Beiträge von RealHendrik

    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ganz richtig, einiges gibt es jetzt bei Brillant Classics.


    Ja, das habe ich schon mitbekommen.


    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Denon arbeitete eng mit NIPPON COLUMBIA zsammen.


    Denon ist Nippon Columbia. Das Plattenunternehmen hat - wie schon gesagt - soviel technisches Know How gehabt, dass sie ihre Aufnahmegeräte - m.W. ausschliesslich digital - selbst entwickelt haben und daraus entstand eben eine Elektronikserie für Jedermann.


    Da es die Elektroniksparte noch gibt, überrascht mich der Abgang der "Software" umsomehr.


    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Besonders heftig Dürfte auch Dein Verlangen nach den Produkten nicht gewesen sein, denn AFAIF erfolgte Denons Abgang aus der Klassikszene vor etwa 3-4 Jahren ;)


    Ah, das ist eine Information, mit der ich etwas anfangen kann... Nee, heftig ist mein Verlangen danach nicht. Es gibt da einzelne ganz interessante Aufnahmen, die ich jetzt wohl gerne hätte... Na, schaunmermal. Mein Seelenheil hängt davon nicht ab.


    Gruss,


    Hendrik

    Hallo, Tamis!


    Unlängst habe ich mal wieder nach einer bestimmten CD-Box recherchiert, die Mitte der Achtziger auf dem Label DENON erschienen ist. Erschreckt musste ich feststellen, dass es dieses Label in Deutschland offensichtlich nicht mehr gibt.


    Das überrascht mich insofern, dass DENON bereits in den 70ern Vorreiter im Bereich der digitalen Tonaufzeichnung war. DENON brachte 1972 (!) die erste LP - in typisch japanischer Pressqualität - heraus, der eine digitale Tonaufnahme zugrundelag. Und soweit ich weiss, gab es von DENON nur digitale Aufnahmen.


    Ich kann mich erinnern, dass DENON nach dem Erscheinen der Compact Disc ziemlich schnell begonnen hat, den damals schon ziemlich umfangreichen Katalog auf digitale Tonträger umzukopieren. Damit waren sie auch sehr erfolgreich - die Aufnahmen wurden oft (und oft zurecht) als audiophil gehandelt.


    Was ist nun mit DENON los? Haben sie die Klassikkrise als Anlass genommen, den unrentablen Bereich Tonträger abzustoßen? Ist die Nachfrage nach den "uralten" (und neueren) digitalen Aufnahmen gesunken bzw. ist eine Marktsättigung erreicht? Gibt es möglicherweise wirtschaftliche Probleme? Und - ganz wichtig - was geschieht mit den vielen Aufnahmen, die DENON gemacht hat?


    Gruss,


    Hendrik

    Hallo, allerseits!


    Mein Thema dürfte von allgemeinem Interesse sein - schliesslich ist nicht jeder "kompetent" genug, um beim Kaufen von Musikaufnahmen (CDs usw.) mit sachkundigem Griff eine gute oder sogar "die beste" Aufnahme herauszusuchen. (Wie erklärt es sich sonst, dass hier immer wieder mal Werke und Einspielungen zur Diskussion gestellt werden?)


    In den einschlägigen Zeitschriften - FonoForum, Rondo, Capriccio, diverse andere HiFi-Gazetten, oder auch ausländische Publikationen (hier leider nur schwer erhältlich) - findet man schon die eine oder andere "Bewertung" von idR aktuellen CDs, die als Leitfaden dienen können.


    Leider fehlt es dabei an einer Art "Gesamtausgabe", sozusagen eine Auflistung der wichtigsten Komponisten mit ihren wichtigsten Werken und deren wichtigsten Einspielungen. Vor etlichen Jahren gab es eine Zeitlang, jährlich neu erscheinend, von FonoForum den CD-Führer Klassik, der meiner Ansicht nach beispielhaft war. Leider wurden die Herausgabe diese Führer bald wieder eingestellt, der letzte kam m.W. 1994/95 heraus. (Einige "Nachfolger" beinhalteten lediglich die wichtigsten Rezensionen eines Jahres, sozusagen ein Jahrbuch. Aber eben kein umfassender Führer.)


