Ich höre bzw. sehe fast ausschließlich Videos auf YouTube. Dort findet man echte Schätze von D. Roth, O. Latry, M.C. Alain und andere Größen in der Orgelszene.
Beiträge von BK77
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ich möchte hier als "Neuling" ein Thema beginnen, das mich schon lange Zeit beschäftigt. Ich habe mich schon oft gefragt, wie es wohl
andere Organisten handhaben, wenn sie ein neues Stück einstudieren.
Ich habe in meiner Zeit als Orgelschüler bei Prof. Forer mit den verschiedensten Methoden "gekämpft". Jede Stimme für sich einzelln auswendig lernen und viele viele verschiedene Übungsarten.
Auf eine für mich sehr effektive Methode bin ich jedoch erst vor einigen Jahren gestoßen. Wenn mir ein Stück besonders gut gefällt, dann höre ich mir die Aufnahme dieses Werkes ganz genau an. Vorausgesetzt natürlich ist, es gibt bereits eine Einspielung dieses Werkes.
Ich höre mir diese Aufnahme so oft an bis ich dieses Stück in meinen Gedanken bereits so gefestigt hat und ich es gedanklich bereits auswendig kann. Da kommt es schon vor, dass ich ein Werk sicher fünfzig mal gehört habe bevor ich anfange es zu lernen. Wenn es mir aber nach so oftmaligem Hören immer noch gefällt, dann geht es um ein vielfaches einfacher zu lernen. Ich habe so z.B. die 1 Sonate op.42 von Alex Guilmant in einer Zeit von 4 Wochen einstudiert, ohne vorher die Noten gehabt zu haben. Und das ohne eine Orgel zu Hause zu haben. Lediglich 2 - 3 Stunden wöchentlich in der Kirche. Die Noten konnte ich mir nach so oftmaligem Anhören bereits so genau vorstellen, dass nach dem Eintreffen der Partitur nicht viel Unterschied war zwischen den Noten auf dem Papier und den Noten in meinen Gedanken. Es war vielleicht nach so wenigen Übungsstunden nicht Schallplattenreif, jedoch durchwegs herzeigbar....Wie stellen sich die Professionisten dieser Aufgabe?
lg
Bernhard