Beiträge von kopiroska

    Das Bartók Radio hat in Zusammenarbeit mit BMC eine CD Box mit dem Titel "Richter in Ungarn" herausgebracht.
    S. hier:
    http://new.bmcrecords.hu/pages…ortrek/171/Richter_de.pdf


    Die Box enthält 14 CD-s und ein sehr informatives kleines Beiheft über Richters Konzerte in Ungarn zwischen 1954 und 1993. Eine ganz hervorragende Sammlung. Vielleicht wird die Veröffentlichung der Archive noch fortgesetzt. Warum könnte das nicht möglich sein?


    Der Versuch von Hungaroton, erste Veröffentlichungen herauszugeben, halte ich persönlich für interessant und wertvoll. Verdienen sollten sie eher an den vielen nicht-klassischen CD-s. Es wäre ideal, wenn neben den gut verkäuflichen Massenprodukten auch die wenigen Klassik-CD-s am Leben bleiben könnten. Gedichtbände und Werke von jungen Autoren können auch nur finanziert werden, weil Kochbücher, esotherische Schriften, Aktions-DVDs usw. massenhaft gekauft werden. Früher hat man das Kitsch-Steuer genannt...


    Meine letzten Lieblinge von Hungarotons Erstveröffentlichungen sind diese:
    http://www.hungaroton.hu/hu/node/4632
    http://www.hungaroton.hu/hu/node/4644


    Hungaroton hatte in letzter Zeit mehrere internationale Anerkennungen, s. hier:
    http://www.hungaroton.hu/


    :hello:

    Für alle Ungarn ist Chormusik - so glaube ich - mit dem Namen von Zoltán Kodály verbunden. Die schönsten, populärsten und berühmtesten Chorwerke sind u. a. auf dieser CD zu finden:


    http://www.amazon.de/dp/B00002…N=B000027C2T&linkCode=asn


    Leider viel zu teuer....


    Eines der schönsten Chorwerke ist das Lied zu Advent, ich kann mir keine Adventzeit ohne dieses Werk vorstellen.


    Wenn sich jemand dafür interessiert: zum Reinhören bietet sich auch YouTube an:


    http://www.youtube.com/watch?v=Y1AmTylHYyM


    oder noch besser:


    http://www.youtube.com/watch?v=xRi1GDoaQu4


    :hello:

    Das Thema bewegt die besten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts -- und das wird wohl, das muss wohl auch immer so bleiben. Zum Glück. Vergessen darf man nichts.


    Für diejenigen, die das nicht kennen, möchte ich hier kurz auf den Furtwängler-Film des Oscar-gekrönten ungarischen Regisseurs István Szabó hinweisen (den Oscar hat er für den Film "Mephisto", nach dem Roman von Klaus Mann, erhalten - ein paralleles Thema).


    Eine ausführliche Beschreibung des Furtwängler-Films "Taking Sides. Der Fall Furtwängler" ist hier zu lesen (mit Handlung):


    http://www.dieterwunderlich.de/Szabo_Furtwangler.htm#cont


    Das besonders tragische persönliche Moment, das uns Zuschauer bei den Filmen von Szabó nun immer wieder bewegen wird, ist ein Faktum, das erst in letzter Zeit bekannt wurde: dass nämlich der Regissuer Szabó selbst auch gezwungen wurde, als angehender junger Filmemacher für die Staatssicherheit Berichte abzugeben. Da denkt man mit feiger oder zumindest schamhafter Dankbarkeit daran, wie gut, dass ich keine solche Situation erleben musste.


    :hello:

    Gestern war ich in meiner Stadt bei der Erstaufführung einer lustigen „Konzert-Choroper“ anwesend. Die Bezeichnung stammt von dem Komponisten Péter Tóth, „Konzert“ bezieht sich darauf, dass das Werk nicht für die Bühne gedacht ist und „Choroper“ weist darauf hin, dass es im Werk keine Solisten gibt, alle Partien werden vom Chor gesungen.


    Das Stück ist eine „Vertonung“ des komischen Epos von Sandor Petöfi „Der Hammer des Dorfes“. Der Hammer ist der Dorfschmied, der in die 55-jährige Inhaberin der Kneipe verliebt ist – genauso wie auch der weichherzige Kantor, der ihr auf die Knie fallend seine Liebe gesteht. Das Epos ist eine Parodie von jeglichem Pathos und ist voller sprachlicher Streiche. Péter Tóth hat ein Werk komponiert, das den gleichen Humor in der Musik vertritt. Er fügt bekannte Melodiefetzen in das Stück ein, spielt mit verkehrten Tonleitern, mit unerwarteten Effekten, mit einem komischen Ton mitten in einer herzzerreißenden Melodie usw. Man musste beim Hören einfach immer wieder auflachen. Der Komponist saß auch dabei und freute sich offensichtlich darüber, wenn das Publikum einen seiner Scherze „verstand“.


