Beiträge von Uwe Schoof

    Vorgestern war ich in Wagners "Der fliegende Holländer", aufgeführt in Mönchengladbach. Den Holländer habe ich schon in vielen Aufführungen gesehen, diese Inszenierung und musikalische Darbietung haben mich - ziemlich - befriedigt. Solostimmen, Chor, Orchester: alles war gut, sowohl schauspielerisch wie auch klanglich ein Erlebnis.


    Es gefiel mir erst einmal gut, dass das Geschehen auf dem Schiff / Meer stattfand. Sehr schön die Welleneinspielungen auf der Leinwand und die Meeressicht durch die Bullaugen.


    Schade, dass nach dem ersten Akt eine Pause eingelegt wurde; gerade die Überleitung vom ersten Akt in die Spinn-Szene gefällt mir musikalisch eigentlich prima; aber nungut. Vorab: Die ersten zwei Drittel der Aufführung waren fantastisch, mit dem Ende konnte ich gar nichts anfangen. Mittelpunkt dieser Inszenierung war zweifellos Senta, die, auch im ersten Akt, im "Off" stetig präsent war, ähnlich wie Kundry häufig im Parsifal. Den Blick auf ihre kindliche Entwicklung, auf ihr "Anderssein" fand ich richtig gelungen. Ich empfand die durchgehenden Hinweise auf ihr entwicklungspsycholohisches "Außenseiterempfinden" absolut nachvollziehbar, weder kitschig noch inhaltsverfremdend. Auch meine Konzertbegleiter, von denen keiner ein Musikkenner ist, waren von der Darstellung, insbesondere im ersten Akt, sehr ergriffen. Die von Senta in der Spinnstubene vorgetragene Holländergeschichte fand ich, ich muss es ehrlich sagen, sehr ergreifend und von der Inszenierung her hervorragend dargestellt.


    So fantastisch es bis dahin war - das Ende war nix. Von einer Sekunde zur anderen wurde der Holländer zum Schleimer und Senta zur Alltagsemanze, die sich sagt: "Dann halt nicht, ich kann auch ohne dich". Wie schade.


    Aber egal; wenn wir vom letzten Drittel oder Viertel absehen, war es wirklich eine faszinierende Inszenierung mir viel psychologischem Feingefühl, tollen Interpretationsideen, Sinn für Beibehaltung der ursprünglichen Geschichte des Komponisten und hervorragender Musik. Selbst die doch etwas verschrobene und (eigentlich undankbare?) Partie des Erik wurde mit Volumen und Feinton toll gemeistert. Ich fand die Senta übrigens richtig gut, musikalisch, hinsichtlich ihrer Ausstrahlung und darstellerisch glaubhaft. Auch der Chor war klasse. Und das Wesen der Oper, die Gewalt des Meeres und der Strömungen im Menschen, war durchgehend eindrücklich präsent.


    Uwe

    Meine beiden Lieblingsinterpretationen meiner beiden Lieblingswerke Beethovens, nämlich der Streichquartette op. 130 und 131, sind die Einspielungen des Ungarischen Streichquartetts sowie des Busch Quartetts und bilden für mich den Höhepunkt des gesamten Beethovenschen Schaffens.


    Das Ungarische SQ interpretiert die Quartette so, wie ich sie mir vorstelle und wünsche, also natürlich und wenig schwelgerisch, das Busch Quartett nimmt mich dagegen melancholisch-emotional mit viel Atem sehr mit. Beide Einspielungen höre ich am häufigsten, wobei ich gleichzeitig betone, dass wirklich eine Menge großartiger Einspielungen mit unterschiedlichen Interpretationsnuancen dieser großartigen Werke existieren.



    Uwe

    King Oliver ist für mich einer der frühen Jazzpioniere, die ich heute noch sehr gerne höre. Wie ich empfinde, ist dies Musik, die direkt von innen nach außen geht; eine auch bei den großen Klassikern nicht immer selbstverständliche Sache.


    Der 1885 auf einer Plantage in Louisiana geborene Joseph Oliver kam schon als Kind nach New Orleans und jobbte dort anfangs als Aushilfsarbeiter, bevor er in den bekanntesten Bands dieser Stadt, so bis 1918 bei Kid Ory, wie Alfred bereits anführte, musizierte. Daraufhin siedelte Oliver nach Chicago. Wie damals nicht unüblich, übte er zwei Jobs in Tanzclubs gleichzeitig aus: den einen vom frühen Abend bis nach Mitternacht, dann sofort in dem anderen Club bis zum frühen Morgen. Dies war übrigens die Zeit der großen und anerkannten Gangster wie Al Capone, die durch das Alkoholverbot ihre große Stunde sahen, um die Chefs der (nicht nur Unter-)welt zu werden.


