Geschmacks" balanciert, ist mir einfach vom Prinzip her suspekt. Aber die Ausstrahlung hat die Dame, da hast Du schon recht.


    Ulli
    Ich komme aus dem Land der Mezzosoprane, natürlich liebe ich sie auch!!! Aber CB hat keine "normale" Mezzostimme, verglichen sowohl mit Urgestein wie Obrastsova oder Simionato als auch mit frischem Grün wie Garanca oder mit so tiefen Stimmen wie etwa von Kasarova, die ich allesamt unheimlich gern habe! Irgendwas ist an ihrer Stimme ganz anders...


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

    Liebe Taminos,
    ich habe mir jetzt den ersten und zweiten akt der Zürcher Violetta angesehen und bin restlos begeistert! Wahnsinn! Als ich die Annonce gelesen habe, dachte ich mir, was für eine absurde Idee und bin jetzt einfach nur mit Ohren am Wackeln, wie gut das funktioniert! Unglaublich! Das bringt uns Zuhörer und Zuschauer zu dem Punkt, von dem alle Oper ihren Anfang nimmt - Volksspiel, Miracle, Toreros, Gladiatoren - dies alles war für das Volk, für die Masse bestimmt und diente seit Menschengedenken als geistiges Brot für diejenigen, die aus verschiedenen Gründen keine Mittel hatten, es sich selbst zu besorgen. So soll es auch sein! In unserem reichlich kaputten Zeitalter hat man das gründlich vergessen, aber wie toll, es mal wieder zu entdecken!!:jubel::jubel::jubel:


    Ich fand es nicht nur deswegen toll, weil Menschen drumrum einfach mit Vergnügen, mit Genervtheit, Neugier oder sonstigen Emotionen zuschauten, zuhörten oder einfach nur gafften, das Mienenspiel im Hintergrund war teilweise fast schon ergreifender als die Oper selbst! Ich fand es auch noch deswegen toll, dass die Bahnhofskulisse tausendmal besser als jedes moderne konstruiert-gewollte Konzept funktionierte und dem Geschehen ganz viele tiefgründige Gedanken und Ideen einflösste, ganz zu schweigen von der Schönheit des Kontrastes zwischen dem Prosa des Lebens und der Poesie der Musik. Ach, zum Hinknien, da weint der Künstler in mir! :jubel:


    Die Stelle, wo Violetta den Penner ansingt oder Alfredo die Damen im Café waren einfach total spritzig und auch nicht ohne Selbstironie, von wegen elitäres Gehabe!


    Die Darsteller und das Dirigat waren super, ich hatte mir am Anfang ehrlich gesagt ein bisschen Sorgen gemacht, ob so etwas der Stimme nicht schadet, immerhin ist man der schlechten Akustik und Zugluft ausgesetzt. Eigentlich hätten die Sänger und das Orchster in dieser Kulisse auch abgrundschlecht sein können, sie hätten trotzdem gewirkt, aber mit guten ist das Ganze noch viel schöner!


    Kurzum, liebe Taminos, Eure Theodora ist völlig entrückt!:angel::angel: Es bleibt nur zu wünschen, dass diese coolste Werbecampagne auf der Welt den Darstellern einen ordentlichen Karrieremotor verpassen wird!

    Liebe Taminos,


    ich möchte auch ein Wörtchen über Josph Calleja verlieren. Ach, wie oft habe ich seine CD schon in der Hand gehalten, aber wegen des studentischen Beutels immer wieder ins Regal gestellt! ;( Aber sie steht auf meiner Wunschliste gaaanz weit oben!


    Ich bin von seiner Stimme trotz des vielgescholtenen Vibratos begeistert, sein Timbre gefällt mir auch außerordentlich gut und, wie Alfredo schon gesagt hat, "Seine Stimme würde die Damenwelt ins Schmachten versetzen"! Ja, das tut sie, zumindest bei mir! :faint: Sie erinnert wirklich an den süssen Klang der vergangenen Zeiten, ich finde an dem Vergleich überhaupt nichts Verkehrtes! Ich höre mir gerade seine Fleur-Arie aus der "Carmen", sein Französisch lässt sich zumindest für meine nicht-frankofonen Ohren besser hören als manch ein anderes von den berühmteren Kollegen (Stimmt das, liebe Fairy?) - noch eine Qualität, die ich außer dem einfühlsamen Vortrag, der klaren Diktion und Phrasierung außerordentlich hoch schätze...


