Beiträge von rodolfo39

    In Essen wird Hilsdorf ja wie ein Gott verehrt. Wehe man sagt dort was negatives zu seinen Inszenierungen. Der Don Carlos und die Macht des Schicksals in Essen sind einfach nur langweilig und nichtssagend. Genauso wie seine Traviata in Köln. Da ist die Tosca an der Rheinoper schon wesentlich besser aber auch dort merkt man, das Hilsdorf einfach brav die Geschichte erzählt, was ja nicht unbedingt verkehrt ist. Oder er ist mit dem Alter weiser geworden und versucht nicht mehr um jeden Preis zu provozieren. Ich kann mich noch erinnern das meine Sitznachbarin bei der Premiere vom Troubadour in Essen erinnern, die ganz aufgeregt immer wieder zu mir sagt: Jetzt am besten die Augen zu machen, jetzt wird es furchbar. Sie hatte nämlich die Generalprobe gesehen. Worauf ich ihr dann antwortete das dann ja nur Blinde in die Oper gehen durften. Da war sie erstmal ruhig.

    Hallo Marnie,
    grade komme ich von der Schallplatte, weil ich mir dort die DVD von Puccini La fanciualla del West aus Amsterdam abgeholt habe. Ich habe wegen Don Pasquale nachgefragt und man sagte mir das die DVD noch nicht erschienen ist.
    Kann mir den jemand gegen Erstattung eine Unkostenbeitrages den Don Pasquale auf CD brennen ?

    Hallo Knusperhexe,
    Il trittico ist eine wrklich wunderschöne Inszenierung. Vor allem Suor Angelica und Gianni Schicci. Eine der wenigen Inszenierungen von Hilsdorf die ich mag. Vor allem die Personenregie ist gelungen . Bei Suor Angelica bekomme ich jedesmal eine Gänsehaut und bei Gianni Schicci kann man herzhaft lachen. Auch die Besetzung ist gut . Über den Dirigenten Modestas Pitrenas kann ich nicht viel sagen, da er mir nicht bekannt ist. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

    Yonghoon Lee wird übrigens im Februar in der Kölner Philharmonie in der konzertanten Aufführung von Il travatore den Manrico singen. Grade hab ich meine karte für den 26. Februar bekommen. Vor allem freue ich mich schon auf Anja Harteros als Leonore.

    Mir würde es schon reichen, wenn die Regisseure den Blödsinn sein lassen würden, das die Handlung schon bei der Overtüre beginnt. Ich möchte einfach nur die schöne Musik genießen und nicht von irgendwelchen sinnlosen Clownereien oder sonstigen Handlungen davon abgelenkt werden. Aber wie sagte mal ein Regisseur in einem Interview: Man kann von keinem Opernbesucher verlangen, das er sich 7 oder 8 Minuten auf die Musik konzentriert. Deshalb müsste die Oper schon während der Overtüre beginnen. Für wie blöd halten uns die Regisseure eigentlich ? Von uns können sie aber verlangen, das wir uns 3 Stunden ihren Mist ansehen.

    Ein befreundeter Regisseur von mir der am Aalto Theater Manon Lescaut inszeniert hat sagte mal zu mir: Wie man es macht ist es verkehrt. Inszeniert man modern dann sind die Kritiker zufrieden aber nicht das Publikum und wenn man werkgetreu inszeniert sind die Zuschauer zufrieden und die Kritiker am meckern. Außerdem erzählte er mir das er jedes mal mit Magenschmerzen zur Arbeit gegangen ist, weil Soltesz sich wie ein Diktator aufgeführt hat und er mehr zu sagen hatte als der Regisseur. Und das seine Ideen sowieso nur Mist waren und Alles was von Soltesz kam egal ob es gut war oder nicht musste auch so umgesetzt werden.

    Die Idee mit dem Labyrinth kann ich eigentlich für jede Oper nehmen, z.B. für Don Carlos, Tannhäuser oder Rosenkavalier. Was ist an den Dialogen in Fidelio schlimm ? An der Rheinoper hatten wir die August Everding Inszenierung und da gab es zum Glück noch die Dialoge. Dann kann ich auch in Mozart oder Rossini Operen die Rezetative streichen. Und der Sinn des Streichquartettes hat sich mir auch nicht erschlossen. Ich kann mich nur immer wundern das die Sänger so einen Mist mitmachen .

