Beiträge von Antracis

    Gestern abend im Player, hier nun nachgereicht.


    Franz Schubert
    Arpeggione Sonata D 821


    versteckt auf folgender CD:



    Jetzt folgt:


    Joseph Haydn
    Sinfonien 96,97 und 98
    aus:



    PS: Weiß jemand, weshalb Nr. 96 als Beinamen ´The Miracle´ trägt ? Sie ist zwar wunderbar, aber das wirds wohl kaum sein. :cool:


    Gruß
    Anti

    Hallo Alfred,


    ich habe eigentlich immer irgendwelche aktuellen ´Dauerbrenner´, die beständig in meinen Player wandern. Dieses Forum arbeitet allerdings gegen diesen Trend, weil ich mit jedem Besuch immer mehr hören muss/will und immer weniger Zeit für Wiederholungen hab. :happy:


    Ein fast mitternächtlicher Gruß aus Berlin
    Anti

    Hallo zusammen,


    heute ist es mal wieder soweit: Die Bayreuther Festspiele eröffnen. Heute in den Hauptnachrichten wird man wieder diverse Politiker und Prominenz den grünen Hügel erklimmen sehen und hoffen, dass sich doch der eine oder andere davon bei 5 Stunden Parsifal zu Tode langweilen möge. :happy:


    Ein Festspielhaus mitten in der Bayrischen Provinz ,nicht zuletzt durch chronische Kartenknappheit ( 10 Jahre Wartezeit sind keine Seltenheit) scheint der Mythos auch unabhängig vom künstlerischen Treiben dort noch für Jahrzehnte gesichert. Dieses aber - also das künstlerische Treiben - ist durchaus nicht unumstritten: Regiert vom im Kreuzfeuer der Kritik stehenden Patriarchen Wolfgang Wagner, für den Pressebegriffe wie ´seniler sturer Greis´ noch die harmlosesten Bezeichnungen darstellen, ist die künstlerische Linie doch eine streng konservative. Für innovative Wagnerinszenierungen stand in den letzten Jahren z.B. Stuttgart, nicht aber Bayreuth. Nun wurden mit Schlingensief und von Trier innovative aber auch vor allem medienwirksame Regisseure beauftragt, wobei der eine fast, der andere ganz absagte. Nun zittert alle Welt vor Schlingensiefs ´Hasifal´. ;)
    ( Wobei ich gespannt gewesen wäre auf `Tiers` Ring, da er einige wirklich gute Filme gemacht hat.
    Bezeichnend aber, dass man sich offenbar bei der Auswahl nicht auf erfahrene innovative Opern-Kenner stürzte, sondern wohl vor allem medienwirksame Namen auf den grünen Hügel bringen wollte.


    Wirft man einen Blick auf Sänger und Dirigenten, so ist auch nicht unbedingt alles Gold, was glänzt. Zumindest Wottrich als Parsifal, der hat mich hier in Berlin schon eher in mancher Nebenrolle enttäuscht.
    Wie auch immer:


    Wie steht Ihr zu Bayreuth: Wart Ihr schon mal da ? Wollt Ihr unbedingt mal hin ? Habt Ihr dort entstandene Lieblingsaufnahmen ?


    Auf Feedback freut sich


    Anti

    Tobey Wilson schrieb:


    [Zitat]Hatte mir auch noch die Harnoncourt Aufnahme besorgt, war aber in allen Bereichen absolut enttäuscht.[/Zitat]


    Sofern es sich um diese Aufnahme handelt:



    besitze ich sie zwar nicht, war aber bei Ihrem Zustandekommen (Livemitschnitt) anwesend und habe das Konzert in bester Erinnerung. Musikalisch angenehm "aufgeraut", und mit Salminen und Moll im Bassbereich hervorragend besetzt. Die damals noch relativ unbekannte Christine Schäfer glänzte ebenfalls. Gekauft habe ich sie letztendlich nicht, weil ich Wottrich absolut enttäuschend fand - insofern ist mir die Besetzung als Parsifal in Bayreuth auch vollkommen suspekt.
    Mittlerweile habe ich aber ebenfalls die Kleiber-Aufnahme ins Auge gefasst.


