Bach sprengt mit diesem Werk sogar noch die Systematik eines virtuellen Forums im 21. Jahrhundert!
(Ich wäre auch für zusammenlegen)
Bach sprengt mit diesem Werk sogar noch die Systematik eines virtuellen Forums im 21. Jahrhundert!
(Ich wäre auch für zusammenlegen)
Hallo Siamak!
Kocsis spielt sicher sehr analytisch und klar, aber für meinen Geschmack auch ein wenig kalt und seziererisch. Es gibt kaum dynamische Differenzierungen - weder innerhalb der einzelnen Fugen, noch von einem Stück zum nächsten. Zudem sind die Tempi durchgängig auf ähnliche Art hurtig. So wirkt alles sehr gleichförmig und auf die Dauer auch ein wenig anstrengend oder sogar langweilig.
Dass er "mozartisch leicht formuliert", kann ich auch nicht bestätigen. Dafür tritt er m.E. etwas zu bestimmt und laut auf.
Trotzdem eine sehr gute Einspielung - wenn man sie sich portionsweise zu Gemüte führt.
Dass die "Kunst der Fuge" hier in der Rubrik Klavier auftaucht, sollte uns m.E. nicht davon abhalten, die unzähligen Darbietungen auf anderen Instrumenten mit zu bedenken.
Erwähnen möchte ich besonders die Einspielung von Canadian Brass für Blechbläser! Bach auf diese Weise im "Gabrieli-Klang" zu erleben hat einen ganz besonderen Reiz.
....und natürlich Gardiners Weihnachtsoratorium!
Es gibt bei amazon noch einen Elias mit der Kantorei Maulbronn.
Kenne ich aber nicht.
In diesen Tagen ist B. in Bern hiermit beschäftigt: http://www.hkb.bfh.ch/fileadmi…amm_musiksymposium_01.pdf
Das Thema hat - vor allem, wenn man nicht mehr 20 ist - auch einen ganz praktischen und sehr nüchternen Aspekt: Musik braucht Zeit. Eine Bruckner-Sinfonie ist lang, eine Wagner-Oper noch länger.
Wieviel Zeit in meinem vollen Leben kann und will ich mir abzweigen fürs Musikhören? Wieviele Stunden bleiben mir dafür noch? Ein paar tausend? Einige zehntausend? In jedem Fall sind das überschaubare und begrenzte Größenordnungen.
Was mache ich mit dieser Zeit?
Die Werke, die ich liebe, möchte ich noch sehr, sehr oft hören. Das heißt: Dafür geht schonmal ein großes Stück vom Kuchen weg.
In den Stunden, die dann noch übrig bleiben, will ich zwar gerne auch noch etwas Neues lernen.
Aber muss ich mich da mit Stücken quälen, zu denen ich nicht recht bald Zugang finde?
Selbst wenn man sich auf das "Standardrepertoire" der klassischen Musik beschränkt, ist ein Menschenleben eigentlich schon viel zu kurz.
Als Randbemerkung und Ergänzung zu meinem posting auf der ersten Seite dieses Threads möchte noch einmal auf die wunderschöne Chopin-CD von Perahia hinweisen, die es jetzt in einer sehr preiswerten Neuveröffentlichung gibt:
Er spielt volltönend, warm, innig, an den passenden Stellen höchst virtuos und immer mit einem wunderbaren Gefühl für dynamische und agogische Schattierungen.
Der Klang ist exzellent: saftig und sonor - also völlig anders als die eher hell und metallisch klingenden Aufnahmen von Pollini, Zimerman, Argerich und Co.
Wie gesagt: ein Chopin zum Schwelgen und Träumen - und dabei niemals oberflächlich oder gar kitschig.
Ich habe noch keine schönere Barcarole und keine schönere f-moll-Fantasie gehört!
Große Klasse!
Volle Zustimmung, JR!
Beethovens Fünfte hatte ich mir "über" gehört. Seit kurzem mag ich sie wieder.
