Beiträge von zatopek

    Hallo Johannes,


    du hältst es für unwahrscheinlich, dass sich unter den noch unbekannten, weil noch nicht entdeckten Musikwerken wirklich bedeutende Kompositionen befinden.


    Ich denke, hier sollte man auch das anderwärts besprochene Thema, was eigentlich ein bedeutendes Kunstwerk ausmacht berücksichtigen. Angenommen, in ferner Zukunft findet jemand eine Bachsch Messe, an Umfang und stilistisch vergleichbar der h-moll Messe. Gäbe es überhaupz eine Chance, dass dieses Werk als "bedeutendes" Kunstwerk erkannt würde ? Oder würde es nach ein vielleicht auch zwei Aufführungen im Musikbetrieb als reine Kuriosität untergehen ? Könnte eine solche Komposition neben der bekannten und vielfach aufgeführten h-moll Messe überhaupt bestehen, oder würde diese auf Grund ihrer Bekanntheit nicht immer vorgezogen ?


    Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass sich solche bedeutenden Werke noch finden lassen. Von Telemann z.B. ist meines Wissens erst ein Bruchteil des bekannten Werkes überhaupt aufgeführt worden. Der bereits genannte Bach hat - wenn ich richtig orientiert bin - in seiner Leipziger Zeit fünf komplette Jahrgänge an Kantaten geschrieben, von denen nur zwei derzeit bekannt sind. Die übrigen - und darunter vielleicht auch Werke für die hohen kirchlichen Feiertage - sind derzeit verschollen.


    Vielleicht erleben wir noch die Entdeckung, vielleicht können wir deren Bedeutung aber gar nicht erkennen.


    Viele Grüße, Bernd


    JR

    Zitat

    Original von John Doe


    Viele Grüße from Outer Space
    Ed Wood bzw. John Doe


    Der Film ist nun wirklich richtig schlecht,



    aber total lustig ! Lang lebe Ed Wood !


    :jubel:


    :jubel::jubel::jubel:


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    :jubel:



    Viele Grüße, Bernd

    Zitat

    Original von John Doe


    Die Handlung ist dürftig, der Humor ist pubertär-pennälerhaft und seine Musiktitel sind schlicht und einfach entbehrlich. Filmtechnisch geht er nicht über das Niveau damaliger Fernsehserien hinaus und als Parodie funktioniert er auch nicht.


    Du hast ja sowas von Recht. Der Film ist einfach nur schlecht aber so schlecht, dass er schon wieder gut wird. Seine Naivität wird eigentlich nur noch durch die fehlende Schauspielkunst der Akteure übertroffen.


    Und trotzdem: ich weiss nicht, wie oft ich ihn schon gesehen habe, dürfte im oberen zweistelligen Bereich sein, aber ich werde ihn mir immer wieder ansehen ! Er macht einfach Spass aber, wie bei den schlechtesten Sketchen von Monty Python auch, wenn man dafür keine Antenne hat, kann man die Begeisterung, die der Film auslöst, wohl leider gar nicht teilen.


    Viele Grüße, Bernd

    Zitat

    Original von Dr. Holger Kaletha
    .... Das als "Gesamtkunstwerk" zu bezeichnen, ist freilich eine Übertreibung. Das würde Inbal aber glaube ich durchaus zugeben!


    Hallo Holger,


    nochmals: der Begriff "Gesamtkunstwerk" stammt nicht von Inbal, sondern ist eine verunglückte Bezeichnung des von mir angesprochenen Sachverhaltes, ob es einen inneren Zusammenhang zwischen den Symphonien gibt. Ich ziehe ihn hiermit ausdrücklich und offiziell zurück !


    Es ist völlig klar - und das wollte ich auch nie behaupten - dass Mahler keineswegs von Beginn an die Symphonien als einen Zyklus angelegt hatte.



    Ich möchte aber noch ein anderes Thema aufgreifen, nämlich die These wagen, dass es in der Tonsprache Mahlers zwischen der 1. und der unvollendeten 10. Symphonie eigentlich keine Entwicklung gibt. Im Grunde, so würde ich mit meinem laienhaften Verständnis behaupten, stand Mahler schon in der 1. Symphonie das gesamte Repertoire an musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung. Abgesehen von vielleicht marginalen Erweiterungen kamen keine wesentlich neuen Elemente mehr hinzu.


    Ich fühle mich ein wenig bestätigt durch ein Zitat von Jens Malte Fischer in seiner großen Mahler-Biographie. Er schreibt:


    Zitat


    " Würde jemand alle Mahler-Symphonien außer der ersten kennen und hörte er diese zum ersten Mal, müßte er nach einer Minute im Bilde sein, von wem diese eigenartige Musik stammt..."


    Ich bezweifle, dass man das von anderen Komponisten auch sagen kann.


    Viele Grüße, Bernd


    Nun, ich würde - auch ohne Kommentar - Zeile 3 einer Episode der Evangelien zuordnen, gestehe aber, dass ich nicht weiss, welcher genau, Zeile 4 und 5 der alttestamentarischen Geschichte um Noah und der Taube. Das Verbindende in allen Zeilen bleibt der Abend, der Übergang vom Tag in die Nacht, vielleicht auch die Dämmerstunde, an der alles verschwimmt und eine ander Bedeutung erhält.


