Beiträge von laurentius

    Hallo,


    für mich gibt's langfristig nur einen, auch wenn ich mich damit als sehr einfältig präsentiere: Aber Alfred Brendel ist mein absoluter Held. Ich liebe zwar auch den aktuellen Zyklus von Andras Schiff. Niemand sonst erzeugt in mir jedoch dieses innige Beethovengefühl wie Meister Brendel. Bei den Symphonien bin ich auch auf ganz wenige Aufnahmen fixiert.
    Glenn Gould finde ich bei Beethoven auch toll. Wilhelm Kempff hat mich nie sonderlich tief berührt, was aber vielleicht an der Art der Aufnahmen liegt. Freidrich Gulda kenne ich noch nicht genau genug, um mir da ein Urteil zu bilden, aber was ich von ihm kenne (vor allem die Konzerte), gefiel mir auch sehr gut.
    Ansonsten muss ich sagen, dass mir viele Große Namen (vor allem unserer Zeit) im Beethovenksomos überhaupt nicht zusagen.
    Übrigens finde ich Brendel bei Beethoven so stark, dass es für mich fast schon ein eigenes Genre wird. Ähnlich wie Gould den Bach für sich vereinnahmt hat. Lustig, weil Brendel Glenn Gould komplett ablehnt ;-)


    Grüße,
    Laurentius

    Ich selbst benutze am häufigsten den K601 von AKG, obwohl ich auch einen K701 und einen K271 (mehr für Aufnahmen im Studio) besitze. Der 601er ist gerade für Orchestermusik die totale Wucht, wie ich finde, weil er einem alleine schon vom Tragekomfort irgendwie den Eindruck von Raumgröße vermittelt; ich meine damit nicht die Ausmaße des Kopfhörers selbst, sondern die durch seine gelungene offene Bauweise erzeugte Akustik.
    Ich war früher Beyerdynamik-Jünger, doch seit diesem Teil, werde ich nie weider wechseln...

    Nun, ich wollte das hier nicht zu einem Jazz-thread machen ;-) Habe ja denn Jazz auch nur als EINE Spielwiese der Bach-infektionierten erwähnt.
    Natürlich ist Monk nicht von Bach beeinflusst. Ich hatte ja auch nie gesagt, dass ALLE Jazzmusiker von ihm beeinflusst waren. Aber der Jazz insgesamt war in vielen Epochen von vielen führenden Persönlichkeiten mit Bach in Berührung gebracht und somit stark beeinflusst worden.
    Wenn ich mal ganz schnell ein paar Namen droppen soll:
    Fangen wir doch mal im Hier und Jetzt an: Da hätten wir Brad Mehldau; zwar offenkundig ein Anhänger der Romantik im Beethoven'schen Sinn, aber auch ein großer kontrapunktischer Kenner und Experte im Gebiet der Kunst der Fuge (da gibt es ein ganzes Album, wo er sich drauf bezieht).
    KEITH JARRETT - eine der wichtigsten Persönlicheiten der Musikgeschichte überhaupt und ein regelrechtes Medium für die musikalische Gedankenwelt Bachs.
    Man nehme überhaupt endlose Künstler aus dem ECM-Umfeld (sicherlich DAS Label der letzten dreißig Jahre): Ralph Towner, John Abercrombie, Charlie Haden (viele seiner Linien und Kompositionen sind bewuste Verneigungen vor dem Meister), Egberto Gismonti und so weiter und so weiter... Alles dies sind absolute Lichtfiguren, die ihrerseits millionen von Menschen beeinflusst haben und alle sind bekennende Bachbeeinflusste. Wer das nicht hört, hat keine Ohren. Oder Pat Metheny...
    Na ja, und damit man nicht nur an europäische Größen denkt: Ornette Coleman, DER Erneuerer im Jazz der letzten 50 Jahre ist stark durch Bach erleuchtet. Auch sein kontrapunktisches Denken ist in Form der sog. Harmolodics aussergewöhnlich.
    Dann nehme man die großen Broadwaykomponisten, die ja schließlich das Vokabular der Musik, die wir bis heute spielen, erfunden haben: die Standards. Da muss man nur ein paar Werke von Hammerstein anschauen, und schon ist alles klar.