    Diese Ausgaben waren umfassend und boten eine gute Orientierung selbst bei exotischen Werken. Sie könnten auch heute noch als Orientierung dienen... fehlten nicht die Neuaufnahmen und Wiederveröffentlichungen der letzten zehn Jahre. (Aber vielleicht entschliesst sich der FonoForum-Verlag bald mal wieder zu einer Neuausgabe...)


    Letztes Jahr erschien bei Reclam wiederum ein CD-Führer Klassik. Dieser ist natürlich wesentlich aktueller als die FonoForum-Ausgaben, hat aber den Nachteil, dass lediglich Empfehlung eines einzigen Autors enthalten sind. Dessen Kompetenz will ich beileibe nicht in Frage stellen, allerdings stellte ich beim Studium diesen Führers eine eindeutig geschmacklich geprägte Polarisation bei den Bewertungen fest. Die Empfehlungen scheinen - soweit ich das nachprüfen konnte - sehr solide zu sein, allerdings fehlen bei dem einen oder anderen Werk definitiv massstabsetzende Einspielungen. - Der gewichtigste Nachteil des Reclam-Führers ist aber die Beschränkung auf nur 150 Werke... selbst von den bedeutendsten Oeuvres der Komponisten ist nur eine Auswahl vorhanden. (Trotzdem halte ich die 6 Euro, die das Heftchen kostet, für sinnvoll investiert.)


    Billiger geht's natürlich im Internet. Etwas ähnlich Umfassendes wie der FonoForum-Führer habe ich zwar noch nicht gefunden, trotzdem möchte ich Euch meine empfehlenswertesten Links vorstellen:


    Da wäre zuerst das Rondo-Magazin, das einen Online-CD-Führer anbietet:


    www.rondomagazin.de/fuehrer/inhalt.htm


    Auf jeden Fall für den interessierten Laien finden sich hier die wichtigsten Werke der klassischen Komponisten wieder, und die Empfehlungen sind meiner Ansicht nach ziemlich hochwertig. Über den einen oder anderen Tip kann man sich vielleicht streiten, aber einen "Fehlgriff" konnte ich bislang nicht entdecken.


    Vom gleichen Magazin gibt es - ungleich interessanter - von einigen Werken auch Interpretationsvergleiche. In der CD-Galerie finden sich Rezensionen gleich über Dutzende von Einspielungen ein und desselben Werks. Auch wenn man mit dem einen oder anderen Urteil (oder Vorurteil?) nicht übereinstimmen wird, liest es sich zumindest interessant...


    www.rondomagazin.de/klassik/cdgalerie/inhalt.htm


    ...und ich muss es zugeben: Ich habe da schon einige interessante Alternativen zu meinen bisherigen Favoriten gefunden.


    Wer der englischen Sprache mächtig ist, findet zum Beispiel bei Classics Today ein paar Anregungen... wenn man sich vor Augen hält, dass die dort schreibenden Rezensenten z.T. einen Geschmack haben, über den es sich streiten lässt. Trotzdem findet man da die eine oder andere interessante Anregung: Für Klassikeinsteiger zum Beispiel eine erste Orientierung mit einer Auswahl von 100 CDs:


    www.classicstoday.com/features/100cds.asp


    Oder für den Mahlerfreak eine Auflistung der interessantesten Aufnahmen:


    www.classicstoday.com/features/f1_0204-mahler.asp


    Natürlich zählt letzten Endes: Der eigene Geschmack entscheidet. Sicher gibt es die eine oder andere Aufnahme, die man einfach bevorzugt, obwohl sie in keinem Führer verzeichnet ist, ja mitunter nicht einmal rezensiert wurde. Aber erfahrungsgemäss wird man beim Kauf von CDs durch Nutzung von den genannten CD-Führern einigemassen sicher vor Fehlgriffen bewahrt.


    N.B.: Meine Liste erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich bin allerdings immer begierig, Neues zu erfahren und freue mich, über Eure CD-Führer-Favoriten zu lesen! Und noch viel mehr freue ich mich auf eine angeregte Diskussion über die von mir genannten Ausgaben und Links!


    Gruss,


    Hendrik

    Zyklen sind mir i.A. "zuwider". Mein Schubert ist einzeln symphoniert, Mahler sowieso, und bei Beethoven gilt das erst recht: Keiner der Batontitanen hat es wirklich hundertprozentig geschafft, dem symphonischen Werk des Bonners gerecht zu werden.


