Beiträge von Sven Godenrath

    Deine Kritik an Lawrence Brownlee ist für mich jetzt nicht ganz vollziehbar.
    Zum einen hat er an dem besagten Abend hervorragend gesungen.
    Zum anderen war diese Showeinlage, der Salto, seine eigene Idee gewesen und ich fand sie, zumal sie glückte ganz amüsant.
    Außerdem paßte es zum Handlungsablauf und auch zu seinem Charakter.
    Der von dir monierte Salto ist vom Regisseur in keinsterweise vorgesehen gewesen und demzufolge auch nie wiederholt worden.
    Wie oft warst du eigentlich in der Hamburger La Fille de Regiment Inszenierung?


    Peter Hofmann hätte um in deinem Bild zu bleiben auch besser beim Leistungssport bleiben sollen, denn seine gesanglichen Leistungen, von den Ausflügen ins populäre Fach einmal abgesehen, waren leider weniger Medaillenverdächtig.

    Kürzlich erschien das neue Album von James Blunt Moon Landing.
    Bedauerlicherweise ergeht es mir mit James Blunt ähnlich, wie es mir zum Beispiel auch mit James Morrison ergeht.
    Beide finde ich als Sänger sehr gut, aber ich kann leider nur mit ganz wenigen ihrer musikalischen Ergüsse etwas anfangen.
    Auf diese Album jedenfalls findet sich ein Titel wieder, den ich schlicht und ergreifend hervorragend finde, Bonfire Heart.
    Besonders hervorzuheben ist eine Livefassung des Titels vom 09.08.2013, welcher auf Youtube zu finden ist.
    Ich glaube man erlebt es nur ganz selten, daß ein Sänger mit wachsender Begeisterung in der Lage ist zum einen sich selber auf der Guitarre zubegleiten und dann auch noch voll auszusingen.
    Meinen vollsten Respekt für diese hervorragende musikalische Leistung.

    Kürzlich suchte ich auf Youtube mal wieder ganz bewußt nach einem Namen und wurde auch fündig: Jay Khan.
    Einigen vielleicht noch ein Begriff aus dem Dschungelchamp, anderen vielleicht noch, weil er in der Boyband US 5 bis zum bitteren Ende dabei war.
    Nun muß man leider sagen, das hier bei dieser Karriere so einiges nicht ganz so verlaufen ist, wie es hätte sein können.
    Für viele als Mitglied einer Boyband gebrandmarkt, kann es den Marktwert sehr leicht ruinieren und der unsäglich Auftritt im Dschungelchamp kann nur als Promotion Desaster bezeichnen.


    Mittlerweile gesanglich der englischen Sprache den Rücken zugewand, ist er auf dem deutschen Textmarkt angekommen und zeichnete sich hier einmal nicht, wie zahlreiche andere als Xavier Naidoo Klon aus.
    Seine erste deutsche Single Nackt, erreichte 2011 immerhin Platz 59 und mag vielleicht von der textlichen Grundaussage her ein wenig überambitioniert klingen.
    Dennoch finde ich den Titel musikalisch und auch gesanglich (für Popverhältnisse) überaus gut gemacht.
    Ein Album kam nicht mehr zustande.
    Was eigentlich schade ist, denn es gibt was das Niveau anbelangt keine gravierenden Unterschiede zwischen seinen gesanglichen und musikalischen Fähigkeiten verglichen mit denen eines Robbie Williams, Justin Timberlake ( der seit Jahren leider musikalisch auf der Stelle tritt ) oder auch Ronan Keating.
    Auch bleibt uns bei seiner gesanglichen Interpretation diese ständige betroffenheitsheuchelei in der Stimme weitesgehend ersparrt, er klingt hier nüchtern und glaubwürdig.
    Dannach stellte er seine Stimme dann für Großstadt Freunde, junge Musiker, zur Verfügung.
    Auch hier scheinen bisher nur drei Maxi CDs erschienen zu sein und kein Album.

    Ich wollte mich schon gerade ärgern, daß ich Karten für nächsten Sonntag habe und nicht für diesen.
    Dann mußte ich aber feststellen, daß Emma Bell, die Elsa der diesjährigen BBC Promsfestspiele auch am 29.12.2013 singt.
    Ich habe jetzt im Gegensatz zu dir, den BBC Mitschnitt nicht mehr so ganz im Ohr, war sie hier tatsächlich noch besser?


    Ihre Vorgängerin für die Rolle der Ortrud war Gabriele Schnaut (ich berichtete darüber), Eva Marton muß meines Wissens die Ortrud zwischen Renate Behle und Gabriele Schnaut (wahrscheinlich eine ihrer besten Rollen) gewesen sein, wenn nicht Renate Behle sogar auch noch nach Eva Marton die Rolle sang, aber das weiß ich jetzt nicht mehr mit Bestimmtheit.

    Ich hörte diese einzigartige Stimme zum Erstenmal vorgestellt von Jürgen Kesting auf Klassikradio.
    Ihm zur Seite gestellt, aus welchen schleierhaften Gründen auch immer, Quotenfrau Patrizia Moreno (unglaublich, daß man mit so wenig Hirn sogar später noch beim NDR Karriere machen konnte).
    Heute wird dort leider fast ausnahmslos nur noch Filmmusik der seichteren Art gedudelt.


    Später habe ich ihm dann im Rahmen einer drei stündigen Radiosendung beim FSK (nicht zuverwechseln mit FKK) neben Leonid Sobinov, Sergei Lemechev und Georgie Nelepp eine Stunde Sendezeit eingeräumt, um seine Vielseitigkeit zu beweisen.
    Ein Blick in mein damaliges Sendemanuskript zeigte mir, daß ich seiner Zeit die Brautgemachszene, In fernem Land, das Brindisi, Auszüge aus Rigoletto, Arie des Gottenarren und die Arie des Lensky ( nicht Kuda, Kuda ) ausgesucht hatte.
    Eine Stimme nach der man, meiner Meinung nach es gibt hier offenbar einige, die auf einen derartigen Einschub wertlegen, da sie es für ungewöhnlich halten, daß hier jemand seine eigene Meinung schriftlich kundtut und nicht die von dritten Vertritt) nach einmaligen Genuß süchtig werden kann.