    Gruß
    Anti

    Oft greife ich zu folgendem Buch:



    Das Werk bietet vor allem Masse . Biographische Infos zu vielen Interpreten der klassischen Musik des letzten Jahrhunderts, mit Wertungen geht man zurückhaltend um. Eine Neuauflage wäre notwendig, allerdings überschaue ich den aktuellen Bereich einigermaßen. Schwierig für wird es dagegen in der Vergangenheit. Da sagen mir viele Namen rein gar nichts und so ist dieses Nachschlagewerk recht hilfreich.


    Gruß
    Anti

    Bei mir ist noch mal Chopins Klavierkonzert Nr. 1 in der weiter oben abgebildeten Einspielung dran. Herrlich erfrischend musiziert, Argerich phrasiert sehr eindrucksvoll - ganz anders als Krystian Zimerman werden eher große Bögen über mehrere Takte artikuliert, statt detailversessen vorzugehen.


    Gruß
    Anti

    Anlässlich von Alfreds Thread über die Wandererfantasie wollte ich mich als großer Liebhaber Schubertscher Klaviermucke grad in die Schlacht werfen als mir auffiel, dass ich das Stück bestimmt 2 Jahre nicht mehr gehört hab :rolleyes:. Dem wird nun Abhilfe geschaffen:



    Danach



    Gruß
    Anti

    Das es nicht einfach war, glaub ich Dir. Aber die Arbeit wird sich sicher lohnen. Auch, wenn wir uns hier im Moment noch nicht gerade auf die Füsse treten...Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut...und trotzdem findet man da heute keinen Parkplatz mehr. :yes:


    Gruß
    Anti

    Der Tag klingt aus mit den


    Streichquartetten Nr. 14 und 15 von Dmitri Schotakowitsch. Entnommen meiner geliebten Gesamtaufnahme (Label Melodiya):



    Jedes Stück für sich ein kleiner Schatz, wenn auch oft Tod, Trauer und Schmerz im Zentrum der Werke stehen. Interessanter Weise gibt es kaum eine Entwicklung vom Änfängersuchen bis zum reifen Spätwerk, obwohl sich das Schaffen über fast ein halbes Jahrhundert erstreckt. Schon von Beginn an ist alles Wesentliche da.


    Gruß
    Anti

    Diese Aufnahme kam heute nach ca. 9 Jahren (!) wieder mal in der Player (in meinem Alter ist das viel ;)):


    Beethoven, Sinfonie Nr. 6


    Die Modulationen Am Anfang der Durchführung des ersten Satzes gefallen mir außerordentlich gut, ab dann ist es aber in meinen Ohren reichlich uninspiriert musiziert. Der Bach fliest sehr schnell dahin, nix mit der naiven Einfalt, die ich an dieser Stelle so liebe. Am schlimmsten aber: Der Klang der Aufnahme ist furchtbar stumpf, so dass beim Hören keine rechte Freude aufkam.


    Gruß
    Anti

    Grade läuft der 1. Akt meiner gestern neu erworbenen Walküre.



    Gute Aufnahmequalität (1967), grandios aufspielendes Orchester. Janowitz als Sieglinde mimt das vom Schicksal geschlagene Mädchen, das in der Begegnung mit Siegmund zunehmend auflebt. An Jon Vickers Timbre mußte ich mich anfangs gewöhnen, habe jetzt aber bereits 4 mal hintereinander gebannt gelauscht, wie er Notung aus dem Stamm zieht. Faszinierend, wie dieser Mann Karajans tempomäßig bis an die Grenze ausgereizten Melodiebögen folgen kann. :)


    Gruß
    Anti

    Gut zu wissen das mit den 4,99 € bei 2001. Hab die Bartok-CD jetzt aber doch im nahegelegenen Elektrogrossmarkt erstanden (nachdem sie die drei größten Klassik-"Fachgeschäfte" in Berlin nicht auf Lager hatten. Für immerhihn 5,46€, aber auch nur, weil ich da Rabatt bekomme. ;)



    Gruß
    Anti

    Gilt in diesem Thread auch beinahe gekauft als akzeptabel ? :dizzy:


    Der Anti ist stinkwütend, begab er sich doch heute bei knapp 28 Grad in die nach eigenen Angaben größte CD-Abteilung der Welt (das behaupten sie alle ;) ) bei Dussmann in Berlin.
    Ursprünglich wollte ich nur maximal 8€ ausgeben, also eine Low-Price CD kaufen.