    Karajan? Nee, sorry, da mag in den 60ern noch die eine oder andere Sym ganz nett gewesen sein, aber schon damals im Allgemeinen dem Schönklang (oder Geschmack der damaligen Zeit?) verpflichtet. 70er und 80er Zyklus finde ich komplett unakzeptabel.


    Gardiner und Norrington haben interessante Ansätze, schiessen aber interpretatorisch nach meinem Empfinden etwas "übers Ziel hinaus". Da wäre weniger mehr gewesen.


    Abbado/Berliner PO ist eine "O.K."-Aufnahme, man könnte stellenweise annehmen, dass der Dirigent denkt: "Uh... mache ich das jetzt richtig? Grosser Ludwig, steh' mir bei..."


    Harnoncourt ist von den neueren Aufnahmen die frischeste (und meiner Ansicht nach empfehlenswerteste), als preislich interessante Alternative wäre da Zinman zu nennen.


    Müsste ich mich jedoch für einen einzigen Zyklus entscheiden, wäre meine Wahl allerdings ganz einfach: Konwitschny/Gewandhausorchester. Zwar eine "Uraltaufnahme", aber meiner Ansicht nach die geschlossenste Aufnahme von allen Zyklen. Jede einzelne Sym hat ihre Meriten, und insgesamt am geradlinigsten.


    Für wen ich allerdings gar kein Verständnis habe: Marriner/ASMF. Den finde ich einfach nur langweilig ("...dann, meine Damen und Herren, spielen wir mal Beethoven. Unsere Plattenfirma will das so...") und gerade seine sechste (die mir sehr empfohlen wurde, die mich aber nachhaltig enttäuschte) ist absolut kein Highlight der Beethovenschen Rezeptionsgeschichte. (Sorry, jpsa, will Dir nicht auf die Füsse treten, aber ist nun mal meine Meinung. Wenn jemand die CD haben will: Sie steht noch zur Disposition!)


    Gruss,


    Hendrik

    DorcyDuck schrieb:



    [zitat]
    Ich will mich ja nicht einmischen, aber wenn die Gute erst von deiner Leidenschaft für Musik bei der gemeinsamen Wohnung erfahren hat, bist du entweder hundsgemein oder sie nicht besonders aufmerksam.
    [/zitat]


    Nee, meine Leidenschaft für Musik war ihr durchaus bekannt. Aber mein Wohnzimmer hatte 28 m² (und stand voll (Musikzeugs)) und ihr Wohnzimmer hatte 32 m² - das musste jetzt alles in 42 m² untergebracht werden. Und irgendwie hat sie sich das anders vorgestellt... Aber netterweise waren wir bald (m)einer Meinung, und dat geht jetzt alles.


    Für den Hinweis auf die kleinen Lautsprecherboxen vielen Dank. Aber die Dinger bleiben so gross, wie sie sind. Ich halte es da mehr mit der alten Konstrukteursweisheit: Volumen ist durch nichts zu ersetzen, es sei denn durch mehr Volumen. (Und Transmissionline-Lautsprecher brauchen nun mal eine bestimmte Grösse, um nicht nur gut, sondern auch einigermassen druckvoll zu klingen.)


    Gruss,


    Hendrik

    Rienzi schrieb:


    [Zitat]Grund: Ein lieber Mensch hat mir diese Bach-Kiste (172 CDs) geschenkt, da er sie selbst geschenkt bekam, keinen Platz und keine Lust dafür hatte.
    Problem: Wie rede ich meiner Frau ein, daß wir dafür Platz in unserer Wohnung haben?[/Zitat]


    Uh... *grins* das Problem kenne ich! Erst unlängst mit meiner Partnerin zusammengezogen, musste ich ihr beinahe (verbal) agressiv klar machen, welchen Stellenwert Musik (aktiv wie passiv) in meinem Leben hat! Das fing bei den Lautsprecherboxen an ("Kann ich in der Grösse akzeptieren, aber auf Dauer müssen die kleiner werden") und hörte bei der CD-Sammlung (es sind nur rund 450 CDs! aber welche Menge im Vergleich zu den 30 Stück, die von weiblicher Seite dazu gekommen sind) längst noch nicht auf.