    Aber du hast natürlich völlig recht, es ist hier nicht anders als in der Ikonographie. Wir stehen heute vor Gemälden mit biblischen Inhalten, deren Symbolik uns nicht mehr vertraut ist. In anderen Zeiten wußten die Betrachter sofort, was mit den einzelnen Zeichen gemeint war. In Zeiten, in denen die Fähigkeiten des Lesens und Schreibens nicht weit verbreitet waren, war das wohl auch die einzige Art, in der man sinnhafte Inhalte weiitergeben konnte.


    Aber das meinte ich eigentlich mit meiner Ausgangsfrage nicht. Das betrifft die "intellektuelle" Ebene. Mit ging es eher darum zu erfahren, ob es Unterschiede im emotionalen Erleben geistlicher Musik gibt, bei religiösen und nicht-religiösen Menschen.


    Und einige Antworten darauf haben sich hier ja auch schon ergeben.


    Viele Grüße, Bernd

    Hallo Johannes,



    Das ist ein imo schönes Beispiel. Ich kann mir vorstellen, dass gerade die beiden Schlusszeilen für Christen tröstlich und beruhigend sind, während sie mich z.B. überhaupt nicht berühren. Darin steckt eine tiefe Dimension, die man - oder besser: die ich - als Aussenstehnder nur erahnen kann.


    Viele Grüße, Bernd

    Zitat

    Original von Dr. Holger Kaletha
    Bernd hatte deshalb ja einen extra Thread aufgemacht zum Thema Musik und Religion. Da hatte ich geantwortet - nur ist dieser Thread wohl in den Orkus gewandert!


    Nein, Holger, erstaunlicherweise - oder auch nicht - gibt es den Thread noch:


    http://www.tamino-klassikforum.at/thread.php?threadid=12251


    Zitat

    Original von Dr. Holger Kaletha
    Da gehört auch die DB hin: Baut High-Tech ICEs mit Klimaanlagen, die nur bis 32 Grad arbeiten. Man kann ja auch einen Düsenjet mit Holzflügeln bauen! Wenn ich wieder in einem solchen ICE-Glutofen fahren muß, dann ist nichts mehr mit Lesen von Dilthey als Reiselektüre...


    Ist zwar OT: alle reden nur von diesen ICE. Ich habe - als Pendler - in den Nahverkehrszügen schon ganz anders geschwitzt.


    Viele Grüße, Bernd

    Hallo allerseits,


    zunächst möchte ich mich einfach mal für die Beiträge bedanken. Ich hatte etwas gezögert, den Thread überhaupt aufzumachen, weil Religiösität eine doch zutiefst persönliche Angelegenheit ist und ich mir unsicher war, ob meine Fragen nicht als zu intim empfunden werden.


    Insofern bin ich sehr erfreut festzustellen, dass bei diesem Thema, dass der eine oder andere durchaus als heikel ansehen kann, so ernsthafte, sachliche und nachdenkliche Beiträge gekommen sind. Nochmals: vielen Dank !


    Zitat

    Original von Travinius
    Die Trostbotschaft bei Bach bleibt mir leider auch verschlossen. Aber in mir erwächst etwas wie ein Neid: ich wünschte, ich könnte an so etwas glauben, das würde mich manchmal tröste können!


    Genau dieses Gefühl habe ich oft auch. Wahrscheinlich bleibt einem nicht-religiösen Menschen genau diese Botschaft verschlossen.


    Mich beschlich beim Hören geistlicher Werke immer die Ahnung, dass diese Musik für einen wirklich gläubigen Mensch mehr an Sinn und Bedeutung transportiert, als ich selber jemals erfahren könnte. Insofern hatte ich die Vermutung, dass ein religiöser Hörer diese Musik anders rezipiert als jemand, dem die Glaubensinhalte gleichgültig sind. Die Beiträge von musikwanderer und Gustav haben mich in dieser Auffassung bestätigt.


    Viele Grüße, Bernd

    In einem anderen Thread hat Frank Georg Bechyna folgendes geschrieben:


    Zitat


    Persönlich glaube ich nicht an den durch Releigionsunterricht tradierten Gott im Sinner der christlichen Amtskirchen .
    Dennoch kann es - rein theoretisch - spekulativ einen Gott geben .
    Hat diese agnostische Haltung von mir eine direkten Einfluss auf mein Erleben von Musik ?


    Ich denke, dies ist einen eigenen Thread wert, nämlich die Frage, wie stehen Chrsiten, Atheisten oder Agnostiker eigentlich zu geistlicher Musik ?


    Ich bin ja selber ein großer Fan von J.S. Bach, der - neben weltlichen Stücken - ja überwiegend geistliche Musik komponiert hat. Ausserdem bin ich bekennder Atheist. Die Vorstellung der Existzenz eines Gottes ist mir völlig fremd, egal in welcher Form.


    Wenn ich mir aber eine gestliche Kantate anhöre, stellt sich mir unwillkürlich die Frage, ob ein gläubiger Christ diese Musik möglicherweise ganz anders erlebt, als ich. Ich achte eiegtlich nur auf die Komposition, die Struktur des Stückes, weniger auf den religiösen Gehalt. Die Inhalte erscheinen mir oft eher absurd.


