Beiträge von Zwischenrufer2

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    Original von Jolanthe
    Am schlimmsten fand ich die Verwandlung der Michaela in die sterbende Mutter des Don José, die dann tot auf dem Kopfkissen lag, bedeckt mit einer riesigen Zudecke.


    Da kann ich nur zustimmen! Trotzdem, das Dirigat und der Chor waren sehr gut und die Carmen sensationell! Kaufmann wurde zum Ende immer besser. Die Micaela leider eine Katastrophe und Escamillo ohne irgend eine Ausstrahlung.


    :hello:


    Gerd

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    Original von Knusperhexe
    Haben Sie die Kölner Oper eigentlich auch schon zu Drese- und Hampe-Zeiten besucht?


    Meine erste Begegnung mit der Kölner Oper war noch in der Aula der Universität (Hänsel und Gretel). Danach Rigoletto (1963) und dann regelmäßige Besuche erst ab 1999 (Krämer). Nach anfänglichem Befremden über die Inszenierungen (zuerst habe ich den Falstaff von Carsen gesehen) war ich aber nach einiger Zeit immer mehr angetan von: Krämer, Decker und Carsen. Von Hampe hat mir sein Serse sehr gut gefallen. Cosi war nicht mein Fall. Vom Fernsehen kenne ich noch seinen Don Giovanni (aus Köln) und La Cenerentola. Beide ganz nett, aber auch nicht mehr.


    :hello:


    Gerd

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    Original von Knusperhexe
    Bei der Intendanz Dammann gab es viel Licht, aber eben auch viel Schatten. Vielleicht nicht ganz in der Relation, doch wenigstens gab es ab und an schöne Opernerlebenisse (Hänsel, Kata, Lohengrin, Freischütz, Cosi, Butterfly).


    Bei Lohengrin, Freischütz, Cosi und Butterfly bin ich anderer Meinung.
    Die Traviata werde ich mir nicht ansehen. Ich schwärme immer noch von der Traviata in der Inszenierung von Krämer! :baeh01:
    Und noch ein Wort zu den Sängern: Zur Zeit von Krämer gab es eine Walküre (Dirigat: Jeffrey Tate) mit Alan Titus als Wotan, Nina Stemme als Sieglinde und Christopher Ventris als Siegmund. Was will man mehr? :jubel:
    Unter Dammann gab es zwar eine L'Italiana in Algeri mit Florez als Lindoro, aber daneben musste man Frau Zimmermann als Isabella ertragen! :boese2:


    :hello:


    Gerd

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    Original von Knusperhexe
    Die Oper war unter Dammann besser besucht als unter Krämer.


    Ich kenne die Zahlen nicht, weiß aber, dass z.B. am 28.9.08 (Káta Kabanová) die Ränge geschlossen blieben! Aber davon abgesehen wiederhole ich noch einmal, dass dies keine Rückschlüsse auf die gebotene Qualität zulässt. (Übrigens: Káta Kabanová war (keine Kölner Produktion) ausgezeichnet.)
    Leider verbinde ich mit der Ära Dammann aber auch sehr schlechte Inszenierungen: Eine grauenvolle Zauberflöte, einen langweiligen Figaro und einen Orpheus in der Unterwelt, den ich nicht mehr sehen konnte, da er vorzeitig abgesetzt wurde!


    :hello:


    Gerd

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    Original von Knusperhexe
    Die Kölner Vorstellungen, die ich bisher besucht habe, waren alle nicht so gut besucht trotz teils illustrer Namen.


    Was aber keine Rückschlüsse auf die gebotene Qualität zulässt! Die Oper wird noch unter dem Ruf leiden, den der letzte Intendant zu verantworten hat!

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    Original von Knusperhexe
    Ich sehe das anders: Der Niedergang begann mit Krämer. Durch seine unsensible Spielplangestaltung und die unharmonische Ensemblezusammenstellung war das Fiasko vorprogrammiert.