    Das Problem mit den CDs habe ich kategorisch mit einem extrem verbreiterten IKEA-"Benno"-Regal gelöst. Erfordert natürlich ein klein wenig handwerkliches Geschick und ein paar Werkzeuge, die über eine Bohrmaschine hinausgehen, aber mit einem Kostenaufwand von etwas über EUR 50,00 eine recht preisgünstige und vergleichsweise unauffällige Lösung.


    Übrigens: Ich hätte dort noch Platz für 172 CDs...


    Gruss,


    Hendrik

    Der HD 560 war die Sennheiser-Spitze, bevor der HD 600/650 kam.


    Was Dir heute kaum etwas helfen wird: Meinen Kopfhörer habe ich schon vor über zehn Jahren gekauft, es war ein Sennheiser HD 530, der Längen besser war (zumindest in meinen Ohren) als seine kleineren Brüder und sogar besser als der HD 540 und 560. Leider schon seit geraumer Zeit nicht mehr erhältlich, aber gebraucht sicher noch irgendwo zu bekommen. (Nachteil: Die 600-Ohm-Kapseln fingen leicht an zu klirren, robuste waren die 530er mit den 300-Ohm-Kapseln.)


    Gruss,


    Hendrik

    Ich habe eine etwas unkonventionelle Methode, um LPs zu digitalisieren... Zunächst mache ich erstmal eine möglichst perfekte (d.h. u.a. perfekt ausgesteuerte) Aufnahme auf Digitalband (aka DAT) - dies im Wesentlichen aus dem Grund, dass die Analog-Digital-Wandler der üblichen Soundkarten... naja... unter aller Sau sind; von Unzulänglichkeiten wie miserabler Bedienbarkeit mal abgesehen. Dabei setze ich natürlich perfekte Kondition des Equipments (Nadel in Ordnung, perfekt eingestellt, sorgfältige Vorreinigung der Platte undundund) voraus.


    Diese Aufnahme wird auf digitaler Ebene in den Rechner gespielt und kann dort entweder direkt, ohne weitere Bearbeitung (bei guten LPs) auf CD gebrannt werden, oder eben mit gewissen, sehr behutsamen klanglichen Manipulationen bearbeitet werden. Ich gebe zu, mir steht einiges an hervorragendem tontechnischen Wissen und Erfahrung zur Verfügung, um einigermassen zufriedenstellende Ergebnisse zu erhalten... Ein wichtiger Tip: Bei klanglichen Bearbeitungen lieber eine Spur weniger "Effekt" anwenden, führt i.A. zu den brauchbareren Ergebnissen: Etwas weniger Denoising, etwas weniger Equalization, und die Sache gerät einigermassen rund. - Weg kriegt man die ganzen Unzulänglichkeiten (Nadelrauschen, Knackser usw.) sowieso nicht ganz, und wenn, dann ist der Klang im Ar... Also lieber behutsam behandeln als massiv zu denoisen/decrackeln usw.


    N.B.: Auch wenn manche es nicht glauben, mit dem "Standard-Programm" Nero (speziell dessen Wave-Editor) kann man die wichtigsten Bearbeitungen ganz brauchbar vornehmen. Soll es etwas komfortabler und besser (u.a. wegen "beliebiger" PlugIns) erfolgen, hat sich bei mir die Freeware "Audacity" bewährt, die allerdings nicht in eine komfortable Brenn-Suite eingebettet ist.


    Hope that helps!


    Gruss,


    Hendrik

    Jaaa, "Körper" ist der richtige Ausdruck für seinen Stil.


    Und wenn Kenneth Gilbert staubtrocken und akademisch spielt, dann bleiben seine CDs beim Händler im Regal stehen. Auch und gerade bei Bach braucht die Musik "Körper" - sonst wäre es mir ein Leichtes, den Notentext (!) einzuscannen, die entsprechenden Informationen in ein MIDI-File umzuwandeln und mal eben über Soundkarte und MIDI-Schnittstelle auf mein Digitalpiano zu übertragen. Geht wunderbar, aber es fehlt eben der musikalische Körper (und - mit Verlaub - das könnte ich von Hand wirklich besser).


    Soweit bin ich schon: Karl Richter ist nicht zu ersetzen (habe ich mir sowieso schon gedacht). Aber das beantwortet immer noch nicht meine Frage nach Pieter-Jan Belder...


