Beiträge von faun

    servus ulli


    das stimmt schon, dass die aufnahmetechnik den frequenzumfang, die klangfarbe und
    die dynamik sehr beeinflusst. aber die tempi bleiben erhalten, und die sind einfach
    furchtbar langweilig von richard strauss (den ich al komponisten sehr schätze).


    faun

    ich habe mir einmal aus neugier eine historische mozart aufnahme gekauft:


    symphonie nr.40 g-moll kv 550
    dirigent: richard strauss
    orchester der staatsoper berlin
    aufnahme aus dem jahr 1928


    ich hab sie mir zweimal angehört. kann ich absolut nicht empfehlen, es lohnt
    sich aus meiner sicht nicht. jede billigaufnahme neuerer zeit dürfte wesentlich
    besser sein.


    faun

    ein sehr markantes bratschen-werk ist hector berlioz symphonie / symphonische dichtung
    'Harold en Italie'. paganini war der auftraggeber, weil er ein stück für seine stradivari-bratsche
    wollte. da es ihm nicht virtuos genug war, hat er es allerdings nicht aufgeführt, obwohl er
    das werk angeblich sehr schätzte.


    ich hab es unter meine 10 lieblings-symphonien eingereiht.


    faun

    servus sagitt


    müsste man dann nicht folgern, dass es für alles, was kleiber jemals aufgenommen hat
    (da er ja unerreichbar ist), jede weitere einspielung von vornherein überflüssig ist?


    faun ,-)

    der concentus musicus unter harnoncourt brachte am samstag beide kurzopern zur
    aufführung. vor der pause antonio salieris 'prima la musica e poi le parole' und danach
    mozarts schauspieldirektor. es wurde zu beginn auch der historische hintergrund für
    diese beiden kurzopern, wie oben beschrieben, dargelegt.


    persönlich gefällt mir mozart besser, aber ich kann nachfühlen, dass damals das
    salieri werk besser gefallen hat - es kommt ohne sprecher aus und ist eine dichte
    abfolge von rezitativen und arien.


    das besondere am sprecher im schauspieldirektor ist, dass er mehrere rollen (personen)
    zu sprechen hat. michael niavarani (ein sehr bekannter wiener kabarettist) löste das,
    indem er jede rolle mit einem speziellen akzent sprach - den schauspieldirektor selbst
    legte er beeindruckend als 'otto schenk' an.


    der vollständigkeit halber die sonstige besetzung:
    salieri
    - maestro: franz hawlata
    - poeta: paul armin edelmann
    - donna eleonora: delphine haidan
    - tonina: eva mei


    mozart:
    - madame herz: eva mei
    - mademoiselle silberklang: patricia petibon
    - monsieur vogelsang: markus schäfer
    - buff: paul armin edelmann


    die kombination von guter musik und herzhaftem lachen ist leider selten.
    der abend wird mir lange frisch im gedächtnis bleiben.


    faun

    ich höre eben diese CD (heute im musikverein wien erstanden).
    ich bin sehr zufrieden mit ihr - auch ohne optik. im gegenteil, ich
    bin gezwungen mich auf die musik zu konzentrieren.


    faun

    gar nicht so einfach, sich auf 10 beschränken zu müssen.


    [list=0]
    [*]Joseph Haydn - Symphonie Nr. 94
    [*]W.A. Mozart - Symphonie Nr. 40
    [*]W.A. Mozart - Symphonie Nr. 41
    [*]Hector Berlioz - Harold in Italy, op.16
    [*]Franz Schubert - Symphonie Nr. 7 (Unvollendete)
    [*]Anton Bruckner - Symphonie Nr. 7
    [*]Anton Bruckner - Symphonie Nr. 9
    [*]Camille Saint-Saens - Symphonie Nr. 3 (Orgel)
    [*]Sergej Prokofjew - Symphonie Nr. 1 (Classique)
    [*]Philip Glass - Symphony No. 5, “Requiem, Bardo, Nirmanakaya”
    [/list=1]


    faun

    Zitat

    Mich würde mal interessieren, wie so eine rekonstruierte Bassettklarinettenfassung im Vergleich zur Version mit der üblichen Klarinette klingt. Kann dazu jemand etwas sagen?


    die klangfarbe der basset-klarinette ist sehr verschieden von der üblichen klarinette. es gibt diese (rekonstruierte) fassung auch auf CD, die mir persönlich besser gefällt als die normal-klarinetten-fassung.


