Beiträge von Giovanni Bertati

    Der Kauf der schon oft erwähnte "Ring"-Einspielung Soltis war in den 70er Jahren für mich als Schüler eine echte finanzielle Herausforderung. Aber die Wiener und diese Sängerriege waren neben dem Dirigenten für mich als "Opernnarr" damals unverzichtbar, trotz des hohen Preises! - und ich kann dir, lieber Louis nur zustimmen:


    Sir Georg Solti gehört zu meinen absoluten Lieblingsdirigenten. Ich habe bei ihm als "Opern-Gernhörer" oft das Gefühl, eine perfekte Aufnahme vor mir zu haben: Vom Orchester (meist die grandiosen Wiener) über die Sängerriege bis zur Aufnahmequalität: Es stimmt einfach Alles und bei Solti kauft man Premium-Qualität


    Doch nun zu meinen liebsten Aufnahmen: Dazu zähle ich neben den Einspielungen von Opern Wagners, Strauss' und Mozarts besonders die Aufnahmen von Bizets Carmen und Verdis Rigoletto, La Traviata, Aida, Otello und Falstaff.



    Ich stimme mit Karl Breh in stereoplay überein, der diese Carmen zu den besten im Katalog zählte.



    Die für mich immer noch beste Stereo-Aufnahme des Rigolettos; das gewohnte dramatische Dirigat und ein ausgeglichenes Team von ausgezeichneten Sängern.



    Was für eine Violetta! Die junge Gheorgiu in und als Traviata in ihrem ersten internationalen Erfolg!



    Was für eine Aida! Diese erste Studioaufnahme der Price unter dem gewohnt dramatischen Dirigat Soltis mit einer erstklassigen Sängerriege - mit dem , obwohl gewöhnungsbedürftigen, mächtigen Radames von Vickers.



    Die Wiener unter Solti und ein hochklassiges Sängerensemble um einen als Otello ausgezeichneten Cossutta.



    Besonders die Freni und Kraus begeistern mich - aber auch der Rest der Besetzung dieses Falstaffs ist hochklassig und das Dirigat ist, wie gewohnt, auf hohem Niveau.



    Liebe Grüße aus Wien


    Giovanni

    Jetzt habt ihr mich auf den Geschmack gebracht - Also hinein in den Player mit einer Sibelius Aufnahme unter Segerstam.




    Diese Einspielungen der Sinfonien stammen aus den frühen 90er Jahren und sind ursprünglich bei Chandos erschienen und jedem Sibelius-Liebhaber ans Herz gelegt. Bei mir spielt nun die 2. Sinfonie in D-Dur op.43.



    Liebe Grüße aus Wien


    Giovanni

    Lieber Wolfram,

    zumindest im Theater an der Wien war "Aus einem Totenhaus" ein wirkliches Erlebnis - ich hoffe die Videofassung bringt davon etwas in dein Wohnzimmer!



    Bei einem kurzen Einkaufsbummel habe ich heute einen bunten "Einkaufskorb" gefüllt - ich war einfach nur neugierig:


    1.
    ob mich Simone Kermes mit "LAVA" ebenso beeindruckt wie mit ihren "COLORI D'AMORE",



    2.
    wie es mit dem "PROGETTO VIVALDI" von Sol Gabetta weitergegangen ist,



    und 3.
    was es mit dem "G-Punkt" in der Stimme von Diana Damrau (Zitat: fonoForum) als Gilda ( "RIGOLETTO" aus der Semper-Oper) auf sich hat.