    Können religiöse Menschen Inhalte in der Musik wahrnehmen, die mir möglicherweise verschlossen bleiben ? Ist für einen gläubigen Christen das Anhören geistlicher Musik auch ein Akt des religiösen Bekenntnisses ?


    Viele Grüße, Bernd


    P.S.: Wie immer gilt: sollte es einen vergleichbaren Thread bereits geben, bitte ich um Löschung.

    Zunächst einmal veieln Dank für eure Beiträge !


    1. Ich gebe zu, meine Wortwahl, insbesondere die Verwedung des Begriff "Gesamtkunstwerk" war ein wenig unglücklich. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur anführen, dass ich, da ich schon ahnte, dass der Titel zu Missverständnissen Anlass geben könnte, direkt in der Einleitung auf den irreführenden Titel hingewiesen und geglaubt, durch das Zitat deutlich zu gemacht zu haben, was ich meinte. Ich denke, insgesamt dürfte aber doch deutlich geworden sein, was ich meinte.


    2. Vorab: Inbal hat m.E. deutlich gemacht, dass seine Sichtweise durchaus nur eine mögliche und sehr subjektive Interpretation bedeutet. Seinen Hinweis auf Auschwitz und Hiroshima wird man auch aus seiner persönlichen Sichtweise zu verstehen haben. Ich glaube nicht, dass er andere Gräueltaten dadurch relativieren wollte.


    Man muss wohl unterscheiden, a) welche Intention Mahler selbst geleitet haben und b) ob und falls ja welchen Sinn man dem Sinfonienzyklus insgesamt unabhängig davon entnehmen kann (oder entnehmen zu können glaubt).


    ad a) Mahler schreibt:


    Zitat


    "Meine ... Sinfonien erschöpfen den Inhalt meines ganzen Lebens ... Und wenn einer gut zu lesen verstünde, müsste ihm in der Tat mein Leben darin durchsichtig erscheinen ... Der Parallelismus zwischen Leben und Musik geht vielleicht viel tiefer und weiter, als man jetzt noch zu verfolgen imstande ist."


    Gustav Mahler in den Erinnerungen von Natalie Bauer-Lechner, S. 26; Brief an Max Marschalk vom 17.12.1895, in: Gustav Mahler Briefe S. 141


    Quelle: http://www.la-belle-epoque.de/mahler/berger_d.htm


    Dies scheint mir in die Richtung zu gehen, die Holger angedeutet hat, nämlich, dass man Mahlers Sinfonien durchaus in einen klaren Kontext zu seinem Leben setzen und aus diesem heraus interpretieren kann.


    Aber das dürfte nichts ungewöhnliches sein. Bei jedem Kunstwerk kann man mit recht die Frage stellen, ob und in welchem Umfange die persönliche Lebenssituation des Künstlers auf die Gestaltung Einfluss genommen hat.


    ad b) Viel spannender scheint mir aber die von Berger auch aufgeworfene Frage, ob es über diesen lebenszeitlichen Aspekt hinaus auch einen eigenen werkimmanenten Sinn gibt, der gleichsam - ohne das Mahler dies geplant hatte - seine Werk überspannt. Das soll nicht bedeuten, dass man nicht jede Sinfonie für sich betrachten kann. Aber die Frage die ich gerne aufgreifen wollte war, ob sich nicht aus dem Gesamtschau eine weitere, über die einzelnen Werke hinausgehender Bedeutungssinn erschließt. Berger gibt an der angegebenen Stelle ja einen Vorschlag.


    Dieselbe Frage stellt sich mir immer beim Hören der verschiedensten Einspielungen der Cello Suiten von J.S.Bach. Auch hier gibt es die extremsten Interpretationsversuche, in denen versucht wird, dem gesamten Werk einen übergreifender Sinn beizulegen - mit meines Erachtens wenig Erfolg.


    Viele Grüße, Bernd

    Vielleicht ist der Threadtitel ein wenig irreführend. Deshalb ein Zitat von Eliahu Inbal, der verdeutlicht was ich fragen möchte:


    Zitat


    Für mich sind die Sinfonien von Mahler eine Einheit, eine gigantische Sinfonie mit elf Sätzen, besser noch ein einziger großer Roman mit elf Kapiteln. eben den zehn Sinfonien und dem "Lied von der Erde". Alles in diesem Roman bezieht sich aufeinander, wird verständlich - und richtig interpretierbar - nur aus dem Kontext des Ganzen.


    Das Zitat im vollen Wortlaut - und einige weitere recht interessante Seiten - findet ihr hier:


    http://www.la-belle-epoque.de/mahler/inbal_d.htm


    Seht ihr das auch so ? Habt ihr schon mal alle Sinfonien ohne größere Pause hintereinander gehört ?


    Viele Grüße, Berns


    P.S.: Ich habe eine ähnliche Fragestellung trotz intensiver Nutzung der Suchfunktion nicht gefunden. Sollte es sie schon geben, kann der Thread auch gerne wieder gelöscht werden.