    Ich gehe hier einmal Erfahrungsgemäß davon aus, daß dieser Liederabend keine Eintragsfliege war, sondern Teil einer Schönen Müllerin Tournee, um es einmal Salopp zu vormulieren.
    Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, für den Fall das der nächste Abend bei jemanden der diesen Artikel gelesen hat in der Nähe stattfindet, man geht hin oder mal läßt es bleiben.
    Das kann man, wie man es übrigens mit jeder kritischen Betrachtung machen kann, damit anfangen.
    Ich glaube um das zu verstehen bedarf es keiner sonderlich großen intellektuellen Anstrengung.
    Hoffe ich zumindest.

    Schon seit einigen Jahren bevölkern Tenöre, Countertenöre oder auch sogenannte Sopranistinnen die Castingshows.
    Einige minder begabte (singen mit 2 Stimmen), andere wiederum weise eine noch geringere Begabung fürs singen auf.
    Die aus der letzten Gruppe fliegen gleich, andere werden von Dieter Bohlen und dem Rest der Bagage euphorisch gelobt: " Ich war total berührt",oder aber:" ich wollte nicht mehr weinen, aber hier mußte ich es wieder."
    Offengestanden ich auch, aber aus anderen Gründen.
    Die aus der letzten Kategorie kommen meist in die Endrunde oder aber gewinnen Brittains got Talent.
    2013 traf es nun Richard und Adam, ersterer besitzt für populäre Musik eine angenehm klingende gebrauchstenor Stimme ( Bocelli läßt grüßen, aber immer noch eine Klasse besser als Paul Potts ), Adam besitzt eine gut durchgebildete Baritonstimme, unangestrengt im Forte und hörbar gut geführt, hier könnte ein guter Lehrer noch einiges herausholen.
    Einer erfolgreiche Karriere als Opernsänger dürfte danach nur noch wenig im Wege stehen.
    Die erste CD kann mit Einschränkung empfohlen werden und wegen des großen Erfolges wurde auch gleich die CD The Christmas Album nachgelegt.
    Hier wird zwar stellenweise mit Imbrunst in der Simme aber eben leider nicht im Herzen gesungen.
    Uninspirierend und langweilig, glücklichweise dauert dieses Machwerk keine 40 Minuten.
    1995 erschien Christmas with Ramon Vargas.
    Leider klingt die Stimme über die gesamte CD etwas angestrengt und nicht frei in der Höhe, auch fehlt es der Stimme an Glanz.
    Das was diese CD dennoch hörenswert macht ist zum einen das Programm in welchem er Auszüge aus dem Oratorio de Noel von Saint-Saens, dem Weihnachtsoratorium von Heinrich Friedrich Müller, Por el valle de roses von Miguel Bernal-Gimenz und natürlich die Klassiker Adeste Fideles, O Holy Night, Panis Angelicus, Ave Maria ( Bach /Gounod und Stille Nacht singt.
    Zudem ist er hier auch gefühlsmäßig sehr angagiert.
    2010 folgte dann die zweite Weihnachts CD von Aled Jones, diesesmal unter dem Titel Aled's Christmas Gift.
    Auch hier erwartet uns wieder eine dezente Orchestrierung und auch diesesmal stellt Aled Jones wie gewohnt seine Stimme in den Dienst der Sache, hier singt er In the Bleak Midwinter, Away in a Manger, Rocking Carol, O little Town of Bethleham. Silver Bells und the First Noel.
    2003 erschienen unter dem Titel One Wish - The Hollyday Album, Whitney Houstons musikalische Weihnachtsgrüße.
    Auch wenn stellenweise die Noten nicht genau fixiert, sondern soulmäßig hin und her schwanken, ist es doch im Großen und Ganzen eine gelungene Weihnachtsvorstellung, besonders wenn man sich den Vergleich mit noch lebenden sogenannten Soulsängerinnen vor Ohren führt, wo permanent an der Melodie vorbei gehaucht und geeilt wird.
    Töne können auf diesen Machwerken stellenweise nur noch erahnt werden.
    Wundervoll ihr Arangement zu O holy Night, hier ist sie die einzige populäre Sängerin, die den Vergleich mit Patti La Belle nicht zu scheuen braucht, sondern wirklich ebenbürtig bestehen kann.
    Kraft, Ausdruck und vor allem es wird auch glaubhaft gemacht, daß das gesungene auch gefühlt wird.
    Das Duett mit ihrer Tochter klingt sehr ambitioniert und doch etwas zu gewollt gefühlig, leider der schwächste Titel auf der ganzen CD.
    Auch mit dem little Drummerboy sieht es nur unwesentlich besser aus.
    Ein weiterer Höhepunkt, wenn das permanente herumgeeier nicht wäre, ist ihre Interpretation von I'll be home for Christmas.
    Man wünscht sich zwar nicht, daß sie doch noch absagen würde, aber wie schon erwähnt dieses permanente herumgeeiere um die richtigen Noten herum kann auf Dauer etwas nerven und zerstört die eigentliche Wirkung des ansonsten sehr schönen Songs.
    Gut gemeint aber leider auch nicht mehr.
    Deck the halls kommt im morgen Kinder wird es was geben Rythmus gepaart mit karibischen Anklängen und leider auch viel zu schnell daher.
    Hier vepufft der gute Wille für ein weihnachtliches Gefühl schon im Ansatz.
    Silent Night nahtlos angefügt im gleichen Rythmus, hat hier gute Chancen einen Preis für die schlechteste Fassung dieses Titels zu gewinnen.
    Richtig schön wird es dann wieder mit Have yourself a mary litte Christmas, fast im a cappella Stil begonnen. Doch nach knapp einer Minuten setzt das restliche musikalische Instumentalensemble ein und macht somit diese wunderbare zu beginn erzeugte Atmosphäre zunichte.
    Manchmal ist eben weniger einfach mehr.
    Das gleiche Spiel erleben wir bei O come Emanuel.
    Wundervoller Beginn und nach einer Minute ist alles wieder dahingarafft worden.
    Zum Ende dann findet sie wieder in ihre gewohnte Form, "Who would imagine a King" wird wundervoll gefühlvoll vorgetragen und Joy to world gleicht einem grandiosen Happyning.
    Hier wird man zu einer Gospelveranstalltung eingeladen, wo man aus vollem Herzen mitsingen möchten.
    Selten wurde dem Charaker dieses Stückes so entsprochen wie auf dieser CD, die Freude schwappt hier förmlich über.
    1995 legte Luther Vendross, es gibt mittlerweile mehrere Weihnachts CDs, sein Album This is Christmas vor.
    Auch dieses Album gehört zu jenen wenigen Aufnahmen, die ein positives Beispiel dafür abgeben, daß man als Soulinterpretet dennoch den richtigen Tonfall für ein Weihnachtsalbum treffen kann.
    Zu hören sind hier eine gelungene Fassung von This is Christmas, Have yourself a merry little Christmas und O come all ye Faithful.
    Aber auch modernere Stücke wie The Mistletoe, Every Year, every Christmas und im Duett mit Darlene Love I listen to the Bell fanden ihren Weg auf dieses Album.
    Kleinere Ausrutscher mindern das Hörvergnügen nur unwesentlich.