    Liebe Grüße aus Wien


    Giovanni

    Nach Tschaikowsky (Jolantha) und Rachmaninow (Francesca da Rimini), gestern Abend im Theater an der Wien,
    heute als Ausgleich eine "Beruhigungsdosis" Barockmusik mit der ausgezeichneten Juliane Banse in der "Nebenrolle" des Soprans (Abel: aus "Sifari" und Händel: "Tra le fiamme")



    Im Mittelpunkt steht, wie schon der Titel der CD sagt, die Viola da Gamba (mit dem hervorragenden Siegfried Pank,
    der nicht nur den Sopran begleitet sondern auch in verschiedenen Werken Telemanns die "erste Geige" spielt)
    unterstützt von den Mitteldeutschen Barocksolisten und dem Bläser Collegium Leipzig unter Robert Ehrlich


    Liebe Grüße aus Wien


    Giovanni

    Jpc verführt mich mit den Sonderangeboten immer wieder




    Zumindest mit der Nr.5 seiner BACHINAS BRASILEIRAS wurde Villa-Lobos auch außerhalb Südamerikas bekannt.


    Hier dirigiert er neben Bachianas Brasileiras Nr. 1-9 (die Nr.5 mit de los Angeles; aus seinen "Choros", Werke für Klavier und Orchester, seine 4. Sinfonie, Descobrimento do Bresil und Invocacao em defesa da Patria




    Seltenes von Bach (oder zumindest einmal Bach zugeschrieben) aus der hochgelobten Gesamtaufnahme der Orgelwerke Bachs mit Gerhard Weinberger



    Maria Lettberg mit dem gesamten Klavierwerk von Skrijabin - seit einigen denkwürdigen Nächten vor dem Radio vom Steirischen Herbst mit Michael Ponti und Igor Shukow, es muss irgendwann in den späten 70er Jahren gewesen sein - gehört Skrijabin zu meinen "Klaviergöttern". Als Ergänzung zu meinen Einzelaufnahmen einmal "Alles", damit ich auch die "kleinen" Werke einmal bewusst höre.



    Liebe Grüße aus dem verschneiten Wien


    Giovanni

    Zitat

    Von Theophilus
    Die wunderbare Marlis Petersen


    Wie wahr, wie wahr, Theophilus!
    Sie war mehr als nur den "Kurzausflug" nach Graz samt "kurzer Nacht" wert! :jubel::jubel:


    Hoffentlich bringt das Video den Bühneneindruck auch irgendwie ins Wohnzimmer!


    Liebe Grüße aus Wien


    Giovanni Bertati


    Daniel Barenboim, Orchester der Bayreuther Festspiele: 4,5


    Hans Sachs (Robert Holl): 4,5 (deklamiert wortdeutlich, ein "Poet" bis in's Finale mit leichten "Abnützungserscheinungen" aber immer noch grandios)
    Beckmesser (Andreas Schmidt): 5 (keine Karikatur sondern ein echter Gegenspieler der hervorragend singt)
    Stolzing (Peter Seiffert): 5 (sehr gut)
    Eva (Emily Magee): 4 (gut)
    David (Endrik Wottrich): 4 (etwas robust, noch gut )


    Restbesetzung: 4 (Matthias Hölle als Pogner (am Beginn enttäuschend), Birgitta Svendén (wirkt abgesungen) Meister sehr gut; Weltklasse-Chor!)


    Wertung: 31 / 7 = 4,43


    Tonqualität: 5

    Es geht noch etwas "schräger"


    Die Orgel der Warschauer Philharmonie mit ihren drei Manualen und 70 Registern wurde 2001 von der berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke errichtet.
    Auf ihr realisierte 2003 der Wiener Organist Martin Haselböck unter dem Titel Harmonies/Orgel Modern ein aufregendes Projekt mit Werken von Komponisten, die einem bei Orgelmusik zunächst nicht einfallen würden: Krenek, Ligeti, Halffter, Schnittke, Durkó und Bischof.



    Herzliche Grüße aus Wien


    Giovanni

    Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Bilder einer Ausstellung für Orgel oder Strawinsky bzw. Bartok auf der Orgel mit Oskar Gottlieb Blarr aus den späten 70er Jahren. Er war aber nicht nur Organist sondern auch Komponist, der nicht zuletzt für "sein" Instrument interessante Werke schuf - für mich genau das Richtige für mich am Tag nach Neujahr!