    Ich kann es natürlich genauso wenig wie jeder außer Ulrica (Ihr wisst schon, Verdi...:rolleyes: ) die Zukunft sehen, aber ich würde mir wünschen, der junge Tenor würde (noch) höhensicherer werden und natürlich auf gar keinen Fall zu schnell zu schwere Sachen nehmen! Ich werde es versuchen, im kommenden Jahr unbedingt zumindest eine Vorstellung mit Calleja zu besuchen, zumal ich eine gute Freundin in FaM habe :]


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

    Liebe Taminos,
    *schadenfroh kicher, wirklich gemein* Jaaaa, der besagte Auftritt bei der Echo-Verleihung habe ich auch gesehen und meine Meinung dazu ist so ziemlich genau dieselbe wie beim werten Gioachino :hello:


    Aber gerechtigkeitshalber muss man natürlich dazu sagen, dass die Musikindustrie eben solche Dinge diktiert...jeder kann einen schlechten Tag erwischen...sie fühlt mit dem armen Bocelli mit, oder soll ich sagen mit seinem Gesang, der Paul Potts erblassen läßt?...oder sonstwas. Das, denke ich mal, schmälert die Künstlerin Bartoli in keinster Weise. Aber der Auftritt hat mich schon gehörig an der Glaubwürdigkeit solcher Preisverleihungen zweifeln lassen, das muss ich ganz naiv und ehrlich sagen!


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

    Lieber Ulli,


    wusste ich´s doch, das irgendwas da bestimmt gegen mich ausgelegt wird, so nach dem Motto "nur jemand, der überhaupt keine Ahnung und keine Ohren im Kopf hat, kann Bartoli nicht toll finden!":boese2: *kampflustig plüster* Aber nur als Scherz gemeint, bin wirklich ein absoluter Laie! :yes:


    Dabei meinte ich unter den besagten Sprüngen nicht unbedingt den Vivaldi, den ich ansonsten sehr gern mag und oft höre (also vivaldsche Sprünge stören mich sonst nicht im Geringsten), sondern etwas Anderes, was man bei Bartoli auch dann hört, wenn sie Rossini oder Mozart gibt, das ist eben dieses Spezifische, was man als "Koloratur-Mezzo" bezeichnet und was in der Stimme liegt oder auch in ihrer Art zu singen, das kann ich nicht so genau sagen und diese Tiefe von Mezzo mit den Höhen eines Soprans verbindet. Das empfinde ich als unharmonisch, auch wenn es möglicherweise etwas Seltenes und Besonderes ist.


    Das mit dem Entstauben wird bestimmt, genauso wie der Enthusiasmus von C.B. für Musik, der Signora auch von der Nachwelt hoch angerechnet. Die Frage ist nun, ob es nicht doch eine sehr gelungene Idee war, dem Vergleich mit anderen Divas aus dem Weg zu gehen, indem man Alben veröffentlicht mit den Sachen, die ansonsten niemand zum Besten gibt, so dass eine Vergleichsbasis fehlt?:stumm::stumm:


    Alles Liebe,
    Deine


    Theodora

    Liebe Taminos,


    wer kann am besten schluchzen und stöhnen? Natürlich derjenige, der am lautesten schreien kann: der gute Mario Del Monaco!! Seht Euch doch mal das Finale von seiner "Carmen" mit Simionato - die reinste Wonne! Der Mann schluchzt und schmeisst sich auf den Boden wie kein anderer! :jubel:


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

    Liebe Taminos,


    soll ich Euch etwas ganz, aber wirklich gaaanz Schlimmes verraten? Ich habe kürzlich die Vivaldi-CD Bartollis mit Giardino Armonico im ebay versteigert! :stumm: Ich kann Euch nur meine ehrliche laienhafte Meinung zu ihr kundtun, auch wenn ich möglicherweise von meiner lieben Fairy dafür verprügelt werde:untertauch:


    Ich kann mit dieser Sängerin nichts anfangen. Ich verstehe nichts von seltener historischer Musik und noch weniger von Koloraturen - ausser dass sie bei ihr sehr lang und zahlreich sind - und finde ihre Mimik und Aktion auf der Bühne teilweise erschreckend. Vom Klang ihrer Stimme bin ich auch irgendwie nicht überzeugt - auf mich wirken diese ganz plötzlichen Sprünge von hoch ins tief (kann das leider nicht besser ausdrücken) irgendwie unharmonisch, kann jemand verstehen was ich meine? :pfeif:


    Was Barock anbetrifft, so hat ihre Vivaldi-CD keinen einzigen meiner bereitwillig ausgebreiteten Musikfühler berührt, dafür höre ich mir die CD von Diana Damrau mit den ganzen unmöglichen verstaubten Righini&Co-Sachen am liebsten morgens vor dem Frühstück, aber nicht vor dem Schlafengehen, weil ich dann nämlich statt Schlafen durch das Zimmer hüpfe :D :D


    Ich dachte mir, ich werde mal nicht so frech sein und den Anspruch erheben, irgendwas zu der musikalischen Qualität von Signora Bartoli zu sagen, damit kann man auf Tamino relativ schnell und sicher auf die Schnauze fliegen, wenn ich das so ausdrücken darf :yes: :yes: Ich sage einfach ganz laienhaft und unprofessionell, das ich persönlich von ihrer Kunst nicht überzeugt bin und tue damit zur recht einheitlich-begeisterten Gestaltung dieses Threads meine kleine Portion Senf.


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

    Liebe Taminos,



    Zitat

    Original von Christoph_Glaus Ein Markenzeichen ist auch das regionalbedingte sch statt s aus der Provinz wo er aufgewachsen ist.


    ach, das macht er regionalbedingt! Das ist ja putzig ohne Ende! :lips: :lips: Lieber Michael, die Sache mit dem Regionalakzent kann man auch anders sehen: Dass sich der gute Carlo nicht von den ganzen Weltbühnen hat beeindrucken lassen und trotz allem Pomp und Ruhm seine regionale Aussprache behielt, das hat für mich bei näherer Betrachtung schon etwas mit :beatnik: :beatnik: zu tun! Frei nach dem Motto "Entweder nehmt ihr mich so wie ich bin oder ihr habt eben Pech".


    Liebe Taminos, danke sehr für Eure zahlreichen Gesamtarien-Empfehlungen!
    Zuerst möchte ich ein paar Gesamtaufnahmen mit Bergonzi anschaffen, und mich dann erst in das hochspezifische Gelände der Sammel-CDs wagen. Meine Eindrücke werde ich Euch natürlich nicht verheimlichen!


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

    Liebe Taminos,
    nachdem ich mir eine woche lang die beiden grossartigen Aufnahmen des Trankes abwechselnd angehört habe, muss ich mein Urteil dringend loswerden, zumal die beiden noch gar nicht zur Sprache gekommen sind!


    Zuerst diese hier:


    Gianandrea Gavazzeni (Dirigat) 2 Punkte, die unendlich langsamen Tempi können jede noch so harte Geduld brechen! Besonders "Una furitiva..." ist unfassbar lahm! Wer kommt denn auf soclhe Ideen?? Es ist eine komische Oper, kein Beerdigungsmarsch!


    Carlo Bergonzi (Nemorino) 5+++ Der wunderbar schmachtende und schmelzende Nemorino!! Grossartig, da schluchzt man fast schon mit! Una furtiva der Superlative! Das Publikum rastet völlig aus und fordert Bis, aber Carlo bleibt standhaft, zu schade! Ach, Carlo!


    Renata Scotto (Adina) 4 Punkte - ein bisschen zu wenig Leichtigkeit, zu viel Pathos für die leichte und fröhliche Musik von Donizetti, jedoch wunderschöne Stimme, nur an einer Stelle hört sich es so an, als hätte die Primadonna den Text vergessen, recht lustig!