    Dann endlich brachte es Oliver zu einer eigenen Band: Der legendären „Creole Jazz Band“. Schnell wurde diese zur größten, d.h. besten Jazzband Chicagos. Der Erfolg war riesig; Oliver wurde der „King“ genannt. Die größte Zeit kam, als der damals noch unbekannte 22-jährige Louis Armstrong als zweiter Trompeter oder besser: Kornettist zu ihm stieß. Es war die Zeit der Kollektivimprovisationen und kurzen Orchesterbreaks. Die beste Zeit dieser Band war 1922 und 1923, leider verblasste der Erfolg wieder sehr schnell, als sich die besten Solisten entfernten und in anderen Bands ihr Glück suchten und auch fanden.


    Der Kern der Band zu besten Zeiten bestand aus: King Oliver, Louis Armstrong (beide Kornett), Honore Dutrey (Posaune), Johnny Dodds (Klarinette), Lil Hardin (Klavier; die zukünftige Frau Armstrongs) sowie Baby Dodds (Schlagzeug). Dazu kamen Banjospieler wie Bud Scott oder Johnny St. Cyr und wenige andere. Sie spielten einige schöne Stück in Richmond und Chicago auf Schallplatte ein (Gennett, Okeh und Paramount). Ich habe sämtliche Aufnahmen von 1923 auf zwei CDs und finde diese sehr interessant und fetzig.


    Die gute Laune, aber auch Disziplin, sind gut herauszuhören. Natürlich sind die Improvisationen weder sehr lang noch sehr frei, alles spielt sich im Zweivierteltakt ab; aber wir haben es hier mit einer interessanten Epoche zu tun: Der Glanzzeit Olivers und dem Beginn Armstrongs. Armstrong soll Olivers Lieblingsschüler gewesen sein. Er hat ihn gefördert und neben sich gehabt, bis sich dieser von ihm distanzierte und seine eigene, noch spektakulärere Karriere startete. Diese interessante Beziehung zweier Stars ist für mich schön und tragisch zugleich.


    Denn nachdem Armstrong, wie die anderen Stars auch, King Oliver verließ, ging es mit diesem stetig bergab. Oliver gründete mit wenigerklassigen Musikern zwar noch die „Dixie Syncopators“, um in Savoy zu spielen, schlägt dann aber ein Engagement im Cotton Club aus. Dieses bekam dann ersatzweise der noch unbekannte Duke Ellington, um dort eine unvergleichliche Weltkarriere zu starten.


    King Olivers Erfolge blieben in der Folge aus, was auch am sich wandelnden Publikumsgeschmack hin zu „seichteren und glatteren“ Tönen lag. Es folgten sowohl finanzielle als auch gesundheitliche Probleme; innerhalb kurzer Zeit fielen sämtliche Zähne aus, so dass weiteres Musizieren unmöglich wurde. So jobbte der verarmte „King“ in einem Gemüseladen und als Servierer in Cafes, bis er 1938 völlig verarmt an einer Gehirnblutung starb. Kurz vorher schrieb er, der Brief ist noch erhalten, an seine Schwester: „Wenn sich eine Tür schließt, macht der liebe Gott eine andere auf“. Leider wurde ihm diese Tür nicht geöffnet, wohl aber seinem ehemaligen Lieblingsschüler sehr weit.


    Oliver schrieb mehrere Kompositionen, die noch Jahrzehnte später als Klassiker galten, wie das „Sugar Foot Stomp“. Ist es nicht traurig zu hören, was Louis Armstrong Jahrzehnte später berichtete; dass nämlich Oliver im Jahre 1928 zu einem Konzert des inzwischen großen Stars Armstrong ins Savoy kam und leise für sich hinweinen musste…


    That´s Jazz.

    Liebe Freunde der freieren Kunstgestaltung, liebe Feinde des Regietheaters,


    in diesem Thread, der eigentlich der Entspannung dienen sollte, haben sich Anhänger beider Seiten, eigenartigerweise(?) besonders der ersteren Gruppe, der ich mich eher zugehörig fühle, derart verbissen gegeben, dass ich wirlich zweifele, ob die Herrschaften wirklich über die Musik als Ausdruck einer innigen Leidenschaft reflektieren können, oder vielmehr diese wunderbare Kunstform lediglich unbeholfen nutzen, um mit ihren Eitelkeiten Gassi zu gehen.


    Ich freue mich, dass einige von Euch den Sinn dieses Threads erkannt haben, was ja nicht schwierig ist, wenn man nicht verbissen ist, und mit mir etwas Spass betreiben wolltet. Aber es scheint auch hier, wie so oft im Leben, schwer möglich zu sein, trotz Differenzen einfach mal zusammen zu lachen. Der gutgemeinte Thread ist fast so schnell zusammengebrochen, wie er gestartet ist.