    Meine Laune verschlechterte sich erstmal, als ich am Eingang ca. 20 Exemplare einer 9-CD Pappbox liegen sah, in der Klemperers kompletter Stereo-Beethovensinfonienzyklus inklusive der Klavierkonzerte mit Barenboim und kleinerer Orchesterstücke enthalten waren - zum Spottpreis von 30 EUR für 9 CDs. Gut, dass ich für ein Drittel des Preises neulich die Eroika einzeln kaufte. :sad:


    Dann aber suchte ich den Zweck meines Besuches, wollte mir endlich diese Aufnahme zulegen:



    Aber die war natürlich nicht da. Auch nicht vorhanden war eine Originals-DG Aufnahme mit Karajan und Orchesterstücken von Webern, Schönberg und Berg. Angeblich ist die auch aus dem Katalog gestrichen, was ich aber nicht glaube.
    O.K, man hat ja mehrere Aufnahmen im Feuer: Also Perlman, Ozawa und Berg-Violinenkonzert. Auch nicht, meine Laune wurde zunehmend schlechter. Also vielleicht doch Naxos ? Denkste, meine 3 Wunsch-CDs (Lutoslawski, Bax und Boulez) waren alle nicht vorhanden, die Komponisten zwar schon, aber die nämlichen CDs nicht.


    Also plante ich kurzentschlossen einen Vollpreis-Frustkauf und suchte diese CD, auch ein langgehegter Wunsch:



    Sowohl bei Mozart wie auch bei Schubert fand sich zwar eine eigene Rubrik "vierhändig", aber die nämliche CD nicht. Nachfrage bei den Verkäufern: Logo, die ist natürlich aus dem Katalog genommen. Ich persönlich glaube es ehrlich gesagt nicht, zumal Sony sie noch listet.
    Wie auch immer, irgendwann hatte ich die Schnauze voll und zog ab. Wenn nach dem Urlaub noch Geld da ist, kaufe ich den KlempererBeethovenschuber, und dann ist gut - wenn er bis dahin noch im Katalog ist...;)


    Gruß
    Anti

    Guten Morgen Alfred,


    Alfred schrieb:


    [zitat]
    Die Klempererer-Aufnahme , die ich neulich beschrieben habe, war STEREO, und zwar sehr gut durchhörbares. Keinesfalls die Mono Version kaufen !"
    [/zitat]



    Habe den Irrtum mittlerweile auch festgestellt. (Hoffe aber, dass wir von der Eroica und nicht der Pastorale reden, wobei es da auch eine sehr gute Aufnahme von Klemperer in Stereo gibt ;))


    Ich dachte ursprünglich, Du sprachst von dieser CD hier:



    Ich ging einfach davon aus, dass es eine Stereoversion ist, die ist aber Mono.


    Vermutlich ist die "richtige" diese hier (mit der großen Fuge, welche noch drauf ist:



    Da hab ich noch mal Glück gehabt, genau aufs Cover geschaut zu haben. :)


    Gruß
    Anti

    Eigentlich wollte ich ja heute die Eroika mit Klemperer kaufen. Da aber diesen Monat das CD-Budget knapp ist und nur eine Mono-Aufnahme vorhanden war, hab ich den Erwerb auf nächsten Monat verschoben.


    Aber von Klemperer hat mir in letzter Zeit so ziemlich alles, in das ich reinhörte gefallen, also mußte eine andere Otto-Performance herhalten:



    Weitere Käufe der Reihe sind in Planung. Aus Gründen der Abwechslung aber noch ein Neuerwerb, der schon lange geplant war:



    Gruß
    Anti

    Ich besitze seit einigen Tagen die Walküre aus der obigen Karajanaufnahme, will davon aber noch mehr hören, bevor ich mich äußere.
    Insofern stelle ich mal den Ring von Jimmy Levine vor, den ich seit einigen Jahren besitze.



