Ich lese gerade zufällig, dass Sebastian Hartmann (Intendant Leipzig) fordert, Theater generell kostenlos zur Verfügung zu stellen. Er geht also noch einen Schritt weiter.
Freilich steckt bei Hartmann kein Gutmenschentum dahinter, sondern künstlerische Erwägungen.
Tolle Idee, aber wie schon geschrieben wurde, wäre das wohl der Untergang der freien Theater. Und eine Monokultur kann man a auch nicht wollen.
Trotzdem interessant, wie unterschiedlich auch die Kulturschaffenden an das Problem herangehen.
Beiträge von Alberich
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Keine Einwände, Euer Ehren!
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Original von Gustav
Ich glaube es geht gar nicht so sehr um das Geld, sondern um den fehlenden Stellenwert von Kultur in weiten Teilen (nicht nur HartzIV-Empfänger) der Bevölkerung.Übrigens finde ich abwertende Bemerkungen zu Abendgarderobenträgern und Personen mit gutem Einkommen, was ihr kulturelles Bewusstsein angeht, langsam ein wenig überflüssig und äußerst vorurteilsbeladen. Dummheit und Eitelkeiten gibts es überall, unabhängig vom Geldbeutel oder vom Sitzplatz in der Oper.
Gustav
Völlig d'accord, daher schrub ich auch über kulturell Interessiertere, die zuweilen auf Hartz landen.
Dennoch sollte man die "Bildungsfernen" nicht a priori aufgeben.
Und was die Klientel betrifft, wo viel Geld sich mit wenig Bildung zu einem...naja...Sitzwärmer im Zwirn vermählt, sind wir wohl offtopic. -
Ich habe mal nachgefragt.
Es ist so, dass die 4€-Karten am Vortag der Veranstaltung erworben werden können, falls es noch welche gibt. Und zwar nur, wenn man den ALG II-Bescheid vorlegen kann.
Also alles nicht ganz so rosig, aber immerhin! -
Ich höre gerade dieses Werk:
Habe es geschenkt bekommen, obwohl ich es schon besass; ein guter Anlass, mein Urteil zu überprüfen. Vor einiger Zeit habe ich das Stück als Meisterwerk bezeichnet und dafür derbe den Arsch voll gekriegt (war das am Ende sogar hier im Forum???).
Und siehe da: Ich bleibe dabei und werde gleich das Komplementärwerk auflegen ("Der Sieger") -
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Original von Ulli
Ja. Oder 95% der Klassikhörer sind 'plötzlich' Hartz-IV-Empfänger...
:beatnik:
Wenn's mal so leicht wäre.
Vielleicht stiftet der Erfinder der gleichnamigen Armut ja mal einen Konzertsaal. -
Hier in Hannover gibt es m.W. eine Art Hartz IV-Karte, die dazu berechtigt, Karten fürs Staatstheater für 4€ zu erwerben.
Ich finde das ausgesprochen begrüßenswert und würde mich freuen, wenn das Angebot stärker genutzt würde.
Denn es gibt gerade in diesen Zeiten, wo viele Hochqualifizierte gerade aus dem Kulturbereich immer wieder mal in prekären Verhältnissen leben, eine auseinanderklaffende Schere bei den Rezipienten von Hochkultur.
Platt und zugespitzt gesagt: Immer mehr Parvenus mit hohem finanziellen und geringem kulturellen Kapital hocken im Theater und Konzert - und mengenmäßig werden das nicht mehr, wenn es auch Musicals und Ähnliches gibt.
Dem steht die Schwierigkeit der Nachwuchsarbeit gegenüber. Verarmte Eltern können ihre Blagen nicht ins Theater schicken, selbst, wenn die Schule vergünstigte Karten erwirbt. Mit einer Hartz-Karte ginge das.
Allerdings sehe ich eine gewisse Gefahr der Stigmatisierung. "Alle zahlen 12, aber der Kevin kriegt`s für vier, weil seine Mama nix verdient!" -
Für mich war das eine Art Uniform als sichtbares Zeichen von Vereinsmeierei.
Auch ich finde die Grundkonstellation gut, aber irgendwie ist das alles unentschlossen und halbherzig. Der erste Akt ist völlig lieblos hingeschludert, finde ich, und besonders der Chor steht rum und rum und rum...
Schön auch die Ähnlichkeit vom König mit dem jungen Wagner - aber wie alle Ideen versandet sie.
Ich habe das Gefühl, dass die Inszenierung ständig in Ansätzen steckenbleibt. Vielleicht berührt sie mich deshalb auch so wenig.
Stark fand ich das dunkle Pärchen.
