Beiträge von santoliquido

    Guten Abend,

    habe mich jetzt einfach hier eingeloggt , um zu erfahren was mit dem Dirigenten Fritz Lehan weiter geschehen ist.

    In den 60-iger Jahren schien bei EMI ein neuer Senkrechtstarter aufgetaucht zu sein (Gesamtaufnahme von Lortzings "Waffenschmied" oder Querschnitt von Adams "Postillon von Lonjumeau" mit prominenten Sängern wie Gisela Litz,Lotte Schädle,Hermann Prey,Gerhard Unger,Kurt Böhme oder Nicolai Gedda). Später kommen ebenfalls bei EMI noch einige Aufnahmen mit dem Consortium musicum aus der Barockzeit und der Frühklassik hinzu .

    Ab diesem Zeitpunkt wird es dann absolut still um Fritz Lehan .

    Über sein weiteres Leben und seine Karriere ist so gut wie nichts bekannt.

    Viele Grüße

    M.B.

    Lieber Carlo ,

    vielen Dank , dass Du den schönen Zeffirelli-Film erwähnst.

    An der Sängerbesetzung ist absolut nichts auszusetzen - besonders beeindrucken mich jedoch hier die beiden Widersacherinnen Elena Obraztsova als entehrte Santuzza sowie Axelle Gall, die eine entfernte Verwandte von Carmen zu sein scheint ( überhaupt glaube ich , dass sich Mascagni bei aller Eigenständigkeit doch einige Anregungen von Bizet zu eigen gemacht hat).

    Der Film insgesamt erinnert schon etwas an einen Italo-Western - aber irgendwie passt das doch auch.

    Herrliche Milieu-Studien - besonders ergreifend , wie die bedauernswerte Santuzza nicht nur von ihrem Verlobten weggestoßen sondern auch von der frömmelnden , aber alles wissenden Gesellschaft im Stich gelassen wird .

    Viele Grüße

    Santoliquido

    Zum wiederaufgelebten Thread "Cavalleria - CD-Empfehlungen:


    wie bereits an früherer Stelle erwähnt gibt es von diesem Werk eine große Anzahl von guten bis sehr guten Aufnahmen.

    Wie immer entscheidet bei der Auswahl vor allem der persönliche Geschmack - manchmal auch die "Tagesform".

    Ich bin nun einmal ein Anhänger historischer Schellack-Aufnahmen , die bei zugegeben deutlich schlechterer Tonqualität oft authentischer und packender wirken.


    Gerade die Opern des Verismo sind m.E. hervorragend auf Schellackplatten repräsentiert , wohl auch deshalb, weil schon bald nach der Uraufführung der Cavalleria (1890) etwa ab 1900 der Siegeszug dieses Mediums einsetzte.

    Der weltweite Aufschwung der Schellackplatte ist natürlich untrennbar mit dem Namen Caruso verbunden , der auch aus dieser Oper die berühmten Turiddu-Szenen (Ständchen,Trinklied und Abschied von der Mutter) aufgenommen hat.

    Interessanterweise war Caruso mit den Mascagni-Aufnahmen im Gegensatz zu den "Pagliacci"-Einspielungen eher zurückhaltend (die Canio-Szene "Vesti la giubba" war ja sein erklärtes Lieblingsstück , das er gleich mehrfach aufgenommen hat).In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt , dass Caruso in keiner einzigen Opern-Gesamtaufnahme vertreten ist.


    Im Folgenden erwähne ich nur die Schellack-Gesamtaufnahmen in der Originalsprache (die deutschen , englischen und französischen Versionen lasse ich beiseite)


    Die erste (gekürzte) Cavalleria entstand 1907 unter Carlo Sabajno quasi als "Pasticcio" - d.h. eine Rolle wurde z.T. von zwei Sängern dargestellt, damals übrigens auch bei anderen Operngesamtaufnahmen übliche Gepflogenheit.

    Die Darsteller:

    Santuzza - Clara Joanna , Maria Passeri

    Turiddu - Gennaro De Tura

    Alfio - Renzo Minolfi , Francesco Cigada

    Lola - Ines Salvador , Maria Alexina

    Lucia - Nina Rambelli

    Diese Aufnahme existiert meines Wissens noch auf keiner CD-Einspielung.

    Ich selbst besitze auch nur einzelne Schellackplatten davon und bin gerade dabei, die Sammlung nach und nach zu vervollständigen.


    1915/16 entstand dann die von mir bereits im vorangehenden Beitrag erwähnte "echte" Gesamtaufnahme wiederum unter Carlo Sabajno . Besetzung siehe im vorangehenden Beitrag . Eine CD (wohl Privataufnahme) ist bei "Forgotten Opera Singers" erhältlich.


    Die beiden genannten Einspielungen sind "akustische" Aufnahmen über Schalltrichter - die nun folgenden sind bereits "elektrische" Aufnahmen über Mikrophon, das etwa ab 1927 eingesetzt wurde.


    1929/30 war es erneut Carlo Sabajno mit Chor und Orchester der Scala der jetzt eine Einspielung mit "moderner" Aufnahmetechnik vorlegte.

    Der Vorteil der neuen Technik war , dass jetzt Chor und Orchester in beliebiger Stärke eingesetzt werden konnten. Ferner war es von da an auch möglich , Sänger mit "kleineren" Stimmen effektiv einzusetzen.