    Obwohl eine Digitalaufnahme aus den späten 80er bzw. frühen 90er Jahren, ist sie nun bereits als Mid-Price-Variante von der DGG wiederveröffentlicht worden - wohl in dem Eingeständnis, dass sie als Vollpreis nicht mit älteren Konkurrenzeinspielungen der anderen Majors bzw. des eigenen Hauses mithalten kann. (IMHO auch als Low-Price nicht!) Vielleicht auch ein Sieg der DVD. Im Moment liegt Sie mit ca. 100€ im Bereich der Ringe von Solti und Karajan, ich habe leider noch mehr als das doppelte bezahlt.


    Allerdings wurde die Ausstattung mächtig abgespeckt, das volle Libretto ist nicht mehr enthalten.


    Meine Euphorie gegenüber diesem Erwerb hält sich in Grenzen. Kommen wir zum Positiven: Matti Salminen ist ein grandioser Hagen, Christa Ludwig als Fricka knüpft an alte Leistungen an und Jessie Norman ist eine stimmlich großartige Sieglinde. James Morris ein solider Wotan.Kurt Moll als Hunding gefällt mir schon nicht mehr so dolle. Ist eindeutig ein Sänger, der auf gute Helden gemünzt ist, schon vom Timbre her. Gary Lakes wird zwar oft als Siegmund gelobt, ist aber überhaupt nicht mein Geschmack. Der Akzent ist stark und stört vor allem in den drei Siegmunderzählungen. Außerdem ist ist die Stimme ziemlich dünn und vom Timbre her wirklich nicht mein Geschmack für einen Siegmung - das aber ist sicher subjektiv. Hildegard Behrens und Reiner Goldberg sind auch sicher keine Topbestzungen für Brünnhilde und Siegfried, wobei das Timbre der Behrens angenehm die verletzliche ´Tochter´-Seite der Rolle heraushebt.
    Levine schwelgt in Schönklang und das MET-Orchester unterstützt Ihn dabei auf hohem Niveau (vor allem das Blech). Leider bleibt da halt die klangliche Transparenz auf der Strecke (Das ist stellenweise ein Breitwandsound, wie man Ihn Karajan in seinen schlimmsten Tagen unterstellte). Das Schönklangkonzept geht an einigen Stellen auf wie in Wotans Abschied, aber auf Dauer ist es doch arg langweilig. Und an Stellen wie den Siegmundmonologen und dem 2. Akt der Walküre ist damit halt kein Blumentopf zu gewinnen.


    Insofern: Es gibt sicher mindestens 3-5 gleichteure Ringaufnahmen, die man eher kaufen sollte. Die digitale Aufnahmequalität und fehlende Bühnengeräusche sind sicher kein ausreichender Grund (dafür klingen Solti und Karajan trotz Alter zu gut), zumal da auch mehr drinngewesen wäre.


    Gruß
    Anti

    Hallo,


    folgende CD mit dem Sampler-Titel


    Lamentations


    Oxford Camerata, Jeremy Summerly
    Naxos



    enthält Vertonungen der Verssammlungen des alten Testaments (The Lamentations of Jeremiah) durch White,Tallis, Palestrina, Orlando de Lassus und Estêao de Brito. Sehr ausdrucksstarke, düstere Musik. Da ich ansonsten in ´Alter Musik´ absolut unbeschlagen bin, kann ich die Qualität der Oxford Camerata diesbezüglich nicht einschätzen, vor allem stilistisch nicht. Aber die Aufnahmequalität ist sehr gut, und der Gesang hervoragend.
    Bei der Musik - besonders bei Tallis - fasziniert der sehr freie Umgang mit Harmonien und Tongeschlechtern.
    Für weniger als 6,00 EUR erhältlich ein Schnäpchen. Die CD hat die höchte Auszeichnung des Penguin Guide - was aber bekanntlich nichts heißen muss. ;)


    Gruß
    Anti

    Alfred schrieb:


    [zitat]
    Na, scheinbar bin ich der Einzige der noch CDs kauft, kein Wunder , daß die CD-Industrie jammert.Endlich, nach langer Zeit mal wieder was von Chopin. Anti hat die ja sehr empfohlen.[/zitat]


    Warten wir mal das Monatsende ab, wenn wieder Geld auf meinem gebeutelten Studentenkonto ist. :happy:
    Bin gespannt auf ein Feedback über die Polonaisen, wobei Du ja, wenn ich mich recht erinnere, kein besonderer Fan von Chopin bist. Mich fasziniert Pollinis rhythmischer Instinkt, die Energie, mit der er die fis-Moll-Polonaise spielt. Außerdem darf man diese Werke wirklich nicht `zertrümmern´, wie es leider einige Pianisten tun, nur weil Chopin unvorsichtigerweise `forte´ in die Noten schrieb.