    Ich glaube, das ist eine Seltenheit in der Musikliteratur. Vielleicht kennt Ihr aber auch noch mehr – es wäre gut, darüber auch einmal zu lesen. :yes:


    Allerdings wird Péter Tóth dadurch außerhalb Ungarn wohl kaum berühmt, nicht nur, weil die Vorlage unbekannt ist, sondern vor allem weil die musikalischen Zitate, das, was er verpönt und parodisiert, nicht selten nur einheimisch bekannte Stücke sind. Für die Fremden bleiben sie wirkungslos. Liszts’ Les Preludes wird er noch erkennen – das heldenhafte ungarische Lied „Hoch ihr Helden, auf zum Kampf“ aber bestimmt nicht mehr usw.


    Dabei fiel mir wieder ein, woran ich bei den sonst wertvollen und wichtigen HIP-Aufnahmen auch immer wieder denken muss: Es ist gut und schön – aber wie wir die historisch „treuen“ Aufnahmen empfangen, das wird nie dasselbe sein, wie sie die Zeitgenossen gehört, empfangen und interpretiert haben. Die Vergangenheit bleibt uns verschlossen – genauso wie die Zukunft. Na gut, nicht genau so, sondern ganz anders. Gerade deshalb ist es wohl so reizend, immer mehr davon zu begreifen und vorstellen zu können.


    :hello: KP

    Lieber Harald,


    die Lage ist nicht unproblematisch - aber vielleicht sieht man schon wichtige neue Ansätze. Zwar kann man im Internet noch nichts bestellen - aber auf der WEB-Seite des Labels ist schon zu lesen: On-line shopping possibility coming soon!
    (Hier: http://www.hungaroton.hu/ )
    Hoffentlich tut sich also was. Hoffentlich nicht ganz langsam....
    Auch Coverfotos sind zu sehen sowie eine ziemlich ungeschickte Lösung bezüglich der Hörproben (auf der oberen Menuleiste bekommt man "Hörinfos" von den neusten Produkten).
    Leider gibt es auf dieser Seite noch keine direkten Preisinfos. Hoffentlich kommen diese dann auch, parallel zur On-line-shopping.


    Die Hoffnung stirbt zuletzt...


    :hello: KP

    Der dritte Satz enthält für mich eine der schönsten Melodien, eine Melodie, die aus der Tiefe kommt, fängt wie im Schatten an und fliegt immer höher, sie ist schmerzhaft und traurig und doch süß und glücklich singend - und das alles in kaum fünf-sechs Takten. Dieser Teil erinnert mich an Schubert. :angel:


    Gute Nacht - ich höre mir diesen Satz jetzt noch einmal an.
    :hello:

    Nico Dostal bietet durch diese Operette eine schöne Möglichkeit für Kulturhistoriker und Soziologen, insbesondere im "betroffenen" Land Ungarn, um über die unverwüstlichen Stereotypien nachzudenken. Das Libretto hat ungerfähr so viel Gemeinsames mit der Novelle von Mikszáth, Kálmán, wie eine Inszenierung von, sagen wir, der Carmen, in der Carmen als Verkäuferin von Damenwäsche und Don Jose als Matrose eines Schiffes von Übersee auftauchen, also nichts. Aber die Änderungen sind schon typisch und interessant.


    Vor allem ist es schon nicht uninteressant, warum die Geschichte aus der Zeit des Königs Matthias (Spätmittelalter) in die Zeit von Maria Theresia hinübertransportiert wurde. Dadaurch wurde die Geschichte an die Themenwelt der Operetten von Srauss bis Kálmán etwas näher gebracht. Die anderen Änderungen zeigen auch alle in diese Richtung. Dadurch vermittelt diese (in Ungarn meines Wissens absolut unbekannte, aber mindestens seit dem zweiten Weltkrieg ganz bestimmt nicht bekannte) Operette das stereotypische Bild von Ungarn, gegen das wir seit Bartók und Kodály verzweifelt ankämpfen.