    Carlo Sabajno hat übrigens ein auch für heutige Verhältnisse immenses Werk an Gesamteinspielungen der wichtigsten italienischen Opern von Rossini, Donizetti , Verdi , Mascagni , Leoncavallo und Puccini , einer Gesamtaufnahme von "Carmen" und einer Unzahl von einzelnen Arien und Szenen (anfangs auch als Klavierbegleiter)

    hinterlassen.Die Aufnahmen erfolgten anfangs bei "Gramophon Concert- bzw.Monarch Records" , später bei "HMV" bzw. "Electrola"

    Hier liegen auch CD-Einspielungen vor

    Santuzza - Delia Sanzio

    Turiddu - Giovanni Brevario

    Alfio - Piero Biasini

    Lola - Mimma Pantaleoni

    Lucia - Olga de Franco


    Pietro Mascagni (1863-1945): Cavalleria Rusticana (2 Gesamtaufnahmen), 2 CDs

    Cantus Classics CACD 5.00939 F (2007) Außerdem bei Arkadia 78046



    1930 folgte eine weitere Gesamtaufnahme unter Lorenzo Molajoli bei "Columbia"

    Lorenzo Molajoli war der große Konkurrent Sabajnos und zwischen 1928 und 1932 ähnlich aktiv wie dieser.

    Auch er legte eine große Zahl an Opern-Gesamtaufnahmen sowie einzelne Querschnitte vor.

    Ihm standen ebenfalls die Kräfte der Mailänder Scala zur Verfügung.

    Santuzza - Giannina Arangi-Lombardi

    Turiddu - Antonio Melandri

    Alfio - Gino Lulli

    Lola - Maria Castagna (Marou Falliani)

    Lucia - Ida Mannarini


    Pietro Mascagni (1863-1945): Cavalleria Rusticana (2 Gesamtaufnahmen), 2 CDs

    Cantus Classics CACD 5.00964     Auch bei Preiser Records 90042 {1CD}



    1940 schließlich kam bei Victor unter der Leitung von Mascagni selbst die letzte Schellack-Gesamtaufnahme heraus.

    Auch er leitet hier Chor und Orchester der Mailänder Scala.(Diese Aufnahme wurde im Thread bereits früher genannt)

    Mascagni selbst spricht auf der ersten Seite dazu die einleitenden Worte.

    Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt , dass Mascagni 1927 mit dem Orchester der Staatsoper Berlin auf Odeon das Orchestervorspiel und das Intermezzo aufgenommen hat.

    Santuzza - Lina Bruna Rasa

    Turiddu - Beniamino Gigli

    Alfio - Gino Bechi

    Lola - Maria Marcucci

    Lucia - Giulietta Simionato


    Pietro Mascagni (1863-1945): Cavalleria Rusticana, 2 CDs



    Wie bereits in meinem vorangehenden Beitrag erwähnt , ist meines Erachtens die Sabajno-Aufnahme von 1915/16 die überzeugendste.

    Sie ist an Dramatik und Geschlossenheit kaum zu überbieten und das Duett Santuzza - Turiddu stellt den absoluten Höhepunkt dar.

    Hier wird Bühnenpräsenz vermittelt und wie sich Ermolli und Tuminello zuletzt ihre Hasstiraden zuwerfen wurde auch in späteren Einspielungen (trotz Callas , Baltsa , di Stefano, Bergonzi, del Monaco u.s.w.) nie mehr erreicht.


    Die von Mascagni selbst geleitete Aufnahme fällt trotz aller Qualitäten mit ihren breiteren , manchmal fast behäbigen Tempi gegen die anderen Schellackaufnahmen deutlich ab.

    Dieses Phänomen ist ja auch bei anderen Komponisten , die eigene Werke spielen bzw. dirigieren, durchaus bekannt

    (z.B. Rachmaninoff , Stravinsky , R. Strauss u.s.w.) . So soll auch der Geiger Gerhard Taschner bei der Probe zu Fortners Violinkonzert dem Komponisten zugerufen haben "Was verstehst du denn von deiner Musik !"


    Ein besonderer Genuss - wenn auch ein aufwändiger - ist das Abspielen der originalen Schellackplatten auf dem Grammophon.

    Obwohl nach 2 bis 4 Minuten ein Wechsel der Plattenseite und der Nadel erforderlich ist und das Federwerk des Grammophons neu aufgezogen werden muss , stellt sich ein ganz besonders Hörerlebnis ein.

    Eine derartige "Aufführung" muss allerdings wegen des Aufwandes und zur Schonung der Platten besonderen Anlässen vorbehalten bleiben.

    Ansonsten ist natürlich eine sorgfältig und nicht zu stark bearbeitete CD (wie bei Naxos Historical durch Ward Marston) für wiederholtes Abhören durchaus geeignet.


    Viele Grüße

    Santoliquido

    Melde mich nach (sehr) langer Pause zurück.

    Anlass ist, dass ich nach langem Suchen meine Traumaufnahme von 1915/16 auf Schellackplatten endlich vervollständigen konnte.

    Besetzung: Carlo Sabajno (Dirigent) - Chor und Orchester der Mailänder Scala

    Santuzza - Giorgina Ermolli

    Turridu - Franco Tum(m)inello

    Lola/Mamma Lucia - Elvira Ravelli

    Alfio - Eugenio Perna.