    Reinhard
    Mist, ist blöd. Internet ist zwar praktisch, ersetzt für mich aber auch nicht den CD-Kauf vor Ort. das ´bummeln´ und vor allem das Reinhören.
    Vielleicht steigt ja bald ein anderer Anbieter in die Marktlücke ein. Manch Elektromarkt ist ja da ganz erstaunlich postiert: der Saturn in Kölln ist z.B. ein wahres Klassikmekka.


    Gruß
    Anti

    Heute mit viel Vorfreude erworben:



    Einige Anmerkungen in anderen Foren - und anlässlich dieser gelesene Kritiken - machten mich auf diese Aufnahme aufmerksam. Von lyrisch geprägtem, erfreulich durchsichtig musiziertem Wagner war da zu lesen. Auch kritische Bemerkungen fanden sich: sehr langatmiges Musizieren, Lautstärkeextreme. Einerseits wurden die Sänger für die musikalische Darstellung gelobt, andererseits wurde auf stimmliche Grenzen hingewiesen.
    Wie auch immer, der Gedanke ´Walküre mal anders´ reizte mich und nachdem ich fast 2 Stunden im Laden reingehört habe, bin ich durchaus fasziniert.
    Werd mich am Wochenende mal ausgiebig reinhören. :)


    Gruß
    Anti

    Hallo Peet,


    ist halt immer eine Sache, wie man den zum Vergleich herangezogenen Künstler bewertet. Dostojewski mag spannend und kurzweilig sein, für mich gehören seine Werke schlicht zu den bedeutensten Romanen der Weltliteratur. Aber eben nicht von seiner Sprache - wie z.B. bei Thomas Mann- , sondern von der tiefschürfenden Persönlichkeitsdurchleuchtung seiner Figuren her gesehen. Puccini ist für mich wundervolle Musik, prangende Orchestrierung und Melodieseeligkeit. Warum das negativ sein soll, keine Ahnung ;). Aber von der Story her kommt es für mich halt oft trotz aller Tragik nicht an die Konflikte z.B. eines Tristan oder Otello ran.


    Wobei ich aber selbst gerade merke: Vergleiche zwischen Künstlern sind immer blöd und folglich überflüssig. :happy: Ich wollte auch gar nix vergleichen, sondern mit Dostojewski vs Eichendorf Äpfel und Birnen verdeutlichen. Dabei meint Dostojewski nicht zwangsläufig Tristan oder Puccini.
    Ich wollte halt nur aufzeigen, dass es viele Facetten der musikalischen Kunst gibt, nicht jeder kann und muss vom Künstler erfüllt werden.


    Gruß
    Anti

    Hallo Hendrik,


    bemerkenswert ist doch, das Puccini einen Spitzenplatz innerhalb des ´Belcanto´ (der Begriff ist jetzt eher in dem Sinne zu verstehen, wie in Radiosender benutzen ) besetzt. Die Popularität seiner Opern überragt viele Zeit- und Gesinnungsgenossen. Melodieseelige Arien in opulenter Orchestrierung basierend auf eher seichten Storys schrieben viele. Puccini konnte es offenbar außerordentlich gut. :) Einige seiner Arien dürften zu den weltweit bekanntesten zählen, auch außerhalb der `Klassikgemeinde´.
    La Boheme nun unter musikdramatischen Aspekten gegen den Tristan auszuspielen zu wollen ist vermutlich ähnlich sinnvoll, wie ein Gedicht von Eichdorff gegen einen Roman von Dostojewski antreten zu lassen. 8-)


    Früher hörte ich viel Puccini. Meine erste Operngesamtaufnahme war die Karajan-Boheme, wohl eine von Pavarottis besten Konserven.