    Am Rande sei hier übrigens noch erwähnt, ein Besuch vor zwei Tagen bei Saturn gab mir hier die Bestätigung, das 90% aller von mir in den Teilen 1 - 5 aufgeführten CDs nicht direkt im Geschäft erhältlich sind.
    Sie müßten aber voraussichtlich bestellbar sein.
    Wen wundert es da noch, daß viele gleich im Internet bestellen, dort sind meines Wissens fast alle Aufnahmen auf Abruf verfügbar und werden dann auch noch direkt bis vor die Haustür gebracht.
    Wer sich so mutwillig ein Geschäft entgehen läßt, dem ist dann leider auch nicht mehr zu helfen.

    Liebe La Giaconda


    Du kannst doch in einem Forum, wo sich alle über Alfredos Künchendienste echauffieren, nicht allen ernstes erwarten, das irgendjemand noch Ohren dafür hat um auf Texthänger oder andere gesangliche Diskrepanzen zu achten.
    Ich fürchte hierfür sind wir beide wohl im falschen Forum gelandet.
    Hier geht es bei Opernübertragungen doch in erste Linie darum, ob das in ihren Augen Regietheater ( bzw. das was sie darunter verstehen )war oder aber ein Kostümball.

    Der Verbraucher, sprich Kunde ist schuld an der Misere, nein, das ist mir zu einfach und auch zu billig.
    Hier haben mehrere Personen die vor Geldgeilheit abends nicht mehr in den Schlaf kamen Hand in Hand gearbeitet.
    Zum einen die großen Musikverlage, die die kleinen "schwarzen Schafe" mit den Livemitschnitt durch puren Lobbyismus über die Gesetze vom Markt gedrängt haben, in dem Schutzfristen immer höher gesetz worden sind.
    Dadurch witterten die großen Verlage Oberwasser und dieses Gipfelte dann in einem Anflug von maßloser Arroganz in einer Talkshow in den Kommentar eine einzelne CD müsse soviel kosten wie ein gutes Buch.
    Gemeint war hier aber nicht 7,50 DM wie es ein Taschenbuch kostet, sondern man dachte Hardcover also an 35 - 45 DM pro einzel CD.
    Das da natürlich dann etliche Verbraucher sagten, an dieser Art von Geldschneiderei nehmen wir nicht mehr Teil, ist sicherlich nicht weiter verwunderlich.
    Hinzu kam die schwindende Qualität der Aufnahmen, Aufnahmen entstanden nicht mehr im Verfahren ein Akt nach dem nächsten, sondern die Akte wurden aus 5 Minuten schnipseln zusammengestückelt, Teilweise wurden sogar noch einzelne Noten nachgereicht, wie unprofessionel.
    Mit diesem Wissen blieben viele Kunden, die neben den Livemtischnitten auch Studioaufnahmen gekauft haben den Läden fern, da diese bedingt durch ein extrem eingeschränktes Sortiment natürlich immer langweiliger wurden.
    Zu guter letzt, als die letzte Stufe der Preisspirale, die sich immer weiter nach oben drehte erreicht war, kam dann der Download.
    Die maßlose Arroganz war plötzlich einem allgemeinem Wehgeheul gewichen.
    Dabei haben die, die Heute am lautesten Heulen, nämlich die großen Verlage diese ganze Misere durch ihre maßlose Geldgier hauptsächlich mitverursacht.
    Was passiert wenn man seine Kunden dauerhaft gängelt, sie bleiben fern und suchen sich andere Märkte.
    Leider gibt es in solchen Fällen auch immer Kollateralschäden, in diesen Falle die CD Geschäfte.

    Die Hamburger Musikhalle war an diesem Abend, wie es nicht anders zu erwarten war, mäßig besucht.
    Auf dem Programm stand Die schöne Müllerin von Franz Schubert und am Klavier saß einer der renomiertesten Begleiter für derartige Veranstalltungen, Helmut Deutsch dessen musikalische Ausdeutung am Klaiver von lyrischen Zwischentönen bis zu dramatischen Akzenten keine Wünsche offenließ.
    Klaus Florian Vogt zeigte sich an diesem Abend trotzt einer offensichtlich, nicht zu verwechseln mit offenhörbaren, leichten Erkältung bestens bei Stimme.
    Obgleich er das erste Stück “beim Wandern” mehr oder weniger zum einsingen nutzte, es klang so ziemlich alles was er in diesem Musikstück zum besten gab gleich, eingeebnet und somit sterbenslangweilig.
    Dannach aber schien er sich dann wirklich eingesungen zu haben, vielleicht war dieses Stück auch der Testdurchlauf inwieweit die Stimme trotz Erkältung trägt.
    Eine Sitznachbarin hatte mir nämlich bereits im Vorfelde versicherte, eingesungen habe er sich bereits vor einigen Minuten hier im Saal.
    Naja vielleicht noch nicht so richtig.
    Ab dann aber ging die Kurve steil nach oben, die Piano kamen, wie man sie kennt androgyn und mit sehr wenig Stimmfarbe gesungen, fast weißlich.
    Aber wer mit der Stimme von Klaus Florian Vogt vertraut ist, dem ist dieses nicht unbekannt.
    Mehr Farben weißt die Stimme in der Mittellage und in der Tiefe auf.
    Auch wenn er nicht unbedingt für jedes einzelne Musikstück einen individuellen Tonklang fand, so war der Abend doch sehr erfrischend und überaus gelungen.
    Die Lieder wurden mit dem richtigen gefühlvollen stimmlichen Aufwand, glücklicherweise nicht übermäßig kitschig, dargeboten.