    Es handelt sich (Aufnahmedatum !) natürlich um eine akustische Aufnahme , d.h. die Interpreten hatten keine Mikrophone , sondern nur Schalltrichter zur Verfügung.

    Das bedeutet , dass dazu Sänger erforderlich waren, die auch die entsprechende Kraft besaßen etwas Hörbares auf die Matrize zu bannen (Paradebeispiel Caruso) .

    Daneben musste natürlich Chor und Orchester zahlenmäßig auf "Kammermusikniveau" reduziert werden.

    Was dabei herauskam ist mehr als erstaunlich.

    Hat man sich an die technischen Mängel (Knistern , Rauschen) gewöhnt und nimmt man in Kauf , dass manche Orchesterpassagen wie eine Mischung aus Drehorgel und singender Säge klingen , wird man mit einer durchweg hinreißenden Interpretation belohnt - unter der Patina blitzt das reine Gold hervor.

    Was die beiden Protagonisten Ermolli und Tumminello an sängerischer und darstellerischer Potenz aufbringen , ist schwer zu überbieten.

    Perna als Alfio ist ein Naturereignis , dem - nachdem er von der Untreue seiner Frau erfährt - buchstäblich die Gäule durchgehen (Galaopprhythmus im Orchester !)

    Lediglich die Darstellung der Lola durch Ravelli könnte man sich etwas sinnlicher wünschen.

    Auf einem originalen Truhengrammophon abgespielt versetzen einen die 10 Platten (20 Seiten) in eine andere Zeit zurück.

    Ersatzweise existiert eine (offenbar mehrfach produzierte) private CD-Aufnahme , die über ebay (Forgotten Opera Singers) erhältlich ist (kombiniert mit zwei weiteren historischen Gesamtaufnahmen - eine auf Deutsch von 1909 - eine auf Englisch von 1927 , die aber die o.g. Aufnahme bei weitem nicht erreichen).

    Es ist zu hoffen , dass bald einmal eine sorgfältig restaurierte Aufnahme (z.B. bei Naxos) zu haben ist.

    Viele Grüße

    Santoliquido

    Guten Tag,
    zur Ergänzung : Das Hagenquartett hat vor mehren Jahren op.1/1 (gekoppelt mit op.64/5 "Lerche" und op. 74/3 "Reiter") für die DGG aufgenommen.
    Aus der Vinyl-Ära gibt es die beachtlichen Einspielungen aller "Einser" mit dem Schneider Quartet (Alexander Schneider,Isidore Cohen,Karen Tuttle und Margret Foley) für die Haydn Society sowie vom Dekany-Quartett für Vox.
    Viele Grüße
    Santoliquido

    Hallo - guten Tag,
    leider muß ich gestehen,daß ich gegen Klemperer lange Zeit alles was an Vorurteilen bestand sublimierte und ohne weitere Überprüfung mir zu eigen machte,ohne auch nur einmal den Versuch zu unternehmen anhand der zahlreichen Aufnahmen mir ein eigenes Bild zu machen.
    Schuld daran war wohl auch das einzige persönliche Erlebnis mit Klemperer,als er Ende der Sechziger-Jahre das Symphonieorchester des BR im Herkules-Saal in München dirigierte - dirigierte ?.
    Aufgeführt wurde u.a. Mendelssohns Sommernachtstraum (mit Edith Mathis und Brigitte Fassbaender) - Klemperer , ein von seiner Krankheit schwer gezeichneter Mann ,wurde mehr auf das Podium getragen als er es betrat.
    Der Eindruck war so schockierend für mir,daß ich künftig Aufnahmen dieses Dirigenten mied,um nicht an das damalige Ereignis erinnert zu werden.
    Umso berührter war ich,als ich vor einigen Wochen im Radio ein kurzes Interviev mit Josef Merz,dem langjährigen Solocellisten und Mitglied des Koeckert-Quartetts hörte.
    Mit welcher Liebe und Achtung Merz mit seinem Kuchl-Böhmisch von "Glemberer" sprach war überwältigend.
    Ich versuche die Aussage aus dem Gedächtnis in etwa wiederzugeben:
    "Ja der Glemberer , das war uns einer von den Liebsten.Vor dem Konzert rief er die Konzertmeister zu sich,und ging das Stück nochmals kurz durch.- Und da machens bitte a Pause - (Ja,da mach mer schon a Pause) - machens bitte a längere Pause - und lassens mich nicht im Stich"
    Ich glaube sympathischer läßt sich das Verhältnis der Musiker zu Klemperer nicht beschreiben.
    Viele Grüße
    Santiliquido

    Zitat aus der web-site Staatstheater Nürnberg:


    Kammersänger Raimund Grumbach verstorben


    Am 5. Mai 2010 ist Kammersänger Raimund Grumbach in München verstorben, der seine große Sängerkarriere in den frühen 60er Jahren in Nürnberg gestartet hatte.