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Original von Kurzstueckmeister
Marc Spitz schwimmt besser, als Bizet dirigiert.
Natürlich nicht. Aber man (bzw. ein guter Künstler) könnte auch Pferde in pink zu einem großen Werk machen, nehme ich an.[quote] Und wer durch die "geniale Inszenierung" so viel gewinnt, dass er manchen Kollateralschaden gerne in Kauf nimmt (Verlust des originalen Schauplatzes z.B.) gegen den habe ich ja gar nichts - solange er mir meinen Originalschauplatz gönnt.
Damit kann ich ganz prima leben.
Jedem sein Sevilla und jedem sein Karstadt.
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[i]Original von KurzstueckmeisterNö, Franz Marc ist kein schlechter Maler, aber Bizet ist nicht Boulez.
Wahrscheinlich ist er erheblich besser.
Und darum ist es für Carmen so unerheblich, welche "Farbe" sie bekommt, wie für die Pferde.
Ob der Schauplatz ein Marktplatz in Sevilla, in Italien, oder eine Tiefgarage in Versailles oder bei Karstadt ist, sagt nichts aus. In allen Settings sind dumme und geniale Inszenierungen denkbar.
Und das macht Theater ja spannend - unter Anderem. -
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Eben drum muß man sich ja auf das 'Niveau' der damaligen Zeit herablassen. Eine 'Verbesserung' (so gut sie auch gemeint sein mag), wird hier meistens (nicht immer!) zu einer Verschlechterung.
Dann spielen wir den Freischütz ohne die Hörner im Jägerchor - die gab's nämlich noch nicht.Wieso ist eigentlich historische "Richtigkeit" von Belang? In einer Oper ist doch gar nichts naturrealistisch, wie überhaupt in der Kunst.
Oder ist Franz Marc ein schlechte Maler, weil er Pferde nicht in der Farbe gemalt hat, wie Hein Blöd von nebenan sich seinen Fury halt vorstellt?Immer dieser Wunsch nach Fototapeten...
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Original von UlliJedenfalls sicherlich nicht wie eine Tiefgarage.
Ulli
Gerade vor dem Hintergrund der m.E. sehr zutreffenden Ausführungen von Farinelli muss ich doch mal fragen: Wieso denn nicht?
Wer gebietet denn, wie mein Marktplatz auszusehen hat? Und woher weiß er das? -
Ich glaube, die Entwicklung geht so weiter, wie sie seit Max Reinhard stetig und zuverlässig weitergeht: Alles Neue wird von einigen bekämpft und ist doch irgendwann alt.
Stemann hat das in seiner einfühlsamen Replik auf Kehlmanns infantile Salzburger Suada so formuliert:ZitatIm Aufschrei gegen das "Regietheater" treffen sich also die Konservativen von vor dreißig oder vierzig Jahren, die seit damals den Niedergang des Theaters beklagen, mit eben jenen, die damals als Vertreter des "Regietheaters" galten, und die heute beleidigt sind, dass sie den Anschluss an den Diskurs verpasst haben. Mit heutigen Theatertendenzen hat das wenig zu tun. Eher mit einem dem Theater wohl immanenten Spiel: Diejenigen, die aus dem Markt zu kippen drohen, giften über den allseitigen Kulturverlust und die Verflachung und Verblödung des jeweils angesagten Theaters. Man schreit verzweifelt gegen sein eigenes Verschwinden an. Und die jeweilige Kritikergeneration macht aus den gleichen Motiven mit.
Irgendwie ist das stellenweise auch hier zu beobachten.
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Ich habe ihn vorgestern als Rocco erlebt.
Trotz frisch operiertem Knie darstellerisch äußerst souverän und von einer balsamischen Fülle, die immer noch ihresgleichen sucht.
Und nett isser auch. -
Für mich ist Oper das Gesamtkunstwerk avant la lettre, also noch bevor der größenwahnsinnige Wagner sich an die Theorie machte.
Und obwohl unsere Geschmäcker offenbar sehr differieren, bringt Alfred es für mich am besten auf den Punkt: Gesungenes Theater.
Dazu gehört Genuss genauso wir Reibungsfläche, Emphase genauso wie Gedankenanstoß. Ratio und Emotio mit- oder auch gegeneinander.
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Original von Basti
Was macht dich da so sicher :D?
Sicher bin ich mir nur bei drei Dingen:
-drei Mahlzeiten am Tag sind zu wenig
-die Eichhörnchen wollen die Weltherrschaft
-tutto nel mondo e burla.
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Lieber Basti,
danke für das schöne Posting.