    Ich wünsche allen ein frohes neues Jahr und in diesem die Lockerheit, trotz anderer Meinung einfach mal runterzufahren und mitzulachen oder, was auch ok ist, die Klappe zu halten.


    Uwe

    Von dem von mir besuchten Konzert im letzten Jahr berichte ich im Nachhinein schnell in Kürze, war es doch ein sehr gelungener Abend.


    In der Philharmonie Essen gastierten das Arcanto Quartett und der Klarinettist Jörg Widmann mit Beethovens Quartett op. 132 sowie dann dem Klarinettenquintett von Brahms. Dabei hatte ich Glück, war doch in Essen die Auswahl der gespielten Werke genau auf meinen Geschmack zugeschnitten, während mich das Programm an den vielen anderen Auftritten in diversen weiter gelegenen Spielstätten nicht gelockt hätten.


    Zuerst einmal folgender Aspekt: In Berichten und Vorankündigungen über das Arcanto Quartett drängt sich der Name "Tabea Zimmermann" häufig doch etwas in der Vordergrund, als bestehe die Formation aus einem schillernden Stern und einem Anhängsel von drei weiteren Musikern. Dies macht einen sonderbaren Eindruck auf mich, und ich habe somit in Essen eine Diva im Mittelpunkt erwartet. Aber so war es nicht. Es musizierte ein homogenes Quartett, sowohl äußerlich wie auch musikalisch. Das gefiel mir sehr gut.


    Die größte Vorfreude betraf das Beethovenquartett, während mich Darbietungen des Brahmsquintetts zwar stets interessieren, meist wegen der beiden letzten Sätze nicht so vom Hocker hauen. In diesem Konzert wurde ich jedoch überrascht, war das Ergebnis umgekehrt. Die späten Beethovenquartette habe ich gefühlt schon 100 Male in Konzerten von ausgezeichneten Formationen gehört, und da reihte sich auch die gute Interpretation des Arcanto Quartetts an diesem Abend ein. Es war sehr gelungen, der Klang war fein, der Variationensatz wirkte lebendig und - nun, eine sehr gute Darbietung.


    Wider Erwarten aber folgte für mich der Höhepunkt nach der Pause. Über das ausgezeichnete Spiel Jörg Widmanns war ich natürlich nicht überrascht, kenne und schätze ich ihn als Klarinettist und Kammermusiker schon lange. Aber der Gesamtklang und das homogene Zusammenspiel der fünf Musiker waren schon erste Sahne. Ich greife hier z.B. beim Brahms den Aspekt heraus, wie die von der Klarinette eingefügten einzelnen Töne im klanglichen Gesamtzusammenhang wirken. Es ist ja immer so eine Sache: Einerseits soll die Klarinette sich nicht zu sehr von den Streichern abgrenzen, um nicht mit den "Fülltönen" in der Vordergrund zu gelangen und vom Fluss abzulenken. Andererseits darf sie auch nicht zu sehr veschmelzen, damit der Gesamtklang nicht breiig wirkt. Ehrlich gesagt habe ich bei diesem Konzert mit Zweitem gerechnet, da doch Widmann einen sehr feinen Ton spielt. Aber so war es überhaupt nicht. Das klare und akzentuierte Spiel aller Musiker verhinderten die Suppe, die Balance zwischen Zurücknahme und Präsenz gelang ausgezeichnet. Selbst die beiden letzten Sätze, die auf mich sonst häufig etwas plump wirken und die in den meisten Interpretationen meinen Gesamteindruck etwas trüben, waren äußerst fein und elegant und führten den Charakter der ersten Hälfte fort. Ich bin mir sicher, dass diese Interpretation des Brahmsquintetts zu den 3 oder 2 besten gehört, die ich jemals gehört habe.


    Uwe

    Natürlich, lieber Reinhard, könnte das sein, das hast Du richtig durchschaut; ich möchte gar einen Schritt weiter gehen und die kühne Behauptung aufstellen: Es ist so.


    Die komplette Löschung dieses Threads wäre eine Befreiung für mich. Ein stiller Humor auf elektronischerm Wege ohne Smileys ist in der heutigen Zeit eine schwierige, für mich zu schwierige, Sache.


    Danke,


    Uwe

    :hello: Wolfgang[/quote]

    Laut Regieanweisung stehen die Töchter (sie haben sich halt verkleidet und verdoppelt, mein Gott) "[a]uf dem Grund des Rhein[e]s". Dies widerlegt keineswegs die Anwesenheit von Schuhen


    Nunja, Wolfgang, Wagner hat, und da bin ich ziemlich sicher, (ich habe die Partitur und kann es belegen) nichts von doppelten Töchtern geschrieben. Ich bleibe trotz guter Gegenargumente dabei: das riecht stark nach Regie...