    Gruss,


    Hendrik

    BBB schrieb:


    [Zitat] das Cemablospiel Richters (historische Aufführungspraxis hin oder her) ist mir persönlich einfach zu fett. Es kommt mir vor, wie Kammermusik von einem Wagner-Orchester gespielt.
    [/Zitat]


    Hmm... Dann hast Du noch nicht die Brandenburgischen Konzerte mit Karajan gehört...


    Scherz beiseite: Wahrscheinlich ist es gerade das Fette, was ich am Bachspiel - auch auf der Orgel - von Karl Richter so mag. Auch seine sonstigen Orchesteraufnahmen haben die Mischung aus "leicht romantisierend", "historisierend", "musikalische Aussagekraft", "werks-orientiert", "trotz modernem Orchester nicht philharmonisch aufgebläht", die ihn unverwechselbar machen und die ich ausserordentlich schätze. So etwas fehlt mir leider oft bei den Verfechtern der historischen Aufführungspraxis - deren Bemühen oft nur philologischen Wert hat.


    Leider sind seine Cembalo-Aufnahmen z.Z. nicht als CD erhältlich - daher suche ich nach einer Alternative, die KR eben nahekommt. (N.B.: Offensichtlich kennt niemand die genannte niederländische Aufnahme - Pieter-Jan Belder wird ja hochgelobt.)


    Trevor Pinnock kenne ich, ebenfalls Andreas Staier, beide mag ich aber nicht sehr. Ralph Kirkpatrick lohnte sich sicher mal anzuhören, Kenneth Gilbert kenne ich überhaupt nicht. Nochmal die Frage: Ähnlichkeiten zu Karl Richter feststellbar?


    Gruss,


    Hendrik

    Hallo, liebe Tamis!


    Bin akut auf der Suche nach ein paar Solo-Clavier-Stücken vom guten alten Johann Sebastian B.... Davon gibt es ja viele Aufnahmen, aber ich suche einschränkend nach Aufnahmen, die nicht mit Konzertflügel gemacht wurden (obwohl es davon sicher einige exzellente Aufnahmen gibt), sondern mit dem Clavier, das zu Bachs Zeit populär war: dem Cembalo. Ich denke da z.B. an Karl Richter, dessen Bachspiel ich i.A. sehr mag und meistens auch "aktuelleren" oder "historisierenden" Interpreten vorziehe.


    Gibt es da akut etwas auf CD? (Auf Schallplatte habe ich da ein paar Sachen, aber eben nicht digitalisiert). Oder gibt es vergleichbare Alternativen zu Karl Richter, die Bach auch auf dem Cembalo spielen? (Was ist z.B. von den Brillant-Aufnahmen mit Pieter-Jan Belder zu halten?)


    Gruss,


    Hendrik

    Achherrje... jetzt wollte ich schon Fritz Wunderlich nennen, da darf ich das nicht....


    Also, ich finde, Peter Schreier ist ein wunderbarer Mozart-Tenor, und es gibt eine - auch sonst - wunderbare Aufnahme der Zauberflöte mit Sawallisch. Top-Empfehlung neben der Wunderlich/Böhm-Aufnahme...


    Gruss,


    Hendrik

    (besserwissermodus) Arturo Toscanini war nicht der Stiefvater (wenn ich das aus Deinem "Siefvater" ablesen kann), sondern der Schwiegervater von Horowitz. (/besserwissermodus)


    Es gibt über die genannten "frühen" Einspielungen auch einige interessante (oder eher: erhellende?) Aufnahmen des späten Horowitz aus den 80er Jahren, zum grossen Teil bei DG erschienen (aktuell, glaube ich, in einer Sammelbox), die letzte Aufnahme (und meiner Ansicht nach die "Beste" der digitalen Aufnahmen) bei Sony.


    Horowitz spielt dadrauf im Wesentlichen seinen persönlichen Stil, aber mit einer gewissen Altersabgeklärtheit. Sein Scarlatti ist vielleicht nicht mehr zeitgemäss, sein Mozart ist m.A. unter aller Kanone, aber Scriabin und Rachmaninov bekommen schon eine gewisse mystische Komponente.


    Ob das "gut oder schlecht" ist, habe ich nicht die Vermessenheit zu beurteilen.