    Der einen möchte keine DVD Funktion, sol hier jemand zu einem Glück genötigt werden wo nach es kein Verlangen gibt?


    Ein anderer nur Regietheaterfremde Inszenierungen sehen.
    Bei dritten steht öffentliches kochen offensichtlich auf der Abschußliste.


    Amüsant, überaus amüsant

    Aber meine Lieben, warum denn nur eine Inszenierung dauerhaft behalten und wer maßt sich hier eigentlich an Entscheiden zu dürfen welche Inszenierung es wert sei die nächsten Jahrtausende gezeigt zu werden.
    Nein, behalten wir doch alle Inszenierungen der letzten sagen wir einmal 100 oder 200 Jahre dauerhaft im Programm.
    Die können dann ja paralell gezeigt werden und der Zuschauer entscheidet dann welche Inszenierung er gern sehen möchte.
    Alte Meister werden doch auch liebevoll restauriert, auch wenn sie über 100 Jahr alt sind und nicht einfach übertüncht oder ersetzt.
    Oder reißen wir etwa, wie es die DDR tat, 100 Jahre alte Burgen und Schlösser ab, auch dann nicht wenn sie noch älter sind.
    Das ist doch schließlich unser kultures Erde.
    Inszenierungen besonders die die in den letzten 100 Jahre gezeigt worden sind müßten ins Weltkulturerbe aufgenommen, werden damit sich unsere Kinder und Kindeskinder immer wieder daran erfreuen können.
    Die Kosten für die Lagerhaltung die dann bei den Openhäusern anfallen, wenn sie ihren Gesamteninszenierungsfundus aufbewahren, übernimmt dann das Taminoklassikforum.

    Karita Mattila hat in den letzten Jahren schon öfter bewiesen, das sie sehr genau weiß wie man populäre Musik interpretieren muß ( Fever 2007 ).
    Leider hat sie aber auch bewiesen, das sie weiß wie man es nicht machen sollte ( Wonderful 1995 ).
    2002 erschien ihr Karita's Christmas Album, mit den lateinischen Fassungen von Schubert und Bach/Gounods Ave Maria und unter anderem O holy Night und Stille Nacht in finnischer Sprache.
    Begleitet wird sie von Chorus Catherdral Aboensis und dem Turku Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Pertti Pekkanen.
    Eine Weihnachts CD bei deren Genuß man so richtg in weihanchsstimmung kommt, ein absolutes muß zu den Feiertagen.
    Den großen Durchbruch erzielte Claire Rutter von einigen Jahren an der ENO als Aida, einen der gößten Tiefpunkte folgte dann kurz drauf in eben dieser Rolle in der Royal Albert Hall, wo sie neben drittklassigen Solisten gepaart mit einem langatmigen Dirigat das diesen Namen nicht verdient in einer netten Inszenierung mit ihren guten Namen herhalten mußte.
    2003 erschien ihre CD Hallé Christmas Classics unter der Leitung von Carl Davis.
    Hübsch arrangierte Weihnachtslieder, O holy Night, the first Noel, Jingle Bells, Nativity Carols und andere, die einem leider alle obwohl gut interpretiert, kalt lassen.
    Unter den wirklich herausragenden männlichen Musicals Stars als da wären, Ramin Karimloo, Michael Crawford und Michael Ball, nahm auch letzterer 1999 das Weihnachtsalbum Christmas auf.
    Auch dort begegnen uns die ewigen Klassiker O holy Night, Ave Maria, When a child is born, Driving home for Christmas u. a.
    Ich kenne ca vier CDs von diesem Sänger und finde sie alle einmalig langatmig, hier allerdings schient er mal gefühlsmäßig bei der Sache gewesen zu sein.
    Die Stücke werden, so erweckt es den Eindruck zu Orchesterbegleitung dargeboten und es wird so gesungen, das einem auch hier der Gedanke der Weihnacht nicht fremd bleibt.
    Pünklich zu Weihnachten erschien die CD One Chance von Paul Potts als Christmas Edition, um aber hier nicht zu übertreiben wurden auf einer Bonus CD lediglich die Stücke O holy Night, Silent Night, Ave Maria und Panis angelicus nachgereicht.
    Als ich mit einem Bekannten dieses Machewerk ohne den Weihnachtsteil zum Ersten mal mit einem Beipackschreiben erhielten mit dem Schriftzug : Diesen tollen Tenor müßt ihr unbedingt hören, glaubten in den ersten Sekunden an Andrea Bocelli in den darauffolgenden an eine Parodie.
    Zwei Title weiter und diese musikalische Katastrophe flog aus dem CD Spieler.
    Bei dem Weihnachtspezial muß man sagen liegt die Trefferquote was die Noten anbelangt leider auch nicht höher.
    Es gibt eine hübsche Klavier und Orchesterbegleitung, einen nett anzuhörenden Kinderchor und über allem liegt diese Stimme, die mich an den Leierkastenspieler am Hauptbahnhof erinnert,
    Wenn es eine Cassette wäre, hätte man noch dem Band die Schuld geben können, hier ist es aber eindeutig die Stimme die leiert.
    Paul Potts schmiert und leiert sich nicht nur durch die gesamte erste CD sondern auch noch durch dieses Weihnachtslieder ensemble.
    Bei dem Stück Silent Night all is bright, sehnt mach sich tatsächlich nach der zweiten Flasche Glühwein, oder das sich jemand erbarmt und vom Sofa hüpft um diesem Grauen ein Ende zu bereiten.
    Beim Ave Maria von Bach/Gounod war das schönste noch das 16 sekündige Vorspiel, dann setzte leider diese, nein ich weigere mich hier von Stimme zu sprechen.
    Positive sei noch seine ausgesprochene Textsicherheit zu erwähnen, er läßt wirklich keine einzige Strophe aus.
    Aus Jesu wurde hier übrigens Jähähähähäsu ( ich hoffe jetzt kein hä unterschlagen zu haben ).
    2007/ 2008 nahm die Mezzospranistin Angelika Kirchschlager ihr Weihnachtsalbum sings Christmas Charols auf.
    Einmal abgesehen vom dem herunter geleierten Stille Nacht, singt sie hier berückend schön untern anderem What Child is this, In the bleak midwinter, O Holy Night, Vom Himmel hoch oder auch das Christkindleins Wiegenlied.
    Der Höhepunkt aber auf dieser CD ist der sogenannte Bonustrack, hier singt sie das Bereite dich, Zion einfach betörend und ergreifend zugleich.
    Die englische Musikzeitschrift BBC Music veröffentlicht schon seit einigen Jahren immer wieder sehr geschmackvoll arrangierte Weihnachts CDs
    So gab es z. B. 1995 die CD Musik zur Weihnacht, festliche Musik aus ganz Europa wo Musik aus Schweden, Frankreich, Deutschland ( Leipziger Thomanerchor ), Portugal, Polen, Dänemark und Großbritannien geschmackvoll und ansprechend aufbereitet.
    2002 hieß diese CD dann Christmas around Europa und umfaßte Aufnahmen mit dem Slovenia Chamber Choir, dem South West German Radio Orchestra of Kaiserslautern, dem Finnish Brass Symphony mit Lilli Paasikivi Mezzosopran, dem Sine Nomine, Concerto Polacco und Anna Mikolajczyk Sopran, dem Rilke Ensemble und Anna Ibarra Sopran, Gregorio Poblador Bariton und dem RTVE Chorus und dem Symphony Orchestra.
    2003 hören wir dann Musik von Respighi , Britten: A boy was born und von Honneger: Une cantate de Noel, ein absoluter Höhepunkt in der Veröffentlichungsgeschichte dieser Reihe.
    2010 dann eine CD mit dem Rodolfus Choir und unter anderem mit Stücken von Kenneth Leighton, Philip Radcliffe, William Byrd, John Tavener und Chris Chivers.
    2011 dann In Dulci Jubilo, Beautiful Christmas Chorals von Walton, Poulenc und Howells gesungen von Choir of Gomville & Calus
    2012 sangen sich dann Laubidus in unser Herzen mit Stücken von Frankl Ferko, Samuel Scheidt, Jens Klimek und viele Traditionelle Gesänge.
    2013 dann Vaughan Williams, Britten und Mathis hier vorgetragen von den BBC Singers und Richard Pearce bzw. Stephen Farr an der Orgel.
    Alle hier erwähnten Chor CDs stellen ein absolutes muß unterm Weihnachtsbaum dar, um in die richtige Weihnachtsstimmung zu kommen.