    Es wurde hier ja schon viel geschrieben, dass Regietheater sehr mies ist. Aber gerade der Anfänger weiß vielleicht nicht immer sofort, ob es sich in einer konkreten Aufführung um Regietheater handelt oder "normal". Ich versuche mal, dies durch ein paar exemplarische Szenen der Opernliteratur einfach und anschaulich zu verdeutlichen, sodass auch jeder Anfänger bei einem Opernbesuch sodort weiß, ob er klatschen oder "Buh-buh" rufen soll. Ich denke, dass die Verunsicherung ob dieser Frage nicht sein muss. Vielleicht fallen dem Einen oder Anderen Spezialisten ja auch ein paar Beispiele eindeutiger Regietheatermerkmale ein, die er hier lehrreich vorstellt.


    Ich beginne mit Richard Wagners "Das Rheingold", direkt die erste Szene. Anweisung des Komponisten:


    (Auf dem Grund des Rheines. Woglinde, Wellgunde, Flosshilde): ...walle zur Wiege! Wagalaweia! Wallala weiala weia!..."



    Wie ich meine, kann man bei genauem Hinschauen leicht erahnen, dass es sich hier zumindest um eine geringe verfälschende Umsetzung der beabsichtigten Vorgaben handelt, die beim Publikumbesucher ein Gerichtserröten wie auch zumindest dreimaliges "Buh-buh" durchaus rechtfertigt. Warum?


    1. Sofort ins Auge tritt die Anzahl der Singenden. Woglinde, Wellgunde und Flosshilde sind, wie im Libretto vorgesehen, eindeutig 3, in der Szene unseres Beispiels singen aber 7.
    2. Laut Anweisung handelt es sich um Rheintöchter. Auf dem Bild sehen wir jedoch allesamt Burschen, zumindest sollen sie zweifelsfrei durch die Kleidung männliche Charaktere darstellen. Töchter können aber nicht männlich sein.
    3. Nach Wagner sollen die Rheintöchter im Rhein schwimmen. Wir sehen jedoch kein Wasser, außerdem haben die Darsteller Schuhe an und stehen auf dem Boden.


    Wer länger sucht, wird noch mehr Anhaltspunkte für falsche Umsetzungen der Librettoangaben finden, für den Anfang will ich es jedoch bei den am schnellsten ins Auge stechenden Fälschungen belassen und hoffe, dass dem neugierigen Opernnovizen jetzt schon etwas klarer wird, wie man Regietheater erkennen kann. Regietheater gibt es übrigens nicht nur bei Wagner, sondern auch bei Komponisten wie Strauss oder gar Mozart. Dafür werden sich demnächst auch noch Beispiele finden lassen.


    Uwe

    Im Rahmen des diesjährigen Beethoven Festivals in Bonn habe ich gerade Karten für das folgende Konzert am Sa 23.9.2017, 20 Uhr im Beethoven-Haus geordert:


    Novus String Quartet
    Jae-Young Kim (Violine)
    Young-Uk Kim (Violine)
    Seung-Won Lee (Viola)
    Woong-Whee Moon (Violoncello)


    Alban Berg:
    »Lyrische Suite« für Streichquartett (1925/26)


    Ludwig van Beethoven:
    Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Nr. 13 B-Dur op. 130 (»Galitzin-Quartett III«)
    Fuge für zwei Violinen, Viola und Violoncello B-Dur op. 133 (»Große Fuge«)


    Von dem Novus String Quartett habe ich bisher noch nichts gehört, jemand von Euch? Bin mal gespannt bei diesem sehr tollen Programm.


    Uwe

    Lieber Gerhard, das kann ich gut verstehen, wenn man nicht so häufig das findet, was man finden möchte. Es mag kein Trost sein, aber mir geht es da noch viel schlechter als Dir. Ich möchte so gerne ernsthafte Kammermusik, die in den letzten 100 Jahren geschrieben wurde, hören und in Konzerten erleben. Aber in meiner Umgebung finde ich nahezu gar nichts. Naja, höchstens mal ein 10-Minuten-Stück zwischen Dvorak und Mozart, aber auch dies sehr selten. Das ist bedauerlich, da bin ich ganz bei Dir.


    Aber Eines unterscheidet uns beide sehr: Du bezeichnest die Musik bzw. die Aufführungen, die Dir nicht gefallen, als verabscheuungswürdig, Du beleidigst diejenigen, die einen anderen Geschmack oder andere Erwartungen haben als Du. Dies fällt mir im Traum nicht ein. Ich akzeptiere auch die Geschmäcker Anderer, habe halt nur etwas Pech mit dem Nischendasein meines Geschmacks, und diejenigen, die auf der Bühne ihre Musik im Überfluss finden, haben halt etwas mehr Glück als ich. Aber warum sollte ich ausfallend werden und die Sitten der Höflichkeit verlieren? Es geht doch um Musik, um Kunst, um Theater, nicht um Krieg oder Schwerverbrecher.