    Übrigens mal zur brasilianischen Musik: VILLA LOBOS. Zu seiner Bachbesessenheit muss man wirklich nix mehr sagen. Doch seine Musik hat auch die komplette Folklore geprägt, und somit ist Choro die kontrapunktisch anspruchsvollste Volksmusik auf der mir bekannten Welt. Und dieser Kontrapunkt und die damit verbundenen Harmonien sind halt einfach nur Bach und nicht Händel oder Telemann ;-)


    Na ja, genug. Ich will damit nicht weiter nerven.


    Bestes

    Es gibt natürlich noch viele andere klassische Komponisten, die einen fundamentalen Einfluss auf den Jazz ausgeübt haben, z.B. Schoenberg oder Ravel. War nur eine sporadische Aufzählung.
    Übrigens kann ich all die bach'schen Bezüge im Jazz (und vor allem in der brasilianischen Musik) bei Gelegenheit gerne mal an Beispielen belegen, brauche ich aber wirklich viel Zeit für.
    Da ist nichts nachträglich hineingelesen. Ganz kleines Beispiel: Bachs Rhythmik innerhalb vieler seiner Arpeggioketten (also an welche Stelle er die höchsten Noten setzt) swingt für viele einfach schon von vornherein. Von Charlie Parker angefangen (der Bach nunaml verehrt hat - auch Stravinsky, ich weiß) bis hin zum gerade tragisch verstorbenen Essbjörn Svenson fliegen einem die Zitate, oder zumindest einzelne Zitate ständig entgegen. Oder nimm die groooße Gitarreninstanz Jim Hall, welcher wiederum ganze Generationen nach ihm beeinflusst hat: ein großer Barock- und Bachfreak, der nach eigen Angaben und für's Gehör leichtestens nachweislich viel von den Cellosuiten und Violinpartiten gelernt hat (und diese wohl noch immer spielt).
    Wie gesagt, mir ist schon klar, wie vielseitig viele Komponisten waren. Für mich, der ich hauptsächlich Komponist und Jazzgitarrist bin (aber eben auch viel klassische Gitarre spiele), gibt es keinen anderen musikalischen Schöpfer, der so viel Nahrung bietet.
    Wenn ich mal unter all den fachleuten hier einen eher persönlichen Gedanken äussern dürfte:
    Meines Erachtens würde sich die Erde sofort aufhören zu drehen, entnähme man ihr Bachs Musik! ;-)


    Grüssle

    Zitat

    Das Problem ist, dass das Thema ist "Was macht Bach einzigartig". Und ich habe nicht das Gefühl, dass Bach natürlicher oder weniger natürlich klingt als Graupner, Stölzel oder wer auch immer aus seinem räumlichen und zeitlichen Umfeld.


    hallo kurzstueckmeister,


    für mich ist bach's musik halt einfach wahrhaftiger, vielseitiger und universeller als alles andere, was ich kenne. begründen im sinne von überzeugen möchte ich gar nicht. und zu theoretisch im sinne von notenbeispielen kann ich mir zeitlich nicht erlauben (und würde natürlich auch nur subjektiv funktionieren - objektiv maße ich mir gar keine wahrheit an).
    bachs musik lässt sich einfach in viel mehr verschiedene idiome übrtragen als beispielsweise mozart. zu allen zeiten der jazzgeschichte diente bach als vorbild, und unendliche viele seiner wendungen, melodien, modulationen erhielten einzug in alle bereiche: komposition, improvisation, etc... andere komponisten haben in diesem feld auch ihre spuren hinterlassen, aber niemand anders so umfassend. brahms, chopin, stravinsky: alle wichtig für den jazz. ABER nur vom kompositorischen. kenne nur ganz wenige beispiele von jazzmusikern, die zb von brahms auch elemente in ihr saxophonspiel übernommen hätten. bach ist hier aber einfach omnipräsent, einfach weil es passt. gäbe es andere beispiele, hätte man sich derer auch nur zu gerne so ausladend bedient. und der jazz ist nur ein kleines beispiel, gleiches gilt für ALLE formen der brasilianischen choro-musik, bossa, samba. und die musik vieler anderer länder.
    andersrum formuliert: ich kenne auch keinen jazzkollegen, der durch's üben von händelsonaten oder sonstigem sein spiel verbessern möchte. bach ist da einfach ergiebiger. da kann ein präludium hundert rätsel aufgeben.
    und diese ergiebigkeit ist für mich einfach ein blendendes indiz für meine empfindung.


    na ja, das ist alles nur ein klitzkleiner teilaspekt meiner bach-anschauung. ein anderes beispiel wäre die betrachtung glenn goulds als medium für bachs musik und wie viele menschen er damit missioniert und begeistert hat. ich liebe gould zwar für alles von beethoven bis schoenberg, doch diesen fast schon religiösen eifer mancher fans entfachtete er womit?: golbergvariationen, wk, klavierkonzerte, etc...