Zur Zeit ist mir Bachs Weihnachtsoratorium entglitten. Seit ein paar Jahren schon will ich es nicht mehr hören.
Aber auch das wird sich geben.
Mein Lieblingskonzert von den beiden: d-moll!
Und dann nehmen wir noch die Missa, das Adagio aus der Hammerklaviersonate, die Kreutzersonate.....
Und schon wird aus dem Gipfel ein ganzes Gebirge aus Achttausendern.
Hallo Johannes!
Was du aber auch immer für Sachen hörst....
Hallo tom!
Meinst du, Bach würde sich in deiner Einteilung wiedererkennen?
JSB, der pflichtbewusste Kantantenablieferer, der gläubige Christ, der Dienende.....
Hat nicht auch er wie jeder andere "seine persönlichen Erfahrungen als Erkenntnisquellen für den musikalischen Produktionsprozess genutzt"?
Wer - mit Verlaub - täte das nicht?
M.E. gibt es das abstrakte Genie nicht.
Hallo rappy!
deine Regel ist mir zu einfach und damit m.E. falsch.
Ich kenne beides:
a) Spontaner Zugang und spontane Begeisterung mit (lebens-) langer Wirkung nach dem Motto" der Beginn einer wunderbaren Freundschaft"
b) Erkämpfte Zuneigung und Liebe, die ebenso lange und intensiv vorhält
(bei mir waren es die Sinfonien von Bruckner und Mahler, die ich mir erarbeiten musste)
Je nach Werk und Einzelfall dürften alle erdenklichen Zwischenwerte möglich und auch üblich sein.
edit: sehe gerade deine Nachlieferung. Darum nehmt mein Posting als allgemeines Statement.
Was heißt ungewöhnlich?
Beschreib doch mal!
Wenn ich mich recht erinnere: 3 mal gehört. Ist auch schon länger her.
Es war Arbeit, richtig Arbeit!
Zugang habe ich noch nicht gefunden - nur das Gefühl: Muss was Großes sein! (Oder habe ich das nur zu empfinden, weil alle Welt es behauptet?)
Alle anderen späten Streichquartette Beethovens erschlossen sich mir da viel leichter.
So ist es!
Nach dem Tipp im Forum habe ich sie mir auch bestellt und bin ebenso begeistert!
Genau wie du, teleton, schwärme ich besonders für das d-moll-Konzert!
Welche Wonne sogar für mich als Klimperpianist, den Anfang des Klavierparts im zweiten Satz aus der kleinen Eulenburg-Partitur anzuspielen!
Ich liebe dieses Werk über alle Maßen.
Gruß in meine alte Heimatstadt, wo am BG meine Liebe zur klassischen Musik geweckt wurde!
Hast recht. Ich meinte natürlich Ormandy.
Habe sie mir eben bei amazon bestellt. Die beziehen sie aber auch von einem anderen Händler.
Danke nochmal!
Ich freue mich sehr, endlich die alte Lieblingsaufnahme wiedergefunden zu haben.
Der neue Entremont mit den Toulousern war eben doch nicht ganz so spritzig.
Hallo allerseits, hallo Wolfgang!
Letztere Aufnahme steht in meinem CD-Regal.
Auch für mich war der Einstieg in die KK von CSS eine Aufnahme mit Entremont. Eben erst, als ich dein posting las, habe ich festgestellt, dass es ebenfalls die von dir so geschätzte frühere Aufnahme mit Szell gewesen sein musste!
Jetzt kann ich mir auch erklären, warum die alte LP-Version mit Entremont, die ich immer noch im Kopf hatte, irgendwie anders klang, als Entremont von CD: Es war die andere Aufnahme. Werde mir Entremont/Szell also umgehend besorgern.
Danke für deine Aufklärung "en passant"!
Das 2. Konzert steht für mich weit vor allen anderen. Es sprüht nur so vor Einfällen, spritzigen Rhtythmen und süffigen Melodien. Der Solobeginn des 1. Satzes, der am Schluss des Satzes wieder aufgegriffen wird, ist von bezwingnder Wirkung. Schön auch der tänzerische, federnde MIttelsatz - und dann das quirlige Finale, das losstürmt wie ein übermütiges Kind, das zum Spielen vor die Tür will..... toll!