    Uwe

    In der Zwischenzeit, nach nun mehr als 12 Jahren seit des Eröffnungsbeitrags, ist das Orchesterstück bekannter geworden. Es ist eine 2002 vergebene Auftragsarbeit anlässlich des 1. Jahrestages der Terroranschläge auf das World Trade Center in New York in Gedenken an die Opfer.


    Die Musik geht ziemlich unter die Haut, ist "leise" und sensibel, geschrieben für Orchester, Chor Stimmen und Geräusche; dies alles sehr dezent. Es werden dabei auch Namen der Opfer genannt. Ich denke, dass die Musik so eindrucksvoll herüberkommt, da es bei Adams nicht, wie er selber sagt, um Weltpolitik geht oder darum, wer die Schuld für den Terrorismus trägt, sondern da er in diesem Stück Emotionen ausdrücken musste, "...die gar nicht so sehr mit dem eigentlichen Geschehen zu tun hatten, aber mit plötzlichem Verlust. Das, worauf ich mich konzentriert habe, waren sehr intime Emotionen – was ein Sohn beim Verlust seines Vaters fühlt, oder ein Verliebter, der herausfindet, dass die Person, die er am Morgen noch gesehen hat, am Abend nicht mehr nach Hause kommen wird."


    Zu den emotionalen Hintergründen des Schaffensprozesses führt Adams weiter aus, dass er bei der Uraufführung sehr nervös gewesen sei, was besonders damit zusammenhing, dass diese im durch die Anschläge tief traumatisierten New York stattfand - und Angehörige der Opfer sowie Überlebende anwesend waren. "Ein Stück zu schreiben, das sehr emotional ist, das den wunden Nerv einer Tragödie wie dieser trifft und es dann nach New York zu bringen – das hätte eine missverstandene oder sogar eine verletzende Geste sein können. Aber ich habe dann sehr anerkennende Reaktionen bekommen, auch von Angehörigen, die im Konzert waren. Und es ist ganz und gar kein einfaches Stück, eher ein sehr kompliziertes Stück, mit Vierteltönen, mit sehr großem Orchester, das zum größten Teil sehr ruhig ist, Lautsprecher, die das Publikum umgeben mit sehr ruhigem Klang von Verkehr, Stimmen, die von überall her kommen."


    Wenngleich "On the Transmigration of Souls" nach Aussagen des Komponisten also schwierig ist, kann man es meiner Meinung nach, auch wenn man nicht Anhänger der neueren Musik ist, gut hören. Dies liegt wohl sehr an der fast schon meditativen und atmosphärischen Ruhe und packenden Sensibilität. Ich finde, dass es ein dem Anlass würdiges Stück ist.


    Uwe

    Schön, dass wieder ein zeitgenössischer Komponist hier Einzug erhält. Ich habe soeben die bereits vorgestellte 5. Sinfonie kennengelernt, und zwar, wie ich vermute, in der ursprünglichen Besetzung als op. 78 (also ohne den Zusatz "a", mit doppelten Bläsern; besteht die nachträgliche Orchestererweiterung auch aus Bläsererweiterung?). Lutgra hat bereits angedeutet, dass das Stück eher gemäßigt klingt. Ich denke ebenfalls, dass sich auch neutonphobische Hörer von diesem Orchesterstück nicht erschrecken lassen, sondern möglicherweise Gefallen finden könnten. Durch die behutsame Orchestrierung, wobei auch der Schlagzeuger fast ausschließlich Töne und nicht Geräusche spielt, wirkt der orchesterklang eher sanft.


    Ich bin mal gespannt auf weitere Stücke von Matthews, werde mir deshalb die erste Folge der Streichquartette bestellen.


    Uwe

    Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass die erste Sonate beim Publikum gut ankommt. Es ist wirklich eigenartig: Einfache Fastfoodspeisen werden mit aufwändig verziertem Besteck gegessen. Ich glaube, das Stück lässt sich trotz der komplizierten Technik / Rhythmik leicht anhören, weil die Einfachheit des Charakters immer zu spüren ist. Ich kenne keine Hintergrundinformation dazu, in meiner Phantasie ist der erste Satz ein unbeschwingter Tanz, der zweite Satz John Wayne am Lagerfeuer und der dritte ein vorgetragenes Kinderschlaflied. Ist kompliziert komponiert, klingt aber locker. Warum nicht?


    Am besten gefällt mir das letzte Drittel des letzten Satzes. Da ist ja kaum etwas an Melodie oder Höhepunkten, klingt aber sehr skurril-elegant (klingt komisch; es scheint mir aber ein treffender Begriff zu sein).