    Spuren bestimmter Stereotypen sind aber viel-viel stärker, als dass man problemlos dagegen ankämpfen könnte. Ich registriere diese Stereotypen bis heute in immer wieder anderen Erscheinungen. Da ist der in Deutschland so populäre Roman "Ich denke oft an Piroschka" von Hugo Hartmann gar nicht die letzte in der Reihe... Dass die Ungarn selbst, wohl aus Habgier und in der Hoffnung auf finanzielle Vorteile, ihre Pussta-Romantik bis heute immer wieder ausnützen, gehört natürlich auch zum Bild.


    Ich danke "Musica", dass ich in meine "Sammlung" "Stereotypien von meinem Land" nun auch diese Operette aufnehmen kann - die sonst als Musiktheater bestimmt vielen Zuschauern und Zuhörern Freude bereiten mag, sie soll es auch tun.


    Aber um über die Vorurteile und über die selbstgefälligen Urteile der Völker über die anderen und über sich selbst noch etwas Anschauliches hier anzubieten, möchte ich die Aufmerksamkeit auf die berühmte Völkertafel aus Steiermark hinweisen. Viel Spaß daran - und vorsichtiges Urteilen!


    http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkertafel_(Steiermark)


    :hello: KP

    @ Ulli :jubel:


    Die Anrede hat mir gefallen :lips: - dürfen wir das für die anderen übersetzen? :D Puszika vor allem!! :O (In der hier und jetzt herrschenden Ortographie soll man das mit sz schreiben)


    Sonst ja - hab schon gedacht, wie viel schon geschrieben wurde. Ich glaube, was es im Tamino nicht gibt, das gibt es wohl gar nicht. :baeh01:


    :hello: KP

    Mein vielleicht größtes Erlebnis mit Tamino war zu erfahren, wie wenig ich von dem unausschöpflichen Meer der Musik bis jetzt geschöpft habe.


    Die drei Stufen des Erlebnisses:
    1. das Ersthören - kann beeindruckend oder auch verfremdend sein.
    2. das Schon-Bekannt-Sein beim Hören - das ist für mich manchmal das allerschönste Gefühl
    3. das Ganz-Bekannt-Sein beim Hören - auch wunderbar, besonders wenn man bei einer noch nicht gehörten Einspielung plötzlich wahrnimmt, wie anders das ist, als das, was man so oft und immer wieder so gern gehört hat.


    :hello:

    Ich habe mich (nicht ganz ohne den Einfluss des letzten Musikalischen Adventskalenders...) ein bisschen in Michael Haydn verliebt.


    In Szombathely (mit dem lateinischen Namen Savaria, das ist auch eine Siedlung in Pannonien aus der Römerzeit) gibt es seit vielen Jahren ein Orchesterteam unter dern Anleitung von Pál Németh, auch gibt es dort Workshops zur alten Musik (vgl. hier: http://www.rzm.hu/prof_de.htm )


    Sie haben bei Hungaroton sehr schöne Aufnahmen unter anderem auch von Michael Haydn. Diese möchte ich hören, wenn möglich, auch bestellen. Zum Beispiel das Folgende:
    http://www.amazon.de/Sinfonien…ic&qid=1263122079&sr=1-33


    Vielleicht empfehlt Ihr mir noch aktuelle Aufnahmen von Michael Haydn, die Ihr besonders mögt :)


    :hello: KP

    Nicht nur das Ruhr-Gebiet (Essen) - auch Istanbul und Pécs sind in diesem Jahr kulturelle Hauptstädte Europas.


    Pécs ist eine wunderschöne Stadt, die noch die Römer gegründet haben. Die Landschaft ist geauso hinreißend wie die vielen Denkmäler und das bunte kulturelle Kavalkad. Infos sind hier zu finden:


    http://www.pecs2010.hu/


    Eine kurze Skizze über die Programme der Pannon Philharmoniker, zitiert von der obigen Seite:


    In March 2010 Oliver von Dohnanyi will conduct Dvorák’s Symphony No. 9, while in April the organist of the Paris Notre Dame, Olivier Latry will give a concert in the Basilica. The fine Norwegian violinist, Henning Kraggerud will perform Mendelssohn’s violin concerto in E minor, also in April. In May, the magic virtuoso of the piano, Fazil Say will play his own works. In June, Gilbert Varga, a conductor living in Switzerland, whose parents are both of Hungarian origin, will be the guest conductor of the Pannon Philharmonic.


    Das erste Konzert findet am 18. Februar statt.


    Der Frühling ist in Pécs besonders schön!