    Wie auch immer, wunderschöne Musik, die auch richtig dramatisch werden kann, wenn Musiker und Regie-Team mit Geschmack vorgehen. Aktuell höre ich eher einzelne Arien von bevorzugten Sängern und meine Begeisterung für Puccini ist nicht mehr so grenzenlos wie früher. Allerdings geht das ja einigen Leuten hier mit Mozart auch so. Haken wirs also unter ´Präferenz´ ab. 8-)

    Gruß
    Anti

    Hallo Alfred,


    Pollini ist einer meiner Lieblingspianisten, wobei sicher viele der stärksten Einspielungen etliche Jahre zurückliegen. (Oder anders gesagt: Mit den neueren hab ich mich nie beschäftigt. :) )
    Dort ist sein Spiel noch das, was oft als kühl und distanziert gebrandmarkt wurde: Nämlich gradlinig und schnörkellos in seiner Interpretation, aber trotzdem ungemein zwingend, rhythmisch intensiv und mit einem grandiosen ´Zug zum Ende des Stückes` hin. Die Technik sicher damals das Maß der Dinge.


    In erster Linie wäre da sicher der Chopin des jungen Pollini zu nennen, vor allem folgende drei Einspielungen:



    Diese Etüden sind sicher unbestritten eine der maßstabsetzenden Einspielungen



    Ich kenne keine packendere Aufnahme der fis-moll Polonaise




    Hier vor allem die dritte Sonate



    Weiterhin ist die Einspielung von Schumanns C-Dur-Fantasie sicher ein Klassiker:



    Auch Beachtung verdienen die Einspielungen der späten Schubertsonaten. Mit seinem Beethoven dagegen tue ich mich schwer: Die jüngeren Klavierkonzerte unter Abbado empfinde ich als langweilig, die alte mit Böhm kenne ich allerdings nicht. Durch einen Tipp von Franz aus dem HiFi-Forum kam ich auf diese Aufnahme:



    Hab im Laden schon reingehört und war fasziniert von dem extrem langsamen Tempo im Variationssatz der 111er Sonate und dem, was Pollini aus diesem Ansatz macht. Wird sicher auch demnächst in meinen Warenkorb wandern.


    Pollini hörte ich abschließend bemerkt im letzten Jahr zwei mal live: Erstens mit dem ´Emperor´ von Beethoven( BPO und Sawallisch )- das langweiligste Konzert in dem ich jeh war! - und einem Chopin-Mammut-Programm (u.a. alle 4 Balladen, f-moll-Fantasie, cis-moll-Scherzo, Barcarole...). In letzterem knüpfte er durchaus an alte Tugenden an und spielte einen schnörkellosen Chopin abseits der Kerzenlichtromantik. Also jenem durchaus jähzornigem Chopin, der auch schon mal seinen Klavierhocker nach einem schlechten Schüler warf - mit erstaunlich flinken Fingern für sein Alter.
    Pollini ist gemeint, Chopins technische Entwicklung im Alter blieb uns ja leider vorenthalten. :sad:



    Gruß
    Anti


    PS: Pollinis ´Gesangseinlagen´im Konzert haben mittlerweile Gouldsche Dimensionen erreicht. 8o











    [Dieser Beitrag wurde am 05.07.2004 - 19:52 von Antracis aktualisiert]

    Ich habe leider nur ein einziges Konzert mit Wand erlebt, aber das ist mir unvergessen geblieben. Bruckners Achte Sinfonie stand in Berlin auf dem Programm und ich fragte mir ernsthaft, ob seine Zeit nicht schon vorrüber sei, als er langsam und gebeugt zum Podium schlich. Was dann folgte, war ein ergreifendes - auf CD leider mit klanglichen Abstrichen festgehaltenes - Konzert, dass zu den wenigen ganz großen Highlights meiner Besucher-Karriere - zählt. Ich erinnere mich jetzt noch gerne an den fantastischen Tubenchoral, an das großartige Finale und vor allem die tolle Gesamtarchitektur, die er aus diesem riesigen Werk herausarbeitete.


    Seitdem habe ich vieles von Wand gehört und halte Ihn für einen der ganz großen für Bruckner, aber auch Beethoven, Brahms und Schubert.


    Gruß
    Anti

    Hallo Taminos,


    der 1935 in der Mandschurei geborene Dirigent Seiji Ozawa wollte ursprünglich Pianist werden, wandte sich aber aufgrund eines Unfalls der Orchesterleitung zu.