    Uwe

    Lieber lutgra, leider muss ich Dich enttäuschen. Wenngleich ich aus Überzeugung "gerne" Geld für MusikCD ausgeben möchte, gelingt es auch hier nicht. Ich bin notgedrungen darauf angewiesen, mich mit dem kostenlosen Abspielen auf "you..." zu begnügen.


    Ich möchte die Gelegenheit noch einmal nutzen, um klarzustellen, dass der Grundcharakter des 2. Streichquartetts trotz der erwähnten "Leichtigkeit in der Sprache" eher melancholisch und teilweise auch düster ist. So trägt der schöne 2. Satz für mich eine etwas geisterhafte Stimmung (Hitchcocks "Rebecca?), die grundlegend bis zum Schluss weitergetragen wird.


    Uwe

    Beim Stöbern bin auf diesen Thread gestoßen und stelle fest, von diesem Komponisten bisher noch nie etwas gehört zu haben. Deshalb habe ich mich heute mit dem 2. und 3. Streichquartett (zu dieser Gattung zieht es mich nunmal immer zuerst hin) sowie der 1. Sinfonie, die ja fast eine Meditation ist, beschäftigt. Es hat sich für mich sehr gelohnt, und zwar insbesondere wegen des 2. Streichquartetts.


    Das 2. Streichquartett gefällt mir außerordentlich gut. Seine Sprache ist so angenehm ungewöhnlich, wenngleich unspektakulär. Edwins Beschreibung der musikalischen Wirkung kann ich auch hier gut nachvollziehen; für dieses Werk passt es ebenfalls. Ich habe hier ebenfalls einerseits das Gefühl, dass die Musik von tiefer Empfindung getragen wird, aber es wird doch mit einer wunderbaren Leichtigkeit, aber nicht "Leichtfertigkeit", umhüllt. Neben den genannten Einflüssen habe ich den Eindruck, dass darin auch etwas von Debussy steckt.


    Ich weiß nicht ob das im Einführungsbeitrag gemeint ist und auch für die dort geschilderten Stücke gilt: Sauguet scheint hier spielerisch, aber auch äußerst elegant, dissonante Elemente immer wieder von sauberen Terzen oder gar lupenreinen Dreiklängen umranken zu lassen, was aber nie gekünstelt oder plump kollagiert wirkt. Irgendwie, und eigenartigerweise, ist dies alles sehr stimmig und homogen. Dazu kommt noch, dass selbst bei besonders akkordischen Stellen nie das Gefühl aufkommt, dass sich die Töne "beißen", wie es z.B. häufig in Streichquartettstücken in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts der Fall ist. Vielmehr verzichtet der Komponist auf solche Attacken, was hier die Leichtigkeit und Eleganz ausmacht. Für mich klingt die Musik im ganzen Verlauf wirklich angenehm und schön.


    In diesem Werk begegnen Einem immer wieder ganz eigenartige, nach meiner Empfindung fast witzige Einfälle, wobei ich mangels Kenntnisse über den Komponisten nicht einschätzen kann, ob dies leichter Ironie, Sarkasmus und Albernheit oder einfach nur Freude am Herumspielen entspringt. Oder er ist einfach so. Einzelne dieser Stellen verselbständigen sich jedoch nicht, sondern bleiben stets im Rahmen des "ernsthaften" Gerüsts, das den Organismus zusammenhält.


    Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Musik in einem gewissen Ruhezustand verharrt, ähnlich einem Menschen, der mal für einige Momente mit großen Augen versunken die Wand anstarrt, um dann wieder "ins Leben" zu kommen. Das ist nett und macht die Musik "menschlich".


    Wenn ich Mitglied einnes Streichquartettensembles wäre, würde ich die Aufnahme dieses 2. Streichquartetts von Sauguet möglicherweise vorschlagen, da es eine erfrischende und bestimmt auch lohnenswerte Ergänzung zum üblichen Repertoire darstellt. Lohnenswert auch deshalb, da es, wie ich vermute, sowohl bei Liebhabern älterer wie auch modernerer Musik gefallen finden könnte.


    Uwe

    Nach nun 10 Jahren möchte ich mich hinzutun, sodass nun schon drei Liebhaber dieses Stücks verzeichnet sind. Ich habe die Cellosonate Schnittkes erst kürzlich kennengelernt.


    Die Sonate ist fantastisch. Ich kann hier keine Höhepunkte feststellen; von vorne bis hinten ist dies ergreifende und für meine Wahrnehmung schöne, starke Musik. Schon die Soloeinleitung des Cellos, das wunderbare Einsetzen des Klaviers, die steten Ruhepausen, die ruhelosen Achten des Cellos.........


    Nach Erklingen der Sonate verbleibt noch für einige Zeit ein emotionaler Nachklang.