    :hello: KP

    Halbjahresbilanz


    I. Opern-Aufführung des Jahres: Staatsoper Budapest: Bartók, Béla: Herzog Blaubarts Burg


    II. Theater-Aufführung des Jahres: Csokonai-Theater Debrecen: Franz Molnar: Olympia


    III. Konzert des Jahres: Konservatorium Debrecen: Klavierabend von Dezsö Ranki und Edit Klukon: Joseph Haydn: Die sieben Worte unseres Erlösers am Kreuz


    IV. CD des Jahres: alle, die ich bekommen habe


    V. DVD des Jahres: Jiri Menzel: Mein kleines Dorf (mit Janos Bán, Marián Labuda, Rudolf Hrusinsky, Peter Cepek u. a., der Film wurde 1985 gedreht)


    VI. Ausstellung des Jahres: Budapest Museum für Schöne Künste: Turner - Ausstellung


    VII. Film des Jahres: pass


    VIII. Buch/Text des Jahres: Ljudmila Ulitzkaja: Daniel Stein Dolmetscher


    IX. Kuriosum des Jahres: dass ich in meinem Alter noch angefangen habe, hier mitzuschreiben…


    X. Ärgernis des Jahres: man hat nie Zeit


    XI. Meine heimliche Liebe: warum heimlich?


    XII. Nach wie vor überschätzt: die Rolle des Klaviers, immer und überall, jetzt und ewig


    XIII. Nach wie vor unterschätzt: Chorwerke – aber ich will mich verbessern


    XIV. Muß das sein? Was muss sein?


    XV. Meine Vision für 2010: Neuwahlen in Ungarn…


    XVI. Ein Lieblingsspruch: Feile an deinem Gedanken: vielleicht ist das eine Art zu entkommen. (Stanislav Jerzy Lec)


    XVII. Das gehört noch hierher! Es lebe Tamino. (Besonders, wenn auf meine Postings reagiert wird…)


    :hello: KP

    Oh je -- in 30 Sekunden konnte ich natürlich nur in ganz wenigen Fällen entscheiden, ob das, was ich höre, damit übereinstimmt, was ich davon denke. Auch musste ich mich immer kontrollieren - aber das war doch das Schönste an der Sache. -- Und wenn man schon Rentnerin ist, scheint man doch mehr Zeit für so etwas zu haben. Auch wenn man meint, dass die Zeit zu knapp ist. Und auch wenn das sogar wahr ist... :hello: KP

    Wie vielfältig sich ein „Text“ (= zum Beispiel das Textbuch „Aida“) verstehen und interpretieren lässt, kann ich auch bekräftigen: Ich habe in diesem Saison auf der Opernbühne meiner Stadt eine „Aida“ gesehen / gehört, wo im Mittelpunkt nicht Aida und Radames als Helden stehen, sondern die unglückliche Amneris. Das Stück wurde so inszeniert, dass man sich unausweichlich auf die Tragik von Amneris konzentrieren musste, auf das Faktum nämlich, dass sie aus Eifersucht und Jähzorn den Tod des Mannes, den sie heiß, verzweifelt und ewig liebt, verursachen muss. Radames wankte zwischen blauäugig-optimistischer Naivität und trotziger Heldenhaftigkeit, Aida wirkte wie mit dem Tod verlobt, für die beiden war ihr Tod fast ein selbst gewählter. Der räumliche Hintergrund (Ägypt) wurde nicht angetastet, die Zeit blieb ohne Kontur (irgendwann, es spielt keine Rolle, wann genau), allerdings waren die großen feierlichen Szenen sehr zurückgehalten dargestellt, dafür wurden die Szenen, in denen Amneris erschien, dramaturgisch gründlich ausgearbeitet. Auch war die junge Sängerin sehr gut in ihrer Rolle. Ich halte das für ein gut gelungenes Regietheater – wenn Regietheater doch bedeuten darf, dass der Regisseur als Künstler das Stück inhaltlich auslegt und in eine Form bringt.


    :hello: KP

    Was heißt „verdienen“?


    Ich halte mein Ergebnis für eine Glückssache – obwohl ich mich darüber richtig freuen kann. Vielleicht habe ich eben viel zu wenig CDs / LPs, da kann man je eine davon öfters hören, und wenn nun direkt erreichbare und oft gehörte Stücke in einem Rätsel erfragt werden, hat man großes Glück. (Sonst hätte ich ja das Baryton-Trio nie enträtseln können… usw.)


    Und haben wir denn nicht alle aus Freude und Spaß am Rätseln mitgespielt?


    Und darüber hinaus: Wer einen Super-Preis erhalten sollte, das ist bestimmt Radagast, der uns alle ein bisschen überlisten konnte.