    Phonostar hatte ich mal eine Zeitlang auf meinem Rechner laufen. Habe es aber dann heruntergeschmissen, weil sich damit die Aufnahmen nicht so bearbeiten ließen, wie ich das wollte. Frag mich nicht nach Einzelheiten, ist schon länger her, dass ich damit experimentiert habe. Wenn ich mich recht entsinne, bestand ein Problem darin, dass er die Steams recodiert, d.h. wenn der Sender einen MP3-Steam sendet wird der erst in WAV umgewandelt und dann wieder in MP3, wenn man in dem Format haben will. Ausserdem fand ich die Ladezeit extrem langsam und zuviel Werbung hat er auch. Es gibt aber Alternativen, wie Radiosure. Der Mediamonkey bietet auch einen Internet-Empfänger.


    Viele Grüße, Bernd

    Zitat von Alfred_Schmidt

    Ganz einfach:
    Die DGG wird um das Geld einige Nachwuchskünstler unter Vertrag nehmen, einige CDs produzieren und genüsslich zusehen was aus "ihrem" Exstar - OHNE DGG-PR allmählich wird .... :D :D :D


    Na, das wäre doch mehr als erfreulich. Wenn die DGG dann auch noch ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen würde, um Künstler wie Rafal Blechacz ein weing bekannter zu machen, dann hätte sich der Wechsel schon gelohnt ...


    Viele Grüße aus Dortmund, Bernd

    Zitat

    Original von Swjatoslaw
    Naja. Falls jemand noch nicht weiß, was er von Kurz Kurz halten soll, möge er sich dieses Video ansehen (aber bitte einen Magenbitter bereithalten):
    http://www.youtube.com/watch?v=ubVVSWHkxs8


    Das ist jetzt aber echt gemein ! :hahahaha:


    "Magenbitter" ? Ein Sauerstoffzelt wäre vielleicht gerade noch ausreichend ...


    Aber man sollte sich nicht darüber lustig machen. Technisch kann er was, und mit seiner süßlich-überzuckerten Spielweise trifft der den Geschmack vieler Zuhörer. Was ist daran falsch, wenn es den Besuchern gefällt und sie sogar bereit sind, Mondpreise zu bezahlen. Ich bin mal gespannt, wie sich sein Wechsel zu Sony auf seine Popularität auswirken wird.


    Viele Grüße, Bernd

    Zitat

    Original von Thomas Pape


    Auffällig ist übrigens der erhebliche Preisunterschied der CD's zwischen Frankreich und Deutschland. amzon.de fragt teilweise doppelt so hohe Preise ab als amazon.fr. Dies nur als Tipp, wenn man sich etwa ein Box von ihm zulegen möchte. Trotz Globalisierung ist Europa ganz offenichtlich noch in regionale Kulturmärkte segmentiert, was im Grunde ja zu begrüßen ist, denn währen Ciccolini in einem Interview vor ein paar Jahren das Verschwinden der nationalen Klavierschulen feststellte, zeigt ein Künstler wie El Bacha auf der französischen Seite oder Gerhard Oppitz auf der deutschen Seite, dass diese Traditionen durchaus fortleben (beide sind übrigens ungefähr gleichaltrig).


    Ich weiss, das ist jetzt eigentlich OT.


    Als großer Fan der Musik von Frederic Chopin bin ich natürlich sofort auf den Tipp mit der chronologischen Gesamteinspielung der Klavierwerke durch Abdel Rahamn El Bacha angesprungen. In der Tat verlangt amazon.fr 33 EUR, während die anscheinend selbe Box bei amazon.de ziemlich genau das doppelte kosten, nämlich 66 EUR. Klar, wo ich bestellt habe. Das schöne - oder auch erschrekende - ist, dass amazon.fr meine Daten von amazon.de kennt. Vereinfacht die Bestellung, läßt mich aber am Sinn des Datenschutzes zweifeln.


    Bei der EMI - Box von Aldo Ciccolini ist es übrigens - wenn auch nicht in der Deutliichkeit - umgekehrt.


    Viele Grüße, Bernd

    Na dann will ich mich auch mal in die Riege der Gratulanten an die Forenleitung einreihen und wünsche uns noch viele, viele weitere Jahre angeregter Diskussionen. Ich finde - auch wenn ich jetzt nicht jeden Thread verfolge - das Forum ist auf einem hervorragenden Weg, zumal sich nach meinem Eindruck der Ton der Beiträge doch ziemlich versachlicht hat.


    Weiter so !


    Viele Grüße, Bernd

    Zitat

    Original von Swjatoslaw
    ... Nur waren im Bereich Klaviermusik (und im Bereich Jazz sehe ich es ähnlich) frühere Jahrzehnte weitaus mehr mit Ausnahmemusikern gesegnet, als dies heute der Fall ist. ...


    Ist das so ? Ich würde dem widersprechen wollen, denn ich sehe durchaus mit einem Berezowsky oder Blechacz, von den vielleicht etwas älteren aber noch lebenden, wie Pires, Perahia oder Uchida, Künstlerperönlichkeiten, die einem Rubinstein, Horowitz oder Gilels das Wasser reichen können; aber das ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung.