    Hier von Wolfgang Abendroth auf der Beckerath-Orgel der Johanneskirche bzw. Rieger-Orgel der Neanderkirche jeweils in Düsseldorf wirksam "in Szene" gesetzt.


    Bestbuys sind so eine Sache:
    Zuerst einmal kann der Begriff unterschiedlich aufgefasst werden: also entweder als Reihung nach Preis/Leistung oder aber, unabhängig von jeder Preis/Leistung, also nur nach der Qualität. Für mich hat Bestbuy immer etwas mit Preis/Leistung zu tun - ein niedriger Preis allein genügt sicher nicht!


    Bestbuy I
    Da wäre zunächst aus meinem "Stammbereich", der Oper, eine für mich in ihrer Gesamtwirkung überraschend aufregende Live-Aufnahme von Verdis Otello zu nennen. Natürlich, ich besitze sie auch, die Referenzeinspielungen mit Vinay, del Monaco, Vickers, Domingo, ... bzw. mit Toscanini, Serafin, Karajan, Solti, ... Aber was hier als Tondokument auf LSO live aus London unter Sir Colin Davis mit einem von der Papierform her gutem aber nicht überragendem Ensemble (O'Neill, Finley, Schwanewilms) vorliegt ist zumindest für mich ein Bestbuy - noch dazu, da die Aufnahme überraschend wohlfeil angeboton wird (für zwei SACD € 23,99).




    Bestbuy II
    Aus dem Bereich Klaviermusik muss ich im heurigen Jahr, ja in diesem Fall ist es ein "Muss", die Gesamtaufnahme aller Klavierwerke auf Hyperion von Franz Liszt mit Leslie Howard vorstellen. Natürlich, von den so genannten großen Werken gibt es eine Unzahl von Alternativeinspielungen (wenn ich an die Sonate denke fällt mir aus dem heurigen "Einkausjahr" dazu sofort die Einspielung von Paul Lewis ein), aber welche Schätze der unbekannte Liszt zu bieten hat, auf welchem Niveau der Pianist diese uns vorstellt und zu welchem Preis es derzeit angeboten wird (für 99 CD € 199,99) rechtfertigt jedenfalls hier eine Nominierung.



    Bestbuy III
    Und als letzten Bestbuy des Jahres 2011 stelle ich eine Live-Aufnahme aus dem Wiener Musikverein aus dem Jahr 2009 vor - ich habe dieses Konzert leider verpasst: Gustav Mahler: Sinfonie Nr.1 D-Dur "Der Titan".
    Die Niederösterreichischen Tonkünstler spielen unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada, ein Mann, den man sich merken muss. Diese Interpretation kann es mit den Besten der Vergangenheit aufnehmen!
    Ich habe diese Preiser-Aufnahme für € 12,90, diesmal aber nicht bei jpc sondern bei SATURN, erstanden.



    Bei der Reduzierung auf nur drei Möglichkeiten muss ich schweren Herzens auf meine restlichen Bestbuys des Jahres verzichten, wie etwa die Gitarrenaufnahmen mit Susanne Mebes und Joaquin Freire auf Léman Classics (ein "Wühlkistenfund"), The complete Keyboard Works von Sweelinck auf NM Classics, oder "Dietrich Fischer-Dieskau: The Great EMI Recordings" (noch dazu wo diese 10 CD für nur € 14,99 bei jpc zu haben sind), oder aus der Welt der "Wiederaufleger" The British Symphonic Collection auf Membran (für typische € 9,99) - aber trotzdem, ich stehe, zumindest für heute, zu meinen drei Bestbuys 2011.


    Herzliche Grüße aus Wien


    Giovanni

    Die Enigma Variationen unter Menuhin - eine sehr preiswerte, gut klingende Aufnahme, hat sich über eine Wühlkiste in mein CD-Regal "verirrt" - der erste Höreindruck: Eine durchaus empfehlenswerte Einspielung mit einem Orchester das seinen Elgar kennt unter einem Dirigenten für den das Gleiche gilt.



