Beiträge von Robert Stuhr

    <<1.Wie und wo lagert ihr eure Schätze (LP,CD,MC,DVD,SACD)? Bilder wären nicht schlecht! =)>>


    Ganz normal im Bücherregal ohne Besonderheiten.


    <<Wie stellt ihr die Möbel auf in denen eure gesammelten Stücke lagern (Sonnenprobleme,Hitzeprobleme,sonstiges)?>>


    Ohne besondere Vorkehrungen, da licht- und hitzegeschützt. Die Fenster sind durch japanische Shojis abgedunkelt.


    <<2.Wie reinigt ihr sie (mit welchen Mitteln). Bei CDs: Unter UND Oberseite?>>


    War bisher nicht nötig, höchstens mal mit etwas warmem Wasser ein hartnäckiges Preisschild entfernt.


    <<3.In welchen Zeitabständen reinigt ihr sie?>>
    gar nicht


    <<4.Wenn ihr sowieso schon (falls ihr) alle Schätze reinigt, erstellt ihr auch eine Liste von euren Kostbarkeiten?>>
    Klar, wenn's mal soweit ist werde ich einen Unterausschuß mit exakt umrissenem Aufgabengebiet einberufen, der dann genaue Richtlinien in dreifacher Ausfertigung erstellt. Diese werde ich selbstverständlich den Forumsmitgliedern zur Gegenzeichnung vorlegen. Es gibt eine Menge Marmorkram in der Armee... :D


    Im Ernst, obwohl ich Listen aller Art liebe, habe ich von einer Katalogisierung der CDs bisher Abstand genommen. Noch habe ich sie im Kopf. Später kann ggf. ein StWV erstellt werden ;)

    Möglicherweise kann man gegen die "Altersschwäche" etwas tun, gerade indem man regelmäßig Musik hört und so das Gehör schult. Ich bin auch nicht mehr so jung, kann aber Defizite noch nicht feststellen. Allerdings höre ich seit einiger Zeit nur noch über Kopfhörer (von den CDs im Auto mal abgesehen), und da bin ich generell mit der Lautstärke deutlich vorsichtiger als früher mit den Boxen. Lautstärke ist auch gar nicht gefragt.


    Allerdings stelle ich in letzter Zeit verstärkt fest, daß mir die Klangmassen moderner Symphonien (Schostakowitsch oder Petterson zB) verstärkt auf die Nerven gehen. Ob das mit meinem Gehör zu tun hat?


    RS

    Da ich soeben meinen Schnabel-Zyklus von Beethoven ausgetauscht habe (EMI raus, Naxos rein) und mich das Thema als Sammler historischer Aufnahmen besonders interessiert, darf ich meine bisherigen Kenntnisse hier zusammenfassen.


    Meiner Erfahrung nach sind es drei Faktoren, die den Kauf von historischen Aufnahmen (hier Schnabels Beethoven-Zyklus) entscheiden sollten:


    1. Der Toningenieur, der das Remastering durchführt.


    2 .Die grundsätzliche Remastering-Philosophie, nämlich entweder die ursprüngliche Aufnahme so wenig wie möglich oder gar nicht zu bearbeiten, oder aber mit den Methoden moderner Klangbeeinflussung das Rauschen und ähnliche "störende Faktoren" so weit wie möglich zu entfernen, dabei Beeinträchtigungen des Klangbildes in Kauf nehmend.


    3. Entscheidung der Frage, ob man Firmen unterstützt, die sich oft in langen Jahren harter Arbeit einen guten Ruf erworben haben, und viel Arbeit und Mühe in ihre Veröffentlichungen stecken, aber daher meist teurer sind, oder ob man lieber die sehr preiswerten Produkte einschlägiger anderer Hersteller kauft.


    zu 3: Firmen wie zB. Pearl, Biddulph, Preiser, Archiphon, Andante, Testament, Tahra oder Music & Arts, haben sich einen erstklassigen Ruf erworben. Auch wenn sie teurer sind als die Billiglabel, kann man sich doch idR darauf verlassen, für sein Geld einen entsprechenden Gegenwert zu bekommen. Bei den Billiglabeln ist es für einen Außenstehenden sehr schwer herauszufinden, wo das Material herstammt. Gerade Firmen wie Gramofono, Archipel usw. benutzen die unterschiedlichsten Vorlagen, alte Schellackplatten, Vinyl, einfach von anderer CD kopiert, alles ist möglich. Die meisten dieser Firmen wollen nur mit möglichst geringem Aufwand schnell Geld machen. Bei ihnen wird man nur zufällig eine qualitativ gute Aufnahme finden. Irgendwo dazwischen sind dann Firmen wie Brilliant Classics, die nicht zur ersten, aber auch nicht zur zweiten Kategorie zählen.