    Man darf nicht vergessen, dass Künstler der vergangenen Epochen haben den Vorteil, dass es ausreichend Zeit und Gelegenheit gab, dass sie sich gegen das Vergessen und die Knkurrenz schon durchsetzen konnten. Wieviele Pianisten mag es gegeben haben, die hervorragend spielten, aber - aus welchen Gründen auch immer - im Orkus des Vergessens untergegangen sind ? William Kapell etwa, der viel zu früh verstorben ist, war ein solcher Ausnahmepianist, der heute leider nur noch wenigen bekannt ist. Das ist wie in der Evolution: erst nach einer gewissen Zeit zeigt sich, ob eine neue Art sich gegenüber bereits bestehenden Arten durchgesetzt hat. Ich glaube nicht, dass es "objektive" Kriterien dafür gibt, wer ein musikalisches Genie ist, oder wer nicht. Letztlich entscheidet darüber immer der tatsächliche Erfolg. Um nicht missverstanden zu werden: damit meine ich nicht den - allzuoft nur kurzlebigen - Erfolg in der Gegenwart, sondern den langfristigen.


    Ich denke - und das ist jetzt auch keine überwältigen neue, aber bei dieser Diskussion vielleicht doch vernachlässigter Gedanke - es ist für die Zeitgenossen eines Künstlers - und das gilt imo in allen Bereichen der Kunst, nicht nur in der Musik - immer schwierig, den Kunstausübenden wirklich wertzuschätzen. Auch ein Rubinstein, Horowitz oder Gould waren zu ihren Lebzeiten nicht unumstritten. Wer kann heute schon sagen, welcher Musiker in fünfzig oder noch mehr Jahren immer noch gehört wird ? Also ich traue mir das nicht zu. Vielleicht erleben wir da die eine oder andere Überraschung.


    Viele Grüße, Bernd

    Zitat

    Original von John Doe
    Wo deine Aussage überhaupt nicht mehr zutrifft, ist meine Liebe zur Breite, wobei ich bei selbiger zwischenzeitlich im 20. Jhdt. mit Blick nach Osten stehe. Da bin ich absolut experementierfreudig, da kaufe ich fast blind.


    Verzeihung, da sind mir wahrscheinliich mal wider die Pferd durchgegangen; meine Bemerkung sollte keine persönliche Kritik bedeuten. Nochmals: ich hatten den Eindruck, dass deine Antwort ein wenig symptomatisch für viele hier im Forum ist, die sich bei der Interpretation eines Werkes zu gerne auf die ausgetretenen Pfade verlassen, nachdem Motto, was brauche ich eine neue Aufnahme, ich bin mit der alten doch sehr zufrieden. Mag ja sein, dass dem so ist und dann ist es ja auch gut.


    Aber: meine Einstellung ist das nicht. Ich will nicht immer denselben alten Quark hören, mag er auch noch so gut sein. Ich möchte neue, aufregende Interpretationen bekannter Stücke hören. Wobei ich mit "aufregend" nicht nur positive Reaktionen meine, sondern gerne auch "aufregend" schlechte. Denn auch daran kann man neue Erfahrungen machen, neues über die Interpretation lernen.


    Viele Grüße, Bernd

    Zitat

    Original von Swjatoslaw
    Doch, Bernd, es gibt gute junge Pianisten. Und einige wenige sind sogar sehr, sehr gut. Berezowsky hat mich z.B. unlängst im Konzertsaal (als Einspringer für Elisabeth Leonskaja) schwer begeistert. Volodos und Bronfman ebenfalls. Wenn man heute ins Konzert gehen und Live-Musik hören möchte, ist man ja ohnehin auf diese heute aktiven Pianisten angewiesen. Sie müssen sich aber schon dem Vergleich mit den Pianisten-Generationen vor ihnen stellen. Jedenfalls dann, wenn sie sich nicht nur an ein sehr junges, unerfahrenes Publikum wenden, sondern sich einem Publikum präsentieren, das Michelangeli, Richter, Horowitz, Gilels, Serkin, Arrau oder Kempff noch gehört hat. Und wenn man dann mal ehrlich ist und einen echten Vergleich anstellt, meine ich schon, dass das Ergebnis ganz eindeutig ausfällt. Warum soll ich mir David Frey anhören, wenn ich mit Glenn Gould groß geworden bin? ....


    Vielen Dank für deinen Beitrag. Er brachte mich dazu, zu überlegen, was eigentlich mit "rückwärtsgewandt" gemeint sein soll.


    Ich würde es so verstehen, dass man ausschließlich die großen Meister der Vergangenheit hört und seine Ohren vor dem verschließt, was derzeit tatsächlich aktuell auf dem Markt ist. Dazu kommt dann noch das Vorurteil, dass die meisten der jungen Musiker eh nur von Plattenfirmen und Musikkritikern gehypt werden.


    Eien solche Einstellung würde ich als rückwärtsgewandt in einem abwertenden, negativen Sinne verstehen und bezeichne sie als schädlich für die Musik. Denn sie läßt neuen Interpreten keine Chance. Aber was soll es bedeuten, wenn neue, junge Musiker mit den Altmeistern verglichen werden. Dass sie technisch ihr Instrument beherrschen, davon kann man eigentlich bei den allermeisten ausgehen. Im Gegenteil: ich habe manchmal den Eindruck, dass die technischen Fähigkeiten, also die Möglichkeiten, die Möglichkeiten seines Instruments vollkommen auszureitzen, eher noch gestiegen sind. Nun mag das nicht viel heißen, denn entscheidend ist doch, was macht der Musiker mit seiner Virtuosität ? Und das ist dann die Frage der Interpretation. Dann drängt sich doch aber die Frage auf, kann man "moderne", "aktuelle" Interpretationen mit denen vergangener Zeiten vergleichen ? Wenn man einmal zugibt, dass jede Epoche ihren eigenen "Zeitgeschmack" hat, dann kommt man auch zu einer anderen Definition von "rückwärtsgewandt". Dann geht es nämlich darum, dass man aus Gründen des Geschmackes an "veralteten" Interpretationen festhält.