Sehr gerne höre ich auch noch die Aufnahme mit Bella Davidovich und dem Concertgebouw Orchestra unter Neeme Järvi (Philips, 1981).
Dort ist das Konzert mit einer ebebfalls sehr schönen Version von Rachmaninovs Paganini-Rhapsodie gekoppelt.
Hallo Cosima!
Ich wusste schon, warum ich mir besagtes Zitat aus dem Beethoven-Streichquartett als Motto gewählt habe!
Jedesmal wenn meine Maus wieder auf den virtuellen Einkaufswagen klickt, piepst sie ganz leise in mein Ohr: Muss es sein? Es muss sein!
Aus meinen Boxen tönt gerade Boccherini:
Sinfonien op. 21 und op. 35 Nr. 1-3 mit der Deutschen Kammerakademie Neuss unter Johannes Goritzki.
Gab es mal als 8-CD-Schuber bei jpc.
Den Anfang machten bei mir die Eulenburg-Studienpartituren großer symphonischer Werke. Die habe ich mir als Schüler und Student bei Braun-Peretti in Bonn gekauft und in dc-fix eingebunden, so dass sie heute noch ansehnlich sind.
In jener Zeit habe ich mir auch die blauen Bände der späten Bruckner-Sinfonien, herausgegeben von der internatnionalen Brucknergesellschaft in Wien, angeschafft.
(Fand ich damals ganz schön teuer.)
Vor einigen Jahren kamen dann die Publikationen des New Yorker Dover-Verlags auf den Markt: Partituren alter Druckstöcke z.B. des Peters Verlags, die sehr erschwinglich waren. Dabei kamen dann alle Mozart- und Beethoven-Quartette, späte Sinfonien und Klavierkonzerte von Mozart sowie die Brandenburgischen Konzerte und die Orchestersuiten von Bach zusammen.
Später dann noch alle Mozart-Sonaten und das Klavierwerk von Brahms als Noten von Billigverlagen in Osteuropa.
Auch heute höre ich gerne ab und zu mit Partitur. Ich bin aber keiner, der in der Lage wäre, dabei in die Tiefen der Kompositionstechnik einzudringen. Dafür fehlt mir der musiktheoretische Hintergrund.
Trotzdem macht es Spaß und hilft beim Verständnis.
Na ja, gut... hab mir halt einen rausgepickt. Ich hoffe, du kannst das vertragen.
Von wegen: Wieviel Aufnahmen der h-moll-Sonate kennst du denn?
Mit Gilels kriege ich jetzt - glaube ich - sogar gleich zwei weitere dazu.
Gute Nacht!
(Der Letzte macht bitte das Licht aus!)
Wollt ihr jetzt hier die alte Diskussion über die richtige Zählung der Schubert-Sinfonien wieder aufwärmen?
Eine Fundgrube für Klassikliebhaber ist der Film "Die Klavierspielerin" - wenn man denn die fürchterliche Geschichte dieses Films aushält.
Aber gerade diese entsetzliche Geschichte um Obsession und Perversion zwischen der Musikprofessorin (unglaublich intensiv gespielt von Isabelle Huppert) und dem jungen Studenten (Benoit Magimel) nach dem Roman von Elfriede Jelinek setzt die so geliebten klassischen Werke in einen verstörenden Zusammenhang, der an die Nieren geht.
Trotzdem (oder gerade deswegen) ein sehenswerter Film mit Ausschnitten aus dutzenden klassischer Werke (vor allem von Schubert), mit sehr echt gespielten Probensituationen von wirklichen Musikern beim Unterricht etc. Spielt natürlich in Wien.
Da kannst du mal sehen, was du angerichtet hast!
Die Computermaus hat wieder zugebissen:
Bin sehr gespannt!