    Hab mir grade das Interview durchgelesen. Aber was für einen Sinn macht der Job eines Generalmusikdirektors , wenn man nur eine Vorstellung pro Spielzeit dirigiert ? Um vernünftig mit den Sängern und dem Orchester zusammenzuarbeiten, sollte man doch schon eine gewisse Zeit vor Ort sein und sich nicht zu schade sein auch Repertoire zu dirigieren. Und das er sich darüber beschwert das die Inszenierungen von Maskenball und Manon Lescaut nicht optimal waren, warum hat er dann nicht eingegriffen und mit dem Regisseur geredet ? Und über die Sänger muss er sich nicht beschweren, das sie nicht mehr so lange an einem Haus bleiben, er macht das nicht anders.

    Genau das wundert mich auch immer bei den Sänger Interviews. Alle sagen dann immer wie toll es ist mit dem Regisseur zusammenzuarbeiten und wie sehr sie sich mit den Rollen identifizieren . Ich vermute mal das selbst so bekannte Sänger wie Jonas Kaufmann keine Mut haben sich gegen einen Regisseur aufzulehnen. Wenn eine Sängerin wie Waltraut Meier das macht, und nachdem ich mir die Walküre aus Mailand angesehen habe, auch zurecht, dann gilt sie als schwierig. Und das ganze wird noch von den Moderatoren von Bayern Klassik gesteigert, die immer ganz verständnislos reagieren, wenn das Regieteam ausgebuht wird.

    Am Sonntag habe ich mir die Walküre auf Servus TV aufgenommen. Bin aber schon am überlegen, ob ich die Aufnahme löschen soll. Es sollte doch eigentlich möglich sein bei so einem Anlass wie der Saisoneröffnung der Scala vernünftige Wagner Sänger zu finden. Die beste Sängerin war noch Nina Stimme die eine wirklich herausragende Brünhilde war. Waltraut Meier wird auch eine von den Sängern werden, die den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören verpassen oder zu mindestens wann man bestimmte Rollen nicht mehr singen sollte. Das Dirigat von Barenboim war sehr unkonzentriert und es gab häufig mehrere Wackler im Orchestergraben. Mit der Inszenierung konnte ich mich auch nicht anfreunden, da ich eigentlich kein großer Fan von Videoeinspielungen bin. Ein befreundeter Regisseur sagte mir mal, das Regisseure dann auf Videoeinspielungen zurückgreifen, wenn sie von Personenregie keine Ahnung haben oder keine Lust haben sich damit zu befassen.

    Hat eigentlich jemand die Radioübertragung von Don Carlos verfolgt ? Statt Alagna hat ein Herr Lee den Don Carlos gesungen ( Den Vornamen kenne ich leider nicht ). Laut Moderatorin soll er eine junge aufstrebene Tenor Hoffnung sein. Am Anfang wirkte er ein wenig unsicher, konnte sich aber deutlich steigern. Furlanetto hatte auch krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt und anstelle von ihm sang Guiseppe Gusippini den Philippe . So sehr ich Furlanetto auch schätze, aber es war auch mal schön einen anderen Bassisten in dieser Rolle zu hören und er hat seine Sache wirklich sehr gut gemacht. Sehr schön war auch das SR 2 den Schlussapplaus mit übertragen hat, was Sender wie WDR 3 grundsätzlich nicht machen.

    An Opern DVD`s habe ich bestimmt 200 Stück. Da ich mir vieles im Radio oder Fernsehen aufnehme habe ich fast über 1000 Videokassetten und fast genau die gleiche Anzahl an Musikkasetten. Alles natürlich alphabetisch sortiert und geordnet. Was natürlich bei meinem Umzug etwas Arbeit verursacht hat, da von einem Karton, in denen ich meine Musikkasetten gepackt hatte , der Boden gerissen war und ich alles wieder neu zusammenstellen und einordnen durften. Meine Freundin fragt mich immer , warum ich soviel sammel, wenn ich die meisten Aufnahmen sowieso nie mehr als einmal höre.Auf die Frage weiß ich leider auch keine Antwort. Sammel technisch hört es bei mir mit der Musik des 20. Jahrhunderts auf, da ich damit nicht allzuviel anfangen kann. Dank Internet habe ich viele Internetbekanntschaften, von denen ich Livemittschnitte von ihren Opernbesuchen bekomme.