    Das verstehe, wer will! Was an der Spielplangestaltung war denn unsensibel? Und was soll man unter einer unharmonischen Ensemblezusammenstellung verstehen?
    Aber nun zur Gegenwart: Gestern habe ich in Köln L'Italiana in Algeri als Wiederaufnahme (eine Jean-Pierre Ponnelle- Inszenierung) gesehen. Da konnte auch der staubigste aller Staubigen nicht meckern. Und was das beste war: Die Sänger (zwar nur wenige Ensemblemitglieder) waren einfach wunderbar. Besonders gefallen haben mir Mustafà: Simone Alaimo, Isabella: Anna Bonitatibus, Lindoro: Javier Camarena und Haly: (Miljenko Turk (Ensemblemitglied)). Der Dirigent war Will Humburg, der ein richtiges Rossini-Feuerwerk abbrennen ließ. Dank an den neuen Intendanten Laufenberg, dass er diese guten Leute nach Köln geholt hat! :yes: :jubel: :yes:


    :hello:


    Gerd

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    Original von Knusperhexe
    Es ist dem neuen Intendanten zu danken, dass er das Repertoire wieder aufgestockt hat - doch mit den Inszenierungen aus der Krämer-"Ära" hat er nicht gerade Publikumslieblinge hervorgezaubert. Die kann man bürsten so viel man möchte, zu zeitlosen Repertoirestützen taugen sie nicht.


    Der Niedergang begann doch erst in der Ära Dammann! Besonders dankbar muss man dem neuen Intendaten sein, dass man im Juni noch einmal den Ring (natürlich aus der Ära Krämer) sehen kann!

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    Original von Knusperhexe
    Eines hat er jedenfalls schon mal geschafft: Den einzig gelungenen Raum in dem ollen Kasten hat er von dem zwar liebevoll gestalteten, aber leider völlig unpassenden Yakult-Zelt befreit und damit dem Foyer zu neuem Glanz verholfen.Danke!


    Da kommt auch bei mir Freude auf. Allerdings empfinde ich den ganzen "ollen Kasten" als sehr gelungen!



    :hello:


    Gerd

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    Original von Knusperhexe
    Ähnlich habe ich das beim Kölner Samson epfunden, wo Massenvergewaltigungen dem Publikum vorschrieben: "Jetzt sei betroffen." Wir fanden das Ganze lächerlich, ärgerten uns, dass wir auf Grund des Geschreis nicht mehr die Musik hören konnten und haben uns geschworen, dass wir uns nicht vor den politsichen Karren spannen lassen werden.


    Viele Grüße,


    Knuspi


    Und wie soll man sich jetzt die Umsetzung dieses Schwurs vorstellen?


    :hello:
    Gerd

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    Original von Draugur
    Kann ich für mich auch in etwa so unterschreiben. Reduktion auf entscheidende funktionelle und/oder symbolträchtige Elemente des Bühnenbilds und der Requisiten finde ich auch einen sehr wichtigen Zug einer guten Inszenierung. Im Zweifelsfall würde lieber etwas weglassen als etwas unwichtiges mit dabeihaben wollen.


    Kann ich ohne Abstriche unterschreiben!


    :hello:
    Gerd

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    Original von Mitridate
    Die Idee, Bayreuth zu schließen kann man durchaus auf die meisten Operhäuser übertragen. Übrigends wurde dieser Vorschlag schon vor längerer Zeit aus kompetenten Mund vorgetragen! :D


    Warum so zaghaft?


    :hello:


    Gerd

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    Original von m.joho
    @ Zwischenrufer2
    Was gibt es für einen Grund Brecht noch zu spielen, bzw., wenn er ein so schlechter Dramatiker, wie Theatertheoretiker wäre, würde er schon lange nicht mehr aufgeführt.
    P.s. wie ist seine Aufführungsstatistik :baeh01:


    @ m.joho
    Im September 2008 gab es auf Arte eine Abstimmung zu der Frage nach dem größten europäischen Dramatiker. Die ersten fünf Plätze wurden belegt von:
    1. Shakespeare
    2. Schiller
    3. Molière
    4. Brecht :yes:
    5. Goethe
    Vielleicht kann Dir das bei der Beantwortung Deiner Frage eine Hilfe sein.


    :hello:


    Gerd