    übrigens möchte ich gar nicht andere zeitgenossen oder epochenkollegen wie händel oder telemann niedermachen. diese verehre ich doch ebenso, wie viele andere hier. doch bei denen gibt es einfach nicht so ein werk wie das wohltemperierte klavier, das so gut als lehrbuch, kunstwerk und vorbild für millionen von musikern dient.

    Zitat

    Hallo Lars, an "Lennies" Beethoven schätze ich, daß er -im Gegenteil- nicht ganz so "dick" aufträgt wie bei einigen seiner Mahler-, Sibelius- und Brahms-Aufnahmen. Aber so sind die Geschmäcker zum Glück verschieden.


    Das stimmt: Bei Mahler geht es mit Lennie manchmal durch. Aber ich find's trotzdem immer nur fantastisch. Lass es mich mal so sagen: Er ist der Dirigent, der meine Ratio wie kein anderer einfach ausschaltet. Und das liebe ich beim Musikhören immer noch am meisten. Bitte nicht falsch verstehen: Der Kopf ist schon noch an bei mir ;-)

    Zitat

    Hallo Lars, es gibt da nur einen kleinen Unterschied ich habe mit meinem Händel-Post lediglich auf Ullis lustigen Kommentar reagiert, Amfortas hatte den Mahler-thread nebst seiner Bewunderung für Mahler (die da ja auch hingehört!) sich mal wieder in missionarischem Eifer für seine anderen Lieblinge ergangen. Zusammenhang: äußerst locker bis null. Augenzwinkern


    ich weiß, war'n blöder vergleich. der zufall wollte es nur, das ich genau vor diesem thread hier den anderen besagten durchlas ;-)


    :hello:

    hallo kurzstueckmuster,


    da ist unsere wahrnehmung anscheinend grundverschieden. denn "natürlich" ist mir seine musik allemal. vielen menschen ist es immer so wichtig zu betonen, seine musk sei vor allem logisch und nach allen erdenlichen mathematischen gesetzen wohl geordnet, daher unpersönlich. doch das ist etwas, das man auf die eine oder andere weise jeder musik zusprechen kann (auch scheinbar chaotischerer wie zb dem freejazz eines ornette coleman). egal, empfindungssache.
    tja, und mit den unbegrenzten tätigkeiten in so vielen verschiedenen feldern liege ich dennoch richtig. nur weil er keine opern geschrieben hat, soll das seine einzigartige vielseitigkeit schmälern? ich habe ja auch davon gesprochen, dass er keine berührungs-ÄNGSTE gehabt hat. wer sagt denn, dass er vor der oper angst hatte? vielleicht einfach nur kein bock, oder? meine these besagt ja nicht, dass man, nur weil man begnadet ist und vieles ausprobieren mag, auch in jede richtung eilt. prioritäten gab's schon auch damals ;-)


    bestes

    Für mich der einzige Dirigent, der insgesamt bei Beethoven richtig liegt (auch wenn ich nicht ALLE kenne): Leonard Bernstein - und hier vor allem die mit den Wienern.
    Lennie ist immer so ein Fall, eigentlich manchmal ein wenig dick aufgetragen, fast schon hochromantisch. So was liegt mir eigentlich nicht, aber bei ihn scheint es immer um eins zu gehen: allerhöchste Emotionalität und ein totales Sichverlieren in der Musik (egal bei welchem Komponisten). DAS liebe ich und verachte ich bei den meisten Dirigenten, die sich an ein paar Gedankenblitzen so stark orientieren, dass sie die eigentliche Musik aus den Augen verlieren. Gerade heute wieder ein Interview mit Norrington gelesen. Den finde ich eigentlich klasse, aber soooo puristisch, was man in seinen Einspielungen auch hört. Anyway seinen ersten Zyklus finde ich auch klasse.
    Ansonsten mag ich die Eroica und die Fünfte unter Harnoncourt sehr.
    Gibt's eigentlich was gutes in Sachen Beethoven von Chailly? Der ist gerade mein absoluter Held bei Bruckner und Mahler!!!