    Ich habe schon einige Abende in Berlin, München oder Wien erlebt wo ich gedacht habe, die sängerischen Leistungen wären in den Opernhäusern in NRW aber besser. Nur weil ein paar bekannte Sänger auf den Besetzungslisten auftauchen, heißt das noch lange nicht das diese auch besser sind als die Sänger, die im Ensemble singen. Viele von den bekannten Sängern sind überbewertet. Immer einen Besuch wert sind die Wagner Aufführungen an der Deutschen Oper Berlin. Die ziehe ich sogar noch der Staatsoper vor. Die Komische Oper ist für mich nichts, da ich kein Freund von Oper bin, die ins deutsche übersetzt wird, wobei viele Sänger dann eh mit einem fürchterlichen Akzzent singen und die Übersetzungen katastrophal sind. Ich ziehe Oper in Originialsprache vor. Die Bayerische Staatsoper in München hat sehr stark nachgelassen und die Repertoire Vorstellungen sind nicht besser als in den Opernhäusern in NRW.

    Nächste Woche Dienstag überträgt Bayern 4 die Fidelio Premiere aus München, mit Kaufmann als Florestan. Ich finde er mutet sich einfach zu viel zu., das kann doch für die Stimme nicht gut sein. Denn falls er mal krankheitsbedngt für einige Zeit ausfallen sollte, stehen bestimmt schon de nächsten jungen und gutausehenden Tenöre bereit.

    Hallo Jolanthe,
    ich habe oben im 2. Rang erste Rheihe Mitte gesessen und die Herrschaften de neben mir saßen, fingen beim Schlussapplaus an zu Buhen. mit der Begründung die Sängerin der Mimi ( deren Namen sie nicht kannten, weil sie kein Programm hatten , da zu teuer und eine Besetzungsliste brauchten sie auch nicht, da die sowieso wieder in den Papierkorb wandert ) sie hätte ein viel zu dünnes Stimmchen gehabt und Frau Kovalova wäre ja viel besser und um keine Sängerin zu ersetzen.
    Die Don Pasquale DVD sollte eigentlich im Dezember rauskommen , scheint aber noch nicht veröffentlicht worden zu sen.

    Am Freitag war nun die Übernahmepremiere der Boheme in Duisburg und die sängerischen Leistungen waren eindeutig besser als in Düsseldorf. Der Sänger des Rodolfo Michail Agafanov erkrankte kurzfristig und es wurde am Freitag morgen ein junger rumänischer Sänger aus Hamburg engagiert, der dort für La Traviata geprobt hat.Theodor Ilinicai war ein spielfreudiger und gutaussehender Rodolfo mit einer sehr schönen Höhe. Grazia Doronzio war eine lyrische Mimi , wobei ich die Buhs beim Schlussapplaus nicht nachvollziehen kann. James Bobby war ein stimmgewaltiger Marcello. Sehr gut auch das Dirigat von Giordano Bellinicampi, das noch besser war als bei der Düsseldorfer Premiere.

    Mir hat die Übertragung auch sehr gut gefallen. Und der Abend war auch sehr kurweilig und zog sich nicht in die Länge. Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, warum solche Liveübertragungen ganz egal ob im Kino oder im Radio von deutschen Opernhäusern nicht möglich sind. Grade WDR 3 zeigt sich immer bei den Premieren in Düsseldorf mit einem Infostand, aber Opernübertragungen aus NRW finden bei WDR 3 nicht statt.

    Hallo Harald,
    aber der Freundeskreis hat doch bei der Auswahl der Regisseure oder bei den Inszenierungen kein Mitspracherecht oder ? Ich fände es nicht schlecht, wenn der Freundeskreis in der Beziehung mehr Einfluss hätte. Ich unterstütze das Mir in Gelsenkirchen und weiß das das Geld von den privaten Spendern hauptsächlich für die Ausbildung der Sänger genommen wird und natürlich für den weiten Fortbestand des Theaters. Aber ein Mitspracherecht was die Inszenierungen angeht haben wir nicht.