    Die drei CD-s könnten also eigentlich sechs Personen (Radagast und die Mitspieler, außer den zwei Ersten) bekommen.


    Was nun? :D Los ziehen? :yes:


    :hello: KP

    Hallo liebe Rätselfreunde,


    es war doch ein gutes Spiel, nicht wahr?


    Ich kämpfe andauernd mit der und für die Zeit, die immer viel zu knapp bemessen ist, genau deshalb war es nun so gut, dass ich mich kühn angemeldet und dann mir doch Zeit genommen und an manchen Abenden so richtig in Ruhe ein bisschen Musik (und nicht nur Hintergrundmusik) gehört habe, und zwar nicht immer nur mein geliebtes Bartók-Radio, sondern auch die eigenen, fast in Vergessenheit geratenen Schallplatten...


    Das Thema (besonders weil viel Kammermusik und Klavier dabei waren) war für mich ideal, bei einem Opernrätsel oder bei einem Rätsel über die Musik der früheren Epochen wäre ich in der ersten Woche verblutet...


    So kam ich allerdings auch manchmal in Verlegenheit, u. a. bei den Nummern 16 und 18, die konnte ich gar nicht lösen, und 22 ebenfalls nicht, leider… Und ob die anderen korrekt sind?


    Umso neugieriger warte ich auf die Lösungen (die ich wohl erst nach dem 5. Januar erfahren kann, bis zu dieser Zeit bin ich nicht in Internetnähe).


    Ich hatte auch Glück: bei einigen „Fleißarbeiten“ und bei einigen „fiesen“ Stücken ertönten genau solche Melodieteile, die ich von früher kannte – es hätte auch ganz anders kommen können! Bei einigen Nummern bin ich mit meinem Tipp in die Musikbibliothek gepilgert, wo ich auch schon seit langem nicht mehr erschienen war, und ihre Neuanschaffungen stellten eine echte vorweihnachtliche Freudenquelle dar. (Auch konnte ich ihnen gleich weitere Kaufvorschläge empfehlen - dank Tamino.)


    Die Folge von all dem war allerdings, dass in diesem Jahr weniger Plätzchen gebacken, weniger Szaloncukor hergestellt, keine Babydecke fertig gestrickt -- und auch weniger Zeit auf dem Weihnachtsmarkt (und im Internet…) vertrödelt wurden…


    Vielen Dank an die Hersteller!


    Viel Spaß an alle, die weiter "rätseln" - sie sollen alle Stücke finden!!!


    Und Euch allen alles Gute im neuen Jahr!


    :hello: KP

    Zwar fürchte ich, dass meine Meinung eher subjektiv ist, doch will ich mich nun auf eine frühere Bemerkung von Ulli verlassen, nach der die vielen subjektiven Meinungen zuletzt etwas Objektives ergeben...


    Also:
    Gounod und Massenet sind nur als Opernkomponisten bekannt, Gounod natürlich viel bekannter als Massenet. Ich würde sie am liebsten "Ein-Werk-Autoren" nennen (Faust, Manon).


    Bizet wird auffallend oft gespielt, seine Sinfonie, L'Arlésienne, die Opern (nicht nur Carmen).
    Auch Franck und Saint-Saens erscheinen in den Radio- und Konzertprogrammen, und nicht nur mit einem Werk. Allerdings ist Saint-Saens als Verfasser von in meinen Augen besonders wertvollen Klavierkonzerten in Ungarn praktisch unbekannt.
    Fauré taucht etwas seltener auf.


    Die anderen gelten als absolute Raritäten sowohl auf dem Konzertpodium als auch im Rundfunk. Zwar habe ich neulich den Namen von Chausson etwas häufiger getroffen.


    Das ist nun keine Antwort auf die Frage, wie sie "geschätzt" werden - aber vielleicht eine Art Hinweis oder Richtlinie.


    :hello: KP

    Bestimmt hängt es mit unserer historischen und kulturellen Sozialisation zusammen, dass bei solchen Beurteilungen oder Sympathielisten usw. auch auffallende Unterschiede zwischen den Staaten/Nationen möglich sind.


    Mir fällt auf, dass in diesem Themenblock der Name von Georges Bizet nicht erwähnt wird. (Wenn ich richtig gelesen habe....) In meinem Land gilt er als eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der Musik des 19. Jahrhunderts.