    Der 1934 in Eibelstadt bei Würzburg geborene Bariton begann seine Laufbahn am Theater Würzburg und wechselte 1959 an das Nürnberger Opernhaus. Hier war er mit Mozart-Partien wie Figaro, Guglielmo oder Papageno zu hören, als Dr. Malatesta in „Don Pasquale“, als Silvio in „Der Bajazzo“, Schlemihl in „Hoffmanns Erzählungen“, Herrn Fluth in Otto Nicolais „Die lustigen Weiber von Windsor“, Chorführer in Kurt Weills „Der weite Weg“ und als Spielmann in Humperdincks „Königskinder“. Er sang hier auch einige Wagner-Partien wie den Heerrufer im „Lohengrin“, Fritz Kothner in „Die Meistersinger von Nürnberg“ und Melot in „Tristan und Isolde“. In der Nürnberger Uraufführung von Hans Ulrich Engelmanns „Doctor Fausts Höllenfahrt“ 1962 übernahm er die Titelrolle.


    Bereits 1963 wechselte Raimund Grumbach an die Bayerische Staatsoper nach München, wo er 1966 zum Kammersänger ernannt wurde. 1972 übernahm er an der Musikhochschule München eine Gesangsprofessur, die er auch nach seinem Abschied von der Opernbühne in den 80er Jahren weiter ausübte. Zu seinen Schülern gehörte u.a. der Bariton Christian Gerhaher.

    Raimund Grumbach
    Guten Abend,
    habe gestern aus der "Süddeutschen" erfahren,daß Raimund Grumbach am 5.5.2010 verstorben ist.
    Er ist nie zum Star aufgestiegen , war aber als zuverlässiges Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper nicht wegzudenken.
    Seine Mozart-Rollen wie Papageno (er war mein erster Papageno ,den ich in einer Opernaufführung erlebt habe) oder sein Figaro (in der berühmten Rennert-Inszenierung) sind mir unvergessen.
    Und eben auch sein Wolfram.
    Schade - mit ihm stirbt ein Sängertypus aus,der im heutigen Jetset-Betrieb wohl keinen Platz mehr hat.
    Viele Grüße
    Santoliquido

    Hallo,guten Morgen,


    nach längerer Pause melde ich mich mal wieder.
    Das angesprochene Thema ist sicherlich sehr interessant, da auch gerade in der letzten Zeit wieder einige Veränderungen im Olymp der Steichquartettvereinigungen eingetreten sind.
    Schon erwähnt wurde das Alban-Berg-Quartett, das nach dem Tod seines Bratschers Thomas Kakuska noch einige Zeit mit Isabell Charisius weiterkonzertierte und eine umfangreiche Abschiedstournee durchführte. Obwohl Frau Charisius sich hervorragend in das Ensemble einfügte, kam das ABQ zu dem Entschluß doch endgültig aufzuhören.


    Das ebenfalls bereits genannte Melos-Quartett, das auch über Jahrzehnte die Kammermusiklandschaft bereicherte, beendete seine Karriere nach dem Tod seines Primarius Helmut Melcher.


    Im letzten Jahr hat sich das schon lange als Geheimtipp geführte Rosamunde Quartett aufgelöst, nachdem die zweite Geigerin Diane Pascal aus zeitlichen Gründen ihre Verpflichtungen im Quartett nicht mehr wahrnehmen konnte. Das Quartett, das über 15 Jahre bestand, machte vor allem durch sein außergewöhliches Programm abseits ausgetretener Pfade auf sich aufmerksam. So kamen Kompositionen von Komponisten wie Burian, Mansurian, Silvestrow oder Larcher zur Aufführung - Stücke, die glücklicherweise auch bei ECM auf CD aufgenommen wurden. Ich habe vor, im Thread "Münchner Kammermusikensembles" noch eine ausführliche Würdigung dieses Ausnahmequartetts zu schreiben - leider bin ich derzeit aber terminlich ziemlich eingeschränkt.


    Nicht vergessen werden sollte in dieser Reihe auch das Cherubini-Quartett, dessen Primarius Helmut Poppen jetzt zunehmend als Dirigent in Erscheinung tritt.


    Zu den ganz Großen der Vergangenheit gehört das von mir persönlich über alles geschätzte Koeckert-Quartett, das eine Reihe von Aufnahmen herausbrachte, die für mich Referenzcharakter haben. Auch über dieses Quartett will ich im erwähnten Thread "Münchner Kammermusikensmbles" noch ausführlicher schreiben.


    Aus das Budapest Quartet mit seiner erstaunlich langen Karriere von 1917 bis 1967 und seiner wechselvollen Geschichte (nachzulesen in dem sehr empfehlenswerten Buch "Con brio") darf in dieser Reihe nicht fehlen.
    Über dieses Ensemble, das die längste Zeit und zuletzt mit vier russischen Musikern (Roisman, A.Schneider, B.Kroyt, M.Schneider) besetzt war, sagte einmal Jascha Heifetz :
    "Ein Russe - ein Anarchist ; zwei Russen - eine Schachpartie ; drei Russen - Revolution ; vier Russen - das Budapest Quartet!"


    Eine Aufzählung vergangener Größen wird immer seine Lücken haben - aber aus dem Stegreif möchte ich noch folgende Ensembles nennen:
    Janacek Quartett-Smetana Quartett-Tatrai Quartett-Vegh Quartett-Stross Quartett-Strub Quartett-Quartetto di Roma-Quatuor Calvet-Quatuor Capet-Quatuor Loewenguth - die Reihe wäre noch weiter fortzusetzen.
    Zuletzt möchte ich noch einen ganz persönlichen Eindruck schildern,der sicherlich auch angreifbar oder gar widerlegbar ist:
    Ich meine, daß die früheren Quartette noch mehr individuelle Charakteristika aufwiesen als die gegenwärtigen, die den Trend zu immer mehr Perfektion zeigen, sich aber auch in mancher Hinsicht immer ähnlicher werden. Ausnahmen (z.B. Rosamunde Quartett oder Quatuor Ebene) bestätigen die Regel.