    Mit der Rheinoper klappt das aber auch nur deshalb so gut, weil die Auslastung wieder gestiegen ist und das Publikum auch mit den Sängern gewachsen. ist. Obwohl ich auch einige kenne die es gern hätten wenn beide Häuser in Düsseldorf und Duisburg selbstständig wären. Ich kann mich noch erinnern, vor 3 oder 4 Jahren, war die Auslastung in Duisburg so gering, das man am Wochenende die Eintrittspreise um 2 Euro erhöht hat. Dann kamen aber noch weniger und man es dann wieder sein lassen. Da habe ich auch gehört das die Düsseldorfer es wohl lieber hätten, wenn Die Düsseldorfer Oper selbstständig sei, da Düsseldorf Duisburg mitfinanzieren müsste. In dieser Spielzeit z.B. gibt es in Duisburg keine richtige Premieren sondern nur Übernahmepremieren aus Düsseldorf. Was ich in letzter Zeit feststelle, das wir in Duisburg teilweise die bessere Besetzung haben als in Düsseldorf, was vor Jahren immer andersrum war. Wenn Köln und Bonn zusammengelegt werden sollten, müsste auch zwangsläufig das Sängerensemble vergrößert werden, und das Grüzenich Örchester müsste in der Bonner Oper während das Orchester der Bonner Oper in der Kölner Oper spielen können. Ich vermute mal es würde dann auch nur noch einen GMD geben. Deshalb bin ich ein Befürworter von privaten Sponsoren, dann ist man nicht ganz vom Staat abhängig.

    Ein Grund warum in den Opernhäusern nicht so häufig Operette gespielt wird, kann auch sein das die Sänger einfach nicht vorhanden sind die beides können: auf deutsch verständlich singen und schauspielern können. Eigentlich müsste ja jedes Opernhaus ein Sprachcoach haben, aber manchmal möchte ich mir nur die Ohren zuhalten, wenn ich ausländische Sänger deutsch singen höre. Denn es gibt noch genügend Operetten die man entdecken könnte. Und man muss dafür natürlich den richtigen Regisseur haben. Eine Bekannte von mir war gestern in der Premiere vom weißen Rossel an der komischen Oper und meinte nur das die Inszenierung furchtbar gewesen sei und der größte Teil der Sänger entweder nur schauspielern aber nicht singen konnte bzw. umgekehrt.

    Hallo Knusperhexe,
    so toll war das ROm auch nicht. Die Akustik war miserabel Im Foyer und im Zuschauerraum hat es ständig gezogen .Ich wäre auch dafür gewesen das Kölner Opernhaus in die Luft zu sprengen und ein neues aubauen zu lassen, das wäre wahrscheinlich nicht so teuer gewesen und der Wiederaufbau hätte auch kürzer gedauert. Denn 5 Jahre nicht in einem Opernhaus spielen zu können bedeutet eigentlich das Ende für ein Opernhaus. Im alten Opernhaus habe ich immer im 2. Rang Balkon 1. Reihe am Seitenbalkon gesessen und hab immer sehr gut gesehen. Nur die Sitze waren unbequem. Ich kann mich noch an meinen Kampf beim Ring an 2 Tagen erinnern. Dafür war es aber mit Öffentlichen Verkehrsmitteln von Köln Deutz in 4 Haltestellen sehr gut zu erreichen.

    In einem Bericht zur Elektra Premiere in Köln stand das im Opernhaus doch noch gespielt werden könnte und das man die Opern nicht woanders hätte aufführen lassen müssen. Und wieso ist jetzt aufeinmal davon die Rede das die Sanierung bis zum Jahr 2015 dauern soll ? Sollten es nicht eigentlich nur 3 Jahre seiin ? Weiß jemand von euch näheres darüber ? Mit der Ausweichstätte der Rheinoper dem ROM konnte ich mich auch nicht anfreunden, wegen der schlechten Akkustik.

    Ist es euch auch schon mal so gegangen, das ihr aufgrund eines positiven Berichtes eines Kritikers oder Bekannten in eine Opernvorstellung gegangen seid und anschließend richtig enttäuscht ward ? So ging es mir gestern in der Butterfly. Wegen des überschwängliches Lobes für die sängerischen Leistungen im Opernfreund habe ich gestern mit meiner Freundin die Aufführung besucht. Den Kritiker habe ich schon einige male in Duisburg und Düsseldorf getroffen und konnte mich bislang immer seinen Meinungen anschließen. Ich weiß nicht ob Nataliya Kovalova gestern nur einen schlechten Abend hatte aber sie hat so leise gesungen, das sie häufig kaum über das Orchester hinauskam auch nicht bei ihrer Arie im zweiten Akt. Der so hochgelobte Tenor Arnold Rutkowski hatte überhaupt keine Höhen, das war selbst Corby Welsch als Pinkerton besser. Die besten Leistungen boten noch Stefan Heidemann als Sharpless und Katarzyna Kuncio als Suzuki. Auch der so gelobte Dirigent Enrico Dovico hat nur das gemacht was er in Köln auch immer am besten konnte, er hat einfach nur laut gespielt. Jedes Landestheater hätte die Aufführung besser hinbekommen. Ich hatte den Eindruck, das wie Harald in einem anderen Thread über die Semperoper schrieb, man gestern Abend nur für das Touristenpublikum gespielt hat, da gestern Abend kein Abo war und das Haus trotzdem ausverkauft war.