    Grüße aus Wien
    Giovanni

    Orgelmusik aus der Zeit vor Bach: Aus dem liebevoll gestalteten und für die Aufnahmezeit (vor 2001) ausgezeichnet aufgenommenen Album Jan Pieterszoon Sweelinck: Sämtlich Werke für Tasteninstrumente habe ich mir gerade die CD mit Jaud an der Orgel der Innsbrucker Hofkirche aufgelegt - ein Beispiel für die wunderbaren Instrumente auf denen die Orgelwerke von komptetenten Organisten realiesiert wurden.



    Wer Appetit bekommen hat: Es gibt die Aufnahmen derzeit bei jpc um € 19,99!!


    Herzliche Grüße aus Wien
    Giovanni

    Ich bin zum "Klassik-Hören" durch das Live-Erlebnis in der Oper und im Konzertsaal gekommen. Aufnahmen, damals noch auf LP und Musikcassetten bzw. im Radio oder Fernsehen, dienten mir dabei zunächst

    • als als Lückenfüller für die wenigen Abende, an denen ich nicht eine Aufführung erleben konnte und
    • als Referenz für ein Werk oder eine Interpretation.

    Natürlich kristallisierten sich auch bei mir Lieblingsaufnahmen heraus (zB Der Ring - Solti, Brahms:1.Klavierkonzert - Gilels;Jochum, ...) doch durch das ständige Liveerlebnis blieb ich neugierig auf neue Interpretationsansätze. Zugegeben, nicht jeder "neue" Ansatz hat mich begeistert :no: , aber trotzdem, die Neugierde hat mich bis heute nicht verlassen.
    Durch die zunehmende berufliche Auslastung hat sich das Musikhören zeitweise immer mehr auf die Musikkonserve hin verschoben - die LP, CD oder DVD Sammlung wuchs und wächst weiter. Dabei gilt für mich: nur bei zwei sehr ähnlichen Interpretationsansätzen kann eine der beiden Aufnahmen sozusagen zur "Archivleiche" werden. Doch das geschieht selten.
    Was mir allerdings bei meinen Hörgewohnheiten auffällt ist, dass eher Werke bzw. Komponisten und weniger Interpretationen also Einzelaufnahmen sozusagen aus meinem Blickfeld verschwinden - so geschehen mit den Werken Wagners - aber es kommt Ostern und damit der obligate Parsifal :jubel: .
    Auch kommen "neue" Werke bzw. "unbekannte" Komponisten durch Konzerterlebnisse oder Anregungen duch Tamino oder Kritiken dazu: in den letzten Jahren Ades und Glass bzw. Biber und barocke Oratorien (zB Carissimi) um einige Beispiele zu nennen.


    Grüße aus Wien


    Giovanni


    Wie bei jedem Spanien-Urlaub - so auch diesmal - bringe ich zumindest eine Zarazuela-Aufnahme mit nach Wien: Diesmal Black, el Payaso ("Black, der Clown) von Pablo Sorozábal aus dem Jahr 1958. Ich genieße eine der ersten Zarazuela-Einspielung von Alfredo Krauss, dessen “DEJA LA GUADAÑA SEGADOR...” der vokale Höhepunkt dieser aus meiner Sicht ausgezeichneten Einspielung ist.

    Auch ich habe, wie könnte es anders sein, meine liebe Not mit der Auswahl - Ich will es einmal mit drei "Welten" versuchen: eine klassisch-romantische, eine frühe romantische und schließlich eine "moderne" Klaviersonate:


    Ludwig van Beethoven:
    Sonate Nr.21 C-Dur op.53 "Waldsteinsonate" (Friedrich Gulda, Artur Schnabel, Wilhelm Kempff)
    Habe sie mit Gulda kennen und lieben gelernt!


