Können wir auch einen Strauch zu den Blumen zählen? Dann zählt der "Flieder" von Rachmaninoff zu meinen Lieblingsliedern - im russischen Original heißt das Lied "Siren" (phonetisch). Ich kenne nur eine Aufnahme dieses sehr elegischen, nicht leicht zu singenden Liedes, nämlich eine englischsprachige mit dem Titel "Lilacs" mit dem verewigten Jussi Björling.
Beiträge von Honoria Lucasta
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Vielen Dank für den Hinweis auf die Traviata mit Herlea, danach werde ich mal schauen...Ist fast auch eine Sache der Nostalgie, die Erinnerung an erste Hörerlebnisse auf ihre Authentizität zu prüfen.
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Liebe Knusperhexe,
so völlig ernst habe ich's auch nicht gemeint, wenngleich ich schon finde, daß Ouvertüren bisweilen nicht sehr organisch mit dem, was folgt, zusammenhängen - wie meist z.B. bei Rossini, der halt irgendwas Fertiges dazupackte, sobald ihm der Impressario die fertige Partitur aus den Händen riß.
Aber wenn ich schon eine Lieblingsouvertüre nennen sollte, dann wäre es die zu "Ruslan und Ludmilla", weil sie sehr schwungvoll melodiös ist und von angenehmen zeitlichen Ausmaßen. Und kennt noch irgendwer die einst sehr beliebte Ouvertüre zu "Donna Diana"? Ihr Hauptmotiv leitete vor Urzeiten die beliebte TV-Sendung "Erkennen Sie die Melodie?" ein...
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Ich liebe die ersten Takte von "Tosca", weil diese Oper ohne lästige Ouvertüre auskommt und es sozusagen gleich losgeht http://www.tamino-klassikforum…ges/smilies/stumm.gif....
Ouvertüren höre ich lieber im Konzertsaal. -
Gebete auf der Opernbühne sind natürlich immer "dankbar", weil man da Chor, Solisten und Orchester auch einmal ein wenig schwelgen lassen kann, in Musik, Gefühl und idealerweise auch Andacht - in der weiter vorher erwähnten "Maria Stuarda" (auch eine meiner Lieblingsopern, genial inszeniert Ende der 90er Jahre an der Neuen Oper in Moskau, deren Besuch ich jedem Rußland-Reisenden dringend an's Herz lege!) könnte man da stundenlang zuhören, und alles, was im letzten Akt noch kommt, ist eigentlich eher ein Antiklimax...
Maria Stuarda in der Aufnahme mit Sutherland, Tourangeau und Pavarotti ist übrigens von Peter Weigl mit richtigen Schauspielern verfilmt worden - die eingelegten Sprechtexte sind dem Schiller-Drama entnommen. Das klingt ziemlich abenteuerlich, ist aber für Liebhaber beider Werke sicher eine interessante Variante (wenn ich den Gebrauch des scanners gelernt haben werde, folgt auf solche Hinweise auch noch ein Bild des DVD-Covers, ich bitte um Geduld..) -
Eine LP (Ariola? weiß ich nicht mehr) mit den "schönsten Baritonarien" gesungen von Nicolae Herlea, gefunden auf einem Grabbeltisch vor einem Elektrowaren-Musikgeschäft, war so ziemlich meine erste von eigenem Geld als Grundschülerin erworbene Schallplatte und damit auch meine erste Bekanntschaft mit Bariton-Arien überhaupt... Ich habe die Stimme von Herlea (die LP ging bei einem meiner zahllosen Umzüge verloren) als nobel in Erinnerung, von großer Klangschönheit und einer Eleganz, die heute nicht mehr selbstverständlich ist. Wie einige andere rumänische Sänger war er wahrscheinlich gerade zur falschen Zeit aktiv: mit den heutigen Reise- und Auftrittsmöglichkeiten wäre er sicher bekannter.
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...das kommt davon, wenn man nicht alles durchliest...