    Giuseppe Taddei (Belcore) 5 +++ Punkte - Mensch, warum hat er nicht den Dulcamara gesungen?? Die ganzen gesanglich komplizierten Stellen so mühelos und fröhlich vorgetragen, dass man glaubt, das ganze Leben sei eine fröhliche und recht sonnige Angelegenheit. Bravo!


    Carlo Cava (Dulcamara) naja... 3 Punkte Für die Schlüsselfigur dieser Oper fand ich seinen Vortrag doch viel zu steif. Schade!


    Gesamtwertung: 19/5 macht 3,8
    Aber allein wegen Bergonzi und Taddei sollte man das Ganze verdoppeln, also 7,6 wohlverdiente Punkte! Eine wunderbare Aufnahme!


    Dann diese:


    Gabriele Ferro (Dirigat) 5 wohlverdiente Punkte Wundervoll schwungvoll, spritzig, fröhlich, mit dem Dirigat der vorausgegangenen Aufnahme gar nicht zu vergleichen!


    Gösta Winbergh (Nemorino) leider nur 4 Punkte. Trotz der wunderbar schönen und kultivierten Stimme war die komische Oper wohl nicht wirklich sein Ding. Was soll´s, er hat trotzdem sein Bestes gegeben!


    Barbara Bonney (Adina) 5+++ Punkte! Für mich die ideale Adina! Leichte, glänzende, schillernde Stimme, eingesetzt mit gehöriger Portion weiblicher List und Fröhlichkeit. Bravissimo und hurra!


    Rolando Panerai (Dulcamara) 5+++ Punkte und volle Begeisterung! Unglaublich vorgetragen und vorgespielt, mit Bonney zusammen einfach entzückend!!


    Bernd Weikl (Belcore) 4 Punkte, hat mir zwar auch gut gefallen, aber neben Panerai verblasst einfach jeder. Trotzdem auch sehr schön!


    Gesamtwertung: 4,6 und eine sehr warme Empfehlung!


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

    Liebe Taminos,


    ich habe Carlo Bergonzi erst kürzlich für mich entdeckt - als Donizettis Nemorino, dann habe ich mit Erstaunen erfahren, dass das gar nicht seine Parade-Glanzrolle war, sondern Verdi und Puccini.:faint: Ich fand seinen Nemorino besser als alle anderen die ich bis jetzt gehört habe! :jubel: Dieses für die Rolle unabdingbares Übertriebene, Überzogene, dieses Schmachten und Schmelzen hat er genau auf den Punkt gebracht! Ich finde, dafür muss man sich als Sänger nicht allzu ernst nehmen, was für mich immer etwas mit der wahren Grösse zu tun hat.
    Kein Wunder, dass ich sofort auf Bergonzi aufmerksam wurde - mein ansonsten am meisten verherter Tenor ist Gedda. :D Daraus schliesse ich, dass ich wohl den kultivierten Gesang und die Kraft des Ausdrucks dem grossen Geschreie vorziehe und sofort erkenne... Ich bin gespannt auf die anderen Aufnahmen, natürlich vor allem von Verdi und Puccini, ich habe mir auf Eure Anregung hin den Bajazzo angehört, fand ich sehr aufregend!
    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

    Liebe Taminos,


    der Thread über Bidú Sayao habe ich durchgelesen, und tatsächlich, es ist sehr interessant! Nachdem ich mich über Sayaosche Violetta genug ausgelassen habe, werde ich auch zu dem alten Thread ein paar Gedanken beisteuern.


    Also, mit Anregung und unmittlebarer Hilfe Michaels habe ich mir nun die Traviata mit Bidú Sayao, Charles Kullman und Leonard Warren zu Gemüte geführt. die Aufnahme ist von 1943, live und wurde von Cesare Sodero dirigiert. Man kann zwischen den einzelnen Akten noch die putzige altmodische Ansage hören, wirklich süß. :D Ich finde live-Aufnahmen haben etwas besonders Schönes an sich, man kann die Atmosphäre, die damals im Saal herrschte, förmlich spüren.