    Folgendes Beispiel: Glenn Gould hat mit seiner Einspielung der Goldbergvariationen auf dem Klavier Massstäbe gesetzt. Das ist sicherlich richtig. Das darf meines Erachtens jetzt aber nicht dazu führen, dass sich jede neue Aufnahme daran messen lassen muss, nach dem Motto "Klingt wie Gould - ist gut" oder "Klingt nicht wie Gould - böse". Die Entwicklung ist musikgeschichtlich, wie auch interpretatorisch - von der Aufnahmetechnik mal ganz abgesehen - weitergeschritten. Wer Gould in diesem Sinne immer noch Referenzstatus einräumt, ist meines Erachtens nicht bereit, neuen Entwicklungen vorurteilsfrei zu begegnen.


    Ein anderes Beispiel aus meinem Sammelgebiet, den Suiten für Cello Solo von J.S.Bach: die Aufnahme aus den dreißiger Jahren von Pau Casals ist sicherlich von größter Bedeutung für die Geschichte der Aufnahmen dieser Stücke überhaupt. Sie war die erste komplette Aufnahme der Suiten. Eine Einstellung, dieser Aufnahme immer noch einen Referenzstatus einzuräumen, obwohl es seitdem hunderte neuer Aufnahmen gibt, von denen viele in jeder Beziehung - technisch, interpretatorisch und aufnahmetechnisch - besser sind, würde ich als in negativem Sinne rückwärtsgewandt bezeichnen.


    Ich weiss nicht, ob jetzt klargeworden ist, was ich meine und will daher versuchen, es mit anderen Worten zusammenzufassen: Als im negativen Sinne rückwärtsgewandt würde ich die Einstellungen bezeichnen, die 1) sich jeder neuen Entwicklung prinzipiel verschließt oder 2) jede Neuaufnahme nur an den bereits etablierten "Referenzen" mißt, ohne die Eigenheiten dieser neuen Einspielungen recht würdigen zu wollen.


    Und ich habe beim Lesen vieler Threads, die mich interessieren, leider den Eindruck, dass viele Tamonianer in einem solchen negativen Sinne rückwärtsgewandt erscheinen.


    Viele Grüße, Bernd


    Nachtrag: ich habe mein ursprüngliche Posting in dem fettmarkierten Bereich korrigiert, weil ich nicht den Eindruck erwecken wollte, als hielte ich jede Aufnahme nach Casals für besser; es gibt unter den neueren Einspielung sicherlich auch schlechtere.

    Zitat

    Original von John Doe
    ... Bloß warum sollte ich mir jetzt einen weiteren Beethoven-Zyklus in HIP zulegen, der bis auf eine eventuell andere Aufstellung der Streicher interpretatorisch nicht über das hinausgeht, was ich schon habe?


    Woher weißt du, dass eine neue Einspielung keinen neuen Interpretationsansatz bietet, bevor du sie nicht gehört hast ? Und die Schnipsel bei jpc oder amazon reichen imo keineswegs aus, sich einen Eindruck der Aufnahme zu verschaffen. Auf Rezensionen in Zeitschriften kann man sich keineswegs verlassen; die sind so subjektiv, wie der Rezensent selbst. Dazu kommt noch - meine Erfahrung - dass eine neue Einspielung nicht unbedingt bei ersten Hören ihre neue Sichtweise vermitteln kann, sondern, dass sich neue Einsichten erst beim mehrmaligen Hören erschließen.


    Dein Beitrag bestätigt mir, dass die Mehrzahl der Taminoaner Experimente und neue Aufnahmen eher scheuen und sich lieber mit dem altbekannten zufrieden geben.


    Viele Grüße, Bernd

    Wenn man sich bestimmte Threads - wie etwa den jüngst von Alfred in´s Leben gerufene "Lieblingspianisten Voting - Edition 2010" betrachtet, kann einen schon etwas gruseln, weil nur wenige noch lebende Pianisten genannt werden. Als gäbe es nach Richter, Gulda, Gilels oder Arrau keine jungen, guten Pianisten mehr.


    Ich finde das ein wenig bedenklich. Da scheint sich eine Zweiteilung anzubahnen: die "normalen" Klassikhörer sind aj durchaus bereit, neue Talente - ich denke etwa an Stadtfeld, Ragna Schirmer, David Frey oder Freddy Kempf, zu hören. Bei den "ernsthaften" Klassikhörern, oder denen, die sich so empfinden, kommen anscheinend solche jungen Musiker - ich habe jetzt nur Pianisten genannt; in anderen Instrumentengattung dürfte es eine ähnlche Entwicklung geben - leider gar nicht mehr vor. Das ist mehr als bedauerlich, denn eine solche Entwicklung läßt viele Talente unbeachtet und versinkt meines Erachtens in einer wirklich rückwärtsgewandten Betrachtungsweise.