    Viele Grüße
    Santoliquido

    Hallo,
    zum Thema Mozart´sche Leichtigkeit fällt mir vorab ein Cartoon ein,den ich vor Jahren einmal gesehen habe.Da frägt eine Dame die andere: "Wußtest Du,daß Mozart gar keine Kugel war ?"
    Aber jetzt zum Thema - wer immer noch glaubt Mozart hätte nur unbeschwerte Musik geschrieben , der höre sich einmal die Adagio-Einleitung des vierten Satzes des g-moll-Quintetts KV 516 an.Für mich ist es mit das Traurigste und Tiefgreifendste was je komponiert wurde.Wie er dann allerdings den Umschwung zum G-Dur Allegro-Teil schafft, das ist Mozart`sche Leichtigkeit,die ihm kaum einer nachmacht.
    Ähnlich ist es mit Schubert,der ja zunächst jahrzehntelang als "Drei-Mäderl-Haus-Depperl" zu seinem Ruhm kam.
    Später war er der Beethoven-Epigone,der zwar genial komponieren konnte,aber sein Idol doch nie ganz erreichte.
    Ich glaube beides wird Schubert nicht gerecht - wenn er nämlich ganz selbst ist , wie in vielen seiner Lieder,im G-Dur-Quartett oder im B-Dur Klaviertrio - die Liste könnte noch eine ganze Weile fortgesetzt werden - da hat er Achttausender-Gipfel erklommen,zu denen kaum einer folgen konnte.Er braucht keinen Notsitz im Olymp,wo er doch den Thron längst hat.
    Viele Grüße
    Santoliquido

    Korrektur einer Fehlbestimmung bei Mozarts Veilchen !
    Die Schäferin hat ja das Veilchen nicht gesehen und gepflückt !Dann wars wohl doch das kleine Sandveilchen (Viola rupestris).
    Bitte vielmals um Entschuldigung bei den Wolfgangs (Johann und Amadeus)
    Viele Grüße
    Santoliquido

    Dieser nette Thread hat den Hobby-Botaniker in mir geweckt und mich angeregt,einmal die musikalische Botanisiertrommel zu leeren und die bisher gesammelten Pflanzen zu bestimmen.
    Wie aus dem Folgenden erkennbar wird , ist das nicht immer ganz leicht.


    musica 5.5.09 Rose Rosa spec. (Rosengewächse)
    Hier ist keine eindeutige Zuordnung zu einer Art möglich,da eine große Zahl an Stammformen in Frage kommen
    Roman 5.5.09 Rose Rosa spec. (Rosengewächse)
    Lilie Madonnenlilie ? Lilium candicum (Liliengewächse)
    Hier meint Heine wohl die weiße Madonnenlilie,auch Dichterlilie genannt
    musicophil 5.5.09 Nachtviole Hesperis matronalis (Kreuzblütengewächse)
    diotima 6.5.09 Christrose Helleborus niger (Hahnenfußgewächse)
    Siegfried 6.5.09 Vergissmeinnicht Myosotis palustris (Raublattgewächse)
    Ziemlich sicher dem Sumpfvergissmeinnicht zuzuordnen,da der Standort typisch ist.Auch im Text kommt ja nochmals - quasi verschlüsselt - "Vergiss mein nicht"
    audiamus 6.5.09 Malve Stockrose ? Alcea rosea (Malvengewächse)
    Aufgrund der herausragenden Größe handelt es sich wohl um diese Pflanze
    Rose Rosa spec.
    Phlox Staudenphlox ? Phlox paniculata (Himmelsleitergewächse)
    Zinnie Gartenzinnie ? Zinnia violacea (Korbblütengewächse)
    Moses KR1 6.5.09 Resede Gartenresede ? Reseda odorata (Resedengewächse)
    Da auf den Duft hingewiesen wird,bin ich sicher ,daß wir diese Art vor uns haben.Die wildwachsende Reseda lutea kommt hier wohl weniger in Frage.
    Frank1970 6.5.09 Heideröslein Daphne cneorum (Seidelbastgewächse) ?
    Große Streitfrage - beim Heideröslein im botanischen Sinne handelt es sich um diesen kleinen Seidelbast.Allerdings sticht das Röslein,was wiederum für eine echte Rose der Gattung Rosa spricht.
    Ines Kluwe 6.5.09 Georgine Gartendahlie ? Dahlia x hortensis (Korbblütengewächse)
    Honoria Locusta 7.5.09 Flieder Gartenflieder ? Syringa vulgaris (Ölbaumgewächse)
    Johannes Roehl 14.1.10 Märzveilchen Viola odorata (Veilchengewächse)
    musica 20.3.10 Lotosblume Indischer Lotos ? Nelumbo nucifera (Lotosblumengewächse)
    Siegfried 20.3.10 Veilchen Raues Veilchen ? Viola hirta (Veilchengewächse)
    Hier könnte es sich tatsächlich um diese Veilchenart handeln,da sie ja mitten auf der Wiese bzw. Schafweide steht.Das Sandveilchen(Viola rupestris),das ähnliche Standorte bevorzugt ist so klein,dass es unsere Schäferin wohl übersehen hätte.Die meisten anderen Veilchen - wie auch das bereits erwähnte Märzveilchen stehen eher am Waldrand oder im Wald und dorthin wäre die Schäferin mit ihrem hübschen Gewand wohl nicht hingegangen.So schlummert der wichtige Herbarbeleg weiterhin am Busen und dort wird man wohl nicht so leicht rankommen.
    santoliquido 21.3.10 Vergissmeinnicht Mysotis palustris (Raublattgewächse)
    Veilchen Märzveilchen ? Viola odorata (Veilchengewächse)
    Hier geht es wohl wieder um das Märzveilchen , auch Duftveilchen genannt,da im Gedicht ja auf die Frühlingsdüfte hingewiesen wird.


