Beiträge von kopiroska

    Lieber Bernd,


    beim Stöbern auf den Seiten des Forums fand ich als Neuling das schonungslose Urteil über Thomas Mann - dazu eine kleine Ergänzung, zumal ich den Joseph-Roman für einen der interessantesten Romane der Weltliteratur überhaupt halte (was natürlich nicht bedeuten soll, das andere nicht eben eine andere Meinung haben dürfen, und ein Werturteil will das auch nicht sein).


    Ein namhafter ungarischer Literaturhistoriker Antal Szerb hat von diesem Werk Th. Manns geschrieben: die ersten fünfzig Seiten sind sehr schwer zu lesen, als wenn der Autor gleich am Anfang die Leser zurückschrecken wollte. Vielleicht wollte Thomas Mann nicht, dass man seinen Roman etwa im Strandbad liest. Wenn man aber trotzdem weiterliest, findet man sich bald inmitten einer Welt voller Abenteuer.


    Dass der Roman so lang ist, soll niemanden davon abhalten, ihn zu lesen. Nach fünfzig Seiten geschichtsphilosophischer Gedankengänge liest er sich leicht und leichter.


    Gruß
    Piroska

    Entsprechend meinem Neuling-Status im Tamino-Kreis darf ich vielleicht fragen: Könnte es eventuell auch für andere interessant anmuten, von dem jeweiligen Opus 1 einzelner Komponisten etwas zu erfahren?


    *Warum ist gerade dieses Stück Opus 1 geworden?
    **In was für einer Beziehung steht dieses Stück zum Lebenswerk: sind daran schon Züge des späteren Komponisten abzulesen? Wenn ja, welche?
    ***Gibt es andere, nicht musikalische, sondern materielle usw. Gründe bei dieser Entscheidung?
    ****Warum wurden frühere Werke nicht mitberechnet (wenn welche bekannt sind - was meistens der Fall ist, glaube ich...)


    Vielleicht könnt Ihr einige Beispiele erwähnen... Vielen Dank.

    Ja, das ist eben das Interessante an dieser Frage:
    von welchen Faktoren hängt es ab, was uns so ganz besonders gefällt. Und wenn sich die "Reihenfolge" ändert, warum kommt es dazu?


    Es ist ein ganz anderes Erlebnis, wenn man ein Musikstück (1) das erste Mal hört (mit Erschütterung oder mit Lust zum Mitspielen usw. usf.), oder (2) wenn man es schon ein paar Mal gehört hat, aber noch nicht allzu oftl, und Einiges ist haften geblieben, was fast physisch spürbar süß sein kann, oder (3) wenn man es schon Takt für Takt zu kennen wähnt.


    Ich bin allerdings manchmal ein bisschen traurig, dass ich bei vielen, vielen Stücken nie wieder das Erlebnis des ersten Anhörens, noch des zweiten Hörens, bei dem das frisch Gehörte zu wirken anfängt, miterleben kann.


    Entschuldige bitte meinen Eingriff, Piroschka. Rot und blau sind bei Tamino quasi reservierte Farben. ROT für Alfred als Administrator und BLAU für die Moderation. Bei den Taminos hat sich da schon so etwas wie ein Pavlov'scher Reflex aufgebaut, wenn sie blau oder gar rot sehen :-)
    Reinhard als Moderator

    In dieser späten Abendstunde höre ich ganz leise Schumann, eine alte Aufnahme, die ich von Freunden bekommen habe:


    Oleg Boshniakovich spielt Schumanns Arabesque Op. 18.


    Es ist viel langsamer als man es "gewöhnt ist", auch sind die Konturen und die Akzente auffallender, dadurch ist das Wellenartige stärker spürbar. Mir, dem Laien gefällt diese Interpretation auch.

    Liebe Bartók-Fans,
    meines Wissens hat Bartók das Allegro barbaro auch selber auf Schallplatte gespielt. Es gibt eine Platte, mit dem Titel Bartók spielt Bartók, wo er unter anderem auch dieses Stück spielt. Ich habe weder diese Aufnahme, noch die mit Zoltán Kocsis in erreichbarer Nähe, so kann ich den Pedalgebrauch nicht vergleichen - aber wie Bartók selber das Stück spielt, ist bestimmt nicht uninteressant.


    Gruß
    Piroska
    (Neuling)