nachdem salome gestrippt und als gegenleistung den kopf des
iochanaan auf einer silberschüssel verlangt hat, versucht herodes sie
mit anderen dingen zufriedenzustellen - unter anderem auch einer
ganzen kollektion von edelsteinen:
HERODES
Still, spricht nicht zu mir!
Salome, ich beschwöre dich:
sei nicht trotzig! Sieh,
ich habe dich immer lieb gehabt.
Kann sein,
ich habe dich zu lieb gehabt.
Darum verlange das nicht von mir.
Der Kopf eines Mannes,
der vom Rumpf getrennt ist,
ist ein übler Anblick.
Hör', was ich sage!
Ich habe einen Smaragd.
Er ist der schönste Smaragd
der ganzen Welt.
Den willst du haben, nicht wahr?
Verlang' ihn von mir,
ich will ihn dir geben,
den schönsten Smaragd.
...
SALOME
Ich will den Kopf des Jochanaan.
HERODES
Ah! Du willst nicht auf mich hören.
Sei ruhig, Salome.
Ich, siehst du, bin ruhig. Höre:
ich habe an diesem
Ort Juwelen versteckt,
Juwelen, die selbst deine Mutter nie
gesehen hat.
Ich habe ein Halsband mit
vier Reihen Perlen.
Topase,
gelb wie die Augen der Tiger.
Topase, hellrot
wie die Augen der Waldtaube,
und grüne Topase, wie Katzenaugen.
Ich habe Opale, die immer funkeln,
mit einem Feuer, kalt wie Eis.
Ich will sie dir alle geben, alle!
Ich habe Chrysolithe und Berylle,
Chrysoprase und Rubine.
Ich habe Sardonyx
und Hyacinthsteine
und Steine von Chalcedon.
Ich will sie dir alle geben,
alle und noch andre Dinge.
Ich habe einen Kristall
in den zu schaun keinem
Weibe vergönnt ist.
In einem Perlenmutterkästchen
habe ich drei wunderbare Türkise:
wer sie an seiner Stirne trägt,
kann Dinge sehn,
die nicht wirklich sind.
Es sind unbezahlbare Schätze.
Was begehrst du sonst noch, Salome?
Alles, was du verlangst,
will ich dir geben
nur eines nicht:
nur nicht das Leben
dieses einen Mannes.
Ich will dir den Mantel
des Hohenpriesters geben.
Ich will dir den Vorhang
des Allerheiligsten geben.
faun