    Demgegenüber wird Anton Bruckner hochgeschätzt, der in meinem Land beinahe unbekannt ist. Es ist eine absolute Seltenheit, ihn auch nur im Rundfunk zu hören, im Konzertleben taucht sein Name fast gar nicht auf. Ein altes Musiklexion erwähnt ihn sogar als Eklektiker, der in Wagners Fußstapfen tretend mühsam nach seinem eigenen Stil ringt. Vielleicht hängt diese negative Beurteilung auch damit zusammen, dass Bruckners Lebenswerk von seiner Religiosität geprägt wurde: die Kirche war für das kommunistische System ein Erzfeind. Wenn dem so ist, dann kann das ein wichtiger Wink sein: man wird gelenkt...


    :hello: KP

    Wenn es um kurze Stücke geht, darf der Name von Kurtág, György, nicht unerwähnt bleiben. Es gibt eine wunderschöne CD, wo er und seine Frau Marta Kurtág zusammen spielen, sie spielen kleine Stücke aus der Serie „Játékok” („Spiele”?) und auch zwei Stücke von Bach in der Bearbeitung von Kurtág („Aus tiefer Not schrei ich zu Dir” und „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit”, beide wirken in der Reihe der anderen Stücke einfach erschütternd).
    Die CD ist bei ECM erschienen, vgl. hier:


    http://www.ecmrecords.com/Cata…arch=%2BKurt%26aacute%3Bg


    Diese Stücke, die manchmal so kurz sind wie ein Seufzen, manchmal etwas länger, enthalten geheimnisvolle Zusammenhänge, die man nicht wissen, aber vielleicht fühlen oder unbewusst auf sich wirken lassen kann und man fühlt sich berührt. Dabei sind die Stücke auch irgendwie durchdacht, rationell, in ihrem Charakter nachvollziehbar, so wie das der jeweilige Titel eines jeden kleinen Stückes voraussagt. Ich habe mal gelesen, dass Kurtág in seinen Stücken auch viele Hinweise macht, Spiele mit Zahlen und Motiven, wie die postmodernen Schriftsteller, die in ihre Texte Zitate von vielen anderen Dichtern und Philosophen einfügen, ohne den Leser darauf unmittelbar aufmerksam zu machen.


    :hello: KP

    Hinter dem 10. Türchen versteckt sich eine Schachtel


    SZALONCUKOR


    Das ist eine Art Weihnachtsbonbon, ohne das der ordentliche Weihnachtsbaum in einer ordentlichen ungarischen Familie unvorstellbar ist. Die Mode stammt bestimmt aus den bürgerlichen Salons des 19. Jahrhunderts, wo diese Zuckerl zuerst angeboten wurden.


    Das Bonbon hat eine typische Adjustierung: es wird so eingepackt, dass die Packung auf beiden Seiten des Bonbons länger ist als das Bonbon selbst. Das feine Seidenpapier wird an beiden Enden ausgefranst. Das Bonbon in der Mitte wird dann noch in glänzende Zinnfolie (Staniol) eingewickelt. In meiner Familie galt das als „Bonbonengel“ mit zwei Flügeln. Die fertigen Zuckerstücke haben wir kühl und trocken aufbewahrt, bis die richtigen Weihnachtsengel kamen und die gefundenen Bonbons auf den Baum hängten.


    Die moderne Industrie produziert Szaloncukor in jeder Menge, es wird auch in anderen Ländern verkauft, aber das ist nun längst nicht mehr das Richtige…


    Das Richtige muss nämlich zu Hause hergestellt werden. Und das ist keine kleine Aufgabe…


    Es beginnt mit der Vorbereitung des Seidenpapiers: an dunklen Nachmittagen ist das eine schöne Arbeit für kleine Hände, Papierscheren sind nicht so gefährlich (trotzdem ist Aufsicht empfohlen). Wer die schönsten Fransen gemacht hat, kann dem Christkindl einen Brief schreiben (und auch, wer die längsten, die dicksten, die ….-sten – Hauptsache: alle schreiben ihre Briefe).


    Etwa zehn-vierzehn Tage vor dem Fest kommt es dann zur wichtigsten Tätigkeit: zur Herstellung der Zuckerstücke. Da sagt man an einem etwas ruhigeren Nachmittag: Jetzt wird Szaloncukor gemacht. Man (Frau) ist voller Begeisterung und Zuversicht. Das Rezept ist unglaublich einfach, allerdings ist Vorsicht angeraten, denn das ist -- wie so oft im Leben -- eine tückische Einfachheit. Szaloncukor wird aus Zucker und Wasser hergestellt und mit verschiedenen Geschmäckern gekrönt. Es gibt zwar auch komplizierte Rezepte mit Butter, Kokosraspeln, Nüssen und anderen Ergänzungen (nein, keine E-Zahlen…, die gibt es nur in den industriellen Szaloncukorprodukten, zwar… was den Zucker selbst anbelangt.., man kann nie wissen…) – aber wir wollen doch bei der urwüchsigeren Variante bleiben. Also Zucker und Wasser.