    Bestes,
    Lars

    Zitat

    Händel war n Checker. Hör Dir ma allein die Bourree aus der Feuerwerksmusik an, hätte Bach nie im Leben komponieren können (ich verschweige an dieser Stelle, daß Händel vermutlich auch so einiges von Bach nicht hätte komponieren können Zunge raus ).


    Hallo Wulf,
    in einem anderen Thread hast Du Dich mal mit Amfortas darüber gestritten, dass andere Komponisten im Mahler/Spätwerk-Thema nix verloren hätten.
    Jetzt geht's bei der Einzigartigkeit Bachs bei Dir darum, dass Händel vieles konnte, was Bach niemals hätte erreichen können. ;-)
    Dem möchte ich übrigens voll zustimmen und mehr noch dem Einschub, dass es sich andersrum ebenso verhielte. ich denke Bach ist einfach die kompletteste Figur der von mir soweit zu überblickenden Musikgeschichte. Seine Universalität spiegelt sich zb auch in seiner Expertise auf anderen Instrumenten, seinen Fähigkeiten im Orgelbau bzw. seinen ratgeberischen Tätigkeiten. Für Bach schien Musik in allen Feldern natürlich zu sein. Es gab keine Berührungsängste und keine Unsicherheiten mit gar nichts in bezug auf das große Feld der Musik. Diese Natürlichkeit ist in seiner Musik auf schon fast magische Art und Weise integriert.
    Heute gibt es kaum noch vergleichbare Menschen. Im Jazz geht Pat Metheny in die Richtung, der sowohl kompositorisch, improvisatorisch, virtuos und auch viel Pionierarbeit (siehe Bach!!!) im Instrumentenbau/Entwicklung und dem Erkunden neuster Technologien macht. Dennoch wäre es albern, irgendjemanden mit dem übergroßen Bach auf eine Stufe stellen zu wollen...


    Ansonsten sag ich lieber nix zu Bach, weil ich sonst Jahre bräuchte, und ich mach in der Zeit lieber selbst Musik oder arbeite an meinen eigenen Stücken.
    Ich wundere mich manchmal freudig, wie viel Intensität manche Forumsteilnehmer in ihre Beiträge stecken. Da gibt's ja manchmal mehr zu entdecken als im Internet ;-) ?!?!


    Beste Grüße,
    Lars

    Gratulation zu der Scheibe! Brad Mehldau ist für mich DAS Genie seiner Generation, und diese Einspielung eine seiner legendärsten!
    Ich kann Dir noch, um ihn mal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen, die Platte "Largo" empfehlen. Die ist auch gigantisch - mit Holzbläsern!!
    Übrigens, was viele unterschätzen: Mehldau spielt viel Musik der britischen Rockband Radiohead. Die sollte man im Original kennen und auch so lieben wie Mehldau - dann hat man noch viel mehr Spaß mit ihm. Ich bin überhaupt erst als Radioheadfan auf ihn aufmerksam geworden, weil ich zu der Zeit, als er bekannt wurde, eine Auszeit vom Jazz genommen habe.


    Beste Grüße,
    Lars

    Ich kann mich gar nicht so recht auf einen Dirigenten einigen. Bruckner ist für mich gar nicht so ein Spezialfall, den man nur auf EINE Art deuten kann.
    Wer hier im Forum in bezug auf Bruckner fast kategorisch niedergemacht wird, ist Barenboim, was ich nicht verstehen kann. Ich selbst liebe Karajan und Wand auf diesem Gebiet am meisten, doch auch Barenboim hat durchaus einen guten Ansatz. Gerade seine Adagios mag ich sehr, weil ich da viel Gefühl höre (Struktur hin oder her).


    Obwohl ich Russell Davies auf ECM immer liebe, gefallen mir seine Brucknereinspielung mit den Linzern nicht so gut, was aber auch an der Aufnahmetechnik liegt...


    Beste Grüße,
    Lars (der gerade die 2. von Barenboim und den Berlinern genießt!)

    hallo amfortas,


    wollte mich nur mal kurz erkundigen, ob man an solche radiomitschnitte von lenny bernstein rankommen kann? ich liebe ihn nämlich wie keinen anderen dirigenten, und zwar bei ALLEM, was er angepackt hat. da wären solche radioversionen sicherlich ein segen für mich.


    bytheway liebe ich auch für mahler ricardo chailly (ebenso großartig sein bruckner zyklus)