    Viele Grüße, Bernd

    Murray Perahia (Mozart, Bach)
    Marc-André Hamelin (Alkan, Szymanowski, Medner, Chopin)
    Rafal Blechacz (Chopin)
    Angela Hewitt (Bach)
    Arthur Rubinstein (Chopin)
    Mitsuko Uchida (Mozart, Schubert)


    Viele Grüße, Bernd


    P.S.: Wieso wurde eigentlich Lang-Lang noch nicht erwähnt :untertauch:

    Zitat

    Original von Titan
    ...
    Da "hart", dessen Beiträge ich bis jetzt stets fundiert und in ihrer subjektiven Argumentation für mich nachvollziehbar erlebt habe.............
    von dem ZWEITKLASSIGEN KOMPONISTEN Robert SCHUMANN gesprochen hatte........


    Ähmm, tschuldigung, aber da muss ich "hart" in Schutz nehmen. Er hat nur meinen dahingeworfenen Satz in dem betreffenden Thread, dass die Medienpräsenz zu Schumanns Geburtstag für einen "zweitrangigen" Komponisten doch beachtlich war, aufgegriffen und meine Bezeichnung Schumanns als "zweitrangig" in Frage gestellt.


    Wenn ich geahnt hätte, welche Wellen diese Bemerkung auslösen würde, hätte ich einfach am besten mal die Klappe gehalten :stumm:


    Viele Grüße, Bernd

    Zitat

    Original von Marnie
    "Diva" ist ein toller Film. Es ist allerdings schon einige Jahre her, dass ich ihn gesehen habe. Aber ich erinnere mich gut dran.


    Es ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme, mit "Subway" und "Local hero".


    Zitat

    Original von Marnie
    Leider funktioniert bei mir keiner der angegebenen Links.


    Sorry, das war ein Fehler von mir, den ich aber noch korrigieren konnte. Jetzt müßten die links funktionieren. Danke für den Hinweis !


    Zitat

    Original von Marnie
    Auch ich staune immer wieder, was das Konzerthaus Dortmund so auf die Beine stellt. Ich war ja erst vor 1 Woche in Lucrezia Borgia - auch ein fantastischer Abend!


    Seit Benedikt Stampa die Leitung hat, wird das Programm immer besser. In diesem Jahr stehen bei mir noch Konzerte mit Arkadi Volodos und Riccardo Chailly, Piotr Anderszewski, Rudlof Buchbinder und - vielleicht - Sol Gabetta auf der Agenda. Und nächstes Jahr kommt Mitsuko Uchida. Darauf freue ich mich schon ganz besonders. Ach ja, Sokolov kommt auch noch.


    Viele Grüße, Bernd

    Was war das für ein Konzert gestern abend !


    Blechacz - Jahrgang 1985 - erwarb sich erste größere Aufmerksamkeit im Jahre 2005 als er den renommierten Chopin-Wettbewerb als zweiter Pole nach Kristyan Zimerman gewann und zwar so souverän und überragend, dass die Jury keinen Preis für den zweiten Platz vergab, um den deutlichen Abstand aufzuzeigen. Dieser phänomenale Erfolg und die nachfolgende Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit scheint ihn aber nicht übermäßig berührt zu haben. Er gibt ca. 40 Konzerte pro Jahr, seine Aufnahmetätigkeit hält sich auch eher in Grenzen (soweit ich weiß bisher erst drei CDs).


    Hier das Programm:




    Das Konzert war eine wirklich Sternstunde im Dortmunder Konzerthaus. Das fing schon mit der phänomenalen Bach Partita an, die Blechacz schnell, sehr schnell spielte. Vor allem im zweiten und dritten Satz legte er ein ungewöhnlich schnelles Tempo vor, verlor aber nie die Übersicht sondern betonte die Strukturen der Komposition. Dabei zeigt sich schon sein einzigartiges Gespür für den richtigen Anschlag. Jede Wiederholung variierte er gefühlvoll und machte daraus etwas Einzigartiges. Bei anschließenden Mozartsonate setzt sich sein fast schon ungestümes aber gleichzeitig sensibles Spiel fort. Das klang weniger wie eine Komposition, so frisch und lebendig habe ich es noch nie gehört. Da schien eine weitere Steigerung kaum noch möglich, aber dann kam die "Sonate" von Debussy, die auch pianistisch höchste Anforderungen stellt. Blechacz meisterte auch die schwierigsten Passagen mit einer unglaublichen Sicherheit und Leichtigkeit. Nie ein falscher Ton, kein falscher Anschlag und mit einer sagenhaften Präzision. Die Pause war dringend nötig, damit man die Eindrücke verarbeiten konnte. Danach kam das eigentliche Meisterstück des Abends: Chopin in wie ich finde absoluter Vollendung. Besser kann man ihn eigentlich nicht spielen. Blechacz fand genau das richtige Maß zwischen Virtuosität und Gefühl, vor allem in dem Scherzo und der höllisch schwierigen Polonaise-Fantasie. Das war Chopin in seiner ganzen Zwiespältigkeit, Salonvirtuose einerseits, melancholisch-gefühlvoller Klang-Poet andererseits. Mir fehlen mal wieder die genauen musiktheoretischen Kenntnisse, um seine Interpretation genau beschreiben zu können. Aber es war einfach nur grandios. Das sah auch das Publikum so, dass, kaum war der letzte Ton verklungen wie ein Mann aufstand und ihn mit stehenden Ovationen feierte ! Er gab dann noch zwei Zugaben, eine Stück von Chopin, ich glaube es war auch ein Scherzo, und ein weiteres Stück, dass ich leider nicht kenne; für mich klang es aber nach Wiener Klassik (hoffentlich blamiere ich mich jetzt nicht). Dabei blieb Blechacz in seinem Auftreten immer bescheiden und zurückhaltend. Nicht so unbewegt wie Berezovsky, der auch bei den tempramentvollsten Passagen eines Tschaikovsky-Konzertes dasitzt, als würde ihn das alles gar nichts angehen, aber auch bei weitem nicht so affektiert wie ein David Frey oder Lang-Lang, die meinen. Dazu kommt noch, dass seine technischen Fähigkeiten keine Grenzen zu kennen scheinen.