also nunmehr in der richtigen Form:
1. Oberto, Conte di Bonifacio Punkte: 5
2. Un giorno di regno Punkte: 5
3. Nabucco Punkte: 6
4. I Lombardi alla prima crociata Punkte: 5
5. Ernani Punkte: 10
6. I due Foscari Punkte:6
7. Giovanna d'Arco Punkte:5
8. Alzira Punkte:5
9. Attila Punkte:7
10. Macbeth Punkte:8
11. I masnadieri Punkte:6
12. Il corsaro Punkte:5
13. La battaglia di Legnano Punkte:5
14. Luisa Mille Punkte:7
15. Stiffelio Punkte:4
16. Rigoletto Punkte:9
17. Il Trovatore Punkte:9
18. La Traviata Punkte:9
19. I vespri siciliani Punkte:9
20. Simon Boccanegra Punkte:10
21. Un ballo in maschera Punkte:7
22. La forza del destino Punkte:8
23. Don Carlo Punkte:10
24. Aida Punkte:10
25. Otello Punkte:10
26. Falstaff Punkte:6Beste Grüße!
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Ich war bis 2006 in Chisinau(Republik Moldau), übrigens der Geburtsort der viel zu früh verschiedenen Maria Cebotari, tätig und hatte das manchmal etwas zweifelhafte Vergnügen, die Sopranistin Maria Biesu, damals schon mindestens 70 Jahre alt (das genaue Geburtsdatum ist strittig..) erleben zu dürfen. Maria Biesu (ausgesprochen Bijeschu) war Mitte der 60er in Tokyo mal zur besten Cio-Cio-San der Welt erkoren worden, und davon zehrte sie reichlich - die Stimme war auch zu ihren besten Zeiten nicht wirklich sensationell, aber die UdSSR ließ ja auch nicht ganz so singuläre Talente nicht verkommen, und so hat Frau Biesu überall, wohin man sie reisen ließ, ziemlich viel gesungen, durchaus mit sehr ordentlichem Erfolg.
Ich habe 2004 oder 2005 noch eine Butterfly mit ihr erlebt. Das meiste war greulich. Aber es gab -ab und wann- zwei, drei Takte von großer, teilweise überragender Schönheit, die mich ihr alles verzeihen ließen, was sie Puccini an dem Abend antat. Ein gleiches Erlebnis hatte ich am nämlichen Ort mit der noch viel älteren Irina Archipowa, die zwar nur noch die Pique-Dame-Gräfin sang, aber für eine Dame mit mindestens 80 Jahren noch bemerkenswert gut bei Stimme war. -
Lieber Peter,
ich stimme Dir zu, man hat gerade den Verdi am liebsten, den man gerade hört, aber bei weniger gespielten Opern wie den Lombardi oder den Foscari muß man sich wirklich auf's Hören beschränken, weil die Handlung meist doch eher belanglos ist.
Meine persönliche Verdi-Hitliste:
- Simone Boccanegra
- Don Carlos
- Ernani
- Aida
- Traviata
- Trovatore
- Rigoletto
- Forza (nur auf CD, ich weiß nicht, warum jeder Regisseur meint, er müsse da irgendwas besonders Originelles abliefern, das geht eh' meist schief, s. Staatsoper Wien letztens - selten war ich so angeödet...)
- Otello
- Macbeth
und dann auf gleichem Rang alles andere - wobei das Requiem, finde ich, da als summum opus eher außen vor bleiben sollte, das läuft außer Konkurrenz.
Beste Grüße aus Sarajewo! -
Heute hörte ich mehr durch Zufall wieder "Infelice" aus Ernani mit Ezio Pinza - einem meiner meistgeschätzten Bässe und sicherlich mit einer der schönsten Stimmen ausgestattet, die uns auf Aufnahmen zugänglich sind. Ein Meisterstück an Phrasierung und differenziertem Legato-Singen: eine Aufnahme für die einsame Insel (da bin ich ja auch gerade so ungefähr.... ). Und überhaupt Ernani - voll der schönsten Arien für die schönsten Stimmen, wenn man sie dann nur einmal zusammenbrächte...
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Meine meistgeschätzte Helge-Rosvaenge-Aufnahme ist der unglaublich spannende "Andrea Chenier", nur in Auszügen veröffentlicht- aber dafür mit Käthe Heidersbach und Willi Domgraf-Fassbaender unter Robert Heger 1942 (!!!!!) in Berlin. Leider ist es mir bisher nicht gelungen, die genauen Umstände der Aufführung bzw. Aufnahme zu erfahren - sollte da mal ausnahmsweise keiner das Libretto gelesen haben? Anders ist es kaum nachzuvollziehen, warum die Nazis Rosvaenge den -überdies noch von Max Kalbeck, also auch keinem Wohlgelittenen zu braunen Zeiten, übersetzten- Ausbruch gegen das "Land, in dem man die Dichter mordet" haben singen lassen.
Der Hörer erhält zusätzlich zu einem unmittelbaren Erleben des hohen Niveaus, auf ddm Singen an der Berliner Staatsoper dann doch noch möglich war, außerdem auch noch den Eindruck, wie textverständlich man singen könnte, wenn man sich ein wenig Mühe gäbe....Und Rosvange ist auch dort phänomenal