    Gruss,


    Hendrik

    Zwar schon "gestern" gekauft, aber - wegen des (leider) fehlenden Beihefts - zum Spottpreis:



    Es heisst, man sollte diese Aufnahme der Hochzeit in seiner Sammlung haben. Ich sage: Ja, ist eben ein Kleiber, zusammen mit einem wunderbaren Ensemble. Was mich überrascht hat: eine fast 50 Jahre alte Stereo-Aufnahme von für damalige Verhältnisse bestechend guter Qualität. (Ist eben Decca...)


    Gruss,


    Hendrik

    Sammler und Jäger... sind wir ja alle...


    Gestern nacht (hier) den Tip bekommen, heute schon im CD-Spieler:



    Meine erste Brillantclassics-CD. Und ich bin positiv überrascht: Klanglich top (Lizenz vom "High-End"-Label Dorian), das beiliegende Booklet informativer als erwartet, und das Ganze zum "Nurgeklautistbilliger"-Preis.


    Da muss ich mir doch gleich nochmal den Brillant-Katalog vornehmen... (und eigentlich standen ein paar Turandots auf dem Plan...)


    Gruss,


    Hendrik

    Hallo, Alfred!


    Verwunderung:



    Es sollte doch die Mehta-Aufnahme werden?


    Ich war am Wochenende auch fleissig - natürlich ausser dem Turandot-Marathon-Hören:



    Ein Tip für alle Leute, denen die "Genesis"-Urbesetzung am Besten gefallen hat. Habe bislang nur einmal flüchtig drüber gehört, ist aber schon sehr grossbogig angelegte symphonische "Suiten"-Musik.


    Gruss,


    Realhendrik

    DorcyDuck schrieb:


    [Zitat]
    Anti schrieb:


    [zitat]
    Dann aber suchte ich den Zweck meines Besuches, wollte mir endlich diese Aufnahme zulegen: ... Fricsay, Anda, Bartokkonzerte ... [/zitat]


    Tröste dich, die gibt's bei 2001 viel billiger!
    [/Zitat]


    Uh... 2001 hat die Bartok-Konzerte nicht (mehr?)gelistet. Merke: Sie haben einige DGG-Originals (für EUR 4,99), aber beileibe nicht alle (leider!).


    -------
    edit Uh... die Hitze macht einem doch zu schaffen! Erst kucken, dann sehen! Diese Aufnahme gibt es doch bei 2001...
    -------



    DorcyDuck schrieb:


    [Zitat] wann komme ich bei der Hitze zu 2001 um sie zu kaufen? Ich Esel* hab' sie beim letzten Mal nicht mitgenommen.


    * NB: Auch Enten können Esel sein!
    [/Zitat]


    Da fällt mir nur Fredl Fesl ein: "Bei den Sauen heisst's "Sterben" "Verenden".... ich weiss allerdings net, ob's bei den Enten "versaut" heisst."


    Gruss,


    Hendrik

    Ich konnte mich nicht halten:



    William Russo:


    Street Music
    Pieces for Blues Band and Symphony Orchestra


    Habe mal eines der Pieces noch als Jüngling auf einer MC-Kompilation (u.a. mit Rhapsody in Blue und diversen Scott Joplin-Rags) gekauft. Hat mich damals sehr beeindruckt. Und jetzt bin ich gespannt, ob sich dieser Eindruck - jetzt im Ganzen - wiederholt... (Und € 4,99 bei 2001 ist nicht zuviel...)


    Gruss,


    Hendrik

    By the way: Ich würde mich mal gerne an Max Reger heranwagen, aber irgendwie fehlt mir dazu ein griffiger Einstieg. Kurz: Ich warte hier mal auf eine Empfehlung, mal an die wichtigsten Orgelwerke heranzutreten, ohne dabei gleich verschreckt zu werden.


    Kommt sicher noch. Oder?


    Gruss,


    Hendrik

    Der Tip mit den Franck-Orgelwerken ist klasse! Wird wohl zu meinen nächsten Käufen gehören...


    Ein kaum beachteter Orgelkomponist war Jehan Alain, der ausserdem noch Orgel (und Klavier-)virtuose und Orgelbauer (!) war. Leider blutjung im II. Weltkrieg gefallen, hat er ein zwar kurzes, aber umso interessanteres Oeuvre hinterlassen, das mehrfach aufgenommen wurde. Die Naxos-Aufnahme mit Eric Lebrun gehört zu den besten:



    Die Schwester von Jehan, Marie-Claire, war selbst Orgelvirtuosin, und neben vielen wichtigen Werken lag ihr auch das "Erbe" ihres Bruders am Herzen:



    Beide Aufnahmen sind sehr zu empfehlen, wobei ich der neueren Aufnahme (nicht nur) aus klangtechnischen Gründen den Vorzug gebe.