    Concentus musicus Wien
    Leitung: Harnoncourt, Nikolaus
    Solist: Meyer, Wolfgang (Basset Clarinet)
    Teldec 3984-21476-2


    faun

    zum titel:
    also graf war harnoncourt nie in seinem leben, da er als österreicher erst nach 1920 geboren wurde.


    zum pragmatismus:
    als wiener habe ich das glück harnoncourt öfter live hören zu können. ich empfinde ihn sehr wohl als pragmatischen dirigenten. im juni diesen jahres erlebte ich mozarts lucio silla im theater an der wien. das ist wesentlich kleiner als die wiener staatsoper. da hat der concentus musicus auf originalinstrumenten und in eher kleiner besetzung, dem haus angepasst, gespielt. im theater an der wien hatte übrigens mozarts zauberflöte und beethovens fidelio ihre uraufführungen.


    vor zwei jahren habe ich den don giovanni in salzburg gesehen (ja der mit der netrebko :-). das grosse festspielhaus ist (nomen est omen) ein sehr grosses haus. da hat harnoncourt die wiener philharmoniker in grosser bestzung dirigiert, wieder dem haus angepasst.


    zum repertoire:
    persönlich waren für mich die live konzerte von bruckners symphonien unter harnoncourt immer ganz besondere erlebnisse. mit den wiener philharmonikern habe ich die 7te (die auch als CD einspielung vorliegt) und die 4te gehört. mit den wiener symphonikern habe ich bruckners 9te gehört, wobei harnoncourt vor der pause den unvollendeten 4te satz vorstellte (so wie auf der salzburg CD, dort allerdings mit den wiener philharmonikern).


    das modernste, dass ich von ihm bisher hörte, war alban bergs violinkonzert mit den wiener philharmonikern und gidon kremer. das 'buch mit sieben siegeln' von franz schmidt kenne ich von ihm nur in der CD einspielung (da hab ich den termin versäumt).


    zu den knabenstimmen:
    ein knabenchor klingt, trotz gleicher stimmlage, ganz anders, als ein frauenchor. ich vermute, dass die komponisten diesen unterschied bei der komposition berücksichtigt haben. der ersatz eines knaben- durch einen frauenchor, bewirkt also denselben unterschied, wie die aufführung alter werke mit originalen oder mit modernen instrumenten. ich finde beides für zulässig, aber das ergebnis ist anders. persönlich bevorzuge ich daher die knaben.


    zur mimik:
    wer die möglichkeit hat, harnoncourt live zu erleben, sollte darauf achten, dass er von seinem platz aus seine mimik (zumindest teilweise) sehen kann. ich würde da einmal sogar auf den klang verzichten - ich denke, seine mimik, seine körpersprache, sein einsatz bis fast zur selbstaufgabe würde mir trotzdem einen relevanten eindruck der (nicht gehörten) musik vermitteln.


    faun

    servus Christoph_Glaus


    Zitat

    Hier eine kleine Auswahl von in Vergessenheit geratenen Threads über
    Sänger, welchen die Schönheit der Musik wichtiger gewesen ist, als irgend ein
    provokatives, musikalisches Statment.


    hier muss ich nachfragen, welche (anscheinend junge und lebendige) sänger
    provokative musikalische statements abgeben.


    ich selbst gestehe, dass es mir wichtiger ist, eine netrebko, bonfadelli, bartoli,
    kasarova, dessay, petipon, cura, florez, etc. life gehört zu haben, bzw. die möglichkeit
    habe, sie wieder life hören zu können, als mich mit mehr oder weniger unzulänglicher
    tonträger-wiedergabe zufrieden zu stellen.


    ich kann ehrlicherweise gar nicht die verstorbenen sänger mit einem live gehörten
    vergleichen - das wäre einfach unfair.


    faun


    ps: ich höre im radio eben die callas (gluck - alceste). persönlich gefällt mir die gluck
    interpretation von bartolli um längen besser - die hab ich aber auch live gehört und die
    CD aufnahmen besitzen auch wesentlich bessere qualität, als die aufnahmen der 50er und 60er jahre.

    wesentlicher als neuerscheinungnen sind doch die verkäufe oder
    die aufführungen. ich habe heuer folgende mozart opern das
    erste mal erlebt und sehr genossen:


    - la finta gardinera, wiener kammeroper
    - lucio silla, theater an der wien


    faun

    zwei sternstunden und eine böse überraschung gab es bei mir.


    1. wien musikverein 2005.06.04
    Mozart Arien
    Vesselina Kasarova
    Nikolaus Harnoncourt
    Concentus musicus Wien


    2. wien konzerthaus 2005.04.01
    Carl Nielsen - Symphonie Nr.4 op.29 - Das Unauslöschliche (1914-16)
    Jukka-Pekka Saraste
    Wiener Symphoniker


    die böse überraschung:
    wien konzerthaus 2005.06.04
    Anton Bruckner - Symphonie Nr.7 e-dur
    Pierre Boulez
    Wiener Philharmoniker


    Boulez hat da angbelich die 7te Bruckner dirigiert - ein undefinierbares klanggemisch sondergleichen.


    faun