Wenn hier noch einmal jemand sagt, dass hier tote Hose ist, dann poste ich, was ich eben gehört habe:
"Mein Hund ist schwul"
von den "Prinzen".
(die Jungs durften mal an Papas Stereo-Anlage)
Das Stück ist tatsächlich ein erstklassiges a-capella-Madrigal.
Man merkt halt, dass "Die Prinzen" früher mal klassische Chorsänger waren.
Ach so, ich wollte das ja gar nicht schreiben.....
Sorry, Alfred!
Jetzt also wieder klassisch:
Beethoven, Sonaten, Gulda!
Hallo Cosima!
(Versuch`s mit der Ermordung des Komturs und mit der Höllenfahrt aus "Don Giovanni"!
Wenn dich das nicht packt......?)
Aber hier geht`s um Chopin!
Im Rückgriff auf den Beginn des Threads möchte ich hier noch die wunderschöne Interpretation der Barcarole von Murray Perahia (1985) nennen!
Er spielt herrlich volltönend, rund und sanglich mit deutlichem Gewicht auf dem Bass. Ein Chopin zum Schwelgen! (ebenso die Impromptus und die Fantasie op. 49 derselben CD)
Bei den Klavierkonzerten hat mich Zimerman überrascht: Der ausgeformte Orchesterklang war wie neu, wahrlich "unerhört"!
Bei den Etüden präferiere ich Pollini und die neuere Aufnahme von Perahia,
bei den Polonaisen Pollini (SACD),
Walzer: Rubinstein
Scherzi: (Walt Disney - sorry, aber der Zeichentrickfilm ist einfach genial!)
Pogorelich
Nocturnes: Joao Pires
Soviel zunächst einmal.
Hallo Richard!
Argerich, Brendel (die langweiligste), Pollini, Duchable, Julian Evans - und eben Zimerman.
Ich weiß: Das ist nur ein verschwindend kleiner Ausschnitt aus der Fülle der vorhandenen Einspielungen. Ich weiß auch, dass ich mich mit meiner apodiktischen Äußerung auf dünnes Eis begebe.
Ich weiß aber auch, dass ich Zimerman wieder und wieder hören kann, ohne mich dabei auch nur eine einzige Sekunde zu langweilen (oder gar über manche Passagen hinwegretten zu müssen, bis es wieder "funkt").
In meinen Ohren und für meinen "Zugang" zu Liszt ist die Aufnahme von Krystian Zimerman einfach perfekt. Nenne es "die CD für die einsame Insel", nenne es "eine der schönsten Klavierplatten, die ich kenne", nenne es "die Platte, die mich restlos überzeugt"......
Aber jetzt halte ich es gerne mit Cosima und ziehe mich ein wenig aus der Disziplin "Vergleichshören" zurück.
Gruß!
Ja ja, war etwas sehr überschwänglich.
Ist halt die Begeisterung.
Habe den Liszt mit Zimerman auch überhaupt nicht mit der Einstellung "Vergleichshören" erlebt. Es war einfach nur toll. Nur wunderbare Musik.
Ganz wie du es sagst.
Zur Eingangsfrage von mir ein klares Ja!
Trotzdem ist mir H. in seiner Kokettiererei ähnlich sympathisch wie Rubinstein. Vielleicht musste er mit DER Frau an seiner Seite so sein. Welche Gegensätze bei diesem Paar!
H.s letzte Konzerte (z.B. Moskau) sind für mich ein Phänomen:
Welcher Pianist hat je einen derart monströsen Mozart abgeliefert und so ungeniert und gründlich daneben gehauen (Skrijabin-Etüde) wie Horowitz, und das Volk tobt und schreit und klatscht wie besessen.....
Hallo Cosima!
Krise? Wo ist da eine Krise?
.......
Bei mir kriegt der Flügel heute Flügel. Jetzt läuft:
Hätte ich dem guten Buchbinder gar nicht zugetraut!
Schmissig und von meinem Lieblingstonmeister natürlich perfekt eingefangen.