    Franz Schubert:
    Sonate Nr.21 B-Dur D.960
    (Sviatoslv Richter, Imogen Cooper, Manfred Huss)
    Meine aufwühlendste Live-Begegnung war zwar mit Valery Afanassiev aber trotzdem, die oben genannten Interpreten sind sind als CD Einspielung für mich die erste Wahl


    Alexander Scriabin:
    Sonate Nr.7 op.64 "Weiße Messe"
    (Igor Schukow, Vladimir Ashkenazy, Hakon Austbo)
    Eine Liveübertragung vom Steirischen Herbst raubte mir als Jugendlicher den Schlaf - es muss entweder Igor Schukow oder Michael Ponti gewesen sein - und bis heute gehört das Werk zu meinen absoluten Favoriten!


    Liebe Grüße aus Wien


    Giovanni

    Im Juli 2009 führte Nikolaus Harnoncourt bei der Styriarte Porgy and Bess halbszenisch auf. Das Dokument dieser Aufführungsserie liegt bei Sony vor.


    Wie bei Harnoncourt nicht anders zu erwarten war stellt er wieder eine höchst persönliche Sicht auf das Werk. Im Textheft erklärt er zB dezidiert, dass er sich hier entscheidend gegen die „Vermusicalisierung“ des Werkes ausspricht. Harnoncourt grenzt sich hier z.B. konkret von dem, nicht nur von mir, hoch gepriesenen Mitschnitt einer Aufführung unter dem Dirigenten der Uraufführung ab. Die von ihm vorgestellte Fassung orientiert sich grundsätzlich an der Einrichtung der Uraufführung mit ihren Strichen, doch nicht so kompromisslos wie etwa Mauceri. Sie wird ergänzt durch einzelne Details.Ob das Konzept aufgeht muss jeder Hörer selbst entscheiden. Harnoncourt nimmt das Werk jedenfalls ernst, wirklich ernst.


    Die Vokalbesetzung mit Lemalu als Porgy und Kabatu als Bess ist ausgezeichnet bzw. sehr gut (Bess) – ein Highlight für mich: die Alexander als Maria.Das Orchester und der Chor erfüllen ihre Aufgaben ausgezeichnet. In Summe eine beeindruckende Aufnahme die allerdings nicht ganz die Qualität der Einspielungen unter Rattle und Smallens erreicht - eine Einspielung für Sammler von Harnoncourt oder für Komplettisten wie ich einer bin bzw. eine wertvolle Erinnerung an eine gewiss beeindruckende Aufführung.Als Ergänzung noch ein paar Worte zu zwei weiteren Aufnahmen, die ich als wesentliche Beiträge zur Diskographie von Porgy and Bess erwähnt hatte:Der Dirigent der Uraufführung Smallens legte bei Decca bereits in den frühen 40er-Jahren Aufnahmen vor, die als Querschnitt vorliegen. Im Zentrum steht Anne Brown als ausgezeichnete Bess, Clara und Serena – ihr zur Seite steht mit Todd Duncan ein ungewöhnlich leichtstimmiger und außergewöhnlich felxibel singender Porgy – ein lohnender Rückblick in die Interpretationsgeschichte.Aus der Welt des Jazz zunächst Armstrong und Fitzgerald mit dem Orchester Russell Garcia. Vielleicht bin ich etwas überkritisch aber Satchmo und Ella erreichen gemeinsam nicht ganz die Höhe der Darstellung wie sie es jeweils allein oder mit anderen Partnern (z.B. Armstrong mit Velma Middleton –allerdings diese nicht als Bess) erreicht haben. Trotzdem , eine wichtige und wunderschön swingende Aufnahme.Abschließend noch eine Empfehlung:Die für mich beste CD-Einspielung unter Rattle (auch die zugehörende DVD-Produktion) ist derzeit bei jpc preisgünstig zu haben!
    :jubel: :jubel: :jubel: Zugreifen!!!
    :jubel: :jubel: :jubel:

    Gestern erstanden und heute ausgepackt:


    Beethoven kombiniert mit Britten - eine eigenwillige und damit interessante Paarung, noch einige Beethoven-Lieder (habe sie teilweise am Freitag in der "Langen Nacht der Kirchen" in Wien gehört und zeitgenössische Chormusik eines baltische Komponisten interessiert mich allein schon wegen des Chores - alles in allem reine "Lustkäufe"!