Meinethalben könnten Mengelberg, Lullist und Basti als intelligente Repliken auf ein merkwürdiges und bewusst provokantes und mit falschen Prämissen operierendes Eröffnungs-Post stehenbleiben.
Der ganze Rest, meinen gesammelten Quark eingeschlossen, beleuchtet eh nur Einzelaspekte oder haben nicht kapiert, dass es nicht darum geht, jeden Mist zu goutieren, weil er der einen oder anderen Richtung angehört.
Herzlichen Dank von einem, der wahrscheinlich älter ist als du, trotzdem Latein kann und wirklich bewundert, dass du nicht wütend wirst.
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Original von Knusperhexe
"welche " sind nicht alle.
Habe ich auch nie behauptet.
Aber so etwas kommt öfter vor. In Hannover tauchten in einer Aida-Premiere dutzende Krawallschachteln mit Trillerpfeifen auf. Das ist einfach vorsätzliches Gepöbel ohne jegliche Hirnverwendung.
By the way: Die Produktion war Klassen besser als der Samson.Zitat
Das mit Knabe wüsste ich gerne näher. Meinen Sie mobbing? Hm, das habe ich anders gehört und zwar von verschiedenen Seiten, aber insgesamt deckungsgleich.
Von Mobbing weiß ich nichts. Ich weiß aber von einer gelinde gesagt unverschämten Art des Regisseurs, mit Leuten umzugehen. "Haben sie noch nie gefickt?" und solche Sprüche. Da würde ich auch eine Krankschreibung anstreben. -
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Original von Knusperhexe
Noch was: Woher wollen SIE wissen, dass die Premierenbesucher Karten gekauft haben nur um zu buhen? Worauf stützen Sie Ihre Behauptung?
Darauf, dass ich welche kenne. Und ich weiß, wie groß die Enttäuschung war, als die Inszenierung lange nicht so wild war, wie im Vorfeld behauptet. Gebuht wurde natürlich vorsichtshalber trotzdem.
Ach ja, und der Chorstreik hatte mit Knabe persönlich zu tun, auch wenn es immer wieder anders kolportiert wird. -
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Original von Knusperhexe
Gut, Sie haben recht. Das war nicht nett, aber ich konnte es mir auf Grund der vorherigen Statements nicht verkneifen. Und irgendwie würzt es doch auch ein wenig die Diskussion.
Was mich betrifft: Mich treiben Sie damit jedenfalls nicht in den Suizid. -
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Original von Knusperhexe
Bei der Kölner Samson-Premiere, die durch pittoreske Leichenhaufen, Musik zerfetzendes Statistengeschrei und ennervierende political correctness einen Buhorkan hervorrief, benutzten die Rezensenten mal wieder reichlich Weichspüler: Da hielten sich die Buhs und Bravos angeblich die Waage, die Ablehner dieser Propagandaveranstaltung waren per se verkalkt, ewig gestrig, dumm und blind.
Das Gegenteil ist richtig: Im Vorfeld wurde die Inszenierung heruntergemacht, verdammt und diffamiert. Leute kauften Karten, nur um mal Buh schreien zu können.
Dass Knabe kein Wunderknabe ist und dieser Samson nicht das Gelbe vom Ei, steht auf einem anderen Blatt, aber bleiben wir doch mal bei der Wahrheit, statt steindumpfe Klischees wie "Regietheaterdenke" auszupacken, ok? -
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Original von Harald Kral
Glaubt hier jemand, das Teil verkauft sich von alleine:
LG
Ja, ich bin auch gezwungen worden. Frau Lobby hat mir 80 Euro abgerungen und mir dafür nur dieses Ding dagelassen. Ich fühle mich so benutzt. -
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Original von Knusperhexe
Sie können es auch Marketing oder PR nennen.
Es verhält sich also so: Wenn ein Stück "Regietheater" Freunde findet, dann aufgrund von Marketing. Wenn sich ein Publikum benimmt wie der letzte Lynchmob wie jüngst in Wien, dann ist das selbstbestimmt.
Ach so. Wieder was gelernt. -
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Original von Knusperhexe
Ich kann da nur von mir sprechen und mir gefällt dieser Jahrhundertring nicht.Was ich beobachte, das ist die Stimmungsmache der Medien und einer gewissen Lobby: Es wird einem doch ständig vorgekaut, wie man was zu bewerten hat. Dieser Ring wurde ja auf einmal hochgepusht, dass jeder, der etwas dagegen sagt In den Verdacht der "Gehirnabgabe an der Garderobe" gerät.
Ach so, die Lobby steckt wieder dahinter.