    Zitat von »m.joho«
    Sehr kennzeichnend war eine Umfrage, die bei Premierenbesucher der Traviata an der Scala mit Fangfragen gemacht wurde:
    Diese befragten "Genies" haben z.B. "Tosca" als ihre Lieblings-Verdioper bezeichnet, das Lieblingsstück in der Traviata ist "va pensiero",
    und , um es noch zu steigern: Alfredo Germont ist die Sopranpartie usw. usw.



    An manchen Tagen kann ich mich des Gefühls nichts erwehren so etwas, vielleicht in leicht abgewandelter Form passiert hier immer dann wenn es um das Thema Regietheater geht:


    Keines weiß genau was damit gemeint ist bzw. keiner weiß was kommt
    Alle regen sich darüber auf.
    Und wenn einer schreibt kommt laßt uns dafür über die nächste Klippe springen.
    Springen tatächlich fast alle hinterher.


    Das war jetzt natürlich symbolisch gemeint gewesen.

    Interessant lieber operus aber es geht hier nicht um Bücherverbrennung oder das Vernichten alter Partituren um der neuen Oper mehr Gewicht zu verleihen.
    Auch will er meines Wissens nicht das Opernhaus und das Rathaus gleich mit sprengen um etwas neues erbauen zu können.
    Es geht hier lediglich um Inszenierungen, wenn ich den Text richtig verstanden haben sogar um zwei Inszenierungen.
    Auch Dr. Holger Kaletha hatte hier keineswegs wie operus unterstellt gefordert das die Staatsoper Wiesbaden dem Erdboden gleichgemacht wird und etliche Kulturdenkmäler in der näheren Umgebung gleich mit, er sprach von Inszenierungen.


    Chrissy scheint hier als einziger übrigens mehr über die neuen Inszenierungen zu wissen.
    Es gibt also Sex mit Tieren auf der Bühne.
    Echte Tiere?
    Menschen in Tierkostümen?
    Oder sollen es gar Stoffkanichen sein ?
    Warum läßt du uns im Dunkel tappen, erzähl doch einfach mal präziese wie die neuen Inszenierungen aussehen sollen.
    Oder hast du etwa gar keine Ahnung wogegen du konkret bist?

    Ich hoffe jetzt das dieses viel gespriesene Herzensbedürfnis nicht nur ein pures Lippenbekenntnis ist, wie so oft hier im Forum.
    Denn wenn mir etwas am Herzen liegt dann setze ich mich auch voll dafür ein.
    Das bedeutet ich werde dann auch für die nächsten 10, 50, 100 oder 1000 Jahre regelmäßig nach Wiesbaden fahren um mir genau diese Inszenierungen immer und immer und immer wieder anzusehen.
    Denn was nützt es diesen Aufruf zu unterzeichnen, wenn er mir eh am Gesäß vorbei geht, da ich dieses Haus so oder nie besuchen werde und schon gar nicht diese Inszenierungen, sodern nur aus reinem Opportunismus unterschreibe, denn dann ist der Sinn und Zweck zu hundertprozent verfehlt.