    Gruss,


    Hendrik

    Hmm... über die subjektive Beliebtheit von den einzelnen Puccini-Opern lässt es sich trefflich streiten... obwohl... de gustibus non est disputandum...


    Bei mir gehört die Fanciulla definitiv zu den liebsten Opern, vielleicht wegen des ausgefallenen Sujets. Musikalisch ist das Stück sowieso klasse, mag aber dem einen oder anderen zu harsch sein (vor allem denen, die glauben, Puccini fabrizierte nur süsslichen Kitsch).


    Die Frage nach den Sprachversionen ist etwas heikel. Im Allgemeinen handhabe ich es da wie die Metropolitan Opera: Nur Originalsprache. Was allerdings oft daran liegt, dass deutsche Versionen in Aufnahmen eher selten vorliegen, und auch live auf der Bühne wird meistens in Originalsprache gesungen.


    Bei Übertragungen in andere Sprachen sehe ich folgende Probleme: Eine wortwörtliche Übersetzung ist kaum möglich, man muss sich rhythmischen Gegebenheiten anpassen. Das führt leider oft zu grammatikalischen Unsinnigkeiten, Wortweglassungen oder -ergänzungen (um sich dem Rhythmus anzupassen) und auch zu "Betonungsverschiebungen", alles bis hin zu Sinnentstellungen. Kurz: Eine Übersetzung entspricht meistens nicht mehr dem "Original-Inhalt". Also lieber Original. (Mein Vater hielt es übrigens genau umgekehrt: Er war ein engangierter Sammler von "Opern auf deutsch", da allerdings speziell Mozart und Rossini.)


    Was mir gerade noch einfällt: Eine fremde Sprache könnte in der Oper auch fremd wirken. Ich erinnere mich an einen schwedischen Opernfilm der Zauberflöte, natürlich schwedisch gesungen. Das hat bei mir eher zu Heiterkeit wegen der Sprache als zu intensiver Auseinandersetzung mit der Musik oder dem Bildinhalt geführt.


    Gruss,


    Hendrik

    @ Rienzi:


    Zu 1) Weitgehend agreement!


    zu 2) Gibt's nichts mehr zu sagen. Doch! Berio hat erst vor wenigen Jahren das Finale zu Turandot "neu" geschrieben. Dürfte Dein Interesse schon wecken...


    zu 3) Die genannte Boheme halte ich klanglich für sehr bedenklich, ansonsten sicher eine interessante Lesart. Die M-P-Aufnahme von 1961 kenne ich leider nicht...


    Gruss,


    Hendrik

    Was ist los? Puccini hat nicht nur die Turandot geschrieben! Da gibt es noch elf weitere Opern!


    Orgelpfeife, wie gefällt Dir Deine neue Solti-Boheme?! (Und wie darf man Dich mal persönlich anreden? "Orgelpfeife" in der direkten Ansprache hat doch etwas Herablassendes!?)


    Was ist mit Manon Lescaut oder Tosca (die ich mit für seine besten Opern halte)? Oder die beiden Belasco-Oeuvres "Madame Butterfly" und "Fanciulla del West"? Oder das oft unterschätzte Triptychon? Oder seine einzige "Operette", La Rondine?


    Gruss,


    Hendrik

    Huija... was für ein Wochenende... Turandots am laufenden Band... gestern lief die fünfte Turandot (Mehta 1998, live in Peking)... jetzt will ich mir doch nochmal (ein drittes Mal) die Karajan-Aufnahme antun, vielleicht gibt es da noch etwas, das ich überhört habe.


    Das gibt Stoff für einen eigenen Thread! Nach der Durchsicht diverser Plattenkataloge "fehlen" mir noch zwei Aufnahmen, die sich m.A. nach unbedingt gehört zu werden lohnt: Serafin mit Callas, Ende der 50er Jahre, und Maazel mit Eva Marton, Anfang der 80er.


    In die Callas-Aufnahme konnte ich in Saarbrücken am Samstag mal kurz 'reinhören und habe mal ein paar Stellen im III. Akt angespielt. Hu... scheint mir so, als wäre die primadonna assoluta mit dieser Rolle stimmlich überfordert! (Muss mich aber noch tiefer 'reinhören.)