    Hallo musikwanderer,


    dieser Andrea Chenier gehört für mich zu den schönsten: die Kombination Domingo/Scotto war zum Zeitpunkt der Aufnahme am Zenit ihrer stimmlichen Möglichkeiten - was ein glaubwürdiges Liebespaar ergibt und Milnes ist ein beeindruckender Revolutionär. Zusammen mit dem differenzierten und schwungvollen Dirigat von Levine ergibt das eine referenzverdächtige Einspielung - und das zu diesem Preis!


    Liebe Grüße aus Wien


    Giovanni

    Liebe Forianer.
    am Karfreitag fehlt mir der Sinn für eine Passion - aber während der gesamen Fastenzeit habe ich mir diesmal die Bach'sche Matthäus-Passion in vier verschiedenen Interpretationen, sozusagen vergleichend, angehört:



    Herreweghe 1998 (HIP) liefert für mich eine der beeindruckendsten Einspielungen (neben Mauersberger 1974 und Rilling 1994). Die Besetzung ist erstklassig: Evangelist: Bostridge, Jesus: Selig das Solistenquartett: Rubens, Scholl, Güra und Henschel - die Interpretation besticht neben der rein musikalischen Qualität durch hohe emotionale Intensität.


    Rilling 1994 hat in Sachen Bach'sche Vokalwerke mit seiner Gächinger Kantorei und dem Bach-Collegium Stuttgart fast immer eine zumindest interessante "moderne" Alternative zu bieten - das gilt auch hier: obwohl, trotz Evangelist: Schade, Jesus: Goerne und dem ausgeglichenen Solistenquartett Oelze, Danz, Schade, Quasthoff gilt, wenn schon konventionell dann bitte


    die Brüder Mauersberger 1970: die Thomaner, der Kreuzchor, Schreier als Evangelist, Jesus Adam, Solisten: Stolte, Burmeister, Rotzsch, Leib) das ist die Matthäus-Passiom für mich - packend, dramatisch ohne übertriebenen Pathos - ein Ereignis!!!


    Cleobury 1994 (HIP) fällt mit seinem Mitschnitt aus Cambridge gegen all die oben genannten etwas ab: sein Chor ist ausgezeichnet, sein Orchester stilrein aber bis auf die Sopransolistin (Emma Kirkby) fallen die Gesangsleistungen klar ab (Evangelist: Covey-Crump, Jesus: George Solsten: Kirkby, Chance, Hill und Thomas). Die Interpretation wirkt insgesammt etwas unausgeglichen - trotzdem, nicht nur für den Preis eine gute Aufnahme!


    Dazu kam noch am 24. März Herreweghe in der Besetzung der Fernsehübertragung im Festspielhaus St.Pölten: Live war das jedenfalls ein intensives Erlebnis - bewegend, ergreifend - eine Passion die berührte!!

    :jubel: :jubel: :jubel:



    Ergänzend dazu hörte ich noch Bach: Johannes-Passion mit Cleobury 1996 (HIP) und Ramin 1954, sowie die Telemann Matthäus-Passion TWV 5:53 unter Pal 1993 (HIP)


    Als seltenes "Zuckerl" empfand ich ergänzend, dass ich am 6. März, sozusagen als Einstimmung, live die Telemann Johannes-Passion TWV 5:29 in einer engagierten "Laien"-Interpretation erstmals hören konnte - ein leider nicht oft aufgefürtes Meisterwerk.