    Bevor der Zucker und das Wasser zusammengetan werden, ist es ratsam, das Wichtigste an Geschirr vorzubereiten: einen Emailtopf, mehrere Löffel und vor allem eine Platte, auf der die Szaloncukormasse in Würfeln geschnitten wird. Nach dem Rezept soll das eine Marmorplatte sein – leider sind die modernen Küchen so armselig ausgerüstet, dass man nicht einmal eine Marmorplatte zur Hand hat. So muss man sich mit einer großen flachen Porzellanschüssel zufrieden geben, möglichst mit der größten im Haushalt. Da diese eben wegen ihrer Größe ziemlich selten gebraucht wird, ist sie meistens im höchsten Regal des hintersten Schrankteils gestaut. Wenn es uns ohne Unfall gelungen ist, alle anderen Gefäße runterzuholen, damit wir an die gewünschte Schüssel herankommen, ist es ratsam, eine kleine Pause einzulegen…


    Nun kommt der schönste Teil der Arbeit. Man gießt das Wasser (etwa 2 Esslöffel) in den Topf, gibt den Zucker (500 Gramm) hinzu. Das wird so lange gekocht, bis es Faden zieht. Die Frage ist nur, wann man sagen kann: ja, jetzt ist es soweit. Wenn Männer dabei sind, wollen sie unbedingt auf experimentellem Weg prüfen, ob die Masse schon fertig ist und abgeschmeckt werden kann. Zum Beispiel fabrizieren sie einen kleinen Drahtring und tauchen ihn in den Topf. Wenn eine dünne Zuckerschicht im Ring bleibt, sind wir mit dem Kochen fertig. Wenn man sehr lange probiert, bleibt die Hälfte der Masse am Ring so fest hängen, dass man den ganzen Prozess neu anfangen muss (Wasser, Zucker…) Zum Schluss geben wir noch zwei Esslöffel Obstsaft, starken Kaffee oder Kakaopulver hinzu, je nachdem, welche Sorten wir herstellen wollen, und wir kochen die Masse noch ein paar Minuten. Sie kommt dann auf die Porzellanschüssel, wird wie eine Art Teig etwa 1,5-2 cm hoch eingeebnet und mit einem nassen Messer in Stücke geschnitten.


    Jetzt folgt die wohl aufregendste Aufgabe: die Probe. Nein, nicht die Kostprobe, wir halten uns an die Tradition und die Zuckerstücke dürfen erst gekostet werden, wenn sie schon am Baum hängen. Es geht um eine viel schwierigere Sache. Geprobt werden nämlich unser unzerbrechlicher Optimismus und die hausfrauliche Kreativität.


    Wir können Glück haben: Dann lässt sich die Masse leicht behandeln, die Bonbons gewinnen eine schöne Form und werden schnell trocken. Aber wir können auch Pech haben. Dann ist Optimismus gefragt… Die Masse kann zu trocken werden, sie zerbröckelt auf der Platte, nur mit Mühe und Not kann man ein paar normale Stücke abschneiden. Kreativ, wie man (frau…) ist, findet man doch eine Lösung: das ganze wird zermürbt und später als besondere Art von Zucker je nach Geschmack zu Tee, Kaffee, Quarkspeise usw. angeboten. Unsere Kreativität kennt keine Grenzen… Etwas schlimmer ist’s, wenn die Masse zu weich bleibt, sie ist klebrig, die Bonbons verlieren ihre Form, das Messer, die Schüssel und bald das ganze Küchenpult werden mit klebrigen Zuckerklumpen beschmiert, es ist zum Verzweifeln. Dann muss man schnell Ausschau halten, was man in die Masse geben könnte, damit sie stabilisiert wird. Mehl? Nein (obwohl das sehr verlockend klingt…) Semmelbrösel? Brrr… Hat man zu Hause trockene Kekse, dann ist man allerdings gerettet: die Kekse werden zerbröckelt zu der Masse gegeben. Wenn man Glück hat, kann die Rettungsaktion sogar erfolgreich sein.


    Das Einwickeln ist kinderleicht, man muss nur auf das Einhalten der Tradition achten (s. oben…).


    Und dann denkt man mit Freude und tiefer Dankbarkeit daran, wie gut es ist, dass man das auch in diesem Advent noch so schön schaffen konnte. Und wie gut ist es, wenn man Leute um sich herum hat, die sich darüber freuen werden.