    Und ehe ich es vergesse. noch einen schönen 3. Advent aus Hamburg.

    Francesco Foscari - Leo Nucci
    Jacopo Foscari - Vincenzi La Scola
    Lucrezia Contarini - Alexandrina Pendatchanska
    Jacopo Loredano - Danilo Rigosa
    Barbarigo - Leopoldo Lo Sciuto
    Orchester, Coro e Compagnia di Balletto del Teatro di San Carlo
    Leitung - Nello Santi


    Die Inszenierung entspricht mit hunderprozentiger Wahrscheinlichkeit genau dem, wovon hier im Forum der größte Teil schon immer geträumt hat bzw. tagtäglich auf der Bühne sehen möchte.
    Leo Nucci sitzt auf seinem Thron und hebt zu den Arien mal den linken und mal den rechten Arm oder macht ein paar bedeutungsschwangere Handbewegungen.
    Ach ja beim Singen macht er noch den Mund auf und zu.
    Alexandrina Pendatchanska tritt vorzugsweis von links auf, wenn sie nicht gerade von rechts kommt.
    Geht dann im Laufe eines Bühnenbildes links um den Thron herum, wenn sie von der anderen Seite kommt selbstverständlich dann rechts um den Thron herum, während auch sie beim Singen den Mund öffnet und schließt.
    Der Abwechlunghalber präsentiert sie sich dabei mal frontal und mal seitlich zum Publikum, es muß ja schließlich spannend bleiben.
    Sie trägt dabei ein schönes Kostüm (passend zur Zeit), in dem sie auch die Leonora in Verdi Il Trovatore, für den Fall das sie mal kurzfristig einspringen muß, hätte singen können.
    Vincenzo La Scola übt sich im treuen Dackelblick, sieht immer etwas bedeutungschwanger aus und tritt überwiegend auf der Stelle, wenn er nicht gerade von links oder rechts auf oder abtritt.
    Im ersten Bild steht der Chor noch auf der Bühne, sozusagen auf Augenhöhe mit den Sängern und man glaubt er warte dort auf den Bus der Linken (eine in Deutschland ansässige Partei), die einst verkündete wir müßen die Menschen abhohlen und mitnehmen.
    Leider schienen sie das bei diesen bedauernwerten Menschen vegessen zu haben, aber nichts desto trotz, um das Warten auf Gordot zu überbrücken stimmen sie dafür das eine oder andere Lied an, um sich bei Laune zu halten, das klappt auch ganz gut.
    In den nächsten Bildern wurde der Chor dann erhöht abgestellt, ähnliches war auch in Hamburg zu erleben und sorgte hier im Forum für einiges Mißfallen, zumindest bei zwei bis drei Mitgliedern, nur in Hamburg durfte er sitzen, hier wurde er einfach stehen gelassen.
    Verglichen mit dem Chor der Mailänder Scala vom 07.12.2013 war dieser übrigens hervorragend bei Stimme.
    Auch Leo Nucci dessen Stimme in den letzten Jahren mehr an Charakter als an Stimmschönheit dazugewonnen hat, steht diese Rolle übrigens gesanglich sehr gut.
    Ich muß hier offenbekennen, selten gefiel er mir gesanglich so gut, wie auf dieser DVD.
    Alexandrina Pendatchanskas Stimme besitzt dieses typische slawische Flackern, dafür aber die stimmliche Durchschlagskraft und findet zu dem auch die richtigen Farben für die verschiedenen Emotionen, kämpferisch, halb resignierend und schließlich den Tonfall der Trauer gepaart mit der Wut auf die Täter, die für den Tod ihres Mannes verantwortlich sind.
    Auf die Stimme von Vincenzo La Scola muß man sich einlassen wollen bzw. erst ein wenig gewöhnen, da diese vom Stimmtimbre her nicht gleich so angenehm aufs Ohr fällt, manche könnten meinen das ganz auch mit dem Klang einer Ziege assozieren zu wollen.
    Einmal geschehen stellt man allerdings fest wie differenziert und sensiebel er die Rolle des Jacopo gesanglich gestalltet.
    Nello Santi sorgt für einen hervorragenden Orchesterklang.
    Dennoch verglichen mit der Hamburger Inszenierung etwas zu fade und Inszenierungstechnisch bzw. Dramaturgisch weißt das ganze etliche Längen auf.
    Wenn hier nicht die hervorragenden Sänger der drei Hauptpartien gewesen wären, hätte man diese Veranstalltung kaum bis zum Ende ertragen können ohne einzuschlafen.
    Es wurde hier übrigens weder gekocht noch wurden hier hektisch herum gerannt.
    Das Ganze verlief eher im gemäßigten Tempo, ungefähr zu vergleichen mit dem Schrittempo eine Autos das vor einer Schule vorbeifährt.

    Ich hätte ja als Hörtip die beiden vierer CD Album von Real Globe Jazz die zwischen 9.99 und. 12.99 Euro die Box kosten empfohlen, zumal diese 7 bzw. 8 komplette Alben der Sängerin anbieten, anstelle dieser überteuert angebotenen zusammengewürfelten Solo CD wo sich alle Beteiligten schon eine goldene Nase verdient haben.
    Das ist fällt für mich in die altbekannte Rubrik Nepper, Schlepper, Bauernfänger.

    Und warum hast du es nicht getan, anstatt herumzumeckern?

    Theo

    Liebe Mme Cortese


    Die beste Amami, Alfredo .... Szene ist die mit Maria Callas und Cesare Valletti aus dem Royal Opera House Covent Garden unter der Leitung von Nicola Rescigno.
    So explosive klingt das auf keiner der anderen La Traviata Aufnahmen und Mitschnitte mit Maria Callas, ich besitze sieben, die ich mit ihr kenne.
    Von den anderen ca. 80 mit anderen Sängerinnen möchte ich jetzt gar nicht erst reden.
    Die sind alle an dieser Stelle nur eines, nämlich schwach und kommen nicht einmal Annährungsweise an diese Interpretation heran.