    Viele Grüße an die Freunde der scientia amabilis
    Santoliquido

    Auch Veilchen kommen bei Mörike/Wolf vor:
    Frühling läßt sein blaues Band
    Wieder flattern durch die Lüfte;
    Süße, wohlbekannte Düfte
    Streifen ahnungsvoll das Land.
    Veilchen träumen schon,
    Wollen balde kommen.
    - Horch, von fern ein leiser Harfenton!
    Frühling, ja du bist's!
    Dich hab ich vernommen!
    Santoliquido

    Vermutlich sind auch in diesem Lied Vergissmeinnicht gemeint:
    ....Blickt nicht herein,
    Blaue Blümelein!
    Ihr macht meinem Schläfer die Träume so schwer.....
    Aus "des Baches Wiegenlied" im Zyklus "Die schöne Müllerin" von Wilhelm Müller /Franz Schubert

    Guten Abend,
    auch Vergissmeinnicht finden sich im Lieder-Strauß.
    Hier bei Eduard Mörike - Hugo Wolf
    Heimweh
    Anders wird die Welt mit jedem Schritt,
    Den ich weiter von der Liebsten mache;
    Mein Herz, das will nicht weiter mit.
    Hier scheint die Sonne kalt ins Land,
    Hier deucht mir alles unbekannt,
    Sogar die Blumen am Bache!
    Hat jede Sache
    So fremd eine Miene, so falsch ein Gesicht.
    Das Bächlein murmelt wohl und spricht:
    Armer Knabe, komm bei mir vorüber,
    Siehst auch hier Vergissmeinnicht!
    - Ja, die sind schön an jedem Ort,
    Aber nicht wie dort.
    Fort, nur fort!
    Die Augen gehn mir über!
    Eine wunderschöne Interpretation gibt es Von Hermann Prey begleitet von Günther Weissenborn . Überhaupt lagen Prey die Mörike-Lieder Hugo Wolfs sehr am Herzen.
    Viele Grüße
    Santoliquido

    Guten Morgen,
    zunächst finde ich es sehr begrüßenswert von Naxos,durch ihre Firmenphilosophie klassische Musik und damit auch Kammermusik preisgünstig einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen.Und es sind echte Highlights dabei wie z.B.das hierzulande leider wenig berücksichtigte Vermeer Quartett oder auch das Stuttgarter Klaviertrio,das leider seit dem allzu frühen Tod der Pianistin Monika Leonhard nicht mehr existiert.
    Ebenfalls lobenswert ist,daß einerseits auch weitgehend unbekannte Komponisten der Moderne aber auch legendäre historische Aufnahmen (allen voran das Trio Cortot - Thibaud - Casals) berücksichtigt werden.
    Andererseits ist es etwas zermürbend,wenn z.B. Haydns Streichquartette von ein und derselben Quartett-Vereinigung,nämlich dem Kodaly Quartett angeboten werden.
    Es ist sicherlich eine große Leistung den kompletten Haydn-Zyklus (und daneben zusätzlich Beethoven und Schubert) einzuspielen und die Kodalys lassen auch nichts anbrennen - doch wo nichts anbrennt zündet halt auch selten etwas.
    Dass enzyklopädische Haydn-Einspielungen auch anders dargeboten werden können,haben uns einerseits VOX (mit Dekany - und Fine Arts Quartet) andererseits die Haydn Society (mit dem Schneider Quartet) vorgemacht.
    Das Dekany Quartett bringt auch die frühesten Haydn-Quartette mit einer Intensität,daß von vorne herein klar wird,welch Potential bereits im jungen Haydn steckte (hier ist quasi der genetische Code für alle folgenden Streichquartette auch nachfolgender Komponisten vorgegeben).Und das Schneider Quartet (kennt kaum jemand, ist aber mit prominentesten Spielen bestückt: Alexander Schneider - vom Budapest Quartet - Isidore Cohen - vom Juilliard Quartet und Beaux Arts Trio und zeitweise auch Hermann Busch - vom Busch Quartett bestückt)
    legt gleich einige Referenz-Aufnahmen vor (dazu werde ich aber bei Gelegenheit an anderer Stelle berichten).
    Viele Grüße
    Santoliquido