    Piroska




    P. S.: Ich bin (jetzt noch…) fest entschlossen, übers Wochenende die diesjährige Portion zu kochen…. Wünscht mir Glück dazu!

    Lieber Radagast,


    bestimmt mache ich etwas falsch, aber auf meinem Computer kann ich beim Draufklicken auf die unterstrichene Zeile nichts reinholen, kein Mucks ist zu hören. Ich nehme an, dass da bei mir an Software etwas fehlt. Was kann der Grund sein?
    Was muss man haben, damit etwas zu hören ist????


    Vielen Dank für alle Hilfe im voraus!!!


    KP

    Ich möchte hier auch noch eine Hungaroton-CD vorstellen, leider bin ich noch immer nicht fähig, den Umschlag (Cover) mit anzugeben.



    http://www.hungaroton.hu/hu/node/4632


    Antonio XIMÉNEZ (1751–1826)
    Isidro de LAPORTA (1750–1808 )
    Trios with Guitarre


    Ich habe sie noch nicht - aber bis Weihnachten kommt sie bestimmt an. Beim Hineinhören ist das eine passende Musik für die schönen Tage und auch für danach.


    :hello: KP

    Bevor dieses Konversationsthema und das schöne Bild im Dickicht der Themenblocks verschwinden, dachte ich, ich komme kurz noch einmal zu ihnen zurück. Aus zwei Gründen.


    1.
    Albert hat natürlich recht, wenn er daran denkt, durch das ständige Googeln mag man die eigenen, gerade aufkeimenden Gedanken und Gefühle einfach verlieren. Ich würde trotzdem für das Googeln plädieren. Natürlich weiß man, dass das nur Daten sind und nicht einmal hundertprozentig zuverlässig, im Gegenteil. Trotzdem ist das eine so wundervolle Möglichkeit! Und seitdem die Rolle des Interpreten (Leser, Zuschauer….) am Zustandekommen des Kunstwerks immer höher eingeschätzt wird, kann das wohl auch eine Art Pflicht sein, möglichst viel zu „wissen“. In diesem Sinne habe ich – trotz des Winkes „Möglichst nicht googeln“ – sofort mit dem Googeln angefangen, umso mehr als ich mich noch so ganz blass erinnerte, von dem Bild in bestimmten Zusammenhängen Einiges gehört zu haben, nur wusste ich nicht mehr, was…. Das Googeln ist bei diesem Bild besonders interessant!


    2.
    Der andere Grund, warum ich noch einmal auf dieses Bild zu sprechen komme, ist eine echte Gretchenfrage.


    Dass es um einen auffallenden Kontrast geht, liegt (ohne Googeln….) klar auf der Hand: Die äußere Kraft von Macht, Reichtum, Schönheit, Pracht, Lebenslust auf der einen Seite -- und die innere Kraft von Wissen, Nachdenken, Sich-Vertiefen, Enträtseln-Wollen, eventuell Sich-Fürchten, dabei Einschüchtern-Wollen und aber auch Zur-Kenntnis-Nehmen auf der anderen. Dass die zwei Seiten durch die Utensilien noch verstärkt werden, ist auch eindeutig: der Himmelsglobus und der – zwar umgestürzte….- Erdenglobus auf der einen, die Messgeräte der Wissenschaft und Philosophie (Zeit!) auf der anderen. (Apropos Musikinstrument: zu welcher Seite soll das gehören??? )
    Nun meine Frage:
    Ist es Euch auch aufgefallen, wie ähnlich die beiden Gesichter sind? Kommt es nur daher, dass beide den gleichen Bart (und Schnurrbart) tragen? Wird es durch die Proportionen (Konstruktion) des Bildes verstärkt? Oder geht es einfach darum, dass Menschengesichter in einer gegebenen Epoche alle ein bisschen ähnlich sind? Oder versteckt sich dahinter ein anderes Ziel, das wohl ungemerkt bleiben sollte – wenn überhaupt - , es geht hier ja um zwei Portraits! Oder eben nicht? War das nur der Vorwand, um dahinter etwas ganz Anderes darzustellen?



    :hello:

    Lieber Harald,


    die CD und die DVD habe ich nicht - leider...
    Aber es hat mich nun auch gefreut, in Deinem Posting das Porträt auf der Puccini-Platte zu sehen. Das ist ein sehr gutes Melis-Porträt! Du hast recht, in heiteren Rollen war er tatsächlich sehr gut und mit Recht beliebt.


    :hello: KP