    Ich persönlich kaufe bevorzugt die Labels der ersten Gruppe. Man findet nämlich durchaus ein reichhaltiges Angebot im Amazon Marketplace, Berkshire Record Outlet ua. Plätze im Netz, dazu Ebay. Naxos ist ohnehin sehr preiswert. Den vollen Listenpreis zahlt man nur selten. Nur wenn es eine bestimmte Aufnahme bei diesen Firmen überhaupt nicht gibt, kaufe ich bei anderen Labeln. Von den großen Sammelboxen mit historischen Aufnahmen lasse ich die Finger, weil die Qualität zu unterschiedlich ist. Rechnet man die grauenhaften und schlechten Aufnahmen weg, sind die Boxen schon nicht mehr so preiswert. Allerdings sind sie ein guter Einstieg, wenn man in dieser Richtung noch gar nichts hat. Bei Brilliant Classics kaufe ich auch gern, zB. jetzt die Gilels oder Richter-Box.


    zu 2: Ich bevorzuge CDs, die möglichst wenig oder nicht bearbeitet worden sind, von Knacksern und ähnlichen Geräuschen mal abgesehen, also die Philosophie von Pearl. Das Rauschen ist manchmal schon störend, aber noch schlimmer ist es, wenn bei der Filterung auch der Klang muffig und topfig wird. Die EMI-Box mit Schnabels Zyklus zB. klingt so, schlechtes Remastering. Jemand schrieb mal im Usenet, das Klavier klänge wie eine Marimba.


    zu 1: Als Tonigeneure, deren Produkte man jederzeit erwerben kann, wären zB. zu nennen Mark Obert-Thorn, Ward Marston, Seth Winner. Weiter sind David Lennick oder der verstorbene Keith Hardwick zu nennen.


    Äußerste Vorsicht ist dagegen anzuraten bei dem russischen Ehepaar Ledin, die solange an den technischen Anlagen zur Klangfilterung spielen, bis vom Klang nichts mehr übrig geblieben ist.


    Um auf Schnabel zurückzukommen: Die Schnabel - Reihe von Naxos ist mit der Ausgabe verschiedener Variationen abgeschlossen. Angesichts der Preise sollte man zugreifen. Übrigens gibt es auch von Pearl den Schnabel - Zyklus, aber die 5 Boxen sind so teuer, daß man nicht zu zögern braucht. Wer mal die Technik vergleichen will, kann sich eine Box von Pearl kaufen, die nur die Namenssonaten enthält. AFAIK sind alle anderen (neueren) Aufnahmen entweder von den Pearl - CDs schlicht geklaut oder von schlechteren Schellackplatten überspielt.


    RS

    Dann darf ich mich gleich bei meinem ersten Beitrag als radikaler Vertreter des 2.Typs outen...


    Mein letzter Konzertbesuch war etwa (genau kann ich das nicht mehr sagen) Mitte der 80er Jahre, Lynn Harell mit Elgar, Bazewicz und Bach. Ein Konzert mit Barockmusik habe ich auch mal irgendwann besucht und meine Eltern haben mich in den 60ern mal zu den Donkosaken mitgenommen :D


    Ich will den Konzertbesuchern gern das Besondere eines Konzerts zugestehen, auch einräumen, daß die CD einem Liveerlebnis klanglich unterlegen sein kann. Aber ich habe weder Zeit noch Lust, abends von meinem Dorf nach Köln oder Bonn zu fahren, im Stau zu stehen, einen Parkplatz zu suchen, in der einen Hand womöglich einen Schirm, nervendes Leutegewimmel, Lärm, (Chips oder Popcorn gibt's ja wohl im Klassikkonzert nicht) und abends das Ganze wieder rückwärts. Nee...


    Lieber lege ich gemütlich das von mir zusammengestellte Programm in den CD-Spieler, setze die Kopfhörer auf und genieße die Musik. Ich kann eine Pause machen wann ich will, Passagen wiederholen, lauter oder leiser stellen, kurz, ich bin der Chef, nicht jemand anders.


    Der entscheidende Vorteil des Heimkonzert ist allerdings die Auswahl an Künstlern. Kempff, Furtwängler, Cortot, Solomon, Mengelberg und so viele andere der von mir bevorzugten Künstler treten live nur noch sehr selten auf... :rolleyes:


    Bis auf weiteres habe ich an einem Konzertbesuch kein Interesse und vermisse ihn auch nicht.