    Und die Maazel/Marton-Aufnahme scheint mir vor allem wegen der Marton sehr interessant - dürfte eine ziemlich gute Turandot sein, wahrscheinlich besser als Sutherland, und Ricciarelli sowieso (die in dieser Aufnahme übrigens die Liu singt).


    Wird spannend!


    Gruss,


    Hendrik

    TobeyWilson schrieb:


    [Zitat] Du hast ja den Thread gestartet und schon in der Überschrift das Wort Kitsch benutzt und wirst Dir ja dabei etwas gedacht haben. Daher verstehe ich nicht ganz, warum Du den Zuckerguss nun ablehnst, denn anders als Verdi verträgt Puccini durchaus etwas Süße. [/Zitat]


    Ich habe mich schon während meines Studiums sehr intensiv mit Puccini beschäftigt, bin dabei bei diversem Lehrpersonal auf Ablehnung mit eben dieser Charakterisierung gestossen. Erst in den letzten knapp 20 Jahren hat P. die "Rehabilitation" erfahren, die ihm m.A. zusteht. (Kurz: Ich bin Puccini-Liebhaber und bezeichne ihn als genialen (!) Komponisten.)


    Die Sache mit der "Süsse" in Puccini-Opern ist problematisch, aber leider ein nicht mehr auszuräumendes Clichée. Es gibt ein paar schöne Stellen, die "süss" sein müssen, aber das meiste ist hochdramatisch und verträgt das gar nicht. Und am wenigsten mit den Kandierten Früchten aus der Patisserie Karajan.


    TobeyWilson schrieb:


    [Zitat] Das Karajan-Argument kann ich schon nicht mehr hören. Natürlich hat HvK im Alter einiges in die Länge gezogen und ausgewalzt (gleiches gilt übrigens auch für Bernstein und Celibidache), aber daraus zu folgern, alles sei deshalb schlecht und mißlungen ist einfach falsch [/Zitat]


    Das Karajan-Argument wirst Du immer wieder hören - und zwar zu Recht. Viele Leute, die eng mit ihm zu tun hatten (z.B. ein mir bekanntes, mittlerweile pensioniertes, Mitglied der Berliner Philharmoniker), haben ihn in seinem letzten Lebensjahrzehnt nicht mehr ernst genommen. Die Sache mit dem "in die Länge walzen" ist auch Bernstein und Celibidache passiert, keine Frage. Die konnten es aber auch in hohem Alter noch mit Inhalt füllen. Damit hatte Karajan doch erhebliche Schwierigkeiten. "Alles" von Karajan ist nicht schlecht und misslungen - im Alter eben (leider) das Meiste. (Ehrlich gesagt, fällt mir aus seiner Digital-Zeit nicht viel Gutes ein. Seine Alpensinfonie vielleicht. Oder die Holst-Planeten. Oder seine letzte Bruckner-Aufnahme. Aber da gibt es grundsätzlich Besseres.)


    TobeyWilson schrieb:


    [Zitat] Über die Ricciarelli kann man durchaus geteilter Meinung sein, in dieser Aufnahme bringt sie aber IMO ihre beste mir bekannte Leistung (ihre anderen Aufnahmen sind alle wie Alfred richtig sagte, viel zu spitz. Die Turandot darf aber durchaus etwas spitz sein.) [/Zitat]


    Darf sie? Die Turandot ist eine der schwierigsten Sopranrollen bei Puccini überhaupt. Und Ricciarelli war mit dieser Rolle einfach völlig überfordert. Dass sie nun spitz (ich nenne es lieber: schrill) klingt, unterstützt diese Tatsache leider noch. (Wer die Turandot z.B. gut konnte, war eben die Nilsson und die Sutherland.)


    Ich werde morgen für ein paar Tage im Auto unterwegs sein. Die Gelegenheit ist günstig, meine fünf Turandots mal wieder alle zu hören und schön zu vergleichen. D.h. die insgesamt lustlose Karajan-Aufnahme habe ich ja heute schon ertragen.


    Die Callas-Turandot kenne ich gar nicht. Eine Lücke in meiner Sammlung, wie ärgerlich! Muss ich unbedingt mal 'reinhören!


    Gruss,


    Hendrik