    Gestern Abend war ich in Duisburg in der Übernahmepremiere von die Frau ohne Schatten. 2008 hatte ich die Premiere in der Inszenierung von Guy Joosten schon in Düsseldorf gesehen , aber in Duisburg hat es mir noch um einiges besser gefallen. Das lag vor allem daran, das die Sänger in Duisburg nicht so gebrüllt hatten wie ihre Kollegen in Düsseldorf, wo ich nach der Premiere bis zum nächsten Tag noch einen doppelten Tinitus hatte. Das Bühnenbild ist schnell erzählt. Es besteht aus einer sehr hohen Treppe ( so ähnlich wie die Schowtreppen in den frühen Unterhaltungssendungen ) auf der sich ein Bett befindet. Wenn die Treppe gedreht wird, sieht man das Färberhaus. Wie schon bei den Karmeliterinnen hatte Guy Joosten eine sehr gute Personenführung, so das man von Angang mit den Personen mitfühlen konnte. Die meiste Sympathie hatte ich für Barak. Aber ich denke mal das ist bei jeder Frau ohne Schatten Inszenierung so.
    Die Vorstellung fing 20 Minuten später an, da der Soloflötist im Verkehr stecken geblieben ist. Gesungen wurde auf Festspielniveau. Star des Abends war Susan Maclean als Amme. Sie ist neu im Ensemble und wird auch die Kundry singen. Auch sehr gut die anderen Frauen Linda Watson als Färberin und Morenike Fadayomi als Kaiserin. Am Anfang war sie bei den hohen Tönen etwas schrill das wurde aber immer besser. Auch Linda Watson hat sich gegenüber der Premiere stark verbessert und war wie alle Sänger auch sehr textverständlich. Und um einen alten Thread noch mal aufzugreifen, wer schreibt das Frau Watson dick und unansehlich sei, hat sie in letzter Zeit nicht gesehen. Roberto Sacca war ein eher lyrischer Kaiser, was ja auch nicht unbedingt verkehrt sein muss. Obwohl mich diese Besetzung doch etwas gewundert hat, da der Kaiser normalerweise mit einem Heldentenor besetzt wird. Hervorragend war Tomasz Koniecny als Barak. Alle Sänger überzeugten auch darstellerisch. Auch die Nebenrollen waren gut besetzt. Schwachpunkt des Abends war wieder einmal Axel Kober. Er dirigiert einfach ohne zu interpretieren, wie das sein Vorgänger John Fiore gemacht hat. Er bekam auch zurecht beim Schlussapplaus ein paar Buhs. Man kan halt keine Beziehung zu einem Orchester aufbauen, wenn man so selten dirigiert wie er. Repertoire dirigiert er gar nicht außer Parsifal und die Galavorstellung von La Boheme. Es gibt halt nur noch wenige GMDS in der Art wie James Levine oder Antoniio Pappano. Heute Abend bin in in Düsseldorf in der Butterfly. Die Butterfly hat ja im Opernfreund sehr gute Kritiken bekommen.

    Was mir bei meinen Opernbesuchen aufgefallen ist, ist das sich die Besucher von populären Opern wie La Boheme, Rigoletto oder Traviata viel undisziplinierter verhalten , soll heißen sie unterhalten sich mehr während der Vorstellung, das Handy klingelt und es wird auch mehr gehustet. Ob man zu einer Elite gehört hängt auch von der eigenen Einstellung ab. Nur auch wenn ich nur einmal im Jahr in eine Oper gehe, sollte ich mich auch so verhalten, das sich meine anderen Mitmenschen nicht gestört fühlen. Aber ohne dieses Publikum könnte ein Opernhaus nicht überleben. Im Grunde ist es ja auch nicht verkehrt, das Junge Leute in die Oper gehen aber dann sollte man ihnen auch beibringen wie man sich richtig zu verhalten hat. Und da fängt das elitäre wieder an.