    Ich wieß auf diese diskrepanz hin, wußte allerdings nicht das sich Frau Damrau verspätete.um dann erst wieder im vierten Akt dazuzukommen (warum?),
    Nach der Balletszene gab es einen längeren Texthänger,


    Zitat von Strano:


    Nach der Alfredo-Kochshow habe ich weggeschaltet, weil ich wichtigeres zu tun hatte
    aber wie ich sehe, habe ich außer weiterem Ärger ja nichts verpasst.


    eigenständiges kochen, oder Pizzaservice?

    Nur für den Fall das sich jemand noch für meine Zusammenfassung dieses " Events " interessieren sollte:


    Das Vorspiel zum ersten Aufzug fand ich sehr überzeugend, hier wurde noch gut gespielt, die Fehler, die dem einen Flötisten unterliefen, passierten später.
    Der Chor klang im ersten Akt schlampig und stimmlich schlecht aufeinander abgestimmt.
    Diana Damrau wirkte im ersten Akt als stünde sie unter Drogen, das wurde auch in der ersten Hälfte des zweiten Aktes selten besser, wo sie ständig hektisch auf und ab lief oder hyperaktive im Schaukelstuhl wippte, gepaart mit einem Gesichtsausdruck der völlig fern von gut und böse war.
    Ihre Stimme klang im ersten Akt künstlich tiefer gehalten und sehr maniriert und gekünselt, stellenweise völlig außer Form, ich glaube diese Frau noch so schlecht erlebt zu haben wie an diesem Abend.
    Piotr Beczala sang zu Beginn des ersten Aktes sehr gefühlvoll, im zweiten Duett, während des Festen klingen dann aber viele Phrasen unnötig überhastet.


    Im 2 Akt ist Diana Damrau wie schon erwähnt körperlich hyperaktiv und leider auch hier stimmlich stellenweise völlig neben der Spur, sie trifft kaum den richtigen Tonfall in der Auseinandersetzung mit Alfredos Vater
    Trotz einiger recht guter Momente erinnerte mich Željko Lučić von der Art des singens doch ein wenig zu sehr an Ettore Bastiannini, der ja auch nicht gerade der Inbegriff für differenziertes singen war.
    Auch das Kostüm der Violetta, die hier als russische Bäuerin aus der hintersten Ecke des Landes, gepaart mit dem benehmen eines Fischweibes auftreten durfte,f and ich weniger überzeugend.
    Ich muß jetzt hier allerdings wohl zum schrecken aller einräumen, das ich den Roman von Alexandre Dumas bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gelesen habe.
    Meine mich aber zu erinnern, das man damals nicht einfach zum Telefon greifen konnte um den Pizzaservice oder ähnliches zum Zwecke der Nahrungsaufnahme zu bestellen.
    Hier mußte, wie ich es übrigens auch von zu Hause aus kenne ... noch eigenständig gekocht werden
    Somit empfinde ich es also als durchaus plausibel, as heißt also durchaus denkbar das beide vielleicht in dem Landhaus auch einmal gekocht haben.
    Das dieses nun gerade vor einem großen Publikum passieren ( den Gästen der Mailänder Scala ) muß wohl als ein Zugeständnis an die heutige Zeit, wo es eine Kochssendung nach der nächsten gibt, gewertert werden.
    Ich fand es übrigenss schön Mara Zampiere in der Rolle der Annina, ich kenne nur Livemitschnitte ( habe sie also nie auf der Bühne erlebte ), mal wieder zu sehen, ihre Stimme war ja schon immer ein wenig problematisch gewesen, der Hörgenuß hielt sich hier aber leider in Grenzen.


    Auch in der Chorszene zu beginn des zweiten Teiles des zweiten Aktes klang der Chor wenig Harmonisch, wir erinnern uns, wenn tausende von Fans in einem Fußballstation verkehrt grölen, mischen sich die Simmen kurioserweise so das es doch noch irgentwie kingt und eine Melodie erkennbar wird.
    Dieses Gefühl vermittelte mir der Chor der Mailänder Scala an diesem Abend.
    Nach der Balletszene gab es einen längeren Texthänger, und leider fehlte Daniele Gatti hier der Mut die Tempi bei den einwürfend der Violetta ( wenn es Nacht wird in Harlem, sorry Paris ) noch weiter zu reduzieren, hier schlug übrigens bei Muti und Karajan immer die Stunde für eine schonungslose Selbstzurschaustellung.
    Je schneller man über diesen wichtigen Moment hinwegeilen konne, der ja charakterisch ist und belegen soll, das sich Violetta zu diesem Zeitpunkt zwar körperlich dort aufhält, geistig aber ganz woanders ist, je lieber.
    Daniele Gatti erreichte hier gerade eben noch die Zielgerade.
    Nachdem sich Alfedo dann in diesem Akt als Geldwurfmaschine betätigte fand Diana Damrau endlich zu sich selbst.
    Gerade in dnd arauf folgenden Pianosequenzen war sie wieder auf der Höhe ihres Könnens angekommen, ärgerlich das sie dafür 1 einhalb Akte gebraucht hatte.
    Auch hier fand ich Piotr Beczala überzeugend.
    Alfredo ist hier auch von der stimmliche Anlage her keine Kunstfigur sondern ein Mensch und vor allem ein Mann.