    Für dieses Jahr folgt nur mehr ein Parsifal in der Staatsoper, dann ist für mich Ostern komplett.


    Liebe Grüße aus Wien


    Giovanni

    Ich habe zwei Alternativempfehlungen zu bieten, denn wenn es um die Rhapsodie geht habe ich, trotz Ludwig, Fassbaender, Lipovsek usw., seit meiner Jugendzeit zwei Fovoriten:



    Erstens die unvregleichliche Kathleen Ferrier, hier stimme ich Dir, lieber Klaus zu, allerdings in einer anderen Einspielung: unter Clemens Krauss aus dem Jahr 1950 mit dem London Philharmonic Choir und Orchestra




    und zweitens die nicht ganz so berühmte Helen Watts unter dem ganz hervorragenden Ernest Ansermet mit dem Choeur Pro Arte de Lausanne sowie dem Choeur und dem Orchestre de la Suisse Romande (p.1967)



    Herzliche Grüße aus Wien


    Giovanni

    Mozart-Sinfonien stehen und standen bei mir immer hoch im Kurs! Eine meiner ersten „Hochpreisschallplatten“ war immerhin die Sinfonie Nr.41 mit dem Boston Symphony Orchestra unter Eugen Jochum (p.1973) – eine Aufnahme, die es meines Wissens nie zu einer CD-Wiederveröffentlichung gebracht hat obwohl sie eine bewundernswerte Mischung aus Strenge und entspanntem Musizieren zeigt und für die Zeit erstaunlich gut klingt (Bläser!).


    Meine erste Gesamteinspielung habe ich mir selbst zusammengestellt: die „Frühen“ unter Marriner - federnd, schwungvoll, durchhörbar -, die „Mittleren“ unter Kuhn - Salzburger Mozartklang - und die „Späten“ unter Böhm - so hatte Mozart in den 70ern zu klingen.

    Besonders die späten Sinfonien sind in meiner Sammlung häufig vertreten – neben Böhm Leinsdorf (1956), aber auch Fricsay, Schuricht, Beecham, Walter und besonders Menuhin (bei den beiden Letztgenannten kling Mozart einfach nur so als gehöre er einfach so und nur so). Unter den Einzelaufnahmen der „Späten“ sind ergänzend Dirigenten wie Monteux, Scherchen, Vegh, Furtwängler, Gielen, Szell, der frühe Karajan (vor 1960) und Gardiner (super KV 551) verteten.


    Als HIP-Gesamtaufnahme habe ich mir schließlich auch noch Jaap ter Linden besorgt – Meine Beurteilung deckt sich weitgehend mit der Alfreds.



    Nun zur Diskussion: Ja, ich gestehe, ich bin mit Böhm aufgewachsen und er gefällt mir, besonders in den Aufnahmen der „Späten“ mit den Wienern, immer noch - obwohl: ich habe schon immer Beechams Mozart (er erinnert mich an Sekt) und als Gegensatz dazu Furtwängler und Fricsay geschätzt. Auch die „sachlichen“ Schuricht bzw. Leinsdorf liegen mir. In die allgemeine Karajan- Schelte, was seinen Rang als Mozart-Dirigenten betrifft, kann ich auch nicht so ohne weiteres einstimmen: Seine frühen, „spritzigen“ Aufnahmen aus London bzw. aus der Kriegszeit zeigen ihn in einem ganz anderen Licht als die geglätteten DGG-Einspielungen.


    Ja, ich habe die Entwicklung der HIP miterlebt und ich bin froh darüber, denn sie hat uns allen einen neuen Blickwinkel eröffnet. Warum fehlt dann hier eigentlich Harnoncourt: Nun das wird schon noch: Mir ist er nur manchmal für Mozart etwas zu „durchsetzungswütig“zu wenig entspannt – da sind die ohne ihn nicht vorstellbaren HIP Vertreter wie z.B. Gardiner schon weit „lockerer“.


    Liebe Grüße aus Wien
    Giovanni