    Seiji_Ozawa_1963.jpg


    Die Karriere verlief dann auch eindrucksvoll, Assistent von Karajan und Bernstein, langjähriger Chef in Boston, mittlerweile an der Wiener Staatsoper angelangt und es dürfte wohl kein bedeutendes Orchester geben, dass er nicht regelmäßig dirigieren würde.
    Hier in Berlin - und vermutlich auch anderswo - ist er ein absoluter Publikumsliebling, erhält schon vor dem Konzert oft mehr Applaus als manche Dirigenten danach. Stellt sich die provokative Frage: Musiker oder Charismatiker ? Bzw. ich stellte sie mir neulich in einem Gespräch mit einem Freund, wo wir beide überein kamen Ozawa durchaus zu schätzen, allerdings irgendwie keine Referenzaufnahmen bzw. "Schwerpunkte" seines Wirkens aufzeigen zu können.
    Ich habe ihn oft live erlebt, erinnere mich an ein hervorragendes "Konzert für Orchester" von Bartok, aber auch an ein Berlioz "Te Deum" und eine Siebte Bruckner, die nicht gänzlich befriedigend waren.
    Wenn ich in meiner Sammlung stöbere, finde ich vor allem CDs, wo mich Ozawa als Orchesterbegleiter beeindruckt - so die neue Rachmaninovaufnahme mit Zimerman, wo neben dem Pianisten auch die Orchesterleistung herausragend ist:




    Aber auch die alte Lisztaufnahme mit Zimerman oder das Berg-Violinkonzert mit Perlman. Ich wüßte aber ansonsten keinen wirklichen Repertoireschwerpunkt zu nennen, noch könnte ich reine Orchesterwerke mit ihm empfehlen.


    Aber vielleicht könnt Ihr das ja ? Wie steht ihr zu diesem Künstler und welche Aufnahmen bevorzugt Ihr ? Wo empfindet Ihr sein Können als außerordentlich ?


    Gruß und schönen sonnigen Sonntag wünscht
    Anti


    [Dieser Beitrag wurde am 01.08.2004 - 14:04 von Antracis aktualisiert]

    Eduard Hanslick!


    Es ist immer wieder amüsant zu lesen, wenn er reihenweise meine Lieblingswerke in der Luft zerreist.:cool:
    Wobei sich sein musikästhetischer Tunnelblick immerhin auf eine solide musikwissenschaftliche Basis zurückführen lässt, während heutzutage so mancher Feuilleton-Schreiberling eher vom Motorsport oder aus dem Reisegschäft zu kommen scheint - und wenn da dann grad Saisonpause ist, darf er halt ins Konzert gehen und drüber schreiben. :D


    Gruß
    Anti

    Eduard Hanslick!


    Es ist immer wieder amüsant zu lesen, wenn er reihenweise meine Lieblingswerke in der Luft zerreist.:cool:
    Wobei sich sein musikästhetischer Tunnelblick immerhin auf eine solide musikwissenschaftliche Basis zurückführen lässt, während heutzutage so mancher Feuilleton-Schreiberling eher vom Motorsport oder aus dem Reisegschäft zu kommen scheint - und wenn da dann grad Saisonpause ist, darf er halt ins Konzert gehen und drüber schreiben. :D


    Gruß
    Anti

    Hallo,


    folgende CD mit dem Sampler-Titel


    Lamentations


    Oxford Camerata, Jeremy Summerly
    Naxos



    enthält Vertonungen der Verssammlungen des alten Testaments (The Lamentations of Jeremiah) durch White,Tallis, Palestrina, Orlando de Lassus und Estêao de Brito. Sehr ausdrucksstarke, düstere Musik. Da ich ansonsten in ´Alter Musik´ absolut unbeschlagen bin, kann ich die Qualität der Oxford Camerata diesbezüglich nicht einschätzen, vor allem stilistisch nicht. Aber die Aufnahmequalität ist sehr gut, und der Gesang hervoragend.
    Bei der Musik - besonders bei Tallis - fasziniert der sehr freie Umgang mit Harmonien und Tongeschlechtern.
    Für weniger als 6,00 EUR erhältlich ein Schnäpchen. Die CD hat die höchte Auszeichnung des Penguin Guide - was aber bekanntlich nichts heißen muss. ;)


    Gruß
    Anti