    Mein erstes Mahlererlebnis von einprägender Bedeutung war die 2. Symphonie auf EMI von Simon Rattle.
    Zu Mahler habe ich mittlerweile ein völlig leidenschaftliches Verhältnis, doch es gibt da eine seltsame Vorgeschichte. Bis zur Obertsufe kannte ich eigentlich nur seinen Namen. Dann nahmen wir ausführlich die Romantik und Spätromantik durch. Irgendwann nach Bruckner kam also Mahler, und ein Schüler wurde beauftragt, über die Achte ein Referat zu halten. Mich hat das Alles total beeindruckt, aber auch überwältigt, war ich doch zu jener Zeit ein absoluter Jazzfan (und klassisch sehr viel Beethoven).
    Nur: ich hatte da immer die Gewissheit, dass irgendwann die Zeit reif für Mahler und mich ist. Immer spürte ich, dass irgendwann einmal der Groschen fallen wird und ich einen echten Zugang erhalten werde.
    Jahre später stieß ich dann auf die besagte Einspielung und meine Enthaltsamkeit und Geduld wurde mit einer echten inneren Revolution belohnt. Ich hatte schon längst alles mögliche an zeitgenössischer Musik durchgeackert und fühlte mich wie jemand, den in Sachen Orchestermusik nix mehr richtig umhauen und umleiten könne. Doch Mahler hat mich seitdem völlig umgepolt, und seine Symphonien sind für mich bis heute unendlich energetisch, aufrichtig und von radikalem Aufbruchstrieb in unbekanntes Territorium beseelt.
    Einer meiner absoluten Lieblingskomponisten, Valentin Silvestrov, erschloss sich mir nach meinem ersten richtigen Mahlerstudium noch einmal viel tiefer, und ich weiß, dass man bei Mahler ALLES lernen kann: die Vergangenheit bleibt beständig, die Zukunft voraus lebendig, der Augenblick Ewigkeit (frei nach Goethe)!


    p.s.: ich probte einmal ein Wochenende lang mit einer Bigband und einem weltberühmten Leiter und Posaunisten, der mir eine fast identische Mahlerbegegnung schilderte (zu dem Zeitpunkt war ich noch "geduldig" und fühlte mich in meinem Warten auf Mahler bestätigt). Nur er ließ sich über 20 Jahre zeit, bis er in seine Musik eintauchte ;-)

    Hallo miteinander,


    ich durfte heute zu diesem wunderbaren Forum dazustoßen. Dieser Thread hier ist mir als Bachverehrer besonders wichtig, auch wenn er schon ein wenig älter ist.
    Ich hätte einen CD-Tipp für das Ricercar: Und zwar auf ECM-NewSeries erschien unter der Leitung von Christoph Poppen mit dem Münchener Kammerorchester eine grandiose Einspielung der von Webern orchestrierten sechsstimmigen Fuge Ricercata. Diese ist das emotionell anrührendste, was ich vom musikalischen Opfer jemals vernehmen durfte. Schade, dass es auf dieser CD nicht das ganze Opfer gibt, doch das Konzept ist hier ebenfalls sehr interessant: Hier werden Bach und Webern gegenübergestellt, und wie einst Webern mit Bach, so ist Poppen mit Webern umgegangen und hat sein frühes Streichquartett von 1905 orchestriert: grandios. Außerdem liegt hier eine absolut göttliche Einspielung der Cantata no.4 vor "Christ lag in Todesbanden". Umwerfend!



    Es gibt einen Vorläufer zu diesem Tonträger mit dem Namen Morimur, doch dazu später. Für mich sind die Produktionen von Manfred Eicher das wunderbarste, was in den letzten zehn Jahren mit Bach geschehen ist.
    Ansonsten liebe ich aber auch die Arbeit von Harnoncourt; ganz anders, trockener, doch auch genial!


    laurentius


    p.s.: kann mir noch jemand helfen und sagen, wie ich ein Bild der CD hier in den Beitrag einarbeiten kann? tausend dank!


    Ich habe es nach Jahren nachgeholt, das Cover einzusetzen. Auf die Schaltfläche mit dem kleinen Quadrat und dem Pfeil klicken. Bei erhältlichen CDs die Bestellnummer eintragen. Achtung: Es muss die gleiche Schrift sein.

    Wer einen Mac besitzt, Bestellnummer kopieren, in der Menueleiste bei Bearbeiten > Einsetzen und Stil anpassen die Nummer einsetzen.

    Ist die CD nicht mehr erhältlich, findet man die Bestellnummer ganz oben im URL, ganz rechts nach dem Schrägstrich. Diese Nummer kopieren und einsetzen.


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