    Uwe

    Das ist schon sehr eigenartig. "Ich will im Theater nicht belehrt werden". Das soll ein Gegenargument dafür sein, dass es in der heutigen Zeit auch gut wäre, vor dem Hintergrund des heutigen Zeitgefühls und ggf. heutiger Umstände Geschichten zu erzählen. Wenngleich es auch mühsam ist, möchte ich betonen, dass in meinem Beitrag mit keinem Wort die Rede davon ist, dass das Musiktheater durch seine Werke über politische oder sonstige Ereignisse informieren soll (was auch ich selbstverständlich völlig ablehne). Das, wogegen hier aufgelehnt wird, ist erfunden, zumindest in meinem Beitrag nicht enthalten.


    Ich bleibe dabei, dass das Musiktheater nur lebt und überlebt, wenn es auch um das "Jetzt" geht. Nehmen wir als Beispiel eine mit Hindernissen behaftete Liebesgeschichte. Mir kann doch niemand erzählen, dass heutige junge Leute (aber auch viele ältere wie ich) diese Geschichte lieber im Umfeld eines Fürstenhauses oder Bauerngehöfts vor 300 Jahren mit den damaligen Problemen und Umständen miterleben wollen als zum Beispiel in der heutigen Zeit auf einem Schulhof oder in einem Hotel auf Mallorca. Und auch wenn Geschichten zeitlos sind oder auch in der Vergangenheit liegen, kann es doch durchaus attraktiv sein, dies aus dem heutigen Lebensgefühl zu sehen und nicht nur aus der Sicht von damals.


    Mit meiner gerade volljährigen Tochter und ihrer Freundin gehe ich ein bis zwei mal mal in die Oper. Ich würde beide niemals überreden können, in eine Mozartoper mitzukommen oder den Holzschuhtanz zu beklatschen. Sehr fasziniert waren sie dagegen im letzten Jahr bei Turn of the Screw in Düsseldorf im letzten Jahr, da sie die Geschichte durchaus auf sich übertragen konnten (ich weiß, das ist auch kein zeitgenössisches Werk, soll aber das Prinzip verdeutlichen). Ende letzten Jahres waren wir in Glanerts Solaris in Köln, was die beiden durchaus kritisch sahen, aber dennoch interessant.


    Ich bin völlig platt, da ich nicht nachvollziehen kann, wie emotional und aggressiv einige Menschen sich gegen zeitgenössische Kunst stemmen und nicht vertragen können, dass sich ältere und neuere Werke nebeneinander auf den Spielplänen sehen.


    Uwe

    Von den Begebenheiten in Wien sowie politischen und finanziellen Hintergründen in der Theaterlandschaft verstehe ich nicht viel, weshalb ich auf eine andere zentrale Aussage kommen möchte, bei der ich voll auf der Seite des Artikelerstellers stehe: eine Theaterlandschaft, in der das „Heute“ keine Rolle mehr spielt, ist tot (oder zumindest nicht lebendig). Und dies ist meines Erachtens sehr traurig und verhöhnt geradezu die Mühe um unsere wunderbaren kulturellen Errungenschaften der Vergangenheit, von denen wir laufend zehren, während wir das eigene Säen verhindern.


    Gerade das Musiktheater ist doch, vielmehr als rein instrumentale Musik, geradezu das Paradebeispiel für die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Zeitgeschehen, den gesellschaftlichen Umständen, unseren aktuellen Problemen, Visionen, Schwächen und Werten. Sie erzählen Geschichten, in denen Hoffnungen und Schmerz aufgegriffen werden und zeigen Beispiele von Individuen und Typen, die in unserer politischen, kulturellen, privaten und moralischen Welt leben und mit ihr mehr oder weniger zurechtkommen. Zumindest ist doch dies gerade das, was ich mir von einem lebendigen Musiktheater wünsche. Ist es nicht so, dass sich die Zeitgenossen Mozarts bei der Aufführung des in ihrer Mitte lebenden Meisters amüsieren konnten und ergriffen wurden, weil sie sich der eigenen Schwächen, Sehnsüchte und Unzulänglichkeiten in den Geschichten des Theaters durch augenzwinkernde Hinweise ertappt fühlten, weil sie gesellschaftliche Missstände nun aus anderem Blickwinkel erleben konnten, weil sie „hohen“ Persönlichkeiten mal durch das voyeuristische Hineinschielen in deren Schlafzimmer kennenlernen durften und weil sie die Möglichkeit bekamen, auch mal dabei zu sein, wo sie sonst nur außen vor waren?


    Das ist das, was ich unter lebendigem Musiktheater verstehe und was ich so gerne in unserer Kulturlandschaft antreffen würde. Dass nämlich Künstler, besonders Komponisten und Librettisten, sich mit unserer heutigen Welt auseinandersetzen und diese Erkenntnisse, Fragen, Empfindungen und eigene Sichtweisen in Geschichten verarbeiten, um sie mit den Ausdruckskräften des Musiktheaters uns allen zum gemeinsamen Erleben anzubieten, und was ebenso wichtig ist, dass nämlich Möglichkeiten geschaffen werden, diese Stücke auch aufzuführen.


