Angeregt, weil dieses Buch

hier immer wieder mal zur Sprache kam und ausserdem in den heimischen Bücher-Katakomben als ungelsenes Geburtstagsgeschenk (nein, nicht meines Geburtstages :] ) ein undankbares, ungelsenes Dasein innehatte, las ich mit viel Freude und Spannung die Geschichte von "The Mara" - einem der beiden Celli von Heinrich Schiff. Es handelt sich hier um ein sündhaft teures Stradivari-Cello, dessen Lebenslauf in o.g. Buch recht anschaulich dokumentiert ist.
Lauschen wir doch mal was "Mara" dazu sagt:
[SIZE=7]Zitat:[/SIZE]
Glück gehabt würde ich sagen. Sein Spiel (Heinrich Schiffs) erinnert mich an mein ganzens Leben, angefangen bei Vivaldi, wenn er dessen Sonaten spielt. Ich treffe alte Bekannte wieder, Luigi Boccherini, Haydn, Schumann, Beethoven. Und spiele nicht immer nur Werke für Kammermusik. Schön ist das. Schön, einerseits unterwegs zu sein in meiner Vergangenheit - und von dort, und das oft im Verlauf einer einzigen Tournee, ins Jenseits der Gegenwart zu fliegen - und was ganz anderes zu machen, Neue Musik, Zukunftsmusik. Und weit und breit nicht die Spur einer eifersüchtigen Gattin oder einer durchgeknallten Geliebten oder sonst eines Störenfrieds, wenn ich die Sache mit diesem anderen Cello vergesse, die mich ärgert. Gebe ich zu. Ich hatte Schwierigkeiten, die neuen Bedingungen zu akzeptieren. Plötzlich tauchte sie auf, die alte Diva, die sich Sleeping Beauty nennt, Schlafende Schönheit. Schlafende Schönheit. Kein Kommentar! Als sei das noch nicht genug, ist sie ein Montagnana. Auch das noch, ausgerechnet! Und das mir! Wie finden Sie denn das: Schlafende Schönheit? Klingt gut, poetisch sogar? Na, ich weiß nicht. Für meinen Geschmack haut da die Poesie doch ein bißchen zu sehr auf die Pauke! Ich meine, man kann auch übertreiben. Wer hat das denn nötig, sich Schlafende Schönheit zu nennen? Klingt doch irgendwie, na, ich weiß nicht, gewollt, kitschig, fast billig, oder?
[SIZE=7]Zitat off[/SIZE]
Ich kenne eigentlich nur eine Aufnahme mit Heinrich Schiff, das Schubert-Quintett mit dem Alban Berg Quintett.

Dieses Werk erschloss mir erstmals den Zugang zur Kammermusik. Bei meinem Schwiegervater steht die CD. Ich hörte sie einmal ... und konnte damit nichts anfangen. Dennoch machte ich eine Kopie und konnte nach dem dritten oder vierten mal Hören nicht mehr davon lassen. Das Schubert-Quintett ist ein Schlüssel in meiner Erkundung der Musik!
Aber ist das im Schubert-Quintett nun auch "Mara"? Ich werde es erst wissen, wenn wir mal wieder bei Schwiegervatter waren. Oder doch nicht?! Ich kann jetzt ja auch hier fragen! Es steht, glaube ich, im Booklet. Und ich kann noch mehr fragen:
Was gibt es noch Schönes mit Heinrich Schiff? Was spielt er mit 'The Mara' und was mit der 'Schlafenden Schönheit'? Wie unterscheiden sich beide Celli? Weiss jemand vielleicht mehr über Schiff? Hat er auch ein liebstes Cello? Ausser den Daten in Wikipedia finde ich leider nicht viel über ihn.
Grüsse aus Hamburg
Steffen