    Kommen wir nun zum dritten Akt.
    Das Vorspiel fand ich ebenfalls sehr gelungen, genauso wie die gesamte orchestrale Begleitung durch diesen Akt, wo man sich das Gefühles nicht erwehren konnte, hier wurden die Sänger wirklich auf Händel getragen.
    Wie man sich hier nach den hektischen übereilten Tempi eines Karajan oder Muti sehnen kann wird mir immer ein Rätzel bleiben, es sei denn natürlich man möchte pünktlich zu den Tagesthemen um 21. 45 wieder im Hotel sein.
    Endlich war auch Diana Damrau stimmlich auf ihrem bekannten Niveau angekommen.
    Wundervoll wie ihr im letzten Bild der Übergang von der rezitativisch gesungenen Briefszene in die Arie Tenesta la promessa gelang, hier versagen dank Claudia Muzio und Magda Olivero 90 % aller Sängerinnen dieser Rolle, da sie den Brieftext erst aus tiefster Gruft sprechen um dann bruchlos in die höchsten Gesangslagen zu entweichen.
    Ein Stilbruch der für meine Ohren immer unentschuldbar bleiben wird.
    Ebenfalls wundervoll wie sie die Eingangpassage zum pari o caro gestaltete um dieses Duett dann in einem zauberischen pianissimo auszuhauchen.
    Und erst recht ihre Beginn dann zur letzten großen Szene im Stuhl, prendi ..... E strano und schließlich magica bis sie schließlich vom Gefühl vollkommen übermant das sie nun doch ins Leben zurückkehrt Tod auf dem Sessel nach hinten fällt.
    Eindrucksvoll und berührend gesungen und dargestellt.
    Ärgerlich eigentlich nur, das sie erst zum Ende zu ihrer eigentlich Form gelangte.
    Piotr Beczala hatte leider im dritten Akt deutlicher mit seiner Stimme zu kämpfen als in den vorausgegangenenn Akten um diese teilweise mit Hochdruck daran zu hindern aus dem Fokus zu rutschen, bzw. fast unhörbar im Saal zuverschwinden.
    Dieses mag sicherlich eher der Grund für vereinzelte Buhs gewesen sein, als das nicht gesungene C zum Ende der Stretta im ersten Teil des zweiten Aktes.
    Hier höre ich lieber eine gut gesungene tiefere Note als ein verpatztes hohes C.
    Eine Randbemerkung noch zum Ende, bekanntlich muß ja Violetta ihr gesamtes Hab und Gut verkaufen, offenbar hat sich hier eher einen Käufer für das Bett als für den Stuihl gefundenen, an dem vielleicht noch persönliche Erinnerungen hafteten Der Kronleuchter gehörte wohl zur Grundausstattung dieses Apparments deswegen wurde auch er nicht verkauft.


    Hier erfolgte ein moderierendes Eingreifen durch mich. Ein Nebensatz wurde als beleidigend empfunden und daher durch "..." ersetzt.
    Norbert als Moderator

    Zitat von La Roche aus einer Kritik:


    Es kam Sehnsucht auf nach Muti oder Karajan.


    Dieser Satz beweist eigentlich nur, das der Rezent von diesem Werk überhaupt nichts begriffen hat.
    Muti und Karajan haben dieses Werk ohne Rückicht auf Verluste im zweiten Teil des zweiten Aktes, zur bloßen selbstzurschaustellung benutzt und durchgepeitsch.
    Wer sich nach so etwas sehnt, den kann man in diesem Geschäft eigentlich nur als das Bezeichnen was er ist.
    Ein absoluter Diletant und somit leider nicht ernst zu nehmen.

    Zitat: Gerhard Wischniewski:


    Fehlen ihnen zur Verteidigung dieses Schmarrns die passenden Worte oder möchten sie nur immer allgemein gegen unsere Beiträge meckern und sehen sich solche Opern überhaupt nicht - noch nicht mal im Querschnitt - an? Also wieder nichts Greifbares.


    Auch wenn es hier vielleicht ein wenig unpopulär klingen sollte, aber es gibt tatsächlich hier im Forum auch noch Menschen die arbeiten müssen und daher noch nicht die Zeit hatte hier ca. 2 Stunden und 30 Minuten reinzuschauen.

    Zitat von Chrissy:


    Kann man das besser und vor allem glaubwürdig gefühlvoller machen?



    Ach lieber Chrissy,es gibt so viele die es besser konnten oder später besser gemacht haben, hier nur ein paar Namen:


    Rosa Ponselle, Maria Callas, Anja Harteros, Virginia Zeani, Cecilia Gasdia, Mariella Devia, Jarmila Novotna, Eleanor Steber....


    Aber ich setze hier einfach mal voraus, das du von diesen Aufnahmen noch nie etwas gehört hast, geschweigeden diese überhaupt jemals gehört hast.
    Aber wie ich dich kenne wirst du sie auch nicht hören wollen.
    Hierzu fällt mir übrigens ein Zitat aus dem Film Ödipussy ein
    Wozu brauchst du eine Freundin, du hast doch deine Mutter.

    Die Aufnahme der Meistersinger und des Tannhäuser gibt es schon seit einigen Jahren zu kaufen.


    Bei der Tosca hat man dich mit Sicherheit belogen lieber Chrissy.
    Nach meinem Wissensstand werden für die Künstler der Hauptpartien immer Aufnahmen gemacht, zu mindest von einer Aufführung in der diese mitgewirkt haben.
    Aber durch solche Lügen wird man hartnäckige Frager halt am schnellsten wieder los.

    Ich kann ebenfalls bis heute nicht begreifen, wie so etwas immer und immer und immer wieder geschehen kann.
    Ich höre eine Oper als Liveübertragung im Radio und denke hervorragend gemacht, spannend, toll gesungen.
    Dann kommt dieser "Mitschnitt" endlich bei einem großen CD Label heraus und es klingt nur noch langweilig.
    Ich frage mich wieso die großen Firmen hervorragende Liveübertragungen immer wieder so versauen können, müssen.
    Ich habe hier das Gefühl, ich höre eine völlig andere Aufnahme.


    Teilweise trifft es auch zu, denn bei näherer Betrachtung haben sie dann tatsächlich nicht die hervorragende Liveübertragung genommen, sondern das ganze zusammengeschnipselt aus Generalprobe und drei weiteren Aufführungen.
    Kritisch wird es immer dann, wenn Live drauf steht aber der Tag nicht genannt wird.
    Das heißt dann generell, 5 Aufführungen wurden zusammengestümpert und manche Töne wurde im Studio noch einmal nachgereicht.
    Das Ganze klingt dann letztendlich genauso langweilig wie eine Studioproduktion, ist es letztendlich ja auch, da der Livecharakter zu hundert Prozent eliminiert wurde.
    Das Wort Live ist hier reiner Etikettenschwindel.