    Also wenn ich mal eine Voraussage wagen darf: wenn er es schafft, dieses unglaubliche Niveau nicht nur zu halten, sondern mit zunehmender Lebens- und Konzerterfahrung noch auszubauen, dann wird er ein Pianist, wie es ihn vielleicht alle fünfzig Jahre mal gibt, vergleichbar mit den ganz großen, wie Arrau, Richter oder ABM.


    Wer kennt den Film "Diva" von Jean-Jacques Beinex ? Darin nimmt ein junger Postbote seine verehrte Opernsängerin heimlich bei einem Konzert auf und wir anschließend von finsteren Gestalten verfolgt, die diese Aufnahme verwerten wollen, weil sich die Diva grundsätzlich weigert, Tonaufnahmen zu machen. Ich habe es bedauert, kein Nagra dabei gehabt zu haben, um dieses Konzert aufzeichnen zu können !


    Wer sich für weitere Informationen über Blechacz interessiert, hier ein paar links:


    http://www.blechacz.net/?nodeid=home&lang=EN


    http://de.wikipedia.org/wiki/Rafa%C5%82_Blechacz


    Und noch ein recht treffender Artikel aus der crescendo:


    http://www.crescendo.de/blog/?p=729


    Empfehlenswert ist in jedem Fall seine CD mit den Chopin Klavierkonzerten. Die anderen kenne ich - noch - nicht.


    Viele Grüße, Bernd

    Ich habe die ganze Empörung über den angeblich zu geringen Beitrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu Schumanns Geburtstag überhaupt nicht verstanden. Sie beruht auf einer offenkundigen Verkennung der Tatsachen. Wie ich - und JR - schon gesagt haben, gab es zu diesem Geburtstag ausreichende Beiträge, von Spielfilmen über Dokus bis zu Konzerten auf 3sat, MDR und anderen ör Sendern. Ich finde, das reciht völlig. Und wenn ich mir vorstellen, was Privatsender oder die großen beiden ör Sender daraus gemacht hätten: Deutschland sucht den Super-Schumann vs. Thomas Gottschalk präsentiert die schönsten Lieder von Robert Schumann mit vielen lustigen Spielen im Stile von "Wetten Dass ?" :no::no::no:


    Klassische Musik ist nun einmal nicht massenkompatibel. Das mag man bedauern - ich tue es nicht - aber ändern kann m
    an es nicht.


    Und geh mir mit dem Rundfunkstaatsvertrag: das öffentlich-rechtliche Rundfunk- und Fernsehmonopol in Deutschland war schon immer eine parteipolitische Beute.


    Viele Grüße, Bernd

    Zitat

    Original von PianoForte29
    ...


    Zum landsmannschaftlichen Aspekt: Chopin war bekanntlich mütterlicherseits Pole, väterlicherseits Franzose (ich besuchte vor einigen Jahren den lothringischen Heimatort seines Vaters Nicolas – Marainville). Weder Frankreich noch Polen kann ihn demzufolge ganz für sich reklamieren. Nach allem, was man weiß, hat Chopin sich trotz seiner langen Pariser Lebenszeit mental als Pole gefühlt. Aber genetisch war es objektiv halbe, halbe!


    Das nationale Zugehörigkeiten genetisch vererbt werden, ist ein sicherlich interessanter, wenngleich ideologisch nicht ganz unbedenklicher Gedanke . :D


    Aber in der Sache hast du natürlich recht.


    Viele Grüße, Bernd

    Lieber Alfred,


    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    In welche Reihe man die einzelnen Komponisten stellt hängt sicher auch vom eigenen Geschmack ab.


    Das dürfte die Untertreibung des Jahrhunderts sein !


    Ich denke, eine solche Rangfolge ist ausschließlich subjektiv und hängt von den persönlichen Hör-Erfahrungen ab. Welche "objektiven" Kriterien könnte es auch geben ? Selbst wenn man darüber Einigkeit erzielen könnte, wäre deren Auslegung wieder von persönlichen Vorstellungen geprägt.


    Ich persönlich würde in der ersten Liste nach Beethoven Schluss machen. Mit Schubert beginnt meines Erachtens schon die zweiten Riege.


    Viele Grüße, Bernd