    Auch ich besuche gerne mal den Parsifal, den Wozzeck oder eine Brittenoper und kann dies sehr genießen. Aber noch viel stärker ist das Interesse an zeitgenössischen Geschichten, an aktuellen Aufarbeitungen. Um es kurz zu sagen: ich bin total neugierig darauf, wie Andere die Dinge unseres Lebens bzw. unserer aktuellen Umstände sehen und wie sie es methodisch überhaupt erzählen. Und das ist es auch, was mich in Konzertsäle und ins Musiktheater treibt, nämlich die Neugierde auf Aktuelles und Neues. Dabei ist es gar nicht immer so immens wichtig, ob mir ein Stück gefällt oder nicht. Viel wichtiger ist die Neugier auf neue Geschichten, auf das, was meine Zeitgenossen zu sagen haben und wie sie dies tun.


    Und es ist verdammt traurig und wirklich schade, dass uns so viele aktuelle zeitgenössische Werke vorenthalten werden, stattdessen fast immer nur dieselben Geschichten von früher erzählt werden, wie dies der Verfasser des Artikels richtig beschrieben hat.

    Die Atmosphäre des 2. Quartetts genieße ich sehr, finde auch die Idee des "vertonten" Gesprächs von vier Männern, die miteinander diskutieren und in Streit geraten, um sich dann schließlich zu vereinigen und die Harmonie zu genießen, nett. Ives wollte wohl mit diesem Stück heraus aus der, wie er sagte, "zunehmenden Verweichlichung und Banalisierung der Streichquartettmusik", was ihm auch gelang, aber die Musik klingt nach meiner Empfindung dennoch nicht nur kraftvoll, sondern auch elegant und schön - wenn da nicht die vielen (allerdings nur sehr kurzen) Zitate wären, die mich aus dem Fluss immer herausbringen. Ich weiß, viele mögen diese Zitattechnik gerne, mich selber stört es nun mal, wobei ich durchaus sehe, dass sie in diesem Stück programmatischen Sinn haben.


    Abgesehen von meinen persönlichen kleinen Bedenken ist das 2. Quartett ein Werk, dass Ives für mich nachvollziehbar zu seinen stärksten gezählt hat.


    Uwe

    Den Eindruck, dass es beim 1. Streichquartett zur Sache geht, teile ich mit lutgra, meine Empfindung ist jedoch nicht, dass die Tonsprache düster ist. Vielmehr empfinde ich es durch die klare Ansprache eher als hell und beweglich. Das kommt meines Erachtens auch daher, dass ich neben den Anteilen der geschilderten Vorgänger besonders Anteile von Debussy oder Ravel empfinde, wie z.B. die gebrochenen höher gelegenen Akkorde der Violinen als Unterlegung für markante Bratschenthemen. Für mich scheint in diesen Stellen immer wieder Licht durchzuscheinen und aufzulockern.


    Im 1. Satz kommt Honegger ohne viel Einleitungsgeschnörkel direkt zur Sache, was mich etwas an Mendelssohns op. 80 erinnert. Nichts gegen gute Einleitungen; in Honeggers Quartettmusik scheinen sie kaum notwendig zu sein. Der zweite Satz ist enorm ruhig und gelassen. Es ist erfrischend, dass er ohne Höhepunkte oder hervorstechende Passagen auskommt bzw. die Musik ist so stark und homogen, dass Aha-Effekte nicht notwendig sind. Der Adagiosatz ist übrigend etwa so lang, wie die beiden Ecksätze zusammen; vielleicht hält er die beiden turbulenteren Sätze zusammen oder, wie lutra es formuliert, er lockert das Ganze etwas auf. Der 3. Satz ist ein etwas typischer Schlusssatz: er steuert mit etwas Dampf dem Ende entgegen.


    Das erste Quartett finde ich das gelungendste der Honeggerquartette. Ich kann gut nachvollziehen, dass der Komponist an diesem emotional sehr gehangen hat. Ein solch gutes Quartett mit 24-25 Jahren scheint eigentlich ein guter Grundstein für eine Kammermusikkarriere, weswegen es etwas bedauerlich ist, dass nur noch zwei Streichquartettkompositionen folgten. Ich finde es nicht fein, dass die Kammermusik Honeggers so wenig verbreitet ist. Der Reclams Kammermusikführer "entwürdigt" den Komponisten mit lediglich insgesamt 9 nichtsaussagenden Zeilen, der Harenberg widmet zumindest eine dreiviertel Seite.


    Meine einzige Aufnahme der drei Quartette ist die des Erato Quartetts wie abgebildet:



    Uwe