    Überspielen von historischen Schallplatten
    Hänger in der Rille
    Guten Morgen,
    durch Zufall bin ich gestern auf einen banalen Trick gekommen,den ich gerne weitergeben möchte.
    Beim Überspielen alter Schallplatten - egal ob Schellack oder Vinyl - kommt es trotz sorgfältiger Reinigung immer wieder einmal vor,daß ein Hänger in der Rille die Aufnahme unbrauchbar macht.
    Wenn auch nochmaliges Ausbürsten und Nachreinigen nichts brachte,versuchte ich es manchmal mit einem sanften Druck oder besser Berühren des Nadelträgers.
    In der Regel kommt es hiebei jedoch zum Überspringen einer oder mehrerer Rillen,was auch zu keinem akzeptablen Ergebnis führt.
    Selbst die geringste Ungleichmäßigkeit des Drucks (Tremor,Pulsschlag,Atmung usw.) löst diesen Effekt aus.
    Durch Anwendung eines gefalteten Tempotaschentuchs,das in einem ca. 45° Winkel von unten an den Griff des Nadelträgers geführt und von außen gegen das Zentrum "gedrückt" wird gelingt in vielen Fällen ein kontinuierlicher Weitertransport.
    Einige Übung ist dabei erforderlich - hilfreich ist auch - wenn vorhanden- das Mitlesen der Partitur,um bei der entscheidenden Stelle parat zu sein.
    So konnte ich gestern eine historische Aufnahme von Haydns Streichquartett op. 1 Nr. 2 mit dem Dekany-Quartett "retten",bei der ausgerechnet mitten im wunderschönen Adagio (3.Satz) ein Hänger war.
    Ich werde die Methode weiter ausprobieren und ggf. von Erfolgen oder Mißerfolgen berichten.
    Viele Grüße
    Santoliquido

    Hallo,
    eine weitere Opern-Anekdote ist mir untergekommen - nur weiß ich diesesmal nicht wer beteiligt war und in welchem Opernhaus sich Folgendes ereignet hat.Vielleicht kennt einer von euch Näheres zu dieser Begebenheit.
    Im Operhaus XY wird "Tosca" aufgeführt.
    Bekanntlich stürzt sich Tosca zum Schluß der Oper in ihrer Verzweiflung von der Engelsburg,indem sie über die Brüstung springt.
    Um der Sängerin eine gefahrlose weiche Landung zu ermöglichen,wurde hinter der Brüstung unsichtbar für das Publikum ein Trampolin aufgestellt.
    Was aber offenbar vorher nicht genügend geprobt wurde,war das Verhalten Toscas nach der Landung.
    Bei der Aufführung trat dann das ein,womit wohl keiner gerechnet hat.
    Die unglückliche Tosca federte vom Trampolin zurück und erschien noch einmal quicklebendig vor den Augen der Zuschauer oberhalb der Brüstung, bevor sie endgültig in der Tiefe verschwand.
    Ob "Da capo" gefordert wurde ist mir ebenfalls nicht bekannt.
    Viele Grüße
    Santoliquido

    Hallo, guten morgen,


    EMI hat 1977 eine LP-Kasette mit dem Consortium classicum herausgebracht, die den Titel "Franz Schubert und seine Freunde" trägt.
    Neben nicht ganz so bekannten Werken Franz Schuberts (z.B. Streichtrio D 471 , Bläseroktett D 72 oder Nonett D 79) tauchen hier Werke von Franz Lachner, Maximilian Joseph Leidesdorf oder Leopold Jansa auf.
    Besonders interessant sind zwei Stücke von Anselm Hüttenbrenner, nämlich ein Streichquintett in c-moll und ein Streichquartett in E-Dur.
    Besonders im Streichquartett ist die Nähe Schuberts auf Schritt und Tritt zu spüren (z.B. Tod und das Mädchen).
    Die Ausführenden sind Rainer, Wolfgang und Jürgen Kussmaul (Violinen, Viola), Henk Guittart (Viola) und Alwin Bauer (Violoncello).
    Obwohl es sich um recht gefällige Stücke handelt, wird klar warum sich auf Dauer nur Schberts Werke durchsetzen konnten. Der Vergleich ist aber allemal lohnend.
    Ob die Aufnahmen jemals auf CD erschienen sind, entzieht sich meiner Kenntnis.


    Viele Grüße
    santoliquido

    Hallo,


    Wie bereits erwähnt wurde,ist Zimmermann auch ein hervorragender Kammermusiker.
    Es ist zu hoffen,daß das vor etwa 2 1/2 Jahren gegründete Streichtrio Zimmermann - Tamestit - Poltiera öfter zusammen auftritt und auch einmal Aufnahmen seltener gespielter Trios ( nichts gegen Mozart- oder Beethoven-Trios ,aber da gibts halt schon eine Reihe sehr guter Aufnahmen) herausbringt.
    Ich denke da z.B. an Hindemith,Schönberg,Reger oder auch Ernest Sauter.