Hätte ich mir denken können. -
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Original von Knusperhexe
Also, ich kann bestens darauf verzichten. Fand den schon als Kind langweilig, später fand ich ihn mal ganz interessant, aber Emotionen habe ich dabei nicht entwickelt. Ohweiha, Sakrileg!
Och nö, ich finde, sakrosankt ist fast nichts im Theater.
Aber wie kommt denn der Sinneswandel des Publikums? Was 1976 in einer Heftigkeit, die mir selbst hier noch nicht begegnet ist, geschmäht wurde, ist (nicht erst) heute kanonisch.
Vielleicht gibt es ja doch Bewegung? Oder einen sich wandelnden Geschmack? Oder Lernprozesse? Oder gar Interesse an Inszenierungen?
Wer weiß? -
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Original von Alfred_Schmidt
Das Wiener Publikum gilt in Künstlerkreisen als eines der erbarmungslosesten der Welt und wer davor bestehen kann, der
kann überall bestehen.
Sorry, aber...
Künstlerkreise heißen nicht so, weil die Künstler drumherum gehen.Das musste vorm Schlafengehen nochmal sein, scusi.
War nur zu köstlich. -
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Original von Gustav
Auch Chereau als Regietheatertäter könnte man hier noch einwerfen. Wollen wir den '76iger Ring wirklich missen?
Gustav
Jetzt bin ich mal gespannt.
Meine Fragen dahingehend wurden immer ignoriert. Lieber wurde sich ellenlang über die Wiener (ein Randproblem ohne Außenwirkung) ausgelassen.
Naja, vielleicht gibt's jetzt ja einen Eiinblick in das wankelmütige Herz des echten Opernfreundes.Schlaft gut.
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Original von Alfred_Schmidt
Lieber AlberichMit Zahlen kann man so ziemlich alles beweisen.
Zugegeben.
Nennen wir sie Argumentationshilfen.
Alles Andere ist eh persönliche Erfahrung.Zitat
Wenn aber morgen und übermorgen die Buhrufe in den Opernhäusern zunehmen und man auf die Regisseure mit faulen Eiern werfen wird., dann ist das ein zartes Signal dafür daß ich Recht habe, desgleichen wenn die ersten "zeffirelliliken" Neuinszenierungen unter großer Publikumsbeteiligung (und zu überhöhten Presen - angeblich des Aufwands wegen) über die Bühne gehen.
Das ist eben das Persönliche: In Wien (seit jeher ein oft belächeltes Publikum) ist es so. Anderswo ist es anders - vielleicht auch, weil das Publikum speziell ist. Schön, dass es nicht überall gleich schnell geht, ich hasse Konformismus.ZitatSollte das aber binnen 5 jahren nicht geschehen, dann gibt es 2 möglich Szenarien, (...)
Ich denke, es gibt viel mehr Szenarien. Und ich wünsche mir auch andere! Ich will gar nicht den totalen Triumph des Regietheaters. Ich will, dass auch Lieschen Müller angefixt wird von dem wunderbaren Mysterium Oper.Aber was Dich zu der behauptung treibt, es stünde ein Neo-Biedermeier bevor (ich nenne es jetzt einfach so), das verstehe ich immer noch nicht.
Privatvergnügte Grüße aus Norddeutschland, wo man eigentlich auch eher langsam ist.
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Original von Alfred_Schmidt
Und genau das ist es was die Mehrheit des Opernpoblikums in Wahrheit will: Das Entfliehen der Realität in eine museale Welt.
Das ist eine wirklich böse Unterstellung.
Aber auch nur eine durch nichts gestützte Behauptung. Genauso ungestützt könnte ich jetzt mal behaupten: Das Gegenteil ist der Fall.
Das Opernpublikum will den Hohlraum zwischen den Ohren nicht nur für die Akustik verändern, wogegen da Musical-Publikum die museale Welt will.
Und weil wir uns im Ungefähren bewegen, gehe ich bis morgen mal auf die Jagd nach Zahlen. Sonst führt das wieder zu nix. -
Sorry, etwas off-topic, aber wo der olle Zeffirelli so oft thematisiert wird, will ich mal folgendes vertellen:
Vor Jahren war ich in der Videothek um die Ecke auf der Suche nach dem Gibson/Zeffirelli-Hamlet.
Die Suche des Angestellten im PC führte dazu, dass ich ins 1.OG musste, dessen Existenz mir bis dato unbekannt war. Pornoabteilung.
Da stand das Werk dann, zwischen Titeln wie "gedehnte ****" und ***stuten.
DAS hat Zeffirelli, bei allem Spott, nun wirklich nicht verdient.