    Das Dirigat hat mir zumindest was die Tempi anbetrifft gut gefallen (mehr verstehe ich leider nicht von dieser Materie), der Schwung aber auch die Dramatik kamen an richtigen Stellen und die Stimmen wurden nicht unnötig übertönt.


    Die Stimme von Bidú ist wirklich sehr leicht und hell, das ist heutzutage fast schon gewöhnungsbedürftig: Wenn man sich alle modernen Sopran-Divas vor Augen bzw. Ohren führt, so haben sie doch fast alle zumindest ein dunkleres Timbre. Die Piani von ihr sind meiner Meinung nach nicht so sanft und melodisch wie die von der oben diskutierten Fru Schymberg.


    Dafür hat Bidú andere Qualitäten, die es jedem Opernfan nicht so leicht machen, diese Sängerin in irgendeiner Form in die staubige Ecke abzustellen bzw. in eine Schublade zu stecken. Die erste durchschlagende Qualität ist die perfekte Atembeherrschung. Das schätze ich persönlich so hoch, dass ich einem Sänger, der seinen Atem beherrschen kann, manch einen anderen Patzer dafür gern durchgehen lasse. Bidú bringt dermaßen unglaubliche Längen zustande, so etwas habe ich bei Violetta noch nie gehört. So viel zum Technischen. Natürlich muss man die anderen interessierten Taminos warnen, dass sie besser ihre Lautstärke am Ende aller grossen Violetta-Arien ein bisschen herunterdrehen, denn ihr könnt euch vorstellen, was eine sehr helle Stimme von grosser Kraft plus unglaubliche Atemlänge im fortissimo (heisst das so?) bei einem unvorbereiteten Gehör bewirken können... :D


    Die andere durchschlagende Qualität der brasilianischen Diva ist ihr unglaubliches dramatisches Auftreten und ihre Persönlichkeit, die die Rolle überstrahlt. Das ist natürlich eine Qualität, die gerade bei Violetta besonders wichtig ist. Ich will nicht so weit gehen und Vergleiche mit anderen verblichenen Idolen anstellen, aber ich kann fest behaupten, diese Dramatik kann man zu Recht als einzigartig bezeichnen. Gepaart mit der perfekten Diktion und Betonung der Phrasen, regt Sayao den Hörer an, den Text, den sie singt, nicht nur mitzuhören, sondern mitzudenken. Das ist für mich eine Qualität, die ihre Violetta schlagartig in eine sehr sehr hohe Liga befördert, denn von Getswitscher und Geschluchze ohne Sinn und Verstand hat man genug in den Ohren, gerade weil La Traviata so oft eingespielt wird - ohne jetzt mit dem Finger in irgendeine Richtung zeigen zu wollen, versteht sich...:angel:


    Aber genug von Violetta, es soll auch einmal zu Alfredo etwas gesagt werden, ohne ihn kann es bekanntlich keine Traviata geben. Diesen gibt uns auf der besagten Aufnahme Charles Kullman. Er hat eine klangvolle Stimme mit einem virilen Timbre, was bei der Leichtigkeit Violettas einen schönen Kontrast bildet. Seine Arie nach dem Schwächanfall Violettas im Atto I (meine Lieblingsstelle) ist für mich einfach perfekt: Kullman gibt den verzweifelten, melancholischen Verliebten, der erfolglos um die Halbweltdame wirbt und vor Verzweiflung förmlich vergeht - einfach wunderbar, einmal Alfredo ohne das übliche Macho-Gehabe!:jubel: Sein "Parigi o cara" ist ebenfalls wunderbar, man glaubt ihm die Reue und das Mitgefühl zur Sterbenden zu hundert Prozent.


    Was ich mit meinem perfektionistischen Ohr ein bisschen weniger perfekt fand, war die Tatsache, dass seine "E miei bollenti spiriti" vom Tempo ein bisschen zu langsam und für meinen Geschmack ein bisschen zu melancholisch klang für jemanden, der seine Angebetete endlich für sich gewonnen hat. Die Szene mit der Beleidigung Violettas war wunderbar dramatisch.