    Viele Grüße
    Santoliquido

    Hallo,
    um bei er Zauberflöte zu bleiben:
    sicher Papageno - er gehört zu den Gewinnern - man kann sich über ihn und mit ihm freuen.
    Dann Monostatos - man könnte auf seine Kosten lachen -aber eigentlich ist er ja d i e tragische Figur im Stück.Sein Ausbruch aus der ihm zugewiesenen Rolle wird mit Sohlenhieben bestraft und als er sich dann vollends auf die Seite der überkandidelten Diva schlägt wird ihm der Garaus gemacht - ganz schön zeitgemäß.
    Viele Grüße
    Santoliquido

    Guten Abend,
    als weiteren Wunsch möchte ich Orfeo Brittens "War-Requiem" mit Fischer-Dieskau und dem Chor und Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks unter Rafael Kubelik ans Herz legen.
    Die Aufführung fand 1963 im Herkules-Saal statt.
    Santoliquido

    Guten Morgen !
    In den 60-iger Jahren gab es im Cuvillies`-Theater eine sehr ansprechende Aufführung von "Intermezzo" von R.Strauss,die auch im Fernsehen übertragen wurde (eine Aufzeichnung muß also existieren).Die Ausführenden waren u.a. Hanny Steffek , Hermann Prey und Ferry Gruber,die Leitung hatte Joseph Keilberth.
    Ein durchaus lohnende Wiederveröffentlichung für Orfeo meine ich.
    Viele Grüße
    Santoliquido

    Thomas


    Es gibt auch noch eine "Zauberflöte" unter Fritz Rieger von den Münchner Opernfestspielen 1964:Es spielen hier ausnahmsweise die Münchner Philharmoniker,die damals zeitweise das Staatsorchester entlasteten.Die Besetzung: Fritz Wunderlich - Hermann Prey - Karl Christian Kohn - Erika Köth (Pamina) - Anneliese Rothenberger (Königin der Nacht) ......


    Viele Grüße
    Santoliquido

    Hallo,
    erstens wünsche ich,dass die Wünsche von Thomas in Erfüllung gehen - es kann ja ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk werden (im Nachhinein übrigens nochmals herzlichen Glückwunsch !).


    Dann zu meinen Wünschen:
    Im BR-Archiv schlummert noch der von mir hier schon öfter erwähnte "Boris Godunow" von 1971 aus der Bayerischen Staatsoper unter Kubelik.Neben dem Hauptdarsteller Talvela war es ein Sängerfest ohne gleichen bis hinein in die kleinste Nebenrolle: nur ein paar Namen , die mir spontan einfallen:
    Brigitte Fassbaender,Martha Mödl,Daphne Evangelatos,William Cochran,Gerhard Stolze,Franz Crass,Kurt Böhme,Klarwein,Fehenberger,Brendel,Nöcker,Grumbach.......


    Des weiteren wären sicherlich noch Aufnahmen des von mir hochgeschätzten Koeckert-Quartetts einer Wiederveröffentlichung wert.
    Orfeo hat ja dankenswerter Weise 2 CD´s bereits vor geraumer Zeit herausgebracht (Mendelssohn op.12;Schumann 41/2;Smetana No.1 - Haydn 74/1;Schubert D 703,Reger op.121).
    Auch hier lagern im BR-Archiv wohl noch ungeahnte Schätze : Live-Konzerte mit Mozart,Schubert ; Studioaufnahmen mit Reger,Brahms, Mozart Streichquintette (mit Georg Schmid !!!!!),aber auch "Moderne" wie Krenek,Distler,Höller.Im Archiv der Deutschen Grammophon (Orfeo hat bereits öfter Aufnahmen der DGG herausgebracht) existiert die Gesamtaufnahme der Beethoven-Quartette (meines Erachtens eine der besten,die es je gegeben hat),Haydns Sonnen-Quartette op. 20 (auch bisher nicht mehr erreicht),das Bruckner-Quintett (mit Georg Schmid; das Quartett,das die Koeckerts ausgegraben und uraufgeführt haben schlummert im BR-Archiv) usw.usw.Eine Box mit 15 - 20 CD wäre locker zu erstellen.


    Viele Grüße
    Santoliquido

    Guten Abend,
    noch einmal zu "Lohengrin" in der Münchner Staatsoper.Wenn die "Kindsköpfe" Julius Patzak (Lohengrin) und Ludwig Weber (König) zusammen auftraten,war offenbar immer der geregelte Ablauf der Oper gefährdet.
    Hans Hotter war der Heerrufer und trug eine etwa drei Meter lange Standarte.
    Damit diese Standarte nicht schon vor dem Auftritt für das Publikum sichtbar war , mußte Hotter den Stab waagerecht halten.
    Unglücklicherweise kam dabei die Spitze der Standarte unter das Regiebuch des Abendspielleiters, der die Einsätze für die Auftritte gab.
    Patzak und Weber bemerkten dies und begannen auf das Ende der Standarte zu klopfen , so daß das Buch des Abendspielleiters immer wieder zugeklappt wurde.
    Je giftiger der Abendspielleiter reagierte , desto übermütiger wurden Patzak und Weber , bis das passierte , was kommen mußte.
    Nach einem heftigeren Schlag auf die Standarte flog das Buch in hohem Bogen auf die hell erleuchtete Bühne.
    Es hieß,der arme Abendspielleiter wäre am liebsten auf die offenen Bühne gerannt - ein mitleidiger Chorsänger muß ihn aber das Buch zurückgebracht haben.
    Viele Grüße
    Santoliquido

    Hallo,
    in den 60-iger Jahren habe ich Fortners "Bluthochzeit" in München als Gastspiel des Württembergischen Staatstheaters u.a. mit Martha Mödl und als Dirigent Ferdinand Leitner erlebt.Es gibt wohl auch eine Aufnahme mit dieser Besetzung.Daneben existiert wohl nach eine Einspielung mit Günter Wand.
    Kennt jemand eine dieser Aufnahmen ?
    Viele Grüße
    Santoliquido