    Den Vater Germont von Warren fand ich durchaus hörenswert. Ein besonderes Wort am Schluss möchte ich noch zur Leistung des Chores sagen: Das war mit Abstand der schönste Chor, den ich in allen Einspielungen von La Traviata bisher gehört habe. Erst jetzt habe ich das Gefühl bekommen, der Chor ist dafür da, die Sänger und das Orchester als die dritte musikalische Kraft zu umrahmen und zu betonen, und nicht dafür, um wie üblich die Musik zu überschreien und die ganze Dramatik zu vernichten.


    Insgesamt stimme ich Michaels hoher Meinung über diese Aufnahme voll und ganz zu und kann sie den anderen Taminos, die von den "normalen" bzw. "üblichen" Einspielungen von La Traviata die Nase voll haben, nur noch wärmstens empfehlen.


    Alles Liebe,:hello:
    Eure


    Theodora

    Lieber Michael,


    Zitat

    Noch mal Zitat: ""Auffallend" sei, dass Heavy-Metal-Fans und Klassikliebhaber verwandte Seelen seien: "Beide sind kreativ, fühlen sich wohl in ihrer Haut und sind nicht besonders aufgeschlossen", meinte North."


    Und, fühlt ihr euch gut beschrieben?


    Das einzige, was mir dazu einfällt, dass ich den Weg von Bruckner zu AC/DC und umgekehrt tatsächlich nicht so weit finde wie den von Andrea Bocelli zu Aufnahmen des Arditti Quartettes mit, sagen wir mal, Lachenman.


    Genau an diesem Punkt möchte ich Deinen Gedanken sanft, aber entschieden weiterführen!


    Ich finde nämlich, dass zwar nicht unbedingt Dieter Bohlen et al mit Klassik-Zuhören vereinbar sind, so doch sehr wohl andere Musikrichtungen ausser Klassik, wie etwa gerade Metal, Folk oder sogar Punk. Dabei kommt Metal eine ganz besondere Bedeutung zu: Metal als Richtung ist zum größten Teil musikalisch wesentlich anspruchsvoller als viele anderen Richtungen der modernen (populärer) Musik, weil Metal ausdrücklich (von wenigen Ausnahmen abgesehen) nicht kommerziell ausgerichtet ist. Die meisten guten Bands kennen nur die Insider. Außerdem wollte ich nochmal betonen, dass gerade in Metal-Musik eine besonders grosse Rolle den schönen klangvollen Stimmen zukommt. Sicherlich ist der Stil von der Oper weit entfernt, so doch bin ich sicher, dass viele Metal-Sänger auch in der Oper erfolgreich wären, wenn sie denn nur wollten. Dass sie tatsächlich manchmal wollen und das es auch tatsächlich klappt, beweist das Beispiel von meinem sehr gern gerhörten Joseph Calleja. Der gute man kommt nämlich ursprünglich aus Metal-Kreisen.


    Deswegen würde ich, lieber Michael, diese Dinge von Spaghetti-Kochen mit Bocelli etc ein wenig separater behandelt sehen.


    Alles Liebe wie immer und sorry für diesen Zwischenruf,
    Eure


    Theodora

    Liebe Taminos,


    Na, jedes Mal beim Wandern auf dem Forum stosse ich auf immer neue Überraschungen! :yes::yes:


    Alfred, ich habe Deine malerische Begeisterung in Form von eigens von Deiner Pinsel stammenden Bildern erst jetzt entdeckt, das ist eine schöne Überraschung für mich!:angel: Kannst Du bitte ein bisschen mehr über Dein Hobby (Hobby?) erzählen, wie Du dazu kamst, welche Themen Dich am meisten interessieren, über die Vorbilder etc etc!


    Deine


    Theodora

    Liebe Fairy Q,


    ich habe somit versucht, ein Plakat zur Carmen zu malen... Allerdings ist es erstmal eine Betaversion, die Vorzeichnung für die Gammaversion ist schon lange fertig, es fehlt mir nur die Zeit, ihn entsprechend blutig rot zu verzieren... :no:
    Alles Liebe und bis bald!
    Deine


    Theodora

    Ja, lieber Harald,


    genau den Flim meine ich! Danke! :jubel: :jubel: Wo hast Du den her?? Gibt es so etwas wirklich zu kaufen, auch noch in Übersetzung?? Bin wie immer beeindruckt ohne Ende!
    Deine


    Theodora

    Liebe Taminos,


    ich kann (wie oft) etwas zu den Verfilmungen des russischen Faches beisteuern und somit diesem doch sehr europäischen Thread ein wenig asiatisches Flair beigeben (s. Ende des Postings). :lips:


    Die Oper, die am häufigsten verfilmt wurde, ist nach meiner persönlichen Beobachtung (ich kann mich irren :yes:) natürlich "Eugene Onegin". Der erste sowjetische Film dazu kommt glaube ich aus den 1950er Jahren und ist in Ausschnitten auf YT zu bewundern. Die Tatjana-Darstellerin (Ariadna Schengelaja) ist wirklich seeehr dekorativ! Auch das bombastische Ambiente - voll im Geiste Verdis - ist da vorhanden, Schlösser, Pferdewagen etc. Der Film wurde übrigens 1959 in Edinburgh prämiert...



    Eine Verfilmung der "Pique Dame" gibt es auch, von 1960, ich habe keine Infos zu den Sängern gefunden, der Flim ist mit damals sehr beliebten sowjetischen Schauspielern besetzt.


    Den Einakter Rachmaninoffs "Aleko" gibt es auch als Film, bildgewaltig und farbenfroh (Zigeuner-Lager als Handlungsort bedingt das wohl), auf jeden Fall sehenswert (Ausschnitte auf YT vorhanden).


    "Ein Leben für den Zaren" gibt es auch in der Verflimung mit Bella Rudenko, dem Idol meiner Mutter :D, genauso wie "Chowanschina" mit Arkhipova, beide mittlerweile auf DVD zu bekommen.



    Doch besonders schön und einprägsam soll wohl der Film "Fürst Igor" von 1969 sein: man sieht dort wunderschöne Bilder der Natur, prächtige Kostüme, viel Pferde-Parcour, Polovetzer Tänze etc.etc.




    Was ich an der Verfilmung allerdings ein wenig befremdlich finde, ist dass Kontchakowna (die Tochter des mongolischen Khan Kontschak) als ein graziles Mädchen im Alter der Juliette dargestellt ist, die Partie selbst wird jedoch als Mezzo besetzt, was ja auch der Vorlage entspricht. Die Partie wird von der von mir verehrten Irina Bogacheva dargeboten, ein tiefer und warmer Mezzo.Ich persönlich kann das nur schwer miteinander verbinden, die Stimme und die Darstellerin. Im Film werden auch andere Partien mit sowjetischen Opern-Stars besetzt, nur Nesterenko und Norejka zu nennen. Wirklich sehr sehenswert!


    Das war nur das, was ich auf Anhieb gefunden habe. Ich habe noch gar nicht von den zahlreichen und teilweise sehr lustigen Operetten-Verfilmungen erzählt, bei Interesse dazu ein anderes Mal...


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

    Liebe Taminos,


    Maggie
    Danke für den Link zum Thread und für die Aufnahmen-Tipps! Die Nikolaus-Liste wird inzwischen immer länger...


    operus
    Wahnsinn, die beiden wirklich persönlich gekannt??? :faint: :faint: :faint: Das, was Du über die unterschiedlichen Charaktere der beiden schreibst und dass man das aus dem Gesang heraushört, da stimme ich Dir voll und ganz zu, dahingehend, dass ich die beiden zwar nicht persönlich kennengelernt, doch einiges über sie (das Meiste über Gedda natürlich) gelesen habe und finde, das unterschiedliche Temperament kommt aus dem Gesang wirklich zum Vorschein. Deinen Vergleich mit Edelsteinen finde ich elegant und treffend, er hat mir sehr gut gefallen!


    Aquarius
    :hello: und danke für Deine Meinung!


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora